Christus erkennen, das Geheimnis Gottes (Kolosser 2,2) – Lektion 3

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CHRISTUS  ERKENNEN,  DAS  GEHEIMNIS  GOTTES

Kolosser          1,24 – 2,5
Leitvers           2,2

„Damit ihre Herzen gestärkt und zusammengefügt werden in der Liebe und zu allem Reichtum an Gewissheit und Verständnis, zu erkennen das Geheimnis Gottes, das Christus ist.“

Wir danken Gott für das Kolosserbriefbibelstudium, durch das er uns hilft, ein Christus zentriertes Leben zu führen. Durch die letzte Lektion haben wir die Überlegenheit Christi und die volle Genüge in ihm kennengelernt. Viele Christen von heute führen ein Doppelleben und folgen dem Muster dieser Welt. Aber Christus ist in jedem Bereich unseres Lebens überlegen und gibt uns volle Genüge. Daher können wir, – ganz gleich wo wir uns befinden und was wir auch tun, – in Christus ein siegreiches Leben für seine Ehre und zum Segen für andere führen.

Im heutigen Text kommt Paulus darauf zu sprechen, mit welchem Ziel er diesen Brief geschrieben hat. Er wünschte sich, dass die Kolosser Christus, das Geheimnis Gottes, mehr und mehr erkennen sollten. Christus zu erkennen bedeutet nicht, dass man viel Wissen über Jesus in seinem Kopf sammelt, sondern dass man eine persönliche Beziehung zu Jesus entwickelt und in dieser immer weiter wächst. Eine Beziehung mit Jesus verändert unser Leben und macht uns geistlich stark, um allen falschen Lehren zu widerstehen und das Werk Gottes in unserer Generation zu tun. Lasst uns heute, das Geheimnis Gottes, Christus, erkennen.

1.     Paulus’ Leiden und Apostelamt unter den Heiden

Betrachten wir Vers 24: „Nun freue ich mich in den Leiden, die ich für euch leide, und erstatte an meinem Fleisch, was an den Leiden Christi noch fehlt, für seinen Leib, das ist die Gemeinde.“ Apostel Paulus war in vielerlei Hinsicht ein vorbildlicher Mann des Glaubens, wenn wir z.B. an seinen Pioniergeist, seinen Fleiß, seine Hingabe und außergewöhnliche Leidenschaft für das Werk Gottes denken. Doch einer seiner herausragendsten Eigenschaften war seine Bereitschaft für Christus zu leiden. Er sagte: „Nun freue ich mich in den Leiden, die ich für euch leide, und erstatte an meinem Fleisch, was an den Leiden Christi noch fehlt, für seinen Leib, das ist die Gemeinde.“ Normalerweise mögen die Menschen kein Leiden. Aber Paulus freute sich sogar in seinen Leiden. Obwohl er schon so viel gelitten hatte, war er der Auffassung, dass dies noch zu wenig sei. Darum wollte er das, was um der Gemeinde willen noch an Leiden fehlte, auffüllen.

