Lektion 18: Jesus sendet die Zwölf aus (Mt 10,1)
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JESUS SENDET DIE ZWÖLF AUS
Matthäus 10,1-15
Leitvers 10,1
„Und er rief seine zwölf Jünger zu sich und gab ihnen Macht über die unreinen Geister, dass sie die austrieben und heilten alle Krankheiten und alle Gebrechen.“
In den Kapiteln 8 und 9 des Matthäus-Evangeliums hat sich Jesus durch verschiedene Begebenheiten als der Messias offenbart. Jesus heilte Kranke, machte Aussätzige rein und weckte sogar Tote auf. Jesus kümmerte sich mit dem jammernden Hirtenherzen um alle Arten der Menschen, die wie hirtenlose Schafe waren. Jesu Herz brannte, als er diese verschmachtenden Schafe Gottes sah und dazu die Ablehnung der geistlichen Leiter erfuhr. Er wollte unbedingt Erntearbeiter für die Ernte Gottes aufstellen.
Im 10. Kapitel lernen wir, dass Jesus mit diesem Gebetsanliegen praktisch 12 Jünger als Apostel aufgestellt und sie als Erntearbeiter ausgesandt hat. Jesus wählte keine besonderen Menschen aus, sondern ganz gewöhnliche Menschen, die aber ein lernwilliges Herz hatten. Obwohl seine Jünger sehr mangelhaft waren, konnte Gott sie gebraucht, so dass sie später das Evangelium bis an das Ende der Erde verkündigt haben. Wir lernen heute, mit welchem Plan und welcher Strategie Jesus dem Werk Gottes gedient und Erntearbeiter aufgestellt hat. Wir lernen auch einige grundlegende Prinzipien für die Erntearbeiter Gottes kennen. Möge Gott uns helfen, Jesu Plan zu erkennen, dass er uns als seine Jünger aufstellen und auch durch jeden von uns 12 Jünger Jesu aufstellen will, durch die er die geistliche Wiedererweckung und die Veränderung von Deutschland und Europa zu einer Hirtennation für die Weltmission bewirken will.
1. Die Berufung der zwölf Apostel (1-4)
Das 9. Kapitel endet mit den Worten Jesu: „Darum bittet den Herrn der Ernte, dass er Arbeiter in seine Ernte sende.“ Jesus gab seinen Jüngern ein dringendes Gebetsanliegen, für die Aufstellung von Erntearbeitern zu beten. Danach unternahm er einen praktischen Schritt, indem er seine Jünger als Erntearbeiter aufstellte und aussandte. Sehen wir uns Vers 1 an: „Und er rief seine zwölf Jünger zu sich und gab ihnen Macht über die unreinen Geister, dass sie die austrieben und heilten alle Krankheiten und alle Gebrechen.“ Jesus berief nicht viele Menschen, sondern nur zwölf, um sie als zukünftige geistliche Leiter aufzustellen. Jesus berief zwölf ganz gewöhnliche Menschen, weil er sich wünschte, Jünger zu haben, die lernwillig waren. Seine Jünger sollten von ihm seine Liebe und Demut lernen, allerlei Kranken zu dienen und sie zu heilen. Sie sollten seinen Glauben lernen, den Druck der Welt zu überwinden und Gottes Willen zu erfüllen. Sie sollten von ihm seinen Gehorsam gegenüber dem Wort Gottes lernen. Kurz gesagt wünschte Jesus, dass seine Jünger in seinem Bild heranwachsen und das Heilswerk Gottes in der Zukunft fortsetzen könnten.
