Nehemias letzter Kampf für die Reinigung (Nehemia 13,25) – Lektion 6
Nehemias letzter Kampf für die Reinigung (PDF-Datei)
NEHEMIAS LETZTER KAMPF FÜR DIE REINIGUNG
Nehemia 11,1 – 13,31
Leitvers 13,25
„Und ich schalt sie und fluchte ihnen und schlug einige Männer und packte sie bei den Haaren und beschwor sie bei Gott: Ihr sollt eure Töchter nicht ihren Söhnen geben noch ihre Töchter für eure Söhne oder euch selbst nehmen.“
Nehemia vollendete den Wiederaufbau der zerbrochenen Mauern Jerusalems in 52 Tagen. Es war das Werk des Glaubens. Es war das Werk der Zusammenarbeit mit seinem Volk. Dieses Werk bewirkte die geistliche Erweckung, dass das ganze Volk Israel zur Bibel zurückkehrte, über ihre Sünde Buße tat und eine konkrete Abmachung mit Gott traf, dass sie es im Hause Gottes an nichts fehlen lassen wollten. Zurzeit sehen wir, dass Europa geistliche Leiter wie Nehemia braucht. Die geistlichen Mauern in Europa wurden in den letzten Jahrhunderten seit der raschen Entwicklung der Technik durch die industrielle Revolution und durch die Revolution des Internets Stück für Stück zerbrochen und durch die menschenzentrierte Gedanken und Philosophien ersetzt, so dass im Leben der Menschen in Europa die Macht der Sünde Oberhand gewann. Die Folge der Sünde war sehr ernsthaft, wie z.B. eine hohe Scheidungs- und Selbstmordrate und verschiedene psychische Krankheiten. Die Macht der Sünde drang in das Innere eines jeden Einzelnen ein, sogar in die Kinder und Jugendlichen. Die Menschen sind durch den Zerfall der geistlichen Mauern des Wortes Gottes schutzlos geworden. Viele trachten nun danach, ihr Glück und ihre Freiheit in den Irrlehren wie den Humanismus, Materialismus, Hedonismus und Individualismus zu finden. Gott möge jedem von Euch den Geist und die Vision Nehemias geben und Euch als Leiter wie Nehemia gebrauchen, dass die geistlichen Mauern Europas durch das Bibelstudium und das Aufrichten des Glaubensgehorsams wiederaufgebaut werden.
Im heutigen Text sehen wir, wie Nehemia seinen Umsiedlungsplan durchsetzt (7,4) und seinen letzten geistlichen Kampf für sein Volk und dessen Reinigung. Während der Abwesenheit Nehemias hatte sein Volk schon wieder alles vergessen und die alten Sünden hatten sich wieder eingeschlichen. Nehemia tadelte und reinigte sein Volk und dessen Priesterschaft sehr streng und half ihnen, dem Wort Gottes praktisch zu gehorchen. Lasst uns wie Nehemia entschlossen gegen die listige Versuchung des Relativismus kämpfen, dass wir uns selbst reinigen und dem Werk Gottes in unserem Kontinent einflussreich dienen.
1. Die Einweihung der Stadtmauer (11,1-12,47)
Schon in Kapitel 7,4 erwähnte Nehemia die Notwendigkeit der Besiedlung Jerusalems. Aber Dank der verschiedenen Treffen zur geistlichen Erweckungsbewegung im Volk Gottes beginnt er erst ab Kapitel 11, seinen Besiedlungsplan durchzuführen. Nehemia glaubte, dass sein Volk eine geistliche Vorbereitung brauchte, um in die heilige Stadt Jerusalem und in die umliegenden Dörfer umzuziehen. Das Werk des Umzugs in die heilige Stadt Jerusalem war absolut notwendig, auch wenn sie aus verschiedenen Gründen und Belastungen nicht gerne in der heiligen Stadt Jerusalems wohnen wollten. Wenn die wieder aufgebauten Mauern vom Volk Gottes nicht verteidigt werden würden, würde der Wiederaufbau der Mauern keine Bedeutung mehr haben. Wenn diese Umsiedlung nicht durchgeführt werden würde, wäre es eine Zeitfrage, dass die Stadt Jerusalem und auch der wieder aufgebaute Tempel von den Feinden wie Sanballat angegriffen und wieder völlig zerstört werden würde. Um das Volk Gottes zu schützen, vor allem deren geistliche Reinheit und Einheit zu bewahren, musste Nehemia die Israeliten herausfordern, dass sie in die Stadt Jerusalems umziehen und die wieder aufgebauten Mauern verteidigen sollten. Das Volk war geistlich gut vorbereitet. Sie gehorchten der Führung Gottes mit Freude, auch wenn sie durch das Los bestimmt wurden, in die Stadt Jerusalem einzuziehen.
