Ihr werdet meine Zeugen sein (Apostelgeschichte 1,8)
IHR WERDET MEINE ZEUGEN SEIN
Apostelgeschichte 1,1-11
Leitvers 1,8
„Aber ihr werdet die Kraft des Heiligen Geistes empfangen, der auf euch kommen wird, und werdet meine Zeugen sein in Jerusalem und in ganz Judäa und Samarien und bis an das Ende der Erde.“
Wir danken Gott, dass wir von dieser Woche an die Apostelgeschichte studieren dürfen. Die Apostelgeschichte beschreibt das Werk des Heiligen Geistes, der die Jünger Jesu befähigte, das Werk Gottes, welches Jesus begonnen hatte, fortzuführen. Der heutige Text ist in gewisser Weise einzigartig. Er handelt davon, was Jesus in den vierzig Tagen zwischen seiner Auferstehung und seiner Himmelfahrt getan hat. Es ist ein kurzer Abschnitt von nur elf Versen, aber sein Inhalt ist gewaltig. Hier geht es um Jesu Leiden, um seine Auferstehung, um das Reich Gottes, um den Heiligen Geist und um Jesu Wiederkunft. Es werden alle wichtigen Eckpunkte des Christentums erwähnt. Insbesondere geht es heute um die Verheißung des Heiligen Geistes und seiner Kraft. Gott helfe uns, von der Kraft des Heiligen Geistes erfüllt zu werden, um als Jesu Zeugen unter den Menschen zu leben.
1. Die Gewissheit der Auferstehung Jesu und des Reiches Gottes (1-3)
Betrachten wir die Verse 1 und 2: „Den ersten Bericht habe ich gegeben, lieber Theophilus, von all dem, was Jesus von Anfang an tat und lehrte bis zu dem Tag, an dem er aufgenommen wurde, nachdem er den Aposteln, die er erwählt hatte, durch den Heiligen Geist Weisung gegeben hatte.“ Bei dem hier erwähnten ersten Bericht handelt es sich um das Lukasevangelium, das eine Aufzeichnung von Jesu messianischem Wirken auf Erden ist. Es berichtet von dem dreijährigen öffentlichen Wirken Jesu. Die Geschichte von Jesus beinhaltet Jesu Geburt, die Heilung aller Arten von kranken Menschen und Jesus Predigt vom Reich Gottes. Sie endet mit Jesu Tod am Kreuz und seiner Auferstehung von den Toten. Dieses Werk Jesu wird nun in der Apostelgeschichte fortgesetzt. Es ist das Werk, das bis in die heutige Gegenwart andauert.
Kurz vor seiner Himmelfahrt, sagte Jesus zu seinen Jüngern im Lukasevangelium (Lukas 24,47-49): „Und dass gepredigt wird in seinem Namen Buße zur Vergebung der Sünden unter allen Völkern. Fangt an in Jerusalem und seid dafür Zeugen. Und siehe, ich will auf euch herabsenden, was mein Vater verheißen hat. Ihr aber sollt in der Stadt bleiben, bis ihr ausgerüstet werdet mit Kraft aus der Höhe.“ Diese Verheißung des Heiligen Geistes gab Jesus den von ihm auserwählen Aposteln. In diesem Abschnitt nun wiederholt und bekräftigt Jesus diese Verheißung.
Sehen wir uns Vers 3a an: „Ihnen zeigte er sich nach seinem Leiden durch viele Beweise als der Lebendige.“ Die Auferstehung Jesu von den Toten, war ein unglaubliches und einzigartiges Ereignis. So etwas hatte es in der bisherigen Geschichte noch nie gegeben. Daher lieferte ihnen Jesus dafür viele überzeugende Beweise. Für alle Menschen auf Erden war nach ihrem Tode stets das Grab die Endstation gewesen. Aber Jesus ist von den Toten auferstanden. Obwohl es eine Tatsache ist, war es für die Menschen nicht so leicht, an die Auferstehung Jesu zu glauben. Also gab sich Jesus alle Mühe, sie davon zu überzeugen, dass er tatsächlich lebte. Wieder und wieder erschien Jesus ihnen als der leibhaftig Auferstandene. Er zeigte ihnen seine Nägelmale in den Händen und seinen verwundete Seite (Johannes 20,17). In ihrer Gegenwart aß er ein Stück gebratenen Fisch und zeigte ihnen damit, dass er nicht nur ein Geist ohne Fleisch und Knochen ist. Einmal erschien er mehr als fünfhundert Brüdern auf einmal. Als der Auferstandene erwies ihnen Jesus seine unveränderliche und absolute Liebe, indem er seine gescheiterten Jünger am See Genezareth besuchte und insbesondere Petrus durch einen großen Fischfang half, seine Niederlage wieder gut zu machen. Jesus half ihm, sein Leben allein auf die vergebende Liebe Gottes zu bauen. Petrus bekannte Jesu Liebe in seinem Bekenntnis und wurde durch Gottes Gnade wieder als Hirte der Schafherde Gottes eingesetzt.
