Das Gleichnis von den anvertrauten Zentnern (Matthäus 25,21)
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DAS GLEICHNIS VON DEN ANVERTRAUTEN ZENTNERN
Matthäus 25,14 – 30
Leitvers 25,21
„Da sprach sein Herr zu ihm: Recht so, du tüchtiger und treuer Knecht, du bist über wenigem treu gewesen, ich will dich über viel setzen; geh hinein zu deines Herrn Freude.“
In den Kapiteln 24 und 25 des Matthäusevangeliums lehrte Jesus über die Endzeit und über sein zweites Kommen. In der vergangenen Woche haben wir durch das Gleichnis von den klugen und törichten Jungfrauen gelernt, dass wir uns rechtzeitig vorbereiten sollen, indem wir die persönliche Liebesbeziehung zu Jesus entwickeln. Lasst uns durch Buße und Gehorsam das geistliche Öl des Glaubens vorbereiten und Jesus bei seiner Wiederkunft mit großer Freude herzlich empfangen.
In dem heutigen Gleichnis geht es darum, wie wir Jesu Lob und Anerkennung bekommen können, wenn wir Rechenschaft vor ihm ablegen müssen. Jesus hat jedem von uns ein großartiges menschliches und geistliches Kapital anvertraut. Unsere Aufgabe ist es, dieses Kapital gut zu verwalten und damit Handel zu treiben, sodass wir gute Früchte für Gott her vorbringen und unseren Herrn Jesus Christus erfreuen können. Wer treu und tüchtig seine Aufgabe erfüllt, wird Lob von dem Herrn erhalten und darf zu seiner Freude eingehen. Wer faul und nutzlos bleibt, wird bestraft und hinausgestoßen werden. Lasst uns daran erinnern, welche Zentner Gott uns anvertraut hat. Lasst uns nicht faul oder passiv bleiben, sondern mit den anvertrauten Zentnern fleißig arbeiten und Früchte des Lebens für unseren Herrn bringen.
1. Er vertraute ihnen sein Vermögen an (14-18)
Jesus erzählte das Gleichnis von einem reichen Mann, der für eine lange Zeit ins Ausland ging. Darum vertraute er sein gesamtes Vermögen seinen Knechten an. Dem ersten gab er fünf Zentner Silber, dem zweiten gab er zwei Zentner und dem dritten einen Zentner Silber. Dann gebot er ihnen, dass sie damit fleißig Handel treiben sollten, bis er wiederkommt. Ein Zentner Silber könnten ca. 100.000 € sein, also eine riesige Menge Geld. Jeder hatte eine stattliche Summe bekommen und der Herr hatte ihnen freie Hand gelassen, wie sie damit handeln konnten.
In diesem Gleichnis ist der Herr unser Herr Jesus und wir sind seine Knechte. Jesus hat die Welt bei der Himmelfahrt verlassen, aber er wird wiederkommen, wie er vorausgesagt hat. Was sind dann die Zentner, die er uns anvertraut hat? Zunächst hat er jedem von uns das Leben gegeben. Unser Leben gehört nicht uns, es ist Gottes Eigentum, das er uns für bestimmte Zeit anvertraut hat. Weil Gott der Eigentümer ist, müssen wir mit unserem Leben verantwortungsvoll umgehen und einmal Rechenschaft darüber ablegen. Jesus hat uns auch den kostbaren Schatz des Evangeliums anvertraut. Wir haben seine Gnade der Vergebung und des neuen Lebens persönlich erfahren und er hat uns berufen, dieses Evangelium in der ganzen Welt zu verkündigen und so gute Früchte zu bringen. Darüber hinaus hat er jedem Menschen verschiedene Gaben gegeben, z. B. zu musizieren, reden, dienen, putzen oder beten. Jede dieser Gaben ist wichtig und kann für Gott Frucht bringen.
