Der Glaube, der Gott gefällt (Hebr 11,1-7)
DER GLAUBE, DER GOTT GEFÄLLT
Hebräerbrief 11, 1 – 7
Leitvers 11, 6
„Aber ohne Glauben ist’s unmöglich, Gott zu gefallen; denn wer zu Gott kommen will, der muss glauben, dass er ist und dass er denen, die ihn suchen, ihren Lohn gibt.“
Wir danken dem Herrn, dass wir heute unseren 28. Jubiläumsgottesdienst feiern dürfen. Gottes Werk durch Bonn UBF begann vor 28 Jahren mit der Aussendung von M. Dr. Peter und M. Sarah Chang. Dieses Werk war und ist immer noch ein Werk des Glaubens. Gott selbst gründete dieses Werk in seiner Souveränität und hat es bis heute treu fortgeführt, bewahrt und reichlich gesegnet. Wir wollen heute für Gottes mächtiges Wirken unter den Bonner Studenten in den letzten 28 Jahren von ganzem Herzen danken und dazu die Verse 1-7 aus dem 11. Kapitel des Hebräerbriefes betrachten.
Wir leben in einer pragmatischen Gesellschaft. Darum suchen die meisten Menschen nur ihren persönlichen Vorteil. Gott schuf uns Menschen jedoch nicht dazu, um unseren persönlichen Vorteil zu suchen und gemäß unserer sündigen Natur zu leben, sondern dazu, um uns hinzugeben und Gott zu erfreuen. Lasst uns heute über den grundlegenden Begriff des Glaubens nachdenken und einige Beispiele von Menschen kennenlernen, die durch den Glauben lebten, der Gott gefiel. Gott helfe uns, durch den Glauben, der Gott gefällt, zu leben, eine Geschichte des Glaubens zu schreiben und Gottes Zeugnis zu empfangen.
I. Die Eigenschaften des Glaubens (1)
Sehen wir uns Vers 1 an: „Es ist aber der Glaube eine feste Zuversicht auf das, was man hofft, und ein Nichtzweifeln an dem, was man nicht sieht.“ Was ist der Glaube? Gemäß Vers 1 handelt es sich bei dem christlichen Glauben weder um eine vage Vermutung noch um eine ungewisse Erwartungshaltung. Vielmehr ist der Glaube definiert als eine feste Zuversicht auf das, was man hofft und ein Nichtzweifeln an dem, was man nicht sieht. Glaube ist unsichtbar, aber dennoch eine geistliche Realität. Glaube schließt auch die Hoffnung mit ein. Wie wir wissen, sind im Christentum Gott, der Vater, Gott, der Sohn und Gott, der Heilige Geist, eins, obwohl es unterschiedliche Personen sind. In gleicher Weise bilden Glaube, Hoffnung und Liebe einen Leib, auch wenn die Bedeutung der einzelnen Worte verschieden ist. Wo es Glauben gibt, da gibt es Liebe, und wo es Liebe gibt, da gibt es Hoffnung.
Nach dem Sündenfall wurde die Welt verflucht. Durch den Ungehorsam des einen Menschen, Adam, wurden alle Menschen zu Sündern. Gott aber hatte Glauben und setzte seine große Hoffnung auf einen scheinbar hoffnungslosen 75 Jahre alten Mann, Abram, um ihn zu einem Segen zu machen. Zu jener Zeit war Abram sehr verzweifelt, weil seine Frau unfruchtbar war, weil er keinen Sohn bekommen konnte und nun schon alt und müde geworden war. Aber Gott sprach zu Abram: „Ich will dich zum großen Volk machen und will dich segnen und dir einen großen Namen machen, und du sollst ein Segen sein.“ (1.Mose 12,2) Gottes Glaube Abram zu einem Segen zu machen, war letztendlich Gottes Glaube, alle Völker aller Nationen zu segnen (1.Mose 12,3). Gottes Glaube war wirklich großartig. Vielleicht hatte Abram sich nur einen Sohn gewünscht, aber nicht so viele Söhne, dass sie eine ganze Nation bilden könnten. Abraham hatte nie daran gedacht, eine Quelle des Segens für andere zu werden. Wie aber antwortete er auf die Berufung Gottes? Als Abram Gottes Verheißungswort hörte, stellte er sich nicht taub und ignorierte, was ihm von Gott gesagt worden war. Er protestierte auch nicht und fragte Gott: „Machst du dich über mich lustig?“ Nein, Abram glaubte einfach und hoffte darauf, dass es so geschehen würde, wie Gott zu ihm gesagt hatte.
