Lebt in der Liebe (Eph 5,2)

Lebt in der Liebe (PDF-Datei)

LEBT IN DER LIEBE

Epheser 5,1-33
Leitvers 5,2

„Und lebt in der Liebe, wie auch Christus uns geliebt hat und hat sich selbst für uns gegeben als Gabe und Opfer, Gott zu einem lieblichen Geruch.“

Wir danken Gott für das Bibelstudium des Kolosserbriefes, durch den wir Jesu Herrschaft über alle Bereiche unseres Lebens aufnehmen durften. Wir durften uns entscheiden, in Christus fest verwurzelt zu sein. Wir wurden durch Apostel Paulus ermutigt, der sich in einer widrigen Lage im Gefängnis befand. Sein Gebetsanliegen war aber nicht zuerst seine Freilassung, sondern dass er in jeder Umgebung die frohe Botschaft von Jesus Christus weitergeben wollte und dass eine Tür für das Evangelium geöffnet würde. Dadurch haben wir ein klares Herzensverlangen bekommen, nicht unsere Bedingungen zu verbessern, sondern das Geheimnis Christi fleißig zu verkündigen. Wir beten, dass wir in diesem Wintersemester dem Zweierbibelstudiumswerk einflussreich dienen, so dass viele Studenten das Geheimnis Christi kennenlernen und als Bibellehrer aufgestellt werden.

Im Kapitel 5 des Epheserbriefes ermutigt Paulus die Christen in Ephesus, in der Liebe zu leben. Der Ausdruck „lebt in der Liebe“ fasst am besten zusammen, wie wir unser neues Leben in Jesus führen sollen. Wir lernen auch, dass wir praktisch im Licht leben und wie wir eine segensreiche Glaubensfamilie bilden können. Lasst uns von Apostel Paulus lernen, was es bedeutet, ein Leben in der Liebe zu führen, und wie wir solch ein Leben führen sollen.

1. Lebt in der Liebe (1-6)

Lesen wir Vers 1 gemeinsam: „So folgt nun Gottes Beispiel als die geliebten Kinder.“ Hier gibt Paulus eine grundlegende Orientierung, wie wir als die Kinder Gottes leben sollen. Wir sollen dem Beispiel Gottes folgen. Unser Gott, der die Liebe ist, ist das beste Vorbild und der Maßstab unseres Lebens. Alle Menschen brauchen ein Vorbild. Einige sagen, dass sie keine vorgegebenen Wege gehen wollen, sondern immer innovativ und neu bleiben und ihren eigenen Weg gehen wollen. Aber dabei folgen sie in der Tat dem Zeitgeist nach. Jeder Mensch folgt irgendeinem Vorbild. Ohne einem Vorbild zu folgen und es zu imitieren, kann niemand zu einem großen Menschen werden.

Beethoven ist einer der größten Komponisten. Er war ein Wunderkind. Aber er wusste, dass er zuerst lernen und imitieren musste. Aus diesem Grund zog er, als er 18 Jahre alt war, nach Wien und begann bei Haydn zu lernen. Durch Nachahmung wurde er zu dem großen Komponisten, den wir kennen. Viele unserer Jugendlichen möchten gerne große Sportler nachahmen, indem sie versuchen, so zu sein wie sie und sogar ihre Namen auf ihrem Trikot tragen. Einige wollen Bill Gates oder Steve Jobs kopieren, um ebenso erfolgreiche Geschäftsleute zu werden. Ohne ein Vorbild nachzuahmen, werden wir bestenfalls mittelmäßig bleiben.

Wen sollen wir dann nachahmen? Vers 1 sagt: „So folgt nun Gottes Beispiel als die geliebten Kinder.“ Es ist eine Sache, einen Menschen nachzuahmen und seine Technik kennenzulernen. Aber wir sollen Gott nachahmen, d.h. wir sollen nicht nur Kirchgänger sein, sondern Gottes Herz und Sinn lernen und wachsen, bis wir wie Jesus werden. Das beste Beispiel für die Nachahmung ist die zwischen Eltern und Kindern. Gott ist unser liebender Vater und wir sind seine geliebten Kinder. Wenn wir in der Liebesbeziehung mit Gott leben, können wir auf natürliche Weise Gottes Liebe nachahmen.

Als der auferstandene Jesus zu Petrus sagte: „Hast du mich lieb? Weide meine Lämmer!“ wollte er, dass Petrus sein Leben als ein guter Hirte nachahmen würde. Lasst uns in diesem Wintersemester Gottes Vorbild nachahmen und jeder als ein guter Hirte für die Studenten am Campus gebraucht werden.

