Jesu Verhör und Verurteilung (Joh 18,37)
Jesu Verhör und Verurteilung
Johannes 18,1 – 19,16a
Leitvers: 18,37
„Da fragte ihn Pilatus: So bist du dennoch ein König? Jesus antwortete: Du sagst es, ich bin ein König. Ich bin dazu geboren und in die Welt gekommen, dass ich die Wahrheit bezeugen soll. Wer aus der Wahrheit ist, der hört meine Stimme.“
Wir danken dem Herrn, dass er uns zum Anfang des Wintersemesters durch das Johannesevangelium erlaubt, den Kern des Evangeliums zu studieren. Dank sei Jesus, dass er sein Leben nicht geschont, sondern es für uns alle dahingegeben hat, um uns von der Macht der Sünde und des Todes zu erretten. Jesus hatte ein klares Lebensziel, durch sein Leben und seinen Tod am Kreuz den Willen Gottes zu erfüllen und Gott zu verherrlichen. Mit diesem klaren Ziel betete er für sich selbst, für seine Jünger und für alle Gläubigen.
Mit Kapitel 18 beginnt die Passionsgeschichte im Johannesevangelium. Jesus wurde verraten, gefangen genommen, verhört, verurteilt, am Kreuz gekreuzigt und ist am dritten Tage von den Toten auferstanden. In der heutigen Botschaft lernen wir Jesu Entschlossenheit für den Weg des Leidens kennen. Wir lernen auch, dass er der König der Wahrheit ist. Vor allem möchten wir darüber nachdenken, warum Jesus auf diese Weise verhört und zum Tode verurteilt werden musste.
I. Jesu Gefangennahme (18,1-11)
Nachdem Jesus das Gespräch im Obergemach mit dem hohepriesterlichen Gebet abgeschlossen hatte, ging er mit seinen Jüngern in einen Garten, der auf der anderen Seite des Baches Kidron, gegenüber von Jerusalem, liegt. Dieser Garten am Fuße des Ölbergs war ein beliebter Versammlungsort für Jesus und seine Jünger. Doch diesmal kam Jesus mit einem schweren Herzen hierhin, weil er alles wusste, was ihm begegnen würde. Nun kam auch Judas mit einer Schar von Soldaten und der Knechte der Hohenpriester, die mit Fackeln, Lampen und mit Waffen ausgerüstet waren. Vielleicht sahen sie aus wie eine Rocker-Schlägertruppe aus einem Hollywoodfilm.
Wie reagierte Jesus in dieser gefahrvollen Situation? Lesen wir die Vers 4 und 5 gemeinsam: „Da nun Jesus alles wusste, was ihm begegnen sollte, ging er hinaus und sprach zu ihnen: Wen sucht ihr? Sie antworteten: Jesus von Nazareth. Er spricht zu ihnen: Ich bin’s! Judas aber, der ihn verriet, stand auch bei ihnen.“ Jesus war gar nicht furchtsam, sondern ging seinen Häschern mutig und entschlossen entgegen. Er identifizierte sich klar als Jesus von Nazareth, obwohl er wusste, dass dies seine Gefangennahme und sein Todesurteil bedeuten würde. Als Jesus so mutig seinen Feinden entgegenging, waren diese von seiner Autorität so überwältigt, dass sie zurückwichen und zu Boden fielen (6). Diese schwer bewaffneten und brutalen Soldaten waren nichts anderes als Papiertiger, die beim ersten Gegendruck hilflos umfielen.
Dann sagte Jesus ihnen, dass sie nur ihn gefangen nehmen und seine Jünger gehen lassen sollten (8). Dies zeigt Jesu Hirtenherz und sein Verantwortungsbewusstsein für seine Jünger. Jesus, der gute Hirte, stellte sich schützend vor seine Jünger und ließ sich freiwillig gefangen nehmen, damit keinem von ihnen ein Haar gekrümmt würde. Vers 9 sagt: „Damit sollte das Wort erfüllt werden, das er gesagt hatte: Ich habe keinen von denen verloren, die du mir gegeben hast.“ Preiset Jesus, der keinen von uns verloren gehen lässt, sondern sich vielmehr selber als das Opferlamm für unsere Errettung in Gefangenschaft und Tod gegeben hat.
