Jesu Einzug in Jerusalem (Matthäus 21,5)

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JESU EINZUG IN JERUSALEM

Matthäus 21,1 – 22
Leitvers 21,5

„Sagt der Tochter Zion: Siehe, dein König kommt zu dir sanftmütig und reitet auf einem Esel und auf einem Füllen, dem Jungen eines Lasttiers.“

In der vergangenen Woche haben wir gelernt, dass Jesus nicht gekommen ist, um sich dienen zu lassen, sondern um zu dienen und sein Leben zur Erlösung für viele hinzugeben. Im Reich Gottes ist derjenige groß, der am Leiden Jesu teilnimmt und sich für die Erlösung der anderen hingibt. Lasst uns für das Zweierbibelstudium und die Campusmission hingeben und so zu den wahren geistlichen Leitern gehören.

In der heutigen Lektion geht es um Jesu triumphalen Einzug in Jerusalem und die Tempelreinigung. Jesus offenbarte sich durch diese Begebenheiten als der geistliche König der Errettung. Er offenbarte sich auch als der Richter, der keinen Kompromiss in der Anbetung Gottes duldet. Schließlich lehrt Jesus uns die Macht des Wortes und Glaubens. Lasst uns heute kennenlernen, wer Jesus ist. Lasst uns unsere Herzen reinigen, dass Jesus als unser Heiland und König der Errettung einziehen kann, dass er uns mit seiner Liebe und Frieden regiert und uns für sein Werk der geistlichen Wiedererweckung in Europa gebrauchen kann.

1. Jesu Einzug auf einem Eselsfüllen in Jerusalem (1-11)

Die Kapitel 16 bis 20 berichten davon, wie Jesus seinen letzten Weg nach Jerusalem angetreten hat und seine Jünger unterwegs öfters auf sein bevorstehendes Leiden und Sterben und auf seine herrliche Auferstehung am dritten Tag vorbereitet hat. Nun war es endlich soweit und sie kamen in die Nähe von Jerusalem, zu dem Dorf Betfage, das am Ölberg liegt. Von dort sandte Jesus zwei seiner Jünger mit einem merkwürdigen Auftrag aus. Sehen wir uns Vers 2 an. „Und sprach zu ihnen: Geht hin in das Dorf, das vor euch liegt, und gleich werdet ihr eine Eselin angebunden finden und ein Füllen bei ihr; bindet sie los und führt sie zu mir!“ In der damaligen Zeit waren Esel ein wichtiges Transportmittel. Ein Esel war oft die Lebensgrundlage für eine Familie, mit der sie ihre Waren zum Markt bringen und verkaufen konnten. Doch nun wies Jesus seine Jünger an, in diesem Dorf einen Esel und sein Füllen einfach loszubinden und mitzubringen. „Aber guter Jesus“, mögen die Jünger in diesem Moment gedacht haben, „ist das denn nicht Diebstahl? Wir können doch nicht einfach einem Menschen seinen kostbaren Esel wegnehmen!“ Solch eine Vorgehensweise widersprach ihrem menschlichen Verständnis. Sie waren doch schließlich Jünger Jesu und keine Diebe!

Doch Jesus kam ihnen zuvor. Sehen wir uns Vers 3 an: „Und wenn euch jemand etwas sagen wird, so sprecht: Der Herr bedarf ihrer. Sogleich wird er sie euch überlassen.“ Hier sagt Jesus, dass sie durch den Gehorsam des Glaubens seinem Befehl gehorchen sollten, weil es für den Herrn notwendig war. Jesus ist der allmächtige Herr, nämlich Gott selbst, der in sein Eigentum kam. Er ist der Souverän und der Eigentümer aller Dinge. Auch der Esel gehörte eigentlich Gott, weil Gott ihn geschaffen hat. Insofern durfte Jesus auch über diesen Esel verfügen, wenn er ihn für seine Mission braucht. „Der Herr bedarf ihrer“ bedeutet, dass wir Gottes Eigentumsrecht anerkennen sollen.