Auch in Jesu Leben und Werken können wir erkennen, dass Jesus Glauben an Gott hatte. Seine Jünger beispielsweise, waren alles nur einfache Fischer oder Männer vom Lande. Jeder von ihnen war voller menschlicher Wünsche. Jeder hatte seine eigenen Stärken, aber vielmehr noch, seine eigenen Schwächen. Doch Jesus hatte Hoffnung für sie und glaubte, dass diese gewöhnlichen und nutzlosen Männer durch seine Worte und durch seine Lebenshingabe als einflussreiche geistliche Leiter aufgestellt werden. Jesus hatte Augen des Glaubens.
M. Dr. Samuel Lee glaubte, dass Gott Korea zu einem Königreich von Priestern und zu einem Segen für die Weltmission verändern wird. Das, was man damals nach dem Koreakrieg vor Augen hatte, sprach eigentlich alles gegen seinen Glauben. Der Krieg hatte das Land völlig verwüstet und die Koreaner waren in Mutlosigkeit, Hoffnungslosigkeit und Fatalismus versunken. Aber M. Dr. Samuel Lee hatte Glauben. Unter der Hingabe seines Lebens diente er mit großer Zuversicht geduldig einigen sündenkranken Studenten mit dem Bibelstudium. Durch das Wort Gottes und sein Gebet pflanzte er den Glauben an die absolute Liebe Gottes in ihre Herzen ein, durch die sie schließlich geheilt und zu verantwortlichen geistlichen Leitern verändert wurden. Sein Glaube, dass Gott Korea zum Segen für die Weltmission gebrauchen würde, wurde Realität, als die erste Missionarin zur Insel Cheju ausgesandt wurde. Dass gegenwärtig nunmehr über 1500 UBF-Mitarbeiter in ca. 100 Ländern der Erde als Missionare tätig sind, offenbart, dass Gott M. Samuels Glauben anerkannt hat und er zur Realität geworden ist.
Als M. Dr. Peter Chang vor 28 Jahren nach Bonn kam, feierte er den Gottesdienst anfangs mit einigen Topfpflanzen, weil es noch keine deutschen Studenten als Zuhörer gab. Aber Gottes Wort as Mk 11,22, das da lautet: „Habt Glauben an Gott!“ gab ihm die feste Zuversicht, dass Gott auch unter den deutschen Studenten zahlreiche Jünger Jesu und sogar gottzentrierte Hausgemeinden aufstellen und Deutschland als ein Königreich von Priestern für die Weltmission verändern wird. Als er durch den Glauben sein ganzes Leben, seine Familie, sein Material und seine Karriere für das Werk Gottes hingab, ließ Gott auch seinen Glauben zur Realität werden und stellte zahlreiche Bibellehrer, Hirten und Hausgemeinden unter den deutschen Studenten und Studentinnen auf. Nun gebraucht Gott dieses Werk sogar als ein geistliches Hauptquartier für die Deutschland- und Europamission. Preiset Gott, der den Glauben, der eine feste Zuversicht auf das, was man hofft und ein Nichtzweifeln an dem, was man nicht sieht ist, zur Realität werden lässt.
Was ist das Gegenteil von Glauben? Das Gegenteil von Glauben ist Furcht. Und das Gegenteil von Hoffnung ist Verzweiflung. In diesen Tagen sehen wir, daß viele Jugendliche wegen innerer Furcht, Unruhe und Hoffnungslosigkeit in psychiatrischer Behandlung sind. Der Glaube an Gott scheint im ersten Moment nicht besonders nützlich zu sein. Aber wir müssen wissen, dass allein der Glaube uns wahren Gewinn und ewigen Nutzen bringt. Wer Glauben hat, der hat Hoffnung in Gott. Wer Glauben hat, der hat Visionen in Gott, und zwar Vision sowohl für sein eigenes Leben als auch für das Leben seines Nächsten als auch für sein Volk und für die ganze Welt. Durch den Glauben können wir sehen, dass Gott unsere Hoffnungsträger schon zu verantwortlichen geistlichen Leitern verändert hat. Durch den Glauben sehen wir, wie Gott schon 1000 Missionare unter den deutschen Studenten aufgestellt und in alle Länder der Welt ausgesandt hat. Durch den Glauben kann auch H. Joachim sich selbst schon als Gottes auserwähltes Werkzeug sehen, durch das er den Namen Jesu vor alle Völker bringen wird. Möge Gott euch Glauben und Visionen schenken und jeden von euch als einen Geschichtsmacher in seiner Erlösungsgeschichte gebrauchen. Lesen wir noch einmal Vers 1: „Es ist aber der Glaube eine feste Zuversicht auf das, was man hofft, und ein Nichtzweifeln an dem, was man nicht sieht.“
II. Die Grundlage des Glaubens (2.3)
Damit wir den Glauben haben können, der Gott gefällt, müssen wir zunächst wissen, was dessen Grundlage ist. Sehen wir uns Vers 3 an: „Durch den Glauben erkennen wir, dass die Welt durch Gottes Wort geschaffen ist, so dass alles, was man sieht, aus nichts geworden ist.“ Dieser Vers entspricht dem ersten Vers der Bibel, wo es heißt: „Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde.“ Die Grundlage des christlichen Glaubens ist der Glaube, dass Gott der Schöpfer aller Dinge und des Lebens ist.
