Gottes Souveränität für die Weltmission (Römer 9,1-33)

GOTTES  SOUVERÄNITÄT  FÜR  DIE  WELTMISSION

Römerbrief     9, 1-33
Leitvers    9, 16

„So liegt es nun nicht an jemandes Wollen oder Laufen, sondern an Gottes Erbarmen.”

In den Kapitel 1 bis 8 des Römerbriefes hat Paulus das Evangelium klar dargestellt. Wir, die Menschen, sind ohne Ausnahme unverbesserliche und verdammenswürdige Sünder. Aber wir sind allein durch den Glauben an Jesus Christus, der für unsere Sünden das Lösegeld am Kreuz bezahlt hat, errettet und völlig unverdient gerechtgesprochen worden. Wir haben ein neues Leben durch die Gnade Gottes erhalten und kämpfen nun, den alten Adam zu töten und das neue Leben im Geist zu führen. In den Kapiteln 9 bis 11 geht es um die Heilsgeschichte Gottes. Paulus betrachtet Israel im Licht des Evangeliums Gottes, damit wir Gottes Ratschluss und Weisheit zur Errettung der ganzen Welt recht begreifen können. Durch das Studium dieser drei Kapitel können wir Gottes Geschichte erkennen und gleichzeitig eine ernste Warnung für uns Christen finden.

Im heutigen Text, Kapitel 9, geht es um die Souveränität Gottes, durch die Gott für die Weltmission wirkt. Die Tatsache, dass die Israeliten, obwohl sie Gottes auserwähltes Volk waren, den Messias ablehnten und kreuzigten, wirft in unseren Herzen verschiedene Fragen auf. Paulus erklärt uns heute, 1. wer ein echter Israelit ist (1-13), 2. Gottes freie Gnadenwahl und deren Ziel (14-29) und 3. dass Christus der Stein des Anstoßes geworden ist (30-33). Möge Gott uns ein rechtes Verständnis der Heilsgeschichte Gottes schenken und uns helfen, mit der richtigen Haltung vor dem souveränen Gott zu leben und für sein Erbarmen von ganzem Herzen zu danken.

I. Die Kinder der Verheißung (1-13)

Sehen wir uns die Verse 1 bis 3 an: „Ich sage die Wahrheit in Christus und lüge nicht, wie mir mein Gewissen bezeugt im heiligen Geist, dass ich große Traurigkeit und Schmerzen ohne Unterlass in meinem Herzen habe. Ich selbst wünschte, verflucht und von Christus getrennt zu sein für meine Brüder, die meine Stammverwandten sind nach dem Fleisch …“ Die Juden waren das auserwählte Volk Gottes, aber sie hatten Jesus abgelehnt und ihn durch die Hand römischen Soldaten umgebracht. Sie verfolgten die Christen und ganz besonders Paulus, weil er das Evangelium den Heiden predigte. Menschlich gesehen hätte Paulus sie einfach aufgeben oder als seine Feinde betrachten können. Paulus aber betrachtete sie mit großer Traurigkeit und Schmerzen im Herzen. Er wünschte, selbst verflucht und von Christus getrennt zu sein für sie, die er auch jetzt noch seine Brüder nennt. Er war bereit, die eigene Seligkeit aufzugeben, wenn er damit Israel retten könnte.

Wie konnte Paulus sein Volk so sehr lieben? Lesen wir die Verse 4 und 5: „Die Israeliten sind, denen die Kindschaft gehört und die Herrlichkeit und die Bundesschlüsse und das Gesetz und der Gottesdienst und die Verheißungen, denen auch die Väter gehören, und aus denen Christus herkommt nach dem Fleisch, der da ist Gott über alles, gelobt in Ewigkeit. Amen.“ Paulus betrachtete die Israeliten nicht aus menschlicher Sicht, sondern aus der Sicht Gottes. Die Israeliten waren von Gott sehr geliebt und hatten viele Privilegien erhalten. Ihnen gehörte die Kindschaft, nämlich dass Gott sie als sein Volk angenommen hatte. Gott selbst bezeichnete Israel als seinen „erstgeborenen Sohn“ (2.Mose 4,22). In ihrer Mitte war des Herrn Herrlichkeit erschienen. Ihnen waren die Bundesschlüsse und die Gesetzgebung, der Gottesdienst und die Verheißungen zuteil geworden. Die Glaubensväter des Alten Testamentes waren fast ausschließlich Israeliten. Aber die Israeliten genossen nur die großen Privilegien und lehnten Gottes Berufung ab, ein Königreich von Priestern für alle Völker zu sein. Obwohl sie die „Herrlichkeit des Sohnes Gottes, voller Gnade und Wahrheit“ mit ihren eigenen Augen sahen, lehnten sie ihn ab und töteten ihn.

