Bonn UBF – Das neue Leben in Christus (2) (Römer 6,13) – Ostern Lektion 3
Das neue Leben in Christus II (PDF-Datei)
DAS NEUE LEBEN IN CHRISTUS (II)
Römer 6,1-23
Leitvers 6,13
„Auch gebt nicht der Sünde eure Glieder hin als Waffen der Ungerechtigkeit, sondern gebt euch selbst Gott hin, als solche, die tot waren und nun lebendig sind, und eure Glieder Gott als Waffen der Gerechtigkeit.“
Durch Epheser 2 haben wir letzte Woche kennengelernt, dass wir, die wir in Sünden tot waren, durch Christus lebendig gemacht worden sind. Christus hat ein neues Schöpfungswerk in uns vollbracht. Wir haben eine neue geistliche Identität als Bürger des Reiches Gottes bekommen und sind dazu eingesetzt worden in den Werken zu wandeln, die Gott zuvor bereitet hat. Das Christenleben ist somit keineswegs die Fortsetzung des bisherigen alten, irdischen Lebens, sondern es ist ein Leben mit der Mission und für das Heilswerk Gottes.
Anhand von Römer Kapitel 6 wollen wir heute noch genauer über das neue Leben in Christus nachdenken. Am Anfang dieses Kapitels stellt Paulus eine Frage: „Was sollen wir nun sagen? Sollen wir denn in der Sünde beharren, damit die Gnade um so mächtiger werde?“ Auf ähnliche Art und Weise fragen viele danach, wie das Leben eines Christen, nach dem sie die Vergebung seiner Sünden durch das Blut Jesu empfangen hat, aussehen soll. Darf ein Christ weiter sündigen, indem er auf die völlige Vergebung in Christus vertraut? Oder wird der Christ durch die unverdiente Gnade Gottes so vollkommen, dass er keine Sünde mehr begeht? Wie sollen wir mit der Realität der Sünde in unserem praktischen Leben umgehen? Um diese Fragen beantworten zu können, ist es wichtig, dass wir sowohl das rechte Wissen vom Evangelium haben als auch eine richtige Vorstellung von dem neuen Leben in Christus bekommen. Möge Gott jeden von euch in dieser Stunde segnen, durch den Glauben an Jesu Tod und Auferstehung das neue Leben in Christus zu ergreifen.
1. Das neue Leben in der Verbundenheit mit Jesus (1-11)
Lesen wir den Vers 1: „Was sollen wir nun sagen? Sollen wir denn in der Sünde beharren, damit die Gnade um so mächtiger werde?“ Diese Frage lässt den Konflikt anklingen, dem jeder Christ in seinem neuen Leben ausgesetzt ist. Vor der Begegnung mit Jesus waren wir unter der Macht der Sünde und lebten unter ihrem Einfluss. Jeder Bereich unseres Wesens – unser Denken, Fühlen und Wollen – stand unter der Herrschaft der Sünde, so dass wir sündig dachten, fühlten und lebten. Die Sünde bestimmte alle Bereiche unseres Lebens. Wir mussten sündigen und lebten in Feindschaft mit Gott.
Aber Gott erbarmte sich über uns und gab seinen einzigen Sohn Jesus dahin und erlöste uns durch dessen Blut von der Sünde. Im Blut Jesu haben wir ein neues Leben empfangen. Doch die Sünde ist immer noch gegenwärtig und wir werden ständig durch sie versucht, ihr nachzugeben und wieder zu Sklaven der Sünde zu werden.
„Sollen wir in der Sünde beharren, damit die Gnade um so mächtiger werde?“ Was antwortet Paulus hierauf? Vers 2 sagt: „Das sei ferne! Wie sollten wir in der Sünde leben wollen, der wir doch gestorben sind?“ Für Paulus war es undenkbar, dass ein Christ weiter in der Sünde leben will. Das Christsein bedeutet gerade die Erlösung von der Sünde. Ziel und Zweck der Gnade des Blutes Jesu ist nicht, dass wir in der Sünde bleiben. Sondern Gott will, dass wir schon hier auf Erden in einem neuen Leben in Freiheit von der Sünde wandeln.