Jesus sagte seinen Jüngern, dass die Besitzer der Eselin ihnen die beiden Tiere überlassen würden. Jesus wollte, dass seine Jünger den Glauben lernten und durch den Glauben gehorchten und das Werk Gottes erfahren konnten, der mit seinen Leuten wirkt und alles vorbereitet. Die Jünger waren sehr arm und hatten fast nichts. Während ihrer ganzen Zeit der Nachfolge Jesu hatten sie niemals einen Esel besessen, sondern waren überall zu Fuß umhergegangen. Aber sie sollten glauben, dass Gott ihnen jetzt, wo sie einen Esel brauchten, diesen schon vorbereitet hatte. Als unsere Missionare nach Deutschland kamen, hatten sie auch keine Ressourcen. Sie konnten nicht gut Deutsch und hatten keine theologische Ausbildung aufzuweisen. Aber sie hatten den Glauben, dass Gott schon diejenigen unter den Studenten vorbereitet hatte, die er für sein Heilswerk gebrauchen wollte. „Der Herr bedarf ihrer.“ Mit diesem Glauben forderten sie das Werk Gottes heraus, sodass Gott durch ihr Bibelstudium entschlossene Hirten und Bibellehrer unter den Studenten aufstellen konnte. „Der Herr bedarf ihrer.“ Mit diesem Glauben durften wir das Anbauwerk im vergangenen Jahr herausfordern, obwohl es anfangs nicht möglich aussah. Aber Gott öffnete viele Türen, bis wir einen Stützpunkt für die Europa- und Moslem-Mission errichten durften. Durch diesen Glauben durfte eine Hausgemeinde das Pionierungswerk an einer renommierten Hochschule herausfordern und dort einen Bibelabend mit den Studenten beginnen. Durch diesen Glauben dürfen wir unser Zweierbibelstudium herausfordern, dass Gott dadurch 10.000 Bibellehrer und fünf Millionen Gebetsmitarbeiter für die geistliche Wiedererweckung in Europa aufstellt.

In unserer individualistischen Zeit wollen die Menschen ihr Leben, ihre Zeit, ihr Geld und was sie haben, irgendwie für sich gebrauchen. Sogar die Gläubigen wollen einen Teil ihres Lebens für sich selbst bewahren. Unser Leben gehört jedoch nicht uns selbst, sondern unserem Schöpfer Gott. Er ist der Schöpfer und der Eigentümer unseres Lebens. Nur wenn wir diesen Herrschaftsanspruch Gottes für unser Leben annehmen und seinem Willen gehorchen, können wir die wahre Erfüllung und Daseinsbedeutung unseres Lebens finden. Es ist sehr dumm, wenn wir versuchen 1% für uns selbst zu bewahren. Es bedeutet, dass nicht Jesus, sondern wir selbst der Herr in unserem Leben sein wollen. Mein Leben gehört nicht mir, es gehört auch nicht meiner Familie und schon gar nicht meinem Chef; es gehört dem Herrn. Der Herr möchte mich und dich gebrauchen als Bibellehrer für die Studenten und als Jüngererzieher für sein Werk der geistlichen Wiedererweckung in Europa. Der Herr bedarf auch unserer Young Leaders, auch wenn sie noch Teenager oder Kinder sind, um durch sie seinen Heilswillen in dieser Generation zu erfüllen, so wie Jesus einen kleinen Esel brauchte.

Sehen wir uns Vers 5 an. „Sagt der Tochter Zion: Siehe, dein König kommt zu dir sanftmütig und reitet auf einem Esel und auf einem Füllen, dem Jungen eines Lasttiers.“ Normalerweise zogen Könige früher auf einem hohen Pferd oder mit einem Streitwagen in eine Stadt ein. Auf diese Weise demonstrierten sie ihre Macht und zwangen alle, dass sie ihm dienen und gehorchen sollten. Aber unser Herr Jesus kam demütig auf einem Esel nach Jerusalem. Er kam nicht um zu herrschen, sondern um sein Leben für das Heil und die Errettung der Sünder hinzugeben. Jesus ist kein weltlicher König, sondern der geistliche König der Errettung. Er will in unser Herz kommen und es mit seiner Liebe und mit seinem Frieden regieren.

