Lektion 14: Jesus trug unsere Krankheit (Mt 8,17)

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JESUS TRUG UNSRE KRANKHEIT

Matthäus 8,1-17
Leitvers 8,17

„Damit erfüllt würde, was gesagt ist durch den Propheten Jesaja, der da spricht (Jesaja 53,4): Er hat unsre Schwachheit auf sich genommen, und unsre Krankheit hat er getragen.“

Durch die vergangene Lektion hat uns Jesus ermahnt, nicht töricht zu sein, indem wir unser Lebenshaus auf Sand, d. h. auf unsere eigenen Gedanken und Vorstellungen, auf unsere eigenen Werke oder auf die Lehre von Menschen bauen. Vielmehr sollen wir klug sein und unser Leben auf den Felsen Jesus Christus bauen. Wer sein Wort hört und tut, dessen Lebenshaus wird nicht einfallen, selbst dann, wenn Stürme kommen und ein Platzregen fällt. Lasst uns Esra 7,10 und Mk 6,37 sowie unserem persönlichen Jahresleitwort von ganzem Herzen gehorchen, dadurch unser Leben auf Fels bauen und die geistliche Erneuerung Deutschlands und Europas vorbereiten.

Durch den heutigen Text lernen wir kennen, wie Jesus sein messianisches Heilungswerk begann. Durch dieses Werk offenbarte er seine göttliche Macht und Liebe. Jesus kam in diese reale Welt hinein, wo er auf Menschen traf, die an den verschiedensten Krankheiten litten, und zwar sowohl an physischen, psychischen und auch geistlichen Krankheiten. Jesus kam nicht in diese Welt, um das soziale System zu verbessern, sondern kümmerte sich sorgfältig um jeden einzelnen Menschen. Als er dies tat, wurden die Menschen geheilt und erfuhren die Realität des Reiches Gottes. In diesem Abschnitt lernen wir, dass Jesus sowohl den Willen als auch die Macht hat, uns von jeglicher Art von Krankheit zu heilen und das Bild Gottes in uns wiederherzustellen. Gott helfe uns, zu Jesus kommen, um durch ihn völlig geheilt zu werden. Lasst uns auch lernen, wie wir anderen Menschen wahrhaft helfen können.

1. Die Heilung eines Aussätzigen (1-4)

Als Jesus von dem Berge herabkam, folgte ihm eine große Menschenmenge. Nun trat ein Mann an ihn heran, der aussätzig war. Lukas 5,12 sagt, dass dieser Mann voller Aussatz war. Aussatz ist eine Krankheit, die einen Menschen äußerlich entstellt und innerlich sehr elend macht. Die Menschen sind ursprünglich nach dem Bild Gottes geschaffen worden. Darum verbringen viele ihre Zeit damit, sich im Spiegel anzuschauen – besonders junge Mädchen. Aber Menschen die an Aussatz erkrankt sind, wollen sich niemals im Spiegel ansehen, weil sie so hässlich geworden sind. Aussatz ist eine infektiöse und chronische Krankheit, die sich darin äußert, dass die Haut zunächst fleckig wird und danach das Nervengewebe darunter abstirbt, so dass man weder Wärme oder Kälte wahrnimmt noch Schmerzen verspürt. Da man sich so oft unbemerkt verletzt, können weitere Entzündungen dazu führen, dass ganze Gliedmaßen oder Körperteile absterben. 3. Mose 13,45.46 sagt: „Wer nun aussätzig ist, soll zerrissene Kleider tragen und das Haar lose und den Bart verhüllt und soll rufen: Unrein, unrein! Und solange die Stelle an ihm ist, soll er unrein sein, allein wohnen, und seine Wohnung soll außerhalb des Lagers sein.“ In der streng gesetzlichen, jüdischen Gesellschaft, mussten diejenigen, die unrein waren, völlig isoliert leben. Menschen sind Gemeinschaftswesen. In unserer Gemeinde leben wir miteinander und lieben einander; manchmal streiten wir uns auch ein wenig. Nichtsdestotrotz ist es ein großer Segen, in einer Gemeinde leben zu dürfen. Menschen wollen kein isoliertes Leben führen. Aber dieser aussätzige Mann musste in Quarantäne gehen und in aller Abgeschiedenheit leben. Er fühlte sich wirklich sehr einsam. Darüber hinaus wurde Aussatz damals als ein Fluch Gottes angesehen. Das heißt, er musste sich auch sehr unter Schuldgefühlen gequält haben. Innerlich schrie er vor Einsamkeit, vor Traurigkeit, vor Schuldgefühlen und großer Verzweiflung.