Nehemia erwähnte in Kapitel 11,3-9 zuerst die Namensliste der Oberen und auch ihren Stammbaum. So lobte er ihren Glauben und ermutigte sie, das Zentrum des Volkes Gottes zu verteidigen, koste es, was wolle. Er tat dies auch für die Priester. (10-24) Dies weist auf Nehemias Herzensanliegen für die Wiederherstellung Israels und der heiligen Stadt Jerusalem, vor allem die geistliche Wiederherstellung des Reiches Gottes, hin. Darüber hinaus erwähnte Nehemia die Namen der umliegenden Städte Jerusalems (11,25-36), die bereits in Josua 15 erwähnt wurden. Die Städte, die Josua erwähnte, waren die Orte, an denen Gott in der Zeit der Eroberung Kanaans, groß oder klein, sehr mächtig gewirkt hatte. Alle Städte waren historische Städte, die in der Heilsgeschichte mit dem Volk Gottes tiefgehende Verbindungen hatten. Das Werk der Umsiedlung bzw. Besiedlung war ihr Gebet für die zweite Eroberung des verheißenen Landes Kanaan, nämlich die vollkommene Wiederherstellung der Souveränität Israels. Nehemia glaubte an die Verheißung Gottes, so setzte er durch den Glauben seinen Umsiedlungsplan durch.
Sehen wir uns Vers 27 an: „Und bei der Einweihung der Mauer Jerusalems holte man die Leviten aus allen Orten nach Jerusalem, um Einweihung zu halten mit Freude, mit Danken und Singen, mit Zimbeln, Psaltern und Harfen.“ Die Einweihung der Stadtmauer war ein großes Fest für die Anerkennung dessen, was Gott gewirkt und getan hatte. Es war auch die Verherrlichung seines Namens und seiner Macht. Der Glauben, das Hirtenherz und das Verantwortungsbewusstsein von Nehemia und die hingebungsvolle Zusammenarbeit aller Israeliten bewegten Gottes Herz, dass die zerbrochenen Mauern wieder aufgebaut werden durften. Sie konnten alle Widerstände und Anfeindungen überwinden und dieses Werk siegreich zu Ende bringen. Gott bewirkte durch den vollendeten Wiederaufbau der Mauern und durch das Bibelstudium mit Esra und den Leviten eine große geistliche Erweckungsbewegung im Volk Gottes, dass sie entschlossen waren, dem Wort Gottes zu gehorchen.
Die levitischen Sänger und die Musiker und dazu viele Priester und Ratsherren stimmten das große Halleluja an und priesen Gott gemeinsam. Von Nehemia lernen wir viele Geheimnisse, wie wir eine geistliche Erweckung in Europa bewirken können. Nehemia war nicht nur ein geistlicher Leiter, sondern auch ein Mobilisierer und ein guter Organisator. Er hatte Gottes Vision, sein Volk als Gottes auserwähltes Volk wieder aufzustellen. So motivierte und mobilisierte er sein ganzes Volk mit seinem Besten die Mauern des Tempels wieder aufzubauen und Gott zu danken und seinen Namen zu verherrlichen.