Lesen wir den Vers 2: „Und lebt in der Liebe, wie auch Christus uns geliebt hat und hat sich selbst für uns gegeben als Gabe und Opfer, Gott zu einem lieblichen Geruch.“ Wir können Gottes Beispiel vor allem dadurch folgen, dass wir in der Liebe leben, weil Gott die Liebe ist.

Wir sollen unsere Selbstsucht überwinden und ein bedeutungsvolles Leben der Hingabe führen. Heutzutage halten viele die Liebe für ein Gefühl. Aber gemäß der Bibel ist Liebe keine Gefühl, sondern vielmehr ein Lebensstil. In 1. Korinther 13 sagte Paulus: „Die Liebe ist langmütig und freundlich, die Liebe eifert nicht, die Liebe treibt nicht Mutwillen, sie bläht sich nicht auf, sie verhält sich nicht ungehörig, sie sucht nicht das Ihre, sie lässt sich nicht erbittern, sie rechnet das Böse nicht zu, sie freut sich nicht über die Ungerechtigkeit, sie freut sich aber an der Wahrheit; sie erträgt alles, sie glaubt alles, sie hofft alles, sie duldet alles.“

Wir kennen Mutter Theresa. Sie hatte eine brennende Liebe zu den Ärmsten der Armen, die nicht einmal einen Platz zum Sterben hatten. Aus der Liebe begann sie ihnen zu dienen und mit ihnen zu beten. Sie gab sich selbst mit einem Ziel völlig hin, nämlich die Liebe Jesu zu praktizieren, indem sie sich um die Ärmsten der Armen kümmerte. Äußerlich war sie arm, aber innerlich war ihr Leben in der Liebe reich und glücklich.

Als M. Peter Kim nach Kiew kam, erfuhr er dass alle anderen Missionare die Ukraine wegen dem Atomreaktorunglück von Tschernobyl verließen. Er litt unter Einsamkeit und Armut und Missionarin Sarah erlitt mehrer Fehlgeburten. Aber sie gaben nicht auf und kehrten nicht nach Korea zurück, weil sie die Menschen in der Ukraine liebten. Gott hat ihre Liebe überreich gesegnet und viele entschlossene Jünger Jesu durch sie aufgestellt.

M. Mary praktizierte solche Liebe durch ihr jahrelanges beharrliches und treues Gebet für ihren Mitarbeiter. Diese Liebe bewegte das Herz von H. Samuel und stellte ihn als einen guten Mitarbeiter wieder her.

„Lebt in der Liebe“ klingt gut. Aber gleichzeitig ist es unendlich schwer. Von uns aus ist es praktisch unmöglich, ein Leben in der Liebe zu führen. Aber es ist möglich, wenn wir Gottes absolute Liebe zu uns angenommen haben. Darum sagt Vers 2: „Lebt in der Liebe, wie auch Christus uns geliebt hat.“ Jesus hat uns so sehr geliebt, dass er sein eigenes Leben für uns am Kreuz als ein Opfer hingegeben hat. 1. Johannes 3,16 sagt: „Daran haben wir die Liebe erkannt, dass er sein Leben für uns gelassen hat; und wir sollen auch das Leben für die Brüder lassen.“ Wenn wir Jesu Liebe und Vergebung für uns annehmen, können wir auch andere lieben. Die Liebe Jesu kennt keine Grenze. Jesus liebte uns bis zum Tod und wir sollen das gleiche für die Brüder tun.

Die Liebe ist hier keine menschliche Liebe, sondern die geistliche Liebe, nämlich dass wir einem Menschen mit dem Wort Gottes helfen, zu Gott umzukehren, von den Fesseln der Sünde befreit zu werden und ein neues Leben in Christus zu führen. Diese Liebe bedeutet die Hingabe unseres Lebens für einen hoffnungslosen Sünder.

Ich habe die Liebe durch die Hausgemeinde von M. Stephanus und M. Maria erfahren, denn besonders ohne M. Marias beharrliche Liebe und Ermutigung und Gebet wäre ich sicherlich erst gar nicht zum Bibelstudium oder irgend einer Bibelkonferenz gekommen. Aber weil sie aus der Liebe zu einem stolzen und selbstgerechten Erstsemester-Studenten geistlich kämpfte, mich irgendwie doch mitzunehmen, konnte ich Gottes Gnade erfahren. Ich habe auch durch den Knecht Gottes M. Peter diese Liebe erfahren, der mich so viel getragen und mir mit dem Wort Gottes und dem Gebet gedient hat, immer in der Hoffnung der Liebe, mich als einen Diener des Wortes Gottes und verantwortlichen Vollzeithirten aufzustellen, der auch solche Liebe weitergeben könnte. Lasst uns im Wintersemester in der Liebe leben, indem wir den jungen Studenten mit dem Bibelstudium dienen, bis sie in der Liebe Jesu verändert werden und Zeugen dieser Liebe Jesu sein können. Durch ein Leben in der Liebe können wir 500 Bibellehrer aufstellen und für die geistliche Wiedererweckung in Deutschland und Europa gebraucht werden.

