Christi Herrschaft in unserem Familien und Arbeitsleben (Kol 3,23) – Lektion 6

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CHRISTI  HERRSCHAFT IN  UNSEREM  FAMILIEN-  UND  ARBEITSLEBEN

Kolosser          3,18 – 4,1
Leitvers           3,23

„Alles, was ihr tut, das tut von Herzen als dem Herrn und nicht den Menschen.“

In der vergangenen Woche haben wir gelernt, dass wir mit dem neuen Leben in Christus auch ein neues Lebensziel empfangen haben: das zu suchen, was droben ist, wo Christus ist, sitzend zur Rechten Gottes. Wir sind nicht mehr an die irdischen Dinge dieser Welt gebunden und dürfen nach den geistlichen Dingen trachten: nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit durch die persönliche Beziehung zu unserem Herrn Jesus Christus. Wir haben auch gelernt, das Wesen Gottes anzuziehen, vor allem die Liebe, und das Wort Christi reichlich unter uns wohnen zu lassen. Möge das Wort Christi in dieser Europamissions-Visions-Halle reichlich unter uns wohnen und in diesem Jahr 500 Bibellehrer und 5000 Gebetsmitarbeiter aufstellen.

Der heutige Abschnitt behandelt das Familien- und das Arbeitsleben der Christen. Paulus spricht zu uns als Frauen, Männer, Kinder, Eltern, Arbeitnehmer und Arbeitgeber. Es ist für jeden etwas dabei. Seine Ermutigung zeigt uns: Unser Glaubensleben ist nicht eine private Angelegenheit, sondern hat mit Beziehungen zu tun. Wir sollen sowohl im Familien- als auch im Arbeitsleben ein Segen sein. Normalerweise verhalten wir uns in der Gemeinde sehr geistlich. Wie ist es aber in unserer Familie? Und am Arbeitsplatz oder in der Schule? Vor einigen Jahren hat eine Statistik gezeigt: Die Scheidungsrate bei Christen ist genau so hoch wie die bei nicht-religiösen Familien. Eine andere Untersuchung hat belegt, dass diejenigen, die sonntags in die Kirche gehen, im Berufsleben genau so viel stehlen, lügen, betrügen und verleumden wie diejenigen, die nicht in die Kirche gehen. Dies zeigt uns, wie wichtig diese Lektion für uns und für unsere Zeit ist. Paulus’ Lehre in diesem Abschnitt ist nicht altmodisch. Es ist die zeitlose, ewig gültige Lehre des Evangeliums. Die Lehre des Evangeliums war für die damalige Gesellschaft revolutionär und ist es auch heute für unsere Gesellschaft. Diese Lehre bringt in eine vom gottlosen Egoismus geprägte sündige Gesellschaft die christliche Ethik hinein. Gott segne euch, Christi Herrschaft in eurem Familien- und Arbeitsleben anzunehmen, damit die christuszentrische Ethik des Evangeliums Deutschland und Europa durchdringt und geistlich wiederherstellt.

1. Die christliche Hausgemeinde (3,18-21)

Erstens: Die Pflicht der Ehefrau – Unterordnung (18)

Lesen wir Vers 18: „Ihr Frauen, ordnet euch euren Männern unter, wie sich’s gebührt in dem Herrn.“ Dieses Wort berührt den rebellischen Geist in unserem Herzen. Doch die Bibel sagt klar: „Ordnet euch unter, wie sich’s gebührt in dem Herrn.“ Das griechische Wort, das hier gebraucht wird, bedeutet „sich jemandem willig unterwerfen“. Mit dieser Unterordnung ist nicht Unterlegenheit oder Minderwertigkeit gemeint. Jesus selbst ordnete sich während seiner Lebzeit auf Erden dem Vater unter. Dennoch war er nicht unterlegen, sondern war der liebe Sohn, an dem der Vater Wohlgefallen hatte. Die Frauen ordnen sich den Männern nicht gezwungenermaßen unter, sondern willig, als gleichberechtigte Wesen. Beim Ehegelöbnis willigen die Frauen gerne dazu ein. Eine Frau vergaß ihr Gelöbnis gleich nach der Eheschließung. Als ihr Mann versuchte, sie daran zu erinnern, wurde sie noch rebellischer und sagte: „Du sollst mich zuerst lieben!“ So lebten die beiden nebeneinander her und konnten keine Einheit bilden. Die Frauen müssen hören, was Gott zu den Frauen sagt. Die Männer müssen hören, was Gott zu den Männern sagt. Der Herr sagt zu den Frauen: „Ordnet euch euren Männern unter, wie sich’s gebührt in dem Herrn.“