Noch nie war irgendjemand in der Lage gewesen, eine klare Antwort auf die Fragen zu geben, woher alle Dinge gekommen sind und welche Bedeutung die menschliche Existenz hat. Durch die Bibel erfahren wir jedoch, dass Gott den Menschen und die Welt geschaffen hat. Der Mensch ist nicht von selbst durch einen Millionen von Jahren andauernden, zufälligen Höherentwicklungsprozess entstanden, sondern er ist während des Schöpfungsaktes am sechsten Tag von Gott geschaffen worden. Wer an Gott, den Schöpfer glaubt, der ist ein Kind Gottes. Wer den Schöpfungsglauben hat, erkennt, dass das ganze Universum durch den Befehl Gottes entstanden ist. Als Gott sprach: „Es werden die Sterne!“, da wurden die unzähligen Sterne. Als Gott sprach: „Es werde Wasser!“, da wurde sprudelndes, frisches klares Wasser. Durch diesen Schöpfungsglauben erkennen wir, dass Gott die ganze Welt und auch jeden Menschen zu seiner Herrlichkeit mit einem bestimmten Ziel und mit einem absoluten Lebenssinn geschaffen hat.
Diejenigen aber, die den Schöpfungsglauben ablehnen, können das Leben nur als ein Produkt des Zufalls betrachten. Sie leben in der Welt nur um zu überleben. Weil sie Gott, den Schöpfer, ablehnen und ihm nicht danken, sind ihre Herzen verfinstert und ihre Gedanken dem Nichtigen verfallen. Gott gibt sie in ihren Begierden dahin. Auf sie wartet das Zorngericht Gottes. Wir aber glauben, dass Gott der Schöpfer des Lebens ist und leben für die Ehre und Herrlichkeit Gottes, indem wir in heiliger Gottesfurcht vor Gott leben.
Sehen wir uns nochmal Vers 3 an: „Durch den Glauben erkennen wir, dass die Welt durch Gottes Wort geschaffen ist, so dass alles, was man sieht, aus nichts geworden ist.“ Dieser Vers sagt uns auch, dass Gott die Welt aus nichts gemacht hat. Ihr kennt sicherlich den Möbelmarkt IKEA, nicht wahr? IKEA-Möbel sind sehr günstig, weil man sie selbst zusammenbauen muss. Zu jedem Bausatz gibt es immer eine gute Anleitung. Daher ist das Bauen mit den vorgefertigten Teilen nicht besonders schwer. Gott aber hat keine vorgefertigten Teile, sondern er macht etwas aus nichts. Dies übersteigt unser Vorstellungsvermögen. Wie schön wäre es für die deutsche Industrie, wenn man keine teuren Rohstoffe mehr importieren müsste, wenn man Autos, Fahrräder, Notebooks usw. einfach aus nichts herstellen könnte. Aber leider kann dies kein Mensch. Unser Gott aber ist der allmächtige Gott, der den Menschen und die ganze Welt aus nichts gemacht hat. Diejenigen, die solchen Schöpfungsglauben haben, wissen sich in Gott völlig geborgen. Wie König David können sie sagen: „Gott ist eine Feste, ein hoher Berg und unsere Burg.“
Betrachten wir Vers 2 an: „Durch diesen Glauben haben die Vorfahren Gottes Zeugnis empfangen.“ Durch den Glauben an den allmächtigen Schöpfergott, der alle Dinge ins Dasein gerufen hat, der seit jeher lebendig und allgegenwärtig ist, der die Geschicke der Welt lenkt und auch unser Leben souverän führt, durch diesen Glauben haben unsere Glaubensvorfahren Gottes Zeugnis empfangen.
