Jesus liebte sie bis ans Ende (Joh 13,1)

JESUS LIEBTE SIE BIS ANS ENDE

Johannes 13, 1 – 17

Leitvers 13, 1

„Vor dem Passafest aber erkannte Jesus, dass seine Stunde gekommen war, dass er aus dieser Welt ginge zum Vater; und wie er die Seinen geliebt hatte, die in der Welt waren, so liebte er sie bis ans Ende.”

Wir danken Gott, dass er das vergangene internationale Leiterforum der Neuen Generation durch sein Wort reichlich gesegnet hat. Vor allem danken wir Gott für das Kommen von Mutter Sarah Barry und M. Anna Yang aus Chicago, die sich trotz ihres hohen Alters dafür hingegeben haben, um allen Teilnehmern sowohl mit dem Bibelstudium und Gebet als auch durch ihr persönliches Zeugnis und die Botschaft zu dienen. Wir danken Gott, dass er unserer Neuen Generation geholfen hat, Gottes Hoffnung und Vision für ihr Leben anzunehmen und ihre geistliche Identität als Bibellehrer und globale Leiter zu erneuern. Möge Gott jeden von ihnen als einen einflussreichen Bibellehrer und geistlichen Leiter wie Esra oder Mutter Sarah Barry für diese Generation gebrauchen, um unser Land und unseren Kontinent geistlich zu erwecken.

Von Kapitel 13 an beginnen die Abschiedsreden Jesu. Jesus hatte mit seinen Jüngern im Obergemach intensive geistliche Gemeinschaft, bei der er ihnen zahlreiche Anweisungen, Ermahnungen und Verheißungen gab. Auf diese Weise bereitete Jesus seine Jünger auf die bevorstehenden Ereignisse vor. Durch den heutigen Abschnitt erfahren wir, wie Jesus seinen Jüngeren ihre Füße wusch. Dadurch gab er ihnen ein Beispiel dafür, wie sie einander lieben können. Jesus offenbarte seine göttliche Liebe und Demut und half Petrus, seinen Stolz zu überwinden und Jesu Liebe persönlich anzunehmen. Lasst uns heute über die Bedeutung der Fußwaschung nachdenken. Gott helfe uns, Jesu Liebe und Demut anzuziehen und ein Entscheidung zu treffen, seinem Beispiel zu folgen.

I. So liebte er sie bis ans Ende (1-5)

Betrachten wir Vers 1: „Vor dem Passafest aber erkannte Jesus, dass seine Stunde gekommen war, dass er aus dieser Welt ginge zum Vater; und wie er die Seinen geliebt hatte, die in der Welt waren, so liebte er sie bis ans Ende.“ Das Passafest war nahe und Jesus wusste, dass es das letzte für ihn sein würde, weil er da selbst als das Passalamm am Kreuz sterben und dann zu seinem himmlischen Vater zurückkehren würde. Wegen der bevorstehenden Leiden und der qualvollen Kreuzigung hätte sich Jesus endlos mit seiner eigenen Lage beschäftigen können. Aber Jesus dachte nicht an sich selbst, sondern der Verfasser Johannes betont, dass er die Seinen bis ans Ende geliebt hatte. Wenn wir uns in einer schwierigen Lage befinden, sei es wegen des Studiums oder der Arbeit, wegen unserer Gesundheit oder wegen der Kinder, dann sind wir schnell versucht, uns nur noch mit den eigenen Anliegen zu beschäftigen, um unsere momentanen Probleme irgendwie wieder in den Griff zu bekommen. Wir vernachlässigen unsere Mission und unsere Liebe gegenüber den Studenten und Mitarbeitern wird lauwarm oder erkaltet. Aber Jesus war anders. Trotz seiner schwierigen Lage war sein Herz voller Liebe. Weil er absolut an die Liebe seines himmlischen Vaters glaubte und seiner souveränen Führung vollkommen vertraute, konnte er seine menschlichen Gedanken und Grenzen völlig überwinden und war frei, um seine Jünger bis zum Ende zu lieben und ihnen zu dienen. Zu jener Zeit war das geistliche Niveau der Jünger noch nicht besonders hoch. Die religiösen Oberen der Juden waren Jesus gegenüber sogar feindlich gesinnt und trachteten ihm nach dem Leben. Aber Jesus dienten ihnen allen bis zum Ende. Seine Liebe war weder von seiner eigenen Lage noch vom geistlichen Zustand der anderen abhängig. Jesus liebte sie von Anfang an bis ans Ende. Jesu Liebe ist unveränderlich. Heb 13,8 sagt: „Jesus Christus gestern und heute und derselbe auch in Ewigkeit.“ Menschliche Liebe ist bedingt und vergänglich, aber Jesu Liebe ist absolut und ewig. In Jesus hat Gott seine absolute Liebe uns den Sündern offenbart. Jesus liebt uns so sehr, dass er sein eigenes Leben für uns am Kreuz gelassen hat.

