Der neugeborene König der Juden (Mt 2,2)

DER NEUGEBORENE KÖNIG DER JUDEN

Matthäus 2,1-23

Leitvers 2,2

„Wo ist der neugeborene König der Juden? Wir haben seinen Stern gesehen im Morgenland und sind gekommen, ihn anzubeten.“

Wir danken Gott, dass er seinen einzigen Sohn, Jesus, als den Retter von unseren Sünden in die Welt gesandt hat und dass er der Immanuel ist, Gott, der mit uns den sündigen Menschen ist. Er will unsere Sünden vergeben, mit uns sein und uns erretten. Wer diese Gnade aufnimmt, der wird von wahrer und überfließender Freude erfüllt, die vom Heiligen Geist Gottes kommt und in uns bleibt. Als Maria die Tatsache erkannte, dass sie auserwählt war, den Heiland und Messias zu gebären, wurde sie von Freude und Anbetung Gottes überwältigt. Heute lernen wir drei, von Maria sehr verschiedene Menschen kennen, die aber alle im neugeborenen Baby Jesus den Gegenstand ihrer Anbetung fanden. Möge Gott euch segnen, euer Herz vorzubereiten, um den Heiland, der als ein Baby in die Welt geboren wurde, neu von ganzem Herzen anzubeten und ihn als König aufzunehmen.

I. Die Weisen aus dem Morgenland (1-6)

Sehen wir uns die Verse 1 und 2 an: „Als Jesus geboren war in Bethlehem in Judäa zur Zeit des Königs Herodes, siehe, da kamen Weise aus dem Morgenland nach Jerusalem und sprachen: Wo ist der neugeborene König der Juden? Wir haben seinen Stern gesehen im Morgenland und sind gekommen, ihn anzubeten.“ Jesus wurde in Bethlehem in Judäa zur Zeit des Königs Herodes geboren. In einer dunklen Zeit, in der die Menschen unter der ungerechten und grausamen Herrschaft des Königs Herodes litten, wurde Jesus, der verheißene Messias als Mensch in die Welt geboren. Doch außer einigen Hirten, nahm kaum jemand in Juda von seiner Geburt Notiz.

Doch im fernen Morgenland, gab es laut Vers 2 drei weise Männer, die den Stern des Königs der Juden am Himmel entdeckten und eine lange Reise nach Israel unternahmen, um ihn anzubeten. Was für Menschen könnten das gewesen sein?

Die Bezeichnung „Weiser“ oder „Magier“ aus anderen Übersetzungen deutet an, dass es Wissenschaftler waren, die sich mit Sternkunde und Sterndeutung befassten. Sie stammten aus dem Osten, vermutlich aus Persien, wo der Prophet Daniel und andere Juden gelebt hatten. Als Weise gehörten sie sicher zur Eliteschicht ihres Landes und zu den Beratern von Königen. Aus menschlicher Sicht sollten sie glücklich sein, Anerkennung, Reichtum und Ehre genießen können. Aber sie waren mit ihrem Leben nicht zufrieden, sie waren auf der Suche. Sie erforschten unaufhörlich die Sterne um den Stern, von dem in den Schriften der Juden die Rede war, zu finden. Vielleicht bezogen sie sich auf die Stelle in 4.Mose 24,17: „Es wird ein Stern aus Jakob aufgehen und ein Zepter aus Israel aufkommen.“ Obwohl sie keine Juden waren, offenbarte Gott sich ihnen, weil er ein Gott aller Menschen ist und weil sie ein suchendes Herz hatten. Jeremia 29,13b sagt: „… denn wenn ihr mich von ganzem Herzen suchen werdet, so will ich mich von euch finden lassen.“

Gott sah ihre Sehnsucht und ließ sie sein Zeichen am Himmel, nämlich das Zeichen des Messias erkennen. Sogleich entschieden sie sich, alles stehen und liegen zu lassen und sich aufzumachen, dem lebendigen Gott zu begegnen und ihn anzubeten. Sie hielten es für das Wichtigste, jetzt die Gelegenheit zu ergreifen und Gott anzubeten.

