Das Kommen des Heiligen Geistes am Pfingsttag (Apg 2,4)
DAS KOMMEN DES HEILIGEN GEISTES AM PFINGSTTAG
Apostelgeschichte 2,1-21
Leitvers 2,4
„… und sie wurden alle erfüllt von dem Heiligen Geist und fingen an zu predigen in andern Sprachen, wie der Geist ihnen gab auszusprechen.”
Wir danken dem Herrn, dass er uns in der vergangenen Woche aufgrund von Johannes Kapitel 2 durch den Glauben der Mutter Jesu, Maria, und den Gehorsam der Diener bei der Hochzeit zu Kana, groß ermutigt hat. Gott segne uns, in diesem Jahr aus Wirtgeist und Verantwortungsbewusstsein mit Jesus zusammen zu arbeiten und durch den Gehorsam des Glaubens Gottes mächtiges Wirken und seine Veränderungsmacht zu erfahren. Lasst uns vor allem im Gehorsam des Glaubens unsere Krüge des Frühgebets, des Einladens, des Zweierbibelstudiums bis obenan füllen und den überfließenden Segen Gottes erfahren.
Heute möchten wir unser Apostelgeschichte-Bibelstudium fortsetzen. Bei der Himmelfahrt hatte Jesus seinen Jüngern die Verheißung gegeben (Apg 1,8): „aber ihr werdet die Kraft des Heiligen Geistes empfangen, der auf euch kommen wird, und werdet meine Zeugen sein in Jerusalem und in ganz Judäa und Samarien und bis an das Ende der Erde.“ Die Jünger und Jüngerinnen Jesu, Maria und Jesu Brüder bildeten daraufhin eine einmütige geistliche Einheit des Gebets und warteten auf das Kommen des Heiligen Geistes. Lasst uns das Werk des Heiligen Geistes kennenlernen, der furchtsame Jünger zu vollmächtigen Predigern veränderte; der ihnen große Vision schenkte und sie befähigte der Weltmission bis an das Ende der Erde zu dienen. Möge der Heilige Geist zu jedem von uns kommen und uns seine Vollmacht und Vision für die Weltmission schenken.
1. Der Heilige Geist erfüllte die Apostel (1-4)
Nach der Himmelfahrt Jesu gehorchten die Jünger dem heiligen Befehl Jesu und bildeten samt den Frauen und Maria, der Mutter Jesu und seinen Brüdern, ein heiliges Gefäß des Gebets. So bereiteten Sie sich auf das Kommen des Heiligen Geistes vor. Sehen wir uns Vers 1 an: „Und als der Pfingsttag gekommen war, waren sie alle an einem Ort beieinander.“ Das Pfingstfest wurde im Alten Testament das „Fest der Wochen“ (auf Hebräisch „Shawuot“) genannt. Es fand sieben Wochen nach dem Passa und zu Beginn der Weizenernte und zur Erinnerung an die Gesetzgebung am Berg Sinai statt. Beim Shawuot wird die Synagoge festlich geschmückt und die Zehn Gebote stehen im Mittelpunkt der Toralesung. Dazu gibt es Tänze und milchige Speisen mit Honig, da die Tora mit Milch verglichen und das Wort Gottes als „süß wie Honig“ bezeichnet wird. Viele Juden studieren beim Shawuot die ganze Nacht hindurch in der Synagoge die Tora. So ähnlich musste es auch an jenem Shawuot gewesen sein, an dem etwa 120 Gläubige beieinander versammelt waren.
Sehen wir uns Vers 2 an: „Und es geschah plötzlich ein Brausen vom Himmel wie von einem gewaltigen Wind und erfüllte das ganze Haus, in dem sie saßen.“ Das Kommen des Heiligen Geistes wird hier mit einem gewaltigen Wind verglichen. Auch Jesus sagte in Johannes 3,8: „Der Wind bläst, wo er will und du hörst sein Sausen wohl; aber du weißt nicht, woher er kommt und wohin er fährt. So ist es bei jedem, der aus dem Geist geboren ist.“ In Genesis 2,7 lesen wir, dass Gott, nachdem er den Menschen aus Erde vom Acker geschaffen hatte, den Odem des Lebens in seine Nase blies. So wurde der Mensch ein lebendiges Wesen. In gleicher Weise gibt der Heilige Geist denen, die an Jesus Christus glauben, ein neues geistliches Leben.