Apostel Paulus war ein großer Knecht Gottes, weil er Jesu absolute Liebe persönlich angenommen hatte. Weil er Jesu absolute Liebe in seinem Herzen festhielt, konnte er täglich seines sündigen Egos ersterben und durch ein aktives Leben der Mission, die Liebe Gottes zu allen Arten der Menschen bringen. Er sagte in Galater 2,20: „Ich lebe, doch nun nicht ich, sondern Christus lebt in mir. Denn was ich jetzt lebe im Fleisch, das lebe ich im Glauben an den Sohn Gottes, der mich geliebt hat und sich selbst für mich dahingegeben.“ Einmal wurde Paulus von den gottlosen Leuten geschlagen und ins Gefängnis geworfen. Aber nachdem er mit der Hilfe Gottes befreit worden war, ging er gerade in die Stadt zurück, wo man ihn geschlagen hatte, um den Menschen mit dem Evangelium zu dienen. Die Liebe Jesu machte sein Leben reich und fruchtbar. Ohne Liebe geschieht gar nichts. Aber dort, wo die Liebe Gottes im Herzen eines Menschen wohnt, da geschehen Wunder. Als M. Maria Park an Brustkrebs erkrankte, hätte ihre Liebe ein Ende haben können. Aber gerade in dieser Zeit erneuerte sie ihren Glauben an die absolute Liebe Gottes. Gott schenkte ihr die Kraft und Liebe, unabhängig von ihrer Lage, weiterhin die Studenten zum Wort Gottes einzuladen. Schließlich traf sie einen verzweifelten, durstigen und suchenden Studenten. Gott führte ihn zum Bibelstudium und wirkte mächtig in seinem Herzen und stellte ihn als Hirten für seine Kommilitonen auf. Damit wir andere Menschen bis ans Ende lieben können, müssen wir in der Liebe Gottes bleiben und in ihr immer tiefer verwurzeln. Lasst uns dafür beten, dass wir beständig in der Liebe Jesu bleiben und nicht versucht werden, gegenüber anderen gleichgültig und lieblos zu werden. Gott helfe uns, in der Liebesbeziehung zu Jesus zu wachsen und die Studenten am Campus zu bis ans Ende zu lieben, indem wir ihnen in diesem Sommersemester, unabhängig von unserer Situation und unabhängig von ihrer Reaktion mit dem Bibelstudium und Gebet dienen.

Betrachten wir Vers 2: „Und beim Abendessen, als schon der Teufel dem Judas, Simons Sohn, dem Iskariot, ins Herz gegeben hatte, ihn zu verraten.“ Für Jesus war es das letzte Abendmahl mit seinen Jüngern vor seiner Kreuzigung. Es war die Zeit, in der er seine Jünger die Bedeutung seines bevorstehenden Kreuzestodes lehren wollte. Für die Jünger jedoch war es die Zeit, sich endlich einmal so richtig satt zu essen. Nun hatten sie ein ganzes Obergemach für sich allein und bereiteten sich darauf vor, das leckere Passmahl gemeinsam mit Jesus zu essen. Leider verstanden sie zu jenem Zeitpunkt weder die Bedeutung dieses letzten Abendmahls noch die Stunde Jesu, der als Passalamm am Kreuz sterben sollte.