Was bedeutet dann „wie sich’s gebührt in dem Herrn“? Dies bezieht sich auf Gottes ursprüngliche Schöpfungsordnung. Diese Schöpfungsordnung wird durch Christus wiederhergestellt, auch in unseren Familien. In der Genesis wird uns gelehrt, dass Gott der Herr der Familie ist. Gott schuf Mann und Frau zu seinem Bilde (1.Mose 1,27). Sie sind gleichwertig und Mitarbeiter in der Erfüllung der Mission Gottes. Jedoch sind ihre Rollen unterschiedlich. Der Mann ist das Haupt der Familie und die Frau ist die passende Gehilfin. Eine Frau muss sich ihrem Mann unterordnen, um Gottes Schöpfungsziel erfüllen zu können. Wenn eine Frau selber Herr sein will, wird diese Familie keine gute Frucht bringen. Wir Männer müssen aber wissen: Unterordnung ist kein blinder Gehorsam. Wenn der Mann in den Augen Gottes Unrecht tut und seine eigene Verantwortung nicht erfüllt, muss die Frau für ihn beten und versuchen, ihm geistlich zu helfen. Dies ist die geistliche Pflicht der Frau als eine Gehilfin.

Zweitens: Die Pflicht des Ehemannes – Liebe (19)

Lesen wir Vers 19: „Ihr Männer, liebt eure Frauen und seid nicht bitter gegen sie.“ Die Pflicht des Mannes ist es, seine Frau zu lieben. Das Wort „Liebe“ kommt von dem griechischen Wort „agape“ und bedeutet bedingungslose und aufopfernde Liebe, die viel mehr ist als romantische Liebe. Die Ehe ist ein Bund dieser Liebe. Epheser 5,25 beschreibt dies noch ausführlicher: „Ihr Männer, liebt eure Frauen, wie auch Christus die Gemeinde geliebt hat und hat sich selbst für sie dahingegeben“. Wir waren unliebenswerte Sünder. Wir waren Gottes Feinde. Wir hatten die Gemeinschaft mit Gott und das ewige Leben in ihm nicht verdient. Aber Christus starb für uns und vergoss sein Blut für uns, als wir noch Sünder waren. Er gab sein Leben hin, um uns zu retten, und uns zu Gottes Kindern zu machen. Aus diesem Grund ordnen wir uns Christus willig unter. In derselben Weise kann ein Mann das Herz seiner Frau gewonnen: durch Liebe. Liebe ist langmütig. Liebe ist freundlich. Liebe ist barmherzig und verständig. Die Männer müssen ihren Frauen zuhören und sie verstehen lernen. Dazu müssen sie bewusst ihr Herz und Zeit investieren.

Männer müssen auch wissen, was sie nicht tun sollen. Sie sollen nicht bitter gegen ihre Frauen sein. Wir dürfen nicht zulassen, dass in unserer Familie zwischen Mann und Frau eine bittere Wurzel aufwächst. Weil wir Sünder sind, verletzen wir einander. Wir können diese Verletzungen nicht mit menschlicher Mühe und Freundlichkeit heilen. Wir können diese Verletzungen aber in der Liebe Christi heilen. Die Liebe Jesu heilt alle Wunden. Manche Männer gehen nach der Arbeit nicht direkt nach Hause, sondern zuerst in die Kneipe, weil sie die Bitterkeit in ihrem Herzen nicht überwinden können. In der Folge werden sie kalt und gleichgültig, trennen sich und lassen sich schließlich scheiden. Wir sollen mit unserer Bitterkeit zum Kreuz Jesu kommen und Vergebung empfangen. Wenn Männer ihre Frauen lieben, werden die Frauen glücklich. Dann scheint der Sonnenschein der Liebe Christi in einer solchen Familie und durch sie scheint die Sonne der Liebe Christi auch hell in unserer verbitterten Gesellschaft.

