Lebt würdig der Berufung (Eph 4,1) – Sonderlektion

Lebt würdig der Berufung (PDF-Datei)

LEBT  WÜRDIG  DER  BERUFUNG

Epheser          4,1-16

Leitvers           4,1

„So ermahne ich euch nun, ich, der Gefangene in dem Herrn, dass ihr der Berufung würdig lebt, mit der ihr berufen seid.“

Wir danken dem Herrn Jesus Christus, dass er der Herr unseres Lebens in Familie, Schule, Studium und Beruf ist, wie wir zuletzt durch unser Kolosserbriefstudium erfahren haben. Wir durften seine Herrschaft im Glauben von neuem annehmen und ihm alle unsere Lebensbereiche unterordnen. Gott helfe uns, unter Christi Herrschaft alles für seine Ehre zu tun und dadurch überall Jesus zu bezeugen, damit durch ihn Deutschland und Europa geistlich wiederhergestellt wird.

Heute möchten wir durch Epheser Kapitel 4 kennen lernen, was die Berufung Gottes ist, mit der wir berufen sind, und wie wir unserer Berufung würdig leben können. Als Paulus diesen Brief an die Gemeinde in Ephesus schrieb, war er ein Gefangener in Ketten in Rom. Aber er war kein Gefangener in Rom sondern ein Gefangener in dem Herrn. Als der Herr Jesus ihm erschien, als er ihn noch an den Christen verfolgte, und Jesus ihm seine vergebende Liebe zeigte, indem er ihn als seinen Zeugen für die Heiden berief, wurde Paulus gefangen im Herrn und in seiner Liebe. Paulus lebte dieser Berufung würdig, indem er als Gefangener im Herrn das Römische Reich mit dem Bibelstudium eroberte, und den Leib Christi mit seinen Briefen an die Christengemeinden erbaute. Lasst uns in diesem Text von Paulus lernen, wie wir der Berufung würdig leben können, mit der wir berufen sind.

1.    Lebt der Berufung würdig (1)

Sehen wir uns Vers 1 an: „So ermahne ich euch nun, ich, der Gefangene in dem Herrn, dass ihr der Berufung würdig lebt, mit der ihr berufen seid.“ Paulus schrieb diesen Brief an die Epheser aus dem Gefängnis. Paulus war in Jerusalem verhaftet worden, weil einige Juden aus der Provinz Asien Hand an ihn gelegt und geschrien hatten: „Ihr Männer von Israel, helft! Dies ist der Mensch, der alle Menschen an allen Enden lehrt gegen unser Volk, gegen das Gesetz und gegen diese Stätte; dazu hat er auch Griechen in den Tempel geführt und diese heilige Stätte entweiht“ (Apg 21,28).  Es war jedoch Gottes Plan, Paulus nach Rom zu senden, dass er dort den Heiden das Evangelium predigte. In Apostelgeschichte 23,11b lesen wir, wie der Herr zu ihm sprach: „Sei getrost! Denn wie du für mich in Jerusalem Zeuge warst, so musst du auch in Rom Zeuge sein.“ Paulus kam gemäß dem Ratschluss Gottes als ein in Christus Gefangener nach Rom.

Im Gefängnis ermahnt Paulus die Epheser und mit ihnen alle Christen, der Berufung würdig zu leben, mit der sie berufen sind. Paulus hatte die Gemeinde in Ephesus gegründet, die zu wachsen und sich zu festigen begann. Aber es tauchten verschiedene Probleme auf. Einige in der Gemeinde taten nicht über ihre alten schlechten Gewohnheiten Buße. Einige verhielten sich wie geistliche Babies und betrachteten einige Dinge auf eine unreife Art und Weise. Statt anderen zu vergeben, waren sie nachtragend und lästerten über sie. Paulus sorgte sich um den geistlichen Zustand der Gemeinde und ihren Einfluss auf die Ungläubigen. Darum ermahnte er sie, der Berufung würdig zu leben, mit der sie berufen waren.

