Die biblische Anschauung von Heirat und Scheidung (Matthäus 19,6)
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DIE BIBLISCHE ANSCHAUUNG VON HEIRAT UND SCHEIDUNG
Matthäus 19,1 – 15
Leitvers 19,6
„So sind sie nun nicht mehr zwei, sondern ein Fleisch. Was nun Gott zusammengefügt hat, das soll der Mensch nicht scheiden!“
In der vorherigen Lektion durften wir uns an Gottes Erbarmen erinnern, der durch Jesus Christus unsere unermessliche Schuld vergeben hat, die so schwer wog wie 10.000 Zentner Silber. Wir haben ohne jeden Verdienst von ihm die Freiheit und das ewige Leben empfangen. Diese Gnade dürfen wir niemals vergessen. Diese Gnade lässt uns unserem Bruder und unserer Schwester, die an uns sündigen, von Herzen vergeben und sie mit der vergebenden Liebe zurück zur Gerechtigkeit Gottes führen.
Die heutige Lektion lehrt uns Gottes heilige Wahrheit über die Ehe. Die Ehe ist der lebenslange Bund zwischen einem Mann und einer Frau, den Gott von Anfang an für sie bestimmt hat, damit sie vollkommenes Glück in Gott erfahren, Frucht bringen und Gott verherrlichen. Dank sei Gott, dass es in dieser Zeit Menschen gibt, die sich für die Gründung einer Ehe nach dem souveränen Willen Gottes entscheiden und dadurch großen geistlichen Einfluss auf diese Generation ausüben. Eine solche Ehe, die von Gott gegründet ist und als Missionseinheit lebt, ist so kostbar wie eine ganze Nation. Möge Gott an jeder Hochschule in Europa solch eine Hausgemeinde aufstellen. Möge Gott dazu jeder unserer Familien helfen, als Missionseinheit zu leben und viel Frucht in der Jüngererziehung hervorzubringen.
1. Die Lehre von der Ehe (1-12)
Betrachten wir Vers 1: „Und es begab sich, als Jesus diese Reden vollendet hatte, dass er sich aufmachte aus Galiläa und kam in das Gebiet von Judäa jenseits des Jordans.“ Jesus verließ Galiläa und kam nach Judäa. Er bereitete sich darauf vor, nach Jerusalem zu gehen. Dort würde er als das Lamm Gottes für die Sünden der Welt sterben. Eine große Menge folgte ihm. Jesus, der gute Hirte, wandte sich den Kranken, Lahmen und Ausgezehrten zu und heilte sie dort.
Lesen wir Vers 3: „Da traten Pharisäer zu ihm und versuchten ihn und sprachen: Ist’s erlaubt, dass sich ein Mann aus irgendeinem Grund von seiner Frau scheidet?“ Einige Pharisäer kamen zu Jesus. Sie kamen, um ihn zu versuchen. Im Grunde war dies nicht ihre Versuchung, sondern die Versuchung des Teufels, der Jesus von seinem Weg abbringen wollte. Ihre Frage lautete, ob die Scheidung aus irgendeinem Grund zulässig sei. Die Pharisäer stellten diese Frage nicht, weil sie sich für das Anliegen der Frauen und Männer interessierten, die ernsthafte Fragen über die Ehe hatten, deren Ehe sich vielleicht in der Krise befand, sondern weil sie Jesus zu einer relativierenden Aussage verführen oder ihn anklagen wollten. Was sollte Jesus antworten? Jesus ließ sich nicht beirren und lehrte Gottes Wahrheit über die Ehe. Lesen wir die Verse 4 bis 6: „Er aber antwortete und sprach: Habt ihr nicht gelesen: Der im Anfang den Menschen geschaffen hat, schuf sie als Mann und Frau und sprach: Darum wird ein Mann Vater und Mutter verlassen und an seiner Frau hängen, und die zwei werden ein Fleisch sein? So sind sie nun nicht mehr zwei, sondern ein Fleisch. Was nun Gott zusammengefügt hat, das soll der Mensch nicht scheiden!“ Jesus antwortete auf der Grundlage der Wahrheit Gottes aus Genesis Kapitel 1 und 2. Was lernen wir hier über die Ehe?