So wie Jesus damals in Jerusalem eingezogen ist, so möchte er auch in unsere Herzen einziehen und dort Wohnung nehmen. Jesus wünscht sich, dass wir ihn willkommen heißen und ihn auf den Thron unseres Lebens setzen. Wir sollen unsere Herzen für diesen herrlichen König öffnen und ihm die wichtigste und erste Stelle in unserem Herzen geben. Er ist der König der Könige, der in unseren Herzen mit Liebe und Frieden regiert. Solange unsere Herzen und unser Leben von unserem Ego, von unseren Wünschen und von den Begierden der Welt regiert werden, können wir keinen wahren Frieden haben. Wir denken, dass wir unser eigener Herr sein können. Wir denken, dass die Dinge der Welt uns Glück und Zufriedenheit bringen würden, aber in der Tat betrügen sie uns und wir werden von ihnen beherrscht. Wenn ein Mensch nicht von Jesus beherrscht wird, dann steht er unter der Herrschaft der bösen Mächte. Letzte Woche haben wir ein schreckliches Ereignis erfahren. Ein junger Mann, der sehr fähig und erfolgreich war und einen beneidenswerten Beruf hatte, hat ein Flugzeug absichtlich zum Absturz gebraucht und 149 Menschen mit in den Tod gerissen. Wir können dies menschlich nicht verstehen, aber dies zeigt, wozu die Macht des Bösen einen Menschen treiben kann. Was geschieht, wenn Jesus unsere Herzen regiert? Wenn Jesus in unseren Herzen regiert, dann erfahren wir wahre Liebe, Frieden und Freude in unserem Herzen und werden immer mehr in das Bild unseres Herrn Jesus verändert. Ein junger Mann war öfter von Ärger und Hass auf Gott und die Welt erfüllt, sodass er sogar zum Selbstmordkandidaten wurde. Aber Jesus rettete ihn vor dem Selbstmord und berief ihn als seinen Jünger. Seit Jesus in seinem Herzen wohnt, ist er mit Freude und Frieden erfüllt und Gott gebraucht ihn als einen Segen für einige verzweifelte junge Menschen. Lasst uns unsere Herzen für Jesus, den Heiland, Messias und König des Friedens öffnen und seinen Herrschaftsanspruch persönlich aufnehmen.

Sehen wir uns die Verse 6 und 7 an. Als die Jünger im Gehorsam des Glaubens hingingen, fanden sie alles genau so, wie Jesus es ihnen vorausgesagt hatte. Sie überwanden ihre menschliche Vorstellung, banden den Esel los und lernten so die Macht des Glaubens und Gehorsams. Dann brachten sie den Esel und das Eselsfohlen zu Jesus. Sie legten einige Kleider darauf, so dass Jesus darauf reiten konnte. Dann begann der triumphale Einzug Jesu in Jerusalem. Auf dem Eselsfohlen reitend kam Jesu über den Ölberg hinein in die heilige Stadt Jerusalem. Eine sehr große Menge begleitete ihn und sie breiteten ihre Kleider auf den Weg als Zeichen der Verehrung für den kommenden König. Wieder andere hieben Zweige von den Bäumen und streuten sie auf den Weg. Es zeigt ihre große Freude und Begeisterung für das Kommen des Königs in ihre Stadt.

Sehen wir uns Vers 9 an: „Die Menge aber, die ihm voranging und nachfolgte, schrie: Hosianna dem Sohn Davids! Gelobt sei, der da kommt in dem Namen des Herrn! Hosianna in der Höhe!“ Der Ausruf „Hosianna“ ist ein Zitat aus dem messianischen Psalm 118. Er bedeutet: „O Herr, hilf! Rette uns doch! Gib doch Heil!“ Mit anderen Worten bedeutet dieser Ausruf, dass Jesus der König der Errettung ist. Seit dem Sündenfall befinden sich alle Menschen unter der Macht der Sünde und des Todes. Aber Jesus ist der Retter, der nach Jerusalem einzog, um dort die Macht der Sünde und des Todes zu besiegen und so den Menschen ewiges Heil zu bringen.