Diese fröhliche und bedeutungsvolle Gemeinschaft wurde darüber hinaus vom Satan angegriffen. Judas Iskariot war Jesus mit einem unreinen Motiv nachgefolgt. Dadurch machte er sich selbst verwundbar und wurde schließlich ein Werkzeug Satans. Judas‘ Philosophie lautete: „Was bringt mir das?“ Er hatte nie die Liebe Gottes persönlich angenommen. Er hatte immer Vorbehalte und war misstrauisch, so dass er sein Leben niemals Jesus ganz übergeben hatte. Als ihm nun bewusst wurde, dass Jesus bald sterben würde, suchte er einen Weg, irgendwie dieser Situation zu entkommen. Jesus liebte auch Judas bis ans Ende. Er sprach ihn sogar direkt auf seinen Verrat an. Aber auch jetzt tat Judas nicht Buße. Wegen seiner Liebe zum Geld und zur Welt wurde er schließlich zum Verräter Jesu. 1. Petrus 5,8 sagt: „Der Teufel geht umher wie ein brüllender Löwe und sucht, wen er verschlinge.“ Der Teufel macht uns verlockende Angebote, lieber etwas länger zu schlafen, statt zu beten; lieber den kurzfristigen Augenblick zu genießen, statt sich für unseren Nächsten hinzugeben und für Jesus zu leiden. Judas‘ Unbußfertigkeit ermahnt uns, das wir unser Herzensmotiv stets reinigen sollen. Statt Karriere, Geld und die Dinge der Welt in unserem Herzen zu haben, soll Gottes Wort in unserem Herzen wohnen, damit Satan keinen Raum in uns findet.

Betrachten wir Vers 3. Jesus wusste, dass der Vater alles in seine Hände gegeben hatte. Jesus wusste auch, dass er nach seiner Auferstehung in den Himmel auffahren und auf den Thron Gottes erhöht werden würde, um für immer über die Welt zu herrschen. Ebenfalls wusste Jesus, dass die Zeit mit seinen Jüngern nun fast vorüber war. Aber was Jesus wirklich Sorgen machte, war, dass seine Jünger die Liebe Gottes noch immer nicht tiefgehend erkannt hatten. Was tat Jesus? Sehen wir uns die Verse 4-5 an: „Da stand er vom Mahl auf, legte sein Obergewand ab und nahm einen Schurz und umgürtete sich. Danach goss er Wasser in ein Becken, fing an, den Jüngern die Füße zu waschen, und trocknete sie mit dem Schurz, mit dem er umgürtet war.“ Die Füße der Gäste zu waschen war normalerweise die Aufgabe der Sklaven. Aber Jesus, der Gott selbst ist, demütigte sich und nahm die Stelle eines Dieners ein und verrichtete die Arbeit eines Sklaven. Habt ihr schon einmal die Füße der anderen gewaschen? Füße können wirklich sehr schmutzig sein und dazu auch stinken, besonders dann, wenn man so wie die Jünger den ganzen Tag umhergelaufen ist. Aber Jesus erniedrigte sich und wusch die schmutzigen und stinkenden Füße seiner Jünger. Jesus war nicht nur voller Liebe, sondern auch von Herzen demütig. Jesus kam nicht, um sich dienen zu lassen, sondern um uns den Sündern zu dienen und sein Leben als Lösegeld für viele zu geben. Jesus kam, um jedem von uns die schmutzigen Füße zu waschen, unsere Sünden und Schwachheiten zu tragen, uns zu vergeben und zu seinem herrlichen Reich zurückzuführen.

