Bonn UBF – Ein Königreich von Priestern (2. Mose 19,6) – Exodus Lektion 10

Ein Königreich von Priestern (PDF-Datei)

Exodus Lektion 10

EIN KÖNIGREICH VON PRIESTERN

2. Mose 19,1-25
Leitvers 19,6

„Und ihr sollt mir ein Königreich von Priestern und ein heiliges Volk sein. Das sind die Worte, die du den Israeliten sagen sollst.“

Wir danken Gott, dass er die vergangene deut-sche Leiterkonferenz durch sein lebendiges Wort reichlich gesegnet hat, indem wir den herausfordernden Glauben von Mose kennenlernen durften. Alle Bezirksleiter wurden groß ermutigt, in diesem Wintersemester den guten Kampf des Glaubens zu kämpfen und mit dem Wort Gottes den Pharao des Zeitgeistes, den Pharao der falschen Lehren, vor allem des Humanismus, des Hedonismus und des Relati-vismus herauszufordern, um die jungen Menschen und Studenten aus der Sündensklaverei herauszuführen. Möge Gott ihre Glaubensentscheidung und ihren Gehorsam segnen und je einen Abraham des Glaubens sowie zwölf entschlossene Jünger Jesu in jedem Bezirk aufstellen und Deutschland zu einer Hirtennation verändern.

Durch die vergangene Lektion haben wir gelernt, dass Gott der Herr unser Feldzeichen ist. Wir sind schwach, aber wenn wir auf den Herrn, unser Feldzeichen, schauen, dann gibt er uns neue Kraft und schenkt uns den Sieg in unserem geistlichen Kampf. Aus dem Selbstvertrauen heraus können wir eigentlich gar nichts tun. Aber wenn wir zu Gott beten, dann kämpft Gott an unserer Seite und wir können mit ihm einen großen Sieg über die Feinde Gottes erlangen. Mit dem 19. Kapitel beginnt nun ein neuer Abschnitt in der Geschichte des Auszugs der Israeliten. Die letzten 18 Kapitel berichteten davon, wie die Israeliten aus Ägypten herausgeführt wurden und wie Gott sie in die Wüste geleitet und dort im Glauben erzogen hatte. In Kapitel 19 erreichen die Israeliten nun das Ziel ihrer Reise, nämlich die Wüste Sinai. Hier lagerten sie sich gegenüber dem Berge Sinai, wo Gott ihnen persönlich begegnen wollte. Bevor Gott ihnen nun seine Gebote und Gesetze für das alltägliche Leben gab, erinnerte er sie zuerst an seine errettende Gnade und offenbarte ihnen seine wunderbare Hoffnung und sein Ziel für ihr Leben. Lasst uns heute Gottes Hoffnung und Ziel kennenlernen, warum Gott einst die Israeliten und warum er auch uns errettet hat.

1. Werdet ihr nun meiner Stimme gehorchen (1-6)

Betrachten wir Vers 1: „Am ersten Tag des dritten Monats nach dem Auszug der Israeliten aus Ägyptenland, genau auf den Tag, kamen sie in die Wüste Sinai.“ Die Israeliten waren zuletzt von Refidim ausgezogen und nun in die Wüste Sinai gekommen. Hier lagerten sie sich gegen-über dem Berge. Es war der Berg Sinai, der auch Horeb genannt wird. Hier offenbarte sich Gott einst Mose in einem brennenden Dornbusch. Als Gott Moses berief, sagte er zu ihm: „Ich will mit dir sein. Und das soll dir das Zeichen sein, dass ich dich gesandt habe: Wenn du mein Volk aus Ägypten geführt hast, werdet ihr Gott opfern auf diesem Berge.“ Gott erfüllte treu seine Verheißung und führte das Volk genau zu dem Ort, von dem Gott zu Mose geredet hatte, nämlich zum Berg Sinai. Als sie nun hier angekommen waren, musste sich Mose ganz gewiss an Gottes Verheißung und an seine treue Führung erinnert haben. Etwa ein Jahr lang blieben die Israeliten an diesem Ort. Hier empfingen sie die zehn Gebote und schlossen einen Bund mit Gott. Gemäß der Orientierung Gottes bauten sie hier die Stiftshütte und sie wurden eine Nation. Hier am Berge Sinai geschah es, dass sie von einem Sklavenvolk zum Volk Gottes verändert wurden.

