Erneuere die erste Liebe(Offb 2,1-17)
ERNEUERE DIE ERSTE LIEBE
Offenbarung 2, 1 – 17
Leitvers 2, 4.5a
„Aber ich habe gegen dich, dass du die erste Liebe verlässt. So denke nun daran, wovon du abgefallen bist, und tue Buße und tue die ersten Werke!“
Wir danken Gott, dass wir durch das Studium der Weihnachtsbotschaft unsere Liebesbeziehung zu Jesus erneuern und ihn von ganzem Herzen anbeten durften. Zum Abschlussgottesdienst für das diesjährige Wirken möchten wir Jesu Ermahnung an die erste Gemeinde kennenlernen, die erste Liebe zu erneuern. In den Kapiteln 2 und 3 der Offenbarung finden wir sieben Sendschreiben Christi an die sieben Gemeinden in der Provinz Asien durch den Apostel Johannes. Sie sind an sieben zu jener Zeit existierende Gemeinden gerichtet, die auch alle Gemeinden zu allen Zeiten repräsentieren. Jeder Christ kann durch diese sieben Gemeinden seinen eigenen geistlichen Zustand erkennen und klare Bußanliegen finden. Die Gemeinden Ephesus, Smyrna und Pergamon liegen alle am Ägäischen Meer, an der Westküste der heutigen Türkei. Wir können diese Lektion in zwei Teile einteilen: Erstens, der Brief des Herrn an die Gemeinde in Ephesus (V.1-7). Zweitens, der Brief des Herrn an die Gemeinden in Smyrna und Pergamon (V.8-17). Ich bete, dass wir durch das Studieren dieser Lektion unsere erste Liebe zu Jesus erneuern und die ersten Werke tun.
I. Der Brief Christi an die Gemeinde in Ephesus (1-7)
Was für eine Stadt war Ephesus? Ephesus war damals die größte Hafenstadt in Kleinasien. Es war ein Handels- und Geschäftszentrum, wo der Tempel der Artemis, eines der sieben Weltwunder der Antike, stand (Apg 19,35). Kaiseranbetung und Zauberei waren weit verbreitet. Ephesus war eine Stadt der Götzenanbetung, des Hedonismus und der Vergnügungssucht. Sehen wir uns Vers 1 an: „Dem Engel der Gemeinde in Ephesus schreibe: Das sagt, der da hält die sieben Sterne in seiner Rechten, der da wandelt mitten unter den sieben goldenen Leuchtern.“ Jesus offenbarte sich den Ephesern als der souveräne Herr, der alle Dinge in seiner Hand hält. Er offenbarte sich als der Herr der Geschichte und der Gemeinde, der mit Liebe mitten unter ihnen wandelt und mit seiner Allmacht seine Gemeinde schützt. In einer Zeit innerer und äußerer Anfechtung sollen wir daran glauben, dass Jesus selbst seine Gemeinde souverän führt und vor allen Gefahren schützt. Wie lobte Christus die Gemeinde in Ephesus?
Vers 2a sagt: „Ich kenne deine Werke und deine Mühsal…“. Jesus erkannte ihre Glaubenstaten an. In der Gemeinde von Ephesus gab es viele Taten des Glaubens durch die erste Generation von Christen. Paulus sagte, dass er dort mit wilden Tieren zu kämpfen hatte. Trotz dieser Bedrängnisse waren sie standhaft und Gott gebrauchte sie, die ganze Provinz Asien zu pionieren. Jesus lobte sie auch für ihre Geduld. (2c) Apostel Johannes war ihr Hirte gewesen. Aber er wurde gefangen genommen und auf die Insel Patmos verbannt. In dieser Leidenszeit empfing er eine Vision von Gott und schrieb das Buch der Offenbarung, das uns die herrliche Hoffnung auf den Sieg Jesu und das Reich Gottes gibt. Der Grund, warum wir viele Verfolgungen und Schwierigkeiten erdulden können, ist die wahre Hoffnung, an der Herrlichkeit des zweiten Kommens Jesu teilzuhaben. Die Atmosphäre in unserer postmodernen Welt ist ähnlich wie die von Sodom und Gomorra. Das Geheimnis, diese Atmosphäre zu überwinden und ein treues Glaubensleben zu führen besteht darin, an der Hoffnung auf Jesu zweites Kommen festzuhalten.