Sehen wir uns Vers 2 an: „Wo ist der neugeborene König der Juden? Wir haben seinen Stern gesehen im Morgenland und sind gekommen, ihn anzubeten.“ Wofür soll ich mein Leben einsetzen? Für ein etwas bessere Abschlussnote im Studium? Für ein etwas höheres Gehalt und ein Bisschen weniger Sorgen? Für ein relativ gutes Leben und eine einigermaßen glückliche Familie? Die Weisen hatten alles das erreicht und konnten dennoch nicht zufrieden und glücklich sein. Sie musste das Absolute, das Vollkommene Ziel ihres Lebens finden. Idealisten suchen den Sinn ihres Lebens darin, sich für das Gute und Gerechte in der Welt einzusetzen. Aber alles Mühen, aller Einsatz in der Welt verliert seine Bedeutung vor der Macht der Sünde und des Todes. Es gibt keine Hoffnung In der Welt. Wofür sollen wir unser Leben einsetzen? Die Weisen durften in hohem Alter die Wahrheit erkennen und Gott persönlich begegnen, der Mensch geworden war, den Schöpfer, der aller Anbetung und Hingabe unseres ganzen Lebens würdig ist. Was für ein Privileg! Er ist es wert, dass wir unser Leben für ihn einsetzen und hingeben.

Ich kenne junge Leute, die versuchen ihr Leben mit Rollen- und Fantasiespielen, mit Saufen, Fernsehen und vieles andere auszufüllen. Sie tun das, weil sie keine Erfüllung und keinen würdigen Gegenstand der Anbetung ihrer Seele kennen. Aber das Leben bleibt trotz Studium, Arbeit, Freunde und Spaß schrecklich leer und sinnlos. Es ist, weil sie den nicht kennen, den würdig ist, dass sie ihn anbeten, weil er der Schöpfergott ist, der sogar Mensch geworden ist und als Baby in die Welt geboren wurde, um uns von unserem sündigen Leben zu erretten.

Die Reise der Weisen war nicht einfach, sondern beschwerlich, mit Strapazen und Risiken für Leib und Leben verbunden. Sie mussten mit den damals mangelhaften technischen Mitteln die Entfernung überwinden, den Weg finden, Begegnung mit Räubern und Verbrechern vermeiden. Auf dem lange Weg über Berge, durch Flüsse und durch Wüsten, können sie sich manchmal gefragt haben, ob sie das richtige getan hätten. Lohnt sich die Reise? Haben sie sich nicht vielleicht geirrt? Aber sie waren entschlossen, nicht mehr sinnlos und bedeutungslos zu leben wie bisher, sondern die Bedeutung ihres Lebens durch den neugeborenen König der Juden zu finden. Sie waren heilige Pilger und wahrheitssuchende Menschen, die inmitten vieler Bedrängnisse, Gefahren und Anfechtungen nicht aufgaben, nach dem wahren Gegenstand der Anbetung zu suchen.

H. Peter Schweitzer z.B. wollte einst ein erfolgreicher Informatiker werden und zum Professor aufsteigen. Aber er konnte nicht glücklich sein, bis er Jesus begegnet war und ihm sein Kostbarstes, seinen Traum geschenkt hatte. Aus der Dankbarkeit für Jesu Gnade, gab er seinen weltlichen Ehrgeiz fröhlich auf, um etwas viel Kostbareres zu haben, nämlich um Jesus mit seinem ganzem Leben anzubeten und als geistlicher Leiter für das Werk Gottes zu wachsen und gebraucht zu werden. Er gibt Jesus täglich sein Kostbarstes, nämlich sein Herz und seine Kraft, denn Jesus anzubeten ist ihm viel wertvoller und seliger, als Erfolg in der Welt, Anerkennung und Reichtum.

Dank sei Gott, dass er auch junge Menschen bewegt, Glaubensentscheidungen zu treffen, Gott anzubeten und ihn als für kostbarer zu halten als Vorteile in der Welt. M. Marc Choi Jr. z.B. entschied sich nach Nigeria als studentischer Missionar zu gehen, um Gott sein Leben zu geben. In einer Zeit in der fähige junge Menschen in den besten und renommiertesten Universitäten dieser Welt ihre Zukunft genau planen, entschied er sich, sein Leben in Gottes Hände zu legen, ihm zu dienen und erfuhr große Freude und Seligkeit.