Sehen wir uns an, wie die Knechte handelten. In Vers 16 erfahren wir, dass der erste Knecht sofort hinging und mit dem empfangenen Gut fleißig handelte. Er hatte eine große Liebe zu seinem Herrn und so tat er sein Bestes, um einen guten Gewinn zu erwirtschaften. Weil sein Herr weg war, gab es niemanden, der ihn kontrollierte. Aber er versuchte nicht erst mal Pause zu machen. Er ließ sich nicht durch Computerspiele ablenken. Stattdessen ging er sogleich hin und begann fleißig zu arbeiten. Er arbeitete in der Furcht des Herrn, so als ob er ihn jederzeit sehen würde. Dieser Knecht wollte unbedingt seinen Herrn erfreuen und so vermehrte er das Gut seines Herrn auf das Doppelte. Auch der zweite Knecht murrte nicht, weil er nur zwei statt fünf Zentner erhalten hatte. Vielmehr handelte er auf gleiche Weise, arbeitete fleißig und brachte zwei weitere Zentner dazu. Der dritte Knecht empfing eigentlich nur einen Zentner, d. h. dass seine Aufgabe am leichtesten war. Aber er fühlte sich trotzdem sehr belastet. Er wollte nicht für seinen Herrn arbeiten. So ging er hin und vergrub das Geld in der Erde. Vielleicht hat er gedacht, dass er später für den Herrn arbeiten würde; aber später kam nie. Menschlich gesehen war er sehr geschickt, weil er jedes Risiko vermied. Aber geistlich gesehen war er dumm, weil er nicht wusste, wozu der Herr ihm diesen Zentner gegeben hatte.
Wir, die Christen, sind in einer Hinsicht Händler des Evangeliums. Wir haben viel Kapital von unserem Herrn anvertraut bekommen. Darum ist es sehr wichtig, wie wir auf diese Gnade reagieren, ob wir sie gut verwalten und fleißig damit arbeiten und so einen guten Gewinn erzielen, oder ob wir die Gnade verstecken und so zu nutzlosen Knechten werden. Einige denken vielleicht, dass nur ihr Pastor viel von Gott bekommen hätte, dass sie aber selber ungeeignet wären. Aber dies ist nur eine faule Ausrede, mit der sie ihre Faulheit und Passivität rechtfertigen wollen. Gott hat in seiner Souveränität jedem einen passenden Zentner anvertraut. Darum brauchen wir uns nicht mit anderen vergleichen oder sie beneiden, sondern dürfen unsere Gabe finden und sie für Gott fleißig gebrauchen. Joni Eareckson war nach ihrem Unfall Querschnittsgelähmt. Darum dachte sie anfangs, dass sie nichts tun könnte. Aber sie nahm Gottes Liebe auf und fand ihren Zentner. Von da an konnte sie vieles lernen und viele Menschen, die sich in einer ähnlichen Lage befanden, ermutigen. Als Jugendlicher dachte Ben Carson, dass er keine Zentner hätte. Aber durch seine Mutter ermutigt, fing er an, seine Fähigkeiten zu entwickeln und konnte so Gott durch sein Leben verherrlichen. Ich kenne einen jungen Mann, der seine Fähigkeit in der Schulzeit gut entwickelt. Er könnte damit seine eigene Karriere machen. Aber als er sich entschied, seine Zentner für Gott einzusetzen, hat Gott ihn gesegnet und erlaubt ihm nun sogar auf der internationalen Ebene dem Werk Gottes zu dienen. Passiv zu bleiben und zu murren ist eine große Sünde und Rebellion gegen Gott. Wir müssen unsere Zentner von Gott finden und sogleich hingehen, fleißig arbeiten und gute Früchte für Gott bringen.
2. Er forderte Rechenschaft von ihnen (19-30)
Betrachten wir Vers 19. Als der Herr nach langer Zeit zurückkehrte, forderte er von seinen Knechten Rechenschaft darüber, was sie mit seinem anvertrauten Gut angefangen hatten. Weil er der Eigentümer ist, hat er das Recht, diesen Rechenschaftsbericht einzufordern. Gott ist der Eigentümer des Lebens und alle Menschen müssen vor Gott Rechenschaft ablegen. Gott wird uns eines Tages fragen, was wir mit unserem Leben gemacht haben. Haben wir Gott gedient und gute Früchte für Gott hervorgebracht? Oder haben wir nur an uns selbst gedacht und alles für uns selber gebraucht? Heutzutage denken viele Menschen, dass ihr Leben ihnen selbst gehört und sie tun und lassen können, was sie wollen. Sie versuchen immer den größtmöglichen Vorteil für sich selbst zu bekommen. Einige wollen erfolgreich oder anerkannt werden. Einige versuchen auf der Überholspur ein cooles Leben zu führen. Aber wir müssen wissen, dass wir am Ende Rechenschaft ablegen müssen, was wir mit unserem Leben gemacht und welche Frucht wir hervorgebracht haben.