III. Der Glaube Abels, Henochs und Noahs (4-7)
1. Abels Glaube
Sehen wir uns Vers 4 an: „Durch den Glauben hat Abel Gott ein besseres Opfer dargebracht als Kain; deshalb wurde ihm bezeugt, dass er gerecht sei, da Gott es selbst über seinen Gaben bezeugte; und durch den Glauben redet er noch, obwohl er gestorben ist.“ Gott bevorzugte Abels Opfer. Auf den ersten Blick scheint Gott hier gegenüber Kain unfair gewesen zu sein. Aber der Hebräerbrief lehrt uns, dass Abels Opfer das bessere Opfer war, weil er es durch den Glauben dargebracht hatte.
Zur Zeit Abels waren die Menschen Gott gegenüber feindlich gesinnt. Sie lebten in der Sünde und befanden sich unter der Herrschaft des Satans. Wegen ihrer Sünde konnten die Menschen es noch nicht einmal ertragen, das Wort „Gott“ zu hören, geschweige denn, zu Gott zu kommen. Aber durch den Glauben kam Abel zu Gott. Durch den Glauben kam er mit einem Opfer zu Gott. Dies glich der Handlung eines Sohnes, der mit einer selbstgemalten Weihnachtskarte zu seinem Vater kommt. Auf diese Weise öffnete Abel den Weg zu Gott, sowohl für sich selbst als auch für alle anderen Menschen. Gott war über Abel sehr erfreut und bezeugte von ihm, dass er gerecht sei. Kain, der ältere Bruder, brachte auch ein Opfer zu Gott, aber nicht, weil er Gott liebte oder Gott von Herzen dankte. Kain hatte andere Beweggründe. Vielleicht brachte er sein Opfer dar, weil Abel auch ein Opfer dargebracht hatte. Vielleicht brachte er sein Opfer, weil es seine Gewohnheit geworden war, jeden Sonntag etwas zu opfern. Vielleicht brachte er Gott ein Opfer dar, um sein wegen seiner Sünden belastetes, schlechtes Gewissen etwas zu beruhigen. Was auch immer Kains Motiv gewesen sein mag, obwohl er ein Opfer darbrachte, nahm Gott dieses nicht an. Vielmehr ermahnte ihn Gott, über sein unreines Herzensmotiv Buße zu tun und seine Liebesbeziehung zu Gott zu erneuern. In Römer 12,1 ermahnt Apostel Paulus uns Christen zum vernünftigen Gottesdienst, dass wir unsere Leiber als ein Opfer, das lebendig, heilig und Gott wohlgefällig ist, hingeben sollen. Wenn wir auf Gottes unverdiente Gnade nur damit reagieren, dass wir gegenüber unserem Nächsten etwas netter und freundlicher als andere sind, wir aber kein Wort Gottes für ihn übrig haben, wird Gott dies nicht annehmen. Wenn wir gewohnheitsmäßig zum Gottesdienst oder Bibelstudium kommen, aber in unserem Herzen eigentlich gar nicht bereit sind, von Jesus etwas zu lernen, dann ist unser Opfer umsonst. Christen, die mit einem Bein Jesus folgen, aber mit dem anderen Bein in der Welt stehen bleiben wollen und ein kleinbürgerliches Leben führen, sind die elendesten unter allen Menschen, weil Gott ihr Opfer nicht anerkennen wird. Offenbarung 3,16 sagt: „Weil du aber lau bist und weder warm noch kalt, werde ich dich ausspeien aus meinem Munde.“ Gott schenke uns geistliche Einsicht dafür, nicht ein vergebliches Opfer wie Kain zu Gott zu bringen, sondern ein besseres Opfer wie Abel, das Gott annehmen wird. Lasst uns für Gottes Gnade nicht halbherzig, sondern von ganzem Herzen danken, indem wir Gottes Liebe mit all unseren Kräften erwidern und unser ganzes Leben als ein lebendiges, heiliges und Gott wohlgefälliges Opfer hingeben und dadurch Gottes Zeugnis empfangen.