Sehen wir uns Vers 3 an. Als die Weisen in Jerusalem ankamen und sich nach dem neugeborenen König erkundigten, erschrak Herodes. Als Herodes erschrak, erschrak schließlich auch die Bevölkerung und die Nachricht von dem Besuch der Weisen aus dem Morgenland sprach sich um. Die Menschen fürchteten und zitterten den Zorn des Königs Herodes. Die Nachricht vom neugeborenen König der Juden, kam denen ungelegen, die sich in der Finsternis eingerichtet und im Kompromiss mit dem gottlosen Zeitgeist bequem gelebt hatten. Herodes erschrak, weil er selbst König über sich und andere sein und die Geschichte kontrollieren wollte. Aber natürlich konnte er das nicht, weil Gott allein über die Geschichte herrscht. Deswegen lebte Herodes in Unfrieden und tiefer Furcht und versuchte seine Furcht durch seine Grausamkeit zu verdecken. Die Hohepriester und Schriftgelehrten wussten klar, das in Bethlehem der König der Juden gemäß der Schrift geboren werden sollte. Aber sie nahmen den verheißenen König nicht als ihren persönlichen König auf, sondern ihr Wissen blieb wirkungsloses, theologisches Wissen. Menschen, die, wie Herodes, bewusst die Königsherrschaft Gottes ablehnen, müssen auch in dieser Zeit unruhige Weihnachten verbringen. Möge Gott uns helfen, Jesu Königsherrschaft aufzunehmen, ihn anzubeten und wahres Glück und Seligkeit zu empfangen.

II. Die wahre Anbetung (7-23)

Sehen wir uns die Verse 7 und 8 an: „Da rief Herodes die Weisen heimlich zu sich und erkundete genau von ihnen, wann der Stern erschienen wäre, 2,8 und schickte sie nach Bethlehem und sprach: Zieht hin und forscht fleißig nach dem Kindlein; und wenn ihr’s findet, so sagt mir’s wieder, dass auch ich komme und es anbete.“ Herodes hielt die Weisen, die vom fernen Morgenland nach Jerusalem gekommen waren, um den neugeborenen König anzubeten, für naiv. Natürlich hatte er keine Absicht den Messias anzubeten, sondern er hatte schon einen schrecklichen Kindermord im Sinn. Aber Gott ist souverän und herrscht über die Geschichte und er griff ein und vereitelte Herodes‘ Plan. Er offenbarten den Weisen die böse Absicht des Herodes in einem Traum, sodass sie auf einem anderen Weg wieder in ihre Heimat zurückkehrten, nach dem sie Jesus angebetet hatten. Gottes Leute sind nie ein Opfer der Umstände oder der Bosheit der Menschen in der Welt. Wir dürfen auf Gott, auf seine Souveränität und seinen besten Plan vertrauen und unser Gott von ganzem Herzen anbeten.

Sehen wir uns die Verse 10 und 11 an: „Als sie den Stern sahen, wurden sie hoch erfreut 2,11 und gingen in das Haus und fanden das Kindlein mit Maria, seiner Mutter, und fielen nieder und beteten es an und taten ihre Schätze auf und schenkten ihm Gold, Weihrauch und Myrrhe.“ Die alten, lebenssatten Männer aus dem Morgenland knieten nieder vor dem kleinen Baby und gab ihm alle Ehre als dem König der Könige und dem Heiland der Welt. Sie gaben Jesus ihre Geschenke, die sie schon in ihrem Heimatland mit viel Liebe und Gebet für ihn vorbereitet hatten und die den Grund ihrer Anbetung zusammenfassten: Gold, Weihrauch und Myrrhe. Gold, weil er der König ist. Weihrauch, weil er Priester ist, der für uns zu Gott betet und zwischen uns, Sündern, und dem heiligen Gott vermittelt. Myrrhe schließlich, weil er leiden und sterben würde, für uns, an unserer Stelle.

