Esra´s Hingabe an den Herrn (Esra 7,10)

ESRA’S HINGABE AN DEN HERRN

Esra 7,1 – 8,36

Leitvers 7, 10

„Denn Esra richtete sein Herz darauf, das Gesetz des Herrn zu erforschen und danach zu tun und Gebote und Rechte in Israel zu lehren.“

Es ist mir eine große Freude heute hier zu sein und euch alle zu sehen. Ich danke Gott für die Einladung zu dieser gesegneten Ereignis durch Dr. Peter Chang. Dr. John Jun und Mutter Sarah Barry und viele Leiter von UBF USA senden euch ihre herzlichen Segenswünsche. Preiset und danket Gott für dieses gnädige Werk. UBF Bonn ist nun 30 Jahre alt. Herzlichen Glückwunsch, Bonn UBF!

Lasst uns nun über Gottes Botschaft an uns aufgrund von Esra 7 und 8 nachdenken. Im Leitvers 7,10 geht es um Esras persönliche Entscheidung. Er entschied sich, Gottes Wort zu studieren, zu gehorchen und zu lehren. Es geht um Esras Entscheidung, seine Kommunikation und seine Zusammenarbeit. Dies schloss sein ganzen Volk mit ein. Aus diesem Grunde möchten wir über diesen Text nachdenken. Egal, wer du bis, wo du bist oder was du tust, wir möchten den folgenden Fragen in dieser Botschaft nachgehen. In dieser Botschaft finden wir die Antwort auf die drei wichtigen Fragen des Lebens.

(1.) Wodurch wir die Qualität unseres Lebens geändert?

(2.) Wodurch werden unsere Lebensbedingungen geändert?

(3.) Wodurch wird unser Schicksal geändert?

Lasst uns durch diese Botschaft über diese Fragen sorgfältig nachdenken.

1. Esras Entscheidung (1.10)

Esra lebte in der Zeit des persischen Königs Artaxerxes (465-424 v.Chr.) Es geht um seine Reise von Susa in Persien nach Jerusalem in Israel. Es war eine lange Reise, Tausende von Kilometern, an der fast 1.000 Menschen teilnahmen. Sehen wir uns Esra 7,10 an: „Denn Esra richtete sein Herz darauf, das Gesetz des Herrn zu erforschen und danach zu tun und Gebote und Rechte in Israel zu lehren.“ Esra bedachte die Lage sorgfältig und sorgte für die Belange der Nation. Esras Hingabe und Vorbereitung bezogen kamen von Herzen. Das war Esras verbindliche Entscheidung.

Was ist eine verbindliche Entscheidung? Eine verbindliche Entscheidung basiert auf einem scharfen Verständnis der eigenen Lebensbedingungen. Esra lebte in der Zeit von König Artaxerxes. Das Volk Israel hatte gerade seine 70-jähige Gefangenschaft in Babylon erfüllt. Nun waren viele freigekommen. Darum war es Esras größte Sorge, wie sie ein Volk mit der Mission Gottes bilden könnten. Wir leben unter anderen Umständen. Wir befinden uns im 21. Jahrhundert, genauer gesagt in der Stadt Bonn. Wir sind ein Teil dieses weltweiten Werkes des Wortes Gottes und Gebets. Die größte Herausforderung, die vor uns liegt, ist, wie wir für Christus und für sein Reich leben können.

Was die Qualität unseres Lebens ändert ist unsere verbindliche Entscheidung. Nelson Mandela kam im Alter von 48 Jahren ins Gefängnis. Dort verbrachte er die nächsten 24 Jahre, bis er 72 Jahre alt war, eingekerkert in einer engen Gefängniszelle. Dort wurde er beinahe vergessen. Seine Lebensqualität wurde durch ein einfaches Gedicht verändert: „Ich bin der Kapitän meiner Seele und der Herr meines Schicksals.“ Darum studierte er im Gefängnis Jura. Er trainierte sich täglich durch Boxen. Er ermutigte seine Gefängnisgenossen, sich auf die Zukunft vorzubereiten. Egal wo wir sind oder was wir tun, es ist unsere verbindliche Entscheidung, die unsere Lebensqualität verändert. Denken wir über Esras Leben nach. Esras Familienstammbaum ging etwas 800 Jahre zurück bis auf Aaron, den Bruder von Moses, zur Zeit des Exodus (2). Er stammte aus der Linie der Hohenpriester. Sein Vater Seraja war der Hohepriester gewesen, als Jerusalem zerstört wurde. Wahrscheinlich ist Esra in Babylon geboren und aufgewachsen und dann in Persien ausgebildet worden. Esra war ein hervorragender Bibellehrer (6).Esras Entscheidung beruhte auf dem, was er tun konnte. Seine Entscheidung war es, das Wort Gottes zu studieren und es seinem Volk zu lehren.