2. Henochs Glaube
Sehen wir uns Vers 5 an: „Durch den Glauben wurde Henoch entrückt, damit er den Tod nicht sehe, und wurde nicht mehr gefunden, weil Gott ihn entrückt hatte; denn vor seiner Entrückung ist ihm bezeugt worden, dass er Gott gefallen habe.“ In Gen 5,24 heißt es: „Henoch wandelte mit Gott.“ In diesem einen Vers ist Henochs ganzes Leben zusammengefasst. Nach dem Sündenfall war die Welt voller gefallener Menschen, voller Atheisten und solcher, die Gott hassten. Niemand erkannte Gott als Gott an oder wandelte mit Gott, außer Henoch. Henoch war der einzige Freund Gottes jener Zeit. Henoch war ein einsamer Mann inmitten der gefallenen Menschen. Sie hassten ihn, weil sein heiliges Pilgerleben ihren sündigen Stolz ständig verletzte. So wurde Hennoch zur Zielscheibe der Witze und des Spotts der gefallenen Menschen. Sie hassten Henoch genauso wie sie Gott hassten. Sie lehnten Henoch ab und wollten nichts mehr mit ihm zutun haben. Schließlich wollten sie ihn sogar umbringen. Hennoch musste um sein Leben laufen. Aber er fand kein Versteck in dieser Welt. Deshalb entrückte Gott ihn in den Himmel, damit ihm der grausame Tod durch die Hand der gottlosen Leute erspart bliebe. Weil sich Henoch nicht dem sündigen Druck beugte und sich nicht den gottlosen Menschen anpasste, um ihnen zu gefallen, sondern weil er als Gottes Freund treu mit Gott wandelte, empfing auch er Gottes Zeugnis.
König David wandelte auch mit Gott. Als die Zeit der Bedrängnisse, der Schwierigkeiten und Verfolgungen kam, nahm er dies als Gottes souveräne Führung an. Statt mit seinem Schicksal zu hadern und gegen Gott und die Menschen zu klagen, zweifelte er nicht an der Liebe Gottes. Statt gegen die Bedingungen und die Menschen zu kämpfen, kämpfte er geistlich, indem er Gott die Treue hielt und für Gott eiferte. Er nahm 400 Männer auf, die verbitterten Herzens waren, führte mit ihnen in der Höhle Adullam Lebensgemeinschaft und gewann sie als Freunde Gottes. Seine letzten Worte bezüglich der 30 Helden, die durch sein Gebet gewachsen waren, und die große Siege für Gottes Volk errungen hatten, sind Gottes Zeugnis für Davids Glauben. Lasst uns wie David und Henoch treu mit Gott wandeln, statt dem sündigen Druck der Welt nachzugeben und uns ihr gleichzustellen. Gott helfe uns, seine souveräne Führung anzunehmen und unabhängig von unserer jeweiligen Lage und der Meinung der Menschen für Gott und Gottes Werk eifrig zu sein.
3. Noahs Glaube
Sehen wir uns Vers 7 an: „Durch den Glauben hat Noah Gott geehrt und die Arche gebaut zur Rettung seines Hauses, als er ein göttliches Wort empfing über das, was man noch nicht sah; durch den Glauben sprach er der Welt das Urteil und hat ererbt die Gerechtigkeit, die durch den Glauben kommt.“ Die Zeit Noahs, die Zeit von Sodom und Gomorra und die Zeit gegen Ende des Römischen Reiches waren alles Zeiten der Unmoral und Gesetzlosigkeit. Die Menschen zu Noahs Zeit lebten gemäß ihrer sündigen Natur. Sie waren gottlos und hassten Gott und Gottes Leute. Aber Noah war ein gottesfürchtiger Mann. Als Gott ihn aufforderte eine große Arche zu bauen, gehorchte er ohne „wenn und aber“. Noah ehrte Gott als Gott und achtete Gottes Wort als Gottes Wort. Die Menschen seiner Zeit jedoch kritisierten ihn und verspotteten ihn und nannten ihn einen Dummkopf, bei dem ein paar Schrauben locker seien. Ihre Anschuldigungen hörten sich an, als ob Noah ein Verrückter sei, einfach weil er ein Glaubensleben führte. Aber Noah achtete Gottes Wort höher als die Meinung der Menschen.