Warum demütigte sich Jesus so sehr selbst? Jesus wollte seine Jünger lehren, wie man anderen mit der Liebe Gottes dient. Jesus wollte seine Jünger als ein Königreich von Priestern aufstellen. Sie sollten seinem Beispiel folgen und auch allen Arten von Menschen demütig dienen, damit sich die Liebe Gottes in die ganze Welt ausbreiten könnte. Wir können diese demütige, dienende Liebe Gottes auch bei Mose sehen. Die Israeliten waren ein Sklavenvolk gewesen. Aber Gott, der barmherzig ist, führte sie durch Mose im herrlichen Exodus aus Ägypten heraus. Während der 40-jährigen Wüstenwanderung murrten sie unzählige Male gegen Gott und gegen Mose, indem sie Gottes Gnade und allen Segen Gottes vergaßen. Aber Mose gab die Israeliten nicht auf. Er erniedrigte sich und wusch 40 Jahre lang die schmutzigen Füße ihre Murrens, ihrer Undankbarkeit und Gnadenvergessenheit. Darum wird Mose in der Bibel als der demütigste Mensch bezeichnet. Wir können diese demütige und dienende Liebe auch in unseren Missionaren sehen. Viele von ihnen haben in Korea ein Studium erfolgreich absolviert. Aber statt ihre Bedingungen zu verbessern und ein erfolgsorientiertes und selbstsüchtiges Leben zu führen, haben sie ihre Heimat und ihre sichere Zukunft verlassen, um den jungen Menschen in der ganzen Welt zu dienen. Mehr als 3000 solcher demütiger und internationaler Fußwäscher sind nunmehr durch unsere Gemeinde in nahezu 100 Nationen ausgesandt worden. Sie dienen den Studenten mit dem Wort des Lebens, um den Glauben an die Liebe Gottes in ihren Herzen aufzurichten und sie als geistliche Leiter für diese Generation aufzustellen. Lasst uns weiter beten, dass Gott bis 2041 100.000 demütige Diener Gottes aufstellt und sie als Missionare in alle 233 Länder der Erde aussendet.

II. Ein Beispiel habe ich euch gegeben (6-17)

Betrachten wir Vers 6: „Da kam er zu Simon Petrus; der sprach zu ihm: Herr, solltest du mir die Füße waschen?“ Petrus war überrascht und drückte seinen Unwillen darüber aus, dass er sich von Jesus die Füße waschen lassen sollte. Was Jesus da tat, widersprach völlig seiner Vorstellung von Größe. Vielleicht stanken seine Füße auch und waren dazu noch voller Fußpilz und Hühneraugen. Darum war es ihm peinlich, seine Füße zu zeigen und er zog es vor, sie lieber selbst waschen zu wollen. Doch Jesus antwortete und sprach zu ihm: „Was ich tue, das verstehst du jetzt nicht, du wirst es aber hernach erfahren.“ (7) Jesu Fußwaschung war zu allen Zeiten für hochmütige Menschen ein großes Rätsel. Auch Petrus verstand nicht, was Jesus tun wollte. Darum sagte er zu Jesus: „Nimmermehr sollst du mir die Füße waschen.“ (8a) Aber Jesus erwiderte ihm: „Wenn ich dich nicht wasche, so hast du kein Teil an mir.“ (8b) Jesu Antwort war kurz und knapp. Aber seine Antwort hat eine tiefe geistliche Bedeutung. Er lehrt hier, dass Petrus die dienende Liebe Jesu annehmen und dadurch die Liebe Gottes erkennen sollte, sonst könnte er keine Beziehung mit Jesus haben, geschweige denn in dem Werk Gottes gebraucht werden. Um Gottes Liebe begreifen zu können, müssen wir als erstes Jesu Liebe persönlich annehmen. Geistlich stolze und unwissende Menschen, die Jesu dienende Liebe ablehnen, können die Liebe Gottes nie begreifen und können keine persönliche Liebesbeziehung zu Jesus haben.

Betrachten wir nochmals Vers 8b: „Jesus antwortete ihm: Wenn ich dich nicht wasche, so hast du kein Teil an mir.“ Petrus war ein treuer Mensch. Er hatte seinen Job als Fischer an den Nagel gehängt und auch seine liebevolle Familie verlassen, um Jesus nachzufolgen. Und nun sollte er keinen Teil an Jesus haben? Petrus war erschrocken, als Jesus diese Worte zu ihm sagte. Aber es ist wahr, dass nur diejenigen, die ihre schmutzigen Füße zeigen und sie von Jesus waschen lassen, Jesu Liebe erfahren werden. Gegen Ende seiner Gymnasialzeit geriet M. Petrus ins Straucheln. Nicht wegen der bevorstehenden Abiprüfungen, sondern wegen einer hübschen Mitschülerin, die ihm den Kopf verdreht und wegen der vielen Schmetterlinge in seinem Bauch große Schmerzen bereitet hatte. M. Peter diente ihm demütig mit 5. Mose 6,5: „Und du sollst den Herrn, deinen Gott, lieb haben von ganzem Herzen, von ganzer Seele und mit all deiner Kraft.“ Als M. Petrus Gottes dienende Liebe annahm und mit seinen schmutzigen Füßen zu Jesus kam, da konnte er die vergebende und reinigende Liebe Jesu erfahren. Als er sich entschied, Gott, seinen Herrn von ganzem Herzen zu lieben, da machte Gott sein Leben wirklich glücklich, siegreich und fruchtbar.