Warum aber bleiben dann einige Christen in ihren alten Sünden? Warum können sie bestimmte Sünden einfach nicht lassen? Sollte das Blut Jesu bei ihnen keine Wirkung haben? Was ist der Grund? Der Grund ist, dass sie vom Teufel betrogen werden. Wer in seiner alten Sünde beharrt, der ist ein vom Teufel betrogener Mensch. In den Versen 3, 6 und 9 wiederholt sich mehrfach das Wort „wissen“. Um der Versuchung der Sünde widerstehen zu können, müssen wir das rechte Wissen bezüglich der Wahrheit Gottes haben. Was ist dieses selige Wissen?
Sehen wir uns die Verse 3 und 4 an: „Oder wisst ihr nicht, dass alle, die wir auf Christus Jesus getauft sind, die sind in seinen Tod getauft? So sind wir ja mit ihm begraben durch die Taufe in den Tod, damit, wie Christus auferweckt ist von den Toten durch die Herrlichkeit des Vaters, auch wir in einem neuen Leben wandeln.“ Die geistliche Bedeutung der Taufe besteht darin, dass man über seine Sünden Buße tut und Jesu Sühnetod am Kreuz für die Vergebung seiner Sünden im Glauben persönlich annimmt. Die Taufe symbolisiert das Sterben des alten Menschen mit Jesus durch die Buße, aber auch den Beginn eines neuen Lebens durch die Auferstehung Jesu. Sehen wir uns die Verse 6 und 7 an: „Wir wissen ja, dass unser alter Mensch mit ihm gekreuzigt ist, damit der Leib der Sünde vernichtet werde, so dass wir hinfort der Sünde nicht dienen. Denn wer gestorben ist, der ist frei geworden von der Sünde“ Unser alter Mensch, das ist der Leib der Sünde, verlangt nach der Sünde und will die Sünde tun. Auf sich selbst gestellt wird dieser alte Mensch immer mehr zum Sklaven der Sünde. Er kann sich weder aus seiner eigenen Kraft heraus erlösen noch ist irgendein politisches System, eine menschliche Idee oder Religion dazu in der Lage.
Gott aber hat uns von der Sünde erlöst, indem er unseren alten Menschen, den Leib der Sünde, mit Jesus gekreuzigt und begraben hat! Mit Jesu Tod ist unser Leib der Sünde vernichtet worden! Also müssen wir hinfort nicht mehr der Sünde dienen oder ihr gehorchen. Denn wer der Sünde gestorben ist, der ist von ihrer Herrschaft frei geworden. Einem Toten kann man nichts befehlen. Selbst wenn man einem Toten etwas befehlen könnte, würde er darauf reagieren?
Vers 6 sagt: „Wir wissen ja, dass unser alter Mensch mit ihm gekreuzigt ist, damit der Leib der Sünde vernichtet werde, so dass wir hinfort der Sünde nicht dienen.“ Der Teufel aber betrügt die Menschen, indem er ihnen einredet, dass die Sünde etwas Gutes und Erstrebenswertes sei. Der Teufel betrügt die Christen und flüstert ihnen zu, dass die Sünde zu mächtig sei, um sie überwinden zu können und bewegt sie auf diese Weise zum Kompromiss mit der Sünde, so dass solche Christen ein niedergeschlagenes und einflussloses Leben führen.
Tatsächlich ist die Sünde eine große Macht, die auch die Christen wieder beherrschen will. Daher setzt der Teufel alles dran, um das Wissen um den stellvertretenden Tod Jesu für unsere Sünden zu verschweigen, es aus unserem Gedächtnis zu verdrängen oder zu vernebeln. Gottes Wahrheit aber ist, dass wir mit Jesus der Sünde bereits gestorben sind, so dass die Sünde uns gegenüber keinen Rechtsanspruch mehr hat. Diese Wahrheit müssen wir kennen und sie unter allen Umständen in unserem Herzen festhalten. Wenn wir das tun, dann hat die Sünde uns nichts mehr zu sagen. Wenn wir das tun, dann brauchen wir der Sünde nicht mehr zu gehorchen, sondern wir sind frei, um Gott zu dienen.