Was bedeutet es, dass etwas an den Leiden Christi noch fehlte? Hierzu ist zu sagen, dass es zwei Arten der Leiden Christi gibt. Das erste war das Leiden Jesu für unsere Erlösung. Als Jesus qualvoll am Kreuz starb, sprach er: „Es ist vollbracht!“ Hier am Kreuz litt Jesus ganz allein den schmachvollen und schmerzhaften stellvertretenden Sühnetod für unseren Sünden. Mit seinem Tod bezahlte er den vollkommenen Preis für unsere Errettung ein für allemal. (Hebräer 10,10.14) Kein Mensch kann etwas zu dem, was Christus am Kreuz gelitten hat, hinzufügen oder etwas davon wegnehmen. Wegen Jesu Wunden sind wir errettet und heil geworden. Die zweite Art von Leiden ist mit dem Werk Jesu verbunden und bezieht sich besonders auf den Bau seiner Gemeinde. Dieses Werk ist fortwährend in Gang und wir, die Leute Gottes, sind dazu berufen, daran teilzunehmen. Die Gemeinde ist der Leib Christi. Sie ist ein großes Privileg für die Gläubigen, weil sie uns nicht nur Schutz vor der Welt bietet, sondern auch ein Ort des Trostes und der gegenseitigen Stärkung ist. Die Gemeinde ist aber auch das Instrument, durch das Gott sich der Welt offenbaren will. Die Gemeinde liegt Gott daher sehr am Herzen. Aber es ist nicht so einfach, sie zu bauen. Wir haben alle die Gnade der Vergebung und das neue Leben in Christus empfangen. Doch wir leben oft noch mit unseren alten sündigen Gewohnheiten, wir geraten in den Unglauben, sind uneinsichtig, stolz und werden täglich von Satans Lügen, vom Zeitgeist und den trügerischen Hoffnungen dieser Welt beeinflusst. Als Hirten müssen wir die geistlichen Entbindungsmühen und Schmerzen tragen, damit die Gemeinde von allen weltlichen Einflüssen durch Buße stets gereinigt wird, damit sie qualitativ und auch quantitativ weiter wachsen kann. M. Peter kämpft diesen geistlichen Kampf, besonders für die neue Generation, von denen einige in der Gemeinde ein Gemeindeleben führen, aber in der Welt, ein der Welt angepasstes Leben führen. Jemanden zur Buße über sein Doppelleben zu führen, ist keine leichte Aufgabe und birgt immer die Gefahr, missverstanden zu werden. Aber auch jeder von uns, darf diesen leidvollen, geistlichen Kampf nicht vermeiden. Wir müssen einander ermahnen und auch bereit sein geistlich ermahnt zu werden. Auch wenn wir uns manchmal wie Jesaja fragen: „Oh Herr, wie lange?“ Wie lange, soll ich mich um diesen undankbaren und rebellischen Menschen kümmern? Wird er jemals zur Einsicht kommen? Wir sollten uns aber immer daran erinnern, dass das Leiden für Christus und für die Gemeinde nicht umsonst ist. Es formt auch uns selbst in der Innerlichkeit Christi. Wenn wir mit Christus leiden, werden wir auch an seiner Herrlichkeit teilhaben (1.Petrus 4,13). Gott helfe uns, wie Paulus an den Leiden Jesu mit Freude teilzunehmen, um 500 Bibellehrer und 5000 Gebetsmitarbeiter aufzustellen.

Wie diente Paulus der Gemeinde und was war das Ziel seiner Dienerschaft? Betrachten wir Vers 25: „Ihr Diener bin ich geworden durch das Amt, das Gott mir gegeben hat, dass ich euch sein Wort reichlich predigen soll.“ Die Aufgabe, die der Herr ihm gegeben hatte, war, das Wort Gottes unter ihnen reichlich zu predigen. Gott arbeitet durch seine Knechte für die Gemeinde, indem er sie Gottes Wort predigen lässt. Es ist unsere Aufgabe, nicht den Menschen nach dem Mund zu reden und ihnen mit schönen Reden zu gefallen, sondern wir sollen Gottes Wort predigen, wie es ist, weil allein Gottes Wort die Macht hat, einen Menschen zur Einsicht, zur Umkehr und zum ewigem Heil zu führen.

Was beinhaltete die Lehre des Paulus? Betrachten wir den Vers 28: „Den verkündigen wir und ermahnen alle Menschen und lehren alle Menschen in aller Weisheit, damit wir einen jeden Menschen in Christus vollkommen machen.“ „Den“ bezieht sich hier auf Christus. Paulus verkündigte Christus und ermahnte alle Menschen und lehrte alle Menschen mit aller Weisheit, um alle Menschen Christus ähnlicher zu machen. Hier lernen wir, dass beim Bibelstudium und bei der Predigt stets Christus im Mittelpunkt stehen soll, nicht Ordnungen, Regeln oder Gesetze, sondern die Person Jesu Christi. Wenn wir die Apostelgeschichte studieren, erfahren wir, dass die Apostel Christus predigten. Auch wenn sie sich auf die Schriften des Alten Testaments bezogen, wiesen sie immer auf Christus hin, insbesondere auf seinen Tod am Kreuz und seine Auferstehung. Jesus sagte zu den religiösen Leitern in Johannes 5,39: „Ihr sucht in der Schrift, denn ihr meint, ihr habt das ewige Leben darin; und sie ist’s, die von mir zeugt.“ Alle Schrift weist auf Christus hin. (Lk 24,44). Christus ist der Mittelpunkt der Bibel. Als Gottes Knechte sollen wir Christus verkündigen, egal, wohin wir gehen oder über welchen Bibeltext wir lehren. Wenn wir das tun, können Menschen Christus begegnen und durch ihn in sein Bild verändern werden.