Sehen wir uns Vers 3 an: „Und es erschienen ihnen Zungen, zerteilt wie von Feuer; und er setze sich auf einen jeden von ihnen.“ Jeder der Apostel wurde von dem Heiligen Geist erfüllt. Er kam zu ihnen wie Zungen, zerteilt wie von Feuer. Die Zunge ist für jeden Menschen sehr wichtig, denn ohne Zunge können wir nicht sprechen. Das Feuer repräsentiert die Heiligkeit Gottes. Der Heilige Geist tauft mit heiligem Feuer, das den inneren Menschen von allen Sünden und Missetaten reinigt. Der Heilige Geist würde ihre Herzen und Zungen reinigen und ihnen helfen, die Wahrheit über den heiligen Gott zu sprechen. Welch ein mächtiges Werk des Heiligen Geistes war dies in den Jüngern, die bisher voller Furcht gewesen waren. Obwohl sie dem auferstandenen Jesus begegnet waren, hatten sie noch keinen Mut gehabt, die frohe Botschaft zu verkündigen. Sie dachten immer noch, dass die Feinde Jesu sie aufspüren, festnehmen, sogar töten würden. Ohne Jesus hatten sie nur Albträume. Sie konnten keine Vision sehen, wie sie jemals als Jesu Zeugen bis an das Ende der Erde gebraucht werden könnten. Doch dieses erste Pfingstfest im Neuen Testament, an dem der Heilige Geist zu ihnen kam, veränderte die Jünger um 180 Grad. Sie mussten hinausgehen, um frei und öffentlich zu bekennen, wer Gott ist, welche großen Taten Gott hatte geschehen lassen und welches unfassbar großes Erlösungswerk Gott durch Jesus Christus erfüllt hatte. Vielleicht bezeugten die Apostel die bekannte Bibelstelle aus Johannes 3,16: „Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben.“
Sehen wir uns Vers 4 an: „Und sie wurden alle erfüllt von dem Heiligen Geist und fingen an zu predigen in andern Sprachen, wie der Geist ihnen gab auszusprechen.“ Hier lernen wir das Werk des Heiligen Geistes kennen: Die einst furchtsamen Jünger wurden zu mutigen und vollmächtigen Predigern verändert. Sie konnten sogar in anderen Sprachen predigen. Der Heilige Geist befähigte sie, der Weltmission zu dienen und das Evangelium bis an die Enden der Erde zu predigen. Jeder der Apostel wurde mit dem Heiligen Geist erfüllt. Im Alten Testament kam der Heilige Geist gelegentlich auf einen Propheten oder Leiter Israels, um ihm Kraft und Weisheit zu geben. Aber der Wohnort Gottes war der Tempel. Doch durch das Kommen Jesu und durch das vollbrachte Erlösungswerk am Kreuz, hob Gott die zerbrochene Beziehung zu den Menschen auf. Als Jesus am Kreuz starb, riss der Vorhang im Tempel mitten entzwei – von oben an bis unten aus. Dies symbolisiert das Ende des Tempelsystems und den Beginn einer neuen Ära: alle Menschen dürfen durch Jesus eine persönliche Beziehung zu Gott haben. Durch den Glauben an Jesus nimmt Gott Wohnung in den Herzen der Gläubigen. Als der Heilige Geist am Pfingsttag kam, erfüllte er die Apostel, einen nach dem anderen, mit seiner Gegenwart. Das Ziel des Heiligen Geistes ist die Weltmission.
Im Jahre 1722 gründete Reichsgraf von Zinzendorf die Gemeinschaft der Herrnhuter Brüdergemeine. In sie wurden zahlreiche um ihres Glauben willen verfolgte Brüder aufgenommen. Als einige Gruppen der Gemeine zerstritten waren, wirkte der Heilige Geist bei der historischen Abendmahlsfeier am 13. August 1727 sehr mächtig, sodass man seine Sünden bekannte und die Gemeinschaft im Geiste Christi durch ein „neues Pfingsten“ wiederhergestellt wurde. Der Heilige Geist wirkte weiter und sandte aus dem kleinen Ort Herrnhut zahlreiche Missionare z. B. auf die Westindischen Inseln, nach Grönland, Tibet, Suriname, Südafrika, ja bis an die Enden der Erde.