Sehen wir uns Esra 7,10 an: „Denn Esra richtete sein Herz darauf, das Gesetz des Herrn zu erforschen und danach zu tun und Gebote und Rechte in Israel zu lehren.“ Esra dachte sorgfältig über die Umgebung, seine Aufgabe und das wahre Bedürfnis seines Volkes nach. Esra traf eine konkrete Entscheidung, sich für das Studium des Wortes Gottes, den Gehorsame und das Lehren von Gottes Gesetzen hinzugeben. Es war eine Entscheidung auf lange Sicht. Es ist eine Entscheidung, zur Bibel zurückzukehren. Diese Entscheidung, Gottes Wort zu studieren, im zu gehorchen und es zu lehren ist auch die einzigartige Entscheidung der Christen durch alle Generationen hindurch. Der auferstandene Jesus gab seinen Jüngern den Weltmissionsbefehl und sagte zu ihnen: „Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden. Darum gehet hin und machet zu Jüngern alle Völker: Taufet sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes und lehret sie halten alles, was ich euch befohlen habe. Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende.“ Unsere Aufgabe als Christen ist für Christus und für sein Reich.

Im Jahr 1977 kam ich als ein studentischer Missionar nach Atlanta, Georgia. Mein erster Job war es, ein Hilfsarbeiter als Metzger. Innerhalb von zwei Jahren wurde ich zum Chef-Rippchen-Koch befördert. In 1979 zog ich nach Bowling Green in Ohio um. Eines Tages kam ich von meiner 10-stündigen Arbeit in einer Eis-Fabrik zurück. Mein Körper war schwach. In meiner linken Lunge hatte ich Tuberkulose. Meine zwei Töchter, Sarah und Faith schliefen schon, genau wie meine Frau Sarah. Plötzlich musste ich weinen (1) weil ich fühlte, dass mein Leben so schwach und hilflos und bemitleidenswert war Und (2) weil ich fürchtete, dass ich es niemals schaffen würde, ein echter Missionar zu sein. Stattdessen würde ich wahrscheinlich gar nichts in der Welt tun. Zu jener Zeit ermutigte mich Dr. Samuel Lee, die Bibel zu studieren. Ich traf eine kleine Entscheidung. (1) Ich werde nicht mehr über meine bemitleidenswerte Lage weinen. Stattdessen werde ich hart arbeiten für meine beiden Töchter Sarah und Faith, damit sie sich niemals ihres Vaters schämen müssen, wenn sie groß geworden sind. (2) Ich werde Gottes Wort sehr eifrig studieren für Gottes Volk.

Seitdem sind 30 Jahre vergangen. Im Rückblick kann ich sagen, dass diese kleine Entscheidung vor Gott in jener Nacht mein Leben verändert hat. Vor 30 Jahren, etwa zur gleichen Zeit, traf ein junger Mann in einem anderen Teil der Welt, Peter Chang in Bonn, ebenfalls eine Entscheidung. Vor 30 Jahren traf Peter Chang, ein junger Missionar aus Korea, eine Entscheidung Glauben an Gott zu haben. Sicher traf auch er eine Entscheidung, das Wort Gottes zu studieren, ihm zu gehorchen und es zu lehren. Dadurch wurde die Qualität seines Lebens geändert. Jetzt, wo wir den 30. Geburtstag von UBF Bonn feiern, was sollen wir tun? Wir können wir die Qualität unseres Lebens ändern? Es beginnt alles mit unserer eigenen Entscheidung.

Gestern Abend trafen wir uns nach dem Abend­essen und haben darüber gesprochen, wie wir die 50-Jahr-Feier für das weltweite UBF-Werk im nächsten Jahr vorbereiten können. Überall gibt es Herausforderungen. M. Hanna Shin war erschrocken, als sie erfuhr, dass es im Hauptquartier Chicago nur eine Handvoll leitender Mitarbeiter gibt, die das gesamte UBF-Werk koordinieren. Eigentlich ist das nicht wahr. Viele Leiter in den USA arbeiten zusammen, um die Weltmission zu koordinieren. Trotzdem hielt sie eine leidenschaftliche Rede, dass wir nicht vom Hauptquartier abhängig sein sollten. Vielmehr sollen wir uns um uns selbst und mindestens um 120 Menschen um uns herum kümmern, wo wir auch leben. Alle waren sehr bewegt. Darum schlug P. Abraham Lee vor, sie zur nächsten Generaldirektorin von UBF zu machen. Das ist allerdings nicht der Punkt meiner heutigen Botschaft. Der Punkt ist die Macht unserer persönlichen Entscheidung vor Gott. Wer kann uns letztendlich helfen? Was können wir tun? Wie Esra, Nelson Mandela und viele von uns hier erfahren haben, hält jeder den Schlüssel für die Qualität seines Lebens in der Hand.