Betrachten wir die Verse 3 und 4: „Und Mose stieg hinauf zu Gott. Und der Herr rief ihm vom Berge zu und sprach: So sollst du sagen zu dem Hause Jakob und den Israeliten verkündigen: Ihr habt gesehen, was ich mit den Ägyptern getan habe und wie ich euch getragen habe auf Adlerflügeln und euch zu mir gebracht.“ Bevor Gott ihnen irgendeine Verheißung oder ein Gebot gab, erinnerte Gott die Israeliten zuallererst an seine Gnade. Er sprach zu ihnen: „Ihr habt gesehen, was ich mit den Ägyptern getan habe.“ In der Tat hatte Gott Wunder, Zeichen und große Gerichte in Ägypten getan, um die Israeliten aus der Sklaverei zu erretten. Gott hatte zehn Plagen über Ägypten gebracht und dadurch offenbart, dass nicht der Pharao, sondern er der wahre und souveräne Herrscher über die ganze Welt ist. Die zehnte Plage bestand darin, dass alle Erstgeburten der Ägypter getötet wurden, aber die Erstgeburten der Israeliten wurden verschont, wenn sie daran glaubten, dass das Blut des Passalammes sie schützen würde. In der Nacht, in der sie nun das Passalamm aßen, verließ Israel tatsächlich Ägypten und sie zogen aus Schar um Schar. Gott hatte großes Erbarmen mit den Israeliten gehabt. Er hatte ihr Wehklagen erhört und befreite sie aus der Sklaverei. Es war wirklich die einseitige und wunderbare Gnade Gottes durch die sie vom Joch der Sklaverei erlöst und errettet wurden. Wenn wir an uns selbst denken, so finden wir auch in unserem Leben stets das Wunder der Gnade Gottes, dass wir, die wir elende Sklaven der Sünde waren, allein durch den Glauben an das Blut Jesu Christi von unseren Sünden errettet worden sind.

Sehen wir uns nochmals Vers 4 an: Gott sagte weiter, dass er die Israeliten auf Adlerflügeln getragen und zu sich gebracht hatte. Dieses Bild von den Adlerflügeln beschreibt sehr gut die Liebe Gottes. Die kräftigen Schwingen eines Adlers können eine Spannweite von nahezu drei Metern erreichen. Sie sind ein Symbol der Stärke, der Sicherheit und des Schutzes. Man nennt den Adler auch den König der Lüfte. Nicht nur weil er so groß und stark ist oder weil er sich so majestätisch durch die Luft bewegt, sondern weil er auch sehr hoch fliegen und selbst von ganz oben kleinste Dinge unten auf der Erde beobachten, schließlich blitzschnell wie ein Pfeil zu Boden schießen und seine Beute greifen kann.

Ein Adler wird jedoch nicht als der König der Lüfte geboren. Ein Adlerbaby ist schwach und klein und muss erst lernen zu fliegen. Um ihren Kleinen das Fliegen beizubringen, kommen die Eltern immer seltener zum Horst, so dass die kleinen Adler hungrig werden. Gehen sie nicht von selbst aus dem Adlerhorst so kommen schließlich die Eltern und helfen ein wenig nach, indem sie sie aus dem Horst herausschubsen. Auf diese Weise drängen sie die Kleinen, ihre Flügel zu erproben und das Fliegen zu lernen. Dieses Training sieht sehr rauh aus. Nichtsdestotrotz ist es sehr effektiv und sicher, weil die Eltern immer in der Nähe sind und ihren Jungen bei ihren Erprobungsflügen zur Seite stehen und ihnen solange helfen, bis sie schließlich selbstständig fliegen gelernt haben. 5. Mose 32,11 sagt: „Wie ein Adler ausführt seine Jungen und über ihnen schwebt, so breitete er seine Fittiche aus und nahm ihn und trug ihn auf seinen Flügeln.“