Sünde ist Trennung von Gott und Zielverfehlung. Sünde bedeutet, dass wir die Herrlichkeit Gottes verloren haben, die Gott uns zugedacht hatte und zu Spielbällen des Satans geworden sind. Wer Sünde begeht, der wird ihr Gefangener. Er gerät immer tiefer in den Sumpf der Sünde, aus der er sich nicht mehr aus eigener Kraft befreien kann. Viele Menschen versuchen sich wie Münchhausen am eigenen Schopf aus dem Sumpf der Sünde herauszuziehen, aber es funktioniert nicht. Die Bibel sagt uns klar, dass der Lohn der Sünde der Tod ist und kein Mensch davon ausgenommen ist. Aber es gibt Hoffnung für die Sünder, weil Jesus als der Retter und Messias nach Jerusalem gegangen ist. Jesus nahm dort stellvertretend für uns alle Sünde auf sich. Jesus besiegte durch seinen Tod am Kreuz die Macht der Sünde und er ist am dritten Tage herrlich von den Toten auferstanden, indem er die Macht des Todes überwunden hat. Dies ist der Grund, warum Jesus am Kreuz ausrief: „Es ist vollbracht!“ Jesu Tod am Kreuz war keine Niederlage, sondern sein herrlicher Sieg über die Macht der Sünde.

Menschlich gesehen kam Jesus nur auf einem Esel nach Jerusalem. Er musste dort verurteilt werden und an einem Holzkreuz sterben. Dies sah sehr armselig aus. Aber geistlich gesehen war es ein triumphaler Einzug, weil Jesus auf dem Weg des Leidens entschlossen ging und dadurch die Macht der Sünde und des Todes ein für allemal besiegte. Wir preisen Jesus, der der König der Errettung ist, der triumphal in Jerusalem eingezogen ist und dort für uns das ewige Erlösungswerk vollbracht hat. Dieser Jesus befreit uns von aller Gefangenschaft in Stolz, Hass, Angst, Begierden und Trauer und gibt uns das herrliche ewige Leben. Wir wollen seinem triumphalen Weg folgen, indem wir unser Leben für das Bibelstudium und für das Heil der Studenten fröhlich hingeben.

Doch die meisten Menschen in Jerusalem verstanden nicht, was gerade passierte. Sie fragten die Menge, wer denn diese Person wäre, und die sagten: „Das ist Jesus, der Prophet aus Nazareth in Galiläa.“ Dies zeigt uns, dass sie noch eine sehr oberflächliche Meinung von Jesus hatten. Sie mussten den Messias, der kam, um sie von ihren Sünden zu erretten, noch persönlich kennenlernen. Möge Gott unser Bibelstudium gebrauchen, damit die jungen Menschen geistliche Einsicht gewinnen, Jesus nicht nur als einen Propheten oder weisen Mann hochzuachten, sondern ihn als ihren Erretter von der Sündenmacht persönlich aufzunehmen. Möge Gott unser Bibelstudium gebrauchen, dass die jungen Menschen Jesus die Herrschaft in ihrem Leben geben.

2. Die Tempelreinigung Jesu (12-22)

Erstens: Gottes Haus soll ein Bethaus sein (12-17)

Nachdem Jesus triumphal in Jerusalem eingezogen war, ging er als erstes zum Tempel Gottes. Jesus ging nicht zum Marktplatz, um seine Macht zu etablieren; er ging dahin, wo er hingehörte, nämlich zum Haus Gottes. Jesus wollte zu Gott beten und die Menschen das Wort Gottes lehren. Doch die Umgebung im Tempel entsprach so gar nicht seinen Vorstellungen von dem Haus Gottes. Dort waren unzählige Geldwechsler und Händler, die ihre Stände aufgebaut hatten und laut schreiend ihre Tiere zum Verkauf anboten. Ursprünglich sollte es eine Erleichterung für die Pilger sein, dass sie ihre Opfertiere nicht auf eine lange Reise mitbringen mussten, sondern diese direkt im Tempel erwerben konnten. Aber mit der Zeit war daraus ein lukratives Geschäft geworden, sowohl für die Händler als auch für die Priester, die an den Lizenzen für den Tempelverkauf verdienten. Nun war es im Tempel laut und geschäftig und man konnte kaum noch Ruhe finden, Gott im Gebet zu suchen.

Als Jesus sah, dass der Tempel mehr einem Kaufhaus oder einer Räuberhöhle glich, als einem Ort der Anbetung Gottes, wurde er sehr zornig. Er begann alle Verkäufer und Käufer aus dem Tempel hinauszutreiben und stieß die Tische und Stände der Geldwechsler und Taubenhändler um. Jesus, der sonst so sanftmütig und demütig war, wurde hier sehr radikal. Jesus eiferte nicht für sich selbst. Jesus war aber sehr ärgerlich, als er sah, dass das Haus Gottes, welches ein Haus des Gebets sein sollte, zu einer Räuberhöhle geworden war.

