Jesu Kreuzestod (Matthäus 27,46)

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JESU KREUZESTOD

Matthäus 27,31-66
Leitvers 27,46

„Und um die neunte Stunde schrie Jesus laut: Eli, Eli, lama asabtani? Das heißt: Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“

Die heutige Botschaft geht über Jesu Kreuzigung, Tod und Grablegung. Zu der Zeit Jesu kreuzigten die Römer ca. 30.000 Juden. Aber wir haben keine Ahnung, wer sie waren, warum und wofür sie starben oder wie sie hießen. Dagegen feiern wir jedes Jahr zu Ostern den Tod Jesu Christi. Warum ist Jesu Kreuzestod so besonders? Denken wir heute darüber nach, wer Jesus ist, warum er starb, und was dies für unser Leben bedeutet.

I. Jesus am Kreuz (31-44)

Heute haben wir Palmsonntag. Am Palmsonntag gedenken wir an den Einzug Jesu in Jerusalem. Eine Menge von Menschen nahm Palmzweige und rief: „Hosianna! Gelobt sei, der da kommt in dem Namen des Herrn, der König von Israel!“ (Joh 12,13) Aber nur eine Woche später schrie die Menge, von den Hohenpriestern und Ältesten aufgewiegelt: „Lass ihn kreuzigen!“ (22.23) Jesus wurde nun zur Kreuzigung abgeführt. Durch die Straßen von Jerusalem hinaus vor die Stadt nach Golgatha. Das Kreuz auf seiner Schulter. Aber Jesus war so erschöpft, dass er mehrfach zusammenbrach.

Er war die ganze Nacht vor dem Hohen Rat verhört worden. Sie hatten ihn verspottet, angespuckt und geschlagen. Am nächsten Morgen, verprügelt und von einer schlaflosen Nacht erschöpft, wurde er durch Jerusalem zum Prätorium in der Festung Antonia gebracht, zu Pontius Pilatus, dem Statthalter von Judäa. Pilatus wusste genau, dass sie Jesus nur aus Neid verhaftet hatten und ihn töten wollten, und versuchte darum, ihn freizulassen. Aber die Menge schrie und brüllte ununterbrochen wie von Sinnen: „Kreuzige ihn, kreuzige ihn!“ Pilatus ordnete darauf die Kreuzigung Jesu an. Davor wurde er ausgepeitscht. Mit einer Peitsche aus mehreren festen Lederriemen mit kleinen Eisenstückchen an den Enden. Die schwere Peitsche wurde mit voller Gewalt wieder und wieder über Jesu Schultern, Rücken und Beine geschlagen. Danach wurde er losgebunden und auf den Steinboden fallen gelassen, in sein eigenes Blut. Die Soldaten warfen einen Purpurmantel um seine Schultern, und gaben ihm einen Stock in seine Hand und drückten eine Dornenkrone in die Kopfhaut. Sie nahmen ihm den Stock wieder weg und schlugen ihn damit auf den Kopf und die Dornen tiefer in seine Kopfhaut. Bevor sie ihn abführten, wurde der Mantel, der an seinem blutigen Rücken klebte, wieder abgerissen, so dass die Wunden wieder anfingen, zu bluten.

Jesus stand schon kurz vor dem Tod. Er hatte keine Kraft mehr, das Kreuz zu tragen. Deshalb zwangen die Soldaten einen Mann, der am Wege stand, Jesu Kreuz zu tragen. Dieser Mann war Simon und stammte aus Kyrene. Aber obwohl er gezwungen wurde, Jesu Kreuz zu tragen, kam er doch durch diese Begebenheit zum Glauben an Jesus. Seine beiden Söhne, Alexander und Rufus, wurden zu Leitern der ersten Gemeinde und gute Mitarbeiter für Paulus. (Röm 16,13) Das Kreuz Jesu und vor allem die Teilnahme an dem Leiden Jesu rettete Simon und veränderte ihn zu einem Segen für viele.