Erstens: Die Ehe ist die von Gott eingesetzte Form des Zusammenlebens. Jesus sagt: „Der im Anfang den Menschen geschaffen hat, schuf sie als Mann und Frau und sprach: Darum wird ein Mann Vater und Mutter verlassen und an seiner Frau hängen, und die zwei werden ein Fleisch sein.“ Gott ist der allmächtige Schöpfer von Himmel und Erde. Am sechsten Schöpfungstag schuf Gott den Menschen zu seinem Bild als Mann und Frau. Nachdem Gott den Mann geschaffen hatte, schuf er die Frau und führte sie ihm als Gehilfin zu. Der Mann freute sich sehr und erkannte in der Frau Bein von seinem Bein und Fleisch von seinem Fleisch. Gottes Schlussfolgerung in 1.Mose 2,24 war: „Darum wird ein Mann seinen Vater und seine Mutter verlassen und seiner Frau anhangen, und sie werden sein ein Fleisch.“ Ohne die Ehe war die Schöpfung noch nicht abgeschlossen. Derzeit leugnen viele Menschen, dass die Ehe irgendeine besondere Bedeutung habe. Sie behaupten, die Ehe sei nur eine von vielen möglichen Lebensformen, nicht anders als das einfache Zusammenleben oder eine gleichgeschlechtliche Lebenspartnerschaft. Sogar bezeichnen sie die Ehe als besonders altmodische und überholte Lebensform. Sie sagen: Wir wollen erst einmal probieren, ob wir zusammen passen. Doch Jesus lehrt klar, dass die Ehe nicht nur eine mögliche Lebensform von vielen ist. Die Ehe ist die von Gott eingesetzte Lebensform – nicht eine von Menschen erfundene, sondern eine göttliche Einrichtung. Wenn wir die Ehe ablehnen, lehnen wir Gott selbst ab und leben nicht nach den Geboten Gottes.
Zweitens: Gott ist der Gründer der Ehe. Lesen wir noch einmal Vers 6: „So sind sie nun nicht mehr zwei, sondern ein Fleisch. Was nun Gott zusammengefügt hat, das soll der Mensch nicht scheiden!“ Gott ist derjenige, der zwei Menschen zur Ehe zusammenfügt. Dazu hat er schon für jeden Menschen seinen souveränen, perfekten Plan. Das Problem liegt darin, dass die Menschen Gottes Souveränität ablehnen und meinen, sie könnten selbst darüber bestimmen, wann sie heiraten und wen sie heiraten. Wenn ihnen dann jemand begegnet, der ihren Vorstellungen entspricht, denken sie, dass ihre Zeit gekommen sei. Sie reden sich ein, dass es auch der Wille Gottes sein müsse und wollen nicht mehr warten. Sie werden von ihrem Ego regiert. Wie können wir eine solche geistliche Falle vermeiden? Wie können wir Gewissheit haben, was Gottes souveräner Wille ist? Wir müssen den Herrn und sein Wort in den Mittelpunkt unseres Lebens rücken, auch in Bezug auf die Ehe. Wir müssen uns auf den Herrn verlassen in allen unseren Wegen. Als Abraham den Segen Gottes an seinen Sohn Isaak weitergeben wollte, war es ihm sehr wichtig, wen Isaak heiraten würde. Das Hauptkriterium war: Es sollte eine gläubige Frau sein und die Frau, die der Herr für ihn bestimmt hatte. So sandte er seinen ältesten Knecht nach Haran, weil er wusste, dass dieser im Gebet den Willen Gottes suchen würde. Auf diese Weise heiratete Issak Rebekka, die für ihn passende Frau, durch die der Segen Gottes weiterfließen konnte. Eine junge Frau träumte davon, sich selbst zu verwirklichen. Eine Ehe passte dabei nicht in ihren Plan. Durch Römer 16,3.4 aber nahm sie Gottes Souveränität und Berufung an, eine Ehe zu gründen, die wie Priska und Aquila als Mitarbeiterhausgemeinde für die Weltmission gebraucht wird. Auch als ihre Ehe verschiedene Prüfungen erfuhr, hielt sie daran fest und legte die Grundlage für ein fruchtbares Wirken als eine Hausgemeinde. Ein junger Mann befand sich gerade am Anfang seines langen Medizinstudiums. Das Anliegen einer Heirat legte er im Gebet in die Hände Gottes. Gerade da offenbarte ihm Gott seinen Willen, ihn als ersten unter den Missionaren der nächsten Generation seiner Gemeinde in Europa eine Glaubensfamilie gründen zu lassen. Der junge Mann hörte auf Gottes Orientierung, vertraute auf den souveränen Gott und sagte „Amen“ zu der Fügung Gottes. Gott stellte seine Familie als eine einflussreiche Hausgemeinde der nächsten Generation auf und schenkte ihm selbst die klare Identität als ein Bibellehrer und geistlicher Erneuerer wie Esra. Dank sei Gott für die Mitarbeiterinnen unter uns, die auf ihre eigene Vorstellung und ihre Träume verzichtet haben, um der souveränen Fügung Gottes zu folgen, und auf diese Weise gesegnete Hausgemeinden für die Weltmission gegründet haben, und nun dafür kämpfen, gemäß der Gnade Gottes den Segen der gott- und missionszentrierten Hausgemeinde auch an die Kinder weiterzugeben. Ich frage euch, die ihr noch nicht verheiratet seid: Seid ihr bereit, auf eigene Pläne und Wünsche zu verzichten und nach seiner souveränen Fügung eine gott- und missionszentrierte Hausgemeinde zu gründen?