Welche geistliche Bedeutung hat die Fußwaschung Jesu? Sie bedeutet, dass Jesus die Schwäche und den Schmutz seiner Jünger und ferner ihre Sünde getragen hat. Jesus kam in diese Welt, um die Füße von Petrus zu waschen und all seine Schwachheit und Sünden zu tragen. Jesus kam in diese Welt, um die stinkenden Füße aller Sünder rein zu waschen. Das Kreuz Jesu erklärt die tiefere Bedeutung dieses Ereignisses. Petrus sollte die Gnade Jesu, dass seine stinkenden Füße von Jesus gewaschen worden sind, einfach annehmen. Er sollte wissen, dass Jesus ihn liebte, ihm diente und seine schmutzigen Füße wusch. Als er sich hernach dessen bewusst wurde, wurden seine geistlichen Augen geöffnet. Er konnte sehen, was für ein schmutziger Sünder er war. Er konnte auch die Liebe Gottes durch seinen Sohn erkennen. Dadurch konnte er auch eine Liebesbeziehung mit Jesus haben und selbst diese Liebe Gottes ausüben. Das gleiche gilt auch für jeden von uns. Solange wir in unserem Stolz verharren, uns der eigenen schmutzigen Sünden nicht bewusst sind und unsere stinkenden Füße verstecken, können unsere geistlichen Augen nicht geöffnet werden. Wir werden dann weder die Gnade Jesu noch die Liebe Gottes erfahren. Tatsächlich haben wir dann mit Jesus nichts zu tun.

Als Petrus hörte, dass er kein Teil an Jesus haben würde, änderte er plötzlich seine Meinung und sprach zu Jesus: „Herr, wasche alles.“ (9) Da antwortete ihm Jesus: „Wer gewaschen ist, bedarf nichts, als dass ihm die Füße gewaschen werden; denn er ist ganz rein. Und ihr seid rein, aber nicht alle.“ (10) Dieser Vers lehrt uns, dass wir, die Kinder Gottes, durch die Wirkung des Blutes Jesu am Kreuz schon gereinigt und geheiligt sind. (2. Kor 5,17) Aber wir sind immer noch im Fleisch mit unserem sündhaftem Verlangen. Deshalb müssen wir täglich unsere Sünden vor Gott bekennen und seine Reinigung in Anspruch nehmen. 1. Johannes 1,9 sagt: „Wenn wir aber unsre Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und reinigt uns von aller Ungerechtigkeit.“ Jesus sagte, dass nicht alle rein waren, weil er wusste, dass Judas ihn verraten würde. (11)

Betrachten wir Vers 12: „Als er nun ihre Füße gewaschen hatte, nahm er seine Kleider und setzte sich wieder nieder und sprach zu ihnen: Wisst ihr, was ich euch getan habe?“ Jesus wusste, dass seine Jünger seine Lehre über Selbsterniedrigung und Liebe und darüber, wie man anderen mit der Liebe Gottes dient, nicht verstanden hatten. Deshalb erklärte Jesus ihnen die Bedeutung seines Beispiels. Sehen wir uns die Verse 13-15 an: „Ihr nennt mich Meister und Herr und sagt es mit Recht, denn ich bin‘ s auch. Wenn nun ich, euer Herr und Meister, euch die Füße gewaschen habe, so sollt auch ihr euch untereinander die Füße waschen. Ein Beispiel habe ich euch gegeben, damit ihr tut, wie ich euch getan habe.“

Wenn wir die anderen Evangelien betrachten, stritten die Jünger Jesu darüber, wer unter ihnen der Größte wäre. Sie stritten um ihre Position im Reich Jesu, das Jesus nach ihrer Meinung in Jerusalem aufrichten würde. Darum war es für die Jünger Jesu, die voller weltlicher Träume waren, unmöglich, die Lehre Jesu anzunehmen. So lehrte Jesus sie noch einmal in Vers 15: „Ein Beispiel habe ich euch gegeben, damit ihr tut, wie ich euch getan habe.“ Jesus forderte uns hier heraus, seinem Beispiel zu folgen.

