Lektion 11: Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes (Mt 6,33)
Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes (PDF-Datei)
Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes
Matthäus 6,19-34
Leitvers 6,33
„Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch das alles zufallen.“
Dank sei Gott für die gesegnete Maibibelkonferenz in Mücke, auf der wir seine Gnade durch den Kreuzestod Jesu für unsere Sünde und seine Auferstehung annehmen und die Identität in Christus als die königliche Priesterschaft ergreifen durften, die seine Wohltaten in der ganzen Welt verkündigt. Dank sei Gott für sein gnädiges Wirken in der Neuen Generation und unter den Hoffnungsträgern, die durch den Glauben ihre Identität in Christus bekannt haben, und die Gott nun als Hauptpersonen in seiner Heilsgeschichte aufstellt und gebraucht.
Im heutigen Text geht es um unser Lebensziel und um die Priorität im täglichen Glaubensleben. Unser Ziel ist es, Gott zu dienen. Gott zu dienen ist auch Gottes Gnade in unserem Leben. Gott schenke uns Augen, die himmlischen Schätze zu sehen und uns durch Buße dafür zu entscheiden, allein Gott zu dienen. Möge Gott uns auch lehren, in allen Dingen zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit zu trachten und unsere Aufgabe als Bibellehrer für diese Generation zu erfüllen.
1. Sammelt euch Schätze im Himmel (19-24)
Lesen wir zuerst Vers 19: „Ihr sollt euch nicht Schätze sammeln auf Erden, wo sie die Motten und der Rost fressen und wo die Diebe einbrechen und stehlen.“ Jesus warnt seine Zuhörer davor, Schätze auf Erden zu sammeln, wo Motten, Rost und Diebe sie wieder wegnehmen. Vor einigen Jahren fuhr ich ein 17 Jahre altes Auto. Ich war stolz darauf, dass es, obwohl es so klein war, einen starken Motor hatte. Als es einmal defekt war, brachte ich es zur Werkstatt. Der Mann sagte: „Der ist total verrostet. Das lohnt sich nicht mehr.“ Er ließ mich spüren, dass er mir einen großen Gefallen tat, weil er das Auto kostenlos verschrottete. Für viele Deutsche ist trotzdem ihr Auto ein solcher Schatz. Für andere ist Geld ihr Schatz. Darum sammeln sie Geld. Weil sie aber Angst haben, dass zu Hause Diebe einbrechen und stehlen, bringen sie ihr Geld zur Bank. Sie denken, dass das Geld auf der Bank bombensicher sei. Aber wir haben es in der Finanzkrise erfahren, dass auch Banken pleite gehen. Die Sparer in Zypern dachten, ihr Geld sei auf der Bank sicher. Doch plötzlich sollten ihnen wegen der Finanzkrise bis zu 10% ihres Geldes weggenommen werden. Jesu Wort ist wahr. Ein amerikanischer Milliardär hielt sich für klug, weil er nicht in unsichere Aktien, sondern in Gold investierte. Aber der Goldpreis fiel und er verlor alles. Jesus lehrt uns, dass wir nicht so dumm sein sollen, Schätze auf Erden zu sammeln, die doch nur vergänglich sind.
Wo sollen wir dann unsere Schätze sammeln? In Vers 20 sagt Jesus, dass wir uns Schätze im Himmel sammeln sollen, wo weder Motten noch Rost noch Diebe sie antasten können. Anders gesagt sollen wir reich werden bei Gott. 1. Timotheus 6,18-19 sagt: „… dass sie Gutes tun, reich werden an guten Werken, gerne geben, behilflich seien, sich selbst einen Schatz sammeln als guten Grund für die Zukunft, damit sie das wahre Leben ergreifen.“ Wir können reich werden bei Gott, wenn wir auf Erden arm werden und alles für sein ewiges Reich hingeben. Unser Schatz ist im Himmel. Je mehr wir für ihn und für seine Schafherde geben, desto mehr werden wir empfangen. Je mehr wir in Gottes Liebesbank investieren, desto unermesslicher wird unser Schatz im Himmel. Ein Pastor kam von einer Missionsreise zurück und brachte viele Geschenke mit. Gerade als seine Familie versammelt war und erwartungsvoll auf die Geschenktaschen sah, kam eine junge Studentin herein. Zu jener Zeit weigerte sich diese Studentin hartnäckig, Bibelstudium zu führen. Als der Pastor sie sah, war er so froh, dass er ihr alle Geschenke gab. Seine beiden Söhne waren überrascht. Aber dieser Pastor war überglücklich, weil er seinen Schatz im Himmel hatte und in seinem Herzen den überfließenden Reichtum der Freude und der bedingungslosen, vergebenden und hingebenden Liebe Gottes erfuhr. Den himmlischen Reichtum bei Gott kann niemand von uns nehmen. Er ist auch nicht vergänglich, sondern bleibt in Ewigkeit.