Drittens: Die Ehe ist eine geistliche Missionseinheit. Vers 6 sagt: „So sind sie nun nicht mehr zwei, sondern ein Fleisch. Was nun Gott zusammengefügt hat, das soll der Mensch nicht scheiden!“ Als Gott den Menschen als Mann und Frau schuf, segnete er sie und sprach zu ihnen (1.Mose 1,28): „Seid fruchtbar und mehret euch und füllet die Erde und machet sie euch untertan und herrschet über die Fische im Meer und über die Vögel unter dem Himmel und über das Vieh und über alles Getier, das auf Erden kriecht.“ Das Lebensziel des Menschen wie auch die Daseinsbedeutung der Ehe ist es, Frucht für die Ehre Gottes hervorzubringen. Die Entscheidung für die Gründung einer Ehe nach der souveränen Fügung Gottes ist daher erst der Anfang. Wie wir als Ehepaar leben entscheidet darüber, ob wir Frucht bringen oder nicht. Es entscheidet auch über unser ewiges Schicksal. Jesus sagt, dass Mann und Frau in der Ehe ein Fleisch sind. Die zwei bilden eine Einheit. Sie wohnen zusammen. Sie werden auch körperlich eins. Die wichtige Frage aber ist: wozu? Mit welchem Ziel? Nach der Statistik werden in Deutschland 36% der Ehen im Laufe von 25 Ehejahren wieder geschieden. Die Zahl der Scheidungen von Ehen nach mehr als 25 Jahre hat sich in den letzten 10 Jahren verdoppelt. Diese Steigerung der Scheidung von langjährigen Ehen geht einher mit der zunehmenden Säkularisierung unserer Gesellschaft. Je mehr die Menschen sich von Gott abwenden, desto eher lassen sie sich scheiden und stürzen sich selbst und ihre Kinder in große innere Not. Das Ziel der Ehe müssen wir daher in Gott finden. Was ist das Ziel der Ehe? Zum einen ist es das persönliche Glück der Menschen in Gott. Die Ehe ist Gottes Segen für den Menschen. Die Ehe ist vor dem Sündenfall im Paradies gegründet worden. Viele verwechseln aber das Glücklichsein in Gott mit dem Gefühl. Sie gründen ihr Eheleben auf das flüchtige Gefühl. Sobald sich ihr Gefühl abkühlt, sehen sie auch keinen Sinn mehr darin zusammenzubleiben. Das Glück kommt daher, dass wir im Glauben Gottes absolute und unwandelbare Liebe und seine souveräne Herrschaft annehmen und seiner Berufung gehorchen. Zum Zweiten ist das Ziel der Ehe die Fruchtbarkeit. Fruchtbarkeit misst sich nicht allein an der Zahl der Kinder. Eine Ehe, die nur dazu besteht, dass die Kinder zur Welt kommen und körperlich gesund wachsen und schulisch und beruflich erfolgreich sind, verfehlt ihre Daseinsbedeutung. Dies sind die Ehen, die nach 25 Jahren in die tiefe Krise geraten. Fruchtbarkeit meint hier, dass wir selbst in der Innerlichkeit Jesu wachsen, dass unsere Kinder geistlich lebendig werden und dass durch uns Menschen in Christus gerettet und als Jünger Jesu aufgestellt werden. Das ultimative Ziel der Ehe ist es, dass Gott durch die Ehe verherrlicht wird. Die Einheit von Mann und Frau ist Gottes Werk und verherrlicht Gott. Es ist etwas, was es in der Welt nicht gibt und was die Welt nicht kennt. Ich selbst durfte vor fast 15 Jahren eine Ehe schließen. Beim Standesamt wurden wir gefragt, ob wir einen Ehevertrag aufsetzen wollten. Das sei nützlich für den Fall, dass