Drittens: Die Pflicht der Kinder – Gehorsam (20)

Vers 20 sagt: „Ihr Kinder, seid gehorsam den Eltern in allen Dingen; denn das ist wohlgefällig in dem Herrn.“ Die grundlegende Haltung eines Kindes gegenüber seinen Eltern sollte der Gehorsam sein. Wenn Kinder im frühen Alter lernen, ihren Eltern zu gehorchen, können sie menschlich und geistlich gesund wachsen. Viele Kinder denken, dass Gehorsam sie einengt. Freche und rebellische Kinder gelten als cool. Aber was steckt hinter der Rebellion? Meistens steckt dahinter die Verbitterung wegen der Beziehungslosigkeit. Wir können sehen, dass rebellische Kinder immer auch unsichere Kinder sind. Die wahrhaft mutigen und starken Kinder sind die Kinder, die Gehorsam gelernt haben. Der Knabe Samuel lebte als Kind im Tempel. Das, was er lernte, war Gehorsam. Wenn der Priester Eli sagte: Mach die Tür auf, machte er die Tür auf. Wenn der Priester sagte: Leg dich im Heiligtum schlafen, dann diskutierte er nicht, sondern tat es. Eli war nicht besonders geistlich, aber Samuel lernte demütig den Gehorsam. So wuchs er heran, und war später der Leiter, der seinem Volk die Wahrheit Gottes verkündigte und die Könige Saul und David im Namen Gottes einsetzte. Das beste Beispiel eines gehorsamen Kindes ist der Herr Jesus selbst. Jesus gehorchte seinen Eltern (Lukas 2,51). Vor allem gehorchte er Gott durch viele Leiden (Hebräer 5,8.9) bis zum Tod am Kreuz (Phil 2,8).

Vers 20 sagt: „Denn das ist wohlgefällig in dem Herrn.“ Hier sehen wir, dass der Gehorsam gegenüber den Eltern, von dem Paulus spricht, nicht nur Gehorsam gegenüber Menschen ist, sondern auch gegenüber Gott. Anders gesagt lernen die Kinder, die ihren Eltern absolut gehorchen, in der rechten Beziehung zu Gott zu leben. Darum ist der Gehorsam gegenüber den Eltern auch das erste der Zehn Gebote, das mit einer Verheißung versehen ist: „Ehre Vater und Mutter, auf dass dir’s wohlgehe und du lange lebest auf Erden.“ Ungehorsam bringt Fluch. Gehorsam bringt Segen. Ihr Kinder, wollt ihr, dass es euch wohlgeht und ihr lange lebt auf Erden. Wollt ihr in der rechten, glücklichen Beziehung zu Gott leben und auch eure Eltern erfreuen? Dann gehorcht euren Eltern absolut, in allen Dingen, in dem Herrn.

Viertens: Die Pflicht der Eltern – Die Kinder nicht erbittern (21)

Sehen wir uns Vers 21 an: „Ihr Väter, erbittert eure Kinder nicht, damit sie nicht scheu werden.“ Die Parallelstelle im Epheserbrief lautet: „Und ihr Väter, reizt eure Kinder nicht zum Zorn, sondern erzieht sie in der Zucht und Ermahnung des Herrn.“ Wenn die Kinder bitter werden und gegen ihre Eltern rebellieren, ist das keine natürliche Entwicklung, sondern das Resultat der Erziehung ihrer Eltern. Es ist ein Zeichen, dass die Beziehung zwischen den Eltern und den Kindern zerbrochen ist. Wenn ein Kind gegen Gottes Anweisung und Gottes Führung rebelliert, kann die Liebe Gottes ihn zur Buße führen. Wenn es aber verbittert ist, wie kann es auf uns hören? Die Beziehung zwischen Eltern und Kindern muss auf der Zucht und Ermahnung des Herrn beruhen. Obwohl sich die moderne Erziehung psychologischer Tricks bedient bis dahin, dass sogar Kinder schon mit Psychopharmaka behandelt werden, sehen wir viele solcher zerbrochener Beziehungen und verbitterter Kinder in den Familien in Deutschland. Durch den Kontakt mit zahlreichen Missionsgesellschaften und auch unter uns sehen wir aber auch, dass Kinder von Eltern, die sich selbst für die Mission Gottes hingeben, gesund und zuversichtlich wachsen, auch wenn die Eltern vielleicht nicht so viel Zeit investieren oder den Kindern alles kaufen. Das liegt nicht daran, dass die Eltern pädagogisch besser ausgebildet wären, sondern daran, dass sie auf der Wahrheit des Wortes Gottes stehen. Die Erziehung der Kinder in der Zucht und Ermahnung des Herrn ist unsere heilige Pflicht vor Gott. Kinder sind nicht das Eigentum ihrer Eltern. Kinder sind ihren Eltern von Gott anvertraut worden. Deshalb sind die Eltern vor Gott dazu verpflichtet, ihre Kinder gemäß dem Wort Gottes zu erziehen. Die Eltern sollten die Gaben, die Gott in ihre Kinder gelegt hat, finden und ihnen helfen, sie zu entwickeln, damit sie ausgerüstet werden, gemäß dem Ziel Gottes zu leben. In UBF hat jedes der Kinder ein Lebensleitwort. Letzte Woche bei der Feier der Einschulung von Judith, Sarah Grace, Markus und Christiane haben wir ihre Leitworte gehört: Psalm 22,23; 1.Mose 12,2; 1.Petrus 2,9; Lukas 9,20. Diese Kinder werden gesund und zuversichtlich wachsen, wenn ihre Eltern sie immer wieder mit ihrem Leitwort ermahnen und ermutigen und für sie beten. Dann werden sie schon von ihrer Grundschulzeit für viele verbitterte und zornige Kinder dieser Generation ein Segen sein.