Berufen zu werden ist ein großes Privileg. Zum Beispiel ist es für jeden Sportler eine große Ehre, sein Land bei einer Weltmeisterschaft vertreten zu dürfen. Kennt ihr den Fußballer Julian Draxler? Er ist der jüngste jemals in der Bundesliga eingesetzte Spieler – als er gerade 17 Jahre alt war. Einmal klingelte sein Handy, während er in der Schule war. Er wurde von Bundestrainer Joachim Löw berufen als ein Nationalspieler für Deutschland. Was ist unsere Berufung? Unsere Berufung ist Gottes Berufung. Es ist unser kostbares Privileg, dass wir vom König des Himmels nach seinem Erlösungsplan berufen und erwählt sein dürfen. Wir sind berufen, ein Teil des Leibes Christi zu sein. Wir waren einst geistliche Waisenkinder gewesen. Aber durch unseren Herrn Jesus Christus hat Gott uns als seine Kinder angenommen (Eph 1,5). Wir waren einst geistlich arm, aber Gott gab uns das herrliche Erbe seines Reiches (Eph 1,18). Durch Jesus hat er uns mit allem geistlichen Segen im Himmel  gesegnet (Eph 1,3). Jesus Christus hat uns berufen, Gottes Kinder und Erben seines Himmelreiches zu sein. Als solche sollen wir ein neues, heiliges Leben führen, um dieser Generation das Evangelium zu predigen und Jesu Jünger unter den jungen Menschen aufzustellen.

Aufgrund dessen, was Jesus alles für uns getan hat, ermahnt Paulus uns, dieser hohen Berufung würdig zu leben. Er ermahnt uns damit, Gottes Ziele zu unseren eigenen Zielen zu machen und wie unser Herr Jesus Christus zu sein. Mit „würdig der Berufung” drückt Paulus aus, dass unser Verhalten und Leben Jesu Leben widerspiegeln sollte. Es sollte eine vollkommene Harmonie herrschen zwischen dem, wer du bist, und dem, wie du lebst. Anders gesagt sollten Christen nicht nur am Wort gemessen werden, sondern auch an ihrem praktischen Leben.

Charles T. Studd, der viele Jahre als Missionar in China, Indien und Afrika hingebungsvoll wirkte, sagte einmal: „Wenn Jesus Christus Gott ist und für mich starb, kann mir kein Opfer zu groß sein, um es ihm darzubringen!“ Studd hatte einen unzerbrechlichen Glauben, auch ohne jede menschliche Hilfe allein auf Gottes Geheiß hin loszuziehen, um das Evangelium bis in das innerste Afrika zu verkündigen. Wenn wir z. B. an Mutter Sarah Barry und M. Dr. John Jun denken, dann sehen wir in Ihnen auch solchen Geist, indem sie bis ins hohe Alter hinein nicht an einen Ruhestand denken, sondern sich selbstlos für die Weltmission und für die Ermutigung und Zurüstung der Mitarbeiter in der ganzen Welt einsetzen. In diesem Sommer flog Dr. John Jun nach Europa, um der CME, der Continues Missionary Education, bei der zentraleuropäischen Sommerbibelkonferenz zu dienen. Er fuhr mit dem Auto von der Slowakei in die Schweiz, weiter nach Frankreich, kam nach Deutschland, flog zu allen drei Konferenzen in Afrika und von dort wieder nach Europa und diente den Mitarbeitern der Balkanländer. Durch sein selbstloses Missionsleben sehen wir, dass er der Berufung würdig lebt, mit der er berufen ist.

Ist es normal, wenn wir für unser selbständiges Leben hart kämpfen, aber Gottes Schafherde geistlich verschmachten lassen? Lasst uns im Wintersemester der Berufung würdig leben, indem wir für die geistliche Wiedererweckung in Europa beten, und dem Einladungswerk dienen, um zwei Hoffnungsträger in der Woche zu Gottes Wort zu führen und 500 Bibellehrer aufzustellen. Der unserer Berufung würdige Weg mag zum Gefängnis oder zum Tod führen, wie es bei Paulus der Fall war. Aber wir dürfen nie nachlassen, der Berufung unseres Herrn würdig zu leben. Wie können wir dahin kommen, der Berufung würdig zu leben, mit der wir berufen sind?

2.    Seid wie der demütige Jesus (2)

Sehen wir uns Vers 2 an: „In aller Demut und Sanftmut, in Geduld. Ertragt einer den andern in Liebe“. Paulus sagt: „in aller Demut“. Er sagt nicht: „in einiger Demut“. Er sagte: „in aller Demut“. Was bedeutet es, demütig zu sein? Es bedeutet nicht, ein schlechtes Selbstbild oder Minderwertigkeitskomplexe zu haben. Demut ist ein grundlegendes Prinzip. Demut führt zu noch größeren Tugenden. Sehen wir uns noch einmal Vers 2 an. Es gibt hier eine Entwicklung: Demut führt zur Sanftmut, die zur Geduld führt. Geduld führt zu Liebe und Liebe schließlich führt zur Einheit.

