Das Leben im Geist (Römer 8,1-17)
DAS LEBEN IM GEIST
Römerbrief 8, 1 – 17
Leitverse 8, 1.2
„So gibt es nun keine Verdammnis für die, die in Christus Jesus sind. Denn das Gesetz des Geistes, der lebendig macht in Christus Jesus hat dich frei gemacht vom Gesetz der Sünde und des Todes.“
Durch das 7. Kapitel haben wir kennengelernt, dass wir durch den Sühnetod Jesu nicht nur von der Sünde, sondern auch vom Gesetz befreit worden sind. Unser alter Ehebund mit Herrn Gesetz ist beendet, und unser neuer Ehebund mit Herrn Gnade hat begonnen. Wir gehören nun Jesus an, der von den Toten auferstanden ist. Er umarmt uns mit seiner Liebe, und durch seine Gnade werden wir Schritt für Schritt in sein Bild verändert. Unser neues Leben ist voller Gnade, Freude und Dankbarkeit. Wir sind der Sünde und dem Gesetz abgestorben und dienen Gott im neuen Wesen des Geistes.
Heute erklärt uns Paulus das Leben im Geist noch genauer. Der Geist befreit uns von der Macht der Sünde und des Todes. Aber wir müssen noch lernen, wie wir mit unserer neugewonnenen Freiheit richtig umgehen sollen. Wenn wir den richtigen Umgang mit unserer Freiheit lernen, dann werden wir einen Sieg nach dem andern erlangen, bis wir das Reich Gottes erben werden. Möge Gott uns heute das Leben im Geist lehren.
I. Keine Verdammnis für die, die in Christus Jesus sind (1-4)
Sehen wir uns Vers 1 an: „So gibt es nun keine Verdammnis für die, die in Christus Jesus sind.“ Bevor wir Jesus kennenlernten, standen wir unter dem Verdammungsurteil. Wir wurden von der Macht der Sünde und des Todes völlig beherrscht. Folglich taten wir Dinge, die wir eigentlich nicht tun wollten und übertraten das Gesetz Gottes. Das Gesetz offenbarte unsere Übertretungen und sprach uns des Todes schuldig. Daher hatten wir keinen wahren Frieden – weder mit uns selbst noch mit den anderen Menschen. Unser schlechtes Gewissen klagte uns Tag und Nacht an. Alle Rechtfertigungsversuche, alle Schuldzuweisungen, alle Vergleiche mit Menschen, die noch mehr als wir gesündigt hatten und alle unsere religiösen Aktivitäten nutzten nichts. Die Angst vor der kommenden Verdammnis war der ständige Begleiter unseres Lebens. So waren wir alle wie Gefangene, die in der Todeszelle saßen und ängstlich und unruhig auf ihre verdiente Strafe warteten. Aber Jesus nahm die Strafe für unsere Sünden auf sich und starb den Sühnetod am Kreuz. Lesen wir nochmal den Vers 1: „So gibt es nun keine Verdammnis für die, die in Christus Jesus sind.“ Als wir Jesus durch den Glauben als unseren Erretter annahmen, wurde unser alter Mensch mit ihm gekreuzigt. Wir sind nun frei von der Macht der Sünde und des Todes, weil Jesus an unserer Stelle verdammt worden ist.
Manche Christen fühlen sich dennoch verdammt, weil sie schwach sind und oft die gleiche Sünde wiederholt begangen haben. Aber Vers 1 bedeutet nicht, dass es an uns nichts Verdammenswertes mehr gäbe, sondern dass wir von der Verurteilung, die wir mit Recht verdient hätten, ausgenommen sind. Wir sind von der Verdammnis befreit, nicht weil wir vollkommen wären, sondern weil Jesus für unsere Schuld völlig bezahlt hat, und wir nun in Jesus Christus sind. In Christus zu sein heißt, dass wir mit Jesus durch den Glauben vereint leben. In Christus zu sein heißt, dass wir täglich die Gnade Gottes in unserem Herzen erneuern und aus der Dankbarkeit heraus an den übriggebliebenen Leiden Jesu teilnehmen, indem wir sein Gebot halten und seinem Willen gehorchen (Joh 6,56; 15,7).
