Bonn UBF – Das heilige Priesteramt (2. Mose 28,3) – Exodus Lektion 15
Das heilige Priesteramt (PDF-Datei)
DAS HEILIGE PRIESTERAMT
2. Mose 28,1 – 29,46
Leitvers 28,3
„Und sollst reden mit allen, die sich darauf verstehen, die ich mit dem Geist der Weisheit erfüllt habe, dass sie Aaron Kleider machen zu seiner Weihe, dass er mein Priester sei.“
Preis und Dank sei dem Herrn, dass er vergangene Woche eine neue Glaubens- und Hirtenfamilie gegründet und sie als die Hausgemeinde für die Erschließung der Universität Koblenz aufgestellt hat. Wir danken dem Herrn für das Bibelstudium aus dem Buch Exodus, dass wir seine Wohnung in unserem Leben bauen und als sein heiliges Volk leben dürfen. Lasst uns das vollkommene Opfer für unsere Sünden, Jesus Christus, in unser Herz annehmen und die heilige Wohnung in unserem Leben bauen. Jesus Christus ist der neue lebendige Weg, den er selber für uns ein für allemal geschaffen hat, durch den wir zu ihm kommen und eine ewige Liebesbeziehung zu ihm entwickeln können.
Im heutigen Text geht es darum, wie herrlich und schön die heiligen Kleider der Priester gemacht werden sollten, und wie deren Weihe und Einsetzung eine Woche lang gefeiert werden sollten. Die heilige Kleidung der Priester und deren Weihe- und Einsetzungsordnung beziehen sich alle auf das heilige Priesteramt, das wiederum auf den Inhalt des messianischen Werks unseres ewigen Hohenpriesters, Jesus Christus, hinweisen, der auch heute für uns betet und uns vor Gott vertritt. Die Bibel lehrt uns, dass alle, die das vollkommene Opfer Jesus als ihren Christus und Herrn aufnehmen und bekennen, als die königliche Priesterschaft berufen sind, nämlich als Mittler zwischen Gott und den Menschen (1.Petrus 2,9). Lasst uns heute unseren Hohenpriester, Jesus Christus, von neuem kennenlernen und unser Priesteramt für das Heil der jungen Menschen in dieser Generation von ganzem Herzen erfüllen.
I. Die Kleidung der heiligen Priester (28,1-43)
Sehen wir uns Vers 1 an: „Du sollst Aaron, deinen Bruder, und seine Söhne zu dir herantreten lassen aus der Mitte der Israeliten, dass er mein Priester sei, er und seine Söhne Nadab, Abihu, Eleasar und Itamar.“ Gott berief Aaron und seine vier Söhne als Priester. Priester sind Vermittler zwischen Gott und den Menschen. Gott erwählte Aaron und seine Nachkommen nicht, weil sie fähiger oder anständiger oder heiliger als anderen wären. Wenn wir Kapitel 32 lesen, erfahren wir, dass es Aaron war, der das goldene Kalb für die Israeliten herstellte. Aaron war ein Mann der Fehler und ein ganz gewöhnlicher Sünder, aber Gott berief ihn als den Hohenpriester, ließ ihn vom Blut des reinen Tiers reinwaschen und mit heiligen Kleidern anziehen. So bekam er die Würde, Ehre und Vollmacht, als ein Priester Gott zu dienen und die Opferordnung zu verwalten.
Hier sehen wir, dass die Berufung die einseitige und unverdiente Gnade Gottes für einen sündigen und fehlerhaften Menschen ist. Gottes Berufung ist niemals unser Verdienst. Gott beruft uns nicht, weil wir besonders eifrig sind, oder weil wir einen besonders hohen moralischen Standard besitzen oder aus dem Willen des Fleisches. Gottes Berufung ist Gottes einseitige und unverdiente Gnade, die uns aus seinem souveränen Ratschluss gegeben ist. Apostel Paulus sagte in 1.Korinther 15,10: „Aber durch Gottes Gnade bin ich, was ich bin. Und seine Gnade an mir ist nicht vergeblich gewesen, sondern ich habe viel mehr gearbeitet als sie alle; nicht aber ich, sondern Gottes Gnade, die mit mir ist.“
Gott berief in seiner Gnade einen selbstzentrischen Verkäufer von Glühlampen und Waschmaschinen zu einem Prediger des Wortes Gottes und gebraucht ihn als D.L. Moody des 21. Jahrhunderts für die intellektuellen Studenten. Gott machte in seiner Gnade ein Sorgenkind, das keine Hoffnung hatte, zu einer geistlichen Sängerin und königlichen Priesterin, die nun in der ganzen Welt durch ihren Lobgesang und ihr Glaubenszeugnis Gottes Herrlichkeit bezeugt. Einst war John Newton ein grausamer Sklavenhändler gewesen. Aber er wurde durch Gottes Gnade errettet und verändert und dichtete ein wunderschönes Lied: „Oh Gnade Gottes wunderbar…“ Es ist alleine die wunderbare Gnade Gottes, dass wir als königliche Priesterschaft für das Heil der jungen Menschen und für die geistliche Wiedererweckung von Europa berufen werden durften. Lasst uns unserem Gott für seine Gnade von ganzem Herzen danken und mit Demut, Ehrfurcht und mit mehr Verantwortungsbewusstsein unser Priesteramt vor ihm erfüllen, koste es, was es wolle.