Betrachten wir den Vers 10: „Simon Petrus aber hatte ein Schwert und zog es und schlug nach dem Knecht des Hohenpriesters und hieb ihm sein rechtes Ohr ab. Und der Knecht hieß Malchus.“ Petrus versuchte Jesus in dieser Lage mit dem Schwert zu verteidigen. Er blieb nicht passiv, sondern wollte alles einsetzen, um Jesus zu retten. Sein beherzter Einsatz war sehr lobenswert. Aber leider war er nur ein Hindernis für das Werk Gottes. Darum stoppte Jesus sein rüdes Vorpreschen. Lesen wir Vers 11: „Da sprach Jesus zu Petrus: Steck dein Schwert in die Scheide! Soll ich den Kelch nicht trinken, den mir mein Vater gegeben hat?“ Jesus brauchte niemanden, der ihn verteidigt. Er hatte sich schon entschieden, den Kelch des Leidens zu trinken, weil dies der absolute Wille Gottes für ihn war. In diesem Sinne ist unser Kampf als Christen kein menschlicher oder fleischlicher Kampf, sondern ein geistlicher Kampf. Es ist kein Kampf mit Waffen, sondern ein Kampf mit dem Gebet und dem Wort Gottes. Es ist ein Kampf, uns selbst zu verleugnen und Gottes Willen in unserem Leben zu erfüllen, nämlich den Kelch des Leidens zu trinken.
Jesus nachzufolgen bedeutet immer auch am Leiden Jesu teilzunehmen, wie Jesus in Matthäus 16,24 sagte: „Will mir jemand nachfolgen, der verleugne sich selbst und nehme sein Kreuz auf sich und folge mir.“ In vielen Ländern dieser Erde bedeutet dies für die Christen, dass sie wegen ihres Glaubens Verfolgung oder Benachteiligung oder Gefängnis oder sogar den Tod erleiden müssen. Manche unserer Missionare leben in der ständigen Gefahr von den Behörden entdeckt oder von Extremisten angegriffen zu werden. Corrie ten-Boom entschied sich während des Dritten Reiches, wie Jesus alle aufzunehmen, die zu ihrem Haus kamen. Sie beherbergte viele verfolgte Juden und verhalf ihnen zur Flucht. Schließlich wurde sie von der GeStaPo inhaftiert und kam ins KZ. Sie war bereit am Leiden Jesu aktiv teilzunehmen. Später konnte sie ihrem Verräter und den Gefängnisaufsehern vergeben, indem sie den geistlichen Kampf kämpfte, Jesu bedingungslose Liebe zu allen Menschen auszuüben.
Was ist unser geistlicher Kampf? Wir leben mit dem großen Privileg, dass in unserem Land Religionsfreiheit herrscht. Trotzdem zögern wir oft, uns klar zu Jesus zu bekennen und ein Zeugnis des Glaubens abzulegen, weil wir Angst haben, ausgegrenzt oder verlacht oder schief angeschaut zu werden. In der Tat sind wir sehr von der Meinung der Menschen abhängig. Darum bedeutet am Leiden Jesu teilzunehmen, das Evangelium von Jesus in dieser relativistischen und humanistischen Zeit klar zu verkündigen und die Menschen zum rettenden Glauben an Jesus Christus einzuladen. Es bedeutet, dass wir unsere Zeit und Kraft dafür einsetzen, unsere Freunde oder Kommilitonen zum Wort Gottes einzuladen und ihnen durch das Zweierbibelstudium zu dienen. Lasst uns in diesem neuen Wintersemester an dem übriggebliebenen Leiden Jesu aktiv teilnehmen und jeder als ein Bibellehrer für die Studenten am Campus gebraucht werden.
