Sonderlektion: Das neue Leben in Christus (Röm 6,13)

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DAS NEUE LEBEN IN CHRISTUS

Römer 6,1-23
Leitvers 6,13

„Auch gebt nicht der Sünde eure Glieder hin als Waffen der Ungerechtigkeit, sondern gebt euch selbst Gott hin als solche, die tot waren und nun lebendig sind, und eure Glieder Gott als Waffen der Gerechtigkeit.“

Vergangene Woche, zu Ostern, haben wir die frohe Botschaft gehört, dass Jesus Christus die Macht des Todes besiegt hat und von den Toten auferstanden ist. Das leere Grab beweist die Auf-erstehung unseres Herrn Jesus. Der auferstandene Christus ermutigt uns, mit seiner Macht und Autorität hinauszugehen und alle Völker zu Jüngern zu machen. Lasst uns mit dem Auferste-hungsglauben als Zeugen hinausgehen und Gottes Hauptpersonen für sein Werk der geistlichen Wiedererweckung in Deutschland und Europa sein, dass es erneut als Hirtennation und Missionare aussendender Kontinent kostbar gebraucht werden kann.

Im heutigen Wort gibt Paulus uns eine klare Orientierung für unser neues Leben in Christus. „Sollen wir denn in der Sünde beharren, damit die Gnade um so mächtiger werde?“ Auf ähnliche Art und Weise fragen viele danach, wie das Leben eines Christen, nach dem sie die Vergebung der Sünden durch das Blut Jesu empfangen haben, aussehen soll. Darf ein Christ weiter sündigen, indem er auf die völlige Vergebung in Christus vertraut? Oder wird ein Christ durch die unverdiente Gnade Gottes vollkommen, so dass er keine Sünde mehr begeht? Apostel Paulus erinnert uns an das rechte Wissen vom Evangelium und die richtige Vorstellung von dem neuen Leben in Christus. Möge Gott jeden von euch in dieser Stunde segnen, durch den Glauben an das Evangelium vom Kreuzestod und der Auferstehung Jesu das neue Leben in ihm zu ergreifen.

I. Verbundenheit mit Jesus (1-11)

Lesen wir den Vers 1: „Was sollen wir nun sagen? Sollen wir denn in der Sünde beharren, damit die Gnade um so mächtiger werde?“ Diese Frage zeigt den Konflikt dem sich jeder Christ, der das neue Leben in Christus empfangen hat, ausgesetzt sieht. Vor der Begegnung mit Jesus waren wir unter der Macht der Sünde und lebten unter ihrem Einfluss. Jeder Bereich unseres Wesens – unser Denken, Wollen und Handeln – stand unter der Herrschaft der Sünde, so dass wir sündig dachten und lebten. Wir mussten sündigen und lebten in Feindschaft mit Gott.

Gott aber erbarmte sich über uns und gab seinen einzigen Sohn Jesus dahin und erlöste uns durch dessen Blut von der Sünde. Im Blut Jesu haben wir ein neues Leben empfangen. Doch die Sünde ist immer noch gegenwärtig und wir werden ständig durch sie versucht, ihr nachzugeben und uns von ihr wieder versklaven zu lassen.

Was antwortet Paulus hierauf? Vers 2 sagt: „Das sei ferne! Wie sollten wir in der Sünde leben wol-len, der wir doch gestorben sind?“ Für Paulus war es undenkbar, dass ein Christ weiter in der Sünde leben will. Das Christsein bedeutet gerade die Erlösung von der Sünde. Ziel und Zweck der Gnade des Blutes Jesu ist nicht, dass wir in der Sünde bleiben. Es ist kein Leben unter neuen Vo-raussetzungen oder verbesserten Bedingungen. Sondern Gott will, dass wir schon hier auf Erden in einem neuen Leben in Freiheit von der Sünde wandeln.