Sehen wir uns die Verse 2 und 3 an: „Und du sollst Aaron, deinem Bruder, heilige Kleider machen, die herrlich und schön seien, und sollst reden mit allen, die sich darauf verstehen, die ich mit dem Geist der Weisheit erfüllt habe, dass sie Aaron Kleider machen zu seiner Weihe, dass er mein Priester sei.“ Um ihn zu seinen Priester zu weihen, wollte Gott Aaron und seinen Söhnen neue Kleider geben, die herrlich und schön waren. Diese Kleider waren in den gleichen Farben gehalten, mit denen auch das Heiligtum Gottes selber geschmückt war: Gold, blauer und roter Purpur, Scharlach und gezwirnte Leinwand. Sie spiegeln die Schönheit und Herrlichkeit ihrer Aufgaben als heilige Priester wieder. Das nahtlose Gewand wurde unten mit blauen und roten Granatäpfeln geschmückt und mit goldenen Schellen dekoriert, die jedes Mal, wenn Aaron einen Schritt machte, klingelten. Aaron trug ein goldenes Schild auf seiner Stirn, auf dem die Worte eingraviert waren: „Heilig dem Herrn“. Hier gibt es auch einige, die mit schläfrigem Geist Gottesdienst feiern oder die voll von menschlichen Gedanken sind und Gottes Wort überhören. Lasst uns immer die heilige Innerlichkeit des Priesters tragen, wenn wir zu Gott kommen, damit er unser Opfer des Lebens als ein Opfer annehmen kann, das lebendig, heilig und ihm wohlgefällig ist.
Kein Mensch kann mit seiner eigenen Gerechtigkeit zu Gott kommen oder vor Gott bestehen, auch Aaron nicht, sondern nur, wenn er Gottes heilige Kleider anzog. Darum ermahnt uns Apostel Paulus in seinem Brief Römer 12,2: „Und stellt euch nicht dieser Welt gleich, sondern ändert euch durch Erneuerung eures Sinnes, damit ihr prüfen könnt, was Gottes Wille ist, nämlich das Gute und Wohlgefällige und Vollkommene.“ Römer 13,12-14 ermahnte St. Augustinus und gab ihm ein neues Leben als die königliche Priesterschaft: „Die Nacht ist vorgerückt, der Tag aber nahe herbeigekommen. So lasst uns ablegen die Werke der Finsternis und anlegen die Waffen des Lichts. Lasst uns ehrbar leben wie am Tage, nicht in Fressen und Saufen, nicht Unzucht und Ausschweifung, nicht in Hader und Eifersucht; sondern zieht an den Herrn Jesus Christus und sorgt für den Leib nicht so, dass ihr den Begierden verfallt.“
Auch heute noch beruft Gott schwache und fehlerhafte Menschen und kleidet sie mit seiner Gerechtigkeit, damit sie ihm dienen. Manchmal geraten wir in die Gedanken, dass nur diejenigen, die bessere Bildung oder theologische Ausbildung und Erfahrung genossen haben, in der Lage wäre, Gott zu dienen und von ihm gebraucht zu werden. Aber das ist ein Irrtum. Ob wir dem Herrn dienen und von ihm gebraucht werden, hängt nicht von unseren äußeren menschlichen Bedingungen oder Fähigkeiten oder Leistung ab, sondern davon, ob wir die heiligen Kleider der Gerechtigkeit Jesu Christi angezogen haben. Weil Jesus uns durch sein heiliges Blut gerecht gemacht hat, uns berufen und geheiligt hat, können wir uns mit Zuversicht als Bibellehrer, globale Leiter und Welttransformatoren für die geistliche Wiedererweckung in Europa einsetzen, koste es, was es wolle. Gott möge in diesem Jahr durch Euch 500 Bibellehrer und 5000 Gebetsmitarbeiter aufstellen, die für die Europamission im Gebet mitkämpfen.