Wir sollen uns untereinander die Füße waschen. D.h., dass wir einerseits unsere Füße von den anderen waschen lassen, als auch andererseits selbst die Füße der anderen waschen sollen. Unsere Füße werden immer wieder schmutzig. Darum ist die Fußwaschung absolut notwendig. Jakobus 5,16 sagt: „Bekennt also einander eure Sünden und betet füreinander, dass ihr gesund werdet.“ Wenn wir keine oder nur eine oberflächliche Stellungnahme zum Wort Gottes schreiben und es vermeiden, unsere Sünden vor den anderen zu bekennen, können wir weder rein noch gesund werden. Wenn wir sehen, dass jemand sündigt, sollen wir ihn auch herausfordern, seine Sünde zu bekennen und darüber Buße zu tun. Dies ist die wahre geistliche Liebe, die Jesus selbst praktizierte und die er auch jeden von uns aufträgt, sie zu praktizieren. In unserer toleranten, humanistischen Gesellschaft gilt dies als ein Angriff auf die Privatsphäre. Aber hier müssen wir Gott mehr als den Menschen gehorchen. Jesus gebot uns, diese Liebe zu praktizieren, um andere zur Buße und dadurch zum wahren und ewigen Heil in Jesus zu führen. Josef im Alten Testament praktizierte diese schmerztragende Liebe und führte dadurch seine Brüder zur Buße. M. Peter praktizierte diese schmerztragende Liebe, indem er zahlreichen hochmütigen und selbstsüchtigen Studenten half, Einsicht über ihre Sünde zu bekommen und Gottes Liebe anzunehmen. 1. Johannes 4,7.8 sagen: „Ihr Lieben, lasst uns einander lieb haben; denn die Liebe ist von Gott, und wer liebt, der ist von Gott geboren und kennt Gott. Wer nicht liebt, der kennt Gott nicht; denn Gott ist die Liebe.“ Möge Gott jedem von euch die schmerztragende, geistliche Liebe für euren Nächsten und für die Studenten am Campus schenken.

Sehen wir uns die Verse 16 und 17 an: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Der Knecht ist nicht größer als sein Herr und der Apostel ist nicht größer als der, der ihn gesandt hat. Wenn ihr dies wisst – selig seid ihr, wenn ihr‘ s tut.“ Das Wissen allein genügt nicht. Jesus fordert uns auf, seinem Beispiel praktisch zu folgen. Unser Leben wird selig, wenn wir in aller Demut den vielen selbstsüchtigen, ungläubigen und eigenwilligen jungen Menschen um uns herum dienen und ihre schmutzigen Füße waschen, so dass sie Gottes Liebe erfahren können.

Heute haben wir kennengelernt, dass Jesu Liebe bis ans Ende geht. Obwohl er sich in einer unerträglichen Situation befand, demütigte sich Jesus selbst und wusch seinen Jüngern die Füße. Möge Gott uns helfen, unseren falschen Stolz abzulegen, Jesu dienende Liebe anzunehmen und uns von unseren Sünden reinigen zu lassen. Lasst uns auch nicht gleichgültige, geschmacklose Christen sein, die sich nur mit sich selbst beschäftigen, sondern die Jesu Beispiel folgen, indem wir seine Liebe untereinander praktizieren und dadurch ein Segen für unseren Nächsten und unsere ganze Nation sein können. Lasst uns nicht beziehungslos nebeneinander her leben, sondern durch das Ausüben der geistlichen Liebe untereinander das geistliche Gefäß bilden durch das Gott seine Heilsgeschichte mächtig fortführt.

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