Jesus lobte die Gemeinde in Ephesus dafür, dass sie die Bösen nicht ertragen hatten. Sie gingen keine Kompromisse ein. Sie prüften die falschen Apostel und offenbarten sie als Lügner. (2d.3.6) Wir müssen uns auch vor dem schlechten Einfluss von falschen Lehren schützen, die den Evangeliumsglauben und die christliche Gemeinschaft zerstören. Wir sollten nicht den bösen „Trends“ dieser Zeit folgen. Zu jener Zeit verbreiteten die Nikolaïten die Lehre der Gnostik und des Hedonismus. Jedoch stellte die Gemeinde in Ephesus sie als Lügner heraus und warnte vor ihren falschen Lehren. Lasst uns ihre Geduld und kompromisslose Haltung lernen und konsequent auf der Seite Gottes stehen.
Aber bei allem Guten, gab es auch einen Punkt in der Gemeinde in Ephesus, den Jesus tadelte. Sehen wir uns Vers 4 an: „Aber ich habe gegen dich, dass du die erste Liebe verlässt.“
Erstens: Sie verließen die erste Liebe zu Gott.
Man sagt, dass die erste Liebe treu und aufrichtig ist. Die Liebe der christlichen Gemeinschaft in Ephesus war wahrscheinlich noch größer als die unserer Hirten und Missionare in UBF. Sie erfuhren die große Liebe Christi durch das tiefgehende Bibelstudium mit Apostel Paulus und wurden Männer und Frauen Gottes. Sie hatten diese große Liebe Gottes in ihren Herzen. 1. Johannes 3,16 sagt: „Daran haben wir die Liebe erkannt, dass er sein Leben für uns gelassen hat, und wir sollen auch das Leben für die Brüder lassen.“ Wegen ihrer inbrünstigen Liebe für Jesus kümmerten sie sich um die Schafherde Gottes. Wegen ihrer inbrünstigen Liebe für Jesus konnten sie beharren und viele unerträgliche Bedrängnisse ertragen. Aber im Laufe der Zeit wurde ihr Glaubensleben gewohnheitsmäßig, gesetzlich und gleichgültig gegenüber den anderen und sie verließen ihre erste Liebe zu Jesus.
In Markus 12,29-31 kam ein Schriftgelehrter zu Jesus und fragte ihn nach dem höchsten Gebot. Jesus antwortete ihm: „und du sollst den Herrn deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele, von ganzem Gemüt und von allen deinen Kräften.“ Damals hielten die Pharisäer alle Gebote übergenau. Obwohl sie regelmäßig beteten und fasteten, war ihre Liebe erkaltet und ihre Herzen waren fern von Gott. Jesus sagte: „Dies Volk ehrt mich mit den Lippen, aber ihr Herz ist fern von mir.“ (Mk 7,6) Auch wir müssen uns selbst prüfen, ob wir Gott mit erster Liebe lieben oder ihn nur mit unseren Lippen ehren. Wir müssen uns selbst prüfen, ob wir täglich über unsre Sünden mit einem zerschlagenen Herzen und Tränen wie König David Buße tun. Dann können wir unsere Liebesbeziehung zu Gott erneuern und vertiefen. Pastor Sohn in Korea nahm die beiden Kommunisten, die seine zwei Söhne getötet hatten, aus der Liebe zu Jesus als seine eigenen Söhne auf. Er konnte dies tun, weil er Gott von ganzer Seele liebte. Darum wurde er eine Atombombe der Liebe genannt. Es ist aber nicht einfach Gott unser ganzes Leben lang kontinuierlich von ganzer Seele zu lieben. Wir müssen tägliche Entscheidungen treffen, um das tun zu können.
Zweitens, die erste Liebe Jesu zu verlassen bedeutet, Gottes Gebote zu verlassen.
Gott zu lieben ist das erste und höchste Gebot. Seinen Nächsten mehr als sich selbst zu lieben ist das zweite Gebot, welches Jesus gab (Mk 12,31). Jesus lehrte uns, dass das erste Gebot eine Liebesbeziehung mit Gott erfordert und das zweite nach einer Liebesbeziehung mit unseren Nächsten ruft: „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst.“ In unserer Gemeinde gibt es auch viele Mitarbeiter, die ihr Leben über ihre Grenze hinaus für das Werk Gottes hingeben. Trotzdem müssen wir bekennen, dass wir uns doch oft selbst am meisten lieben und unser Leben für uns bewahren möchten. Jesus lehrte uns, andere echt und innig und so wie uns selbst zu lieben. Jesus weiß schon, dass wir uns selbst am meisten lieben. Von uns selbst aus können wir unseren Nächsten nicht lieben. Nur diejenigen, die Gottes Liebe zu sich aufgenommen und ihren wahren Wert in Gott gefunden haben, sind in der Lage, andere zu lieben. Wie lehrte uns Jesus, unseren Nächsten zu lieben? „Alles nun, was ihr wollt, dass euch die Leute tun sollen, das tut ihnen auch! Das ist das Gesetz und die Propheten.“ (Matthäus 7,12). Wie Jesus in diesem Vers sagt, müssen wir uns den andern gegenüber so verhalten, wie wir es uns von ihnen wünschen.
