Darum wachet! (Matthäus 24,42)

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DARUM WACHET!

Matthäus 24,32 – 51
Leitvers 24,42

„Darum wachet; denn ihr wisst nicht, an welchem Tag euer Herr kommt.“

Heute haben wir nochmal die Gelegenheit über den Bibeltext der letzten Woche nachzudenken. Jesus ermahnt uns hier mit großer Dringlichkeit, geistlich wachsam zu bleiben. Wenn wir uns Jesu Warnung jedoch nicht zu Herzen nehmen, müssen wir mit ernsthaften Konsequenzen für die Ewigkeit rechnen. Der vorherige Abschnitt handelte von der Wiederkunft Jesu. Ihr voran geht die Zeit der großen Bedrängnis. Diese Bedrängnis wird so groß werden, wie sie seit der Schöpfung der Welt nicht gewesen ist. Nichtsdestotrotz wird die Wiederkunft Jesu das herrlichste Ereignis auf Erden werden. Jesu Wiederkunft auf den Wolken des Himmels in Herrlichkeit und großer Kraft wird das einschneidendste Ereignis für alle Einwohner auf Erden werden. Für seine Auserwählten wird es der herrlichste Tag ihres Lebens sein, der Tag der vollkommenen Erlösung, der Tag der großen und überschäumenden Freude und der Tag des endgültigen Sieges. Wir können an Jesu Herrlichkeit bei seiner Wiederkunft allein durch seine Gnade teilnehmen. Für diesen herrlichen und siegreichen Tag wünscht sich Jesus von uns, dass wir uns darauf sehr gut vorbereiten. Lasst uns nochmal darüber nachdenken, wie wir uns auf die Wiederkunft Jesu vorbereiten können.

1. Denn wie es in den Tagen Noahs war, so wird auch sein das Kommen des Menschensohns (32-41)

Betrachten wir die Verse 32 und 33: „An dem Feigenbaum lernt ein Gleichnis: Wenn seine Zweige jetzt saftig werden und Blätter treiben, so wisst ihr, dass der Sommer nahe ist. Ebenso auch: Wenn ihr das alles seht, so wisst, dass er nahe vor der Tür ist.“ Die Jünger hatten Jesus danach gefragt, wann das Ende der Zeit kommen würde. Und Jesus hatte ihnen die Zeichen der Endzeit genannt, die da sind: Falsche Christusse, Kriege, Kriegsgeschrei, Erdbeben, Hungersnöte, Verfolgung, Hass und das Erkalten der Liebe. Nun gab er ihnen das Gleichnis vom Feigenbaum. Wenn die Zweige saftig werden und Blätter treiben, dann ist der Sommer nahe. Das Gleiche gilt für das Kommen Jesu. Wenn wir aufmerksam die Ereignisse in der Welt verfolgen, so erkennen wir, dass wir bereits in der Endzeit leben und die Wiederkunft Jesu sehr nahe bevorsteht. Noch nie gab es so viele kriegerische Auseinandersetzungen unter den Völkern wie heute. Noch nie gab es so viele Flüchtlinge weltweit wie heute. Die Verfolgung der Christen ist derzeit auf einem Höhepunkt angelangt. Dazu hören wir immer wieder von Erdbeben, und es treten hier und dort falsche Propheten mit ihren heilsversprechenden Ideologien oder Religionen auf. Vor allem aber sehen wir, wie die Liebe vieler Christen immer mehr erkaltet, wie sie vom Zeitgeist vereinnahmt werden und nur als sogenannte Namenschristen leben, weil sie ihre Mission verlassen haben und ein gegenüber anderen gleichgültiges und selbstzentriertes Leben führen. Wenn wir all diese Dinge wahrnehmen, dann können wir sicher sein, dass die Wiederkunft Jesu sehr nahe ist. Jesus betonte mit Nachdruck, das alle seine Voraussagen über die Endzeit in Erfüllung gehen werden und sprach in Vers 35: „Himmel und Erde werden vergehen; aber meine Worte werden nicht vergehen.“