Warum ist es so wichtig, dass wir unsere Schätze im Himmel sammeln? Lesen wir Vers 21: „Denn wo dein Schatz ist, da ist auch dein Herz.“ Unser Herz ist da, wo unser Schatz ist. Wenn Geld unser Schatz ist, wird auch unser Herz am Geld hängen. Wenn dann die Motten, der Rost oder die Diebe zuschlagen, werden wir im Herzen so wütend werden und die Lage, die Menschen und Gott verfluchen, wie die Menschen in Südeuropa, die wegen ihrer wirtschaftlichen Lage auf die Straße gehen und protestieren. Wenn aber unser Schatz im Himmel ist, wird auch unser Herz bei Gott sein. Wenn unser Herz bei Gott ist, sind wir wahrhaft frei, Gott unter allen Umständen zu preisen.
Um Schätze zu sammeln, müssen wir sie allerdings finden. Um die Schätze zu finden, brauchen wir ein Schatzsuchgerät. Das Schatzsuchgerät für die Schätze des Himmels sind unsere Augen. Solange wir nur das Leuchten der irdischen Schätze sehen, bleibt alles in uns finster. Ich habe gehört, dass es eine neue Erscheinung gibt: den Smartphone-Wahnsinn. Menschen, die ein teures Smartphone gekauft haben, ärgern sich, dass es nicht perfekt funktioniert und werfen es schließlich auf den Boden. Vers 23 sagt, dass die Gier nach irdischen Schätzen nicht nur dumm ist, sondern böse. Sie ist böse, weil sie ignoriert, was Gott an himmlischen Schätzen für uns vorbereitet hat. Gott hat in seiner Liebe seinen einzigen Sohn für uns gegeben, damit wir nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben. Er hat ein unvergängliches, unbeflecktes und unverwelkliches Erbe im Himmel für uns bereitet. Er hält durch Jesus Christus die Krone des Lebens für uns bereit. Wenn wir diese Liebe ignorieren und die Welt nicht aus Gottes Sicht betrachten, werden wir die himmlischen Schätze nicht sehen und unser Leben wird voller Finsternis sein.
Vers 24 fasst diese Wahrheit zusammen. Lesen wir Vers 24 gemeinsam: „Niemand kann zwei Herren dienen: Entweder er wird den einen hassen und den andern lieben; oder er wird an dem einen hängen und den andern verachten. Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon.“ Mammon meint hier wörtlich Geld oder Wohlstand. Allgemein kann man sagen, dass damit jede Art von besseren Bedingungen gemeint ist, die wir für uns selbst suchen. Dem Mammon zu dienen heißt unserem Ego zu dienen. Jesus sagt, dass wir nicht beiden, Gott und dem Mammon, dienen können. Sobald wir dem einen dienen, werden wir den anderen verachten und sobald wir den einen lieben, werden wir den andern hassen. So viele junge Menschen denken, man könne gleichzeitig Gott und dem Geld dienen. Sie arbeiten in der Gemeinde mit und kümmern sich gleichzeitig um ihre berufliche oder persönliche Zukunft. Ihr Problem ist, dass sie Gott nicht kennen. Im Herzen verachten sie Jesu Lehre von der Selbstverleugnung und vom Kreuztragen.