Warum aber bleiben dann einige Christen in ihren alten Sünden? Warum können sie bestimmte Sünden einfach nicht lassen? Sollte das Blut Jesu bei ihnen keine Wirkung haben? Der Grund ist, dass sie vom Teufel betrogen werden. Wer in seiner alten Sünde beharrt, der ist ein vom Teufel betrogener Mensch. In den Versen 3, 6 und 9 wiederholt sich mehrfach das Wort „wissen“. Um der Versuchung der Sünde widerstehen zu können, müssen wir das rechte Wissen bezüglich der Wahrheit Gottes haben. Was ist dieses selige Wissen?

Sehen wir uns die Verse 3.4 an: „Oder wisst ihr nicht, dass alle, die wir auf Christus Jesus getauft sind, die sind in seinen Tod getauft? So sind wir ja mit ihm begraben durch die Taufe in den Tod, damit, wie Christus auferweckt ist von den Toten durch die Herrlichkeit des Vaters, auch wir in ei-nem neuen Leben wandeln.“ Die geistliche Bedeutung der Taufe besteht darin, dass man über seine Sünden Buße tut und Jesu Sühnetod am Kreuz für die Vergebung seiner Sünden im Glauben persönlich annimmt. Die Taufe symbolisiert das Sterben des alten Menschen mit Jesus durch die Buße, aber auch den Beginn eines neuen Lebens durch die Auferstehung Jesu. Sehen wir uns die Verse 6.7 an: „Wir wissen ja, dass unser alter Mensch mit ihm gekreuzigt ist, damit der Leib der Sünde vernichtet werde, sodass wir hinfort der Sünde nicht dienen. Denn wer gestorben ist, der ist frei geworden von der Sünde.“ Unser alter Mensch, das ist der Leib der Sünde, verlangt nach der Sünde und will die Sünde tun. Auf sich selbst gestellt wird dieser alte Mensch immer mehr zum Sklaven der Sünde. Er kann sich weder aus seiner eigenen Kraft heraus erlösen noch ist irgendein politisches System, eine menschliche Idee oder Religion dazu in der Lage.

Gott aber hat uns von der Sünde erlöst, indem er unseren alten Menschen, den Leib der Sünde, mit Jesus gekreuzigt und begraben hat! Mit Jesu Tod ist unser Leib der Sünde vernichtet worden! Also müssen wir hinfort nicht mehr der Sünde dienen oder ihr gehorchen. Denn wer der Sünde ge-storben ist, der ist von ihrer Herrschaft frei geworden. Einem Toten kann man nichts befehlen. Selbst wenn man einem Toten etwas befehlen könnte, würde er darauf reagieren?

Vers 6 sagt: „Wir wissen ja, dass unser alter Mensch mit ihm gekreuzigt ist, damit der Leib der Sünde vernichtet werde, sodass wir hinfort der Sünde nicht dienen.“ Doch wir dürfen nie vergessen und aus den Augen lassen, dass der Teufel umhergeht und die Menschen betrügt, indem er ihnen einredet, dass die Sünde etwas Gutes und Erstrebenswertes sei. Der Teufel betrügt auch die Christen und flüstert ihnen zu, dass die Sünde zu mächtig sei, um sie überwinden zu können und bewegt sie auf diese Weise zum Kompromiss mit der Sünde, so dass solche Christen ein nieder-geschlagenes und einflussloses Leben führen.
Tatsächlich ist die Sünde eine große Macht, die auch die Christen wieder beherrschen will. Daher setzt der Teufel alles dran, um das Wissen um den stellvertretenden Tod Jesu für unsere Sünden zu verschweigen, es aus unserem Gedächtnis zu verdrängen oder zu vernebeln. Gottes Wahrheit aber ist, dass wir mit Jesus der Sünde bereits gestorben sind, so dass die Sünde uns gegenüber keinen Rechtsanspruch mehr hat. Diese Wahrheit müssen wir kennen und sie unter allen Umstän-den in unserem Herzen festhalten. Wenn wir das tun, dann hat die Sünde uns nichts mehr zu sa-gen. Wenn wir das tun, dann brauchen wir der Sünde nicht mehr zu gehorchen, sondern wir sind frei, um Gott zu dienen.