Betrachten wir Vers 36: „Von dem Tage aber und von der Stunde weiß niemand, auch die Engel im Himmel nicht, auch der Sohn nicht, sondern allein der Vater.“ Jesus sprach mit aller Gewissheit von seiner Wiederkunft. Er wusste, dass er wiederkommen wird, aber er wusste nicht, wann genau es sein würde. Warum wusste Jesus es nicht, obgleich er doch alles wusste, was sein Vater tun würde? Es bleibt für uns ein Geheimnis auf Erden, und es bleibt auch ein Geheimnis im Himmel. Nur Gott, unser himmlischer Vater, weiß den genauen Tag. Immer wieder gab es diejenigen, die versucht haben, das Datum der Wiederkunft Jesu genau zu bestimmen. Aber sie haben alle versagt; und diejenigen, die noch immer versuchen, dieses Datum herauszubekommen, sind überheblich und tun nichts anderes, als ihre Zeit damit zu verschwenden.

Was sagte Jesus weiter? Betrachten wir Vers 37: „Denn wie es in den Tagen Noahs war, so wird auch sein das Kommen des Menschensohns.“ Jesus verglich die Tage des Kommens des Menschensohns mit den Tagen Noahs. Was sagte er dann über die Tage Noahs? Betrachten wir Vers 38: „Denn wie sie waren in den Tagen vor der Sintflut – sie aßen, sie tranken, sie heirateten und ließen sich heiraten bis an den Tag, an dem Noah in die Arche hineinging.“ Warum sprach Jesus über solche Dinge? Ist es etwa falsch zu essen, zu trinken, zu heiraten oder sich heiraten zu lassen? Sind das nicht alles Dinge des normalen alltäglichen Lebens? Hätte Jesus nicht eher von der Gewalt und Verdorbenheit der Menschen zur Zeit Noahs sprechen sollen? Worauf wollte Jesus hinaus als er davon sprach, dass die Menschen zur Zeit Noahs aßen, tranken, heirateten und sich heiraten ließen? Kurz gesagt, machte Jesus damit deutlich, dass sich die Menschen zur Zeit Noahs von den alltäglich Dingen des Lebens völlig vereinnahmen, aber das geistliche Leben völlig außer Acht ließen. Sie waren nur damit beschäftigt, was sie als nächstes trinken und essen und wen sie heiraten wollten. Sie waren nur damit beschäftigt, ihre Lebensbedingungen hier und dort ein wenig zu verbessern. Sie heirateten und ließen sich heiraten – allein, um ihre fleischliche Lust zu befriedigen. In 1.Mose 6,2 lernen wir das Herzensmotiv der Menschen zur Zeit Noahs kennen, aus welchem Grund sie heiraten wollten: „Da sahen die Gottessöhne, wie schön die Töchter der Menschen waren, und nahmen sich zu Frauen, welche sie wollten.“ Auch die sogenannten „Gläubigen“ liebten die Frauen nur noch aufgrund ihres äußeren Erscheinungsbildes. Sie ließen Gott bei der Heirat völlig außen vor. Ihre Kriterien für eine Heirat waren nicht Glauben an Gott und innere Schönheit, sondern äußere Attraktivität, romantische Gefühle und Geld. Sie wollten ihre eigene Wahl treffen und lehnten Gottes Wahl ab. Die Heirat ist jedoch ursprünglich Gottes Angelegenheit. Gott war es, der die erste Familie gründete und Eva zu Adam brachte. Adam war damals sehr begeistert als Gott ihm seine Frau zur Seite stellte und fand sie sehr passend. Gott machte Eva, um Adam eine geistliche Gehilfin zur Seite zu stellen, damit sie Gottes Mission in der von Gott geschaffenen Welt erfüllen und nach dem Willen Gottes mit Frieden und Liebe über die ganze Erde herrschen könnten. Ihr Ehebund war für ihr ganzes Leben gemacht worden. Sie liebten Gott von Herzen und sie liebten sich auch untereinander inniglich. In Gott führten sie wirklich eine glückliche Ehe.