Ein gutes Beispiel von Christus-zentrierter Lehre finden wir in den Missionswerken in Korea. Missionar Arch Campbell lebte und arbeitete von 1916 an bis nach dem Koreakrieg in Korea. Er schrieb ein Buch mit dem Titel: „Der Christus der koreanischen Herzen“. Dort schreibt er: „Die Christen in Korea ergriffen nicht das Christentum. Sie wurden auch nicht dazu bewegt, einen christlichen Lebensstil auszuprobieren. Sie wurden nicht für eine neue Religion gewonnen. Sondern Ihnen wurde eine Person vorgestellt, nämlich die wundervollste Person, die jemals gelebt hat. Eine Person, die sie geliebt hat, bevor sie von ihr gehört haben. Eine Person, die sie so sehr geliebt hat, dass sie sogar für sie in den Tod gegangen ist. Eine Person, die sie zur Gemeinschaft bis in alle Ewigkeit eingeladen hat. Eine Person, die zu ihnen gesagt hat: „Sieh, ich stehe vor der Tür und klopfe an. Wenn jemand meine Stimme hören wird und die Tür auftun, zu dem werde ich hineingehen und das Abendmahl mit ihm halten und er mit mir.“ Und sie haben die Tür geöffnet und das Leben in Christus empfangen.

Worin besteht nun das Ziel der Verkündigung Christi? Vers 28b sagt: „Damit wir einen jeden Menschen in Christus vollkommen machen.“ Kurz gesagt, besteht unser Lebensziel darin, selbst Christus immer ähnlicher zu werden und auch andere Christus ähnlicher zu machen. Wir alle sollen wie kleine Jesusse werden. Das bedeutet, dass wir so demütig wie Jesus, so liebevoll wie Jesus, so barmherzig wie Jesus, so geduldig wie Jesus, so entschlossen wie Jesus, so kompromisslos wie Jesus und so gehorsam wie Jesus werden sollen. Das ist das Ziel des Jüngererziehungswerkes, dass wir in Christus zu reifen Menschen wachsen und wie Er werden. Wie arbeitete Paulus für dieses Werk? Betrachten wir Vers 29: „Dafür mühe ich mich auch ab und ringe in der Kraft dessen, der in mir kräftig wirkt.“ Für diese Aufgabe arbeitete Paulus nicht halbherzig oder lässig. Sondern er war entschlossen und gab sein Bestes, indem der über seine Grenze hinaus dafür kämpfte, jedoch nicht mit seiner eigenen Kraft, sondern mit der Kraft des Heiligen Geistes.