II. Jesu Verhör (18,12-40)
Nachdem Jesus gefangen genommen wurde, brachte man ihn zunächst zu Hannas, der der Schwiegervater des Hohenpriesters Kaiphas war. Offensichtlich hatte er immer noch die Hände mit im Spiel und diese Familie beherrschte die Priesterschaft. Hannas befragte Jesus über seine Jünger und seine Lehre. Wahrscheinlich beabsichtigte er, eine schwarze Liste der Jünger zu erstellen, um auch die Nachfolger Jesu verfolgen zu können. Aber Jesus bezeugte ihm, dass er immer frei und offen geredet habe und wies seine Ungerechtigkeit mit der Gegenfrage zurück: „Was fragst du mich? Frage die, die gehört haben, was ich gesagt habe.“ Als er von einem Knecht ins Gesicht geschlagen wurde, fragte er: „Was schlägst du mich?“ Dies zeigt, dass sich Jesus nicht von ihrer Falschheit und Brutalität erschrecken ließ. Vielmehr wollte er ihnen mit dem Hirtenherzen helfen, dass sie ihre eigene Unaufrichtigkeit erkennen und Buße tun konnten.
Während Jesus vor Hannas und später auch vor Kaiphas verhört, geschlagen und erniedrigt wurde, versuchte Petrus verzweifelt, Jesus zu folgen. Aber sobald es ihm gelungen war, in den Palast des Hohenpriesters zu gelangen, meinte eine Magd, ihn als Jünger Jesu erkannt zu haben. Vers 17 sagt: „Da sprach die Magd, die Türhüterin, zu Petrus: Bis du nicht auch einer von den Jüngern dieses Menschen? Er sprach: Ich bin’s nicht.“ Eigentlich war es die beste Gelegenheit für Petrus, seine Identität zu bekennen, wie er vorher geprahlt hatte, mit Jesus bis in den Tod gehen zu wollen. Aber aus Furcht verleugnete er seine Identität. Wie ein Chamäleon wechselte er plötzlich seine Farbe, um nicht erkannt zu werden, und setzte sich unter die Knechte ans Feuer im Wachhof. Als er auch dort erkannt wurde, antwortete er noch zweimal: „Ich bin’s nicht!“ Dann krähte der Hahn, das Zeichen, dass Jesu Vorhersage der dreimaligen Verleugnung in Erfüllung gegangen war.
Petrus liebte Jesus. Petrus wollte Jesus bis zum Ende nachfolgen. Er wollte Jesus nicht verleugnen. Aber als er keine klare Entscheidung für das Leiden getroffen hatte und nicht betete, sondern mit seinem Selbstvertrauen Jesus verteidigen wollte, da musste er kläglich scheitern. Gott half ihm durch diese Begebenheit, seine eigene Grenze und Schwachheit anzuerkennen und später sein Leben ganz neu auf die unveränderliche Liebe Jesu zu ihm zu bauen und zu einem Hirten für die Schafherde Gottes verändert zu werden (Joh 21,15).
Am frühen Morgen wurde Jesus dann dem römischen Statthalter Pilatus vorgeführt. Die heuchlerischen Juden blieben draußen vor dem Prätorium stehen, um sich nicht unrein zu machen, obwohl sie in der Tat dabei waren, die schlimmste Sünde zu begehen und den Sohn Gottes zu töten. Pilatus wollte eigentlich mit dem Fall nichts zu tun haben, aber musste sich auf Drängen der Juden damit beschäftigen. Bei der persönlichen Unterredung zwischen Pilatus und Jesus bezeugte Jesus ihm, dass er der geistliche König ist. Lesen wir die Verse 36 und 37 gemeinsam: „Jesus antwortete: Mein Reich ist nicht von dieser Welt. Wäre mein Reich von dieser Welt, meine Diener würden darum kämpfen, dass ich den Juden nicht überantwortet würde; nun aber ist mein Reich nicht von dieser Welt. Da fragte ihn Pilatus: So bist du dennoch ein König? Jesus antwortete: Du sagst es, ich bin ein König. Ich bin dazu geboren und in die Welt gekommen, dass ich die Wahrheit bezeugen soll. Wer aus der Wahrheit ist, der hört meine Stimme.“
Hier bezeugte Jesus, dass sein Reich nicht von dieser Welt ist. Darum brauchte Jesus auch keine Leibwache oder Soldaten, die ihn verteidigten. Jesu ist der geistliche König und sein Reich ist ein geistliches Reich, nämlich das Reich Gottes. Er ist der König Gottes, der in alle Ewigkeit auf dem himmlischen Thron sitzt. Dieses Reich Gottes beginnt in unseren Herzen, wenn wir Jesus als unseren König aufnehmen. Er möchte unsere Herzen mit seiner Liebe, mit seinem Frieden und mit seiner Gerechtigkeit regieren. Jesus wollte Pilatus zu seinem geistlichen Reich einladen. Jesus kam in die Welt, um die Wahrheit zu bezeugen und auch Pilatus zu dieser Wahrheit einzuladen.