Wenn ein Mensch krank ist, ist es wichtig, dass er doch den Wunsch hat, wieder geheilt zu werden. Hat er aber diesen Wunsch nicht mehr, so kann ihm auch ein Arzt oder eine Medizin nicht mehr viel helfen. Sprüche 18,14 sagt: „ Wer ein mutiges Herz hat, weiß sich auch im Leiden zu halten; wenn aber der Mut daniederliegt, wer kann`s tragen?“ Die Tatsache, dass Aussatz zu jener Zeit faktisch unheilbar war, musste dem Mann allen Mut genommen haben. Selbst wenn er den Wunsch gehabt hätte, geheilt zu werden, was würde es nützen? Für ihn gab es eigentlich nur den einen Weg, nämlich zu verzweifeln und aufzugeben. Sören Kirkegard sagte einmal, dass die Verzweiflung eine Krankheit sei, die zum Tode führt. So gab es scheinbar keine Hoffnung für diesen Mann. Als er aber eines Tages von Jesus hörte, bekam er neue Hoffnung, dass Jesus ihn doch heilen könnte.

Aber es war nicht leicht, zu Jesus zu kommen. Es erforderte große Selbstüberwindung. Er war innerlich gehemmt und unsicher, niedergeschlagen und furchtsam. Darüber hinaus musste er auch gegen das Gesetz jener Zeit verstoßen, welches Aussätzigen strikt verbot, mit anderen in Kontakt zu kommen. Weiterhin musste er auch mit Zweifeln gekämpft und sich gefragt haben, ob Jesus ihn annehmen würde oder nicht. Er konnte aber alle diese Dinge durch den Glauben überwinden, indem er nur auf Jesus schaute. Und so kam er zu Jesus, indem er fest an seine Liebe und seine Macht glaubte. Er kam zu Jesus, indem er an seine Barmherzigkeit und Gnade glaubte. Es ist bemerkenswert, dass er durch solchen Glauben zu Jesus kam und dabei alle Hindernisse überwand. Als er schließlich vor Jesus stand, demütigte er sich, indem er vor ihm auf die Knie fiel. Obwohl er verzweifelt war, ehrte er Jesus als seinen Herrn. Und dann sagte er: „Herr, wenn du willst, kannst du mich reinigen.“ Viele kranke Menschen verlangen mit einer fordernden Haltung von anderen, dass ihnen geholfen wird. Aber dieser Mann dachte nicht, dass er ein Recht darauf gehabt hätte, geheilt zu werden. Er vertraute nur demütig der Gnade Jesu, indem er sagte: „Herr, wenn du willst, kannst du mich reinigen.“

Was tat Jesus für ihn? Sehen wir uns Vers 3 an: „Und Jesus streckte die Hand aus, rührte ihn an und sprach: Ich will’s tun; sei rein! Und sogleich wurde er von seinem Aussatz rein.“ Hier können wir von Jesus drei wichtige Dinge lernen.

Erstens: Jesus rührte ihn an. Jesus hätte diesen Mann einfach mit seinem Wort heilen und können: „Ok, ich heile dich. Aber komm mir bloß nicht zu nahe!“ Es gab einmal einen Mann, der einem geheilten Aussätzigen die Hand gab. Es bestand also keinerlei Ansteckungsgefahr mehr. Aber nach dem Händeschütteln wusch sich dieser Mann wieder und wieder seine Hände. Jesus aber streckte diesem Mann seine Hand entgegen und berührte ihn. Dies war der Ausdruck von Jesu großer Liebe. Dadurch wollte er diesen Mann wissen lassen, dass er ihn so annahm, wie er war. Schon bevor er geheilt wurde, hatte Jesus ihn angenommen. Jesus liebte ihn. Seine liebevolle Berührung war für diesen Mann so wichtig, weil dieser Mann bisher völlig isoliert und einsam gelebt hatte. Niemand wollte mit ihm sprechen, ihn berühren oder ihn auch nur sehen. Aber Jesus streckte seine Hand aus und berührte ihn. Eine liebevolle Berührung oder ein liebevoller Blick haben Macht, andere emotional und seelisch zu heilen. Jesus kannte die tiefen Wunden dieses Mannes, seine Einsamkeit, seine Trauer und Verzweiflung, und er wusste, dass es ihn nach Liebe verlangte. Und so streckte er aus seiner Barmherzigkeit heraus ihm seine Hand entgegen und berührte ihn. Dies war ein Verstoß gegen das Gesetz; und man hätte Jesus dafür belangen können. Aber Jesus überwand alle Einschränkungen durch das Gesetz und umarmte diesen Aussätzigen, wie er war mit seiner großen Liebe. Jeder andere wäre dadurch unrein geworden. Aber Jesu Berührung nahm seine Unreinheit auf.