Hier lernen wir die rechte Anbetung kennen. Als die Weisen dem König der König begegneten, beteten sie ihn an und drückten ihre Dankbarkeit, Liebe und Hingabe für ihn durch ihre Geschenke aus. Sie gaben Jesus ihr Leben und ordneten sich dem König völlig unter. Anschließend kehrten sie in ihr Land zurück. Viele Menschen beten zu Gott nur wenn etwas von ihm erwarten. Aber sie möchten Gott nicht anbeten und ihm nicht ihr Bestes, nämlich ihr Leben geben.

Doch wahre Anbetung Jesu ist, seine Königsherrschaft anzunehmen und ihm unser Bestes, nämlich unser Leben zu geben. Wir sollen einem Wort Gottes, wie unser Jahresleitwort, absolut gehorchen und z.B. gemäß Matthäus 6,33 zuerst nach dem Reich Gottes trachten und Gott die Priorität in unserem Leben geben, koste es was es wolle, indem wir Jesus unsere kostbare Zeit und unser sauerverdientes Geld hingeben und gemäß Johannes 21,15 und Markus 6,37 seine Schafe mit dem Hirtenherzen Gottes weiden. Wenn wir das tun, erfahren wir überschwängliche und bleibende Freude. Lasst uns Buße über alle Liebe zu Dingen dieser Welt tun und Jesus, dem neugeborenen König, aus Dankbarkeit unsere Zeit und Kraft und vor allem unser ungeteiltes Herz geben und als ein Segen gebraucht werden.

Die Verse 13 bis 23 lehren uns, dass Josef ein Mann des absoluten und einfachen Gehorsams war und Gott ihn deswegen sehr kostbar gebrauchen konnte, um das Leben Jesu zu schützen. Der Engel Gottes kam zu ihm immer nachts und sagte: „Steh auf! Josef, steh auf!“ Josef stand immer sofort auf, weil er seine Mission von Gott persönlich angenommen hatte. Josef brachte das Baby und Maria nach Ägypten in Sicherheit. Herodes verübte ein schreckliches Massaker an alle Babys in Bethlehem und Umgebung aus seiner Eifersucht und Furcht. Bald darauf starb er aber und der Engel Gottes wies Josef erneut an, wieder nach Israel zu ziehen. Ungläubige Menschen schauen auf schreckliche Ereignisse wie das des Kindermordes von Herodes und geben Gott dafür die Schuld und zweifeln seine Existenz an. Aber Gottes Rettungsplan für die Menschen ist kein politischer Plan. Stattdessen sandte Gott seinen Sohn inmitten der scheinbaren Schicksalsschläge, als Baby in die Welt, um uns von unseren Sünden zu retten. Keiner, auch nicht Herodes, konnte ihn hindern seinen Erlösungsplan zu erfüllen und sein Erlösungswerk wird bis zum Ende der Zeit siegreich weitergehen und seine Herrlichkeit und sein Sieg wird denen sichtbar sein, die ihn anbeten und ihren Herrn und König annehmen.

Heute haben wir durch die Weisen die wahre Anbetung kennengelernt. Die Weisen hatten eine gute Position, Karriere, Sicherheit, Liebe und Anerkennung, aber all das konnte ihre Seelen nicht zufrieden stellen. Sie gaben alles auf, um dem Stern des Messias zu folgen und Jesus anzubeten. Unser Seelendurst kann durch die Dinge dieser Welt nicht gestillt werden. Aber wenn die Bibel erforschen wie die Weisen, dann werden wir darin Jesus Christus, den wahren König und Retter finden und ihm persönlich begegnen und können ihn mit unserem ganzen Herzen anbeten. Möge Gott unser Studium der Weihnachtsbotschaft reichlich segnen, so dass wir dadurch Jesus dem Sohn Gottes, der als Baby in diese Welt kam, als unseren König und Herrn aufnehmen und ihn von ganzem Herzen und mit unserem Besten anbeten können. Möge Gott viele suchende junge Menschen, wie die Weisen, zu Jesus führen und ihnen die wahre, bleibende Freude der Anbetung Gottes schenken.

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