Das neue Leben in Christus (Eph 2,10)
DAS NEUE LEBEN IN CHRISTUS
Epheser 2, 1 – 10
Leitvers 2, 10
„Denn wir sind sein Werk, geschaffen in Christus Jesus zu guten Werken, die Gott zuvor bereitet hat, dass wir darin wandeln sollen.“
Frohen 2. Mai! Der Mai ist ein schöner Monat, weil überall neues Leben sprießt und blüht. Die Bäume bekommen neue Triebe und viele Blumen zeigen ihre schönen Farben. Vor unserer EM-Halle blühen die Apfelbäumchen. Wir sind vor allem für das neue Leben von Daniel Elsholz und Rebekka-Pauline Chang sehr dankbar. Heute geht es um das neue geistliche Leben in Jesus Christus. Im heutigen Text lernen wir, dass wir ohne Jesus geistlich tot waren, aber durch die Gnade Gottes lebendig geworden sind. Wir haben nun eine neue Liebesbeziehung zu Gott und eine geistliche Identität als Bürger des Himmelreiches. Wir sind in Christus geschaffen, seinem Heilswerk in dieser Generation zu dienen. Lasst uns die neue geistliche Identität tief aufnehmen. Lasst uns unser totes Egoleben verlassen und unser neues Leben für das Heilswerk Gottes, nämlich für das Heil der anderen, führen.
I. Wir waren tot (1-3)
Sehen wir uns die Verse 1 und 2 an: „Auch ihr wart tot durch eure Übertretungen und Sünden, in denen ihr früher gelebt habt nach der Art dieser Welt, unter dem Mächtigen, der in der Luft herrscht, nämlich dem Geist, der zu dieser Zeit am Werk ist in den Kindern des Ungehorsams.“ Hier beschreibt Paulus den geistlichen Zustand der Epheser bevor sie an Jesus glaubten. „Ihr ward tot“ heißt, dass sie geistlich tot waren. Sie hatten keine Beziehung zu Gott und führten ein rein physisches Leben, in dem sie weder Frieden noch Freude finden konnten. Ihr Leben war ohne Daseinsbedeutung und ging nur dem Tod entgegen.
Der Grund für den geistlich toten Zustand waren ihre Übertretungen und Sünden. „Übertretung“ bezieht sich darauf, das jemand absichtlich gegen Gottes gute Gesetze rebelliert. Gott hat dem Menschen Gebote gegeben und dadurch einen Raum abgesteckt, in dem er sehr glücklich leben und ewige Gemeinschaft mit Gott genießen konnte. Aber weil der Mensch diese Grenze absichtlich übertrat, kamen Schuld und Tod in die Welt. Die Liebesbeziehung zu Gott zerbrach und sein Leben wurde sehr elend. „Sünde“ bezieht sich in der Wortbedeutung darauf, das jemand sein Ziel verfehlt hat. Gott hat jeden Menschen mit einem guten Ziel geschaffen. Aber wenn jemand nicht für Gottes Ehre lebt, sondern nur für sein Ego, dann hat er sein Ziel verfehlt. Die Folge der Übertretung und Sünden ist, dass unsere Beziehung zu Gott zerbricht: Die Trennung von Gott.
Paulus beschreibt das Leben ohne Gott mit drei Eigenschaften. Vers 2 sagt: „…in denen ihr einst gelebt habt nach der Art dieser Welt.“ Die Art dieser Welt ist, dass die Menschen nur nach irdischen Dingen trachten wie materiellem Reichtum, Berühmtheit oder Vergnügen. Jesus beschreibt das Leben der Menschen zur Zeit Noahs so: „Sie aßen, sie tranken, sie heirateten und ließen sich heiraten.“ (Mt 24,38) Wenn unser Leben nur noch aus Essen, Trinken und Heiraten besteht, dann haben wir Gottes kostbares Ziel für unser Leben verfehlt. In Vers 2b heißt es: „unter dem Mächtigen, der in der Luft herrscht“. Der Mächtige ist hier der Satan, der auch Fürst dieser Welt genannt wird. Er ist ein Lügner und Mörder von Anfang an, dessen einziges Ziel darin besteht, die Menschen von Gott zu trennen und sie mit sich in die ewige Verdammnis zu reißen.