wir uns später wieder trennen würden. Wir waren fassungslos, aber entschieden uns um so mehr vor Gott eine missionszentrierte Hausgemeinde zu gründen. Menschlich gesehen sind wir sehr verschieden. Missionarin Debora konnte sich auch nie vorstellen, einen jüngsten Sohn zu heiraten. Dass wir aber nun schon 15 Jahre zusammen leben und unsere Liebe zueinander täglich zunimmt, ist allein das Werk der Gnade Gottes und geschieht zu seiner Herrlichkeit. Ziel unserer Hausgemeinde ist Gottes Gnade der Berufung, geistliche Eltern für unzählige Nachkommen wie die Sterne am Himmel und für die geistliche Erneuerung und Wiedererweckung in Europa und ferner für die Weltmission zu sein (1.Mose 15,5.6). Weil dies Gottes Gnade und Ziel für uns ist, können wir täglich vom Frühgebet angefangen mit dem Gebet und dem Bibelstudium gegen den Zeitgeist kämpfen, damit Gott unter den Studenten und der nächsten Generation ein überaus großes Heer Gottes aufstellt. Möge Gott sich über uns erbarmen, als geistliche Missionseinheit durch das Frühgebet, Campusbibelstudium und Einladen und Zweierbibelstudium zu leben und unter den Studenten am Juridicum eine gott- und missionszentrierte Hausgemeinde aufzustellen, durch die er dieses Haus zum Bethaus für die Weltmission verändert. Lesen wir noch einmal Vers 6: „So sind sie nun nicht mehr zwei, sondern ein Fleisch. Was nun Gott zusammengefügt hat, das soll der Mensch nicht scheiden!“
In den folgenden Versen spricht Jesus noch weiter über das Thema der Scheidung. Sehen wir uns Vers 7 an: „Da fragten sie: Warum hat dann Mose geboten, ihr einen Scheidebrief zu geben und sich von ihr zu scheiden?“ Wie so häufig verdrehten die Pharisäer sogar das Wort Gottes, um Jesus in Widersprüche zu verwickeln. Mose hatte im Gesetz (5.Mose 24) nicht geboten, sich scheiden zu lassen. Jesus antwortete: „Mose hat euch erlaubt, euch zu scheiden von euren Frauen, eures Herzens Härte wegen; von Anfang an aber ist’s nicht so gewesen.“ Mose sagte im Gesetz, dass wenn ein Mann so hartherzig ist und seine Frau wegschickt, er ihr wenigstens einen Scheidebrief geben sollte, damit sie wieder ein Unterkommen findet. Das war aber nicht der ursprüngliche Wille Gottes für die Ehe. Lesen wir Vers 9: „Ich aber sage euch: Wer sich von seiner Frau scheidet, es sei denn wegen Ehebruchs, und heiratet eine andere, der bricht die Ehe.“ Jesus wiederholt hier, was er schon in der Bergpredigt (Mt 5,32) gesagt hatte: „Wer sich von seiner Frau scheidet, es sei denn wegen Ehebruchs, der macht, dass sie die Ehe bricht; und wer eine Geschiedene heiratet, der bricht die Ehe.“ Was Jesus hier sagt, ist, dass die Ehe absolut ist. Ehescheidung ist Ehebruch. Scheidung ist Bruch des siebten Gebots. Es ist auch ein Bruch des Eheversprechens, das man am Tag der Eheschließung abgelegt hat. 4.Mose 30,3 sagt: „Wenn jemand dem Herrn ein Gelübde tut oder einen Eid schwört, dass er sich zu etwas verpflichten will, so soll er sein Wort nicht brechen, sondern alles tun, wie es über seine Lippen gegangen ist.“ Scheidung ist ein Gesetzesverstoß, der Gottes Gericht zur Folge hat.