Sehen wir uns die Verse 2,1.2a an: „Ich will euch nämlich wissen lassen, welchen Kampf ich um euch führe und um die in Laodizea und um alle, die mich nicht von Angesicht gesehen haben, damit ihre Herzen gestärkt und zusammengefügt werden in der Liebe.“ Paulus war den Gläubigen in Kolossä bisher noch nicht persönlich begegnet. Dennoch wollte er sie wissen lassen, wie sehr er für sie kämpfte. Zu jener Zeit befand sich Paulus im Gefängnis und konnte nicht viel tun. Aber als er durch Epaphras von ihnen hörte, nahm er sie in seinem Herzen auf und fing an, ihnen wie seinen eigenen Kindern zu dienen. Was konnte er in seiner Lage tun? Als allererstes betete er für sie täglich und ohne Unterlass. Wir sind oft durch Zeit und Raum begrenzt. Unser Leben verläuft so hektisch, dass wir oft keinen Raum im Herzen haben, um an andere zu denken. Und so leben wir gleich wie Gefangene. Wenn wir aber von den Kindern Gottes hören, die in geistlicher Not sind, sollen wir für sie beten. Das Gebet ist unsere Waffe, durch die Gott von Zeit und Raum unabhängig mächtig wirkt. Paulus betete aber nicht nur für sie, sondern er schrieb ihnen auch einen ermutigenden Brief. Dieser Brief wurde ein Teil der Bibel und hat bis heute die Herzen unzähliger Menschen bewegt. Heutzutage schreiben wir E-Mails, verschicken SMS oder benutzen Twitter und Facebook. Wir sollten diese Dinge nicht gebrauchen, um unserem Unmut Luft zu machen, um zu sündigen oder andere zu entmutigen. Vielmehr sollen wir sie dazu nutzen, Christus zu verkündigen und andere geistlich zu ermutigen. Warum rang Paulus so sehr um die Kolosser? Paulus wollte, dass ihre Herzen gestärkt würden. Eigentlich war es Paulus, der Stärkung und Ermutigung brauchte, weil er zu unrecht im Gefängnis saß. Aber sein innigster Wunsch war es, die Kolosser zu stärken und zu ermutigen. Er betete für sie, dass sie in der Liebe zusammengefügt würden. Das Wesen des Christenlebens besteht in der Einheit in der Liebe. Wenn Liebe fehlt, dann ist eine Gemeinde tot. Aber dort, wo es die Liebe gibt, da wird die Gemeinde lebendig und stark. Paulus kämpfte mit allem, was ihm zur Verfügung stand, um den Kolossern zu helfen, dass sie Christus erkennen könnten, damit sie nicht durch verführerische Reden betrogen würden (4). Obgleich er leiblich abwesend war, war er doch im Geist bei ihnen (5a). Er freute sich, als er ihre Ordnung und ihren festen Glauben an Christus sah (5b). Kurz gesagt, hatte er Christi Liebe, die Liebe eines wahren Hirten zu ihnen. Dr. John Jun, M. Peter und M. Stephanus sind nicht mehr die jüngsten. Aber sie sind seit letzten Donnerstag in Europa unterwegs, um mit dem Bibelstudium und Gebet die Missionare zu ermutigen, zu trösten und zu stärken. Man könnte einfach denken, die Missionare sind schon lange genug in ihrem Missionsfeld, sie haben auch schon viel Erfahrung im selbstständigen Leben und sind in der Lage allein zurecht zu kommen. Aber in dieser Hinsicht dürfen wir nicht nachlassen, die Gemeinde zu bauen und den Leib Christi zu bilden. Unsere Mitarbeiter brauchen Ermutigung und Stärkung, um im geistlichen Kampf gegen die hartnäckigen Irrlehren in den Herzen der Menschen zu bestehen und siegreich zu sein. Möge Gott die CME-Arbeit segnen und dadurch alle Mitarbeiter in Europa stärken, sein Werk zu tun, 1700 Hausgemeinden an den 1700 europäischen Universitäten aufzustellen.

2.  Christus, das Geheimnis Gottes

Das Wort „Geheimnis“ kommt im heutigen Text dreimal vor (26.27; 2,2). Paulus nennt Christus „das Geheimnis Gottes“. Warum nennt er Christus so? Und wie wurde dieses Geheimnis offenbart? Und was ist sein Inhalt? Die Eigenschaft eines Geheimnisses besteht darin, dass es verborgen ist und nur durch eine Offenbarung enthüllt werden kann. Eine andere Eigenschaft eines Geheimnisses ist, dass es wertvoll ist. Ein versteckter Brotkrümel ist sicherlich kein Geheimnis. Aber ein verborgener Schatz, von Gold und Silber ist ein großes Geheimnis. Christus war verborgen, er aber er ist der wertvollste Schatz, den man sich nur denken kann.

Vers 26 sagt: „nämlich das Geheimnis, das verborgen war seit ewigen Zeiten und Geschlechtern, nun aber ist es offenbart seinen Heiligen.“ Unmittelbar nach dem Sündenfall hatte Gott Adam und Eva verheißen, einen Erretter zu senden. (1.Mose 3,15) Später erwählte Gott einen Mann Abraham und offenbarte ihm seinen Plan, seinen Nachkommen zum Segen für alle Völker auf Erden zu machen (1.Mose 12,3). Dieser Nachkomme bezieht sich auf Christus. (Galater 3,16) Die Begebenheiten im Leben Christi wurden im Alten Testament vorhergesagt, z. B., wie und wo der Christus geboren werden würde, wie sein Name sein würde, was für eine Herrschaft er ausüben und welches Werk er ausrichten würde, wie er leiden, sterben und von den Toten auferstehen würde und vieles mehr. Dennoch offenbarte Gott seinen großen Plan nicht vielen Menschen (Galater 3,8; 2.Mose 19,5.6; Römer 9,6-8), sondern nur einige wenige gottesfürchtige Menschen wussten davon. Gott offenbarte seinen Plan nicht auf einmal. Es war eine fortlaufende Offenbarung, die über viele Jahrhunderte, Schritt für Schritt enthüllt wurde (Römer 16,25-27). Und als die Zeit gekommen war, sandte Gott seinen Sohn und offenbarte sich durch ihn. Warum offenbarte Gott seinen Plan auf diese Weise? Es ist so, weil das Geheimnis so tiefgründig und wunderbar ist, dass niemand es erfassen kann. Es ist wie die aufgehende Sonne. Wenn die Sonne morgens aufgeht, geschieht dies allmählich. Zuerst sieht man nur einen schwachen Schein, aber dann wird es immer heller, bis alle Finsternis verschwunden und es ganz hell geworden ist. Christus, der über viele Generationen hinweg ein verborgenes Geheimnis war, ist nun für uns klar und deutlich offenbart worden.