Zweitens: Jesu war willig, diesen Mann zu heilen. Jesus sprach zu ihm: „Ich will’s tun.“ Wenn wir jemanden um Hilfe bitten, bekommen wir manchmal zur Antwort: „Hmm, … nun, ja, also, o.k. ich komme.“ Wenn wir so eine Antwort hören, fühlen wir uns sehr unwohl. Aber wenn jemand sagt: „Ja klar, ich helfe dir gerne!“, dann fühlen wir uns sehr gut und unser Selbstwertgefühl steigt. Wenn wir durch den Glauben zu Jesus kommen, dann fühlt er sich durch uns nicht belastet, stattdessen ermutigt er uns und spricht: „Ich will’s tun.“ Jesus war gewillt, nicht nur den hässlichen Körper des Mannes zu heilen, sondern ihn auch von seinen Sünden zu reinigen. Jesus wollte Gottes Bild in diesem Mann wiederherstellen. Er wollte ihn völlig gesund machen, so dass er ein ganz neues Leben beginnen konnte. Jesu sagt niemals, dass er durch uns belastet würde, sondern er heißt uns immer als seine kostbaren Kinder willkommen. Obwohl wir wie dieser aussätzige Mann seine Gnade durch nichts verdient haben, will Gott uns von unseren Sünden heilen und reinigen. Darum hat er seinen einzigen Sohn Jesus als ein Sühneopfer für unsere Sünden in die Welt gesandt. Gottes Wille ist, dass wir in unserem tiefsten Herzen, in unserer Seele und Gesinnung rein werden, und dass das Bild Gottes in uns wieder vollständig hergestellt wird.

Drittens: Die Macht des Wortes Jesu. Als Jesus sagte: „Sei rein!“ wurde der Mann sofort geheilt. Seine fleckige, faulende Haut wurde plötzlich wieder ganz rein und bekam Spannkraft, wie die Haut eines Babys. Seine Muskeln regenerierten sich. Er fühlte sich wieder stark und wie neugeboren. Sein Erscheinungsbild war wieder hergestellt und er war eine neue Kreatur geworden. Jesu Worte haben Macht, uns von allen unseren Sünden zu reinigen. Jesu Worte haben Macht, das Bild Gottes in uns wiederherzustellen. Nach der Heilung sprach Jesus zu dem Mann: „Siehe zu, sage es niemandem, sondern geh hin und zeige dich dem Priester und opfere die Gabe, die Mose befohlen hat, ihnen zum Zeugnis.“ Jesus gab ihm diese Orientierung, damit er wieder als ein normaler Mensch in die Gesellschaft zurückfinden konnte. Nun konnte er wieder einen Beruf ausüben. Er konnte eine Frau des Glaubens heiraten und eine glückliche Familie gründen. Nun konnte er als ein Diener Gottes leben und ein Segen für andere sein.