Sehen wir uns Vers 12 an. „Und du sollst sie auf die Schulterteile des Schurzes heften, dass es Steine seien zum gnädigen Gedenken an die Israeliten, sodass Aaron ihre Namen auf seinen beiden Schultern trage vor dem Herrn, damit der Herr ihrer gedenke.“ Gottes Anweisung für die Kleidung der Priester war, dass Aaron auf den Schulterstücken zwei Onyxsteine befestigt tragen sollte, auf denen die Namen der zwölf Stämme Israels eingraviert sind. Aaron sollte das ganze Volk auf seinen Schultern tragen, wenn er in das Heiligtum hineinging. In ähnlicher Weise sollten 12 verschiedene Edelsteine auf der Brusttasche befestigt sein. Vers 29 sagt: „So soll Aaron die Namen der Söhne Israels in der Brusttasche auf seinem Herzen tragen, wenn er in das Heiligtum geht, zum gnädigen Gedenken vor dem Herrn allezeit.“ Die Edelsteine zeigen, dass jeder einzelne Stamm für Gott sehr kostbar und edel ist. Jeder Stamm ist sehr verschieden, aber gleichzeitig sehr wertvoll vor Gott, so wie kein Edelstein dem anderen gleicht. Aaron sollte das ganze Volk ohne Ausnahme auf seinem Herzen tragen und Fürbitte für sie einlegen, wenn er seinen Dienst vor Gott versah.
Der Hebräerbrief bezeugt: „Wir haben einen solchen Hohenpriester, der da sitzt zur Rechten des Thrones der Majestät im Himmel.“ (Hebr 8,1b) Unser Hohepriester Jesus, der sich selbst als das vollkommene Opferlamm ein für allemal für unsere Sünden hingab, trägt alle unsere Namen auf seinem Herzen und betet heute noch für uns vor Gott. In gleicher Weise sollen wir auch die Namen unserer Hoffnungsträger auf unserem Herzen tragen und für sie vor Gott unablässig Fürbitte einlegen. Wenn wir die Namen der Hoffnungsträger nur in unserem Tagebuch schreiben, aber nicht in unser Herz eingravieren, können wir kein Werk Gottes erfahren. Wenn wir treu und regelmäßig für sie Fürbitte einlegen, auch wenn sie auf unsere Einladung anders reagieren, gedenkt Gott ihrer und wirkt Gott selbst mächtig in ihnen. Weil H. Elke treu für H. Christoph eine unablässige Fürbitte eingelegt hat, wirkte Gott sehr mächtig in ihm und erlaubte ihm eine gesegnete Hausgemeinde zu gründen und als einer der einflussreichen Missionsmitarbeiter für die Erschließung der Universität Koblenz aufgestellt zu werden. Weil M. Deborah zur Zeit oder zur Unzeit für M. Markus, H. Ursula, Jöran, Wolfgang und für die Hoffnungsträger ihrer Hausgemeinde unablässig Fürbitte einlegt, wirkt Gott in ihren Herzen. Lasst uns wie unser Hohepriester Jesus stets die Namen unserer Hoffnungsträger, die Namen der frischen Pioniere für die Universitäten in Koblenz, Remagen, Saarbrücken und Rostock, und auch die Leiter und Mitarbeiter der UBF-Bezirke und der anderen Gemeinden in Deutschland und Europa im Gebet vor Gott bringen, dass sie sich getrost und zuversichtlich für die geistliche Erneuerung in Deutschland und Europa hingebungsvoll einsetzen können, koste es, was es wolle. Gott wird sicher unsere Fürbitte segnen und durch uns eine geistliche Wiedererweckung in Europa bewirken.
Lesen wir die Verse 42 und 43: „Und du sollst ihnen leinene Beinkleider machen, um ihre Blöße zu bedecken, von den Hüften bis an die Schenkel. Und Aaron und seine Söhne sollen sie anhaben, wenn sie in die Stiftshütte gehen oder hinzutreten zum Altar, um im Heiligtum zu dienen, damit sie keine Schuld auf sich laden und sterben müssen. Das soll für ihn und sein Geschlecht nach ihm eine ewige Ordnung sein.“ Für viele junge Menschen ist die Kleidung sehr wichtig, weil sie dadurch ihre Individualität ausdrücken oder persönliche Besonderheit zeigen wollen. Aber diese Verse lehren uns, dass wir nicht in unheiliger Kleidung vor Gott treten, sondern unsere Blöße bedecken sollen. Wir sollen uns bemühen, für die Feier des Gottesdienstes eine heilige Umgebung zu schaffen, in der wir und andere sich auf das Wort Gottes konzentrieren und Gottes Wort persönlich hören können.