Sehen wir uns einmal die Rechenschaftsberichte der drei Knechte an. Der erste Knecht konnte davon berichten, dass er mit den anvertrauten fünf Zentnern gut gehandelt und fünf weitere dazu gewonnen hatte. Nun legte er dies alles mit großer Freude seinem Herrn zu Füßen. Sein Bericht zeigt uns, dass ein fruchtbringendes Leben für Gott das wahrhaft glückliche und selige Leben ist. Der Herr antwortete ihm: „Recht so, du tüchtiger und treuer Knecht, du bis über wenigem treu gewesen, ich will dich über viel setzen; geh hinein zu deines Herrn Freude.“ Der Herr freute sich sehr über seinen Knecht und lobte ihn als einen treuen und tüchtigen Knecht. Sein Lohn war es, dass er ewig bei dem Herrn bleiben durfte und als ein Verwalter eine noch größere Aufgabe bekam. In gleicher Weise konnte auch der zweite Knecht von seinem Gewinn berichten und vier Zentner zu dem Herrn bringen, wofür er ebenfalls Lob und Anerkennung von seinem Herrn bekam.
Lesen wir Vers 21 gemeinsam: „Da sprach sein Herr zu ihm: Recht so, du tüchtiger und treuer Knecht, du bist über wenigem treu gewesen, ich will dich über viel setzen; geh hinein zu deines Herrn Freude.“ Der Herr lobte besonders ihre Treue, d. h. dass er nicht leistungsorientiert dachte. Es war nicht ein bestimmter Erfolg oder Gewinn, den er erwartete, sondern der Herr wollte vor allem ihre Treue sehen. Im Vergleich zum Vermögen des Herrn war es nur wenig, was er ihnen anvertraut hatte, aber nun wollte er sie über viel setzen. Wenn wir lernen, von kleinen Dingen an treu zu sein, z. B. für das Frühgebet oder für das Zweierbibelstudium mit einem Hoffnungsträger, dann können wir auch Gottes Anerkennung bekommen. Ich habe gehört, dass Missionar Dr. John Jun früher niemals eine Botschaft weitergeben durfte, sondern wie ein Türsteher die Garderobe im Zentrum ordnete und sich um einige Hoffnungsträger kümmerte, die nicht zum Gottesdienst kamen. Aber als er viele Jahre diese scheinbar geringe Aufgabe treu erfüllte, erhielt er Gottes Anerkennung. Er wurde Direktor für UBF Korea, später sogar als Generaldirektor berufen. Unsere neue Generation hat in diesen Ferien im Sommercamp fleißig gelernt. Auf diese Weise haben sie das Kapital der Zeit nicht vergraben, sondern es sehr gut gebraucht. Gott wird ihre Treue für diese kleine Aufgabe bestimmt reichlich segnen, sodass sie nicht nur hervorragende Schüler, sondern auch hervorragende geistliche Leiter werden. Lasst uns lernen, in unserer anvertrauten Aufgabe treu zu sein, und unsere Gaben für Gott fleißig zu gebrauchen, sodass wir Gottes Anerkennung bekommen können: „Recht so du tüchtiger und treuer Knecht. Geh hinein zu deines Herrn Freude.“
Sehen wir uns nun Vers 24 an. Schließlich kam auch der dritte Knecht zur Abrechnung vor seinen Herrn. Doch er hatte gar keinen Gewinn gemacht, weil er nicht gearbeitet hatte. Anstatt Buße zu tun, begann er mit vielen Worten seine Faulheit zu rechtfertigen. Seine Worte zeigen, dass er voller Misstrauen und krummer, voreingenommener Gedanken gegenüber seinem Herrn war. Er hielt ihn für hart und ungerecht und beschuldigte ihn, dass er etwas fordern würde, für das er selber nichts gemacht habe. Wegen seiner krummen Gedanken war er zuerst rebellisch und danach furchtsam geworden. Schließlich wurde er passiv und faul, sodass er seine Pflicht nicht erfüllte und das kostbare Gut in der Erde vergammeln ließ. Am Ende war er sogar noch selbstgerecht. Er sagte: „Da hast du das Deine“, so als ob der Herr ihm dankbar sein sollte, dass er es nicht verprasst hatte.