Sie müssen Buße tun. Wir haben das große Privileg, dass wir durch das Bibelstudium und die Buße Gott persönlich begegnen durften. Wer ist Gott? Er ist der Gott, der diese Welt so sehr geliebt hat, dass er seinen Sohn Jesus Christus für die Sünde der Welt am Kreuz hingab, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben. Er ist der allmächtige Schöpfer, der Jesus von den Toten auferweckte und ihn zum König der Könige und zum Herrn der Herren machte. Er ist der heilige Gott, der den Tag bestimmt hat, an dem Jesus in Herrlichkeit wiederkommen und als Richter auf dem Thron sitzen wird, und die Gerechten vor ihm zum ewigen Leben und die Gottlosen zur ewigen Verdammnis gehen werden. Wir können nicht Gott dienen und irgendetwas anderem in dieser Welt. Ein junger Mann lernte durch das Bibelstudium die Wahrheit und den Willen Gottes kennen, tat Buße und entschied sich, dem Herrn als sein auserwähltes Werkzeug für die Weltmission zur Verfügung zu stehen, und arbeitet seitdem als ein Laienbibellehrer in der Campusmission. Wegen seiner Verlässlichkeit wurde ihm bei der Arbeit im Büro mehrfach der Posten als Abteilungsleiter angeboten. Doch er lehnte ab, weil er nur Jesus dienen und seine Schätze im Himmel sammeln möchte. Wegen seiner Lebensentscheidung gebraucht Gott ihn als einen vollmächtigen Prediger seines Wortes und als einen verantwortlichen geistlichen Leiter für eine geistliche Erneuerung.
Was ist unser Lebensziel? Gott zu dienen oder dem Mammon? Wir müssen uns entscheiden. In der ersten Gemeinde entschieden sich diejenigen, die Jesus aufgenommen hatten, dafür Gott zu dienen. Sie verkauften alles, was sie hatten, und brachten das Geld und legten es den Aposteln zu Füßen. Hananias und Saphira aber hielten etwas von dem Geld für sich zurück. Sie dachten, sie könnten Gott dienen und dem Mammon. Dann logen sie in der Gemeinde und sagten, sie hätten alles gebracht. So verachteten sie Gott. Gott ließ es nicht zu, dass ihr schlechter Einfluss die Gemeinschaft der Heiligen beeinflusste. Sie kamen beide um (Apg 5,1-11). Als Gott sein Volk Israel aus Ägypten führte, wollte er sie als Königreich von Priestern und heiliges Volk aufstellen und wollte ihr Gott sein. Sie aber wollten auch noch weiter dem Mammon dienen. Darum murrten sie bei jeder Gelegenheit und wünschten sich nach Ägypten zu den Fleischtöpfen zurück. Als Gott ihnen das verheißene Land zeigte, verachteten sie Gottes Verheißung durch ihren negativen Bericht und wollten Gottes Knechte steinigen. Gottes Zorn kam über das abtrünnige und unbußfertige Volk, und keiner von ihnen konnte in das verheißene Land einziehen. Stellen wir uns einmal vor, wir würden in einem großen palastartigen Gebäude leben, wo es allen materiellen Segen gibt. Dann stellen wir uns vor, wir leben in einer schäbigen Hütte. Welchen Unterschied macht das aus? Es ist nur ein äußerer Unterschied. Welchen Unterschied aber macht es aus, ob wir mit Gott oder ohne Gott leben? Es ist ein Unterschied für die Ewigkeit.
Jesus sagt klar: „Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon.“ Es kann keine Kompromisslösung geben. Wenn wir weiter versuchen, einen Kompromiss zwischen Gott und dem Mammon zu schließen, leugnen wir diese Wahrheit und sind in Wirklichkeit Egodiener. Wir dürfen nicht länger hochmütig bleiben, sondern müssen demütig zu Gott zurück kommen und seine Gnade annehmen. Lasst uns Gott ehren und den Geist des Kompromisses in dieser Generation durch unseren Glaubensgehorsam gegenüber Esra 7,10 und Markus 6,37a siegreich herausfordern und gegen den Geist der Gottlosigkeit 500 entschlossene Bibellehrer und 5.000 Gebetsmitarbeiter für die Europamission aufstellen.
2. Sorgt nicht um euer Leben (25-34)
Im zweiten Abschnitt geht es darum, wie die Jünger Jesu ihre Sorge überwinden und im täglichen Kampf den Sieg erlangen können. Lesen wir Vers 25: „Darum sage ich euch: Sorgt nicht um euer Leben, was ihr essen und trinken werdet; auch nicht um euren Leib, was ihr anziehen werdet. Ist nicht das Leben mehr als die Nahrung und der Leib mehr als die Kleidung?“ Hier spricht Jesus nicht vom Luxus, sondern von den essentiellen Dingen im Leben: Essen, Trinken, etwas anzuziehen, ein Dach über dem Kopf.
