Jesus, die Auferstehung! (Joh 11,25)
JESUS, DIE AUFERSTEHUNG!
Johannesevangelium 11, 1 – 45
Leitvers 11, 25
„Jesus spricht zu ihr: Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, der wird leben, auch wenn er stirbt.“
Wir danken Gott für den heutigen Ostergottesdienst im Lengsdorfer Vereinshaus. Durch den heutigen Text lehrt Jesus uns den Auferstehungsglauben. Für viele Menschen ist die Auferstehung von den Toten nur eine vage Hoffnung. Allgemein denkt man, dass man nichts genaues über die Auferstehung sagen könnte. Im heutigen Text lehrt Jesus, daß er die Auferstehung und das Leben ist. Lasst uns in dieser Stunde Jesus persönlich begegnen, der die Auferstehung und das Leben ist, und mit dem praktischen Auferstehungsglauben alle Furcht und Niederlagen überwinden und in diesem Frühling ein siegreiches und fruchtbringendes Leben führen.
I. Der Tod des Lazarus (1-16)
In Betanien, nahe Jerusalem, lebten die beiden Schwestern Maria und Marta, zusammen mit ihrem Bruder Lazarus. Maria war diejenige, die mit ihrem kostbaren Nardenöl die Füße Jesu gesalbt und sie mit ihrem Haar abgetrocknet hatte. Marta war als eine fleißig arbeitende Frau bekannt. Lazarus war der einzige Bruder von Maria und Marta, der von beiden Schwestern geliebt und umsorgt wurde. Lazarus galt als der Pfeiler dieser Familie. Plötzlich war Lazarus sehr krank geworden und lag sterbenskrank im Bett. Maria und Marta wurden hilflos, als sie sahen, dass sich Lazarus in den letzten Zügen befand. Da erinnerten sie sich an ihren besten Freund Jesus und schickten sogleich einen Boten zu Jesus und ließen ihm sagen: „Herr, siehe, der, den du lieb hast, liegt krank.“ Sie dachten, dass Jesus sofort kommen und Lazarus gesund machen würde.
Wie reagierte Jesus auf ihre Nachricht? Sehen wir uns Vers 4 an: „Als Jesus das hörte, sprach er: Diese Krankheit ist nicht zum Tode, sondern zur Verherrlichung Gottes, damit der Sohn Gottes dadurch verherrlicht werde.“ Jesus sagte hier, dass dies geschehen war, damit die Herrlichkeit Gottes offenbart werden konnte. In Jesu Augen war die Krankheit des Lazarus kein Unglück oder Schicksalsschlag, sondern eine Gelegenheit zur Offenbarung der Herrlichkeit Gottes. Hier lernen wir die geistliche Denkweise Jesu. Jesus sieht trotz widriger Umstände immer die Möglichkeit der Verherrlichung Gottes. Z. B. betrachtete Jesus einen Blindgeborenen in Johannes Kap. 9 nicht als ein Opfer des Schicksals, sondern dachte, dass er für die Ehre Gottes geschaffen worden sei.
Als M. Maria Park erfuhr, dass sie an Brustkrebs erkrankt war, wurde sie mit der Todesmacht konfrontiert. Sie durfte aber durch das Wort aus Joh 11, 4, dass diese Krankheit zur Verherrlichung Gottes diente, dieses Problem durch den Glauben überwinden und mit dem Frieden Gottes erfüllt werden. Eine Mitarbeiterhausgemeinde hatte große Schmerzen wegen des Sprachproblems ihres jungen Sohnes. Gott tröstete sie und schenkte ihnen den Glauben, dass das Sprachproblem ihres Sohnes zur Verherrlichung Gottes diente. Gott selber löste das Sprachproblem 100%-ig und offenbart nun durch ihren jungen Sohn Gottes Werke unter ihren Familienangehörigen.
Unser Herr Jesus selber betete vor seiner Gefangennahme: „Vater, die Stunde ist da. Verherrliche deinen Sohn, damit der Sohn dich verherrliche.“ (Joh 17,1) Gott schenke jedem von uns den Glauben, alle Dinge für die Ehre Gottes tun. Statt wegen unserer widrigen Bedingungen in Verzweiflung zu geraten, sollen wir das klare Lebensziel haben, für die Ehre Gottes zu leben und alles für die Verherrlichung Gottes zu tun.
Jesu Aussage, dass die Krankheit des Lazarus zur Ehre Gottes diene, war für die Jünger unverständlich. Sie verstanden nicht, warum Jesus nicht sofort nach Betanien ging, um seinen Freund Lazarus zu heilen. Genau so wenig konnten die Jünger verstehen, warum Jesus nach zwei Tagen doch aufbrach, um nach Judäa zu gehen. In Vers 8 sprachen seine Jünger „Meister, eben noch wollten die Juden dich steinigen, und du willst wieder dorthin ziehen?“ Die Jünger liebten Jesus, doch sie litten noch unter einem ungelösten Sündenproblem: sie fürchteten sich vor den Juden, die sie sehr hassten. Geistlich gesehen waren sie furchtsam, weil sie sich unter der Macht des Todes befanden. Sie waren so furchtsam, weil sie keinen Auferstehungsglauben hatten.