Die Bibel sagt uns, dass die Symptome von Aussatz den Symptomen von Sünde sehr ähnlich sind. So wie Aussatz einen Menschen sehr hässlich macht, so zerstört die Sünde das Bild Gottes in einem Menschen. So wie Aussatz gegenüber Schmerzen gefühllos macht, so stumpft durch Sünde unser Gewissen ab. So wie Aussatz die Menschen von der Gesellschaft ausschließt, so trennt uns die Sünde von Gott und von anderen Menschen. So wie Aussatz fatal ist, so führt uns Sünde geistlich wie auch körperlich zum Tod. Und so wie Aussatz unheilbar war, so ist auch Sünde auf menschlichem Wege unheilbar. Nur Jesu Blut reinigt uns von Sünde und macht uns wieder heil. Wenn wir durch den Glauben zu Jesus kommen, wie wir sind, dann nimmt er uns an und reinigt uns von aller Sünde. Eine junge Frau fühlte sich wie eine Aussätzige, weil sie sich ständig mit anderen verglich und auf sie neidisch wurde. Aber schließlich kam sie, wie sie war, zu Jesus, erfuhr das Wunder seiner Heilung. Nun betet sie für das Heil derjenigen, die genauso wie einst sie an Sündenaussatz leiden. Ein junger Mann war so selbstsüchtig, habgierig und geldgierig, dass er jeden Morgen schon vor dem Frühstück eingehend die Aktienkurse studierte. Aber auch er wurde von seinem Aussatz durch Jesus geheilt, indem er nun sein Leben dafür einsetzt, um mit vielen Hoffnungsträgern jede Woche die Bibel zu studieren.

2. Der Glaube eines Hauptmanns (5-13)

Nachdem Jesus den Mann mit Aussatz geheilt hatte, kam er nach Kapernaum am Galiläischen Meer. Dort trat ein römischer Hauptmann an ihn heran und bat ihn um Hilfe. Er war ein römischer Offizier, ein Zenturion, der hundert Soldaten unter sich hatte. Dieser Hauptmann hatte einen Knecht, der krank lag. Zu jener Zeit, wurden Knechte wie Eigentum behandelt. Wenn sie krank wurden, dann stießen ihre Herren sie von sich, so wie man einen kaputten Wasserkocher in die Tonne wirft. Aber dieser Hauptmann war anders. Er betrachtete seinen Knecht nicht bloß als eine Servicekraft, sondern als einen kostbaren Menschen. Er kümmerte sich um ihn, auch als er krank und gelähmt wurde. In der Tat liebte er seinen Knecht wie seinen eigenen Sohn. Kurz gesagt war er ein Mann mit wahrer Menschlichkeit. Solche Menschlichkeit kommt von Gott, und alle Menschen sollten diese eigentlich haben. Es gibt ein Sprichwort, das sagt, dass das Licht am hellsten in den dunkelsten Stunden scheint. Aber obwohl der Hauptmann seinem Knecht helfen wollte, schien es doch keine Möglichkeit zu geben. Erst als er hörte, dass Jesus nach Kapernaum kommen würde, schöpfte er neue Hoffnung. So ging er zu Jesus und sprach: „Herr, mein Knecht liegt zu Hause und ist gelähmt und leidet große Qualen.“ Seine Worte offenbaren, dass er sich mit dem Leiden seines Knechtes identifizierte, so als wären es seine eigenen Leiden. Er legte seinen Stolz als römischer Hauptmann ab und kam selbst zu Jesus. Dieser Hauptmann hatte wirklich ein Herz für seinen Knecht. Christ zu sein bedeutet, dass man ein Herz für andere hat. Aber viele Christen haben kein solches Herz mehr, weil die Sünden der Selbstsucht, der Geldgier oder allerlei andere Begierden ihre Herzen ausgehöhlt haben. Darum soll als erstes unser eigenes Herz wieder gesund werden, indem wir uns von Jesus anrühren lassen. Dann können wir wieder Hirten sein, die in der Gemeinde, in der Nachbarschaft, in der Schule oder Uni guten Einfluss ausüben können.