Solange wir alle diese Dinge haben, haben wir scheinbar auch keinen Grund zur Sorge. Dennoch kommt die Sorge zu uns. Wenn wir nichts haben, sorgen wir uns, wie etwas erlangen können. Wenn wir etwas haben, sorgen wir uns, wie wir es nicht wieder verlieren. Das Leben des modernen Menschen besteht nur aus Sorge. Manche preisen Gott 20 Minuten in der Woche, beim Singalong im Gottesdienst, während sie die restliche Zeit (10.060 Minuten) seufzen, sogar im Schlaf. Jesus sagt, dass sich seine Jünger nicht sorgen sollen, weil sich ihr himmlischer Vater um sie kümmert. Wie er sich um die Vögel unter dem Himmel und um die Blumen auf dem Feld kümmert, so kümmert er sich erst recht um uns, seine geliebten Kinder. In Vers 33 gibt Jesus uns eine wunderbare Verheißung: „Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch das alles zufallen.“ Das Gegenteil von Sorge ist es, nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit zu trachten. Gott von ganzem Herzen zu suchen ist der Weg, die Anfechtung der Sorge zu besiegen.
Ich hatte seit dem Jahr 2000 in einem sicheren Job in einem Bonner Konzern der Telekommunikationsbranche gearbeitet. Ende 2007 aber musste ich wegen des Personalabbaus meine Arbeit aufgeben. Die Suche nach einer neuen Arbeit zog sich mehrere Monate hin. Bekannte empfohlen mir, zuerst nach Arbeit zu trachten, sei es auch in Hamburg oder München. Die Sorge wollte mein Herz ergreifen. Aber an meinem vierzigsten Geburtstag empfing ich ein Wort aus Markus 15,34, nämlich Jesu Wort am Kreuz: „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“ Als es so aussah, als hätte Gott ihn verlassen, verließ Jesus seine Mission nicht. Ich entschied mich, zuerst nach dem Reich Gottes zu trachten und legte die Sorge um eine Arbeit innerhalb von Bonn in Gottes Hände. Da verließ mich die Sorge. Im Herbst wurde ich dann gegen alle Erwartung im selben Konzern eingestellt, bei dem ich vorher beschäftigt gewesen war. Kurze Zeit später erging eine Anweisung, dass niemand, der den Konzern einmal verlassen hat, wieder eingestellt werden darf. Ich hänge nicht davon ab, ob und wo ich arbeite. Jedes Mal, wenn ich nun Vögel oder die Blumen sehe, danke ich meinem himmlischen Vater, dass sein Wort wahr ist.
Wenn wir in materielle Not oder Unsicherheit gelangen, dürfen wir nicht zuerst danach trachten, mehr Geld zu verdienen. Vielmehr müssen wir zuerst nach Gott suchen, bis wir ihn finden, und die Lösung annehmen, die er vorbereitet. Diese Lektion müssen wir praktisch lernen. Wir sind nicht mit solchem Vertrauen geboren. Jesus half seinen Jüngern, dieses Vertrauen zu lernen. Einmal sandte er sie zu einem Missionseinsatz aus und sagte zu ihnen: „Geht aber und predigt und sprecht: Das Himmelreich ist nahe herbeigekommen. Macht Kranke gesund, weckt Tote auf, macht Aussätzige rein, treibt böse Geister aus.“ (Mt 10,7.8) Wahrscheinlich fingen einige direkt an zu berechnen: „Dafür brauche ich 200 Euro, dann muss ich noch genügend Kleidung mitnehmen…“ Aber Jesus sagte ihnen, dass sie kein Geld, keine Reisetasche, auch kein zweites Hemd und nicht einmal Schuhe mitnehmen sollten. Er gab ihnen nur sein Wort: „Denn ein Arbeiter ist seiner Speise wert.“ (Mt 10,10). Die Jünger überwanden ihre Sorge und glaubten Jesu Wort. Es ist nichts davon gesagt, dass sie verhungerten oder betteln mussten. Es ist aber gesagt, dass sie Jesu Mission von ganzem Herzen erfüllten: „Und sie zogen aus und predigten, man solle Buße tun, und trieben viele böse Geister aus und salbten viele Kranke mit Öl und machten sie gesund.“ (Mk 6,12.13) Die Apostel lernten, mit der rechten Priorität zu leben. Sicher hatten sie immer wieder finanzielle Anliegen und ihre Zukunft sah unsicher aus, aber sie trachteten zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit und legten so die Grundlage für die Ausbreitung des Evangeliums bis an die Enden der Erde.