Wie half Jesus seinen Jüngern ihr Furchtproblem gelöst zu bekommen? Sehen wir uns Vers 15 an: „Und ich bin froh um euretwillen, dass ich nicht da gewesen bin, damit ihr glaubt. Aber lasst uns zu ihm gehen!“ Hier lernen wir, dass wir nicht hilflos in unserem inneren Fruchtproblem verweilen müssen, sondern dass wir Friede und Freude in unserem Herrn Jesus haben und alles zur Verherrlichung Gottes tun können.
II. Ich bin die Auferstehung (17-32)
Die Situation, die Jesus in Betanien vorfand, war sehr bedrückend. Lazarus war bereits vier Tage zuvor gestorben, in Grabtücher gewickelt und ins Grab gelegt worden. Viele Juden waren aus Jerusalem gekommen, um Maria und Marta zu trösten. Doch es gab nur lauter Weinen und Klagen, weil alle unter der Todesmacht hilflos und verzweifelt waren. Als Jesus in Betanien ankam, ging Marta ihm entgegen und sagte: „Herr, wärst du hier gewesen, mein Bruder wäre nicht gestorben.“
Marta war von Jesus total enttäuscht. Warum hatte Jesus so lange gewartet? Warum hatte Jesus nicht eingegriffen und Lazarus vor dem Tod bewahrt? Marta wünschte sich, dass Jesus irgendetwas für sie tun sollte. Vielleicht wollte sie ein paar tröstende Worte hören, wie z. B: „Marta, es tut mir leid. Entschuldige bitte. Weine nicht mehr!“ Aber Jesus spendete ihr kein menschliches Mitleid. Sehen wir uns Vers 23 an: „Jesus spricht zu ihr: Dein Bruder wird auferstehen.“ Wow! Welch eine großartige Verheißung! Doch Marta nahm diese Verheißung Jesu nicht praktisch auf. Sie antwortete und sprach: „Ich weiß wohl, dass er auferstehen wird – bei der Auferstehung am Jüngsten Tage.“ Tatsächlich wird Gott am jüngsten Tage alle Menschen auferwecken. An jenem Tage werden alle Gottlosen gerichtet und in die ewige Verdammnis geschickt werden, während alle gerechten Menschen, in das herrliche Reich Gottes aufgenommen werden.
Jesus wusste aber, dass Marta bloß theoretische Bibelkenntnisse hatte und dass sie sich praktisch unter der Macht des Todes quälte. Wegen der Todesmacht in ihrem Leben war Marta fatalistisch und ungläubig. Was aber sagte Jesus zu ihr? Lesen wir die Verse 25.26 gemeinsam: „Jesus spricht zu ihr: Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, der wird leben, auch wenn er stirbt; und wer da lebt und glaubt an mich, der wird nimmermehr sterben. Glaubst du das?“
Diese Verse sind eine wunderbare Verheißung Gottes für das ewige Leben. Aber viele Menschen haben wie Marta nur eine vage und ungewisse Auferstehungshoffnung. Einige sagen: „Ja, ich glaube auch, dass mit dem Tod nicht alles aus ist. Ja, ich denke, es gibt ein Leben nach dem Tod.“ Aber obwohl sie so sagen, gibt es in ihrem Herzen keinen lebendigen Auferstehungsglauben. Im praktischen Leben befinden sie sich noch unter der Todesmacht und Todesfurcht. Darum ist es wichtig, die Verheißung Jesu ganz persönlich zu hören und an diese Worte Jesu persönlich zu glauben: „Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, der wird leben, auch wenn er stirbt; und wer da lebt und glaubt an mich, der wird nimmermehr sterben. Glaubst du das?“
Eine junge Frau, die hier unter uns sitzt, wurde mit der Todesmacht in ihrer Familie und in ihrem Freundeskreis konfrontiert. Unter der Macht des Todes wurde sie so verzweifelt und gelähmt, dass sie nicht mehr studieren konnte und sich endlos und den Todesgedanken und der Sinnlosigkeit des Leben quälte. Gott führte sie zum Bibelstudium, so dass sie persönlich Jesus begegnete, der die Auferstehung und das Leben ist. In Jesus konnte sie alle Todesmacht überwinden und ein neues und hoffnungsvolles Leben beginnen.
Durch den heutigen Text fordert Jesus uns heraus, über unseren tief verwurzelten Unglauben und bedeutungslosen „allgemeinen Glauben“ Buße zu tun. Wie Marta befinden wir uns noch unter der Todesmacht, wenn wir im praktischen Leben die Auferstehungsmacht und Allmacht Jesu verleugnen. Der Glaube, dass unsere Hoffnungsträger „irgendwann“ lebendig gemacht würden, ist kein echter Glaube, sondern nur eine vage Hoffnung. Gott erfülle unsere Herzen mit dem neuen und lebendigen Auferstehungsglauben, dass durch die Auferstehungsmacht Jesu alle unsere Hoffnungsträger lebendig werden.