Während der Zeit Noahs jedoch war die biblische Heiratsanschauung gänzlich verloren gegangen. Die gottlose und humanistische Sicht der Heirat war vorherrschend. Es war das Zeichen ihrer Abkehr von Gott und ihrer weltlichen Verdorbenheit. Gott warnte sie vor dem Gericht, aber sie ignorierten dies. Schließlich kam die Sintflut über sie. Jesus sagte: „Denn wie sie waren in den Tagen vor der Sintflut – sie aßen, sie tranken, sie heirateten und ließen sich heiraten bis an den Tag, an dem Noah in die Arche hineinging; und sie beachteten es nicht, bis die Sintflut kam und raffte sie alle dahin -, so wird es auch sein beim Kommen des Menschensohns.“ Innerhalb von nur 40 Tagen ertranken damals Millionen von Menschen. Gottes Gericht durch die Sintflut war eine Tatsache.

Dann sagte Jesus: „So wird es auch sein beim Kommen des Menschensohns.“ Wenn wir uns in der Gegenwart umschauen, so erkennen wir, dass wir im Überfluss und Wohlstand leben. Allein in Deutschland landen beispielsweise jedes Jahr mehr als 11 Millionen Tonnen genießbare, also nicht schlecht gewordene Lebensmittel, auf dem Müll. Das entspricht der Länge eines vollbeladenen Güterzugs von der Strecke Düsseldorf-Lissabon und wieder zurück. Die Menschen von heute beschäftigen sich viel mit Essen und Trinken und damit einhergehend mit allen Arten von Diäten und Fitnessprogrammen. Aber sie haben kaum mehr Interesse an geistlichen Dingen, wie z. B. dem Bibelstudium. Insbesondere leugnen sie die biblische Wahrheit über die Heirat und die Familie. Das Bild der Familie wird auf schleichende und scheinbar ganz legale Weise immer mehr verzerrt. Sogar beabsichtigt man nun in den Schulen die Genderideologie einzuführen und schon den Kindern zu lehren, dass es neben dem weiblichen und männlichen Geschlecht auch noch zahlreiche andere Geschlechter und damit auch andere Formen des ehelichen Zusammenlebens gebe. Diese Rebellion gegen Gottes Schöpfungsordnung und gegen den Segen der Heirat und der Familie ist – nach der Aussage Jesu zu urteilen – ein sicheres Zeichen der Endzeit.

Jesus fuhr fort: „Dann werden zwei auf dem Felde sein; der eine wird angenommen, der andere wird preisgegeben. Zwei Frauen werden mahlen mit der Mühle; die eine wird angenommen, die andere wird preisgegeben.“ Auf unsere Zeit übertragen heißt das: Zwei werden in ein und demselben Büro arbeiten, oder zwei werden in ein und demselben Seminarraum studieren, der eine wird dem Herrn entgegen in die Luft entrückt werden, um allezeit beim Herrn zu sein, der andere wird preisgegeben. Zwei Menschen, die sich menschlich gesehen sehr nahe stehen, können entzweit werden. Es bedeutet, dass es zwei Gruppen von Menschen geben wird: Die einen werden vom Herrn zu ihrer ewigen Erlösung und Herrlichkeit angenommen und die anderen werden ein schlimmes und ewiges Gericht erfahren. Als Gottes Leute sollen wir daher weder den Lebensstil derjenigen, die wie die weltlichen Menschen in der Endzeit leben, nachahmen noch irgendeinen Kompromiss mit ihnen eingehen. Vielmehr sollen wir umso mehr an der Wahrheit Gottes über die Heirat und Familie festhalten und dafür beten, dass Gott Glaubens- und Missionsfamilien unter uns gründet, durch die viele geistliche Kinder unter den jungen Menschen dieser Generation erweckt und als geistliche Leiter aufgestellt werden.