Zuerst nach Gottes Reich zu trachten heißt für uns, in jeder Entscheidung Gott hinzuzuziehen und in Blick auf unsere Zukunft allein von ihm abhängig zu sein. Es geht nicht um die zeitliche Reihenfolge, sondern um unser Herz. Abraham sorgte sich einmal um seine Zukunft und ging nach Ägypten, um Geld zu verdienen. Das war seine Sünde des Unglaubens. Später tat er für seine Sorge Buße und kehrte ins verheißene Land zurück. Schließlich lernte er eine geistliche Lektion über Gott: „Der HERR sieht.“ (1. Mose 22,14) Unser Gott sieht. Er ist lebendig. Er ist unser himmlischer Vater, der uns sieht und für uns sorgt. „Sorgt nicht um euer Leben – trachtet zuerst nach dem Reich Gottes“ ist eine grundlegende geistliche Lektion, die alle Kinder Gottes lernen müssen, um Gott zu gefallen.
Praktisch bedeutet dies, dass wir uns bei der Opfergabe von Gott leiten lassen und ohne Berechnung geben. Es bedeutet, den Sonntag unter allen Umständen zu heiligen, wie Eric Liddle, der dafür auf den Start bei Olympia verzichtete und Gott ehrte. Es bedeutet auch, dass wir uns nicht um unsere familiäre Zukunft sorgen, sondern eine Glaubensfamilie nach Gottes Führung gründen. Jesu Botschaft an H. Samuel und H. Holy Maria ist es: Sorgt nicht darum, wie ihr wohnen oder wie ihr euch finanzieren oder wie ihr miteinander auskommen werdet, sondern trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch das alles zufallen. Wenn ihr euch klar für die Gründung der gott- und missionszentrierten Hausgemeinde entscheidet, d.h. dafür, eure künftige Hausgemeinde ohne Wenn und Aber für die Weltmission einzusetzen, so werdet ihr die Fürsorge des himmlischen Vaters erfahren und ein siegreiches und einflussreiches Leben als schlagkräftige Missionseinheit beginnen.
Zuletzt möchte ich aus der Einführung zum Matthäusevangelium-Bibelstudium zitieren: „Was bedeutet es praktisch in Europa nach dem Reich Gottes zu trachten? Es bedeutet, exzellente Bibellehrer wie Esra zu sein und durch das Bibelstudium die jungen Menschen zum ewigen Leben und zum Reich Gottes einzuladen.“ Wenn wir Gott allein lieben und gelernt haben, in allen Dingen zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit zu trachten, können wir unsere Berufung als Bibellehrer ohne an uns selbst zu denken erfüllen. Wir müssen jeden Tag diesen guten geistlichen Kampf führen. Vers 34 sagt, dass jeder Tag seine eigene Plage hat. Wenn wir einmal die Sorge überwunden haben, bedeutet dies nicht, dass wir ohne Herausforderungen leben. Wir müssen aber an jedem Tag Jesu Wort gehorchen: „Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch das alles zufallen.“ Dann werden wir Zeugen des lebendigen Gottes und sein Salz und Licht in dieser Welt sein.
In diesem Abschnitt haben wir gelernt, dass wir nicht zwei Herren dienen können. Wir müssen Gott allein lieben und uns entscheiden, unsere Schätze im Himmel zu sammeln. Wir haben auch gelernt, nicht zu sorgen, sondern zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit zu trachten. Möge Gott Euere Leben als Bibellehrer segnen und gebrauchen, um Deutschland noch einmal als Hirtennation und Europa als Missionare aussendenden Kontinent wiederherzustellen.