Der Weg nach Golgatha war beendet. Um die Schmerzen etwas zu lindern, gab man Jesus Wein mit Galle zu trinken. Aber lesen wir die Verse 33 und 34: „Und als sie an die Stätte kamen mit Namen Golgatha, das heißt: Schädelstätte, gaben sie ihm Wein zu trinken mit Galle vermischt; und als er’s schmeckte, wollte er nicht trinken.“ Jesus lehnte es ab, betäubt zu werden, weil er die Schmerzen voll und ganz, mit einem klaren Geist tragen wollte. Er hatte sich entschieden, Gottes Willen zu folgen und diesen Weg zu gehen. Und er ging diesen Weg konsequent bis zum Ende.
Vers 35a: „Als sie ihn aber gekreuzigt hatten, …“ Ein Nebensatz. Keinerlei Beschreibung der Hammerschläge, der Schmerzen, dem Blut und der Schreie. Dabei muss Jesus unerträgliche Schmerzen erleiden. Schwere Eisennägel werden durch die Handgelenke und Füße getrieben. Feuriger Schmerz schießt von den Fingern über die Arme. An seinen Armen hängend, sind die pektoralen Muskeln gelähmt und er kämpft daher, um sich anzuheben, um etwas Sauerstoff einzuatmen. Stunden grenzenloser Schmerzen, Krämpfe durch ausreißende Gelenke, intermittierende Teilerstickung, glühender Schmerz, wenn das Gewebe von seinem verletzten Rücken abgeschunden wird.

Warum musste Jesus so schmählich, schmerzhaft und grausam ans Kreuz genagelt werden? In Jesaja 53,5.6 finden wir die Antwort: „Aber er ist um unsrer Missetat willen verwundet und um unsrer Sünde willen zerschlagen. Die Strafe liegt auf ihm, auf dass wir Frieden hätten, und durch seine Wunden sind wir geheilt. Wir gingen alle in die Irre wie Schafe, ein jeder sah auf seinen Weg. Aber der Herr warf unser aller Sünde auf ihn.“

Einige denken, dass Sünde amüsant wäre, ein Vergnügen, dass man sich ruhig hin und wieder mal gönnen kann. Dass die Sünde keine realen Konsequenzen hat. Dass Zeit alle Wunden heilt. Dass unsere Sünden automatisch vergessen und vergeben werden. Dass es ausreicht, uns zu entschuldigen oder beim nächsten Mal einfach besser machen. Aber wenn wir auf Jesu Kreuz schauen, können wir etwas davon erahnen, wie schrecklich die Sünde ist. Die Sünde ist nicht relativ, sondern etwas Reales und Absolutes. Sie schändet unser Leben und zerstört unsere Seele. Ihr Lohn ist der Tod und die ewige Verdammnis. Die Sünde muss vergeben werden. Durch das Blut. Hebr 9,22b sagt: „Ohne Blutvergießen geschieht keine Vergebung.“ Darum opferten die Israeliten unzählige Lämmer, um Gott um Vergebung zu bitten. Am Passa wurden in einer Woche ca. 250.000 Lämmer geopfert. Aber nie wurde der Preis für die Sünde bezahlt. Nie wurden die Menschen wirklich von ihren Sünden erlöst. Darum wurden immer weiter Tiere geopfert. Tag für Tag. Jahr für Jahr. Jesus, das unbefleckte und vollkommene Lamm Gottes, hat für unsere Sünde bezahlt. Indem er am Kreuz litt und starb, hat er uns eine ewige Erlösung erworben (Hebr 9,12). Eine Erlösung von Sünde und Tod, so dass wir nun Gott ohne Furcht unser Leben lang in Heiligkeit und Gerechtigkeit dienen dürfen (Lk 1,74.75)

Lesen wir noch einmal Vers 35: „Als sie ihn aber gekreuzigt hatten, verteilten sie seine Kleider und warfen das Los darum.“ Wir denken: „Wie kann man nur so kalt, grausam und unmenschlich sein?“ Aber was denken wir, wenn wir von Jesu Kreuzigung lesen oder hören? Was denkt ihr jetzt, während ihr diese Botschaft hört? Wie oft denken wir im Alltag an Jesu Kreuz? Prüfen wir uns selbst. Denken wir in dieser Osterzeit über die Bedeutung von Jesu Kreuzigung, Tod und Auferstehung tiefgehend nach! Gott möge euch mit der wahren Osterfreude und großer Dankbarkeit für die Liebe und Gnade Jesu erfüllen!