Wie reagierte der Herr darauf? Lesen wir die Verse 26 und 27: „Der Herr aber antwortete und sprach zu ihm: Du böser und fauler Knecht! Wusstest du, dass ich ernte, wo ich nicht gesät habe, und einsammle, wo ich nicht ausgestreut habe? Dann hättest du mein Geld zu den Wechslern bringen sollen, und wenn ich gekommen wäre, hätte ich das Meine wiederbekommen mit Zinsen.“ Der Herr bezeichnete ihn als böse, faul und nutzlos. Er hatte das anvertraute Geld nicht einmal zur Bank gebracht, um Zinsen zu bekommen. Er war so faul gewesen und hatte gar nichts getan und nur nach seinem eigenen Gefühl gelebt. Als er keine Frucht brachte, wurde ihm das anvertraute Kapital weggenommen und es wurde alles „Knecht Nummer 1“ gegeben. Er aber wurde vom Reich Gottes ausgeschlossen und in die Finsternis hinausgeworfen, wo Heulen und Zähneklappern ist. Wer Gottes Souveränität missachtet, nur nach seinem Gefühl und Eigenwillen lebt, wird vom Herrn bestraft.
Dieses Gleichnis ist eine ernsthafte Warnung an diejenigen, die Gottes Gnade und Apostelamt empfangen haben, nicht wie der dritte Knecht zu sein. Gott hat jedem seine Zentner anvertraut. Darum müssen wir unsere Zentner finden und gebrauchen und gute Früchte für unseren Herrn bringen. Böse und untreue Menschen sind nutzlos für Gott und werden am Ende in die Finsternis hinausgeworfen. Ein Glaubensleben ist niemals ein passives Leben oder selbstsüchtiges Leben, sondern ein Leben, durch das wir aktiv für Gott gute Früchte hervorbringen. Wenn Gott uns viel anvertraut hat, wird er auch viel von uns fordern. Paulus sagte: „Wehe mir, wenn ich das Evangelium nicht predigte.“ Darum dürfen wir, was Gott uns anvertraut hat, nicht brach liegen lassen. Wir müssen treu und fleißig unsere Zentner gebrauchen, damit wir Gott die gute Frucht bringen können, und nicht am Tag der Abrechnung mit leeren Händen vor ihm stehen.
Unser Kontinent Europa ist von Gott sehr gesegnet worden, weil das Evangelium durch Paulus zuerst nach Europa kam. In der Geschichte gab es so viele große Helden des Glaubens in Europa. Aber dieses Kapital bedeutet auch eine süße Verantwortung, dass wir die Lampe des Glaubens weitertragen und sie in die ganze Welt leuchten lassen. Zurzeit vergraben viele Christen in Europa ihre Zentner und haben Angst, sie zu gebrauchen. Aber das Evangelium nicht zu verkündigen ist eine schlimme Unterlassungssünde. Wenn wir unsere Zentner nicht gebrauchen, werden wir Gottes Strafe erfahren. Wir sollen fleißig mit dem Evangelium handeln, indem wir am Campus viele Studenten durch das Zweierbibelstudium weiden und als eine Hirtennation für die Weltmission wirken. Korea war ein Land der Dritten Welt. Erst vor etwa 150 Jahren wurde das Evangelium zum ersten Mal in Korea verkündigt. Aber die Koreaner handelten fleißig mit dem Zentner, den Gott ihnen gegeben hatte, und so sind sie zu dem Land geworden, welches nach den USA die meisten Missionare für die Weltmission ausgesandt hat. So konnten sie Gottes Segen erhalten und bewahren.
Wir lernen heute, dass Gott jedem von uns seine Zentner anvertraut hat, über die wir Rechenschaft ablegen müssen. Lasst uns unsere Zentner finden und sie fleißig gebrauchen und gute Früchte für Gott bringen, sodass wir einmal Jesu Lob hören dürfen: „Recht so, du tüchtiger und treuer Knecht. … Geh hinein zu deines Herrn Freude.“ Gott gebrauche unser Zweierbibelstudium, dass die Menschen in Europa geistlich erweckt werden, ihre Zentner für Gott einsetzen und Europa wieder als Hirtennation für die Weltmission gebraucht wird.