Noah wurde von Gott nicht verdammt. Gottes Zorn kam aber über diejenigen, die Noah abgelehnt, sich über ihn lustig gemacht und schlecht über ihn geredet hatten. Noah glaubte, dass Gott lebendig ist und das Leben der Menschen gemäß seiner Souveränität und Verheißungen lenkt. Noah glaubte, dass Gottes Gericht sicher kommt und Gott denen, die ihm praktisch gehorchen, die Errettung schenkt. 120 Jahre lang baute Noah unter großer Anstrengung und Mühe die riesige Arche der Errettung. Gottes Werk in Bonn ist erst 28 Jahre alt. Daher sollen wir jeder noch mindestens 92 Jahre lang wie Noah Gott von ganzem Herzen gehorchen, indem wir die jungen Menschen und Studenten durch das Bibelstudium zu Jesus, der Arche der Errettung, führen. Lasst uns nicht auf die Lügen des Satans hören und das Kreuz der Mission relativieren, sondern schwitzend und fleißig für Gott arbeiten, indem wir für das 480maliges Bibelstudium pro Woche und für die Teilnahme von 500 Gottesdienstbesuchern beten und kämpfen und dadurch Gottes Anerkennung bekommen.
IV. Der Glaube, der Gott wohlgefällt (6)
Sehen wir uns Vers 6 an: „Aber ohne Glauben ist’s unmöglich, Gott zu gefallen; denn wer zu Gott kommen will, der muss glauben, dass er ist und dass er denen, die ihn suchen, ihren Lohn gibt.“ Dieser Vers lehrt uns zwei Dinge, wie wir den Glauben haben können, der Gott wohlgefällt. Als erstes müssen wir glauben, dass Gott existiert. Viele Menschen, bezeichnen sich als Christen. Aber nicht viele glauben tatsächlich, dass Gott existiert, dass er jetzt lebendig mitten unter uns ist, dass er die Weltgeschichte lenkt und unser Leben in seiner Hand hält und führt. Wie wir wissen, ist das Gebet das Maß des Glaubens. Wer an Gott glaubt, der betet. Wer nicht glaubt und aus seinem Selbstvertrauen heraus lebt, der betet nicht. Weil wir glauben, dass Gott jetzt mitten unter uns lebt und souverän seinen Heilsplan gemäß seiner Verheißung treu erfüllen wird, kommen wir jeden frühen Morgen zu ihm, indem wir für die Aufstellung von 360 geistlichen Leitern an allen deutschen Hochschulen und für die Veränderung Deutschlands zu einem Königreich von Priestern und zu einem geistlichen Hauptquartier für die Weltmission beten.
Zweitens müssen wir, um Gott gefallen zu wollen, Gottes Belohnung suchen. Viele Menschen sagen: „Belohnung?, brauche ich nicht; wozu?“ Aber die Wahrheit ist, dass jeder Mensch nach einer bestimmten Belohnung von einer bestimmten Person strebt. Weltliche Belohnungen sind letzten Endes vergänglich und hinterlassen nur graue Haare und allenfalls eine schöne Beerdigungszeremonie. Diejenigen jedoch, die nach Gottes Belohnung trachten, indem sie sich dafür entscheiden allein für die Herrlichkeit Gottes zu leben, erhalten das ewige Leben und das Reich Gottes.
Heute haben kennengelernt, dass Glaube nicht gleich Glaube ist. Um Gottes Zeugnis, d. h. Gottes Anerkennung zu bekommen, brauchen wir unbedingt den Glauben, der Gott gefällt. Dies ist der Glaube, den Abel, Henoch und Noah lebten. Lasst uns durch den Glauben, der Gott gefällt, wie Abel ein besseres Opfer zu Gott bringen. Lasst uns durch den Glauben, der Gott gefällt, inmitten unserer abtrünnigen und gottlosen Zeit wie Henoch treu mit Gott wandeln und eifrig am Werk Gottes teilnehmen. Lasst uns wie Noah Gottes Wort von der Errettung und vom kommenden Gericht absolut glauben und von ganzem Herzen gehorchen. Ich bete, dass wir allein nach Gottes Belohnung trachten, indem wir die europäische Sommerbibelkonferenz im nächsten Jahr durch den Glauben, der Gott gefällt, gemeinsam vorbereiten. Gott helfe uns, 1000 mal gemeinsam dafür zu beten, so dass Gott durch uns 1000 Teilnehmer zu dieser Konferenz führt und diese Konferenz dazu gebraucht wird, um Gottes Werk in Europa bis 2010 zu verdoppeln und darüberhinaus Europa nochmals zu einem Missionare aussenden Kontinent zu verändern.