Vers 37: „Und oben über sein Haupt setzten sie eine Aufschrift mit der Ursache seines Todes: Dies ist Jesus, der Juden König.“ An jedes Kreuz wurden der Name des Hingerichteten und seine Schuld geheftet. Jesu Schild lautete: „Dies ist Jesus, der Juden König“. Diese Aufschrift zeigt, wer Jesus ist, der am Kreuz starb. Er ist der Juden König, der verheißene Messias. Er ist unser Retter, der uns die wahre Freiheit von der Macht der Sünde, dem Tod und der ewigen Verdammnis geschenkt hat. Unser König, der unser Leben geschaffen und uns durch sein Blut das neue und ewige Leben geschenkt hat. Unser Leben gehört ihm. Gott möge uns helfen, Jesu Gnade und Herrschaft von Herzen anzunehmen, unser Leben von Gott führen, regieren und gebrauchen zu lassen.

Wie reagierten die Menschen, die damals dabei waren? Sagten sie: „Danke Jesus!“ Lesen wir die Verse 39 und 40: „Die aber vorübergingen, lästerten ihn und schüttelten ihre Köpfe und sprachen: Der du den Tempel abbrichst und baust ihn auf in drei Tagen, hilf dir selber, wenn du Gottes Sohn bist und steig herab vom Kreuz!“ Kein Mitleid. Kein Dankeschön. Er wurde verspottet. Durch diejenigen, die vorübergingen, durch die Hohenpriester, Schriftgelehrten und Ältesten und sogar durch die Räuber, die mit ihm gekreuzigt waren. Dieser Spott war die Versuchung des Satans. Mit aller Macht versuchte Satan, Jesus vom Weg des Kreuzes abzubringen. Der Satan versuchte, Zweifel in Jesu Herz zu pflanzen: „Wenn Gott dich wirklich liebt, warum musst du so viel leiden? Du willst die Menschen retten, indem du am Kreuz stirbst? Was für ein komischer, hirnrissiger Plan! Es gibt doch bestimmt einen anderen, besseren Weg. Hör auf, so viel zu leiden. Steig herab vom Kreuz. Dann werden alle an dich glauben.“

Jesus hatte die Macht, vom Kreuz herunterzukommen. Wenn Jesus an sich gedacht hätte, dann wäre er herabgestiegen und hätte gesagt: „Mit mir nicht. Das geht zu weit.“ Aber Jesus blieb am Kreuz, weil er uns retten wollte. Er wusste, dass sein Tod am Kreuz die einzige Chance für uns Menschen war, die einzige Möglichkeit der Rettung, der einzige Weg, aus der Macht der Sünde und des Todes herauszukommen und zum Frieden mit Gott zu finden. Um uns diese Chance zu geben und die einzig mögliche Tür zu Gott zu öffnen, hing Jesus bis zum Ende am Kreuz.

Heutzutage versuchen viele, sogar viele Gläubige, ohne Gott mit ihrer eigenen Kraft glücklich zu werden. Durch Geld, Vergnügen, die Befriedigung ihrer Begierden, Erfolg, die Anerkennung der Menschen. Aber all die Versuche der Menschen, mit eigener Kraft ihre Probleme zu lösen und glücklich zu werden, scheitern, weil das grundlegende Problem der Menschen das Sündenproblem ist. Allein Jesu Blut kann unser Sündenproblem lösen. Allein im Kreuz Jesu dürfen wir unser altes, verfluchtes und sinnloses Leben beenden und das ewige und sinnerfüllte Leben beginnen.