Warum sollen wir Gott von ganzem Herzen und von ganzer Seele lieben? Gott ist unser Schöpfer, der uns das Leben gegeben hat und der unser ewiger Vater ist. Er ist auch unser Erretter, der seinen einzigen geliebten Sohn in die Welt sandte, um durch seinen Tod am Kreuz all unsere Sünde zu vergeben und uns vor der ewigen Verdammnis zu erretten. Gott zu lieben und seine Mission zu erfüllen, gibt uns den wahren Sinn des Lebens und macht unser Leben glücklich und fruchtbar wie im Paradies.
Welche Lebensorientierung gab Jesus den Christen in Ephesus? Lesen wir Vers 5 gemein-sam: „So denke nun daran, wovon du abgefallen bist, und tue Buße und tue die ersten Werke! Wenn aber nicht, werde ich über dich kommen und deinen Leuchter wegstoßen von seiner Stätte – wenn du nicht Buße tust.“ Die Epheser sollten sich an ihre erste Liebe erinnern. Dann sagt Jesus: „Tue Buße und tue die ersten Werke!“ (5a). Damit meint er, dass sie ihre erste Liebe wiederherstellen sollten. Am Anfang hatte die Gemeinde in Ephesus eine brennende Liebe zu Gott gehabt. (Apg 20,36-37). Jedoch erkaltete die Liebe unter den Brüdern. Es kam oft zu Streit und zu Spaltungen. Infolgedessen blieben nur Formalität und Tradition in der Gemeinde übrig. Obwohl wir die erste Liebe zu Gott erfahren haben, kann diese Liebe erkalten, wenn wir sie nicht jeden Tag durch das Wort Gottes er-neuern.
Was sind die ersten Werke? Der Zöllner Levi lud, nachdem er Jesu Liebe erfahren hatte, alle seine Zöllnerkollegen zu einem herrlichen Festmahl ein, um ihnen Jesus vorzustellen. Zachäus gab, als sein Herz von Jesu Liebe erfüllt wurde, die Hälfte seines Besitzes den Armen und erstatte alle seine Betrügereien vierfach zurück. Die samaritische Frau lief, nachdem ihr Seelendurst von Jesus gestillt wurde, so schnell sie konnte in die Stadt und lud alle ein: „Seht einen Menschen, der mir alles gesagt hat, was ich getan habe, ob er nicht der Christus sei.“ Jesus ermahnt uns, an die erste Liebe zu denken und unsere ersten Werke zu erneuern.
Vers 5b sagt: „Wenn aber nicht, werde ich über dich kommen und deinen Leuchter wegstoßen von seiner Stätte – wenn du nicht Buße tust.“ Die Gemeinde ist für Jesus wie ein kostbarer goldener Leuchter, durch den Gottes Liebe in die dunkle Welt scheint. Wenn aber eine Gemeinde die erste Liebe verlässt, wird sie nutzlos für Gott und wird ihre Position verlieren. Am Anfang meines Studiums bewegte Jesu Liebe zu einem 38 Jahre Gelähmten mein Herz. Als ich Jesu Liebe aufnahm, der mein Blut am Kreuz vergossen hat, um meine Selbstliebe, Kaltherzigkeit und Rebellion zu heilen und mich zu einem Kind Gottes zu machen, durfte ich auch ihn von ganzem Herzen lieben. Es war meine größte Freude, jeden Tag am Campus für die Studenten zu beten und ihnen Gottes Wort weiter-zugeben. Zurzeit ist meine erste Liebe wegen meiner Gesetzlichkeit und meiner selbstbewahrenden Haltung erkaltet und mein Glaubensleben oft gewohnheitsmäßig. Aber durch die Buße darf ich mich an die wunderbare Liebe Gottes zu mir erinnern und meine erste Liebe zu Jesus erneuern und ein guter Hirte für die Hoffnungsträger am Campus sein.
Welche Verheißung gab Jesus den Ephesern? Sehen wir uns Vers 7 an. „Wer Ohren hat, der höre, was der Geist den Gemeinden sagt! Wer überwindet, dem will ich zu essen geben von dem Baum des Lebens, der im Paradies Gottes ist.“ Jesus versprach, den Baum des Lebens, der im Paradies Gottes ist, denjenigen zu geben, die überwinden und ihre erste Liebe bewahren.