Sehen wir uns Vers 43 an: „Und es wurden an dem Tage große Opfer dargebracht und sie waren fröhlich, denn Gott hatte ihnen eine große Freude gemacht, so dass sich auch Frauen und Kinder freuten, und man hörte die Freude Jerusalems schon von ferne.“ Aus Dankbarkeit für die Gnade Gottes brachte Gottes Volk bei der Einweihungsfeier große Dankopfer dar. Ganz Jerusalem war voller Freude. Diese wahre große Freude kam von Gott, von der persönlichen Erfahrung seiner Gnade und Macht, dass er ihre heilige Stadt Jerusalem völlig wiederhergestellt hatte und dadurch, dass sie nun wieder eine klare Identität als Gottes Volk haben durften.
Als sich vor 22 Jahren die Berliner Mauer öffnete und die Deutschen wieder ein Volk bilden konnten, da hatten die Menschen auch große Freude, weil dies die Gnade und souveräne Hand Gottes war. Die Europäische Sommerbibelkonferenz in Eringerfeld war so ein fröhliches Fest, weil wir das mächtige Wirken Gottes in den vergangenen 40 Jahren persönlich erfahren und gleichzeitig Gottes Hoffnung sehen durften, dass Gott Europa wieder als Missionare aussendenden Kontinent gebrauchen will. Wir feierten auch den 30. Jubiläumsgottesdienst mit solch großer Freude, die aus der Erfüllung des Wortes Gottes aus Markus 11,22 und Markus 6,37 kam. H. Holy Marias überschwängliche Freude kam aus der Dankbarkeit für die wunderbare Gnade Gottes, dass er mit ihr ist und mit der Macht seines Wortes auch am heutigen Tag mächtig wirkt. Der Dankgottesdienst für das Nehemia-Bibelstudium gibt uns Freude und Zuversicht, dass er mit uns ist und durch uns und unser Bibelstudium große geistliche Erweckungsbewegungen bewirkt.
Als die Israeliten die geistliche Ordnung des Tempelgottesdienstes wiederhergestellt bekamen, wurden sie alle glücklich. Die Verse 44 bis 47 sagten, es der weise Weg Gottes ist, dass wir durch unsere Opfergabe und Gebet die Diener des Werkes Gottes von ganzem Herzen unterstützen, dass sie dem Werk Gottes verantwortlich und hingebungsvoll dienen können.
2. Nehemias letzter Kampf für die Reinigung (13,1-31)
Lesen wir Vers 1 gemeinsam: „Und in dieser Zeit las man aus dem Buch des Mose vor den Ohren des Volks und fand darin geschrieben, dass die Ammoniter und Moabiter niemals in die Gemeinde Gottes kommen dürfen.“ Beim intensiven Bibelstudium fand das Volk Gottes das Gesetz, welches ihnen befahl, sich von den Ammonitern und Moabitern zu trennen. In der Zeit der Wüstenwanderung wollten die Israeliten durch das Gebiet von den Ammonitern und Moabitern hindurch ziehen. Aber sie stifteten den Propheten Bileam an, die Israeliten bei ihrer Ankunft zu verfluchen, statt ihnen zu helfen. Wie hässlich und niederträchtig war ihr Komplott gegen Gottes Volk gewesen. Darum gebot Gott, sie niemals in die Gemeinde Gottes kommen zu lassen. Dies zeigt, welche ernsthafte Folge die Feindschaft gegenüber Gottes Volk mit sich bringt. Nach dem Bibelstudium entschieden sich die Israeliten, Gottes Wort zu gehorchen und sich von ihnen und ihrer Lebensweise zu trennen. Menschlich gesehen war es vielleicht eine harte Entscheidung für die, die gerne als Nachbarn leben wollten. Aber geistlich gesehen war es ein notwendiger chirurgischer Eingriff, der den Fremdkörper entfernt, um den ganzen Organismus zu erhalten. Auch für uns ist es lebenswichtig, klar zu wissen, welche Leute Feindschaft gegen das Volk Gottes hegen und die Gemeinde vor ihnen zu behüten.