Betrachten wir Vers 27: „denen Gott kundtun wollte, was der herrliche Reichtum dieses Geheimnisses unter den Heiden ist, nämlich Christus in euch, die Hoffnung der Herrlichkeit.“ In diesem Vers bezieht sich das Wort „euch“ auf das Volk Gottes. Unter ihnen sind sowohl Juden als auch Heiden. Die Tatsache, dass die Heiden Gottes Volk geworden waren, ist wunderbar. Die Heiden waren von Gott entfremdet und standen außerhalb des Bundes der Verheißung. Sie waren von den Israeliten als Abschaum verachtet gewesen. Sie hatten keine Hoffnung und lebten ohne Gott verloren in der Welt (Epheser 2,12). Aber Gott wollte auch ihn kundtun, was der herrliche Reichtum seines Geheimnisses ist.

Warum nannte Paulus Christus „den herrlichen Reichtum“? Es ist so, weil es in Christus alle Arten von Schätzen gibt. So gibt es in Christus die Vergebung der Sünden, die Gotteskindschaft und das Erbe seines ewigen Reiches. Es gibt in Christus, die Fürsorge bezüglich aller unserer Bedürfnisse, es gibt den Schutz vor dem Bösen, Weisheit und Erkenntnis, bleibende Freude und den Frieden Gottes. Es gibt in Christus die Mitgliedschaft am Leib Christi, die Gemeinschaft mit den Kindern Gottes, eine herrliche Mission, das Geschenk des Heiligen Geistes usw. usf. Christus ist die Quelle all dieser Dinge. Wer Christus empfängt, wird auf einmal sehr reich, viel reicher als Bill Gates. Wo ist dann Christus? Christus ist nicht weit entfernt von uns, er ist in uns, wenn wir an ihn glauben. Er lebt in uns und arbeitet an uns, um uns in sein Bild zu verändern. Auch wenn wir unter unserer sündigen Natur leiden, solange wir im Fleisch sind, verändert er uns stetig in sein Ebenbild. Letztendlich wird er uns vollkommen in sein herrliches Bild verändern. Wir werden sein wie er und mit ihm ewig im Reich Gottes leben. Dies ist unsere Hoffnung, die Hoffnung der Herrlichkeit. Wir haben nun einen großen Schatz in unseren Herzen. Paulus bezeichnet ihn in 2. Korinther 4,7 als einen „Schatz in irdenen Gefäßen“. Obwohl Paulus von allen Seiten bedrängt wurde, ängstigte er sich nicht. Er verzagte nicht. (2.Korinther 4,8). Er war allezeit voll des Heiligen Geistes, weil er diesen Schatz im Herzen hatte. Darum konnte er sagen: „Darum werden wir nicht müde; sondern wenn auch unser äußerer Mensch verfällt, so wird doch der innere von Tag zu Tag erneuert.“ Welch herrlichen Reichtum haben wir in Christus! Wir sind mit Christus vollkommen zufrieden. Wie ist diese wunderbare Gnade möglich geworden? Bei den Menschen ist es unmöglich. Aber bei Gott ist es möglich. So wie Gott aus schwarzer Kohle wunderschöne Diamanten oder aus brauner Erde herrliche rote Rosen machen kann, so kann er auch aus faulen, selbstsüchtigen oder stolzen Menschen, demütige, liebevolle und hingebungsvolle Menschen machen.