II. Die Weihe der Priester (29,1-46)
Lesen wir Vers 1: „Dies ist’s, was du mit ihnen tun sollst, dass sie mir zu Priestern geweiht werden: Nimm einen jungen Stier und zwei Widder ohne Fehler.“ Um Aaron und seine Söhne zu Priestern zu weihen, sollten ein Stier und zwei Widder als Opfer dargebracht werden. Auch Aaron selbst musste vorbereitet werden. Niemand kann einfach so zu einem Priester werden. Aaron musste durch das Blut des Opfertiers gewaschen werden, dann die neuen Priesterkleider anziehen und schließlich die Salbung empfangen. Genauso sind auch für jeden Christen einige Schritte notwendig: 1. Buße und Reinigung, 2. Heiligung und Anziehen der neuen Innerlichkeit, 3. Gottes Berufung persönlich anzunehmen. Ohne Reinigung, ohne neue Innerlichkeit und ohne Berufungsgnade kann niemand von Gott als Priester eingesetzt werden.
Der Stier war ein Sündopfer. Von ihm wurden für die Opferordnung nur das Blut und das Fett benutzt, während die übrigen Teile draußen vor dem Lager an einem unreinen Ort verbrannt wurden. Gemäß Römer 6,23 ist der Lohn der Sünde der Tod. Darum wurde hier die Strafe für die Sünde der Menschen stellvertretend an einem Tier vollstreckt. Der erste Widder war ein Brandopfer, das vollständig auf dem Opferaltar verbrannt wurde. Er stellt die völlige Hingabe der Priester an Gott und ihren vollständigen Gehorsam gegenüber Gott dar. Darum bekannte Paulus, dass er sein Leben nicht der Rede wert achtete, wenn er das Amt des Priesters, das er von Gott empfangen hatte, ausrichtete. (Apg 20,24) Er ermahnte auch die ersten Christen, dass sie ihre Leiber hingeben als ein Opfer, das lebendig, heilig und Gott wohlgefällig ist. (Röm 12,1) Der zweite Widder war das Brandopfer zur Einsetzung. Von ihm wurden nur einige Teile auf dem Opferaltar verbrannt, der Rest aber wurde von den Priestern gegessen.
Vers 38 lehrt uns, dass als ein tägliches Opfer zwei einjährige Schafe dargebracht werden sollten, eines am Morgen und eines am Abend. In unserer Zeit denken viele Menschen, dass es reicht, wenn sie nur „bei Bedarf“ Zeit für Gott nehmen würden. Einige wollen nur am Wochenende Gott dienen und führen ein Doppelleben. Aber Gott möchte, dass wir täglich zu ihm kommen und so eine tiefe Liebes- und Lebensbeziehung mit ihm entwickeln. Ich bin groß ermutigt, dass auch unsere Jugendlichen, freiwillig täglich zum Frühgebet kommen, Gottes Wort tiefgehend erforschen und immer im Glauben zunehmen. Möge Gott uns helfen, täglich mindestens zweimal, frühmorgens und abends, zum Gebet zu kommen, so dass Gott einen festen Platz in unserem Herzen und Leben einnimmt und wir eine tiefe Liebesbeziehung zu ihm entwickeln dürfen.
Sehen wir uns die Verse 45 und 46 an: „Und ich will unter den Israeliten wohnen und ihr Gott sein, dass sie erkennen sollen, ich sei der Herr, ihr Gott, der sie aus Ägyptenland führte, damit ich unter ihnen wohne, ich, der Herr, ihr Gott.“ Nachdem Gott die Priester geweiht hatte und alle Opferordnung für die Versühnung der Menschen mit ihm aufgerichtet hatte, erklärte er, dass er unter ihnen wohnen und ihr Gott sein würde. Das Priesteramt ist eine sehr wichtige Aufgabe und Ordnung, weil Gott den Menschen nur so begegnen kann und diese zu Gott kommen können. Möge Gott Euch segnen, das Priesteramt mit Ehrfurcht und mit Verantwortungsbewusstsein von ganzem Herzen zu erfüllen, koste es, was es wolle. Möge Gott durch Euch Deutschland als priesterliche Nation für die Weltmission sehr kostbar gebrauchen.