Es war Jesu Herzenswunsch, das Marta den praktischen Auferstehungsglauben haben und mit diesem Glauben alle Todeselemente in ihrem Leben überwinden und ein siegreiches Leben aus dem Auferstehungsglauben führen würde. Betrachten wir nun Maria. Als sie den Ort erreichte, an dem Jesus war, fiel sie zu seinen Füßen und sprach kummervoll: „Herr, wärst du hier gewesen, mein Bruder wäre nicht gestorben.“ Auch in Maria gab es keinen lebendigen Auferstehungsglauben. Sie konnte nur laut über den Tod ihres Bruder weinen. Ebenso weinten auch all die Leute aus ihrer Stadt, der versammelt waren. Sie knieten alle vor der Todesmacht hilflos nieder.
III. Du wirst die Herrlichkeit Gottes sehen!
Die ungläubige und von der Todesmacht überwältigte Menge machte Jesus sehr betrübt. Vers 33b sagt: „… ergrimmte er im Geist und wurde sehr betrübt.“ Jesus war hauptsächlich deswegen betrübt, weil sie alle von der Macht des Todes überwältigt waren und weinten. Jesus war traurig, weil sie unter der Macht des Todes waren. Auch die Juden streuten weitere Zweifel und kritisierten Jesus: „Er hat den Blinden die Augen aufgetan; konnte er nicht auch machen, dass dieser nicht sterben musste?“ Lesen wir Vers 35: „Und Jesus gingen die Augen über.“ Als Jesus die verhärteten Herzen sah, weinte er. Jesus weinte, als die Menschen so sehr unter der Todesmacht hilflos litten.
Wir lernen hier, dass Jesus sehr traurig ist, wenn wir in Unglauben, Verzweiflung und Niedergeschlagenheit hartnäckig sitzen bleiben. Wie Jesus bezeugte, ist er die Auferstehung und das Leben. Jesus hat schon für uns die Macht der Sünde und des Todes besiegt! Darum können und sollen wir durch den Glauben an ihn ein siegreiches und Gott verherrlichendes Leben führen. Jesus weint auch heute, wenn wir in Unglauben sitzen bleiben und seine Schöpfungsmacht und Auferstehungsmacht ignorieren. Jesus weint, wenn er sieht, wie viele Menschen in unserem Land wie Maria und Marta nur einen theoretischen Glauben haben, praktisch aber voller Unglauben sind. Er weint, wenn so viele Gläubige vom Zeitgeist des Humanismus und des Relativismus verführt leben und die Auferstehungsmacht Jesu praktisch verleugnen. Gott helfe uns, nicht länger in unserem Unglauben traurig sitzen zu bleiben, sondern durch den Glauben Gottes Mission zu erfüllen und so Gott zu verherrlichen.
Als Jesus am Grab angekommen war sagte er: „Hebt den Stein weg!“ Marta rief im Unglauben: „Halt! Herr, er stinkt schon, denn er liegt seit vier Tagen.“ Jesus tadelte ihren Unglauben, indem er in Vers 40 sagte: „Habe ich dir nicht gesagt: Wenn du glaubst, wirst du die Herrlichkeit Gottes sehen?“ Jesus erinnerte Marta an seine Verheißung und half ihr bis zum Ende, Auferstehungsglauben zu haben.
Vor dem versammelten Volk, lies Jesus den Grabstein wegheben, betete zu Gott und rief mit lauter Stimme: „Lazarus, komm heraus!“ Da kam der Verstorbene heraus, gebunden mit Grabtüchern an Füßen und Händen und sein Gesicht war verhüllt mit einem Schweißtuch. Der Ruf Jesu „Lazarus komm heraus!“ hatte die lebengebende Macht des Schöpfergottes. So wie Gott Himmel und Erde mit seiner Allmacht schuf, rief Jesus den toten Lazarus aus dem Grab heraus, zurück ins Leben. Wir müssen von Herzen an Jesus glauben, der die Auferstehung und das Leben ist. In Jesu Namen dürfen wir die jungen Menschen aus ihrem Grab herausrufen, so dass sie lebendig gemacht werden und ein neues Leben für die Ehre Gottes beginnen dürfen.
Sehen wir uns noch einmal Vers 40 an: „Jesus spricht zu ihr: Habe ich dir nicht gesagt, wenn du glaubst, wirst du die Herrlichkeit Gottes sehen?“ Gott schenke jedem von Euch den praktischen Auferstehungsglauben, dass Jesus die geistlich toten jungen Menschen aus ihrer Grabhöhle herausholen und ganz lebendig machen kann. Lasst uns mit dem Auferstehungsglauben für die Vorbereitung der Europäischen Sommer Bibel Konferenz beten, dass Europa noch einmal als königliche Priesterschaft und als geistliches Hauptquartier für sein Weltheilswerk gebraucht werden darf.