Zwischen Nehemia 12,27 und 13,6 liegt eine Zeitspanne von ungefähr ein oder zwei Jahren. Nehemia unternahm eine Reise zum König nach Persien, weil seine 12-jährige Amtsperiode als Statthalter erfüllt war. Es war eine kurze Zeit. In der kurzen Zeit seiner Abwesenheit aber hatte sein Volk wieder ihre Abmachung vergessen und lebten nicht mehr gemäß dem Wort Gottes. Sehen wir uns die Verse 4 bis 9 an. Als Nehemia von seinem Besuch beim Persischen König nach Juda zurückkehrte, stellte er fest, dass der Priester Eljaschib dem Tobija eine Kammer im Tempel gegeben hatte. Diese Kammer für die Abgaben und das Räucherwerk war eigentlich eine sehr wichtige Ordnung für den Tempeldienst. Es war kein Wunder, dass die Israeliten ihre Abgaben nicht treu brachten, und dass nun die Kassen leer standen. Tobija, der von Anfang an ein Feind des Volkes Gottes war und den Mauerbau in jeder Weise zu verhindern versuchte, war der Leiter dieser wichtigen geistlichen Abteilung. Und dieser Tobija saß in der Mitte des Hauses Gottes und verhinderte das Werk Gottes.
Dies zeigt uns, wie listig der Satan gegen Gottes Werk vorgeht. Nachdem er nicht von außen den Mauerbau verhindern konnte, drang er in der Abwesenheit von Nehemia in das Innere des Hauses Gottes ein. Vielleicht hatte Eljaschib sich gegenüber Tobija verwandtschaftlich verpflichtet gefühlt. Was tat Nehemia, als er Tobija im Tempel vorfand? Nehemia warf den ganzen Hausrat des Tobija aus dem Tempel hinaus und ließ die Kammer mit Desinfektionsmittel reinigen und reservierte sie wieder für die Speiseopfer und den Weihrauch. Nehemia handelte konsequent und ging keinen Kompromiss mit den Feinden Gottes ein. Lasst uns konsequent gemäß dem Wort Gottes für unsere Entscheidung handeln und mit Einsicht durch die Buße stets unseren Herzenstempel und die Gemeinschaft reinigen und allen „Hausrat des Tobija“, der bei uns eingezogen ist, so streng wie möglich hinauswerfen, so dass wir als ein heiliges Volk Gottes und unsere Gemeinschaft als Gottes auserwähltes Instrument für diese Generation gebraucht werden können.
Ein weiteres Problem war der Relativismus gegenüber der Opfergabe. In der Abwesenheit Nehemias hatten die Israeliten es wieder vernachlässigt, ihren Zehnten treu zu bringen. Als Folge dessen waren die Leviten und Sänger weggegangen, um für ihren eigenen Überlebenskampf auf dem Land zu arbeiten. Ihr Gottesdienst musste sehr trocken, ohne bewegenden Sondergesang und ohne Gottes lebendiges Wort gewesen sein. Nehemia tadelte die Ratsherren und holte die Leviten und Sänger wieder zum Tempeldienst zurück und stellte geistliche Verwalter für die Opfergaben auf. Nehemia betete zu Gott von ganzem Herzen, dass Gott selbst dieses Werk bewahren möge.
Das Bringen der Opfergabe ist oft wie ein geistliches Kriterium, das unsere Liebe und Hingabe zu Jesus anzeigt. Ein junger Mann sagte: „Ich habe nichts, darum kann ich auch nichts geben.“ Das klingt logisch, aber er weiß nicht, dass jeder irgendetwas hat. Gott möchte nicht unser Geld, sondern unser Herz. Maleachi 3,10 sagt: „Bringt aber die Zehnten in voller Höhe in mein Vorratshaus, auf dass in meinem Hause Speise sei, und prüft mich hiermit, spricht der Herr Zebaoth, ob ich euch dann nicht des Himmels Fenster auftun werde und Segen herabschütten die Fülle.“ Gott möchte, dass wir ihm den Zehnten als Zeichen unserer Liebe und Dankbarkeit für seine Gnade bringen. Unsere Opfergabe ist nicht vergleichbar, dass Jesus sein ganzes Leben für uns am Kreuz hingegeben und damit das größte Opfer gebracht hat. Lasst uns nicht berechnen, sondern unsere Opfergabe aus der Dankbarkeit für Jesu Gnade fröhlich zu Gott bringen, und so als Gottes Volk für diese Generation gebraucht werden.