Vierzig Jahre lang hielt die ehemaligen DDR als kommunistische Diktatur und Überwachungsstaat seine Bürger mit Schikanen unter Angst und Schrecken. Mit der friedlichen Wiedervereinigung ha-ben ihre Bürger die Staatsbürgerschaft der Bundesrepublik Deutschland erworben und haben nun keinerlei Verpflichtungen mehr ihrer alten Heimat gegenüber. Sie sind nicht mehr an die Gesetze der DDR gebunden. Vielmehr genießen sie nun alle Freiheiten und Privilegien und erfüllen ihre Pflichten ihrer neuen Heimat gegenüber. Genauso können und sollen wir zur Herrschaft der Sünde klar „Nein!“ sagen und für Gottes Reich leben. Wir sollen alle nutzlosen und sinnlosen Kämpfe mit der Sünde ablegen und unter der neuen geistlichen Herrschaft Jesu ein glückliches, siegreiches und fruchtbares Leben in Christus führen.

Sehen wir uns die Verse 5 und 8-10 an: „Denn wenn wir mit ihm verbunden und ihm gleich gewor-den sind in seinem Tod, so werden wir ihm auch in der Auferstehung gleich sein.“ … „Sind wir aber mit Christus gestorben, so glauben wir, dass wir auch mit ihm leben werden und wissen, dass Christus, von den Toten erweckt, hinfort nicht stirbt; der Tod kann hinfort über ihn nicht herrschen. Denn was er gestorben ist, das ist er der Sünde gestorben ein für allemal; was er aber lebt, das lebt er Gott.“

Nachdem Paulus erklärt hat, dass unser alter Mensch mit Jesu Tod am Kreuz gestorben ist, lehrt er nun, dass wir mit Jesus, der von den Toten auferstanden ist, zu neuem Leben auferstanden sind. Durch die Auferstehung Jesu haben wir das Leben Jesu empfangen. Jesus, der durch seine Auferstehung den Tod besiegt hat, lebt in uns. Und wie der Tod über den auferstandenen Jesus nicht mehr herrschen kann, so kann die Macht des Todes auch nicht mehr über unser neues Leben herrschen. Wenn wir diese Tatsache wissen und fest daran glauben, herrscht die Macht der Auferstehung in uns. Diese Auferstehungsmacht lässt uns unter allen Umständen und in jeder Si-tuation ein siegreiches Leben zur Ehre Gottes führen. Paulus bekannte diesen Glauben und be-zeugte in Galater 2,20: „Ich lebe, doch nun nicht ich, sondern Christus lebt in mir. Denn was ich jetzt lebe im Fleisch, das lebe ich im Glauben an den Sohn Gottes, der mich geliebt hat und sich selbst für mich dahingegeben.“

Sehen wir uns den Vers 11 an: „So auch ihr, haltet dafür, dass ihr der Sünde gestorben seid und lebt Gott in Christus Jesus.“ Dies sollen wir unter allen Umständen beherzigen. Wir werden allein dadurch zu Siegern des Glaubens, wenn wir an der geistlichen Wahrheit und Tatsache des Evan-geliums von Jesu Tod und Auferstehung festhalten, dass unser alter Mensch bereits mit Christus gestorben ist und dass wir durch Jesu Auferstehung ein neues Leben empfangen haben. Dann – und nur dann – wird die Sünde nicht mehr über uns herrschen können.