II. Jesus starb und wurde begraben (45-66)

Jesus hatte die unerträglichen physischen Schmerzen der Geißelung und der Kreuzigung und den grausamen Spott der Menschen erduldet ohne auch nur ein Wort zu sagen. Aber nun schrie er mit lauter Stimme. Lesen wir Vers 46: „Und um die neunte Stunde schrie Jesus laut: Eli, Eli, lama asabtani? Das heißt: Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“

Jesus ist der Sohn Gottes. Er und Gott sind eins. Er ist Gott selbst. Die Beziehung zwischen Gott und Jesus ist so eng, persönlich, intim, voller Liebe und untrennbar. Für Jesus war von Gott verlassen zu werden, viel schmerzhafter als die Nägel in den Händen und Füßen, viel schlimmer und verletzender als der Spott und die Gleichgültigkeit der Menschen. Darum schrie er: „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“

Dies war nicht der Ausruf eines vom Vater enttäuschten und verletzten Kindes. Nein. Dieser Schrei war ein Zitat aus dem Psalm 22. In diesem Psalm geht es um die Leiden des Gerechten. Am Kreuz muss Jesus an diesen Psalm gedacht und immer wieder innerlich gebetet haben. Wir allen kennen die Verse 15 und 16, welche auf die Schmerzen Jesu am Kreuz hinweisen: „Ich bin ausgeschüttet wie Wasser, alle meine Knochen haben sich voneinander gelöst; mein Herz ist in meinem Leibe wie zerschmolzenes Wachs. Meine Kräfte sind vertrocknet wie eine Scherbe, und meine Zunge klebt mir am Gaumen, und du legst mich in des Todes Staub.“

Aber der Psalm geht noch weiter und beschreibt die Herrlichkeit des Gerechten. „Es werden gedenken und sich zum HERRN bekehren aller Welt Enden und vor ihm anbeten alle Geschlechter der Heiden. Denn des HERRN ist das Reich, und er herrscht unter den Heiden. Ihn allein werden anbeten alle, die in der Erde schlafen; vor ihm werden die Knie beugen alle, die zum Staube hinabfuhren und ihr Leben nicht konnten erhalten. Er wird Nachkommen haben, die ihm dienen; vom Herrn wird man verkündigen Kind und Kindeskind. Sie werden kommen und seine Gerechtigkeit predigen dem Volk, das geboren wird. Denn er hat’s getan.“

Jesus lobte Gott, der am Wirken war und sein Erlösungswerk vorantrieb. Er liebte Gott und er wusste, wie sehr Gott ihn liebt. Er liebte die Menschen und er wusste, wie sehr auch Gott die Menschen liebt. Von Gott verlassen zu werden, war für Jesus unvorstellbar und unerträglich. Aber noch schlimmer für ihn war der Gedanke, dass Gott die Menschen für immer verlassen würde. Darum war er bereit, für uns diesen unendlichen Schmerz, die absolute Einsamkeit, die Trennung von Gott zu erdulden. Wegen unserer Sünde mussten wir von Gott verlassen werden. Wir mussten für immer verdammt werden, für immer und ewig leben, aber ohne Gott, in der absoluten Einsamkeit. Aber Gott legte alle Sünden aller Menschen aller Zeiten auf Jesus. Er legte all unsere Sünde auf Jesus. Jesus wurde von Gott verlassen, um uns zu retten. Damit wir zu Gott kommen, bei ihm sein und mit ihm leben dürfen. Dies ist Gottes absolute und vollkommene Liebe zu uns Sündern. Aus dieser Liebe schenkte er uns – völlig unverdient – das neue und ewige Leben, nicht länger unter der Herrschaft der Sünde und des Todes stehen, sondern unter seiner liebevollen, demütigen und sanftmütigen Herrschaft leben zu dürfen.