Vers 3 sagt: „Unter ihnen haben auch wir alle einst unser Leben geführt in den Begierden unsres Fleisches und taten den Willen des Fleisches und der Sinne und waren Kinder des Zorns von Natur wie auch die andern.“ Wenn ein Mensch nicht Gott gehorcht, wird er automatisch dem Satan gehorchen und gemäß seinen Begierden leben. Aber durch solch ein Leben zieht er nur den Zorn Gottes auf sich. Gemäß Römer 6,23 ist der Lohn der Sünde der Tod. Schließlich müssen sie in den Pfuhl geworfen werden, in dem Feuer und Schwefel brennt, das ist der zweite Tod.
Michael Jackson war ein hervorragender, begnadeter Musiker, der viele Menschen begeisterte und viel Geld verdient hat. Aber in den letzten Jahren sah er selber wie eine lebender Toter aus. Einmal kam ein schöner und fähiger junger Mann zu Jesus, so wie ihn sich viele Mütter als Schwiegersohn wünschen würden. Er sah gut aus, war erfolgreich und lebte gemäß den Geboten Gottes. Aber dennoch hatte er kein geistliches Leben, so dass er traurig von Jesus wegging, als Jesus ihn aufforderte Gott mehr zu lieben als sein Geld. Wir müssen wissen, dass die Menschen ohne Jesus geistlich tot sind. Geistlich tote Menschen haben kein ewiges Leben in ihrer Seele, auch wenn sie äußerlich sehr lebendig aussehen. Ihr Ende ist die ewige Verdammnis.
II. Gott hat uns mit Christus lebendig gemacht (4-9)
Was hat Gott dann für die Menschen getan, die sich im geistlichen Tod befanden? Lesen wir die Verse 4 und 5: „Aber Gott, der reich ist an Barmherzigkeit, hat in seiner großen Liebe, mit der er uns geliebt hat, auch uns, die wir tot waren in den Sünden, mit Christus lebendig gemacht – aus Gnade seid ihr selig geworden.“ Gott hat uns mit Christus lebendig gemacht. Er sandte seinen einzigen Sohn in die Welt, um uns durch ihn von der Macht der Sünde zu erretten. Jesus gab sein Leben für uns völlig hin, um uns von dem geistlichen Tod zu erretten. Durch sein stellvertretendes Opfer am Kreuz haben wir Vergebung der Sünden und ein neues Leben bekommen.
Das neue Leben bedeutet, dass wir nun eine persönliche Liebesbeziehung zu Gott haben dürfen. Gott ist nicht länger ein strafender gesetzlicher Herrscher, sondern uns lieber Vater, zu dem wir kommen dürfen und in dem wir wahren Frieden, Freude und Liebe jeden Tag erfahren. Das neue Leben in Christus ist die einseitige Gnade Gottes für uns, die wir geistlich tot waren. Aber es ist noch nicht alles. Lesen wir Vers 6 gemeinsam: „und er hat uns mit auferweckt und mit eingesetzt im Himmel in Christus Jesus.“ In der einseitigen Gnade Gottes sind wir nicht nur geistlich auferweckt worden, sondern auch mit Christus im Himmel eingesetzt worden. Wir sind nun Bürger des Himmelreichs geworden, die mit Jesus allezeit herrschen dürfen. Unsere neue Heimat ist im Himmel, wo wir schon ein Bürgerrecht besitzen. Wenn unsere irdische Hütte abgebrochen wird, dann werden wir sicher zu dem Reich Gottes gehen. In diesem Sinne sind wir nicht „von der Welt“. Wir sind himmlische Prinzen und Prinzessinnen geworden. Unser H. Christoph ist ein himmlischer Prinz. H. Ursula ist eine himmlische Prinzessin. Ht. Ester ist auch eine himmlische Prinzessin. Als Bürger des Himmelreiches dürfen wir immer stolz auf unsere neue Identität sein.
Lebt ihr mit der Identität als himmlische Prinzen und Prinzessinnen? Oder lebt ihr wie gewöhnliche Studenten, gewöhnliche Angestellte oder gewöhnliche Hausfrauen? Lasst und die neue Identität als Bürger des Himmelreiches in unser Herz tief aufnehmen und mit der neuen geistlichen Identität unser Leben führen. Lasst uns unsere wichtige Aufgabe erfüllen, nämlich dass Gottes Gnade durch unser Leben offenbart wird, wie Vers 7 sagt: „damit er in den kommenden Zeiten erzeige den überschwänglichen Reichtum seiner Gnade durch seine Güte gegen uns in Christus Jesus.“
Gestern durften wir die bestandene Facharztprüfung von H. Titus Keller feiern. Aber die größte Freude war nicht, dass er nun ein guter und erfolgreicher Arzt geworden ist, sondern dass er immer an der Identität als Gottes Knecht festgehalten hat und nun dafür kämpft, die Hoffnung Gottes auch in den Herzen der Missionare der 2. Generation durch das Hope-Explorer-Bibelstudium einzupflanzen.