Persönlich wollte ich, Punkt eins, mich selbst verherrlichen, Punkt zwei, in der Gesellschaft auf-steigen und zur Elite gehören und Punkt drei, tun und lassen können, was ich wollte. Doch war ich gefangen unter der Lüge des Satans, mein eigener Herr sein und meinen eigenen Weg gehen zu können, und konnte ich bloß als ein Sklave meiner fleischlichen Begierde und Stolzes eine Nieder-lage nach der anderen erfahren. Da führte Gott mich mit diesem Wort Römer 6,11-13 zur Buße und schenkte mir das neue Leben mit dem rechten Wissen, dass ich tot der Begierde und dem Stolz bin und Jesus lebe. Im Glauben und Gehorsam gegenüber seinem Wort Markus 11,22-24 darf ich zur Ehre Gottes zurzeit das erste juristische Staatsexamen herausfordern. Und in meinem neuen Leben in Christus darf ich mich für die Gnade der Zusammenarbeit entscheiden, sein Wort zu verkünden, gerade in dieser Zeit der intensiven Vorbereitung auf die Examensprüfungen. Mit der Macht des auferstandenen Jesus darf ich, inmitten aller Herausforderungen, mit ihm und für ihn leben und ein herrliches, siegreiches und fruchtbringendes Leben führen.

Apostel Paulus sagt: „So auch ihr, haltet dafür, dass ihr der Sünde gestorben seid und lebt Gott in Christus Jesus.“ Lasst uns aufgrund der geschichtlichen Tatsache des Evangeliums ein klares „Nein“ zur Herrschaft der Sünde sagen und Gott in Christus Jesus leben.

II. Waffen der Gerechtigkeit (12-23)

Wenn wir nun wissen, dass unser neues Leben mit Jesu Tod und Auferstehung fest verbunden ist, was sollen wir dann tun? Sehen wir uns die Verse 12.13 an: „So lasst nun die Sünde nicht herr-schen in eurem sterblichen Leibe, und leistet seinen Begierden keinen Gehorsam. Auch gebt nicht der Sünde eure Glieder hin als Waffen der Ungerechtigkeit, sondern gebt euch selbst Gott hin, als solche, die tot waren und nun lebendig sind, und eure Glieder Gott als Waffen der Gerechtigkeit.“ Paulus gibt uns hier eine praktische Orientierung für unser neues Leben. Statt uns von der Sünde beherrschen zu lassen, sollen wir unser neues Leben Gott zur Verfügung stellen. Das bedeutet, dass die Gnade unserer Erlösung uns zum Dienst an Gott treiben sollte. Paulus vergleicht im Vers 13 das menschliche Leben mit einer Waffe. Wir können entweder als eine Waffe der Ungerechtig-keit oder aber als eine Waffe der Gerechtigkeit gebraucht werden. Einige Menschen versuchen immer neutral zu bleiben, indem sie sich weder als Waffe der Ungerechtigkeit noch als Waffe der Gerechtigkeit gebrauchen lassen wollen. Aber hier müssen wir wissen, dass es in der geistlichen Welt keine Neutralität gibt. Diejenigen, die meinen neutral bleiben zu können, werden schon bald feststellen, dass sie der Sünde nicht widerstehen können und gegen ihren Willen als Waffe der Ungerechtigkeit gebraucht werden.

Während seine Soldaten auf dem Schlachtfeld auf Leben und Tod gegen die Feinde Gottes kämpf-ten, blieb König David einmal zu Hause in seinem Palast. Einmal schlief er lange aus und stand erst am späten Nachmittag auf. Einmal vernachlässigte er seine stille Zeit mit Gott und machte statt dessen einen gemächlichen Spaziergang auf dem Dach seines Hauses. Dabei fiel sein Auge auf eine schöne Frau, die sich in ihrem Haus badete. Und wie es kommen musste, beging er schließlich Ehebruch mit ihr. David war ein frommer König. Aber als er sich einmal nicht Gott als Waffe der Gerechtigkeit zur Verfügung stellte, wurde er eine Waffe der Ungerechtigkeit (2.Sam 11).