Obwohl die Juden Paulus hassten und ihm nach dem Leben trachteten, hasste er sie nicht, weil Gott und Jesus sie absolut liebten. Paulus liebte die Juden mit der Liebe Gottes, die er selber in Christus erfahren hatte. Hier hatte Paulus das Bild Jesu, der am Kreuz von Gott getrennt wurde, um uns zu erretten (Mk 15,34). Er war wie Mose, der für die Vergebung seines Volkes betete, indem er seinen eigenen Eintrag im Buch des Lebens für sie in die Waagschale warf. Möge Gott jedem von uns helfen, ein „kleiner Jesus“ zu sein, der Gottes absolute Liebe ausübt. Lasst uns wie Paulus mit großer Traurigkeit und Schmerzen für unsere Hoffnungsträger und für unser Volk beten und sie zu Rettung in Jesus führen.

Sehen wir uns die Verse 6 und 7 an: „Aber ich sage damit nicht, dass Gottes Wort hinfällig geworden sei. Denn nicht alle sind Israeliten, die von Israel stammen; auch nicht alle, die Abrahams Nachkommen sind, sind darum seine Kinder. Sondern nur „was von Isaak stammt, soll dein Geschlecht genannt werden“ (1.Mose 21,12).“ Gott hatte Abraham verheißen, dass er ihn und seine Nachkommen segnen und durch sein Geschlecht alle Völker auf der Erde segnen werde. (1.Mose 12,2.3; 22,17.18) Zu der Zeit des Paulus glaubte aber nur eine ganz kleine Minderheit der Juden an Jesus. Dadurch, dass die Juden Jesus ablehnten, schien Gottes Plan zur Rettung der ganzen Welt zu scheitern. Darüber hinaus versuchte der Satan durch diese Begebenheit, Zweifel an der Glaubwürdigkeit von Gottes Wort in die Herzen der Gläubigen zu säen. Paulus sagt aber, dass Gottes Wort an Israel nicht hinfällig geworden ist, weil nicht alle wahre Israeliten sind, die von Abraham stammen. Wenn alle leiblichen Nachkommen Abrahams Gottes Volk wären, sollte auch Ismael zu Gottes Volk gehören. Aber Gott erkannte nur Isaak, der gemäß der Verheißung Gottes geboren war, als seine wahre Nachkommenschaft an. (7) Paulus lehrt uns durch dieses Beispiel, dass nur die Kinder der Verheißung als Kinder Gottes anerkannt werden. (8)

Auch heute denken viele Menschen, dass sie Christen wären, weil sie konfirmiert worden sind oder weil sie regelmäßig zur Kirche gehen, nämlich an Weihnachten und an Ostern. Aber nur diejenigen, die Gottes Verheißung persönlich angenommen haben und durch Gottes Wort wiedergeboren sind, sind die wahren Kinder Gottes. In Johannes 1,12 steht: „Wie viele ihn aber aufnahmen, denen gab er Macht, Gottes Kinder zu werden, denen, die an seinen Namen glauben.“ Ohne über seine Sünden Buße zu tun und ohne den persönlichen Glauben an Jesus ist es unmöglich, Gottes Kind zu werden.