Ein Leben der Liebe schließt auch moralische Reinheit mit ein. Sehen wir uns Vers 3 an: „Von Unzucht aber und jeder Art Unreinheit oder Habsucht soll bei euch nicht einmal die Rede sein, wie es sich für die Heiligen gehört.“ Hier bedeutet Unzucht soviel wie Hurerei. Unreinheit ist das Gegenteil von Reinheit und bezeichnet alle anderen Arten von sexueller Unmoral. Habsucht ist die Liebe zum Geld oder anderen Dingen, nämlich die Gier, immer mehr haben zu wollen. Paulus nennt solche Menschen Götzendiener, weil sie andere Dinge als Gott anbeten und verehren und ihnen ihr Herz geben. Jemand sagte, dass die Dinge oder Menschen, von denen wir denken auf keinen Fall verzichten zu können, zu unseren Götzen geworden sind. Das Problem ist nicht nur, dass diese Dinge eine Übertretung von Gottes Gebot sind. Vielmehr zerstören sie unser Leben der Liebe. Im Glaubensleben gehen Glauben, Liebe und ein geheiligtes Leben zusammen (2.Tim 1,7).

Um ein Leben in der Liebe zu führen, müssen wir ein grundlegend reines Leben führen. Auch unsere Redensweise ist sehr wichtig. Wenn wir ständig närrisch oder lose reden, können wir in der Tat keine Liebe zu den anderen ausüben. Vers 4 sagt: „Auch schandbare und närrische und lose Reden stehen euch nicht an, sondern vielmehr Danksagung.“ Die häufigsten Gesprächsthemen sind es, über andere schlecht zu sprechen und sich zu beklagen. Aber als Gottes heiliges Volk sollen wir uns von solchen Dingen fernhalten. Vielmehr sollen wir Gott in jeder Situation danken. Ein Leben der Liebe drückt sich auch in Dankbarkeit aus.

Manche Menschen versuchen ihren sündigen Lebensstil zu rechtfertigen. Aber es bleiben leere Worte, nicht Gottes Worte. Gottes Wort sagt klar, dass wir uns von ihnen trennen sollen, und dass sie nicht in das Reich Gottes kommen werden.

2. Ihr seid Licht in dem Herrn (8-20)

Sehen wir uns Vers 8 an: „Denn ihr wart früher Finsternis; nun aber seid ihr Licht in dem Herrn. Lebt als Kinder des Lichts.“ In diesen Versen ermahnt uns Apostel Paulus ein Leben im Licht Gottes zu führen. Früher lebten wir in der Finsternis der Sünde. In der Tat war unser Leben selbst die Finsternis. Aber wir haben durch Jesus die Gnade der Vergebung und das neue Leben empfangen. Als Jesus für uns am Kreuz betete: „Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun.“, da wurde unser Leben von der Finsternis zum Licht verändert. Seit wir Jesus angenommen haben, wohnt sein Licht in unserem Herzen und wir sind selber Licht geworden. Nun möchte Gott sein Licht durch uns leuchten lassen und uns als hell strahlende Lichter für diese Generation gebrauchen.

Im Licht leben heißt gemäß der Wahrheit Gottes zu leben, indem wir immer wieder mit unseren Sünden zu dem Licht Jesus kommen. Licht zu sein heißt, das Wort Gottes weiterzugeben und Gott durch unser praktisches Leben zu offenbaren. Aber warum bleiben manche Menschen in der Finsternis? Es ist, weil sie die Finsternis lieben. In der Gemeinde scheint ihr Leben in Ordnung zu sein. Aber in der Finsternis tun sie die Dinge, von denen nur zu reden schon schändlich ist. Wenn keiner sie sieht, dann laufen sie heimlich den Frauen hinterher und tun viele schandbare Dinge. Auch das Internet ist für einige zu einem Ort der Finsternis geworden. Wir müssen wissen, dass Gott uns überall sieht. Wir sollen Buße tun und zum Licht Jesu kommen und ein neues Leben im Licht führen.

Wenn wir im Licht Jesu leben, dann können wir prüfen, was vor Gott wohlgefällig ist. Einige rechtfertigen sich selbst vor Gott mir vielen Argumenten und Ausreden. Aber wir müssen uns fragen, was Gott wohl gefällt. Römer 12,1.2 sagt, dass es Gott gefällt, wenn wir unser Leben als ein lebendiges und heiliges Opfer Gott hingeben. Das ist ein wohlgefälliger Gottesdienst. Vor allem müssen wir wach werden und in dem Licht Jesu leben.