2. Darum wachet (42-44)

Sehen wir uns Vers 42 an: „Darum wachet; denn ihr wisst nicht, an welchem Tag euer Herr kommt.“ Jesus sprach wiederholt davon. Niemand weiß den Tag oder die genaue Stunde. Wir wissen nicht, an welchem Tag unser Herr Jesus wiederkommen wird. Jesus sagte seinen Tod am Kreuz voraus, der sein dreijähriges öffentliches Wirken beenden würde. Er sagte auch genau den Tag voraus, wann er von den Toten auferstehen würde, nämlich am dritten Tag nach seinem Tode. Aber nun sagte er, dass er selber nicht das genaue Datum wüsste, wann er wiederkommen wird. Sehen wir uns Vers 43 an: „Das sollt ihr aber wissen: Wenn ein Hausvater wüsste, zu welcher Stunde in der Nacht der Dieb kommt, so würde er ja wachen und nicht in sein Haus einbrechen lassen.“ Habt ihr das verstanden? Jedermann scheint das zu verstehen, weil es irgendwie einleuchtend ist. Was wollte Jesus dann seinen Leuten mit diesem Gleichnis sagen? Es soll eine Warnung an uns sein, dass wir darauf vorbereitet sein sollen, weil der Dieb eines Tages ganz sicher kommen wird. Der Dieb wird aber nicht dann kommen, wenn alle wach und munter sind, sondern er wird genau dann kommen, wenn alle Bewohner eines Hauses eingeschlafen sind. Jesus wird wie ein Dieb kommen. Die Apostel schrieben davon in ihren Briefen. Paulus sagte in 1.Thessalonicher 5,2-3: „Denn ihr selbst wisst genau, dass der Tag des Herrn kommen wird wie ein Dieb in der Nacht. Wenn sie sagen werden: Es ist Friede, es hat keine Gefahr -, dann wird sie das Verderben schnell überfallen wie die Wehen eine schwangere Frau und sie werden nicht entfliehen.“ Petrus sagte in 2.Petrus 3,10: „Es wird aber des Herrn Tag kommen wie ein Dieb; dann werden die Himmel zergehen mit großem Krachen; die Elemente aber werden vor Hitze schmelzen, und die Erde und die Werke, die darauf sind, werden ihr Urteil finden.“ Offenbarung 3,3 sagt: „So denke nun daran, wie du empfangen und gehört hast, und halte es fest und tue Buße! Wenn du aber nicht wachen wirst, werde ich kommen wie ein Dieb und du wirst nicht wissen, zu welcher Stunde ich über dich kommen werde.“ Und Offenbarung 16,15 sagt schließlich: „Siehe, ich komme wie ein Dieb. Selig ist, der da wacht und seine Kleider bewahrt, damit er nicht nackt gehe und man seine Blöße sehe.“ Alle diese Verse ermahnen uns dazu, dass wir vorbereitet sein sollen. Jesus sagte, dass wir bereit sein sollen, denn der Menschensohn wird zu einer Zeit kommen, da wir es nicht meinen. Wir können auf sein Kommen wie ein Dieb vorbereitet sein, wenn wir darauf Acht geben, dass wir stets geistlich wachsam bleiben.

Eines der großen Probleme der Menschen ist, dass sie für ihre Zukunft nicht vorsorgen. Wir sollen lernen, für die Zukunft vorzusorgen. Sprüche 6,6-8 sagen: „Geh hin zur Ameise, du Fauler, sieh an ihr Tun und lerne von ihr! Wenn sie auch keinen Fürsten noch Hauptmann noch Herrn hat, so bereitet sie doch ihr Brot im Sommer und sammelt ihre Speise in der Ernte.“ Wir erinnern uns an Josef aus dem Alten Testament, wie er in der Zeit des Überflusses für eine bevorstehende Dürrezeit vorgesorgt hatte. Während sieben fetter Jahre ließ er große Nahrungsspeicher in den Städten Ägyptens anlegen. 1.Mose 41,49 sagt: „So schüttete Josef das Getreide auf, über die Maßen viel wie Sand am Meer, sodass er aufhörte zu zählen; denn man konnte es nicht zählen.“ Auf diese Weise gebrauchte Gott Josef, um durch ihn viele Menschenleben zu retten, einschließlich seine in Kanaan wohnenden eigenen Familienangehörigen.