II. Brief an die Gemeinden in Smyrna und Pergamon (8-17)
Die Verse 8 bis 11 sind der Brief an die Gemeinde in Smyrna. Smyrna, das heutige Izmir, war eine Hafenstadt im Norden von Ephesus. Die Stadt war ein zentraler Platz für die Kaiseranbetung. Jesus tadelte die Gemeinde nicht, sondern ermutigte und lobte sie. Jesus offenbarte sich der Gemeinde in Smyrna im Leib der Auferstehung. Sie hatten gekämpft, ihren Glauben inmitten von Bedrängnissen und Armut zu bewahren (8). Jesus tröstete sie, indem er sagte: „Ich kenne deine Bedrängnis und deine Armut.“ (9a). Jesus sagte ihnen, dass sie reich seien, obwohl sie finanziell arm waren (9b). Jesus erkannte ihre Treue an und segnete ihre Zukunft. In Smyrna lebten viele jüdische Immigranten mit einer starken jüdischen Tradition. Viele Juden lästerten über die Christen. Gemäß Vers 10 würde es aber noch schlimmer kommen. Der Teufel würde einige von ihnen ins Gefängnis werfen, um sie zu versuchen. Eine heftige Verfolgungswelle sollte über sie kommen, die 10 Tage andauern würde.
Welche Orientierung gab Jesus den Christen inmitten der Bedrängnisse? Sehen wir uns Vers 10c an. „Sei getreu bis an den Tod, so will ich dir die Krone des Lebens geben.“ Was bedeutet es, getreu bis an den Tod zu sein?
Erstens: Es bedeutet, auch in kleinen Dingen treu zu sein.
Im Gleichnis von den anvertrauten Zentnern (Mt 25,14-30) lobte der Herr die zwei Knechte, die ihre Zentner verdoppelt hatten: „Recht so, du tüchtiger und treuer Knecht, du bist über wenigem treu gewesen, ich will dich über viel setzen.“ Wenn der Knecht, der nur einen Zentner bekommen hatte, gearbeitet und einen weiteren Zentner gebracht hätte, würde er denselben Lohn vom Herrn empfangen. Um gute und treue Knechte zu sein, sollen wir auch in wenigem treu sein.
Zweitens: Es bedeutet, bis zum Ende treu zu sein.
Nur eine Zeitlang treu zu sein, hat keine Bedeutung. Sogar Judas Iskariot war die ersten zwei Jahre treu. Aber im dritten Jahr wurde er untreu und betrog Jesus.
Drittens: Es bedeutet, auch in schwierigen Zeiten treu zu sein.
Polykarp war ein Bischof in Smyrna. Er wurde 155 n.Chr. verhaftet, weil er sich weigerte, den Römischen Kaiser als Gott anzubeten und sollte im Amphitheater von Smyrna verbrannt werden. Der Magistrat drängte Polykarp: „Hab Respekt vor deinem Alter. Sag Christus ab und wir wer-den dich freilassen.“ Aber Polykarp antwortete: „86 Jahre lang war ich sein Diener, und er hat mir nichts böses getan. Wie kann ich meinen König verleugnen, der mich gerettet hat?“ Während er verbrannt wurde, lobte er Gott mit Lobpreisliedern. Er ist ein gutes Beispiel dafür, bis zum Tod treu zu sein. Manche von uns haben schon viele Jahre dem Herrn gedient. Aber wir dürfen damit nicht selbstzufrieden sein, sondern müssen den Lauf bis zum Ende laufen. Ich bete, dass wir – egal ob wir jung oder alt sind – treu bis an den Tod sein können.
Die Verse 12 bis 17 sind der Brief an die Gemeinde in Pergamon. Die Stadt Pergamon liegt 100 km nördlich von Smyrna. Sie war einst die Hauptstadt des Attaliedenreiches gewesen und besaß nach Alexandria die zweitgrößte Bibliothek der Antike. 133 v.Chr. wurde Pergamon die Hauptstadt der römischen Provinz Asien. Pergamon war ein Zentrum der Religion und der Kultur. Dort gab es den Tempel des Aesclepius, den Cäsartempel, den Serapeumtempel und die Tempel des Zeus und des Dionysius. Der weltberühmte Pergamonaltar ist heute in Berlin ausgestellt. Es war eine Stadt voller Götzendienst. Wie stellte sich Jesus der Gemeinde in Pergamon vor? Vers 12 sagt: „Und dem Engel der Gemeinde in Pergamon schreibe: Das sagt, der da hat das scharfe, zweischneidige Schwert.“ Jesus kam als ein Richter nach Pergamon. Die Stadt Pergamon war eine Stadt voller Irrlehren, Götzendienst, Verdorbenheit und Vergnügungssucht. Christus ermutigte seine Knechte, die in dieser Atmosphäre ihren Glauben festgehalten hatten.