Ich bin gläubig aufgewachsen. So war mir immer klar, dass Gott lebt, dass Gott die Welt geschaffen hat, dass ich ein Sünder bin und dass Gott mir durch Jesu Tod vergeben hat. Mir war das alles klar. Aber nur im Kopf. Lange Zeit war mir nicht bewusst, wie schlimm meine Sünde eigentlich ist. Ich lebte, wie ich wollte, war ungehorsam, rebellisch und lebte nach meiner Begierde. Gott wollte ich auch dienen, aber eben nur nebenbei. Gott war ein Teil in meinem Leben – neben Familie, Freunde, Schule, Arbeit und Hobbies. So verachtete ich Gott, achtete ihn gering und machte ihn unwichtig. Ich dachte, das wäre okay, weil ich in die Gemeinde gehen und meine Grenzen kennen würde. Aber vor ca. sieben Jahren half Gott mir zu erkennen, welch ein schrecklicher Sünder ich war, ein Sklave meiner Begierde, ein untreuer Ehebrecher und ein Fluch für die anderen. Mir wurde klar: „Ich bin verloren. Mein Leben hat keine Hoffnung.“ Gott musste mich aufgeben und verlassen. Aber er blieb bei mir. Er gab mich nie auf. All meine Sünde warf er auf Jesu Kreuz. Jesus betete: „Vater, vergib ihm!“ und schrie: „Es ist vollbracht!“ Gott schenkte mir das neue, wahre und ewige Leben als sein Kind, als Hirte und Bibellehrer und Mitarbeiter für die Erweckung von Europa.

Gibt es noch einen, der daran zweifelt, dass Gott ihn oder sie liebt? Lesen wir einmal die Verse Römer 8,38.39, indem wir an Jesus denken, der an unserer Stelle von Gott verlassen wurde: „Denn ich bin gewiss, dass weder Tod noch Leben, weder Engel noch Mächte noch Gewalten, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, weder Hohes noch Tiefes noch eine andere Kreatur uns scheiden kann von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserm Herrn.“ Weil Jesus von Gott verlassen wurde, dürfen wir nun zu Gott kommen und dürfen Gott „Abba, lieber Vater!“ nennen. (Röm 8,15) Wir dürfen die Zuversicht haben, dass uns nun nichts mehr von Gott und seiner Liebe trennen kann. Mit dieser Zuversicht dürfen wir allezeit fröhlich und dankbar sein. Mit dieser Zuversicht halten die verfolgten Christen an ihrem Glauben fest. Mit dieser Zuversicht dürfen auch wir an dem Leiden Jesu teilnehmen und unser Leben für die Verkündigung der frohen Botschaft, für die Rettung der anderen, für die geistliche Erweckung von Europa von ganzem Herzen hingeben.

Vers 51: „Und siehe, der Vorhang im Tempel zerriss in zwei Stücke von oben an bis unten aus.“ Der Vorhang im Tempel trennte das Heilige vom Allerheiligsten. Das Allerheiligste war der innerste Raum im Tempel und repräsentierte die Gegenwart Gottes. Keiner durfte rein. Nur einmal im Jahr, durfte der Hohepriester ganz kurz rein, um etwas Blut von einem Stier und einem Bock gegen den Gnadenthron zu sprengen und das Räucheropfer darzubringen. Und auch er durfte nur rein, nachdem er sich zeremoniell gereinigt hatte. (3. Mose 16,2-10). Nun aber zerriss dieser schwere Vorhang. Durch Jesu Tod wurde für uns Menschen der Zugang zu Gott frei. Was bedeutet das? Jesu Tod schenkt uns die vollkommene und ewige Liebesbeziehung zu Gott. Jeder, der Jesu Gnade annimmt, darf nun ins Allerheiligste eintreten – und darin bleiben. Nicht einmal im Jahr oder einmal am Tag. Wir dürfen die ganze Zeit im Allerheiligsten bleiben, mit Gott und in der ganz persönlichen Beziehung mit ihm leben.

Betrachten wir die Verse 54-61. Das Kreuz Jesu hat die Macht, Menschen zu retten und zu verändern. Die Soldaten waren Heiden. Sie waren kalt und grausam und hatten unter dem Kreuz eiskalt Jesu Kleider verteilt. Aber unter dem Kreuz kamen sie zum Glauben und bezeugten: „Jesus ist Gottes Sohn.“ Josef von Arimathäa war ein Jünger Jesu, hatte aber Angst davor, wegen seines Glaubens missverstanden und angefeindet zu werden. Darum hatte er sich bemüht, nicht aufzufallen. Jetzt aber ging er zu Pilatus und bat ihn um den Leichnam Jesu und bekannte offen, dass er ein Jünger Jesu war. Jesu Kreuz befreite ihn von aller Furcht und veränderte ihn zu einem tapferen Mann des Glaubens.