Die Verse 2-4 erklären uns diesen Sachverhalt noch genauer: „Denn das Gesetz des Geistes, der lebendig macht in Christus Jesus, hat dich frei gemacht von dem Gesetz der Sünde und des Todes. Denn was dem Gesetz unmöglich war, weil es durch das Fleisch geschwächt war, das tat Gott: er sandte seinen Sohn in der Gestalt des sündigen Fleisches und um der Sünde willen und verdammte die Sünde im Fleisch, damit die Gerechtigkeit, vom Gesetz gefordert, in uns erfüllt würde, die wir nun nicht nach dem Fleisch leben, sondern nach dem Geist.“ Wir wissen, dass uns das Gesetz nicht retten konnte, sondern nur unsere Schwachheit und Sünde offenbarte. Doch Gott ließ uns in unserer Hilflosigkeit nicht allein. Gott liebte uns, als wir unliebenswürdig und verdorben waren. Er erbarmte sich unser, indem er seinen einzigen Sohn, Jesus Christus, in Menschengestalt in die Welt sandte. Jesus nahm alle unsere Sünde auf sich und trug sie ans Kreuz, um sie dort durch seinen Tod zu sühnen. Ein junger Mann wuchs in der christlichen Kultur auf. Aber in seiner Jugendzeit lebte er nur dafür, seine Begierde und seinen Stolz durch seine Leistung zu befriedigen. Das Gesetz verdammte ihn, also lehnte er das Gesetz ab und fing an, über das Wort Gottes zu spotten. Aber sein Gewissen klagte ihn weiter an. Schließlich verdammte er sich selbst und war sogar willens, sich selbst umzubringen. Aber durch das Bibelstudium erfuhr er, dass Jesus ihn absolut liebt und sich für ihn dahingegeben hat, damit das Verdammungsurteil von ihm genommen ist. In Jesus ist er nun frei von aller Verdammnis und führt ein neues siegreiches Leben als Hirte und Bibellehrer.
Durch das Opfer, das Jesus darbrachte, wurde die Forderung des Gesetzes völlig erfüllt. Jesus erkaufte unsere Freiheit auf Kosten seines Blutes. Nun sind wir wirklich frei. Früher waren wir Sklaven der Sünde. Wir sündigten, auch wenn wir nicht sündigen wollten. Wir waren „Fleisch“. Das Wort „Fleisch“ im Römerbrief meint das verdorbene Wesen der Menschen, das das Böse liebt, das Böse sucht und es unbedingt tun will. Jesus aber löste durch seinen Kreuzestod nicht nur unser Sündenproblem sondern auch das Problem unseres „Fleischseins“. Gott hat Jesus in der Gestalt des sündigen Fleisches gesandt und die Sünde im Fleisch verdammt. Jesus trug am Kreuz nicht nur die Sünde, die wir getan haben, sondern auch das, was wir sind, nämlich unser „Fleischsein“. Darum gibt es keine Verdammnis mehr für die, die in Christus Jesus sind. Wir dürfen und können, obwohl wir noch das verdorbene Wesen in uns tragen, mit gutem und freiem Gewissen Gott durch Jesus Christus danken, ihn loben und Christus mehr und mehr anziehen. Der Geist Gottes macht uns lebendig in Christus Jesus und lässt uns in der Liebe Gottes wachsen und hingebungsvoll für Gott leben. Durch das Werk des heiligen Geistes sind wir frei geworden, um ein neues und Gott wohlgefälliges Leben zu führen.
II. Das Leben im Geist (5-11)
Sehen wir uns die Verse 5 und 6 an: „Denn die da fleischlich sind, die sind fleischlich gesinnt; die aber geistlich sind, die sind geistlich gesinnt. Aber fleischlich gesinnt sein ist der Tod, und geistlich gesinnt sein ist Leben und Friede.“ Was Paulus hier zum Ausdruck bringen will, ist, dass wir die Freiheit der Wahl haben. Anders gesagt müssen wir eine Entscheidung treffen, wie wir unser neues Leben, das uns Jesus gegeben hat, gebrauchen wollen. Auf den ersten Blick scheint es viele Möglichkeiten zu geben. Aber vom Standpunkt Gottes aus betrachtet gibt es nur zwei Möglichkeiten. Entweder wir leben nach unserer sündigen Natur oder nach dem Geist Gottes. Bei unserer Entscheidung müssen wir bedenken, dass diese weitreichende Konsequenzen auf unsere ganze Lebensweise hat. Die fleischliche Gesinnung macht den Menschen fleischlich, und die geistliche Gesinnung macht den Menschen geistlich. Die Folgen unserer Entscheidung sind entweder der Tod oder das Leben.