Die Auferstehung Jesu Christi ist die Grundlage des Christentums. Jesus litt und starb für unsere Sünden am Kreuz auf Golgatha und er stand von den Toten auf. Christi Auferstehung ist der Sieg über Sünde und Tod, und der Sieg über Satan und alle bösen Mächte. Durch seine Auferstehung sind wir sicher, dass unsere Sünden vergeben sind und der Tod besiegt ist. Satans Kopf ist zertreten worden und der Sieg über alles Böse ist schon besiegelt worden. Aufgrund der Auferstehung Jesu können wir sicher sein, dass die Reiche dieser Welt zu den Reichen unseres Herrn und seines Christus werden und er für immer und ewig regieren wird (Offenbarung 11,15).
Die Tatsache der Auferstehung Jesu war für die Feinde Gottes jedoch eine erschreckende Nachricht. Sie bewegte sie dazu, sich eine Lügengeschichte auszudenken, nämlich, dass seine Jünger gekommen wären und den Leichnam Jesu gestohlen hätten, um behaupten zu können, er wäre auferstanden. Um diese Lüge zu verbreiten, ließen sie viel Geld fließen. Der geistliche Kampf zwischen der Wahrheit der Auferstehung Jesu und den Lügen des Satans hält bis heute an. Wir aber, die wir an Jesus glauben, stehen schon auf der Seite des Siegers Jesu. Wir haben genügende Beweise für seiner Auferstehung, einerseits durch Bibel, andererseits dadurch, dass der auferstandene Jesus Tag für Tag in unserem Herzen zu uns spricht.
Durch seinen Tod und seine Auferstehung hat uns Jesus die Tür zum Reich Gottes weit geöffnet. Sehen wir uns Vers 3b an: „…und ließ sich sehen unter ihnen vierzig Tage lang und redete mit ihnen vom Reich Gottes. „ Als Jesus in diese Welt kam und das erste Mal öffentlich auftrat, predigte er zu den Menschen: „Tut Buße, denn das Himmelreich ist nahe herbeigekommen!“ (Matthäus 4,17). Nun würde Jesus bald wieder in das Reich Gottes zurückgehen. Während der vierzig Tage, die er bei seinen Jüngern war, hätte Jesus über viele andere Dinge sprechen können. Aber Jesus sprach vierzig Tage lang nur über das Reich Gottes. Vierzig Tage ist eine recht lange Zeit. Warum hat Jesus die ganze Zeit über das Reich Gottes gesprochen? Er tat es deshalb, weil es das Reich Gottes wirklich gibt und weil der Glaube an das Reich Gottes für das Leben der Gläubigen auf Erden sehr wichtig ist. Die Auferstehung Jesu und das Reich Gottes gehören untrennbar zusammen. Wir haben eine lebendige Hoffnung auf das Reich Gottes durch die Auferstehung Jesu Christi von den Toten. Diese Welt und alle Dinge in ihr sind vergänglich und werden früher oder später verschwinden. Aber das Reich Gottes ist unvergänglich, unbefleckt und unverwelklich. Es wird für dich und für mich im Himmel aufbewahrt (1.Petrus 1,3.4). Es ist die wahre Heimat aller Gläubigen, die durch Jesu Blut gerecht geworden sind (2.Petrus 3,13).