Sehen wir uns Vers 15 an: „Zur selben Zeit sah ich in Juda, dass man am Sabbat die Kelter trat und Getreide herbeibrachte und auf Esel lud und auch Wein, Trauben, Feigen und allerlei Last nach Jerusalem brachte am Sabbattag. Und ich verwarnte sie an dem Tage, als sie die Nahrung verkauften.“ Gemäß dem Gebot Gottes sollten die Israeliten am Sabbat nicht arbeiten. Schon von der Schöpfung an hat Gott den Menschen den siebten Tag als Ruhetag und Tag der Anbetung und geistlichen Erquickung gegeben. Aber Nehemia sah, dass einige am Sabbat die Kelter traten und ihre Geschäfte öffneten. Sehen wir uns Nehemias Tadel in den Versen 17 und 18 an: „Da schalt ich die Vornehmen von Juda und sprach zu ihnen: Was ist das für eine böse Sache, die ihr da tut und entheiligt den Sabbattag? Taten das nicht auch eure Väter und unser Gott brachte all das Unheil über uns und über diese Stadt? Und ihr bringt noch mehr Zorn über Israel dadurch, dass ihr den Sabbat entheiligt!“ Nehemia befahl, die Stadttore am Sabbat nicht mehr zu öffnen, so dass die Händler draußen vor der Stadt bleiben mussten. Aber vom Duft der frischen Fische angelockt, schlichen sich noch einige heimlich aus der Stadt, um einzukaufen. Nehemia verwarnte sie, nicht mehr vor der Stadt zu bleiben, und er stellte Leviten an den Toren als Wache auf.
Gott hat uns den Sonntag als den heiligen Tag gegeben, an dem wir durch den Gottesdienst zu ihm kommen, ihn anbeten und sein lebendiges Wort hören dürfen. Aber der Sonntag ist heutzutage für viele leider zu einem Tag zum Ausschlafen oder für den Familienausflug geworden. Nicht wenige Studenten nehmen sich immer Zeit für Partys, haben aber keine Zeit für das Wort Gottes. Viele Studenten sind zurzeit vom Karrieredenken überwältigt, und sind sogar am Sonntag sehr beschäftigt, ohne geistliche Gemeinschaft mit Gottes Volk und Gottes Wahrheit. Aber dies ist ein großer Fehler. Wir müssen Gott die erste Stelle geben. Mit dem Glauben an die Verheißung sollen wir zuerst nach dem Reich Gottes trachten, dann werden wir in unserem praktischen Leben seine Macht und seinen großen Segen persönlich erfahren. Gott helfe Europa, den Sonntag zu heiligen, durch das Hören des Wortes Gottes zuerst die geistliche Beziehung zu Gott zu pflegen. Nehemia forderte sein Volk mit dem Gebet heraus, den Sonntag zu heiligen: „Mein Gott, gedenke auch um dessentwillen an mich und sei mir gnädig nach deiner großen Barmherzigkeit.“
In den Versen 23 bis 28 geht es um die Mischehen mit den Heiden. Gott hatte die Israeliten immer wieder davor gewarnt, mit den Ungläubigen zu heiraten. Aber zur Zeit Nehemias war dieses Gebot weithin missachtet worden. Lesen wir die Verse 23 und 24: „Zu dieser Zeit sah ich auch Juden, die sich Frauen genommen hatten aus Aschdod, Ammon und Moab. Und die Hälfte ihrer Kinder sprach aschdodisch oder in der Sprache eines der anderen Völker, aber jüdisch konnten sie nicht sprechen.“ Als sie Mischehen eingingen, verloren sie ihre geistliche Identität als Gottes Volk. Nicht nur das, ihre Kinder konnten die Sprache, in der das Wort Gottes geschrieben war, nicht lernen und verloren ihre geistliche Identität als Gottes Volk. Nehemia tadelte das Sprachproblem strenger als das Götzendienstproblem. Die Bibel lehrt uns klar, dass die Gläubigen nicht an einem Joch mit den Ungläubigen ziehen dürfen. Darum sollte die Grundlage für eine Familiengründung einzig und allein Gottes Gnade der Vergebung und Berufung sein. Mit einer Gott und Missionszentrierten Glaubensfamilie kann Gottes Volk seine Reinheit bewahren.