Um die verlorenen Seelen zum Heil zu bringen, mussten die Jünger geistliche Vollmacht besitzen. Darum verlieh Jesus ihnen die Macht über die unreinen Geister. Jesus gab seinen Jüngern die ihrer Aufgabe entsprechende Vollmacht. Als Gott Mose berief, sein Volk aus Ägypten zu führen, gab er ihm den Stab Gottes in die Hand, mit dem er die Macht Gottes ausüben konnte. In Apostelgeschichte 3 sehen wir, wie Petrus und Johannes einen Gelähmten im Namen Jesu gesund machten. Dies lehrt uns, dass Gott seinen Knechten immer die zu ihrer Aufgabe nötige Vollmacht gibt. Gottes Werk geschieht nicht durch menschliche Fähigkeit oder gute Bedingungen. Gottes Werk ist nicht ein Kampf gegen Fleisch und Blut, sondern ein geistlicher Kampf gegen die Herrschaft der Sünde und des Satans. Darum brauchen wir die Macht von oben.
Nicht wenige junge Menschen sind durch den Zeitgeist verführt, ein Leben nur für ihren Erfolg oder ihr Vergnügen in der Welt zu führen und die geistliche Welt zu ignorieren. Manchmal denken wir, dass es zu schwer wäre, solchen Hoffnungsträgern zu helfen. Für manche ist das Wort „unveränderlich“ ein Modewort geworden. Aber im Grunde ist es nur ein Ausdruck des Unglaubens und der inneren Verzweiflung eines hilflosen Hirten. Jesus war nicht hilflos. So wie eine Mutter nie hilflos bleibt, so darf auch ein Hirte nicht hilflos sein. Jesus hat uns, seine Jünger, nicht in Hilflosigkeit gelassen. Vielmehr gab er seinen Jüngern die gleiche Vollmacht, die er auch besaß. Jesus hat uns schon die Vollmacht gemäß unserer Aufgabe gegeben. Hier geht es nicht um irgendeine mystische Macht, sondern es geht darum, dass Jesus uns die Macht des Wortes Gottes anvertraut hat. Durch den Glauben an die Macht des Wortes Gottes können wir die jungen Menschen zur Heilung führen und Gottes Veränderungsmacht in ihrem Leben erfahren.
Durch diesen Glauben an die Vollmacht des Wortes Jesu und mit dem jammernden Hirtenherzen hat ein guter Hirte einer jungen Studentin lange Zeit gedient. In Korea hatten viele sie schon für einen hoffnungslosen Fall gehalten und das gleiche Zeugnis bekam sie bei der Zulassungsprüfung an der Musikhochschule. Aber ihr Hirte blieb nicht hilflos. Er glaubte an die Macht Gottes. Er half ihr, durch den Glauben die Unmöglichkeiten herauszufordern und zu überwinden. Gott offenbarte seine Veränderungsmacht, so dass sie nicht nur zu einer hervorragenden geistlichen Sängerin, sondern auch zu einer guten Hirtin für die Musik-Studenten verändert wurde.
Ein junger Mann sah wegen seines wiederholten Scheiterns in der Physikprüfung hoffnungslos aus. Auch nach 5 Jahren fiel er immer noch bei dieser Prüfung durch. Aber der Knecht Gottes blieb nicht hilflos, sondern forderte ihn auf, durch den Glauben noch einmal zu seinem Professor zu gehen. Tatsächlich wurde seine Note nachgebessert, so dass er seine Prüfung bestehen und danach auch sein Studium siegreich abschließen durfte. Nun gebraucht Gott ihn als einen der globalen geistlichen Leiter, der Gottes Hoffnung besonders an die jungen Griechen weitergibt.
Hier lernen wir dass wir nicht in der Hilflosigkeit und im Unglauben bleiben dürfen, sondern daran glauben sollen, dass Jesus uns schon seine Vollmacht gegeben hat. Wenn wir nur 99%-igen Glauben haben, werden wir zu hilflosen Hirten. Wir sollen 100% daran glauben, dass Jesus uns seine Vollmacht gegeben hat, damit wir die jungen Menschen zur geistlichen Heilung führen. Er will durch uns sein Werk der geistlichen Wiedererweckung in Deutschland und Europa tun, indem wir das Wort Gottes studieren und es lehren und praktisch den Hoffnungsträgern helfen, ein neues Leben gemäß der Lehre der Bibel zu führen.