Demut ist dieser Welt fremd, weil diese Welt Stolz, Macht und Geld verherrlicht. In unserer Gesellschaft wird Demut als eine Schwachheit betrachtet. Aber nach der Bibel ist Demut die Tugend der Gerechten, während Stolz die Mentalität der Gottlosen ist. 1. Petrus 5,5 sagt: „Desgleichen ihr Jüngeren, ordnet euch den Ältesten unter. Alle aber miteinander haltet fest an der Demut; denn Gott widersteht den Hochmütigen, aber den Demütigen gibt er Gnade.“

Unser Herr Jesus ist das vollkommene Vorbild der Demut. In Matthäus 11,29 lesen wir, dass Jesus sagte: „Nehmt auf euch mein Joch und lernt von mir; denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen.“ Jesu Demut erkennen wir am besten in seiner Inkarnationsgnade. Johannes 1,14a sagt: „Das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns…“ Inkarnation bedeutet, dass Gott Mensch geworden ist. Er tat dies, um ein Freund und Retter aller Sünder zu werden. Dies ist, als ob wir Menschen zu einem Regenwurm werden würden, um anderen Regenwürmern zu helfen. Jesus offenbarte vollkommene Demut, indem er Gottes Willen gehorchte und am Kreuz für die Sünden der ganzen Welt starb. Phil 2,8 sagt: „Er erniedrigte sich selbst und ward gehorsam bis zum Tode, ja zum Tode am Kreuz.“ Sündige Menschen können Dinge nur schwer aufgeben. Darüber hinaus wollen sie über anderen stehen. Aber Jesus gab seine himmlische Herrlichkeit auf und wurde in einer Krippe so demütig geboren. Jesus wurde Mensch, um ein Freund der Sünder zu werden.

Es gab eine samaritische Frau. Sie war bitter und traurig, weil viele ihrer Beziehungen gescheitert waren. Jesus war der Messias. Sie war eine schmutzige Sünderin. Aber Jesus demütigte sich selbst, um ihr Freund zu sein. Er sprach zu ihr: „Gib mir zu trinken!” Auf diese Weise öffnete er ihre Herzenstür und offenbarte ihr das lebendige Wasser, das in das ewige Leben quillt (Joh 4,7-17). Paulus sagte nicht nur: „Demütigt euch.“ Er sagte: „in aller Demut und Sanftmut, in Geduld. Ertragt einer den andern in Liebe.“ Wie können wir diese vollkommene Demut erreichen?

Wenn wir jungen Studenten dienen und sie für Jesus gewinnen wollen, müssen wir uns selbst erniedrigen, und Jesu demütige Dienerschaft für eine verlorene Seele lernen. Gott helfe uns, Jesu Inkarnationsgnade anzunehmen und seine wahre Demut anzuziehen, um im neuen Wintersemester allen Arten der Hoffnungsträger bis zum Ende mit der Demut Jesu zu dienen.

3.    Seid darauf bedacht, die Einigkeit zu wahren (3-6)

Sehen wir uns Vers 3 an: „und seid darauf bedacht, zu wahren die Einigkeit im Geist durch das Band des Friedens:“ Eine große Tragödie des Menschen ist seine Unfähigkeit, wahrhaft mit anderen vereint zu sein. Zum Beispiel scheint es, dass es in der Frage um die Zukunft des Euros keine Einigkeit unter den beteiligten Staaten gibt. Es gibt auch eine Uneinigkeit zwischen den Generationen. Die Älteren denken, dass die Jüngeren sie nicht respektieren würden. Die Jüngeren hingegen denken, dass die Älteren ihnen nicht wirklich zuhören und sie nicht verstehen. Sogar Familien, deren Angehörige sich einander lieben sollten, können nicht eins sein, wie die immer höher werdende Scheidungsrate zeigt. Millionen von Scheidungskindern sind verwundet und ihre Herzen zerbrochen. Die fehlende Einheit führt auch zu zahlreichen Problemen in der Gemeinde wie damals in Ephesus. Darum sagte Paulus: „und seid darauf bedacht, zu wahren die Einigkeit im Geist.“ Der Grund des Versagens darin, die Einigkeit zu wahren, liegt in unserem Stolz, dass wir immer denken: „Ich habe recht und du nicht!“ Der wahre Grund liegt darin, dass es uns an Demut, Sanftmut und Geduld mangelt.