Gemäß der Lehre Jesu wird jedermann in seinem Leben einmal auf schwierige Zeiten stoßen. Der Platzregen wird sicher kommen; und der Sturmwind wird sich ganz gewiss einmal erheben und ein jedes Lebenshaus erschüttern (Matthäus 7,25). Aber jenes Haus, dass für den kommenden reißenden Strom gut vorbereitet ist, wird stehen bleiben, während das andere, das nicht darauf vorbereitet wurde, einstürzen wird. Jenes Haus, das nicht einstürzt, wird das Lebenshaus dessen sein, der Jesu Worte hört und danach lebt. Es ist also sehr wichtig, dass man regelmäßig in der Bibel liest und praktisch danach lebt. Marie Durant war eine geistlich wachsame und gut vorbereitete Frau. Als der Sturmwind der Verfolgung losbrach und sie als 19-jährige ins Gefängnis geworfen wurde, hielt sie unter allen Umständen am Wort Gottes fest. Sie hätte jederzeit freikommen können, wenn sie ihrem Glauben abgeschworen hätte und zur katholischen Kirche zurückgekehrt wäre. Aber sie vermied das Leiden um Jesu willen nicht. Sie lebte täglich mit der Erwartung, dass Jesus jeden Moment wiederkommen könnte. Daher ging sie keinerlei Kompromiss ein und blieb 38 Jahre im Gefängnis und kümmerte sich dort als eine gute Hirtin um alle ihre Mitgefangenen. Wie sie sollen auch wir in dieser Endzeit nicht pragmatisch denken. Statt einen großen Bogen um das Leiden Jesu, um die Ablehnung oder Verspottung zu machen, sollen wir wachsam und geistlich gut vorbereitet sein. Die beiden Evangelisten Markus und Lukas beendeten die Lehre Jesu über sein zweites Kommen jeweils mit der Ermahnung zur Wachsamkeit. In Lukas 21,36 heißt es: „Seid allezeit wach und betet!“ In Markus 13,37 heißt es: „Was ich aber euch sage, das sage ich allen: Wachet!“

3. Der treue und kluge Knecht und der törichte Knecht (45-51)

Matthäus beendet die Reden Jesu über sein Wiederkommen mit dem Gleichnis von dem treuen und dem bösen Knecht. Betrachten wir Vers 45: „Wer ist nun der treue und kluge Knecht, den der Herr über seine Leute gesetzt hat, damit er ihnen zur rechten Zeit zu essen gebe?“ Durch dieses Gleichnis lehrt uns Jesus, wie wir uns ganz konkret auf das Kommen Jesu vorbereiten können. Jesus wünscht sich von uns, dass wir wie dieser treue und kluge Knecht handeln, der sich um die Schafherde Gottes kümmert und ihnen zur rechten Zeit geistliche Speise zu essen gibt. Psalm 104,27 sagt: „Es warten alle auf dich, dass du ihnen Speise gebest zur rechten Zeit.“ Gott, der Schöpfer, stellt für alle seine Geschöpfe auf der ganzen Erden die entsprechende Nahrung zur Verfügung, sodass sie alle Tag für Tag satt werden. Ein Hirte führt seine Schafe zur grünen Aue, wo sie saftiges, grünes Gras finden und völlig satt werden (Psalm 23,2). Eine Mutter, die ihren kleinen Kindern zur rechten Zeit zu Essen gibt, ist eine gute Mutter. Jemandem zu Essen zu geben, bedeutet auch, dass man das Essen zuvor kocht, abschmeckt, zubereitet und serviert. Gute Eltern kochen mit Liebe und von ganzem Herzen, um ihren Kindern leckere, nahrhafte und gesunde Speise zu geben. Jesus sagte in Matthäus 4,4: „Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern von einem jeden Wort, das aus dem Mund Gottes geht.“ Wie gut ist es, der Herde Gottes gut gekochte, gut abgeschmeckte und gut zubereitete, geistliche Speise zu essen zu geben. Apostel Paulus ermahnte seinen geistlichen Sohn und Nachfolger Timotheus, dass er sich darum bemühen sollte, sich als einen rechtschaffenen und untadeligen Arbeiter des Wortes Gottes zu erweisen, der das Wort der Wahrheit recht austeilt (2Timotheus 2,15). Wie wir bereits kennengelernt haben, werden in der Endzeit betrügerische, falsche Propheten auftreten und lügenhafte Zeichen und Wunder tun. Wir können solchen Betrug dadurch überwinden, indem wir das Wort der Wahrheit durch unser Bibelstudium genau kennenlernen und daran festhalten. Was unser Land heutzutage unbedingt braucht, sind kluge Bibellehrer, wie z. B. Prof. Beyerhaus, der felsenfest auf dem Wort der Wahrheit Gottes steht und trotz heftigem Widerstand unermüdlich den geistlichen Kampf gegen die Irrlehren dieser Zeit kämpft. In den Augen Gottes ist es eine der schönsten Begebenheiten, wenn in dieser Endzeit ein Bibellehrer seinem Bibelschüler zur rechten Zeit mit dem passenden Wort Gottes dient. Gottes Schafherde mit dem Wort Gottes zu dienen, entspricht dem, was Jesus uns aufgetragen hat zu tun, nämlich das Evangelium vom Reich Gottes allen Menschen aller Nationen zu predigen.