Durch den Glauben zu leben bedeutet an zwei scheinbar widersprüchliche Wahrheiten zu glauben. Erstens: Wir glauben, dass wir nichts zu unserer eigenen Errettung beitragen können. Gott tut alles durch Christus Jesus. Wir hängen völlig von der Gnade unseres Herrn Jesus Christus ab. Allein durch den Glauben sind wir gerettet. Zweitens: Gleichzeitig leben wir so, als ob unser Leben alleine davon bestimmt wird, was wir für uns selber tun. Jeder von uns muss gemäß dem Wort leben: Ich bin Gottes Werk. Ich bin der Kapitän meiner Seele und der Herr meines Schicksals.

Was ist Jesu Botschaft für seine Jünger? Das Geheimnis eines fruchtbaren Lebens zu jeder Zeit und an jedem Ort dieser Welt. „Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wenn ein Weizenkorn nicht in die Erde fällt und erstirbt, bleibt es allein, wenn es aber erstirbt, bringt es viel Frucht.“ (Joh 12,24) Was am Ende die Qualität der Früchte unseres Lebens bestimmt, ist die verbindliche Entscheidung bis zum Tod für uns selbst und für ein Leben für Gott. Der Schlüssel dazu, unser Leben zu ändern, ist unsere Entscheidung für das Wort Gottes. Jesu Verheißung an uns lautet: „Wenn ihr in mir bleibt und meine Worte in euch bleiben, werdet ihr bitten, was ihr wollt und es wird euch wiederfahren.“ (Joh 15,7) Als Christen ist es unsere ernsthafte Entscheidung, Gottes Wort zu studieren, ihm zu gehorchen und es zu lehren. Das bestimmt die Qualität unseres Lebens.

2. Esras Kommunikation (7,11-28)

Kommunikation ist ein ganz praktischer Weg, die Entscheidung in die Tat umzusetzen. In 7,11-28 kommuniziert Esra per Brief mit dem König Artaxerses. Esra betete zuerst zu Gott. Esra kommunizierte zuerst mit Gott. Dann sprach er sicher öfter und bei verschiedenen Gelegenheiten mit dem König. Er diente dem König all die Jahre von ganzem Herzen, mit aller Kraft und ganzer Seele. Dem König gefiel der hervorragende Beitrag, den Esra und das jüdische Volk zu seinem Wohl und zum Wohl des Reiches leisteten. Jetzt unterstützte der König Esra gerne in jeglicher Hinsicht.

Schrieb der König selbst diesen Brief? Nein, vermutlich entwarf Esra ihn. Der König adressierte diesen Brief an Esra, weil Esra direkten Kontakt mit ihm hatte (11-12). Der König erlaubte Esra, jeden Israeliten aus seinem Reich, den er wollte, mitzunehmen (13-14). Der König erlaubte Esra auch, alles Gold und Silber und alle Materialien, die er für seine wichtige Aufgabe nötig hatte, mitzunehmen (15-16). Mit dem Geld durfte Esra Opfertiere für Gott kaufen (17-18). Esra konnte damit auch die Geräte für den Tempel in Jerusalem erwerben (19-20). Der König wies sogar alle Schatzmeister und Verwalter an, Esra und seine Leute mit allem zu unterstützen, was sie nötig hatten (21-23). Der König wies sie auch streng mit einer klaren Warnung an, von Esra und all denen, die für Gott arbeiteten, keine Steuern zu nehmen (24-25). Der König schloss seinen Brief mit den Worten (26): „Aber jeder, der nicht sorgfältig das Gesetz deines Gottes und das Gesetz des Königs hält, der soll sein Urteil empfangen, es sei Tod oder Acht oder Buße an Hab und Gut oder Gefängnis.“

Gott ist unser Fels. Gott ist unser Retter. Er ist unser Herr. Gleichzeitig kommunizieren wir auch in dieser Welt durch unseren König in dieser Welt. Kommunikation ist der Prozess, durch den wichtige und übergreifende Ziele klar gemacht, angenommen und umgesetzt werden. Wie kann jemand große oder kleine Ziele effektiv erreichen? Das geschieht durch Kommunikation. Kommunikation ist in einer Hinsicht die detaillierte Klarstellung von Zielen. Über die Jahre hinweg hat Dr. Peter Chang ohne müde zu werden kommuniziert. Ich habe von ihm mehr Telefonanrufe, Emails und Bilder bekommen, als von jedem anderen. Er sprach darüber, was er und seine Leiter tun wollten. Im letzten Jahr bereitete er die Europäische Sommerbibelkonferenz 2009 durch viel Kommunikation vor. Das gleiche gilt für dieses gesegnete 30. Jubiläum. Jetzt spricht er über das Ziel für die nächsten 30 Jahre. Wenn ich über alle Gebetsanliegen von UBF Bonn nachdenke, lassen sie sich so zusammenfassen: Weltweite Missionsgemeinschaften für Christus und sein Reich zu bauen. Das ist ein sehr ehrgeiziges und herausforderndes Ziel. Wie kann das erricht werden?