Dass Gott die Israeliten auf Adlerflügeln getragen hat, bedeutet demnach nicht, dass er ihnen immer alles gegeben hat, was sie gerade wollten. Vielmehr erzog Gott sie dadurch, dass er sie in viele Schwierigkeiten und Bedrängnisse führte, so dass sie oft an ihre Grenze kamen. Am Roten Meer, beispielsweise, führte Gott sie in eine ausweglose Sackgasse. Die Israeliten wurden regelrecht eingeschlossen, indem sie vor sich das Rote Meer hatten und in ihrem Rücken die Armee des Pharao. Gott erzog sie durch das bittere Wasser in Mara. Gott erzog sie durch den Brotmangel in der Wüste Sin und nochmals durch Wassermangel in Refidim. Durch all diese Bedrängnisse wollte Gott den Israeliten helfen, ihre Sklavenmentalität auszuziehen. Er wollte nicht, dass sie nur murrten und verzagt waren, sondern dass sie lernten ihre eigenen Flügel zu gebrauchen, d. h. sie sollten lernen, auf Gott zu vertrauen und ihre Grenzen zu überwinden. Obwohl sie vielen Problemen begegneten, war Gott doch immer mit ihnen und führte sie auf dem besten Weg. Als sie Gott vertrauten und Moses Befehl gehorchten, da teilte Gott das Rote Meer vor ihnen und führte sie geradewegs und trockenen Fußes mitten durch das Meer hindurch. Gott offenbarte seine fürsorgliche Liebe, indem er das bittere Wasser von Mara durch ein Holz, das Mose in das Wasser warf, süß und trinkbar machte. Gott ließ ihnen schließlich Brot vom Himmel regnen und ließ Wasser aus dem Felsen fließen, so dass all ihr Hunger und Durst gestillt wurde. In der Tat trug Gott sie auf Adlerflügeln, so dass sie alle Schwierigkeiten überwinden und sicher zum Berg Gottes, zum Horeb, gebracht werden konnten. Durch all diese verschiedenen Arten des Trainings half Gott ihnen, die Liebe Gottes immer tiefer kennenzulernen, Gottes Allmacht zu erfahren und ihre sklavische Mentalität Schritt für Schritt auszuziehen. Sie lernten ihr altes Leben mit ihren sündigen Gewohnheiten zu verlassen und allein von Gott abhängig zu leben.

Hier lernen wir, dass Gott seinen auserwählten Kindern zuerst seine geistliche Erziehung und Fürsorge schenkt, bevor er ihnen seine Gebote gibt. Wenn wir Gottes Gebote gehorchen wollen, müssen wir uns immer zuerst an die große Liebe und Gnade Gottes und auch an seine erziehende Liebe und Führung an unserem Leben erinnern. Wenn wir dies tun, dann können wir Gott von ganzem Herzen und mit frohem Gemüt gehorchen. Aber, wenn sich jemand nicht an Gottes Gnade, Erziehung und Führung an seinem Leben erinnert, dann tut er sich sehr schwer, Gott zu gehorchen. Er sieht dann immer sehr mühselig und beladen aus, wirkt kraftlos und führt in der Regel ein sehr freudloses und gesetzliches Leben. Wenn wir über Gottes Liebe reden, dann müssen wir uns immer auch daran erinnern, dass Gott diejenigen, die er liebt auch trainiert und diszipliniert (Heb 12,6). Gottes Erziehung ist keine Strafe für unsere Sünde. Gottes Erziehung ist vielmehr der beste Ausdruck seiner Liebe für uns. Am Anfang erscheint uns Gottes Training jedoch oft unangenehm zu sein, ja manchmal sogar schmerzhaft zu sein. Aber wir müssen wissen, dass Gottes Training denen, die dadurch geübt sind, als Frucht letzten Endes Frieden und Gerechtigkeit bringen wird (Heb 12,11).

Betrachten wir die Verse 5 und 6a: „ Werdet ihr nun meiner Stimme gehorchen und meinen Bund halten, so sollt ihr mein Eigentum sein vor allen Völkern; denn die ganze Erde ist mein. Und ihr sollt mir ein Königreich von Priestern und ein heiliges Volk sein.“ Gott wollte einen Bund mit Israel schließen. Dieser Bund bedeutete, dass Gott aufgrund seiner Verheißung eine sehr persönliche und enge Beziehung mit Israel anknüpfen wollte. Die Gebote, denen die Israeliten später gehorchen sollten, werden in den Kapiteln 20-24 aufgeführt und werden in den zehn Geboten zusammengefasst. Als Erstes aber sprach Gott über die großen Segnungen, die er den Israeliten zuteilen werden lassen wollte, wenn sie seinen Bund halten würden.