Im Jahr 1975 entdeckte man auf einer kleinen Südseeinsel eine Gruppe von japanischen Soldaten. Während des zweiten Weltkrieges waren sie dort eingesetzt, um diese Insel zu verteidigen. Weil diese Soldaten jedoch nicht wussten, dass der Krieg schon längst vorbei war, dienten sie nach 1945 noch weitere 30 Jahre lang einem bereits entmachteten Kaiser unter großen Entbehrungen und Hingabe. 30 Jahre führten sie einen Krieg, obwohl dieser schon lange verloren war. Was für eine sinnlose Vergeudung ihres Lebens war das? Aber es gibt viele Christen, die wie diese Soldaten aus Unwissenheit ihr Leben vergeuden, indem sie noch immer der Sünde dienen und ihr gehorchen, obwohl die Sünde durch den Sieg Jesu am Kreuz schon längst entmachtet ist. Denn weil die Sünde durch Jesu Tod schön längst besiegt worden ist, können und sollen wir zur Herrschaft der Sünde ein klares „Nein!“ sagen. Ja, wir können und sollen alle nutzlosen und sinnlosen Kämpfe mit der Sünde ablegen und unter der neuen geistlichen Herrschaft Jesu ein glückliches, siegreiches und fruchtbares Leben in Christus führen.
Sehen wir uns die Verse 5 und 8-10 an: „Denn wenn wir mit ihm verbunden und ihm gleich geworden sind in seinem Tod, so werden wir ihm auch in der Auferstehung gleich sein.“ … „Sind wir aber mit Christus gestorben, so glauben wir, dass wir auch mit ihm leben werden und wissen, dass Christus, von den Toten erweckt, hinfort nicht stirbt; der Tod kann hinfort über ihn nicht herrschen. Denn was er gestorben ist, das ist er der Sünde gestorben ein für allemal; was er aber lebt, das lebt er Gott.“
Nachdem Paulus erklärt hat, dass unser alter Mensch mit Jesu Tod am Kreuz gestorben ist, lehrt er nun, dass wir mit Jesus, der von den Toten auferstanden ist, zu neuem Leben auferstanden sind. Durch die Auferstehung Jesu haben wir das Leben Jesu empfangen. Jesus, der durch seine Auferstehung den Tod besiegt hat, lebt in uns. Und wie der Tod über den auferstandenen Jesus nicht mehr herrschen kann, so kann die Macht des Todes auch nicht mehr über unser neues Leben herrschen. Wenn wir diese Tatsache wissen und fest daran glauben, herrscht die Macht der Auferstehung in uns. Diese Auferstehungsmacht lässt uns unter allen Umständen und in jeder Situation ein siegreiches Leben zur Ehre Gottes führen. Paulus bekannte diesen Glauben und sprach in Gal 2,20: „Ich lebe, doch nun nicht ich, sondern Christus lebt in mir. Denn was ich jetzt lebe im Fleisch, das lebe ich im Glauben an den Sohn Gottes, der mich geliebt hat und sich selbst für mich dahingegeben.“ (Gal 2,20)
Sehen wir uns den Vers 11 an: „So auch ihr, haltet dafür, dass ihr der Sünde gestorben seid und lebt Gott in Christus Jesus.“ Dies sollen wir unter allen Umständen beherzigen. Wir werden allein dadurch zu Siegern des Glaubens, wenn wir an der geistlichen Wahrheit und Tatsache des Evangeliums von Jesu Tod und Auferstehung festhalten, dass unser alter Mensch bereits mit Jesus Christus gestorben ist und dass wir durch Jesu Auferstehung ein neues Leben empfangen haben. Dann und nur dann wird die Sünde nicht mehr über uns herrschen können.