Die eigentliche Größe des Hauptmannes bestand jedoch darin, dass er Glauben an Jesu Worte hatte. Vers 7 sagt, dass Jesus bereit war, auf seinen Glauben zu reagieren. Jesus wollte sich sofort auf den Weg zu dem Knecht machen. Aber der Hauptmann erwiderte: Herr, ich bin nicht wert, dass du unter mein Dach gehst, sondern sprich nur ein Wort, so wird mein Knecht gesund.“ Der Hauptmann war ein römischer Kommandeur in einem von Römern besetzten Gebiet und Jesus war ein armer Wanderprediger. So gesehen hätte der Hauptmann in seiner Kaserne bleiben, sich zurücklehnen und befehlen können, dass man Jesus herbringen sollte. Aber er sah Jesus nicht menschlich, sondern sah in ihm den allmächtigen Sohn Gottes. Er war sich auch der jüdischen Kultur bewusst, dass Juden niemals in das Haus eines Heiden eintreten würden. Als Jesus in sein Haus kommen wollte, sagte der Hauptmann, dass es nicht nötig sei, da er glaubte, dass Jesu Wort allein wirken würde, unabhängig von Raum und Zeit. Er anerkannte die absolute Autorität der Worte Jesu. Dies kam aus seiner Ehrfurcht gegenüber Jesus. Also sagte er: „Sprich nur ein Wort, so wird mein Knecht gesund.“ Dies erinnert uns an die Worte von Apostel Petrus: „Meister, wir haben die ganze Nacht gearbeitet und nichts gefangen; aber auf dein Wort will ich die Netze auswerfen.“ Die Glaubensvorfahren hatten dieselbe Haltung gegenüber dem Wort Gottes. Als Noah das Wort Gottes empfing, dass Gott die ganze Welt durch eine Sintflut richten wollte, schien dies nicht glaubwürdig zu sein, aber er ehrte den Herrn, und glaubte seinen Worten, weil Gott es so gesagt hatte. So konnte er sein ganzes Leben dafür hingeben, die Arche der Errettung zu bauen. Als Abraham Gottes Worte des Segens und der Verheißung vernahm, hörte sich das unglaublich an: „Wie bitte, durch mein Geschlecht sollen alle Nationen auf Erden gesegnet werden?“ Aber Abraham glaubte einfach an das Wort Gottes. So konnte er alles verlassen und ein neues Leben beginnen, ohne zu wissen, wo er eigentlich hinkäme. Wenn wir Gott und sein Wort fürchten, können wir die Macht des Wortes Gottes erfahren und können tief in die Welt Gottes eintauchen. In Vers 9 erklärt uns der Hauptmann, warum er so großen Glauben an Jesus hatte: „Denn auch ich bin ein Mensch, der Obrigkeit untertan, und habe Soldaten unter mir; und wenn ich zu einem sage: Geh hin!, so geht er; und zu einem andern: Komm her!, so kommt er; und zu meinem Knecht: Tu das!, so tut er’s.“ Dieser Hauptmann verstand die Natur eines Befehls sehr gut, einerseits durch das Leben in der Armee und andererseits durch die Sklavengesellschaft, in der er lebte. Im Allgemeinen mögen es die Menschen nicht, unter irgendjemandes Autorität zu leben. Aber der Hauptmann war anders. Er ordnete sich der Autorität jener unter, die über ihm standen, und übte auch Autorität denen gegenüber aus, die unter ihm waren. Als er Jesus sah, erkannte er, dass Jesus der Sohn Gottes ist, der höchste Befehlsgewalt innehat, dessen Wort absolute Macht hat. Und er ordnete sich selbst Jesus und dessen Autorität unter. Das war sein Glaube. Solchen Glauben sollten auch wir von ihm lernen. Aber dies ist nicht so einfach. Im Allgemeinen hassen die Menschen das Wort „Unterordnung.“ Dies liegt daran, weil wir eine sündige Natur haben. Adams Ungehorsam und Kains Rebellion zirkulieren auch in unserem Blut. Um sich Gottes Wort unterzuordnen, müssen wir einen harten geistlichen Kampf führen, uns täglich selbst zu verleugnen. Um die Macht des Glaubens erfahren zu können, müssen wir lernen, uns der Autorität Jesu unterzuordnen. Selbst Jesus, der der Sohn Gottes war, lernte Gehorsam an dem, was er litt. Und als er vollendet wurde, wurde er die Quelle der ewigen Errettung für alle, die ihm gehorsam sind.

Sehen wir uns Vers 10 an: „Als das Jesus hörte, wunderte er sich und sprach zu denen, die ihm nachfolgten: Wahrlich, ich sage euch: Solchen Glauben habe ich in Israel bei keinem gefunden.“ Jesus war von dem Glauben des Hauptmannes begeistert. Wollt ihr Jesus begeistern, dann sollt ihr Glauben an Jesus haben wie dieser Hauptmann ihn hatte. Jesus sagte sogar, dass dieser heidnische Hauptmann größeren Glauben hatte als die Israeliten. Durch den Glauben dieses Hauptmannes bekam Jesus eine große Vision. Er sah viele Heiden aus dem Osten und aus dem Westen und aus allen Teilen der Welt kommen, die ihn als ihren Erretter angenommen hatten und nun das Reich Gottes als ihr Erbe entgegennahmen. Aber zur gleichen Zeit sah Jesus voraus, dass die Israeliten, die zwar von Gott auserwählt waren, aber keinen Glauben an Jesus hatten, in die Finsternis hinausgestoßen wurden, dort, wo Weinen und Zähneklappern sein würde. Hier lernen wir, dass jede Person, unabhängig von seiner Nationalität, seinem Geschlecht, seiner Bildung oder sozialen Stellung durch den Glauben an Jesus in das Reich Gottes eintreten kann.