Wie reagierte Pilatus? Pilatus erkannte durch sein Gespräch mit Jesus, dass dieser unschuldig war und nur wegen dem Neid der Juden angeklagt worden war. Vor allem erkannte Pilatus, dass er sich für die Wahrheit entscheiden sollte. Seine Frage: „Was ist Wahrheit?“ war eine billige Ausrede. Es ist die typische Frage aller, die die Wahrheit kennen, aber sich nicht dafür entscheiden wollen, weil die Kosten zu hoch erscheinen oder sie ihr bisheriges Leben in Sünden nicht ändern wollen. Pilatus wollte Jesus freigeben, aber ohne die Juden dabei vor den Kopf zu stoßen. Daher wollte er eine traditionelle Amnestie, die der Statthalter jedes Jahr zum Passfest einem Gefangenen gewährte, dafür nutzen, Jesus freizulassen. Doch die Juden forderten lautstark, dass er lieber Barabbas, einen berüchtigten Räuber, freigeben sollte.
Wir verstehen, wie schwer es für Pilatus war, eine Entscheidung für die Wahrheit zu treffen. Aber wir müssen wissen, dass Pilatus’ Problem nicht darin bestand, dass er die Wahrheit nicht erkennen konnte, sondern dass er sich nicht dafür entscheiden wollte. Er war nicht bereit die Kosten der Wahrheit zu bezahlen, weil er sich damit den Unmut der Juden und dadurch politische Unruhen einhandeln konnte. Als er sich nicht klar entschied, sondern mit Hilfe eines politischen Kompromisses überleben wollte, wurde er eine sehr jämmerliche Person in der Geschichte.
Durch Pilatus werden wir ermahnt, eine klare Entscheidung zu treffen, auf der Seite der Wahrheit zu stehen. Gott ist der Schöpfer und der Eigentümer unseres Lebens. Gottes Wahrheit ist, dass wir seinen Herrschaftsanspruch annehmen müssen. Gottes Wahrheit ist auch, dass wir Sünder sind, die auf die Gnade Gottes angewiesen sind. Darum sollen wir den Herrschaftswechsel in unserem Leben vollziehen und unser Leben auf die wunderbare Vergebungsgnade unseres Herrn Jesus Christus aufbauen. Dann können wir immer klar auf der Seite der Wahrheit Gottes stehen und diese Wahrheit auch in einer von Ungerechtigkeit und Relativismus geprägten Welt verteidigen. Wir sind keine Statthalter oder Richter wie Pilatus, die ein Urteil fällen müssten. Aber auch wir müssen eine Wahl treffen, entweder mit dem Strom der Welt zu schwimmen und darin unterzugehen, oder gemäß der Berufung Gottes als Hirten und Bibellehrer die Wahrheit Gottes durch das Zweierbibelstudium den Studenten zu verkündigen und so als Verteidiger der Wahrheit Gottes gebraucht zu werden. Lasst uns Jesus als den König der Wahrheit aufnehmen und in diesem neuen Wintersemester mutig als Zeugen der Wahrheit Gottes am Campus gebraucht werden. Lasst uns Gottes Wort an alle 1700 Hochschulen in Europa durch das Zweierbibelstudium verkündigen, so dass Deutschland und Europa geistlich wiedererweckt und Deutschland als eine Hirtennation gebraucht werden kann.
III. Jesu Verurteilung (19,1-16a)
Sehen wir uns Kapitel 19,1-3 an. Zunächst überließ Pilatus den Gefangenen Jesus seinen Soldaten zur Geißelung und Verspottung. Jesus wurde an einem Pfahl festgebunden und mit 40 Peitschenhieben grausam ausgepeitscht. Wie wir in dem Film „Die Passion Christi“ gesehen haben, waren diese Peitschen meistens mit Metallstücken oder Knochen versehen, damit sie sich in die Haut des Delinquenten krallen und diese zerfetzen sollten. Nach diesem blutigen Schauspiel machten sie sich über Jesu Königtum lustig, setzten ihm eine Dornenkrone auf, verspotteten und schlugen ihn. Sie wussten nicht, dass sie tatsächlich den König Gottes vor sich hatten.