Mit „Waffen der Gerechtigkeit“ meint Paulus, dass wir unser neues Leben für die Evangelisation der Welt zur Verfügung stellen sollen, denn in dem Evangelium ist die Gerechtigkeit Gottes offenbart, die die Menschen rettet. Unzählige Menschen, die in Sünden tot sind, warten auf das Evangelium. Dass wir Waffen der Gerechtigkeit sein sollen, zeigt klar, dass wir nicht Verteidiger, sondern Befreier und Eroberer sein sollen. Wir sollen aktiv in alle Welt gehen und das Evangelium Jesu zu den Menschen bringen, um sie von der Herrschaft der Sünde zu befreien. Wir sollen die Studenten aktiv zum Bibelstudium und Gottesdienst einladen und ihnen die Gelegenheit geben, Jesus zu erkennen. Und wenn sie Jesus als ihren Erretter angenommen haben, dann sollen wir ihnen aktiv helfen, dass sie den Weg der Nachfolge Jesu konsequent gehen und als Jünger Jesu und als geistliche Leiter wachsen, die wiederum tüchtig sind, andere zu lehren. Das ist das Werk, das Jesus getan hat; und das ist das Werk Gottes, zu dem Gott alle Christen berufen hat.

In Vers 13 fordert uns Paulus auf: „Gebt euch selbst Gott hin, als solche, die tot waren und nun lebendig sind, und eure Glieder Gott als Waffen der Gerechtigkeit.“ Was geschieht, wenn wir uns für Gott hingeben? Vers 14 sagt: „Denn die Sünde wird nicht herrschen können über euch, weil ihr ja nicht unter dem Gesetz seid, sondern unter der Gnade.“ Über diejenigen, die für Gottes Gnade danken und aktiv ihr Leben für die Rettung der anderen einsetzen, wird die Sünde nicht herrschen können! Die zwölf Jünger waren wie auch wir, sündige Menschen. Sie gingen aber nicht ins Kloster oder zogen sich zurück, um die Sünde zu vermeiden. Vielmehr nahmen sie die Berufung Jesu an und stellten ihr Leben als Waffe des Evangeliums für das Heilswerk Gottes zur Verfügung. Von da an konnte die Sünde nicht mehr über sie herrschen und sie wurden als mächtige Zeugen Jesu gebraucht, durch die Gott die ganze Welt verändert hat.

Heutzutage gibt es viele, die eine falsche Vorstellung vom neuen Leben in Christus haben. Einige kommen sonntags in die Gemeinde und hören sich die Predigt an. Dagegen ist nichts zu sagen, aber das ist nicht genug. Andere kommen einmal in der Woche zum Bibelstudium. Auch das ist nicht verkehrt, aber auch das ist eben nicht genug. Solange jemand nur ein Glaubensleben führt, wenn er sich in der Gemeinde aufhält, aber sobald er zu Hause oder an der Uni oder am Arbeits-platz ist und dort tut und lässt, was ihm gefällt, so reicht das nicht aus. In Mt 7,21 sagte Jesus: „Es werden nicht alle, die zu mir sagen: Herr, Herr!, in das Himmelreich kommen, sondern die den Wil-len tun meines Vaters im Himmel.“ Anders gesagt, müssen wir täglich entschlossen sein, den Willen Gottes zu tun. Zu welcher Zeit und an welchem Ort auch immer, wenn wir täglich entschieden sind, durch den Auferstehungsglauben für Gott und sein Werk unser Leben hinzugeben und unsere Glieder Gott als Waffen der Gerechtigkeit zur Verfügung zu stellen, dann wird Gott unser Leben segnen, dann wird Gott unser Leben einflussreich und fruchtbar machen.