Ein junger Mann lebte in einem der ärmsten Länder der Welt. Seine Mutter starb so früh, so dass er sich in seiner ganzen Lebzeit nicht mehr an ihr Angesicht erinnern konnte. Seine Stiefmutter mochte ihn nicht und fügte ihm viele Schmerzen zu. Durch einen Unfall verlor er darüber hinaus ein Auge. Dieser junge Mann hätte von seiner Sünde des Fatalismus überwältigt werden und sein Leben lang ein niedergeschlagenes Leben führen müssen. Aber als er das Evangelium hörte, empfing er das neue Leben in Christus. Als er Epheser 2,10 persönlich annahm, kämpfte er mit diesem Wort den geistlichen Kampf und sagte ein klares „Nein“ zur Sünde. Weil er die Gewissheit in seinem Herzen hatte, dass sein alter Leib der Sünde schon mit Jesu Tod am Kreuz besiegt worden war, konnte er täglich das neue Leben in dem auferstandenen Christus ergreifen und sein Leben für die Weltmission hingeben. Unzählige Studenten in Korea, in Amerika und auf der ganzen Welt wurden durch sein neues Leben in Christus inspiriert und herausgefordert, ebenfalls ein klares „Nein“ zur Herrschaft der Sünde zu sagen und wuchsen als einflussreiche Jünger Jesu und geistliche Leiter im Werk Gottes heran. Apostel Paulus sagt: „So auch ihr, haltet dafür, dass ihr der Sünde gestorben seid und lebt Gott in Christus Jesus.“ Lasst uns aufgrund der geschichtlichen Tatsache des Evangeliums ein klares „Nein“ zur Herrschaft der Sünde sagen und Gott in Christus Jesus leben.
2. Waffen der Gerechtigkeit
Wenn wir nun wissen, dass unser neues Leben mit Jesu Tod und Auferstehung fest verbunden ist, was sollen wir dann tun? Sehen wir uns die Verse 12 und 13 an: „So lasst nun die Sünde nicht herrschen in eurem sterblichen Leibe, und leistet seinen Begierden keinen Gehorsam. Auch gebt nicht der Sünde eure Glieder hin als Waffen der Ungerechtigkeit, sondern gebt euch selbst Gott hin, als solche, die tot waren und nun lebendig sind, und eure Glieder Gott als Waffen der Gerechtigkeit.“ Paulus gibt uns hier eine praktische Orientierung für unser neues Leben. Statt uns von der Sünde beherrschen zu lassen, sollen wir unser neues Leben Gott zur Verfügung stellen. Das bedeutet, dass die Gnade unserer Erlösung uns zum Dienst an Gott treiben sollte. Paulus vergleicht im Vers 13 das menschliche Leben mit einer Waffe. Wir können entweder als eine Waffe der Ungerechtigkeit oder aber als eine Waffe der Gerechtigkeit gebraucht werden. Einige Menschen versuchen immer neutral zu bleiben, indem sie sich weder als Waffe der Ungerechtigkeit noch als Waffe der Gerechtigkeit gebrauchen lassen wollen. Aber hier müssen wir wissen, dass es in der geistlichen Welt keine Neutralität gibt. Diejenigen, die meinen neutral bleiben zu können, werden schon bald feststellen, dass sie der Sünde nicht widerstehen können und gegen ihren Willen als Waffe der Ungerechtigkeit gebraucht werden.