Pilatus hatte gehofft, durch diese Art der Misshandlung den Blutdurst und die Rachgier der Juden zu stillen und danach Jesus freizulassen. Aber auch dieser zweite Kompromissversuch scheiterte. Die Juden forderten weiter seine Kreuzigung, weil er sich selbst zu Gottes Sohn gemacht hatte. Pilatus wurde nun noch furchtsamer. Er hoffte, dass Jesus ihm bei seiner zweiten Unterredung helfen und sich klar offenbaren würde, so dass er keine Entscheidung mehr treffen brauchte. Aber Jesus konnte Pilatus nicht von der Qual der Entscheidung befreien. Als die Juden ihn auch noch bezichtigten, kein Freund des Kaisers mehr zu sein und „Weg mit dem! Kreuzige ihn!“ schrieen, brach auch der letzte Widerstand in Pilatus. Er überantwortete Jesus zur Kreuzigung. Pilatus war ein Mann ohne Rückgrat. Er handelte entgegen seines Gewissens und Wissens aus seiner Furcht heraus und wurde ein Sklave des Volkswillens.
Warum musste Jesus auf diese Weise gefangen genommen und zum Tode verurteilt werden? Äußerlich scheint es, als ob Jesus wegen des Neides der Hohenpriester, der Wechselhaftigkeit des Volkes oder der Unentschlossenheit von Pilatus sterben musste. Aber das ist nicht alles. Vielmehr war es der absolute Wille und Plan Gottes, dass Jesus am Kreuz sterben sollte. Jesus war selber entschlossen und ging freiwillig den Weg des Leidens. Schon 700 Jahre zuvor ließ Gott den Propheten Jesaja die Bedeutung von Jesu Leiden erklären (Jes 53,4.5): „Fürwahr, er trug unsre Krankheit und lud auf sich unsre Schmerzen. Wir aber hielten ihn für den, der geplagt und von Gott geschlagen und gemartert wäre. Aber er ist um unsrer Missetat willen verwundet und um unsrer Sünde willen zerschlagen. Die Strafe liegt auf ihm, auf dass wir Frieden hätten, und durch seine Wunden sind wir geheilt.“ Als Jesus in die Welt kam, bezeugte Johannes der Täufer: „Siehe, das ist Gottes Lamm, das der Welt Sünde trägt.“ Eigentlich waren wir es, die wegen unserer Sünden angeklagt, verurteilt und am Kreuz gekreuzigt werden sollten. Unsere Sünde war so schlimm, dass sie das Blut forderte. Aber Gott warf all unsere Sünden auf Jesus. Er ließ Jesus an unserer Stelle die Strafe tragen und opferte seinen einzigen geliebten Sohn zu unserer Errettung. Jesus starb gemäß des Heilsplanes Gottes am Kreuz und hat mit seinem eigenen Blut die Strafe für unsere Sünde bezahlt. Nun werden alle, die an Jesus glauben, nicht verloren gehen, sondern das ewige Leben haben (Joh 3,16).
In der heutigen Lektion haben wir Jesu Entschlossenheit kennengelernt, den Kelch des Leidens gemäß des Willens Gottes zu trinken. Wir haben auch gelernt, dass Jesus der König der Wahrheit ist, der sogar vor Pilatus das gute Bekenntnis abgelegt hat. Vor allem haben wir gelernt, dass Jesus an unserer Stelle und wegen unserer Sünde gefangen genommen, verhört, gegeißelt, verurteilt und schließlich an ein Holzkreuz genagelt wurde. Er hat unsere Sünde getragen und uns dadurch den Weg zu einem neuen Leben geöffnet. Lasst uns Jesus als unseren Heiland und König ins Herz aufnehmen und in diesem Wintersemester am übrigen Leiden Jesu aktiv teilnehmen, besonders indem wir die Wahrheit des Wortes Gottes durch das Zweierbibelstudium und Einladungswerk verkündigen. Möge Gott uns helfen, die Gnade Jesu den Studenten treu zu bezeugen, so dass Deutschland und Europa geistlich erweckt und verändert und wieder als eine Hirtennationen für die Weltmission gebraucht werden können.