Sehen wir uns die Verse 8 und 9 an: „Denn aus Gnade seid ihr selig geworden durch Glauben, und das nicht aus euch: Gottes Gabe ist es, nicht aus Werken, damit sich nicht jemand rühme.“ Haben wir das neue Leben in Christus verdient? Sind wir etwa besser als die anderen? Nein, das neue Leben in Jesus haben wir alleine aus der Gnade Gottes empfangen. Ein toter Mensch kann sich niemals selbst lebendig machen. Aber weil Jesus sein eigenes Leben für uns hingab, sind wir geistlich lebendig geworden. Wir dürfen seine Gnade durch den Glauben annehmen. Die Errettung geschah nicht aus uns, sondern sie ist Gottes einseitige Gabe; nicht durch unsere Werke, damit wir uns nicht rühmen.
John Newton war ein Sklavenhändler gewesen, der mit seinen Machenschaften Unheil über unzählige Menschen brachte. Aber Gott führte ihn zur Buße und Umkehr, so dass er zu einem Mann der Gnade Gottes verändert wurde. Er lobte die Gnade Gottes in einem wunderschönen Lied: „Oh Gnade Gottes wunderbar….“
III. Wir sind sein Werk (10)
Sehen wir uns Vers 10 an: „Denn wir sind sein Werk, geschaffen in Christus Jesus zu guten Werken, die Gott zuvor bereitet hat, dass wir darin wandeln sollen.“ Gott hat jeden Menschen mit einem bestimmten Ziel geschaffen. Vor allem hat er uns in Jesus Christus zur neuen Kreatur geschaffen, um sein gutes Werk durch uns zu erfüllen. Viele Menschen fragen: „Warum bin ich in dieser Welt? Warum bin ich so wie ich bin? Warum muss ausgerechnet ich so viel leiden?“ Aber Vers 10 gibt uns eine klare Antwort: „Denn wir sind sein Werk, geschaffen in Christus Jesus zu guten Werken, die Gott zuvor bereitet hat, dass wir darin wandeln sollen.“
Unser neues Lebensziel ist in der Ehre Gottes. Darum sollen wir auch jeden Tag fragen, wie ich Gott verherrlichen kann.
Hier beziehen sich die guten Werke besonders auf das Heilswerk Gottes, das Gott von Anbeginn der Schöpfung vorbereitet hat. Gottes Wille ist, dass alle Menschen gerettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit kommen. Wir können viele Dinge in der Welt tun, aber es gibt nur ein bleibendes Werk, nämlich Seelen zur Errettung in Christus zu führen. Gott hat uns in Christus neu geschaffen, um sein Heilswerk in dieser Generation zu erfüllen. Gott hat H. Alexander für sein gutes Werk geschaffen. Gott hat H. Martin für sein gutes Heilswerk geschaffen.
Als junger Mann dachte M. Dr. Samuel Lee sehr fatalistisch über sein Leben, weil seine Mutter wenige Monate nach seiner Geburt gestorben war. Aber durch dieses Wort durfte er Gottes souveränen Plan für sein Leben annehmen, dass Gott ihn schon zuvor für sein Heilswerk geschaffen hatte. Von da an konnte er sein Leben mit Gottes Augen sehen. Gott gebrauchte ihn als einen guten Hirten für viele traurige und fatalistische jungen Menschen und für die geistliche Erweckung in Korea, in USA und in der ganzen Welt.
Bevor H. Anja Jesus traf, hielt sie sich selbst für ein graues Entlein. Aber in Jesus durfte sie ihre neue geistliche Identität als himmlische Prinzessin aufnehmen und erkennen, dass Gott sie für sein Heilswerk geschaffen hat. Nun ist sie immer fröhlich und kämpft fleißig für die Ehre Gottes, um 12 Glaubensmütter unter den Bonner Studenten aufzustellen.
Heute haben wir gelernt, dass wir geistlich tot waren, aber durch die Gnade Jesu lebendig geworden sind. Wir sind nun himmlische Prinzen und Prinzessinnen geworden, die Gott für sein gutes Heilswerk geschaffen hat. Lasst uns unsere neue geistliche Identität tief aufnehmen. Lasst uns Gottes Ziel tief aufnehmen, dass jeder von uns als ein Hirte und Bibellehrer für das Heilswerk Gottes gebraucht werden darf.