Sehen wir uns die Verse 10 bis 13 an: „Aber nicht allein hier ist es so, sondern auch bei Rebekka, die von dem einen, unserm Vater Isaak, schwanger wurde. Ehe die Kinder geboren waren und weder Gutes noch Böses getan hatten, da wurde, damit der Ratschluss Gottes bestehen bliebe und seine freie Wahl – nicht aus Verdienst der Werke, sondern durch die Gnade des Berufenden -, zu ihr gesagt: „Der Ältere soll dienstbar werden dem Jüngeren“ (1.Mose 25,23), wie geschrieben steht (Maleachi 1,2.3): „Jakob habe ich geliebt, aber Esau habe ich gehasst.“ Die Kernaussage dieser Verse besteht darin, dass Gott Gott ist. Gott muss keinen Menschen fragen. Er macht, was er will. Was er bestimmt, das geschieht, das wird zur Geschichte. Ein Mensch ist erst dann ein glaubender Mensch, wenn er annimmt, wie Gott handelt oder nicht handelt. Nicht wir gehen mit Gott um, sondern Gott geht mit uns um. Gott wählte Jakob zum Träger des Bundessegens aus, und es geschah so. Menschlich gesehen war Esau ein sehr kräftiger, gutaussehender und freundlicher junger Mann. Jakob hingegen war ein hinterlistiger Betrüger. Warum wählte Gott Jakob aus? Paulus sagte: „… durch die Gnade des Berufenden …“ (12) Gott ist der souveräne Herr, der über die Geschichte der Menschen herrscht. Unser Herr ist aber kein willkürlich handelnder, unbarmherziger Tyrann, sondern der Herr des Erbarmens. Gott musste eigentlich weder Abraham noch Jakob erwählen. Er hätte die ganze Menschheit dem Verderben überlassen können. Das wäre vielleicht gerecht. Gott erbarmte sich aber der ganzen Menschheit und wählte Abraham, Isaak und Jakob zu Segensträgern, die Gottes Segen in die Welt tragen sollten. Das war Gottes Gnade für die Welt und auch für die Berufenen.

Johannes 15,16 sagt: „Nicht ihr habt mich erwählt, sondern ich habe euch erwählt und bestimmt, dass ihr hingeht und Frucht bringt und eure Frucht bleibt, damit, wenn ihr den Vater etwas bittet in meinem Namen, er’s euch gebe.“ Wir, die Christen, sind die Auserwählten Gottes. Wir sind allein durch die Gnade Gottes zu Trägern des Segens Gottes für die Welt auserwählt worden. Darum sollen wir Gottes Verheißung festhalten und ihr gehorchen. Unser ganzes Leben soll ein Dankeschön für die Gnade Gottes sein.

II. Gottes freie Gnadenwahl (14-29)

Lesen wir den Vers 14: „Was wollen wir nun hierzu sagen? Ist denn Gott ungerecht? Das sei ferne.“ Durch das Beispiel von Jakob und Esau hat Paulus Gottes souveränes Handeln bei seiner Berufung gelehrt. Dann würden einige sofort sagen: „Warum hat Gott nicht Esau berufen? Was wird mit ihm? Gott ist ungerecht.“ Paulus antwortet ihnen: „Das sei ferne.“ Paulus nennt drei Gründe dafür.

1. Die Grundlage seiner Berufung ist sein Erbarmen.

Lesen wir die Verse 15 und 16: „Denn er spricht zu Mose (2.Mose 33,19): „Wem ich gnädig bin, dem bin ich gnädig; und wessen ich mich erbarme, dessen erbarme ich mich.“ So liegt es nun nicht an jemandes Wollen oder Laufen, sondern an Gottes Erbarmen.“ Niemand hat Gottes Erbarmen verdient. Vielmehr haben wir es verdient, wegen unserer Sünden ewig verdammt zu werden. Aber Gott erbarmte sich über uns und berief uns, um uns in seinem ewigen Heilswerk zu gebrauchen. Gott hat H. Happy-Maria nicht berufen, weil sie so gut singen kann oder weil sie eine klare Entscheidung für Gott getroffen hat, sondern allein aus seiner Gnade und Liebe zu ihr. Gott hat H. Christoph nicht berufen, weil er so groß ist oder weil er gut arbeiten kann, sondern aus seiner Gnade zu ihm. Wir sollen uns an die Gnade Gottes erinnern und anerkennen, dass nicht unsere Taten oder Leistungen, sondern alleine die Gnade Gottes uns errettet hat. „So liegt es nun nicht an jemandes Wollen oder Laufen, sondern an Gottes Erbarmen.“ (16)

2. Das Ziel seiner Berufung ist, seinen Namen auf der ganzen Erde zu verkündigen.

Lesen wir dazu die Verse 17 und 18: „Denn die Schrift sagt zum Pharao (2.Mose 9,16): „Eben dazu habe ich dich erweckt, damit ich an dir meine Macht erweise und damit mein Name auf der ganzen Erde verkündigt werde.“ So erbarmt er sich nun, wessen er will, und verstockt, wen er will.“ Gottes Ziel ist, seinen Namen auf der ganzen Erde zu verkündigen, damit alle Völker an ihn glauben und selig werden können. Der Pharao bekam von Gott die Macht, Herrscher über Ägypten zu werden. Aber er machte sich selbst zu Gott und gehorchte nicht dem Befehl Gottes, das Volk Israel aus der Knechtschaft ziehen zu lassen. Er forderte hochmütig die Souveränität Gottes heraus. Gott aber erwies seine Macht an ihm durch 10 Plagen. Der Pharao musste schließlich entgegen seiner Absicht dem großen Willen Gottes dienen und der Name Gottes wurde auf der ganzen Erde verkündigt. Jeder Mensch dient in einer Hinsicht dem Willen Gottes. Der Unterschied ist, dass der eine ihm dienen darf und der andere ihm dienen muss. Gott bleibt Gott, und sein Wille geschieht wie im Himmel so auf Erden.