2. Die Verheißung der Kraft des Heiligen Geistes (4-8)
Sehen wir uns die Verse 4 und 5 an: „Und als er mit ihnen zusammen war, befahl er ihnen, Jerusalem nicht zu verlassen, sondern zu warten auf die Verheißung des Vaters, die ihr, so sprach er, von mir gehört habt; denn Johannes hat mit Wasser getauft, ihr aber sollt mit dem Heiligen Geist getauft werden nicht lange nach diesen Tagen.“ Hier sehen wir, dass der Heilige Geist eine Gabe des Vaters im Himmels ist. Eltern geben ihren Kindern normalerweise kostbare Geschenke, weil sie das Beste für ihre Kinder wollen. Unser himmlischer Vater gibt uns das Beste, indem er uns den Heiligen Geist schenkt. Die Gabe des Heiligen Geistes ist für all diejenigen, die sehnsüchtig darauf warten. Johannes der Täufer hatte diejenigen, die zu ihm kamen und über ihre Sünden Buße getan und sich zu Gott bekehrt hatten, mit Wasser getauft. Die Taufe des Heiligen Geistes aber kommt allein von Jesus (Lukas 3,16).
Wie haben die Apostel nun auf Jesu Anweisung reagiert? Haben sie gesagt: „Ja, Herr, wir werden darauf warten. Wir freuen uns darauf, mit dem Heiligen Geist getauft zu werden“? Nein, die Jünger sagten etwas völlig anderes. Sehen wir uns Vers 6 an: „Die nun zusammengekommen waren, fragten ihn und sprachen: Herr, wirst du in dieser Zeit wieder aufrichten das Reich für Israel?“ Sie verknüpften die Taufe des Heiligen Geistes mit der Wiederherstellung des Reiches Israel. Ihre Frage offenbarte, dass noch immer das Reich Israel, aber nicht das Reich Gottes in ihren Herzen war. Sie beharrten darauf, irgendwie die Römer loszuwerden und einen unabhängigen und souveränen Staat Israel ausrufen zu können. Das Reich Israel steht sinnbildlich für alle irdischen Reiche. Der blutige Kampf der Völker um ihre Reiche dauert bis heute an. Aber auch jeder jeder einzelne Mensch hat den unablässigen Wunsch in seinem Herzen, sein eigenes, kleines Reich in dieser Welt zu aufzurichten und darüber zu herrschen. Die Reaktion der Jünger musste für Jesus alles andere als ermutigend gewesen sein.
Doch was sagte Jesus zu ihnen? Sehen wir uns Vers 7 an: „Er sprach aber zu ihnen: Es gebührt euch nicht, Zeit oder Stunde zu wissen, die der Vater in seiner Macht bestimmt hat.“ Jesus wünschte sich von ihnen, dass sie die Sache bezüglich des Reiches Israel dem souveränen Gott anvertrauen sollten. Jesus wusste auch, dass die Jünger durstig nach Macht waren. Aber Jesus wollte sie mit wahrer Macht, die vom Himmel kommt ausrüsten. Und so gab er ihnen die Verheißung des Heiligen Geistes. Sehen wir uns Vers 8 an: „Aber ihr werdet die Kraft des Heiligen Geistes empfangen, der auf euch kommen wird, und werdet meine Zeugen sein in Jerusalem und in ganz Judäa und Samarien und bis an das Ende der Erde.“ Wenn der Heilige Geist auf sie kommt, würden die Jünger Gottes Kraft und Gottes Macht empfangen. Die Kraft, von der Jesus sprach, würde nicht aus ihnen selbst heraus kommen. Diese Kraft würde auch nicht davon abhängig sein, welche Art von Menschen sie waren. Diese Kraft wäre ebenso wenig von ihren menschlichen Bedingungen oder ihrer gegenwärtigen Situation abhängig. Die Quelle dieser Kraft würde auch nicht ein anderer Mensch sein, sondern vom Heiligen Geist ausgehen. Alle Menschen sind auf die ein oder andere Weise durstig nach Macht und Kraft. Jugendliche gehen z. B. ins Fitnessstudio, um einen kräftigen Körper zu bekommen. Junge Mädchen schminken sich, um schön auszusehen, weil Schönheit auch eine gewisse Art von Macht ist, mit der man über andere herrschen kann. Dann gibt es die Macht des Reichtums. Über viel Geld zu verfügen und es nach seinem eigenen Willen zu verteilen, ist auch eine Ausübung von Macht. Menschen dürstet nach Macht, indem sie nach gesellschaftlichen Positionen und Ämtern streben. Wiederum heißt es, dass Wissen Macht ist. Es gibt die politische Macht, die militärische Macht usw. usf. Durch all diese Mächte und Kräfte beeinflussen und herrschen Menschen über andere, es sei mit guter Absicht, aber auch mit böser. Zu jener Zeit schien es, als ob Rom für immer und ewig über die ganze Welt herrschen würde. Wir können die Jünger ganz gut verstehen, weil die Macht Roms damals einfach zu niederschmetternd war.