König David ist ein gutes Beispiel hierfür. Während seine Soldaten auf dem Schlachtfeld auf Leben und Tod gegen die Feinde Gottes kämpften, blieb David einmal zu Hause in seinem Palast. Er schlief lange und stand erst am späten Nachmittag auf. Ohne stille Zeit mit Gott zu haben, machte er einen gemächlichen Spaziergang auf dem Dach seines Hauses. Dabei beobachtete er eine schöne Frau, die sich in ihrem Haus badete und schließlich beging er, wie es kommen musste, mit ihr Ehebruch. David war frommer König gewesen. Aber als er sich einmal nicht Gott als Waffe der Gerechtigkeit zur Verfügung stellte, wurde er eine Waffe der Sünde. (2.Sam 11)
Mit „Waffen der Gerechtigkeit“ meint Paulus, dass wir unser neues Leben für die Evangelisation der Welt zur Verfügung stellen sollen, denn in dem Evangelium ist die Gerechtigkeit Gottes offenbart, die die Menschen rettet. Unzählige Menschen, die in Sünden tot sind, warten auf das Evangelium. Dass wir Waffen der Gerechtigkeit sein sollen, zeigt klar, dass wir nicht Verteidiger, sondern Befreier und Eroberer sein sollen. Wir sollen aktiv in alle Welt gehen und das Evangelium Jesu zu den Menschen bringen, um sie von der Herrschaft der Sünde zu befreien. Wir sollen die Studenten aktiv zum Bibelstudium und Gottesdienst einladen und ihnen die Gelegenheit geben, Jesus zu erkennen. Und wenn sie Jesus als ihren Erretter angenommen haben, dann sollen wir ihnen aktiv helfen, dass sie den Weg der Nachfolge Jesu konsequent gehen und als Jünger Jesu und als geistliche Leiter wachsen, die wiederum tüchtig sind, andere zu lehren. Das ist das Werk, das Jesus getan hat; und das ist das Werk Gottes, zu dem Gott alle Christen berufen hat.
In Vers 13 fordert uns Paulus auf: „Gebt euch selbst Gott hin, als solche, die tot waren und nun lebendig sind, und eure Glieder Gott als Waffen der Gerechtigkeit.“ Was geschieht, wenn wir uns für Gott hingeben? Vers 14 sagt: „Denn die Sünde wird nicht herrschen können über euch, weil ihr ja nicht unter dem Gesetz seid, sondern unter der Gnade.“ Über diejenigen, die für Gottes Gnade danken und aktiv ihr Leben für die Rettung der anderen einsetzen, wird die Sünde nicht herrschen können! Die zwölf Jünger waren wie auch wir, sündige Menschen. Sie gingen aber nicht ins Kloster, oder zogen sich zurück, um die Sünde zu vermeiden. Vielmehr nahmen sie die Berufung Jesu an und stellten ihr Leben als Waffe des Evangeliums für das Heilswerk Gottes zur Verfügung. Von da an konnte die Sünde nicht mehr über sie herrschen und sie wurden als mächtige Zeugen Jesu gebraucht, durch die Gott die ganze Welt verändert hat.
Heutzutage gibt es viele, die eine falsche Vorstellung vom neuen Leben in Christus haben. Einige kommen sonntags in die Gemeinde und hören sich die Predigt an. Dagegen ist nichts zu sagen, aber das ist nicht genug. Andere kommen einmal in der Woche zum Bibelstudium. Auch das ist nicht verkehrt, aber auch das ist eben nicht genug. Solange jemand nur ein Glaubensleben führt, wenn er sich in der Gemeinde aufhält, aber sobald er zu Hause oder an der Uni oder am Arbeitsplatz ist und dort tut und lässt, was ihm gefällt, so reicht das nicht aus. In Mt 7,21 sagte Jesus: „Es werden nicht alle, die zu mir sagen: Herr, Herr!, in das Himmelreich kommen, sondern die den Willen tun meines Vaters im Himmel.“ Anders gesagt, müssen wir täglich entschlossen sein, den Willen Gottes zu tun. Zu welcher Zeit und an welchem Ort auch immer, wenn wir täglich entschieden sind, durch den Auferstehungsglauben für Gott und sein Werk unser Leben hinzugeben und unsere Glieder Gott als Waffen der Gerechtigkeit zur Verfügung zu stellen, dann wird Gott unser Leben segnen, dann wir Gott unser Leben siegreich, einflussreich und fruchtbar machen.
