Arbeiten und kämpfen (Nehemia 4,11)

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ARBEITEN UND KÄMPFEN

Nehemia 3,33 – 4,17
Leitvers 4,11

„das an der Mauer baute. Die da Lasten trugen, arbeiteten so: Mit der einen Hand taten sie die Arbeit und mit der andern hielten sie die Waffe.“

In der vergangenen Woche haben wir kennengelernt, dass das Werk Gottes ein Werk der Zusammenarbeit ist. So wie der Wiederaufbau der Mauern von Jerusalem ohne Zusammenarbeit unmöglich war, so sollen wir auch das Gefäß der Zusammenarbeit bilden. Lasst uns jeder an unserem Mauerstück fleißig arbeiten und als Bibellehrer für unsere Hoffnungsträger gebraucht werden. Lasst uns wie der Hohepriester Eljaschib als Erste vorbildlich dem Werk Gottes dienen und für die geistliche Wiedererweckung in Europa gebraucht werden.

In unserer heutigen Lektion geht es darum, mit welcher Haltung die Israeliten den Bau der Mauer trotz der Widerstände und Anfechtungen des Satans tun konnten. Wie wir studiert haben, blieben die Juden ca. 70 Jahre lang nach der Vollendung des Tempels hilflos und von der Lage abhängig und konnten nicht einmal anfangen, die Mauer aufzubauen. Aber Nehemia half ihnen, den Geist als Kämpfer Gottes anzuziehen. Nehemia half ihnen, eine Identität als Kämpfer zu haben, indem sie gleichzeitig arbeiteten und dabei ihre Waffe trugen. Wir sind nicht nur Studenten und Schüler, Arbeiter und Hausfrauen, sondern wir sind Streiter Christi, die mit der klaren Identität für die geistliche Wiedererweckung in Europa kämpfen.

1. Die Bedrohung der Bauarbeiter durch die Feinde (3,33 – 4,9)

Das Werk des Wiederaufbaus der Mauer in Jerusalem war das wunderbare Werk Gottes. Gott hatte den Glauben von Nehemia gesegnet, so dass angefangen von Eljaschib viele Juden mobilisiert wurden und die Arbeiten an der Mauer in allen Bauabschnitten begonnen hatten. Doch es gab auch Feinde. Wo Gottes Werk geschieht, da schläft der Satan nicht, sondern meldet sich wie ein brüllender Löwe. Als Sanballat und Tobija über die Bauarbeiten hörten, wurden sie sehr zornig und begannen über dieses Werk zu spotten. Sie verlachten die Israeliten als „ohnmächtiges Volk“. Sie behaupteten auch, dass sie nicht einmal genug Opfertiere für die Einweihung hätten. Ein Fuchs wäre in der Lage, die Mauern jederzeit zum Einsturz zu bringen. Dadurch wollten sie die Israeliten entmutigen, so dass sie es aufgeben sollten zu bauen. Man nennt dies psychologische Kriegsführung. Wenn erst die Moral des Gegners zerstört ist, kann man ihn ganz leicht besiegen. Satans Ziel ist es auch immer, unsere Moral zu brechen und uns zu entmutigen, so dass wir den Kampf aufgeben, bevor wir überhaupt gekämpft haben.

Wie reagierte Nehemia auf ihren Spott und demonstrative Ablehnung? Nehemia kämpfte nicht mit ihnen auf der menschlichen Ebene. Er diskutierte nicht mit ihnen und versuchte nicht ihre falschen Behauptungen zu widerlegen. Stattdessen brachte er alle Anliegen im Gebet zu Gott. Wenn wir die Verse 36.37 lesen, dann erkennen wir, dass Nehemia innerlich sehr aufgebracht war und es ihn nach Rache dürstete. Aber er brachte alles im Gebet zu Gott. Im Gebet überwand er seinen Ärger. Im Gebet fand er neue Kraft und klare Orientierung. Dann ermutigte er die Israeliten, an der Mauer weiterzuarbeiten.

Vers 38 sagt: „Aber wir bauten die Mauer und schlossen sie bis zur halben Höhe. Und das Volk gewann neuen Mut zu arbeiten.“ Als sie durch den Glauben weiterzogen, gab Gott ihnen seinen Sieg. Sie konnten die Mauer bis zur Hälfte schließen. Da gewannen auch alle neue Zuversicht, dass sie das Werk vollenden könnten.