Gott hat jedem Gläubigen den Heiligen Geist gegeben, damit er das Wort Gottes verkündigt und die frohe Botschaft bis an das Ende der Erde bringt. Weil wir den Heiligen Geist empfangen haben, vertrauen wir nicht auf unsere eigene Kraft, sondern auf das Wirken des Geistes Gottes. Wir brauchen nicht auf unsere Schwachheit zu schauen, sondern dürfen das Werk des Heiligen Geistes erfahren, der in uns und anderen mächtig wirkt. Ludwig Hofacker (1798 – 1828) erlitt mit 22 Jahren einen schweren gesundheitlichen Zusammenbruch. Nach seinem Studium musste er täglich eine Vielzahl von Medikamenten einnehmen. Seine Stimme war schwach und kränklich. Aber weil der Geist Gottes in ihm wirkte, war seine Kirche oft schon eine Stunde vor Gottesdienstbeginn überfüllt. Er rief in seinen Predigten immer klar zur Entscheidung und zum Kampf gegen die Lauheit. Bis heute werden seine Predigtbände in vielen verschiedenen Sprachen veröffentlicht. Durch Ludwig Hofacker können wir sehen, dass der Heilige Geist all unserer Schwachheit aufhilft und uns bevollmächtigt, Gottes Auftrag bis an die Enden der Erde zu vollbringen.
Der Heilige Geist ist der größte Segen, den Gott den Menschen geben kann. Wenn der Heilige Geist in unsere Herzen kommt und Wohnung nimmt, treibt er alle bösen Geister und alle Todesmacht und Sünde aus unseren Herzen aus. Der Heilige Geist erwärmt wie ein Feuer unsere Herzen mit der Liebe Gottes. Apostel Paulus sagt in Römer 5,5b: „… denn die Liebe Gottes ist ausgegossen in unsere Herzen durch den Heiligen Geist, der uns gegeben ist.“ Ein junger Mann war so herzenskalt, dass er nicht einmal ein Herz für einen Freund hatte, der an Magersucht erkrankt war. Aber als dieser junge Mann Jesus begegnete und Jesu Sündenvergebungsgnade erfuhr, lies der Heilige Geist alle Kälte seines Herzens schmelzen und erfüllte ihn mit der Liebe Gottes. Nun dient er den jungen Menschen als ein guter Hirte und Bibellehrer und Gott gebraucht ihn als einen verantwortlichen geistlichen Leiter für die geistliche Erneuerung dieser Generation.
2. Wir hören sie in unsern Sprachen von den großen Taten Gottes reden (5-13)
Als die Apostel von dem Heiligen Geist erfüllt wurden, begannen sie in andern Sprachen zu sprechen, wie der Geist ihnen gab auszusprechen. Die Worte, die sie redeten, sprachen die Menschen anderer Nationen an, obwohl die Jünger sie nie zuvor gesehen hatten. Als die Apostel so frei und öffentlich die großen Taten Gottes redeten, geschah das herrliche Wunderwerk, dass sie allerlei Sprachen reden konnten, obwohl sie eigentlich nur ihre eigene Muttersprache sprechen konnten. Sehen wir uns die Verse 5-11 an: „Es wohnten aber in Jerusalem Juden, die waren gottesfürchtige Männer aus allen Völkern unter dem Himmel. Als nun dieses Brausen geschah, kam die Menge zusammen und wurde bestürzt; denn ein jeder hörte sie in seiner eigenen Sprache reden. Sie entsetzten sich aber, verwunderten sich und sprachen: Siehe, sind nicht diese alle, die da reden, aus Galiläa? Wie hören wir denn jeder seine eigene Muttersprache? Parther und Meder und Elamiter und die wir wohnen in Mesopotamien und Judäa, Kappadozien, Pontus und der Provinz Asien, Phrygien und Pamphylien, Ägypten und der Gegend von Kyrene in Libyen und Einwanderer aus Rom, Juden und Judengenossen, Kreter und Araber: wir hören sie in unsern Sprachen von den großen Taten Gottes reden.