Sehen wir uns Vers 13 an: „Ich weiß, wo du wohnst: da, wo der Thron des Satans ist; und du hältst an meinem Namen fest und hast den Glauben an mich nicht verleugnet, auch nicht in den Tagen, als Antipas, mein treuer Zeuge, bei euch getötet wurde, da, wo der Satan wohnt.“ Antipas starb in Pergamon als Märtyrer. Wegen seines guten Einflusses konnten die Gläubigen in Pergamon ihren Glauben inmitten extremer Verfolgung festhalten. Wie ermahnte Christus die Gemeinde in Pergamon?
Zuerst ermahnte er diejenigen, die der Lehre des Bileam folgten (14). Obwohl die meisten Gläubigen in Pergamon einen aufrichtigen Glauben hatten, folgten einige der Lehre des Bileam. Bileam liebte das Geld. Obwohl er die Israeliten nicht direkt verfluchen konnte, verführte er sie, Götzen anzubeten und mit moabitischen Frauen Ehebruch zu begehen. (4.Mose 22-25; 31,8.16) Als Folge dessen starben 24.000 Israeliten.
Gemäß Vers 15 lehrten die Nikolaïten dasselbe wie Bileam. „Nicholaitan“ bedeutet „Menschen verschlucken“. Dies bedeutet, dass sie die Menschen mit ihrer korrupten und unmoralischen Lehre verschluckten. Sie behaupteten, dass Götzendienst und Unzucht OK seien, weil ihre Sünden ja schon vergeben waren. Solch eine Lehre gleicht dem Hedonismus unserer Zeit. Unsere Zeit ist vom Hedonismus, Materialismus und Götzenanbetung schlecht beeinflusst. Wie im zweiten Teil von Römer 1 (Röm 1,18-32) beschrieben wird, ist die Welt voller Homosexualität, Gier, Verderbtheit, Neid, Mord, Unfrieden, Betrug und Bosheit. Die Liebe ist erkaltet und die Menschen sind gesetzlos. (Mt 24,12) Wir leben auch unter vielen schlechten Einflüssen. Obwohl Deutschland ein Teil des Christlichen Abendlandes ist, sind gleichgeschlechtliche Ehen legalisiert worden. Unzählige Scheidungen sind schon ganz normal geworden. Viele Kinder wachsen in Patchworkfamilien auf, und leiden unter dem Liebesmangel und den wechselnden Beziehungen. Leider machen die meisten Kirchen bei dieser Entwicklung mit, anstatt als ein hell strahlendes Licht auf dem Boden des Wortes Gottes zu stehen. Eigentlich sollten die Gläubigen einen guten Einfluss auf die Gesellschaft ausüben, stattdessen wird die Kirche durch den schlechten Einfluss dieser Welt verdorben. Wir, die Christen, müssen das Böse klar benennen und den echten Evangeliumsglauben bewahren wie die Gemeinde ein Ephesus.
Was sollen wir tun, um nicht durch die Lehre des Bileams beeinflusst zu werden? Vers 16 sagt: „Tue Buße; wenn aber nicht, so werde ich bald über dich kommen und gegen sie streiten mit dem Schwert meines Mundes.“ Wir haben Gottes Wort mit einer absoluten Haltung anzunehmen und zu gehorchen. Wir haben auch jeden Tag Buße zu tun und den Evangeliumsglauben festzuhalten. Wenn wir dies überwinden, wird Jesus uns mit dem verborgenen Manna und mit einem weißen Stein segnen.
Heute haben wir Jesu Ermutigung und ernsthafte Ermahnung für die Gemeinden in Kleinasien kennengelernt. Sie kämpften einen harten geistlichen Kampf, um inmitten von Verfolgung, Bedrängnissen und falschen Lehren ihren Glauben zu bewahren. Aber sie mussten durch die Buße ihre erste Liebe zu Jesus erneuern und wieder die ersten Werke tun. Lasst uns in dieser Zeit der Besinnung an die Liebe Jesu am Kreuz erinnern, Buße tun und unsere erste Liebe erneuern. Lasst uns auf das neue Jahr 2009 mit dem Wort Gottes und mit klarer Buße vorbereiten. Lesen wir die Verse 4.5a gemeinsam: „Aber ich habe gegen dich, dass du die erste Liebe verlässt. So denke nun daran, wovon du abgefallen bist, und tue Buße und tue die ersten Werke!“