Sehen wir uns die Verse 46 und 47 an: „Selig ist der Knecht, den sein Herr, wenn er kommt, das tun sieht. Wahrlich, ich sage euch: Er wird ihn über alle seine Güter setzen.“ Wer sein Leben als ein treuer und kluger Knecht führt, der wird von seinem Herrn Anerkennung finden. Jesus wird ihn segnen und ihm großen Lohn geben. Betrachten wir die Verse 48 und 49: „Wenn aber jener als ein böser Knecht in seinem Herzen sagt: Mein Herr kommt noch lange nicht, und fängt an, seine Mitknechte zu schlagen, isst und trinkt mit den Betrunkenen.“ Ein böser Knecht ist derjenige, der selbstzufrieden lebt und nur an seinen eigenen, persönlichen Vorteil denkt, aber den eigentlichen Auftrag, den ihm sein Herr zugedacht hat, ignoriert oder vernachlässigt. Gott hat uns nicht errettet, damit wir seine Gnade dazu missbrauchen, um weiter zu sündigen und uns weiter mit uns und unseren Bedingungen zu beschäftigen. Gott hat uns errettet, damit wir als Hirten leben und seine Schafe weiden (Johannes 21,15). Was geschieht mit dem bösen Knecht, der an diesem Ziel vorbei lebt? Betrachten wir die Verse 50 und 51: „Dann wird der Herr dieses Knechts kommen an einem Tage, an dem er’s nicht erwartet, und zu einer Stunde, die er nicht kennt, und er wird ihn in Stücke hauen lassen und ihm sein Teil geben bei den Heuchlern; da wird sein Heulen und Zähneklappern.“ Dieses Kapitel hat leider kein „Happyend“. Wie immer hat Jesus keinerlei Interesse daran, auf irgendeine Weise den Menschen durch schöne und angenehme Worte gefallen zu wollen. Jesus kennt die geistliche Realität ganz genau und spricht die Worte der Wahrheit. In dieser Hinsicht ist es auffällig dass der Ausdruck „Heulen und Zähneklappern“ im Matthäusevangelium insgesamt sechsmal wiederholt vorkommt. Auf diese Weise betont der Verfasser Matthäus die Ernsthaftigkeit des kommenden Gerichts Gottes und macht zugleich den Kontrast zwischen Gottes Belohnung und Gottes Strafgericht sehr deutlich.

Im heutigen Abschnitt haben wir gelernt, wie die weltlichen Menschen und wie die Leute Gottes in der Endzeit leben werden. Während die weltlichen Menschen wie die Menschen zur Zeit Noahs leben werden, ermahnt uns Jesus, dass wir geistlich wachsam sein sollen, indem wir unter allen Umständen am Wort Gottes festhalten und als treue und kluge Knechte leben, die sich treu um die Schafherde Gottes kümmern und ihnen zur rechten Zeit das Wort Gottes als geistliche Speise zu essen geben. Lasst uns in diesem Sinne unserem gemeinsamen Jahresleitwort Hesekiel 37,10 in diesem Sommer von Herzen gehorchen und dadurch die Umgebung vorbereiten, in der Gott zahlreiche Übriggebliebene unter den Studenten in Bonn, St. Augustin, Rheinbach und Koblenz als ein großes Heer Gottes aufstellt. Möge unser Herr Jesus, wenn er wiederkommen wird, jeden von uns als einen eifrigen Bibellehrer und Verkündiger der Wahrheit vorfinden.

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