Sehen wir uns Vers 15 an: „Wie nun? Sollen wir sündigen, weil wir nicht unter dem Gesetz, sondern unter der Gnade sind? Das sei ferne!“ Wir befinden uns unter der Gnade. Sollen wir dann die Gnade ausnutzen und weiter sündigen und kurz vor unserem Tod die Sündenvergebungsgnade empfangen und ins Reich Gottes gehen? Paulus antwortet: „Das sei ferne!“ Dafür gibt er zwei Gründe an:

Erstens: Wir sind Knechte der Gerechtigkeit geworden. Lesen wir die Verse 16-18: „Wisst ihr nicht: wem ihr euch zu Knechten macht, um ihm zu gehorchen, dessen Knechte seid ihr und müsst ihm gehorsam sein, es sei der Sünde zum Tode oder dem Gehorsam zur Gerechtigkeit? Gott sei aber gedankt, dass ihr Knechte der Sünde gewesen seid, aber nun von Herzen gehorsam geworden der Gestalt der Lehre, der ihr ergeben seid. Denn indem ihr nun frei geworden seid von der Sünde, seid ihr Knechte geworden der Gerechtigkeit.“ Früher hatten wir keine andere Wahl gehabt, außer der Sünde zu dienen, weil wir Knechte der Sünde waren. Als wir aber das Evangelium hörten und es annahmen, wurden wir mit Jesus verbunden. Und so sind wir Knechte der Gerechtigkeit geworden. Wenn wir nicht entschlossen Jesus von Herzen gehorchen, bleiben wir oder werden wir wieder zu Sklaven der Sünde. Die Gnade Jesu ist kein Freibrief zum Sündigen, sondern eine Verpflichtung, sein Leben im Gehorsam des Glaubens für die Weltmission Gott hinzugeben.

Zweitens: Die Früchte der Sünde sind Scham und Tod, und die Früchte der Gerechtigkeit sind Hei-ligung und ewiges Leben. Sehen wir uns Verse 20-23 an: „Denn als ihr Knechte der Sünde wart, da wart ihr frei von der Gerechtigkeit. Was hattet ihr nun damals für Frucht? Solche, deren ihr euch jetzt schämt; denn das Ende derselben ist der Tod. Nun aber, da ihr von der Sünde frei und Gottes Knechte geworden seid, habt ihr darin eure Frucht, dass ihr heilig werdet; das Ende aber ist das ewige Leben. Denn der Sünde Sold ist der Tod; die Gabe Gottes aber ist das ewige Leben in Christus Jesus, unserm Herrn.“ Es gibt nur zwei Lebensrichtungen. Der Weg der Sünde ist breit und verlockend. Aber die Zwischenstation auf diesem Weg heißt Scham und die Endstation ist der Tod. Der andere Weg hingegen, der schmale Weg der Gerechtigkeit, ist steil und schwierig. Aber er ist es, der uns zur Heiligung und zum ewigen Leben führt.

Heute haben wir kennengelernt, dass wir das rechte Wissen brauchen, um ein siegreiches und fruchtbares Glaubensleben führen zu können. Unser alter Leib der Sünde ist mit Jesu Tod am Kreuz schon gestorben und wir wandeln nun durch den Auferstehungsglauben in einem neuen Le-ben mit Jesus. Es reicht nicht aus, in der Gnade Gottes sitzen zu bleiben. Diejenigen, die weiterhin den Kompromiss mit der Sünde eingehen und sich verweigern, sich täglich für das Heilswerk Got-tes hinzugeben, werden zu Waffen der Ungerechtigkeit und müssen alle Konsequenzen ihrer Ent-scheidung tragen. Lasst uns täglich den Herrschaftswechsel vollziehen und ein klares „Nein“ zur Herrschaft der Sünde sagen. Lasst uns durch den Auferstehungsglauben Tag für Tag im neuen Leben mit Jesus wandeln und uns Gott als Waffen der Gerechtigkeit zur Verfügung stellen. Möge Gott uns helfen, durch den Glauben Esra 7,10 und Neh 2,18 von ganzem Herzen zu gehorchen, damit Gott durch uns 10.000 Bibellehrer und fünf Millionen Gebetsmitarbeiter für die geistliche Er-weckung in Deutschland und Europa aufstellt und unser Anbauwerk für den Wiederaufbau der geistlichen Mauern in Europa und für die Evangelisation der moslemischen Welt gelingen lässt.

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