Das Wort „fleischlich“ ist ein Synonym für „sündig“ oder „ungeistlich“. Fleischlich gesinnte Menschen trachten nach Selbstherrlichkeit und Selbstverwirklichung. Ihr ganzes Reden und Tun, dreht sich nur um ihr eigenes Ego und dient letztendlich ihrem eigenen Ruhm, ihrem Wohlbefinden und persönlichen Vorteil. Selbstvertrauen und Selbstgerechtigkeit sind typische Merkmale der fleischlich gesinnten Menschen. Äußerlich erscheinen und verhalten sich die fleischlich gesinnten Frauen wie Models und die fleischlich gesinnten Männer wie Schauspieler oder Zehnkämpfer. Fleischlich gesinnte Menschen schmücken sich auch gerne mit akademischen Titeln und Trophäen. Aber in Gottes Augen finden sie keinen Gefallen. Gott sieht die Gedanken ihres Herzens, die sich hauptsächlich um Essen und Trinken, um Geld, Lust, Begierde und Anerkennung drehen. Gott goss seinen Geist über alles Fleisch aus, um auch mit ihnen eine Beziehung einzugehen, aber sie haben keinerlei Interesse am Geist Gottes.
Die Menschen, die sich nicht zu Gott bekehrt haben, können nicht anders als fleischlich gesinnt leben. Problematisch ist es aber, wenn ein Christ mit einer fleischlichen Gesinnung lebt. Sehen wir uns die Verse 7 und 8 an: „Denn fleischlich gesinnt sein ist Feindschaft gegen Gott, weil das Fleisch dem Gesetz Gottes nicht untertan ist; denn es vermag’s auch nicht. Die aber fleischlich sind, können Gott nicht gefallen.“ Hier sagt Paulus in aller Deutlichkeit, dass fleischlich gesinnte Christen Gottes Feinde sind, die auf der Seite des Teufels arbeiten. Sie wollen und können dem Willen Gottes nicht untertan sein, weil sie sich selbst am meisten lieben. Im Vers 6 sagt Paulus: „Fleischlich gesinnt sein ist der Tod, und geistlich gesinnt sein ist Leben und Friede.“ Wenn ein Christ mit fleischlicher Gesinnung Gott gegenüber in Feindschaft lebt, hat er weder Frieden noch Leben in sich. Trotz eines Glaubenslebens bleibt seine Innerlichkeit unverändert. Er wird ständig von Konflikten, Ängsten und Sorgen verfolgt, weil er das, was er in der Welt erreichen will, nicht erreichen bzw. nicht festhalten kann. Fleischlich gesinnte Christen sind die elendesten unter allen Menschen.
Hingegen ist die Frucht der geistlichen Gesinnung Leben und Friede. Geistlich gesinnte Menschen sind wahrhaft lebendige Christen, die Gott lieben, indem sie nach seinem Willen leben und dadurch Gott erfreuen. Wie können wir dann zu geistlich gesinnten Menschen werden? Betrachten wir Vers 9: „Ihr aber seid nicht fleischlich, sondern geistlich, wenn denn Gottes Geist in euch wohnt. Wer aber Christi Geist nicht hat, der ist nicht sein.“ Paulus bezeichnete alle Christen in Rom als geistlich, obwohl er ihren Glaubenswandel nicht kannte. Als Grund nannte er, dass der Geist Gottes in ihnen wohnte. Somit kann auch jeder von uns ein einflußreicher geistlich gesinnter Christ werden, weil Gott uns seinen Geist gegeben hat.
In den Versen 10 und 11 fährt Paulus damit fort, die Wirkungsweise des Heiligen Geistes in uns zu erklären: „Wenn aber Christus in euch ist, so ist der Leib zwar tot um der Sünde willen, der Geist aber ist Leben um der Gerechtigkeit willen. Wenn nun der Geist dessen, der Jesus von den Toten auferweckt hat, in euch wohnt, so wird er, der Christus von den Toten auferweckt hat, auch eure sterblichen Leiber lebendig machen durch seinen Geist, der in euch wohnt.“ In Christus sind wir der Sünde gestorben. Gleichzeitig werden wir durch den Geist Gottes lebendig gemacht. Wir kennen Gott, wir können Gott lieben, ihn loben und ihm danken. Wir können Gott anbeten und ihm dienen.