Verfolgung und Verleumdung ist ein ganz normaler Bestandteil des Werkes Gottes. Wo es das Werk Gottes gibt, gibt es auch immer die Verleumdung des Satans. Aber wir sollen uns davon nicht einschüchtern lassen, sondern durch den Glauben weiterziehen. Auch in unserem Jüngererziehungswerk haben wir mehrfach die Zeit der Verleumdung erfahren. Als der Knecht Gottes aber nicht darauf reagierte, sondern wir durch den Glauben weiter durch das Zweierbibelstudium die Schafe weideten, konnten wir gerade in dieser Zeit den Sieg Gottes erfahren. Nicht nur verstummten die Stimmen der Verleumder, sondern Gott erlaubte uns in dieser Zeit den Sieg Gottes zu erfahren, dass er viele Hoffnungsträger zum Wort Gottes führte. In diesem Sinne ist Verfolgung nicht etwas schlimmes, sondern kann uns sogar im Glauben stärken. Möge Gott uns helfen, alle Verfolgung oder Anfechtung als kostbare Gelegenheit zu sehen, im Glauben stark zu werden und sein Werk zu erfahren.

Sehen wir uns Kapitel 4 Verse 1.2 an. Sanballat und Tobija tobten vor Wut, als sie erkannten, dass ihre Strategie nicht aufgegangen war. Nun verschworen sie sich, miteinander hinzuziehen und gegen Jerusalem zu streiten. Sie wollten mit brutaler Gewalt die Juden verwirren und sie vom Werk des Mauerbaus abhalten. Tatsächlich zeigt ihre Strategie erste Früchte. Das Volk von Juda wurde zermürbt und viele sprachen darüber, dass die Kraft der Träger nicht ausreichen würde und dass der Schutt einfach zu viel für sie sei. Sie behaupteten, dass sie nicht an der Mauer weiterbauen könnten. Dazu hörten sie von verschiedenen Seiten, dass die Feinde beabsichtigten, gegen sie zu ziehen und einen Überraschungsangriff zu verüben. In dieser Zeit kroch Furcht und Zweifel in die Herzen der Israeliten hinein. Als Nehemia sie mit ihren Waffen antreten ließ, sahen sie eher wie ein Haufe furchtsamer Hasen aus und nicht wie Soldaten Gottes. Darum ermutigte Nehemia sie: „Fürchtet euch nicht vor ihnen: gedenkt an den Herrn, der groß und furchtbar ist, und streitet für eure Brüder, Söhne, Töchter, Frauen und Häuser.“ Der Schlüssel, die Furcht zu überwinden, ist es, auf den allmächtigen Gott zu schauen, statt auf die eigene Kraft oder Fähigkeit zu verlassen. Sie sollten glauben, dass der allmächtige Gott sie schon als Streiter Gottes aufgestellt hatte. Sie sollten auch an ihre Familien denken und mutige Kämpfer sein.

Als die Israeliten so im Glauben kämpften, war Gott mit ihnen. Die Tatsache, dass der Überraschungsangriff verraten wurde, entmutigte die Feinde, sodass sie es nicht mehr wagten, anzugreifen. Jakobus 4,7 sagt: „Widersteht dem Teufel, so flieht er von euch.“ Die Juden aber wuchsen zu den Kämpfern des Glaubens.

2. Arbeiten und kämpfen (4,10-17)

Die Verse 10 bis 12 berichten davon, wie sie die Arbeit an der Mauer von nun an verrichteten. Jeder Bauarbeiter hatte auch gleichzeitig sein Schwert umgegürtet oder seine Waffe in der Hand. Sie waren nicht mehr nur Bauarbeiter, sondern gleichzeitig Kämpfer des Glaubens, die jederzeit bereit waren, gegen die Feinde Gottes zu kämpfen. Vers 11 sagt: „… Die da Lasten trugen, arbeiteten so: Mit der einen Hand taten sie die Arbeit und mit der andern hielten sie die Waffe.“ Sie waren Arbeiter für den Mauerbau. Sie waren aber auch gleichzeitig Soldaten, die jederzeit bereit waren das Werk Gottes zu verteidigen.

Hier lernen wir, dass wir nicht einfach damit zufrieden sein können, eine Aufgabe gut zu erfüllen. Es reicht nicht aus, dass wir Studenten oder Schüler, Arbeiter oder Hausfrauen sind. Wir sollen auch gleichzeitig Streiter Christi sein, die den geistlichen Kampf von ganzem Herzen kämpfen. Obwohl wir in der Schule oder auf der Arbeit sind, sollen wir unsere geistliche Identität als Streiter Christi allezeit festhalten. Wir sollen jederzeit bereit sein, den geistlichen Kampf zu kämpfen, anstatt uns nur mit unserer Aufgabe zu beschäftigen.