Sehen wir uns nun an, wen Jesus als seine Jünger berufen hat. Lesen wir die Verse 2 bis 4 gemeinsam: „Die Namen aber der zwölf Apostel sind diese: zuerst Simon, genannt Petrus, und Andreas, sein Bruder; Jakobus, der Sohn des Zebedäus, und Johannes, sein Bruder; Philippus und Bartholomäus; Thomas und Matthäus, der Zöllner; Jakobus, der Sohn des Alphäus, und Thaddäus; Simon Kananäus und Judas Iskariot, der ihn verriet.“ Wenn wir die Liste der 12 Jünger betrachten, erkennen wir, dass sie keine besonders gebildeten oder wohlhabenden oder sonst wie außergewöhnliche Menschen waren, sondern ganz gewöhnliche und mangelhafte Leute. Sie waren nicht einmal Theologen, sondern Fischer und Zöllner. Aber sie hatten ein lernwilliges Herz und waren bereit, Jesu Berufung anzunehmen. Jesus wollte gerade sie als seine Zeugen bis an das Ende der Erde aussenden.
Der erste unter den Jüngern war Petrus, der hier mit seinem alten Namen Simon vorgestellt wird. Er war ein Fischer und oftmals sehr vorlaut. Er war so schwach, dass er Jesus im entscheidenden Moment sogar dreimal verleugnete. Jesus wusste schon, wer Simon war, trotzdem berief er ihn als seinen Jünger und er gab ihm den neuen Namen Petrus „Fels“. Jesus glaubte, dass Petrus in der Zukunft der Felsen sein würde, auf den er seine Gemeinde bauen wollte. Andreas, der Bruder von Petrus, war zwar früher zu Jesus gekommen, aber er war sehr demütig und blieb immer der jüngere Bruder von Petrus. Er war ein Mann des Glaubens, der sogar mit 5 Brote und 2 Fischen zu Jesus kam, um damit 5000 Menschen zu speisen.
Jakobus und Johannes waren die beiden Söhne des Zebedäus. Sie waren so ehrgeizig und aufbrausend, dass Jesus sie oft „Donnersöhne“ nannte. Auf jeden Fall gehörten sie zu den Spitzenjüngern Jesu. Jakobus wurde der erste Märtyrer der jungen Gemeinde. Johannes glaubte immer, dass Jesus ihn am meisten liebte. Später schrieb er das Johannes-Evangelium nieder. Philippus war ein Mann, in dessen Kopf sich ein Computer zu befinden schien. Er konnte immer sehr schnell berechnen und sah dann viele Unmöglichkeiten. Bartholomäus (Nathanael) war ein unscheinbarer, aber treuer Mann. Thomas war ein Mensch, der immer Schwierigkeiten hatte, an etwas zu glauben. Nach der Auferstehung musste Jesus seinen Jüngern ein zweites Mal erscheinen, weil Thomas nur seinen eigenen Augen traute. Matthäus war ein ehemaliger Zöllner, ein selbstzentrierter Mensch, der andere oft unruhig machte. Aber er wurde verändert und schrieb das Matthäus-Evangelium. Über Jakobus, den Sohn des Alphäus, und Thaddäus wissen wir nicht viel. Simon Kananäus war früher ein Guerilla-Kämpfer gewesen, aber er wurde zu einem Jünger Jesu verändert. Judas Iskariot war ein Mann, der seine eigene Agenda verfolgte. Er liebte Geld mehr als Jesus und hat am Ende Jesus verraten.
