inducere (lat.) – hineinführen

• Das induktive Bibelstudium ist die Methode, um die Kraft des Wortes Gottes aus der Bibel wirksam werden zu lassen und konkret und persönlich zu erfahren.
• Bei dem induktiven Bibelstudium geht es um das persönliche Erforschen des Wortes Gottes aus der Bibel selbst. Es geht nicht darum, über die Bibel etwas zu wissen, sondern das Wort Gottes aus der Bibel selbst zu studieren.
• Die Schritte des induktiven Bibelstudiums sind 1) Observation, 2) Interpretation, 3) Applikation.

Die Kraft des Wortes Gottes erfahren wir, indem wir das Wort Gottes aus der Bibel selbst studieren und es umsetzen. Jedes Kapitel der Bibel hat lebenverändernde Kraft.

Die Wirksamkeit des induktiven Bibelstudiums erfahren wir durch die Schritte der Observation, Interpretation und Applikation.

Observation

• Hier geht es darum, einen bestimmten Text aus der Bibel mit den Mitteln der textlichen Analyse zu studieren / erforschen. Zum einen sollte man den jeweiligen Bibeltext mehrmals lesen und wichtige Verse unterstreichen. Zum anderen sollte man die richtigen Fragen an den Text stellen (Thema, Hauptpersonen, Hauptaussagen, sprachliche Mittel, etc.).
• Für das inhaltliche und textliche Erforschen eines Bibelstudiums kann ein Fragebogen hilfreich sein.
• Es empfiehlt sich, die Ergebnisse der persönlichen Bibelforschung in einem persönlichen Bibelstudiummaterial zusammenzufassen. Es stellt eine unschätzbar wertvolle Ressource dar und ist auch eine Dokumentation der persönlichen Entwicklung.

Interpretation

• Hier geht es um die Frage nach Aussagen, Schlussfolgerungen und Konsequenzen.
• Diese sollen zum einem für den Lebenskontext in der biblischen Zeit und schließlich auch für den aktuellen und persönlichen Lebenskontext gefunden werden.

Applikation (= Anwendung)

• Die Applikation ist der Schritt, um das Wort Gottes aus der Bibel wirksam werden zu lassen.
• Hierbei geht es um die praktische Umsetzung der bei der Interpretation herausgefundenen Schlussfolgerungen.
• Eine Umsetzung sollte spezifisch und konkret sein und auf einem Wort Gottes aus der Bibels stehen. Sie sollte nicht allgemein, allumfassend und theoretisch sein.
• Es geht zunächst darum, ein Wort Gottes zunächst in einem kleinen Lebensbereich oder in einer bestimmten Lebenssituation umzusetzen, eine Erfahrung zu machen, diese zu evaluieren. Weitere Schritte ergeben sich dann.

Die praktische Umsetzung ist meistens der schwierigste Schritt, aber auch wichtigste Schritt. Dafür kann das Verfassen einer persönlichen Stellungnahme hilfreich sein.

• Ein Bibellehrer kann bei allen Phasen des induktiven Bibelstudiums hilfreich sein. Beispielsweise kann ein Bibellehrer bei der Observation und Interpretation helfen, die „Elefanten“ der kulturellen oder zeitlichen Brille abzulegen und einen klaren und nüchternen Blick auf den Bibeltext zu haben. Bei der Anwendung kann der Bibellehrer Vorschläge machen oder auch einfach nur Feedback z.B. aus seiner eigenen Lebenserfahrung geben.
• Wir lernen am effizientesten durch Dialog und Feedback.
• Wie beim Lernen eines Instruments: Kleine Schritte, aber dafür regelmäßig.