“ Der Heilige Geist überwand alle Sprachbarrieren und lies sie eine große geistliche Familie bilden. Beim Pfingstfest zeigte Gott seine Liebe zu den Menschen aus allen Nationen. Wie sehnsüchtig muss Gott auf diesen Tag gewartet haben. In Genesis Kapitel 11 wird uns vom Turmbau zu Babel berichtet. Weil die Menschen gegenüber Gott hochmütig geworden waren und dachten, dass sie keinen Gott bräuchten und ohne Gott sogar bis in den Himmel bauen könnten, strafte Gott ihr Tun, indem er die Sprachen verwirrte und ihre Zusammenarbeit verhinderte. Doch nun, nachdem Jesus das Erlösungswerk Gottes durch seinen Kreuzestod und seine Auferstehung vollbracht hatte, wollte Gott die Menschen aller Nationen wieder vereinen und ihnen das rettende Evangelium in ihrer jeweiligen Sprache verkündigen. Diese wiederhergestellte geistliche Familie, die Familie der Gläubigen, ist von dem Pfingstfest in Jerusalem bis auf den heutigen Tag immer weiter gewachsen. Von 120 Gläubigen damals – über die 3.000 gläubig gewordenen am ersten Pfingsttag – bis hin zu geschätzten 2,5 Milliarden Christen in unseren Tagen. Und täglich werden es mehr!
Welch eine Dynamik hat der Heilige Geist, dass er das Evangelium nicht in Jerusalem bleiben lies, sondern – wie von Jesus und den Propheten verheißen – es in ganz Judäa und Samarien und bis an das Ende der Erde verkündigte. Unser Pfingsten im Neuen Testament ist ein großartiges Fest, weil es uns fröhlich werden lässt, dass Gott uns Mut und Kraft und Vollmacht gibt, Jesu Weltmissionsbefehl nicht nur zu kennen sondern ihn auch zu tun und das Evangelium unter allen Umständen – auch unter Leiden und Verfolgungen – zu verkündigen, bis an die Enden der Erde. Das Werk des Heiligen Geistes ist es, bis auf diesen Tag, dass er Menschenherzen öffnet und Menschen durch das Wort Gottes zum Glauben führt, ja dass er sie erleuchtet, stärkt, tröstet und in alle Wahrheit leitet.
Durch das mächtige Wirken des Heiligen Geistes beim ersten Pfingsten in Jerusalem sehen wir, dass das Werk Gottes nicht heimlich oder im Verborgenen geschieht, sondern öffentlich, d. h. jeder kann, darf und muss das mächtige Wirken Gottes sehen. Lesen wir die Verse 12 und 13: „Sie entsetzten sich aber alle und wurden ratlos und sprachen einer zu dem andern: Was will das werden? Andere aber hatten ihren Spott und sprachen: Sie sind voll von süßem Wein.“ Obwohl alle Anwesenden dasselbe sahen, gab es doch zwei unterschiedliche Reaktionen. Gottesfürchtige Leute wollten die geistliche Bedeutung dieser Begebenheit erfahren. Aber die Spötter machten sich über die Jünger lustig, indem sie sagten, dass sie voll süßen Weines, also betrunken, seien. Auch heute gibt es immer wieder Spötter, die Gottes wirken als Menschenwerk abtun und sogar darüber Spott treiben.