Menschlich gesehen könnte man nicht viel von diesen 12 mangelhaften Jüngern erwarten. Eigentlich war es sogar unmöglich, dass sie überhaupt zusammenarbeiteten und eine Einheit bildeten. Aber Jesus stellte gerade sie auf und wirkte in ihnen und gebrauchte sie als die Lehrer der Menschheit, die das Evangelium in alle vier Himmelsrichtungen ausbreiteten. Ihr Leben offenbart die große Hoffnung Gottes für alle Arten von Menschen und seine Veränderungsmacht. Gott kann alle Arten von Hoffnungsträgern gebrauchen, wer sie auch sein mögen. Gott kann auch Jonas, Mersina, Simon oder Alexander als seine Jünger gebrauchen. Wenn sie seine Berufung annehmen und von ihm lernen, können sie zu zukünftigen geistlichen Leiter wachsen, die die Weltgeschichte verändern. Danken wir Gott, der jeden von uns als seinen Jünger berufen hat und erzieht. Beten wir, dass wir durch unser Zweierbibelstudium jeder 12 Jünger erziehen und so für die geistliche Wiedererweckung in Deutschland und Europa gebraucht werden.
2. Die Aufgaben der Apostel (5-15)
Sehen wir uns Vers 5a an: „Diese Zwölf sandte Jesus aus…“ Jesus wartete nicht zuerst drei Jahre, bis seine Jünger geistlich reif genug wären für diese Aufgabe, sondern er sandte sie sofort zur Missionsreise aus, damit sie praktisches Training bekommen könnten. Die Verse 5b und 6 sagen: „…und gebot ihnen und sprach. Geht nicht den Weg zu den Heiden und zieht in keine Stadt der Samariter, sondern geht hin zu den verlorenen Schafen aus dem Hause Israel.“ Jesus sandte seine Jünger diesmal ausschließlich zu den Israeliten. Gott hatte das Volk Israel als ein Königreich von Priestern für die ganze Welt berufen. (2.Mose 19,5.6) Aber sie hatten diese Mission Gottes verloren. Jesus wollte gemäß der Verheißung Gottes zuerst Israel als eine königliche Priesterschaft wiederherstellen. Erst nach seiner Auferstehung sollte dann durch die gläubig gewordenen Juden das Evangelium in der ganzen Welt verkündigt werden. In gleicher Weise möchte Gott auch unser Volk geistlich wiederherstellen. Er möchte uns wieder zu einem Land von Bibellehrern machen, um uns dann als eine Hirtennation für die Nationen der Welt zu gebrauchen und viele Missionar nach China, Nordkorea und die muslimische Welt auszusenden.
Was war dann genau ihr Auftrag? Vers 7 sagt: „Geht aber und predigt und sprecht: Das Himmelreich ist nahe herbeigekommen.“ Jesus sandte sie mit genau der gleichen Botschaft, die schon Johannes der Täufer predigte und die auch Jesus am Anfang seines Wirkens gepredigt hatte. „Das Himmelreich ist nahe herbeigekommen.“ Wegen der Sünde sind die Menschen von Gott getrennt. Niemand kann mit eigener Kraft und Gerechtigkeit zu Gott kommen. Aber in Jesus ist das Himmelreich nahe herbeigekommen. Durch Jesu stellvertretenden Opfertod als das Lamm Gottes wurde die Sündenmauer durchbrochen und der Weg in das Reich Gottes für alle Menschen geöffnet. Jeder, der Jesus als seinen Herrn persönlich annimmt, empfängt das Himmelreich in seinem Herzen.