Jesus aber sagte: „Ihr werdet die Kraft des Heiligen Geistes empfangen, der auf euch kommen wird.“ Die Kraft des Heiligen Geistes ist anders als die menschliche, weltliche Kraft. Durch das Kommen des Heiligen Geistes würden die Jünger mit der Macht Gottes bekleidet werden. Was ist das für eine Macht? Aus den Evangelien wissen wir, dass Petrus ein Mensch mit einer großen Klappe war, hinter der nichts steckte. Er sagte zu Jesus: „Wenn sie auch alle Ärgernis nehmen, so will ich doch niemals Ärgernis nehmen an dir … und … ich bin bereit, mit dir ins Gefängnis und in den Tod zu gehen“ (Matthäus 26,33; Lukas 22,33). Doch als Jesus verurteilt worden war, leugnete er Jesus zu kennen und sprach: „Ich weiß nicht, wer dieser ist … und … ich kennen ihn nicht.“ Dreimal hintereinander verleugnete Petrus in jener Nacht Jesus. Als Jesus seine Hilfe am dringendsten nötig hatte, musste Petrus leider passen. Weil er Angst um sein Leben hatte, lief er weg und ließ Jesus im Stich. Aber in der Apostelgeschichte sehen wir, dass nachdem der Heilige Geist über Petrus gekommen war, er nicht mehr länger ein Feigling blieb, sondern zu einem mutigen Mann des Glaubens verändert worden war. Als die jüdischen Oberen Petrus und Johannes mit ihrer Autorität bedrohten, nicht mehr im Namen Jesu zu lehren, antworteten sie: „Urteilt selbst, ob es vor Gott recht ist, dass wir euch mehr gehorchen als Gott. Wir können‘ s ja nicht lassen, von dem zu reden, was wir gesehen und gehört haben“ (Apostelgeschichte 4,18-20). Die religiösen Leiter waren über den Mut der Jünger Jesu sehr erstaunt, weil sie sie eigentlich nur als ungebildete und gewöhnliche Männer gekannt hatten. Als Petrus schließlich mit der Kraft des Heiligen Geistes am Pfingsttag predigte, taten dreitausend Menschen Buße und nahmen Jesus als ihren Erlöser an. Die Kraft des Heiligen Geistes ist eine unvorstellbare, gewaltige Kraft, die einen Menschen völlig verändert.
Es gibt keine menschliche Macht, die die Macht von bösen Geistern zu besiegen vermag. Nur die Macht des Heiligen Geistes kann die bösen Mächte aus dem Herzen eines Menschen vertreiben. Apostel Paulus sagte in Epheser 6,12: „Denn wir haben nicht mit Fleisch und Blut zu kämpfen, sondern mit Mächtigen und Gewaltigen, nämlich mit den Herren der Welt, die in dieser Finsternis herrschen, mit den bösen Geistern unter dem Himmel.“ Das ist Grund dafür, dass Jesus sich von uns wünscht, dass wir mit der Kraft des Heiligen Geistes ausgestattet werden. Paulus sagte auch in 2.Korinther 10,4.5: „Denn die Waffen unsres Kampfes sind nicht fleischlich, sondern mächtig im Dienste Gottes, Festungen zu zerstören. Wir zerstören damit Gedanken und alles Hohe, das sich erhebt gegen die Erkenntnis Gottes, und nehmen gefangen alles Denken in den Gehorsam gegen Christus.“ Wir müssen die Kraft des Heiligen Geistes anziehen, um alle humanistischen und atheistischen Lehren, die gegen die Erkenntnis Gottes sind, zu zerstören und um jegliche solche Gedanken in den Gehorsam gegen Christus gefangen zu nehmen.