3. Gott gießt über alle Menschen den Heiligen Geist aus (14-21)
Als einige über die vom Geist erfüllten Apostel spotteten, trat Petrus mutig auf und erhob seine Stimme und sagte zu der Menge: „Ihr Juden, liebe Männer, und alle, die ihr in Jerusalem wohnt, das sei euch kundgetan, und lasst meine Worte zu euren Ohren eingehen! Denn diese sind nicht betrunken, wie ihr meint, ist es doch erst die dritte Stunde am Tage; sondern das ist’s, was durch den Propheten Joel gesagt worden ist …“ Petrus war einst ein furchtsamer Mensch gewesen, doch nun – vom Geist Gottes erfüllt – konnte er die Spötter und Widersacher mit dem Wort Gottes klar zurechtweisen. Er verkündete ihnen die Verheißung Gottes aus Joel 3,1-5 (17-21): „Und es soll geschehen in den letzten Tagen, spricht Gott, da will ich ausgießen von meinem Geist auf alles Fleisch; und eure Söhne und eure Töchter sollen weissagen, und eure Jünglinge sollen Gesichte sehen, und eure Alten sollen Träume haben; und auf meine Knechte und auf meine Mägde will ich in jenen Tagen von meinem Geist ausgießen, und sie sollen weissagen. Und ich will Wunder tun oben am Himmel und Zeichen unten auf Erden, Blut und Feuer und Rauchdampf; die Sonne soll in Finsternis und der Mond in Blut verwandelt werden, ehe der große Tag der Offenbarung des Herrn kommt. Und es soll geschehen: wer den Namen des Herrn anrufen wird, der soll gerettet werden.“
Von Petrus lernen wir hier, dass er zu einem verantwortlichen Hirten und geistlichen Leiter verändert worden war, der nun mutig seine Stimme erhob und die Widersacher mit klarer Botschaft des Wortes Gottes zurechtwies. Es war das Werk des Heiligen Geistes, dass Petrus so verändert worden war. Früher hatte er Jesus dreimal verleugnet, doch nun predigte er die klare, vollmächtige Botschaft. Dass auch die anderen Jünger von den gewöhnlichen Fischern und Zöllnern zu den Predigern des Wortes verändert waren, die in allen Sprachen predigten, war das Werk des Heiligen Geistes. Sehen wir uns Vers 17 an: „Und es soll geschehen in den letzten Tagen, spricht Gott, da will ich ausgießen von meinem Geist auf alles Fleisch; und eure Söhne und eure Töchter sollen weissagen, und eure Jünglinge sollen Gesichte sehen, und eure Alten sollen Träume haben.“ Diese Prophezeiung sagt, dass der Heilige Geist nicht nur einer besonderen Person, sondern Söhnen, Töchtern, jungen Menschen, alten Menschen, ja allen Menschen gegeben wird. Was verheißt Gott durch sein Wort aus Joel konkret?
Erstens: Eure Söhne und Töchter sollen weissagen.
Wenn der Heilige Geist kommt, werden Söhne und Töchter weissagen. Junge Menschen sprechen allgemein viel über die Stars aus Sport, Musik und Kino. Sie reden über Smartphones, Internet, Mode oder Lifestyle. Aber wenn der Heilige Geist kommt, dann werden unsere Söhne nicht mehr ihre Zeit mit unnützen Dingen wie Internet oder unsere Töchter mit ihrer Schönheit beschäftigen, sondern sie werden ihre Priorität auf das Wort Gottes, auf das Bibelstudium und Bibellesen setzen und werden die kostbarste Zeit des Tages für das Frühgebet und für die geistliche Gemeinschaft nutzen. Sie werden mit Freude Stellungnahme schreiben; begeistert am Bibelstudium teilnehmen; sie werden auch ihren Freunden das Wort Gottes weissagen, d. h. andere Menschen mit dem Wort Gottes erbauen, ermahnen, trösten und zu Jesus führen. Danken wir Gott, dass wir in dieser Zeit schon sehen dürfen, wie Gottes Geist mächtig in unseren Söhnen und Töchtern wirkt, sodass sie mehr und mehr ihre geistliche Identität finden, als Bibellehrer heranwachsen, ihre Freunde zum Wort Gottes und zum Gottesdienst einladen. Unsere Jugendlichen des Esra- und Gideonteams durften durch die Young Leaders- und Kinderkonferenz das Evangelium persönlich aufnehmen und zu Jesus kommen. Da erfuhren sie das Wirken des Heiligen Geistes. Sie begannen, das Frühgebet im Haus Gottes zu halten und den Gebetsaltar für die geistliche Wiedererweckung aufzubauen. Einige durften die Lebensgemeinschaft beginnen und Gottes Vision empfangen, als geistliche Leiter und als Missionsdirektoren für die muslimische Welt gebraucht zu werden.
Zweitens: Eure Jünglinge sollen Gesichte sehen.