Wie groß ist die Gnade, dass das Himmelreich nahe herbeigekommen ist! Dies ist die frohe Botschaft, die wir auch durch unser Bibelstudium am Campus verkündigen. Wenn wir die Menschen betrachten, dann haben sie viele verschiedene Probleme. Aber grundlegend ist, dass sie wegen der Sünde das Paradies Gottes verloren haben und in einer verfluchten Welt leben müssen. Alle Menschen sehnen sich nach dem Paradies. Die meiste Werbung ist darauf aufgebaut, den Menschen einen paradiesischen Zustand zu versprechen, wenn sie ein bestimmtes Produkt, z.B. ein Auto, kaufen. Aber das ist Nonsens. In der Geschichte gab es viele Menschen, die versucht haben, mit menschlicher Kraft und Weisheit ein Paradies auf der Erde aufzurichten. Die Kommunisten z.B. dachten, dass sie ein Paradies auf Erden schaffen könnten, aber in der Tat wurden viele Menschen nur bitter enttäuscht, weil die Menschen doch immer die gleichen Sünder bleiben. Viele junge Menschen versuchen durch Erfolge, Karriere oder Familie ihr eigenes kleines Paradies zu bauen, wo sie glücklich und sicher leben könnten. Aber sie werden auch nur die gleiche Enttäuschung erfahren. In dieser Welt gibt es kein Paradies, weil die Menschen unter der Sünde leben. Nur Jesus Christus, der in die Welt kam, um die Macht der Sünde zu zerstören und uns von der Herrschaft des Satans zu befreien, kann uns das Himmelreich, das wahre Paradies schenken. Darum ist die Botschaft, „Das Himmelreich ist nahe herbeigekommen“ die froheste Botschaft. Lasst uns in diesem Sommer diese frohe Botschaft durch das Zweierbibelstudium eifrig verkündigen und die Studenten zum herrlichen Himmelreich einladen.
Sehen wir uns Vers 8 an: „Macht Kranke gesund, weckt Tote auf, macht Aussätzige rein, treibt böse Geister aus. Umsonst habt ihr‘s empfangen, umsonst gebt es auch.“ Jesu messianisches Wirken bestand hauptsächlich darin, das Evangelium zu verkündigen und Kranke zu heilen. Jesus gab seinen Jüngern den gleichen Auftrag. Die Jünger sollten sich um die Menschen sorgfältig kümmern, die der Heilungsgnade Jesu bedürfen. Es gibt so viele kranke, verzweifelte, einsame oder orientierungslose Menschen. Es gibt so viele Psychopatienten. Indem sie Jesu Hirtenherz lernten, sollten sie sich vieler praktischer Anliegen der Menschen annehmen und diese mit der Vollmacht Jesu lösen. In Jesus gibt es keine Unmöglichkeit.
In den folgenden Versen lehrt Jesus seine Jünger, mit welcher Haltung sie die anvertraute Mission erfüllen sollen. Vers 8b sagt: „Umsonst habt ihr’s empfangen, umsonst gebt es auch.“ Mit anderen Worten sollten die Jünger keine menschliche Belohnung erwarten. Wir haben die Gnade Jesu völlig umsonst und unverdient empfangen, darum sollen wir auch ohne Berechnung oder Verlustgefühle freimütig weitergeben und anderen hingebungsvoll dienen.
Jesus gab seinen Jüngern für diese Missionsreise ganz konkrete Anweisungen. Die Verse 9 und 10 sagen: „Ihr sollt weder Gold noch Silber noch Kupfer in euren Gürteln haben, auch keine Reisetasche, auch nicht zwei Hemden, keine Schuhe, auch keinen Stecken.“ Kein Geld, keine Kreditkarte, kein Koffer, nicht einmal Schuhe waren erlaubt. Jesus wollte ihnen helfen, indem sie auf materielle Dinge und Sicherheiten verzichteten, 100%ig von Gott abhängig zu sein. Sie sollten sich ganz auf ihre anvertraute Mission konzentrieren und darauf vertrauen, dass Gott ihnen zur rechten Zeit alles andere zufallen lässt, weil ein Arbeiter seines Lohnes Wert ist. Gottes Werk können wir nicht mit unserer eigenen Kraft tun, mit unserer Berechnung oder mit unserem Material. Gottes Werk geschieht, wenn wir ganz von Gott abhängig sind, wenn wir ihm gehorchen und für alles andere auf ihn vertrauen.