Jesu Kreuz rettet und verändert auch heute noch Menschen. Jesu Kreuz wirkte in einem jungen Mann, der nur an sein Vergnügen dachte und sogar die Gemeinde Gottes verfolgte. Jesu Kreuz führte ihn zur Buße und zum neuen Leben in Christus. Dieser Mann ist nun einer der wenigen Prediger in Deutschland, der Gottes Wort in der Bibel so wie es ist, klar, ungefiltert und in aller Schärfe weitergibt. Gott wird ihn sicher gebrauchen, um die Wahrheit der Bibel in Deutschland und Europa wieder aufzurichten und Europa geistlich zu erwecken.

Vielleicht denken wir: „Jesu Kreuz hat viele gerettet und verändert. Aber ich bin ein ganz besonderer Fall. Ich bin zu sündig, habe wirklich keine Hoffnung.“ Oder wir beten schon lange für einige Freunde und fangen langsam an, aufzugeben, weil wir keine Hoffnung in ihnen sehen. Aber unter dem Kreuz Jesu, in dem Blut Jesu hat jeder Hoffnung, gerettet, verändert und sogar von Gott gebraucht zu werden. Kommen wir zum Kreuz Jesu! Geben wir nicht auf! Nehmen wir an dem Leiden Jesu teil und bringen unsere Freunde zum Kreuz Jesu!

Betrachten wir noch den letzten Absatz. Auch nach dem Tod Jesu gaben die Hohenpriester und Pharisäer keine Ruhe. Sie baten Pilatus, das Grab bewachen zu lassen, damit keiner Jesu Leichnam stehlen und dann behaupten könne, er sei auferstanden. Sie waren so verbissen, Jesus zu töten und ihn im Grab verrotten zu lassen. Aber in der Tat gebrauchte Gott ihre böse Tat, um die Wahrheit und Historizität von Jesu Tod und Auferstehung zu beweisen. Einige behaupten, dass Jesus nie wirklich tot war. Andere, dass er nie von den Toten auferstanden sei. Aber der Fakt, dass die Feinde Jesu selber den Stein vor dem Grab versiegelten, römische Soldaten das Grab bewachten und später bezeugten, was geschah, zeigt klar, dass Jesu Tod und Auferstehung keine Erfindung, kein Wunschdenken der Jünger Jesu war, sondern historische Ereignisse, die wirklich geschehen sind.

Heute haben wir gelernt, was Jesu Tod für uns bedeutet. Wegen unserer Sünde mussten wir leiden, sterben und von Gott verlassen werden. Aber Jesus litt an unserer Stelle, er starb am Kreuz, wurde von Gott verlassen, damit wir leben und zu Gott kommen dürfen. Durch Jesus haben wir das neue Leben empfangen. Aber wofür? Damit wir einfach so leben, wie vorher? Nein. Gott hat uns das neue Leben gegeben, damit wir in der lebendigen Liebesbeziehung zu ihm bleiben, damit wir durch unser Leben bezeugen, welche Liebe und Gnade Gott uns erwiesen hat und viele andere einladen, Jesu Liebe und Herrschaft anzunehmen. Schauen wir auf Jesu Kreuz! Jesu Kreuz gibt uns die Kraft, durch unser Frühgebet, unser Einladen, unser Bibelstudium und die Lebensgemeinschaft entschlossen an Jesu Leiden für die geistliche Erweckung von Europa teilzunehmen!

Wir haben auch gelernt, dass Jesu Kreuz Macht hat, Menschen zu retten und zu verändern. Geben wir darum nicht auf und verkündigen wir unseren Freunden und den Studenten bis zum Ende das Evangelium von Jesus. Gott möge euch als Zeugen der Gnade und Liebe Jesu gebrauchen!

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