Vers 2b sagt: „und zu allem Reichtum an Gewissheit und Verständnis, zu erkennen das Geheimnis Gottes, das Christus ist.“ Das griechische Wort für Gewissheit erscheint drei weitere Male im Neuen Testament und wird immer auf dieselbe Weise übersetzt (Hebräer 6,11; 10,22; 1.Thessalonicher 1,5). Warum benötigen wir volle Gewissheit und vollkommenes Verständnis von Christus? Wir brauchen dies, damit es uns vor Betrug schützt und uns hilft, fest in unserem Glauben an Christus zu stehen. Christus gibt uns in seinem herrlichen Reichtum alles, was wir brauchen. Wenn wir an dieser Wahrheit festhalten, können wir verwurzeln und wachsen und Frucht bringen. Der Hauptpunkt, mit dem Paulus diesen Brief schrieb, lag darin, dass die Kolosser das Geheimnis Gottes, nämlich Christus, erkennen sollten. Hier müssen wir erkennen, wie wichtig es ist, Christus persönlich zu erkennen. Es macht einen großen Unterschied aus, ob ich Christus erkenne oder nur etwas über ihn weiß. Christus zu erkennen bedeutet nicht bloßes Kopfwissen zu haben, sondern eine Begegnung mit der Person Christus in Verstand, Herz, Seele und Geist. Christus zu erkennen bedeutet auch nicht nur, ein gutes Gefühl zu haben. Christus zu erkennen hat vielmehr eine gewaltige Auswirkung auf jeden, der ihm begegnet. Als Paulus Christus fand, wurde ihm alles andere ein Schaden und er erachtete es für Dreck, damit er Christus gewönne (Philipper 3,8). Diejenigen, die Christus finden, verkaufen alles andere, um Christus zu gewinnen. Christus ist wie ein verborgener Schatz.

Ein Versicherungskaufmann bekam die Gelegenheit, auf einer Openair-Bühne eines Fernsehsenders zu singen. Sein Gesang bewegte die Herzen der Menschen landesweit und sie alle priesen ihn. Plötzlich wurde er von heute auf morgen zu einem berühmten Star, auf den viele Verträge warteten. So war seine Zukunft plötzlich durch Erfolg und Geld abgesichert. Doch statt sich zu freuen, fürchtete er sich. Daher kniete er nieder und betete. Und auch seine Mutter betete für ihn. Eines Tages fand er eine kleine Notiz seiner Mutter auf seinem Tisch. Es war ein christliches Gedicht. Als er dieses Gedicht las, wurde er zu Tränen gerührt. Er fing an, die Melodie, die ihm in den Sinn kam, aufzuschreiben: „Ich liebe nur Jesus, nicht Güter und Geld, ich liebe nur ihn, nicht den Reichtum der Welt. Ich liebe nur Jesus, nicht Häuser und Land. Ich liebe nur ihn, dessen Lieb mich fand…“ Eines Tages sang er dieses Lied in Amsterdam, bei einem Treffen von christlichen Leitern aus aller Welt. Nach seinem Lied standen alle auf und lobten ihn. Er aber sprach: „Vielen Dank, doch ich möchte Christus nicht gegen euren Applaus eintauschen.“ H. Jochen ist auch ein Mann des Glaubens, der Christus als seinen Schatz im Herzen trägt. Er hätte als ein Verkäufer von Glühlampen und Staubsaugern seinen eigenen Namen groß machen können. Aber weil er Christus als seinen Schatz gefunden hat, verzichtete er auf seine weltliche Karriere. In Jesus hat er nun die volle Genüge und das Leben. Nun macht er Jesus groß, indem er Jesu Namen durch das Bibelstudium und seine Predigt den jungen Menschen und Studenten an der Rhein-Sieg-Hochschule verkündigt.

In dieser Welt trachten wir nach vielen Dingen. Aber sind diese Dinge wirklich so wertvoll? Christus, das Geheimnis Gottes, ist der herrliche Schatz, den wir unbedingt brauchen. Christus ist derjenige, nach dem wir trachten sollen. Wenn wir Christus in unserem Herzen haben, sind wir die gesegnetsten Menschen und die reichsten Menschen in der Welt, auch wenn unsere weltlichen Schätze gering sein mögen. Auf der anderen Seite sind wir sehr arme Leute, wenn wir Christus nicht in unserem Herzen haben, selbst wenn wir viele Reichtümer in der Welt hätten. Alle Dinge, die wir haben, werden einst zusammen mit unserem Leib vergehen, wenn wir sterben. Lasst uns Christus erkennen, indem wir ihn als unseren Schatz im Herzen festhalten und mit großer Freude an seinen übrigen Leiden teilnehmen.

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