Die Reformation im 16. Jahrhundert geschah nicht durch große oder wohlhabende Leute, sondern durch einen kleinen mittellosen Mönch, der die Wahrheit der Bibel klar bezeugte. Im 18. Jahrhundert gebrauchte Gott die kleine Gemeinde Herrnhut, das Evangelium bis an das Ende der Erde zu verkündigen, als sie dem Weltmissionsbefehl Jesu einfach gehorchten und viele gewöhnliche Handwerker als Missionare aussandten. Wir brauchen nicht auf unsere Möglichkeiten oder Ausrüstung oder Material zu sehen, sondern dürfen durch den Glauben das Wort Gottes freimütig verkündigen und dem Zweierbibelstudiumswerk dienen, dann kann Gott uns gebrauchen, die Grundlage für die geistliche Wiedererweckung in unserem Land zu legen.
Sehen wir uns Vers 11 an: „Wenn ihr aber in eine Stadt oder ein Dorf geht, da erkundigt euch, ob jemand darin ist, der es wert ist; und bei dem bleibt, bis ihr weiterzieht.“ Jesus sagte seinen Jüngern, dass sie nicht versuchen sollten, vielen Menschen zu helfen, sondern vielmehr einem Haus, bei dem sie aufgenommen wurden, bis zum Ende zu dienen. Es ist leicht, die Hoffnungsträger immer wieder zu wechseln, weil wir auf Schwierigkeiten bei der Dienerschaft stoßen und vom Unglauben überwältigt werden. Aber Jesus lehrt uns hier, für die anvertrauten Hoffnungsträger bis zum Ende zu beten und ihnen zu dienen und sie als Jünger Jesu aufzustellen.
Ein guter Hirte dient einem Physik-Studenten seit vielen Jahren, obwohl dieser öfters unbeweglich aussieht. Weil er aber nicht in ein anderes Haus weiterzog, sondern ihm geduldig gedient hat, können wir jetzt langsam die Knospen des geistlichen Wachstums bei ihm sehen.
Sehen wir uns die Verse 12 und 13 an: „Wenn ihr aber in ein Haus geht, so grüßt es; und wenn es das Haus wert ist, wird euer Friede auf sie kommen. Ist es aber nicht wert, so wird sich euer Friede wieder zu euch wenden.“ Wir haben oft besondere Vorlieben oder halten bestimmte Menschen für hoffnungslos, so dass wir sie nicht einladen wollen. Aber wir sollen die Leute nicht in würdige und nicht-würdige einteilen. Vor Gott ist niemand würdig, sondern alle sind verlorene Sünder, die die Gnade Jesu brauchen. Wir dürfen durch den Glauben allen Hoffnungsträgern die frohe Botschaft bringen. Wenn jemand Gottes Wort aufnimmt, wird er selig werden, wer auch immer er vorher gewesen war. Aber wer die Gnade Gottes ablehnt, der kann nicht gerettet werden.
Gottes Leute abzulehnen ist keine kleine Sache, sondern hat weitreichende Konsequenzen. Wer die Worte Gottes ablehnt, der muss sich selber vor dem Gericht Gottes verantworten. Es geht ihm dann nicht besser als den Leuten von Sodom und Gomorra, die Gottes Warnungen bis zum Ende ignorierten. In diesem Sinne sollen wir unsere Mission im Bewusstsein des Gerichtes Gottes erfüllen.
Jesus hat jeden von uns als seinen Jünger, als Hirten und Bibellehrer für die Studenten, berufen. Er hat uns Vollmacht gegeben, das Wort Gottes zu predigen und die jungen Menschen geistlich zu heilen. Er möchte, dass wir von ihm abhängig sind und alleine durch den Glauben dem Werk Gottes dienen. Lasst uns beten, jeder durch das Zweierbibelstudium 12 Jünger Jesu aufzustellen, die Gott als zukünftige geistliche Leiter für die Wiedererweckung in unserem Land und in Europa gebrauchen kann.