Dies zeigt uns, dass Jesus nicht nur der König des Friedens ist, sondern dass er auch der König der Gerechtigkeit und der König der Wahrheit ist, der keinen Kompromiss duldet. Jesus war zornig, dass das Haus Gottes, welches das Zentrum des geistlichen Lebens seines Volkes sein sollte, völlig verdorben war. Sein Zorn war gleichzeitig die Liebe Gottes zu seinem Volk, um sie zur Buße zu führen. Dieser gerechte Zorn Jesu ist auch ein Ruf an uns, Buße zu tun und das Zentrum unseres geistlichen Lebens, nämlich unser Herz zu reinigen. Gott möchte, dass wir ihn in unserem Herzen anbeten und unser Herz von seiner Wahrheit und seiner Sündenvergebungsgnade regiert wird. Unser Herz soll nicht von weltlichen und egoistischen Gedanken, von Internet, Mode oder Fußball regiert werden. Gott möchte, dass unser Herz ein Bethaus für die Weltmission ist.

Leider gibt es viele Gemeinden, die sich nur mit sich selbst beschäftigen. Sie haben schöne Gebäude und schöne Programme. Aber sie vernachlässigen das Gebet und haben die Mission beiseite gelegt. So sind sie nutzlos vor Gott und dem Gericht Gottes nahe. Als Folge dessen müssen viele Kirchen bereits verkauft werden. Im letzten Jahr durften wir einen Anbau als einen Stützpunkt für die Europa- und Moslemmission bauen. Gott möchte, dass wir das Haus Gottes mit dem Gebet und dem Zweierbibelstudium erfüllen. Gott möchte, dass sein Haus ein Haus des Gebets für alle Völker ist. Wir sind sehr ermutigt, dass sogar viele Jugendliche morgens zum Frühgebet kommen, um sein Wort zu studieren und ihr Herz zuerst Gott zu geben. Möge Gott unser Frühgebet und Zweierbibelstudium segnen, sodass Gott durch uns seinen Willen für die Weltmission erfüllen kann.

Nachdem Jesus den Tempel gereinigt hatte, konnten viele Blinde und Lahme und Kinder zu Jesus kommen. Sie empfingen bei Jesus Heilung, und viele Kinder priesen Jesus als den Sohn Davids: „Hosianna dem Sohn Davids!“ Sie sagten genau die Wahrheit, aber die Hohenpriester und Schriftgelehrten empörten sich darüber. Doch Jesus wies sie zurecht, dass sie auf die Wahrheit aus den Mündern der Kinder hören sollten: „Aus dem Munde der Unmündigen und Säuglinge hast du dir Lob bereitet.“ Weil aber die religiösen Leiter zu verstockt waren, ließ Jesus sie stehen und ging hinaus nach Betanien.

Zweitens: Wenn ihr Glauben habt und nicht zweifelt (18-22)

In den Versen 18 bis 22 erfahren wir, wie Jesus auf dem Wege einen Feigenbaum verfluchte. Jesus war hungrig und weil der Feigenbaum viele schöne Blätter hatte, ging er hin und wollte ein paar Früchte von ihm essen. Das Ziel eines Feigenbaums ist es, Feigen hervorzubringen. Dazu hat Gott ihn geschaffen. Doch leider hatte dieser Feigenbaum trotz schöner Blätter keine einzige Frucht zu bieten. Obwohl sein Schöpfer zu ihm kam, konnte er ihm gar nichts geben, darum verfluchte Jesus ihn und sprach: „Nun wachse auf dir niemals mehr Frucht!“