Wie ist Einheit möglich? Allein durch das Band des Friedens. Durch Jesus Christus haben wir das Band des Friedens, das uns zum Einssein im Geist verbindet. Allein Gott kann uns durch Jesus Christus Einigkeit geben. Wir müssen uns an das erinnern, was wir durch Christus an Verbindendem gemeinsam haben. Paulus sagt in den Versen 4 bis 6: „denn es ist ein Leib, ein Geist, eine Hoffnung, ein Herr, ein Glaube, eine Taufe, ein Gott und Vater aller, der da ist über allen und durch alle und in allen.” Wenn wir dies aufnehmen, können wir von Christi Frieden beherrscht werden, und durch dieses Band unsere Einigkeit im Geist bewahren. Lasst uns darauf bedacht sein, die Einigkeit zu wahren, um mit einem Geist die gute geistliche Umgebung für die Erschließung aller 360 Hochschulen in Deutschland und für die geistliche Wiedererweckung von Deutschland und Europa vorzubereiten.

4.    Entdecke die Gabe der anderen, nicht ihre Schwachheiten (7-14)

Um wirklich in Christus vereint zu sein, müssen wir uns bemühen, andere von Herzen zu respektieren. Wir wissen: Der gefallene Mensch liebt es, die Schwachheiten der anderen aufzuzeigen und sie mit einem hell-gelben Textmarker zu markieren. Der gefallene Mensch sieht sofort die Schwachheiten der anderen, auch wenn er sich dies nicht besonders vornimmt. Dann verbreitet er destruktive Nachrede, übertreibt dabei und empfindet sogar sadistische Freude. Dies ist ein universales Problem, auch in der Gemeinde, wie in den Gemeinden in Ephesus und in Korinth. Dies führt immer zu Spaltungen. Darum ermahnt und ermutigt Paulus die Gläubigen in Ephesus, die gottgegebenen Gaben und Tugenden der anderen zu sehen, statt auf ihre Schuld und ihre Fehler zu schauen.

Sehen wir uns die Verse 7 und 8 an: „Einem jeden aber von uns ist die Gnade gegeben nach dem Maß der Gabe Christi. Darum heißt es (Psalm 68,19): »Er ist aufgefahren zur Höhe und hat Gefangene mit sich geführt und hat den Menschen Gaben gegeben.«“ Durch seinen Tod und seine Auferstehung hat Jesus diejenigen befreit, die Gefangene des Teufels und der Sünde waren. Er ist aufgefahren zur Höhe und hat uns vom Himmel her die Gabe seines Geistes gegeben. Damit hat er uns Menschen Gnade gegeben, seine Gaben zu empfangen. Welche Gaben sind hier gemeint?

Sehen wir uns Vers 11 an: „Und er hat einige als Apostel eingesetzt, einige als Propheten, einige als Evangelisten, einige als Hirten und Lehrer.“ Einige haben von Jesus die Gabe erhalten, Apostel zu sein. Sie haben Missionseifer, die Verlorenen zu erreichen, z. B. Hirte Jochen Schweitzer, der sogar seine ganze Mittagspause opfert, um die Studenten mit dem Wort Gottes zu Jesus einzuladen. Einigen ist es gegeben, Propheten zu sein. Sie ermutigen andere im Glauben an Gottes künftiges Wirken aufgrund seiner Verheißungen. Einige sind Hirten. Sie haben die Gabe, sich um andere zu kümmern und Jesu Schafe herzlich zu weiden, etwa wie Hirte Johannes Chang oder Hirtin Sarah Eun-Jie Park. Einige sind exzellente Bibellehrer wie Missionar Stephanus Park. Jeder von uns sollte ein exzellenter Bibellehrer sein! Jede Person hat eine Gabe von Gott. Einige haben sogar verborgene Gaben.

Statt uns auf die Schwachheiten der anderen zu fokussieren, müssen wir versuchen, ihre gottgegebenen Gaben und Tugenden zu entdecken, für sie beten und ihnen helfen, ihre Gabe für die Herrlichkeit Gottes zu entwickeln. Simon Petrus war als ein Mann wie Sand bekannt. Er war stolz, überheblich und sehr emotional. Aber Jesus sah seine Gabe. Johannes 1,42b sagt: „Als Jesus ihn sah, sprach er: Du bist Simon, der Sohn des Johannes; du sollst Kephas heißen, das heißt übersetzt: Fels.“ Jesus nannte ihn Fels; denn Jesus sah seine Gabe, ein großer Lehrer und Leiter für die erste Kirche zu sein. Als H. Holy Maria in Korea lebte, war sie als das Sorgenkind ihrer Eltern bekannt. Als sie nach Deutschland kam und sich an der Kölner Musikhochschule vorstellte, sagte eine verantwortliche Professorin: „Aus Ihnen wird niemals eine Sängerin, selbst in fünf Jahren nicht.“ Aber Gottes Knechte ermutigten sie mit Johannes 11,40: „Wenn du glaubst, wirst du die Herrlichkeit Gottes sehen!“ Als H. Holy Maria mit diesem Wort Gottes kämpfte, konnte sie mehr und mehr ihre Gabe des Singens finden und entwickeln. Sie bekam ein Jahr später einen Studienplatz an der Musikhochschule und durfte durch den besten Abschluss ihres Studiums mit Note 1,1 eine Geschichte des Glaubens schreiben und Gott verherrlichen.