3. Gott ist der Schöpfer, und wir sind seine Geschöpfe.

Sehen wir uns die Verse 19 bis 21 an: „Nun sagst du zu mir: Warum beschuldigt er uns dann noch? Wer kann seinem Willen widerstehen? Ja, lieber Mensch, wer bist du denn, dass du mit Gott rechten willst? Spricht auch ein Werk zu seinem Meister: Warum machst du mich so? Hat nicht ein Töpfer Macht über den Ton, aus demselben Klumpen ein Gefäß zu ehrenvollem und ein anderes zu nicht ehrenvollem Gebrauch zu machen?“ Paulus weist die Menschen zurecht, die mit Gott richten wollen, und weist ihnen ihren Platz zu: „Ja, lieber Mensch, wer bist du denn, dass du mit Gott rechten willst?“ Die Menschen sind wie Ton und Gott wie der Töpfer. Die Menschen sind nichts anderes als Geschöpfe aus Erde vom Acker. Gott ist aber der Schöpfer, der Himmel und Erde aus nichts gemacht hat.

Aber wie oft versuchen wir, mit Gott zu rechten? Unser unendlicher Hochmut wird darin offenbart, dass wir Gott vorschreiben wollen, was er zu tun hat. Wenn Gott nicht nach unserer Erwartung handelt, ärgern wir uns darüber und werden verbittert. Aber Gott ist der Schöpfer. Unser Kopf ist gerade einmal so groß wie ein Fußball. Wie kann ein Mensch dem unendlichen Gott vorhalten, dass er nicht nach seiner Vorschrift gehandelt habe? Wir müssen über unseren verborgenen Hochmut Buße tun und als Geschöpfe Gottes leben.

Das Problem der Juden war ebenfalls ihr Hochmut vor Gott. Sie hatten zwar auf das Kommen des Messias gewartet; aber sie waren nicht bereit, ihre falsche Erwartung gegenüber dem Messias zu korrigieren. Innerlich hatten sie Gott vorgeschrieben, welchen Messias er senden sollte. Der Messias kam aber nicht in hoher Gestalt, wie sie erwartet hatten. Jesus bewies aber seine Messianität durch sein Werk und seine Tat. Trotzdem konnten sie den Messias, der in solch einer niedrigen Gestalt kam, nicht akzeptieren. Sie verwarfen ihn und ließen ihn durch die Hand der Heiden kreuzigen. Hochmut vor Gott gebiert Stolz, und Stolz gebiert Hass und Bitterkeit. Gott gibt aber den Demütigen Gnade und Frieden. Wenn kein Friede und keine Gnade in uns herrschen, so haben wir schon unseren Platz verlassen und stellen uns auf die gleiche Stufe wie Gott. Gott ist unser Vater, aber er ist auch unser Schöpfer. Möge Gott sich unser erbarmen und uns helfen, Ehrfurcht vor Gott zu haben und uns vor ihm zu demütigen.

Sehen wir uns die Verse 22 bis 23 an: „Da Gott seinen Zorn erzeigen und seine Macht kundtun wollte, hat er mit großer Geduld ertragen die Gefäße des Zorns, die zum Verderben bestimmt waren, damit er den Reichtum seiner Herrlichkeit kundtue an den Gefäßen der Barmherzigkeit, die er zuvor bereitet hatte zur Herrlichkeit.“ Diese Verse lehren uns, dass wir eigentlich Gefäße des Zorns gewesen waren. Gott hat uns aber mit großer Geduld bis heute ertragen, damit wir zu Gefäßen der Barmherzigkeit werden konnten. Die Geduld ist die erste Eigenschaft der Liebe. Wenn Gott nur wenig Geduld hätte, wäre die Welt schon lange untergegangen. Diese Zeit ist das geduldige Warten Gottes, damit die Gefäße des Zorns zu Gefäßen der Barmherzigkeit werden.