Wir sind Laienmissionare und Laienbibellehrer. Manchmal denken wir, dass unsere Dienerschaft für die Campusmission und das Jüngererziehungswerk im Konflikt mit unserem Studium, unserer Arbeit, unserer Kindererziehung steht. Aber das ist nicht so. Wir befinden uns in einem geistlichen Krieg. Darum müssen wir arbeiten und kämpfen. Wenn wir nur arbeiten, haben wir weder Freude noch Kraft, vielmehr erfahren wir die Sinnlosigkeit des Lebens. Manche denken, dass die Missionsarbeit eine zusätzliche Belastung wäre und relativieren die Gnade Gottes. Statt weniger tun zu wollen, sollen wir unsere geistlichen Waffen schärfen. Wenn wir so kämpfen und arbeiten, werden wir nicht schwächer, sondern immer stärker, sowohl in der Arbeit als auch im Kampf.

Hirte Jochen ist ein Streiter Christi. Er könnte sagen, dass es genug sei, seine Aufgabe als ein Angestellter zu erfüllen. Aber er kämpft täglich, dem Einladungswerk in der Mittagszeit zu dienen. So gebraucht Gott ihn als einflussreichen Bibellehrer und Pionier für die Hochschule Bonn-Rhein-Sieg. Missionarin Hanna Shin in Prag ist auch eine Streiterin Christi. Als alleinstehende Witwe hätte sie sagen können, dass sie nichts tun könnte. Aber sie kämpfte durch den Glauben, alle Aufgaben zu erfüllen, als eine Unternehmerin, als Mutter, als Leiterin für das Werk Gottes, als Predigerin und als Bibellehrerin. Als sie diese verschiedenen Kreuze gleichzeitig trug, gebrauchte Gott sie sehr kostbar nicht nur, Hirten David und Hirten Ales als Männer des Glaubens aufzustellen, sondern auch als Quelle der Ermutigung für alle Mitarbeiter in Zentraleuropa.

Wir müssen wissen, dass wir nicht nur Studenten oder Schüler oder Arbeiter sind, sondern mit einer klaren Identität als Streiter Christi leben. Darum will ich auch bei der Arbeit nicht einfach Pause vom Glaubensleben machen, sondern meine Identität als ein Hirte und Bibellehrer stets festhalten und so auch angefangen von Enoch als Segen für meine Kollegen gebraucht werden.

Nehemia ermutigte die Leiter und das ganze Volk, im Vertrauen auf den Herrn gemeinsam zu arbeiten. Weil die Bauarbeiter so weit auf der Mauer verstreut waren, sollten sie, wenn sie irgendwo angegriffen wurden, sofort dorthin zusammenkommen, um den Angriff gemeinsam abzuwehren. Es war eine Zeit sehr intensiver Arbeit. Vom Sonnenaufgang bis die Sterne abends hervorkamen, arbeiteten sie mehr als zwölf Stunden an der Mauer. Dazu forderte Nehemia die Auswärtigen auf, nicht nach Hause zu gehen, sondern auch nachts in Jerusalem zu bleiben, damit sie genug Leute für die Wachen hatten. Dabei ging Nehemia selbst mit dem guten Beispiel voran. Er und seine Leute kämpften mit großem Verantwortungsbewusstsein für das Werk des Maueraufbaus. Sie gönnten sich nicht mal den erholsamen bequemen Schlaf. In der Nacht zogen sie ihre Kleider nicht aus und ließen ihren Spieß neben sich liegen. Sie waren jederzeit bereit, die Stadt Gottes zu verteidigen. Wenn man sie wecken würde, wären sie in einer Sekunde bereit, den geistlichen Kampf zu kämpfen und die Stadt Gottes zu verteidigen. Wir sind Streiter Christi 24 Stunden am Tag. Darum sollen wir auch am Morgen nicht lange unter der warmen Decke bequem bleiben, sondern sofort aufstehen und als Gebetsdiener für das Heilswerk Gottes gebraucht werden. Als Missionar Peter mich gestern Abend aufforderte, diese Botschaft vorzubereiten, durfte ich über meine Bequemlichkeit Buße tun und den Geist Nehemias lernen, jederzeit bereit zu sein, für das Werk Gottes den geistlichen Kampf zu kämpfen.

Heute haben wir gelernt, dass wir nicht nur Studenten oder Arbeiter sind, sondern Soldaten Christi. Wir sollen arbeiten und kämpfen, lernen und kämpfen. Gott möchte uns für den Wiederaufbau der geistlichen Mauern und die geistliche Wiedererweckung in Deutschland und Europa gebrauchen. Lasst uns wie die Juden die Identität als Streiter Christi anziehen, sodass wir jeder als ein Bibellehrer gebraucht werden und Gott durch uns 10.000 Bibellehrer und fünf Millionen Gebetsmitarbeiter für die geistliche Wiedererweckung aufstellen kann.

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