Erstens: Ihr sollt mein Eigentum sein vor allen Völkern. Lesen wir nochmals Vers 5: „Werdet ihr nun meiner Stimme gehorchen und meinen Bund halten, so sollt ihr mein Eigentum sein vor allen Völkern; denn die ganze Erde ist mein.“ Natürlich ist Gott der Eigentümer aller Dinge in der Welt, weil alles durch ihn gemacht worden ist. Dennoch liebte Gott die Israeliten am meisten und erwählte sie als sein kostbares Eigentum. Er wollte sich mit besonderer Liebe um sie kümmern. Wie wir wissen, waren die Israeliten bisher das Eigentum des Pharaos gewesen. Unter seiner unbarmherzigen Herrschaft muss-ten sie als elende Sklaven ihr Dasein fristen. Nun aber sollten sie Gottes Eigentum sein und sollten Gott dienen. Dies war die einseitige Gnade Gottes. Auch wir sind errettet und zwar durch den Glauben an das Blut Jesu. Durch das Blut Jesu hat Gott uns von der Macht Satans freigekauft. 1. Kor 6,20 sagt: „Denn ihr seid teuer erkauft.“ Durch das Blut Jesu sind wir Gottes Eigentum geworden, so wie es auch Apostel Petrus in 1. Pet 2,9a bezeugte: „Ihr aber seid das auserwählte Geschlecht, die königliche Priesterschaft, das heilige Volk, das Volk des Eigentums…“ In Jesaja 43,1 lesen wir: „Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst; ich habe dich bei deinem Namen gerufen; du bist mein.“ Und Sacharja 2,12 sagt: „Denn so spricht der Herr Zebaoth, der mich gesandt hat, über die Völker, die euch beraubt haben: Wer euch antastet, der tastet meinen Augapfel an.“ Wie wunderbar ist es, dass Gott uns zu seinem Eigentum gemacht hat.

Zweitens: Ihr sollt mir ein Königreich von Priestern sein. Vers 6a sagt: „Und ihr sollt mir ein Königreich von Priestern sein.“ Drei Monate zuvor waren die Israeliten noch Sklaven gewesen. Aber Gott setzte seine große Hoffnung auf sie, sie zu einem Königreich von Priestern zu machen. Was ist die Aufgabe eines Priesters? Grundlegend hat ein Priester zwei Aufgaben. Erstens soll ein Priester mit den Sünden des Volkes zu Gott kommen und Fürbitte einlegen.

Und zweitens soll ein Priester dem Volk das Wort Gottes lehren. Ein Königreich von Priestern zu sein, bedeutet daher, dass wir mit dem Hirtenherzen für unser Volk beten und ihnen das Wort Gottes lehren sollen. Wir sollen Hirten und Bibellehrer sein! Was sollen wir sein? Gott hat uns mit einem klaren Ziel von der Sklaverei der Sünde errettet. Gott hat uns nicht erlöst und von den Sünden errettet, damit wir ein normales, gewöhnliches Leben weiterführen. Sondern Gott hat uns dazu errettet, um uns als ein Königreich von Priestern aufzustellen und uns für sein weltweites Erlösungswerk zu gebrauchen. Der biblische Begriff der Kirche ist die Gemeinschaft der Leute Gottes mit einer Mission. Jesus in Mt 5,15: „Man zündet auch nicht ein Licht an und setzt es unter einen Scheffel, sondern auf einen Leuchter; so leuchtet es allen, die im Hause sind.“ Gott will uns dazu gebrauchen, um die Menschen, die sich unter der Macht der Sünde befinden, zurück zu Gott zu führen. Gott will uns dazu gebrauchen, das Licht Jesu zu allen Menschen zu bringen, die sich noch in der Finsternis der Sünde und Unwissenheit befinden. Wer waren die Jünger Jesu? Waren es gut ausgebildete Theologiestudenten, waren es Pfarrer, Kardinäle oder Superintendenten? Nein – Die meistens von ihnen waren nur einfache, gewöhnliche Fischer. Aber was sagte Jesus zu ihnen in Mk 16,15: „Gehet hin in alle Welt und predigt das Evangelium aller Kreatur.“ Gottes Hoffnung geht weit über unsere eigene Vorstellung hinaus. Wir sind nur gewöhnliche Studenten. Aber Gottes große Hoffnung und guter Wil-le für uns ist es, dass wir ein Königreich von Priestern für Gottes Weltmissionswerk werden.