Sehen wir uns Vers 13 an. Jesus segnete den Glauben des Hauptmannes. Er sagte: „Geh hin; dir geschehe, wie du geglaubt hast. Und sein Knecht wurde gesund zu derselben Stunde.“ Jesus hatte Gefallen an seinem Glauben. Jesus segnete ihn und heilte seinen Knecht. Einst war er gelähmt und krank und kaum in der Lage seinen Mund aufzutun. Aber nun sprang dieser Knecht plötzlich auf und war geheilt. Hier lernen wir, dass Jesus seinen Segen auf die Hilflosen ausgießt, wenn es Menschen gibt, die durch das Gebet und den Glauben Mitleid mit ihnen haben. Nicht der Knecht kam zu Jesus, sondern es war der Hauptmann, der an seiner statt zu Jesus kam. Der Hauptmann wurde gesegnet und auch der Knecht wurde durch den Glauben des Hauptmanns gesegnet. Ein verantwortlicher Hirte nahm den Sohn seines Freundes wie seinen eigenen Sohn an. Mit den Schmerzen eines Hirten kam er durch den Glauben im Gebet mit seinen Anliegen zu Jesus und diente ihm mit dem Wort Gottes. Schließlich erhörte Jesus sein Glaubensgebet, heilte den Sohn und stellte ihn sogar als einen Vollzeithirten im Werk Gottes auf. Im Gesamtkontext der Bibel jedoch ist Glaube immer ein persönlicher Aspekt. Jesu Segen bedeutete für den Knecht die Heilung seines Körpers, nicht zwangsläufig die Rettung seiner Seele. Für die Errettung muss jeder selbst ein Bekenntnis des Glaubens gegenüber Jesus ablegen. Es gibt viele junge Menschen, die Gottes reichlichen Segen durch den Glauben ihrer Eltern oder ihrer Hirten empfangen haben. Aber letzten Endes braucht jeder den persönlichen Glauben an Jesus, damit die eigene Seele errettet wird. Jesus ist willig. Seine Arme sind weit geöffnet. Er ist bereit, jeden anzunehmen, der durch den einfachen Glauben zu ihm kommt.

3. Die Heilung vieler Kranker und Besessener (14-17)

Als Jesus in Petrus Haus kam, sah er dessen Schwiegermutter im Bett mit Fieber liegen. Warum hatte sie Fieber? Vielleicht hatte sie großen Stress wegen Petrus und dachte, dass er verrückt geworden sei, Jesus so konsequent nachzufolgen. Er hatte seinen Job als Fischer aufgegeben. Nun hatte sie große Sorge, wie er sich um ihre Tochter gut kümmern könnte? Möglicherweise begann sie schlecht über Petrus zu reden: „Dieser Halunke, ich wusste schon, dass alles so kommen würde.“ Und dann bekam sie Fieber. Aber Jesus verstand diese Frau sehr gut. Er wartete nicht, bis er gefragt würde, sondern er ging zu ihr und ergriff ihre Hand und das Fieber verließ sie. Und sie stand auf und diente ihm. Jesu heilende Berührung ist nicht durch die Bitte von Menschen beschränkt. Seine Gnade und Barmherzigkeit sind der Ausdruck seiner unverdienten, einseitigen Liebe. Es ist bemerkenswert zu sehen, dass nachdem Petrus Schwiegermutter geheilt worden war, sie aufstand und anfing, ihnen zu dienen. Vielleicht kochte sie Petrus Lieblingsgericht, nicht nur für Petrus, sondern eine doppelte Portion für alle. Hier lernen wir, dass Jesus uns heilt, damit wir ihm fröhlich und hingebungsvoll dienen können.