Weil sie dies als Gottes Souveränität angenommen haben, kämpfen die Gläubigen, deren Ehe in eine menschliche Krise gerät, geistlich sehr hart, an der Hoffnung und Berufung Gottes festzuhalten und ihr zu gehorchen. Ihr kennt Joni Eareckson. Sie heiratete Ken Tada, einen Mann des Glaubens und des Humors. Er versprach ihr, immer für sie da zu sein und ihr in allem zu helfen. Als Joni aber ein Bibelstudium vorbereitete und hoffte, er würde sich zu ihr setzen und ihr dabei helfen, setzte er sich vor den Fernseher, um Fußball zu schauen. Joni dachte: „O nein. Ich habe den falschen Mann geheiratet. Er liebt Gottes Wort nicht.“ Es begann ein Kleinkrieg in ihrer Familie, bei dem sie sich ständig stritten und verletzten. Dann las Joni Philipper 2,3: „Tut nichts aus Eigennutz oder um eitler Ehre willen, sondern in Demut achte einer den andern höher als sich selbst.“ Sie nahm an, dass ihre Familie aufgrund der Gnade und nach der Souveränität Gottes gegründet war. Der Gedanke an Scheidung verschwand aus ihrem Herzen. Sie konnte für ihren Mann beten. Gott wirkte in ihr und dann auch in seinem Herzen und stellte ihre Einheit wieder her, noch stärker als vorher. Was Gott zusammengefügt hat, darf der Mensch nicht scheiden. Gott ist mit denen, die um jeden Preis diesen geistlichen Kampf führen und an der Souveränität Gottes festhalten.
Betrachten wir Vers 10. Die Jünger fühlten sich durch Jesu Worte belastet. Besonders die Absolutheit der Ehe schien ihnen zu groß zu sein. Einige von ihnen waren verheiratet wie Simon Petrus. Andere waren noch nicht verheiratet wie die Brüder Jakobus und Johannes. Alle aber sagten sie: „Steht die Sache eines Mannes mit seiner Frau so, dann ist’s nicht gut zu heiraten.“ Sie wollten lieber Single bleiben als eine so feste Bindung einzugehen. Was wäre, wenn sich die Frau nach einiger Zeit als eine Xanthippe entpuppen würde, die ihnen das Leben zur Hölle macht? Oder aus Sicht der Frau: Was wäre, wenn der Mann, der bisher so nett und freundlich erschien, sich zu Hause als Nörgler und Faulpelz herausstellte? Sollten sie dann jahrelang einander ertragen? Die Worte der Jünger zeigen ihre Verantwortungslosigkeit. Sie glaubten nicht, dass Gott, der die Ehe schuf, uns auch zur Ehe befähigt. Was bei den Menschen unmöglich ist, ist bei Gott möglich. Gottes vergebende Liebe in Christus befähigt uns, als Mann und Frau eine Missionseinheit nach dem Willen Gottes zu bilden. Für jeden gibt es dazu die Chance zu einem Neuanfang. Egal als wie unfähig zur Ehe wir uns selbst betrachten würden; wir dürfen dies nicht als Ausrede gebrauchen, wie es die Jünger tun wollten, sondern dürfen Gottes Verheißung ergreifen und glauben, dass er seine Verheißung an uns sicher erfüllen wird.