In diesen Tagen sehen wir, dass Humanismus, der Hedonismus und Relativismus die Wahrheit Gottes in unserem Land niederdrücken. Deutschland ist das Land von Martin Luther und das Land von August-Hermann Franke. Aber heutzutage ist Deutschland von den Lügen des Satans durchtränkt mit schwerwiegenden Folgen, dass die Wertemaßstäbe verloren gehen, dass die Moral den Bach heruntergeht, dass so viele junge Menschen verzweifelt sind, an Depressionen leiden und sogar Selbstmord begehen. Aber unser Gott hat immer noch eine große Hoffnung für uns und es ist sein erklärter Wille, unser Volk in ein Königreich von Priestern und in ein heiliges Volk zu verändern. Dazu sandte er vor mehr als 40 Jahren seine Mägde und Knechte aus dem fernen Korea nach Deutschland und Europa. In seiner großen Hoffnung hat Gott Deutschland vor 21 Jahren wiedervereinigt, um es nun als eine Hirtennation, als ein Königreich von Priestern und als ein heiliges Volk zum Segen für die Europa- und Weltmission zu gebrauchen.

Drittens: Ihr sollt mir ein heiliges Volk sein. Gott versprach den Israeliten, sie in ein heiliges Volk zu verändern, weil Gott selbst heilig ist. Das Wort „heilig“ bedeutet soviel wie „abgesondert“ oder „abgeschieden“. Zu jener Zeit jedoch war Israel alles andere als heilig. Sie waren voll von Sünde und besaßen eine sklavische Mentalität. Sie lebten nur gemäß ihrer Gefühle und fleischlichen Begierden. Sie dachten weltlich, pragmatisch und suchten ihre Bequemlichkeit und das Vergnügen in der Welt. Sie hatten wirklich nicht viel mit der Heiligkeit Gottes gemeinsam. Wenn wir die zehn Gebote studieren und auch die anderen Gesetze, die Gott ihnen später gab, dann können wir uns gut vorstellen, was für ein Leben sie geführt hatten. Aber dennoch setzte Gott seine große Hoffnung auf sie, sie in ein heiliges Volk zu verändern, in ein Volk, welches gemäß den Geboten Gottes leben und seinem Wort gehorchen würde.

Dies trifft auch auf jeden von uns zu. Gott hat seine Hoffnung auf jeden von uns gesetzt, dass wir über unser sündenbeladenes Leben und über unsere sklavische Mentalität Buße tun und ein heiliges Leben vor Gott führen. Um ein heiliges Leben führen zu können, muss jedoch als Erstes unser inneres Wesen verändert werden. Erst wenn unser inneres Wesen von der vergebenden Liebe Gottes berührt worden ist, d. h., erst wenn wir mit ehrlicher Buße mit unserer Sünde zu Gott gekommen sind und ihn um Vergebung gebeten haben, können wir ein verändertes Leben führen, und können wir ein von den weltlichen Leuten deutlich unterscheidbares, abgesondertes und heiliges Leben führen.

Gottes Hoffnung ist in der Tat großartig. Gottes Hoffnung übersteigt all unser menschliches Vorstellungsvermögen und unseren Verstand. 1. Petrus 2,9 sagt: „Ihr aber seid das auserwählte Geschlecht, die königliche Priesterschaft, das heilige Volk, das Volk des Eigentums, dass ihr verkündigen sollt die Wohltaten dessen, der euch berufen hat, von der Finsternis zu seinem wunderbaren Licht.“ Gott helfe uns, in diesem Wintersemester Gottes Eigentumsrecht an unserem Leben anzuerkennen und auf der Grundlage der Gnade Gottes eine bewusste Entscheidung zu treffen, Gott zu gehorchen und als königliche Priester unser Leben für die Rettung und das Heil der anderen jungen Menschen an den Schulen und Universitäten in der ganzen Welt einzusetzen.