3. Esras Zusammenarbeit (8,1-36)

Kapitel 8 beschreibt Esras Zusammenarbeit im Detail. Esra ließ am Fluss bei Ahawa ein Fasten ausrufen (8,21). Der Zweck war, sich vor Gott zu demütigen und Gott um seinen Schutz für eine sichere Reise für sie und ihre Kinder mitsamt ihrer Habe zu bitten. Esra achtete sein Volk hoch. Esra und seine Leute suchten die Hilfe Gottes. In Psalm 121,1.2 heißt es: „Ich hebe meine Augen auf zu den Bergen. Woher kommt mir Hilfe? Meine Hilfe kommt vom Herrn, der Himmel und Erde gemacht hat.“ In den Augen der ungläubigen Leute geschehen alle Dinge zufällig. Gottes Leute aber vertrauen auf Gott. In dieser Welt wirkt die unsichtbare Macht Gottes.

Wie erhörte Gott ihre Gebete? Gott schütze sie während ihrer Reise vor Feinden und Räubern. So kamen sie sicher in Jerusalem an. Dann brachten die Leute Gott Brandopfer dar. Es war ein Dankopfer für Gott. Heute bringen wir angesichts all seiner Gnade Dankopfer zu Gott. So wie wir von Gott Hilfe und Schutz erbeten, so suchen wir auch die Hilfe von Menschen. Im übrigen Teil dieses Kapitels suchte Esra Mitarbeiter für Gott.

UBF Bonn ist ein Werk, wo sich koreanische Missionare und deutsche Leiter zusammengefunden und für das Werk des Wortes Gottes zusammengearbeitet und gebetet haben. Manche Leute fragen sich, warum sollten junge Deutsche sich durch UBF für Gott entscheiden. Es gibt viele andere Kirchen in Deutschland. Warum UBF? Was ist das Besondere an UBF?

Das gilt auch für andere UBF-Gemeinden in der Welt. Warum sollten junge Russen in Russland UBF mitarbeiten? Wir fragen uns ernsthaft, wie wir den Stab an die nächste Generation weitergeben können.

Wie können wir unsere gemeinsame Identität als globale Missionsgemeinschaft erhalten? Was uns grundlegend eint ist die gemeinsame Entscheidung für Jesus Christus und die Liebe zueinander. Wenn die UBF-Gemeinden, egal wo sie sind, sich für Christus und sein Recht entscheiden und treu Christus und sein Wort verkündigen, werden die Menschen mitarbeiten. Wenn wir ein verlorenes Schaf mit der Liebe Christi hochachten, werden sich die Menschen entscheiden. Wenn wir unsere leidenden Mitarbeiter genauso wie unsere Familienangehörigen hochachten, werden die UBF-Gemeinden die geistliche Einheit als globale Missionsgemeinschaften erhalten.

Kurz gesagt ändert sich die Qualität unseres Lebens durch unsere Entscheidung. Unsere Lebensumstände ändern sich durch die Kommunikation. Unser Schicksal ändert sich in der Zusammenarbeit. Dies bedeutet einander tief in Christus Jesus zu lieben. Dann können wir alles in der Welt bauen. Auch in der Wüste können wir ein kleines Reich Gottes bauen. Die Nöte in der Welt, besonders in Europa, sind komplex und vielfältig. Dies ist meine bescheidene Einschätzung. Die größte Herausforderung für die Christen in Europa wird es sein, Missionsgemeinschaften für Christus und sein Reich zu bilden. Zuerst und vor allen anderen Dingen müssen wir gemeinsam Christus Jesus durch unser Leben uns unsere Mission widerspiegeln. Das ist möglich, wenn wir unsere Entscheidung für Gott, unsere Kommunikation mit Gott und unsere Zusammenarbeit mit Gott praktizieren. Möge Gott jeden von euch segnen, da ihr die Orientierung angenommen habt, zur Bibel zurückzukehren, die Bibel mit höchster Priorität zu studieren, ihr zu gehorchen und sie zu lehren.

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