Wozu sollen wir unsere Gaben einsetzen? Wir müssen unsere Gaben nutzen, um dem Wer Gottes zu dienen. Das Ziel dabei ist, den Leib Christi zu erbauen und gemeinsam zum vollen Maß der Fülle Christi zu wachsen. Betrachten wir zunächst den Vers 12: „damit die Heiligen zugerüstet werden zum Werk des Dienstes. Dadurch soll der Leib Christi erbaut werden.” Hier finden wir die Orientierung, unsere Gaben dafür einzusetzen, dass die Heiligen, d. h. unsere Glaubensgeschwister, zugerüstet werden zum Werk des Dienstes. Weil Paulus ein solches Herz hatte, schrieb er aus dem kalten, feuchten Gefängnis zahlreiche Briefe an die Gemeinden, damit die Heiligen, die verschiedenen Gefahren und Versuchungen ausgesetzt waren, zugerüstet wurden zum Werk des Dienstes. Wir dürfen nicht mit unserer eigenen Erlösung zufrieden bleiben. Wir dürfen nicht denken, dass andere die Arbeit tun, während wir selbst passiv bleiben. Wir sollen die Heiligen in unserer Gemeinde und auch in anderen Gemeinden mit dem Wort Gottes zurüsten, damit auch sie als hingebungsvolle Bibellehrer, als Jüngererzieher und als Boten des Evangeliums leben und an dem Werk des geistlichen Mauerbaus in Deutschland und Europa aktiv teilnehmen können. H. Johannes Chang diente in diesem Sommer bei der Teenstreet von OM (Operation Mobilisation) einem Orchesterworkshop. Unter 3.500 Teilnehmern aus ganz Europa hatten sich etwa 70 Jugendliche für diesen Workshop angemeldet. H. Johannes durfte durch den einwöchigen Workshop viele junge Menschen ermutigen und zurüsten, für die Ehre Gottes zu musizieren und zusammen zu arbeiten, so dass am Ende des Kongresses zahlreiche Teilnehmer den Workshop als ein Highlight bezeichneten und im nächsten Jahr gerne mit Ihrem Instrument zur Teenstreet kommen möchten. Gott segne uns, uns in diesem Wintersemester dem Werk der geistlichen Zurüstung der Heiligen zu widmen und dadurch den Leib Christi zu erbauen.

Sehen wir uns nun den Vers 13 an: „bis wir alle hingelangen zur Einheit des Glaubens und der Erkenntnis des Sohnes Gottes, zum vollendeten Mann, zum vollen Maß der Fülle Christi,“ Paulus sagt hier, dass wir durch gegenseitigen Einsatz unserer Gaben im Bilde unseres Herrn Jesus Christus wachsen müssen, bis wir zum vollendeten Mann werden. Einheit des Glaubens und die Erkenntnis des Sohnes Gottes sind Zeichen von geistlicher Reife. Spaltungen zwischen den Leuten Gottes hingegen zeugen von Unreife. Das Ziel unseres Wachstums ist die Einheit des Glaubens und die Erkenntnis des Sohnes Gottes, bis wir hingelangen zum vollen Maß der Fülle Christi. In den Versen 14 bis 16 erfahren wir, dass wir das Ziel der Erbauung des Leibes Christi und der Erlangung seiner Fülle durch das Wachstum in der Liebe erreichen können.

Im heutigen Text ermahnt uns Paulus, der Berufung würdig zu leben, mit der wir berufen sind. Gott helfe jedem von uns, Jesu Demut und Liebe anzuziehen, um die jungen Menschen zum neuen Leben in Christus zu führen, und durch das Band seines Friedens die Einigkeit zu bewahren. Lasst uns Jesu Gaben einsetzen, um die Gemeinde zu erbauen und zum vollen Maß seiner Fülle zu gelangen. Gott segne uns, dass wir würdig der Berufung leben, mit der er uns berufen hat, und dass wir als Leib Christi für die Wiedererweckung Deutschlands und Europas gebraucht werden dürfen.

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