Was ist dann mit denen, die nicht heiraten? Sind das diejenigen, die vor der Ehe kneifen? Jesus sagt in den Versen 11 und 12: „Dies Wort fassen nicht alle, sondern nur die, denen es gegeben ist. Denn einige sind von Geburt an zur Ehe unfähig; andere sind von Menschen zur Ehe unfähig gemacht; und wieder andere haben sich selbst zur Ehe unfähig gemacht um des Himmelreichs willen. Wer es fassen kann, der fasse es!“ Jesus sagt hier, dass es diejenigen gibt, die zur Ehe unfähig sind und dies als Gottes Souveränität annehmen. Andere bleiben um der Mission Gottes willen ledig. Apostel Paulus war solch ein Beispiel. Der auferstandene Jesus berief ihn als sein auserwähltes Werkzeug und kündigte ihm an, wie viel er würde leiden müssen um seines Namens willen. Paulus sorgte sich nicht um das Heiraten, sondern gab sich hin, um seine Mission zu erfüllen, unter anderem dafür, die Umgebung für zahlreiche Hausgemeinden unter den Heiden zu bereiten. Mutter Sarah Barry ist ein weiteres Beispiel. Als sie mit 25 Jahren für die Mission nach Korea ging, lagen ihr die armen, hoffnungslosen jungen Studenten am Herzen. Sie wohnte bei ihnen und kümmerte sich um sie und diente ihnen mit dem Bibelstudium, während sie mit Dr. Samuel Lee für den Aufbau der UBF Campusmission zusammen arbeitete. Sie sagte, dass sich eine Ehe für sie einfach nicht ergab. Heute ist sie 85 und immer noch ledig, aber sie hat unzählige geistliche Kinder weltweit hervorgebracht. Paulus und Sarah Barry sind diejeingen, denen es gegeben war, um der Mission Gottes willen ledig zu bleiben. Wie die Ehe so ist auch die Ehelosigkeit Gottes Souveränität, die nicht jedem gegeben ist, die aber noch mehr Hingabe und Disziplin erfordert.
2. Jesus segnet die Kinder (13-15)
Als Jesus noch lehrte, kamen einige Mütter und brachten kleine Kinder zu ihm. Sie wünschten sich, dass Jesus die Hände auf sie legte und für sie betete. Wir können uns vorstellen, dass diese Kinder nicht besonders leise waren. Einige quiekten laut, andere weinten. Die Jünger, die gerade wegen ihrer unklaren Haltung zur Ehe zurechtgewiesen worden waren, fuhren sie an. Aber Jesus sprach: „Lasset die Kinder und wehret ihnen nicht, zu mir zu kommen; denn solchen gehört das Himmelreich.“ Schon in der vorherigen Lektion hatte Jesus uns gelehrt, auch nicht einen von diesen Kleinen zu verachten. Statt aus Selbstgerechtigkeit und Überheblichkeit die Kleinen zu kritisieren, dürfen wir von ihnen und auch von ihren Eltern lernen. Diese Eltern wussten, woher der wahre Segen für ihre Kinder kam. Sie zweifelten nicht an der Liebe Jesu. Sie fragten sich auch nicht, ob die Situation passend sei. Jetzt war die Stunde des Heils für ihre Kinder. Jesus stellte sie als Vorbild des Glaubens hin. Das Beste, was wir für unsere Kinder tun können, ist es, sie zu Jesus zu bringen. Jesus sieht ihr kindliches Vertrauen, und er sieht unseren Glauben. Jesus sagt: „Solchen gehört das Himmelreich.“ Wenn sie noch klein sind, sehen wir leicht auf sie herab. Aber wir werden erfahren, dass diejenigen, die von ihren Eltern durch das beharrliche Bibelstudium und im Gebet zu Jesus geführt worden sind, gesegnet werden. Vers 15 sagt: „Und er legte die Hände auf sie und zog von dort weiter.“ Nachdem er die Kinder gesegnet hatte, zog er weiter nach Jerusalem. Ein Kind zu segnen ist für Jesus gleich viel wie eine ganze Nation zu segnen. Jesus war ermutigt, dass es diejenigen gab, die sich nicht vom gottlosen Zeitgeist betrügen ließen, sondern die ihr eigenes Leben und das Leben ihrer Kinder in seine souveränen Hände legten.
Heute haben wir Gottes heilige Wahrheit über die Ehe kennen gelernt. Die Ehe ist die feste, untrennbare Verbindung zwischen Mann und Frau, die Gott in seiner Souveränität gründet und die er für seine Mission gebraucht. Wir müssen für unsere eigenen Pläne und Wünsche Buße tun und dafür leben, durch unsere Ehe Frucht hervorzubringen. So dürfen wir die Versuchung zur Scheidung überwinden und Gottes überreichen Segen erfahren, sowohl für uns als auch für unsere Kinder und durch uns für Deutschland und Europa. Möge Gott die Studenten und die nächste Generation als Zeugen seiner Wahrheit gebrauchen und unter ihnen gott- und missionszentrierte Hausgemeinden für die Weltmission aufstellen.