Im ersten Teil haben wir gelernt, dass das Familienleben der Christen keine Privatsache ist. Mann und Frau, Eltern und Kinder sind dazu verpflichtet, unter der Herrschaft Christi die rechte Beziehung zueinander zu entwickeln. Dann wird diese Familie eine glückliche Familie sein und als eine segens- und einflussreiche Hausgemeinde gebraucht werden können. Möge Gott euch helfen, als Mann, Frau, Eltern oder Kind unter der Herrschaft Christi zu leben und eure heilige Pflicht zu erfüllen. Möge Gott eure Familie als eine einflussreiche segensreiche Hausgemeinde in dieser Generation gebrauchen.

2. Christliche Arbeitsmoral (3,22-4,1)

In diesem Teil gibt Paulus den Sklaven und auch den Herren praktische geistliche Anweisungen. Viele Arbeitnehmer vergleichen ihr Arbeitsleben mit einem Sklavenleben und nennen ihren Chef einen Sklaventreiber. Ob dem so ist, kann dahingestellt bleiben. Geistlich gesehen kann man jedenfalls die von Paulus gelehrten Prinzipien tatsächlich auf die moderne Arbeitswelt und auch auf die Schule übertragen.

Erstens: Die Pflicht eines Arbeitnehmers – Tue alles von Herzen (3,22-25)

In der Gemeinde von Kolossä gab es wahrscheinlich viele Sklaven. Als sie gläubig wurden, dachten sie vielleicht: Warum müssen wir jetzt noch unseren Herren gehorchen, die uns doch ungerecht behandeln? Sind wir nicht genau so gut wie sie? Aus diesem Grund lehrte Paulus die Sklaven die rechte Haltung gegenüber ihren Herren in dem Herrn.

Sehen wir uns Vers 22 an: „Ihr Sklaven, seid gehorsam in allen Dingen euren irdischen Herren, nicht mit Dienst vor Augen, um den Menschen zu gefallen, sondern in Einfalt des Herzens und in der Furcht des Herrn.“ Paulus‘ Lehre forderte die typische Sklavenmentalität heraus. Wenn ihre Herren anwesend waren, taten sie schnell ein paar Handgriffe. Wenn ihre Herren abwesend waren, wurden sie faul und arbeiteten so gut wie gar nicht mehr. Sie hatten keine Motivation. Ihre Motivation war es, möglichst nicht aufzufallen und regelmäßig zu essen. Es gibt eine Geschichte aus der Pionierzeit der USA. Ein Trupp Männer arbeitete in der glühenden Sonne an einer Bahnstrecke. Da kam der Wagen mit dem Präsidenten der Eisenbahngesellschaft vorbei. Der Wagen hielt an, das Fenster ging herunter und vom Rücksitz rief ein Mann den Vorarbeiter: Guten Tag, John! Lange nicht gesehen! Wie geht’s? Die Arbeiter wunderten sich und fragten später den Vorarbeiter: Woher kennst du den Präsidenten der Gesellschaft? Der Vorarbeiter sagte: Wir haben vor zehn Jahren zusammen zu gleichen Bedingungen angefangen. Ich habe erst vor kurzem erkannt, worin der Unterschied lag. Ich habe die ganze Zeit für meinen wöchentlichen Lohn gearbeitet. Er aber hat von Anfang an für die Firma gearbeitet. Wir Christen arbeiten nicht nur für das Geld. Wir haben eine besondere Motivation: Unseren Herrn zu ehren. Lesen wir Vers 23: „Alles, was ihr tut, das tut von Herzen als dem Herrn und nicht den Menschen.“ Christliche Sklaven bzw. Arbeitnehmer müssen für den Herrn und nicht nur für die Menschen arbeiten. Praktisch bedeutet dies, dass wir nicht nur das Notwendigste tun, sondern unser Bestes geben. Wenn wir das tun, wird Christi Gegenwart auf unserem Arbeitsplatz offenbar. Damit wird auch unser Glaubenszeugnis glaubwürdig.