Was geschah, als es Abend wurde? Viele von Dämonen besessene Menschen wurden zu Jesus gebracht. Jesus musste sehr müde gewesen sein. Ständig diente er anderen und kümmerte sich um sie und heilte sie. Er musste erschöpft gewesen sein und daran gedacht haben, endlich ein wenig schlafen zu können. Aber gerade in dieser Zeit kamen viele Menschen, die von bösen Geistern besessen waren. Wer will schon gerne, dass abends kurz vor der Schlafenszeit eine ganze Horde von bösen Geistern besessener Menschen auf einmal vor der Tür steht? Was tat Jesus? Sagte er: „Also hört mal zu, ich hatte heute einen langen Tag. Bitte geht jetzt nach Hause und kommt morgenfrüh um 8:30 Uhr wieder, wenn Sprechstunde ist“? Nein, Jesus hieß sie alle herzlich willkommen. Er war froh, dass sie alle zu ihm kamen. Er sagte: „Ich bin hier, um euch zu heilen und euch zu helfen. Kommt und seid geheilt.“ Jesus nahm sie an und trieb die bösen Geister durch sein Wort aus und heilte alle Kranken einen nach dem anderen.

Als Matthäus, der Verfasser sah, wie Jesus alle Arten der kranken Menschen durch seine Barmherzigkeit und Liebe heilte, erinnerte er sich an die Worte des Propheten Jesaja: „Er hat unsre Schwachheit auf sich genommen, und unsre Krankheit hat er getragen.“ (Jes 53,4) Diese Prophezeiung bezog sich auf das messianische Werk, das der Messias tun würde. Gott weist die Menschen nicht zurück, die wegen ihrer Schwachheit leiden. In seiner großen Barmherzigkeit sandte Gott Jesus als den Messias, um uns zu heilen und wiederherzustellen. Dafür sollen wir Gott von Herzen danken. Wir wissen, dass niemand die Krankheiten anderer tragen kann. Wir sind schon durch unsere eigenen Probleme und Krankheiten sehr beladen. Wenn dann zwei kranke Menschen zusammenkommen, so belasten sie sich gegenseitig einer den anderen. Aber Jesus trug alle unsere Schwachheiten und Krankheiten. Obwohl so viele beladene Menschen zu ihm kamen, trug er alle ihre Krankheit. Jesus tadelte sie nicht und sprach: „Ja, jetzt, wo ihr krank seid, da kommt ihr zu mir? Wo wart ihr denn, als ihr noch gesund wart?“ Aber Jesus dachte nicht so. Sondern er versteht unsere Schwachheiten. Er identifiziert sich mit uns. Er kennt unsere Schwachheit. Schließlich trug Jesus alle unsere Sünden auf seinem Leib und tilgte sie durch sein Sühneopfer am Kreuz. Jesus will, dass wir stark und gesund werden und ein fruchtbares Leben führen, sowohl geistlich als auch psychisch und körperlich. So viele junge Menschen gehen zur Zeit in die Sprechstunden der Psychiater, weil sie voller Aussatz und Sündenkrankheit sind. Aber Psychiater können ihnen grundlegend nicht helfen. Darum steigt auch die Zahl der Patienten ständig weiter an. Nur Jesus, der alle unsre Schwachheit und Krankheit getragen hat, hat die Macht und Gnade, uns völlig zu heilen und das Bild Gottes in jedem wiederherstellen. Möge Gott uns helfen, edle Menschen mit wahrer Menschlichkeit und Hirten mit einem Hirtenherzen für die besessenen Menschen um uns herum zu sein. Möge Gott jedem von uns den Glauben des Hauptmanns schenken, um weiter Fürbitte für die Studenten einzulegen und ihnen durch das Bibelstudium mit dem Wort Gottes zu dienen, damit dadurch ein großes Heilungswerk geschieht und unser sündenkrankes Volk geistlich erneuert und nochmals als eine Hirtennation zum Segen für Europa und die ganze Welt aufgestellt wird. Lesen wir zum Schluss noch mal den Leitvers, Vers 17: „Damit erfüllt würde, was gesagt ist durch den Propheten Jesaja, der da spricht (Jesaja 53,4): Er hat unsre Schwachheit auf sich genommen, und unsre Krankheit hat er getragen.“.

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