2. Die Erscheinung Gottes im Feuer (7-25)

Wie antwortete das Volk nachdem Mose ihnen Gottes Worte gesagt hatte? Sehen wir uns Vers 8 an: „Und alles Volk antwortete einmütig und sprach: Alles, was der Herr geredet hat, wollen wir tun. Und Mose sagte die Worte des Volks dem Herrn wieder.“ Im Großen und Ganzen war es eigentlich ein Ding der Unmöglichkeit, dass die Israeliten ein Königreich von Priestern und ein heiliges Volk sein konnten. Aber gemäß der Verheißung Gottes trafen sie eine Entscheidung des Glaubens. Als Mose dies vor den Herrn brachte, verhieß Gott, dass er ihnen in einer dichten Wolke begegnen wollte.

Wie sollten sich die Israeliten nun auf die Begegnung mit Gott und auf den Empfang der Gebote Gottes vorbereiten? Sehen wir uns die Verse 10-15 an. Als Erstes sollten sie sich heiligen und dann auf den dritten Tag warten. Sie sollten ihre Kleider waschen und keine Frau anrühren. Kurz gesagt sollten sie innerlich und äußerlich rein sein. Sie sollten sich von weltlichen Vergnügungen fern halten und auf Gottes Stimme hören. Darüber hinaus sollten sie die Grenze, die Gott Mose zu ziehen gebot, respektieren. Jeder, der diese Grenze missachtete, sollte des Todes sterben, weil er auf diese Weise die Heiligkeit Gottes schmähen würde. Nach vielen Jahren der Sklaverei hatten die Israeliten keinerlei Bewusstsein mehr für die Heiligkeit Gottes. Zwar erfuhren sie die Macht und Liebe Gottes als sie durch das Rote Meer geführt wurden, aber sie hatten noch keine Vorstellung von der Heiligkeit Gottes. Daher sollten sie unbedingt auch Gottes Heiligkeit lernen und heilige Furcht vor ihm haben. (20,20)

Am Morgen des dritten Tages dann, erhob sich ein Donnern und Blitzen. Eine dichte Wolke kam auf den Berg herab und es ertönte der Ton einer sehr starken Posaune und der ganze Berg fing an zu beben. Da erschrak das ganze Volk und fürchtete sich sehr. Plötzlich wurde den Israeliten durch diese ganze Szenerie gewahr, dass sie in ihrer momentanen Sündhaftigkeit sich Gott nicht nahen konnten.

Gott schickte Moses zurück, um das Volk zu verwarnen, dass sie nicht zum Herrn durchbrechen sollten, um ihn sehen zu wollen, damit sie nicht getötet würden. Und Mose antwortete Gott, dass alles vorbereitet sei. Aber Gott sandte ihn wiederholt zum Volk, so dass sie sich allen Ernstes vorbereiten konnten, Gottes Wort zu empfangen. In Kapitel 20 erfahren wir dann, dass Gott ihnen nach dieser Vorbereitung sein Wort gab. In der Tat empfingen die Israeliten Gottes Wort mit wahrer Hochachtung, mit großem Respekt und in heiliger Furcht.

Heute haben wir gelernt, dass Gott uns mit einem klaren Ziel errettet hat. Gottes Ziel für seine Leute ist, sie als ein Königreich von Priestern und als ein heiliges Volk aufzustellen. Früher lebten wir wie die Israeliten nach unserem Gefühl und unseren sündhaften Wünschen mit einem niedrigen Lebensziel. Aber Gott trägt uns auf Flügeln des Adlers, so dass wir zu einem Königreich von Priestern und einer heiligen Nation heranwachsen. Gottes Hoffnung ist wunderbar. Gott helfe uns, dass wir uns an Gottes einseitige Gnade erinnern, wie er uns bis hierher geführt und im Glauben erzogen hat. Möge Gott uns helfen, seine geistliche Erziehung stets mit heiliger Furcht zu empfangen und seine Hoffnung persönlich aufzunehmen, dass er uns als eine königliche Priesterschaft für die jungen Menschen dieser Generation berufen hat. Möge Gott uns in diesem Wintersemester helfen, dieser Berufung Gottes von ganzem Herzen zu gehorchen.

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