Gemäß Vers 24 tun wir dies, weil wir wissen, dass unser Lohn vom Herrn kommt. In der Welt wird ehrliche Arbeit nicht immer anerkannt. Manchmal scheinen sogar die belohnt zu werden, die am rücksichtslosesten und unehrlichsten vorgehen. Wir aber haben unseren himmlischen Lohn schon sicher, nämlich das Erbe in seinem Reich, das nie vergeht. Dieser Lohn motiviert uns, hart zu arbeiten, nicht nur für unseren Chef, sondern für den Herrn. Paulus sagt in Vers 24b: „Ihr dient dem Herrn Christus!“ Wer bei der Arbeit Unrechtes tut, der entehrt nicht nur den Herrn, sondern wird auch entsprechenden Lohn für sein Unrecht empfangen. Der Herr ist es, der uns unsere Arbeit gegeben hat und dem wir dafür danken und den wir jeden Tag durch fleißige und harte Arbeit ehren dürfen.

Zweitens: Die Pflicht des Arbeitgebers – Gewähre, was recht und billig ist (4,1)

Sehen wir uns 4,1 an: „Ihr Herren, was recht und billig ist, das gewährt den Sklaven und bedenkt, dass auch ihr einen Herrn im Himmel habt.“ Die meisten Herren kümmerten sich nicht darum, ob sie ihre Sklaven recht oder unrecht behandelten, weil sie die Sklaven sowieso als ihr Eigentum betrachteten. Paulus lehrte die Herren, dass auch sie einen Herrn im Himmel haben. Sie sollten die Sklaven fair behandeln und ihnen alles geben, was ihnen rechtmäßig zustand.

Hier lernen wir, dass Paulus ein Revolutionär war. Seine Revolution zielte nicht auf einen Umsturz der sozialen Verhältnisse ab, sondern auf eine Veränderung der Menschenherzen. Wo es von Christus veränderte Menschen gibt, da gibt es auch keine Unterdrückung und keine Ungerechtigkeit mehr. Als es Anfang des 20. Jahrhunderts zur großen Erweckung in den Bergbaugebieten von Wales kam, mussten dort die Gefängnisse schließen, weil es keine Straftaten mehr gab. Die Esel in den Bergwerken verstanden die Befehle nicht mehr, weil sie keine Flüche mehr hören konnten. Als in einer Firma in Russland sich zwei Arbeiter bekehrten und unter Christi Herrschaft lebten, verschwand das Phänomen der Korruption und wurde von Vertrauen und Ehrlichkeit ersetzt, und diese Firma wurde als ein vorbildliches Unternehmen bekannt. Wir beten für die geistliche Wiederherstellung Deutschlands als eine Hirtennation. Dies wird nicht durch andere Wirtschaftsprogramme oder politische Partien erreicht werden. Es wird durch das Bibelstudium erreicht werden, dass von den jungen Studenten angefangen die künftigen Leiter lernen, christuszentrisch zu leben und in allem, was sie tun, dem Herrn zu dienen. Von veränderten Menschen kommt eine veränderte Gesellschaft.

In diesem Abschnitt haben wir gelernt, wie wir als Christen in unseren Familien und auf der Arbeit leben sollen. In den neun Versen, die wir betrachtet haben, kommt das Wort „Herr“ sechsmal vor. Christus hat gelitten und ist gestorben, um der Herr unseres Lebens zu werden. Wir dürfen ihn nicht länger traurig machen, indem wir in der Gemeinde, in der Familie und bei der Arbeit ein Doppelleben führen. Christus ist vielmehr der Herr unseres Lebens, auch im Familien- und Arbeitsleben. Christus ist unser Ziel, unsere Hoffnung und unser Lohn. Lasst uns durch das Einladen und Zweierbibelstudium den Gehorsam des Glaubens unter den Studenten aufrichten. Möge Gott durch jede unserer Hausgemeinden 7.000 christuszentrierte Hausgemeinden und 10.000 entschlossene Bibellehrer aufstellen.

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