„Gesichte sehen“ bedeutet, dass man etwas, das in Zukunft geschehen wird, schaut. Eine solche Vision ist keine selbsterdachte Vision, die aus dem eigenen sündigen Herzen stammt, sondern eine Vision, die von Gott kommt. Wenn unsere Jünglinge die Gesichte Gottes sehen, können sie ihre eigenen weltlichen Vorstellungen oder Träume nach Karriere oder nach abgesichertem Leben aufgeben. Sich können sich entscheiden, Gottes Wort mit absoluter Haltung zu gehorchen und ihr Leben dem Willen Gottes und der Führung Gottes völlig anzuvertrauen. Wenn unsere Jugendlichen und jungen Bibelschüler Gesichte sehen und Gottes Vision empfangen, werden sie mit Freude und Entschiedenheit ihr junges Leben Gott anvertrauen und sich Gott zur Verfügung stellen, um als Bibellehrer, Hirten und geistliche Leiter zu leben. Sie werden sich auch entscheiden, nicht ein kleinbürgerliches Glück durch einen Freund oder eine Freundin zu suchen, sondern ihre ganze Zukunft – auch ihre Heirat – in die Hände Gottes zu legen und gesegnete Glaubensfamilien für die Weltmission zu gründen.
In den 60er Jahren war Korea eines der ärmsten Länder der Erde. Junge Menschen waren nach dem Bruderkrieg fatalistisch und konnten keine Vision haben. Gott gebrauchte Missionar Dr. Samuel Lee und Missionarin Sarah Barry, die damals selber noch jung waren, indem sie ihr Leben völlig Gott weihten und jungen Koreanern mit dem Bibelstudium dienten. Da wirkte der Heilige Geist mächtig, sodass viele Jünglinge in Korea Gesichte sahen und sich entschieden, als Missionare der Weltmission zu dienen. Obwohl sie scheinbar zu arm waren und keine Möglichkeiten hatten, bereitete Gott den Weg, sodass viele Missionare nach Deutschland, Europa, Amerika, ja in alle Länder ausgesandt wurden und Korea zu einem Missionare sendenden Land verändert wurde. Als zwei Menschen (Dr. Lee, Mutter Barry) Gesichte sahen und Gottes Vision empfingen, konnte eine ganzes Volk – Südkorea – zu einer priesterlichen Nation verändert werden. Wenn unsere zweite und dritte Generation Missionare Gesichte sehen, wird Gott auch durch sie mächtig wirken, um alle Universitäten in Europa zu pionieren, sogar die muslimische Welt zu evangelisieren und Europa zu einem Missionare sendenden Kontinent wiederherzustellen.
Drittens: Eure Alten sollen Träume haben.
In der Regel betrachtet man Menschen ab einem Alter von 50 Jahren als „alt“. Wenn man älter wird, denkt man gewöhnlich mehr an sich selbst, an die Gesundheit, an die Familie, sogar an seine Rentenversicherung. Aber die Verheißung, dass die Alten Träume haben, soll uns ermutigen, im Alter nicht an uns selbst, nicht an eigene Bequemlichkeit auch nicht zu viel an die Gesundheit zu denken, sondern Träume zu haben: für unsere Kinder, für unsere Hoffnungsträger, für unser Land und unseren Kontinent. Natürlich auch für uns selbst, nämlich auch im Alter Gottes Werk zu dienen und zu Gottes Zeit als „Silbermissionare“ gebraucht zu werden.
Gottes Knecht Missionar Peter empfing den Traum, durch das Anbauwerk an unserem Missionshaus einen geistlichen Stützpunkt für die Europa- und Muslimemission aufzurichten. Gott segnete diesen Traum und öffnete zahlreiche Türen und Herzen. Im letzten Herbst durften wir diesen wunderschönen Anbau einweihen und Gott zusammen mit zahlreichen Knechten und Mägden Gottes danken. Es blieb aber nicht bei diesem „einen Traum“. Gott schenkte seinem Knecht weitere Träume und noch größere Vision, Stützpunkte in der Türkei, in Kasachstan, in Nordafrika … zu errichten. Weil Gott seinem Knecht diese Träume schenkte, ist Missionar Peter stets voller Vision und pflanzt Gottes Träume und Visionen auch in unsere Herzen, auch in die Herzen der zweiten und dritten Generation ein.