Sehen wir uns Vers 8 noch einmal an: „Aber ihr werdet die Kraft des Heiligen Geistes empfangen, der auf euch kommen wird, und werdet meine Zeugen sein in Jerusalem und in ganz Judäa und Samarien und bis an das Ende der Erde.“ Zweck und die Absicht des Kommens des Heiligen Geistes bestand darin, dass die Jünger durch die Kraft des Heiligen Geistes Zeugen Jesu sein sollten, dass durch sie die Botschaft von Jesu Tod und Auferstehung Jesu sowie vom Reich Gottes verbreitet werden sollte. Zu diesem Zeitpunkt konnten sie noch keine Zeugen Jesu in Jerusalem sein. Später aber erfahren wir, dass z. B. von Petrus, dass er um des Zeugnisses für Jesus willen sogar den Märtyrertod starb. Das Wort Märtyrer kommt aus dem Griechischen und bedeutet „Zeuge sein“ oder „Zeugnis geben“. Durch die Zeugen Jesu wurde das Evangelium von Jesus schließlich von Jerusalem aus bis an die Enden der Erde verkündigt. Durch die Geschichte hindurch breitete sich durch die Zeugen des Evangeliums das Reich Gottes beständig in der Welt aus. Was uns betrifft, können wir Zeugen Jesu sein, indem wir dort anfangen, wo wir uns gerade befinden. Wir beten, dass sich das Reich Gottes am Bonner Campus, an den einzelnen Fakultäten, an der Hochschule Rhein-Sieg, in Rheinbach und in Koblenz ausbreitet und dort jeweils 12 Jünger Jesu aufgestellt werden. Wir beten, dass alle 1700 Unis in Europa mit dem Evangelium erobert und je eine gläubige Hausgemeinde aufgestellt wird. Und schließlich beten wir dafür, dass Gott das Evangelium zu allen Nationen bringt, einschließlich China, Nordkorea und die moslemischen Länder. Gott will uns als seine treuen Zeugen gebrauchen, die bereit sind, zu bleiben oder zu gehen, je nachdem wie Gott will. Gott wünscht sich von uns, mutige Zeugen Jesu zu sein, dass durch die Kraft des Heiligen Geistes Menschen zur Buße und zum Glauben an Jesus führen und so das Reich Gottes weiter ausgebreitet wird.
Wenn man über die Kraft des Heiligen Geistes nachdenkt, könnte man leicht annehmen, dass diese Kraft nur für einige speziell auserwählte Diener Gottes gedacht ist. Es stimmt, dass die Verheißung Jesu in Vers 8 ursprünglich nur den Aposteln gegeben war. Als aber der Heilige Geist auf Petrus kam, erkannte er, dass dies die Erfüllung der Prophezeiung im Alten Testament aus dem Buch Joel war. Dort heißt es (Joel 3,1.2): „Und nach diesem will ich meinen Geist ausgießen über alles Fleisch, und eure Söhne und Töchter sollen weissagen, eure Alten sollen Träume haben, und eure Jünglinge sollen Gesichte sehen. Auch will ich zur selben Zeit über Knechte und Mägde meinen Geist ausgießen.“ Die Bibel sagt uns klar, dass der Heilige Geist nicht nur für einige, sondern für alle Christen gegeben ist. Epheser 5,18 sagt: „Und sauft euch nicht voll Wein, woraus ein unordentliches Wesen folgt, sondern lasst euch vom Geist erfüllen.“ Während andere sich mit Wein betrinken, sollen Jesu Leute vom Heiligen Geist erfüllt sein. Dies ist Gottes Gebot. Jesus sagte in Lukas 11,11-13: „Wo ist unter euch ein Vater, der seinem Sohn, wenn der ihn um einen Fisch bittet, eine Schlange für den Fisch biete? Oder der ihm, wenn er um ein Ei bittet, einen Skorpion dafür biete? Wenn nun ihr, die ihr böse seid, euren Kindern gute Gaben geben könnt, wie viel mehr wird der Vater im Himmel den Heiligen Geist geben denen, die ihn bitten!“ Gott helfe uns, Jesu Verheißung aus Vers 8 für uns persönlich anzunehmen und täglich um den Heiligen Geist zu bitten. Gott helfe uns, auch für unsere Hoffnungsträger durch den Glauben und mit der Vision Jesu zu beten, dass sie durch Buße und Glauben an das Evangelium die Macht des Heiligen Geistes empfangen und zu einflussreichen Zeugen Jesu verändert werden.