Vers 15 spricht davon, dass wir unser Leben weise führen sollen. Mit Weisheit können wir den Willen Gottes erkennen. Wie wir im Buch der Sprüche lernen, ist die Furcht des Herrn der Anfang der Erkenntnis. Wir sollen auch unsere Zeit auskaufen. Wenn wir zu viel Zeit haben, werden wir sie oft nur zum Sündigen gebrauchen. Dann ist es böse Zeit. Wenn wir aber unsere Zeit für Gott hingeben, dann kann Gott dadurch mächtig wirken. Vers 18 sagt, dass wir uns nicht mit Wein vollaufen lassen sollen, sondern vielmehr vom Heiligen Geist „voll“ werden sollen.

Betrachten wir Vers 19: „Ermuntert einander mit Psalmen und Lobgesängen und geistlichen Liedern, singt und spielt dem Herrn in eurem Herzen.“ Wir können eine fröhliche und ermutigende Umgebung erzeugen, indem wir viel singen und Gott preisen oder musizieren. Es ist immer sehr ermutigend, wenn unsere Neue Generation im Zentrum fleißig übt, und wir sind sehr ermuntert. Wie schön ist es, wenn unser ganzes Zentrum voller Lobgesang und Musik ist. Indem sie von Herzen singen und spielen, verherrlichen sie Gott.
Vers 20: „Und sagt Dank Gott, dem Vater, allezeit für alles, im Namen unseres Herrn Jesus Christus.“ Dankbarkeit ist die wichtigste Eigenschaft, weil die Dankbarkeit ein Schutzschild des Glaubens ist. Anstatt über dies und jenes zu murren, was uns gerade nicht passt, dürfen wir vielmehr jeden Tag unsere Dankanliegen zählen.

3. Ordnet euch einander unter (21-33)

Lesen wir den Vers 21 gemeinsam: „Ordnet euch einander unter in der Furcht Christi.“ In diesen Versen geht es um die geistliche Ordnung und die Liebesbeziehung am Beispiel der Glaubensfamilie. Als Christen sollen wir uns alle der Herrschaft unseres Herrn Jesus Christus unterordnen. Er ist unser Haupt und wir sind die Glieder. Aber wir sollen uns auch einander unterordnen in der Furcht Christ.

Vers 22 sagt: „Ihr Frauen, ordnet euch euren Männern unter wie dem Herrn.“ Die Mutter ist die wichtigste Person in der Familie. Sie hält die ganze Familie zusammen. Sie ist auch die Schlüsselfigur, um eine geistliche Ordnung in einer Familie aufzurichten. Darum sagt Paulus nicht zu den Männern, dass sie die Ordnung aufrichten sollen, sondern zu den Frauen. Wenn eine Frau sich ihrem Mann unterordnet und die Kinder im Glauben erzieht, dann wird diese Familie sehr gesund wachsen. Unterordnung heißt hier nicht, dass sie immer alles akzeptieren muss, was ihr Mann sagt, sondern dass sie ihn hochachten und ihm geistlich helfen soll, auf dem rechten Weg Gottes zu gehen.

Welche Anweisung gab Paulus dann den Männern? Vers 25 sagt: „Ihr Männer, liebt eure Frauen, wie auch Christus die Gemeinde geliebt hat und hat sich selbst für sie dahingegeben.“ Der Vater soll Liebe zur Mutter und natürlich auch zu den Kindern haben. Der Maßstab dieser Liebe ist die göttliche Liebe, die sich an der Hingabe Jesu für seine Gemeinde orientiert. Das Merkmal eines Leiters ist also nicht die Forderung des Gehorsams, sondern die Liebe, die den anderen höher achtet, ihn respektiert und für am wichtigsten hält. Wir Männer sollen unsere Frauen lieben, anstatt ihre Fehler zu kritisieren. Der Familienvater muss seine Frau und sein Kinder von Herzen lieben und ihr bestes suchen, dann können sie auch glücklich sein. Dann kann solche eine Familie ein Segen für die ganze Gesellschaft sein.

Lasst uns dafür beten, dass Gott viele wunderschöne Familien aufstellt, in der die Männer ihre Frauen lieben und die Frauen ihre Männer hochachten. Das ist die geistliche Umgebung, in der Hoffnungsträger und Kinder im Glauben wachsen und Jesus persönlich kennenlernen können.

Heute haben wir gelernt, ein Leben in der Liebe zu führen. Wie können wir in der Liebe leben? Wir müssen uns an die absolute und unveränderliche Liebe Jesu zu uns erinnern. Indem wir Gottes Liebe nachahmen, können wir die Liebe lernen und zum Segen für unsere Hoffnungsträger und für unser Land werden. Lasst uns dafür beten, in der Liebe zu leben und mit dieser Liebe den jungen Menschen zu dienen.

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