Gott schenke jedem von uns seine Träume und seine Visionen, unser Leben – es sei jung oder alt – bis zum Ende für die Mission Gottes völlig einzusetzen und als Bibellehrer, Hirten und Missionare von Gott gebraucht zu werden. Durch unser gemeinsames Jahresleitwort aus Hesekiel 37,10 hat Gott uns seine Vision offenbart, dass er mit der Macht seines Wortes die 1.700 Campusse in Deutschland und Europa, die jetzt noch einem riesigen Totenfeld gleichen, lebendig macht und ein überaus großes Heer von 10.000 Bibellehrern und fünf Millionen Gebetsmitarbeitern aufstellt.
Sehen wir uns Vers 18 an: „und auf meine Knechte und auf meine Mägde will ich in jenen Tagen von meinem Geist ausgießen, und sie sollen weissagen.“ Knechte und Mägde waren damals gering geachtet und mussten niedrigste Arbeiten für ihre Herren ausführen. Aber in Gottes Augen sind sie kostbare und wertvolle Personen, die weissagen und Gottes mächtiges Wirken vorhersagen werden. Hier sehen wir, dass Gott seinen Geist wirklich auf alles Fleisch ausgießen wird – ohne Ansehen der Person. Was in der Welt gering und niedrig angesehen, ja oftmals sogar verachtet wird, dass ist vor Gott so sehr kostbar. Denn alle, in deren Herzen der Geist Gottes wirkt, die sind Gottes Kinder!
Ich danke dem Herrn, dass er – anlässlich meines 50. Geburtstags – seine Vision in meinem Herzen erneuert: nicht als ein gewöhnlicher Büroangestellter oder Familienvater, sondern als Bibellehrer, Hirte, Diener des Wortes zu leben, sogar als Pionier und Missionar gebraucht zu werden. Ich danke Gott für das Privileg, dass meine Hausgemeinde dem Pionierungswerk an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg dienen darf. Ich durfte heute Gottes Vision aufnehmen, dass Gott meine Hausgemeinde gebrauchen wird, um die jungen Menschen an dieser Hochschule mit dem Wort Gottes geistlich zu speisen und mit der Kraft des Heiligen Geistes einen Abraham und eine Sarah des Glaubens und 12 Jesujünger aufzustellen. Wir dürfen auch Träume haben, dass Gott diesen Campus als einen Missionare sendenden Campus gebrauchen wird. Wir dürfen davon träumen, dass Gott unsere Kinder zu Bibellehrern, geistlichen Leitern und Missionsdirektoren erzieht und uns zu seiner Zeit als Missionare in Ostdeutschland, Europa und bis in die muslimische Welt gebraucht.
Gott segne jeden unter uns, gemäß dem heutigen Wort von dem Heiligen Geist erfüllt zu werden und mit Weissagungen, Gesichten, Träumen und Visionen, ein einflussreiches Leben für die Weltmission zu führen. Gott helfe uns, nicht mehr auf uns selbst oder auf unsere Lage zu schauen, sondern mit der Hoffnung Gottes das Evangelium zu predigen und Jesu Weltmissionsbefehl zu erfüllen. Sehen wir uns die Verse 19-21 an. Alle diese Wunder und Zeichen haben das eine Ziel: Gottes Macht und Herrschaft zu offenbaren und Menschen zur Umkehr zu Jesus zu führen. Bis Jesus wiederkommt bleibt der Weg der Errettung für alle Menschen unveränderlich: wer den Namen des Herrn anrufen wird, der soll gerettet werden.
Heute haben wir das Werk des Heiligen Geistes kennengelernt. Der Heilige Geist veränderte die furchtsamen Jünger zu vollmächtigen Predigern bis an die Enden der Erde. Wenn wir Jesus als den Herrn annehmen, wird er auch in unser Leben einziehen, dass wir vom Heiligen Geist erfüllt als mutige Zeugen Jesu in Bonn, Deutschland, Europa und bis an die Enden der Erde gebraucht werden. Der Heilige Geist möge weiter in uns und durch uns mächtig wirken, dass wir mit der Vision Gottes der Weltmission dienen und mit Hesekiel 37,10 zehntausend Bibellehrer an den 1.700 Unis in Europa aufstellen.