3. Die Verheißung der Wiederkunft Jesu (9-11)
Sehen wir uns Vers 9 an: „Und als er das gesagt hatte, wurde er zusehends aufgehoben, und eine Wolke nahm ihn auf vor ihren Augen weg.“ Jesus konnte nicht aufgehoben werden, bevor er nicht diese Worte zu seinen Jüngern gesagt hatte. Die Worte der Verheißung des Heiligen Geistes waren Jesu letzte Worte während er hier auf Erden war. Dann wurde er vor ihren Augen zusehends aufgehoben und eine Wolke nahm ihn vor ihren Augen weg. Es war ein bewölkter Tag. Es wird betont, dass er vor ihren Augen weggenommen wurde. Sie konnten also sehr deutlich sehen, wie er vor ihren Augen gen Himmel verschwand. Das Gesetz der Schwerkraft war in diesem Moment lokal außer Kraft gesetzt worden. Die Anziehungskraft des Himmels war größer als die Schwerkraft der Erde und Jesus ging zurück in das Reich seines himmlischen Vaters.
Sehen wir uns noch die Verse 10 und 11 an: „Und als sie ihm nachsahen, wie er gen Himmel fuhr, siehe, da standen bei ihnen zwei Männer in weißen Gewändern. Die sagten: Ihr Männer von Galiläa, was steht ihr da und seht zum Himmel? Dieser Jesus, der von euch weg gen Himmel aufgenommen wurde, wird so wiederkommen, wie ihr ihn habt gen Himmel fahren sehen.“ Jesu Himmelfahrt ist genauso eine historische Tatsache wie Jesu Tod, seine Grablegung und seine Auferstehung. Die Himmelfahrt war deutlich von den Aposteln zu sehen gewesen. Obwohl Jesus nach einer Weile von den Wolken verdeckt wurde, sahen sie ihm weiter aufmerksam hinterher. Wir wissen nicht, wie lange sie sie noch in den wolkigen Himmel starrten, vielleicht eine Viertelstunde, vielleicht eine halbe Stunde. Auf jeden Fall musste diese Szene sehr merkwürdig ausgesehen haben. Schließlich erschienen ihnen plötzlich zwei Männer in weißen Gewändern, die sprachen zu ihnen: „Ihr Männer von Galiläa, was steht ihr da und seht zum Himmel? Vielleicht sagten sie auch: „Passt auf euren Nacken auf, wenn ihr so lange nach oben schaut, werdet ihr bald Nackenschmerzen bekommen.“ Aber dann sprachen sie: „Denn dieser Jesus, der von euch weg gen Himmel aufgenommen wurde, wird so wiederkommen, wie ihr ihn gesehen habt gen Himmel fahren sehen.“ Jesus ist nicht auf einen anderen Planeten oder an irgendeinen anderen Ort des Universums gegangen. Jesus ging in den Himmel zu seinem Vater. Er verschwand in die göttliche Dimension, in die wir noch nicht kommen können. Und er wird auf die gleiche Art wiedergekommen, wie er einst in den Himmel gefahren ist. Was für eine herrliche Verheißung ist das! Und wer kann so etwas verheißen? Nur Gott, der der souveräne Herrscher über alles ist, konnte dies durch seine Engel tun. Gott der allmächtige Schöpfer ist das Alpha und das Omega (Offenbarung 1,8).
Durch den heutigen Abschnitt haben wir die Tatsachen der Auferstehung und der Himmelfahrt Jesu kennengelernt. So wie Jesus in den Himmel gefahren ist, so wird er bald wiederkommen. Was sollen wir bis dahin tun? Gott helfe uns, täglich um die Kraft des Heiligen Geistes zu bitten und sie anzuziehen und ein völlig verändertes Leben als Zeugen Jesu führen. Möge Gott jeden von euch als mutigen Zeugen Jesu am Campus gebrauchen, durch den Gott sein Reich mächtig unter den jungen Menschen ausbreitet.