Hier erinnert uns der fruchtlose Feigenbaum an den Tempel, der äußerlich schön geschmückt und mit Gold verziert war, aber innerlich kein Leben hatte. Die religiösen Leiter waren ebenfalls äußerlich schön und gut gekleidet und sprachen salbungsvolle Worte, aber sie hatten keine Frucht hervorgebracht. In diesem Sinne war der Fluch über den Feigenbaum eine Warnung an die religiösen Leiter, dass sie Früchte der Buße hervorbringen sollten, sonst würden sie Gottes Gericht erfahren. Gott hat den Menschen geschaffen, damit er Frucht hervorbringt. Wenn wir aber keine Frucht für unseren Schöpfer bringen, dann müssen wir wissen, dass wir der Verdammnis nahe sind. In Johannes 15,5 sagte Jesus: „Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viel Frucht; denn ohne mich könnt ihr nichts tun.“ Das ist eine Verheißung Gottes. Möge Gott uns helfen, in Jesus zu bleiben und viele gute Früchte des Lebens für die Ehre Gottes hervorzubringen. Möge der Herr unser Zweierbibelstudium in diesem neuen Semester reichlich segnen und dadurch 10.000 Bibellehrer für die geistliche Wiedererweckung in Europa aufstellen.

Als Jesus den Feigenbaum verfluchte, verdorrte dieser sogleich. Jesu Jünger waren über diese Vollmacht des Wortes Jesu sehr erstaunt und fragten: „Wie ist der Feigenbaum so rasch verdorrt?“ Lesen wir Jesu Antwort in Vers 21: „Jesus aber antwortete und sprach zu ihnen: Wahrlich, ich sage euch: Wenn ihr Glauben habt und nicht zweifelt, so werdet ihr nicht allein Taten wie die mit dem Feigenbaum tun, sondern, wenn ihr zu diesem Berge sagt: Heb dich und wirf dich ins Meer!, so wird’s geschehen.“ Jesus erklärte seinen Jüngern die Macht des Glaubens, die sie in eine ganz neue Dimension führen würde. Bisher staunten die Jünger, über die großen Dinge, die Jesus tat, aber sie dachten, dass sie selber zu schwach wären und nichts tun könnten. Jesus sagte ihnen, dass sie ebenso große Taten tun, sogar einem Berg befehlen konnten, sich zu bewegen, wenn sie den 100%-igen Glauben haben würden.

Jesus wünscht sich von uns den absoluten Glauben an Gott. Er wünscht sich, dass wir glauben und nicht zweifeln. Er wünscht sich, dass wir mit der Macht des Glaubens alle Dinge, die so unbeweglich wie ein Berg aussehen, ins Meer zu versetzen. Einem Hoffnungsträger zu helfen an Jesus zu glauben und ihm zu folgen, sieht oft wie ein unverrückbarer Berg aus. Durch den Glauben können wir den Berg des Unglaubens in uns und in den Hoffnungsträgern ins Meer versetzen. Durch den Glauben können wir die fakultätsweisen Pionierungswerke ins Meer versetzen. Durch den Glauben können wir die Hochschulen Bonn-Rhein-Sieg und Koblenz mit dem Evangelium erobern und jeweils einen Abraham des Glaubens aufstellen. Durch den Glauben können wir die geistliche Wiedererweckung in Europa bewirken.

Wie können wir dies praktisch tun? Vers 22 sagt. „Und alles, was ihr bittet im Gebet, wenn ihr glaubt, so werdet ihr’s empfangen.“ Normalerweise haben wir Zuversicht solange alles gut läuft und wir denken, dass wir alles tun könnten. Aber wenn wir in Schwierigkeiten geraten, dann werden wir voller Zweifel und schieben die Schuld am Ende auf die Bedingungen. Jesus lehrt uns, inmitten der verschiedenen Herausforderungen zu Gott zu kommen und durch den Glauben zu beten. Durch das Gebet können wir die Macht des Glaubens anfassen. Durch das Gebet können wir den Unglauben und Zweifel in unseren Herzen überwinden und ein Gott verherrlichendes Leben führen.

Heute haben wir gelernt, dass Jesus der König der Errettung ist. Sein Einzug in Jerusalem war ein triumphaler Einzug, weil er sein Leben gab und die Macht der Sünde und des Todes durch seinen Tod und seine Auferstehung besiegte. Lasst uns Jesus als unseren König der Errettung annehmen und ihm die Herrschaft in unserem Leben 100% geben. Lasst uns unsere Herzen reinigen, dass wir – von Jesu Demut und Frieden regiert – als eine Hirtennation für die Weltmission gebraucht werden können.

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