Sehen wir uns Vers 15 an: „Wie nun? Sollen wir sündigen, weil wir nicht unter dem Gesetz, sondern unter der Gnade sind? Das sei ferne!“ Wir befinden uns unter der Gnade. Sollen wir dann die Gnade ausnutzen und weiter sündigen und kurz vor unserem Tod die Sündenvergebungsgnade empfangen und ins Reich Gottes gehen?“ Paulus antwortet: „Das sei ferne!“ Dafür gibt er zwei Gründe an:
Erstens: Wir sind Knechte der Gerechtigkeit geworden. Lesen wir die Verse 16-18: „Wisst ihr nicht: wem ihr euch zu Knechten macht, um ihm zu gehorchen, dessen Knechte seid ihr und müsst ihm gehorsam sein, es sei der Sünde zum Tode oder dem Gehorsam zur Gerechtigkeit? Gott sei aber gedankt, dass ihr Knechte der Sünde gewesen seid, aber nun von Herzen gehorsam geworden der Gestalt der Lehre, der ihr ergeben seid. Denn indem ihr nun frei geworden seid von der Sünde, seid ihr Knechte geworden der Gerechtigkeit.“ Früher hatten wir keine andere Wahl gehabt, außer der Sünde zu dienen, weil wir Knechte der Sünde waren. Als wir aber das Evangelium hörten und es annahmen, wurden wir mit Jesus verbunden. Und so sind wir Knechte der Gerechtigkeit geworden. Wenn wir nicht entschlossen Jesus von Herzen gehorchen, bleiben wir oder werden wir wieder zu Sklaven der Sünde. Es gibt das bekannte Sprichwort: „Einmal ist keinmal.“ Aber wir sollten uns im Klaren darüber sein, dass dieses Wort aus dem Mund des Teufels kommt. Die Gnade Jesu ist kein Freibrief zum Sündigen, sondern eine Verpflichtung, sein Leben im Gehorsam des Glaubens für die Weltmission Gott hinzugeben.
Zweitens: Die Früchte der Sünde sind Scham und Tod, und die Früchte der Gerechtigkeit sind Heiligung und ewiges Leben. Sehen wir uns Verse 20 bis 23 an: „Denn als ihr Knechte der Sünde wart, da wart ihr frei von der Gerechtigkeit. Was hattet ihr nun damals für Frucht? Solche, deren ihr euch jetzt schämt; denn das Ende derselben ist der Tod. Nun aber, da ihr von der Sünde frei und Gottes Knechte geworden seid, habt ihr darin eure Frucht, dass ihr heilig werdet; das Ende aber ist das ewige Leben. Denn der Sünde Sold ist der Tod; die Gabe Gottes aber ist das ewige Leben in Christus Jesus, unserm Herrn.“ Es gibt nur zwei Lebensrichtungen. Der Weg der Sünde ist breit und verlockend. Aber die Zwischenstation auf diesem Weg heißt Scham und die Endstation ist der Tod. Der andere Weg hingegen, der schmale Weg der Gerechtigkeit, ist steil und schwierig. Aber er ist es, der uns zur Heiligung und zum ewigen Leben führt.
Durch den heutigen Text haben wir kennengelernt, dass wir das rechte Wissen brauchen, um ein siegreiches und fruchtbares Glaubensleben führen zu können. Unser alter Leib der Sünde ist mit Jesu Tod am Kreuz schon gestorben und wir wandeln nun durch den Auferstehungsglauben in einem neuen Leben mit Jesus. Es reicht nicht aus, in der Gnade Gottes sitzen zu bleiben. Diejenigen, die weiterhin den Kompromiss mit der Sünde eingehen und sich verweigern, sich täglich für das Heilswerk Gottes hinzugeben, werden zu Waffen der Ungerechtigkeit und müssen alle Konsequenzen ihrer Entscheidung tragen. Lasst uns täglich den Herrschaftswechsel vollziehen und ein klares „Nein“ zur Herrschaft der Sünde zu sagen. Lasst uns durch den Auferstehungsglauben Tag für Tag im neuen Leben mit Jesus wandeln und uns Gott als Waffen der Gerechtigkeit zur Verfügung stellen. Möge Gott uns helfen, durch den Glauben Markus 6,37 und Esra 7,10 in diesem Jahr von ganzem Herzen zu gehorchen, damit Gott durch uns 500 Bibellehrer und 5000 Gebetsmitarbeiter aufstellt und Deutschland und Europa geistlich wiedererweckt wird.