Nehemia war sehr aufgebracht, so dass er die Männer sogar bei den Haaren packte und beschwor: „Ihr sollt eure Töchter nicht ihren Söhnen geben noch ihre Töchter für eure Söhne oder euch selbst nehmen.“ Lesen wir die Verse 26 und 27: „Hat nicht Salomo, der König von Israel, gerade damit gesündigt? Und es war doch unter vielen Völkern kein König ihm gleich, und er war seinem Gott lieb und Gott setzte ihn zum König über ganz Israel. Dennoch verleiteten ihn die ausländischen Frauen zur Sünde. Und von euch muss man solches hören, dass ihr ein so großes Unrecht tut und unserm Gott die Treue brecht damit, dass ihr euch ausländische Frauen nehmt?“ Manche Christen denken, dass es nicht so schlimm sei, sich der Welt anzupassen oder gemäß der weltlichen Vorstellung zu handeln, und dass sie ihren Glauben schon bewahren könnten. Aber Salomos Beispiel lehrt uns die geistliche Realität. Salomo war von Gott so geliebt und mit Weisheit gesegnet, aber als er einen kleinen Kompromiss einging und ausländische Frauen heiratete, da wurde ihm dies zum Fallstrick, so dass er am Ende seines Lebens ein elender Götzendiener wurde. Schließlich führte sein götzendienerisches Leben zur Teilung Israels in zwei Reiche. Möge Gott unserer Neuen Generation geistliche Einsicht für diese Sünde geben und ihnen helfen, alleine aufgrund der Gnade der Berufung Gott- und Missions-zentrierte Hausgemeinden zu gründen, zum Segen für viele Studenten in Europa heranzureifen und als globale geistliche Leiter für diese Generation gebraucht zu werden.
Nehemia tadelte die Israeliten hart, die ungläubige heidnische Frauen geheiratet hatten. Ein Enkel des Priesters Eljaschib hatte eine Tochter des Horoniters Sanballats geheiratet, vielleicht weil sie äußerlich hübsch war. Wahrscheinlich war der Grund, dass die Familie von Sanballat sehr reich und politisch einflussreich war. Aber Sanballat war immer ein Feind des Werkes Gottes gewesen. Weil er auf diese Weise das Priestertum befleckt hatte, jagte Nehemia ihn davon.
Lesen wir Vers 30 gemeinsam: „So reinigte ich sie von allem Ausländischen und ordnete die Ämter der Priester und Leviten, für einen jeden nach seinem Dienst.“ Nehemia kämpfte einen harten geistlichen Kampf, indem er die Verantwortlichen hart tadelte, das Volk reinigte und verschiedene praktische Maßnahmen ergriff. Gott segnete seinen Glaubenskampf, so dass sein Volk wieder Buße tat und als heiliges Volk Gottes leben konnte.
Im heutigen Text haben wir gelernt, wie hart und konsequent Nehemia sein Volk, welches seine Abmachung vergaß und zum alten Leben zurückkehrte, tadelte und reinigte und ihnen half, dem Wort Gottes praktisch zu gehorchen. Durch einen Leiter Nehemia wurde das ganze Volk in ihrer geistlichen Identität als Gottes Volk wiederhergestellt. Lasst uns wie Nehemia entschlossen und konsequent gegen allen Relativismus dieser Generation kämpfen, indem wir uns selbst reinigen und unseren Herzensgehorsam zum Wort Gottes erneuern. Gott möge Europa durch uns zur Bibel zurückführen und wieder als Missionare aussendenden Kontinent für die Weltmission gebrauchen.