In den Versen 24 bis 29 belegt er dies noch einmal mit Zitaten aus dem Alten Testament, denn schon Hosea hat vorausgesagt, dass auch die Heiden als Gottes Volk angenommen werden und „Kinder des lebendigen Gottes“ genannt werden. Jesaja hatte bezeugt, dass nicht ganz Israel, sondern nur ein kleiner Rest gerettet wird. Sehen wir uns Vers 28 an: „Denn der Herr wird sein Wort, indem er vollendet und scheidet, ausrichten auf Erden.“ Gott selbst führt sein Erlösungswerk, indem er sein Wort auf der Erde ausrichtet. Auch inmitten verschiedener Krisen behält Gott immer das Ruder in seiner Hand und führt sein Werk durch seine Übriggebliebenen. Die zwölf Jünger, Martin Luther, John und Charles Wesley und viele Pietisten waren Übriggebliebene in den Krisenzeiten. Wenn Gott diese Leute nicht übriggelassen hätte, wären wir schon längst wie Sodom und Gomorra geworden. Heute wird Gottes Wort wieder verachtet und relativiert. In solch einer gottlosen Zeit sind wir zur Nachfolge Jesu berufen. Wir brauchen uns nicht wegen der Minderheit der Gläubigen entmutigen zu lassen. Gott wirkt gerade durch diese wenigen Übriggebliebenen und baut sein Reich in der ganzen Welt auf.

III. Ein Stein des Anstoßes in Zion (30-33)

Sehen wir uns die Verse 30 und 31 an: „Was sollen wir nun hierzu sagen? Das wollen wir sagen: Die Heiden, die nicht nach der Gerechtigkeit trachteten, haben die Gerechtigkeit erlangt; ich rede aber von der Gerechtigkeit, die aus dem Glauben kommt. Israel aber hat nach dem Gesetz der Gerechtigkeit getrachtet und hat es doch nicht erreicht.“ Manchmal wundern wir uns, warum die Israeliten die Gnade Gottes verloren haben, obwohl sie doch beste Voraussetzungen besaßen. Der Grund ist, dass sie sich an Jesus gestoßen haben. Sie vertrauten auf ihre Leistung und Herkunft, aber sie stießen sich daran, als Gott seine Gnade allein durch den Glauben an Jesus für alle Menschen offenbarte. Weil sie Jesus, den Eckstein der Erlösung, ablehnten, mussten sie in der Hölle landen. Im Gegensatz dazu werden die, die an Jesus glauben, nicht zuschanden werden. Lesen wir Vers 33 gemeinsam: „Wie geschrieben steht (Jesaja 8,14; 28,16): „Siehe, ich lege in Zion einen Stein des Anstoßes und einen Fels des Ärgernisses; und wer an ihn glaubt, der soll nicht zuschanden werden.““ Wir müssen unseren Stolz ablegen und uns als hilflose Sünder vor Jesus anerkennen. Wenn wir alleine auf die Gnade Jesu vertrauen, werden wir nicht zuschanden werden.

Paulus selbst war ein stolzer Pharisäer gewesen, der sich mit allen Mitteln wehrte, um nicht an Jesus zu glauben, wie ein störrischer Esel. Aber nachdem er dem auferstandenen Jesus vor Damaskus begegnete, tat er Buße und nahm Gottes Berufung als Apostel der Heiden persönlich an. Als er sein Leben auf den Eckstein Jesus baute und Gottes souveränen Willen für sein Leben annahm, wurde er das Werkzeug Gottes für die Weltmission im 1. Jahrhundert.

Im heutigen Abschnitt haben wir gelernt, dass unser Gott der souveräne Herrscher ist, der die Weltmission gemäß seinem souveränen Willen lenkt. Er hat uns alleine aus seiner Gnade und Barmherzigkeit errettet und auserwählt, seinen Willen in dieser Generation zu erfüllen. Diese Gnade Gottes können wir nicht durch unser Wollen oder Laufen erlangen, sondern nur als sein unverdientes Geschenk demütig annehmen. Lasst uns nicht wie die Israeliten aus falschem Stolz die Gnade Gottes verwerfen. Lasst uns unser Leben auf den Eckstein Jesus Christus aufbauen, indem wir Gottes unverdiente Gnade demütig annehmen und als seine königliche Priesterschaft für diese Generation verwendet werden.

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