Daniel im AT ist ein gutes Beispiel. Zur Zeit der babylonischen Gefangenschaft wurde Daniel vom König Nebukadnezar auserwählt, Hofdiener am Könishof zu sein. Dies war ein großes Privileg, das Daniel leicht dazu hätte ausnutzen können, um das Palastleben etwas zu genießen. Aber Daniel traf eine Entscheidung, sich nicht mit der Speise und dem Wein des Königs unrein zu machen. Er gebrauchte seine Freiheit, um Gott zu dienen, statt seine Bedingungen etwas zu verbessern. Gott segnete seine Entscheidung und erfüllte ihn mit großer Weisheit und geistlicher Einsicht. Daniel konnte alle Dinge vom Standpunkt Gottes aus sehen. Später prophezeite er das Kommen des Messias und die Erlösung seines Volkes. Daniel führte auch ein treues Gebetsleben. Sein Geist wurde durch den Geist Gottes lebendig.
Wegen seines klaren Zeugnisses von Jesus wurde der Evangelist Johannes von unbußfertigen Menschen auf die Insel Patmos verbannt. Er war schon sehr alt geworden. Aber in Gott war sein Geist lebendig. Gott offenbarte ihm die herrliche Vision der Wiederkunft des Menschensohns in Kraft und Herrlichkeit. Johannes konnte den neuen Himmel und die neue Erde sehen und den endgültigen Sieg Gottes vorausschauen. Der Geist Gottes ist es, der uns das Leben gibt. Aber nicht nur das. Vers 11 sagt: „Wenn nun der Geist dessen, der Jesus von den Toten auferweckt hat, in euch wohnt, so wird er, der Christus von den Toten auferweckt hat, auch eure sterblichen Leiber lebendig machen durch seinen Geist, der in euch wohnt.“ Unser Geist wird durch den Heiligen Geist, der in uns wohnt, lebendig. Wir können eine enge Gemeinschaft mit dem lebendigen Gott haben. Wir können in seinem Bild wachsen. Wir können Gott gute Früchte des Lebens bringen. Wir können Gottes Vision, seine Weisheit und Freude empfangen. Und wenn Jesus wiederkommen wird, dann wird der heilige Geist unsere sterblichen Leiber neu schaffen. Zur Zeit der letzten Posaune werden alle sterblichen Leiber der Gläubigen durch die Macht des Heiligen Geistes unverweslich auferstehen.
Der heilige Geist will unser ganzes Leben ganz erneuern. Denjenigen aber, die sich der Herrschaft des heiligen Geistes widersetzen, indem sie ihr eigenes Ego befriedigen und sich selbst verherrlichen wollen, widersetzt sich auch der Geist Gottes. Sie werden zu Spielbällen des Teufels. Um geistlich gesinnt zu sein, sollen wir vor allem über unsere ich-zentrierten Gedanken und kleinbürgerlichen Lebensziele Buße tun und Gottes Herrschaft für unser Leben annehmen und uns von seinem Geist leiten lassen. Wenn wir bewusst Jesus unser Leben übergeben und täglich für ihn leben, regiert der Geist Gottes in unseren Herzen und schafft in uns ein neues Leben.
III. Die Kinder Gottes (12-17)
Sehen wir uns die Verse 12 und 13 an: „So sind wir nun, liebe Brüder, nicht dem Fleisch schuldig, dass wir nach dem Fleisch leben. Denn wenn ihr nach dem Fleisch lebt, so werdet ihr sterben müssen; wenn ihr aber durch den Geist die Taten des Fleisches tötet, so werdet ihr leben.“ Einige dachten, dass weil sie Sünder sind, sie wenigstens ein bißchen sündigen dürften. Aber Paulus sagt klar, dass wir nicht nach dem Fleisch leben dürfen, weil wir dem Fleisch nichts schuldig sind. Wenn wir gemäß unserer sündigen Natur leben, so werden wir sterben. Jeder Kompromiss mit der Sünde, und sei er auch noch so klein, behindert und lähmt unser geistliches Wachstum. Darum müssen wir gegenüber der Sünde eine klare Haltung haben. Anders gesagt haben wir eine Verpflichtung gegenüber dem Geist Gottes, dass wir uns ihm unterordnen, weil Gott seinen einzigen Sohn Jesus für unsere Befreiung von der Sünde und vom Sündigenmüssen dahingegeben hat. Durch Jesus Christus hat Gott uns seinen heiligen Geist gegeben. Gott hat uns die Freiheit gegeben, entweder nach dem Geist Gottes zu leben oder nach unserem Fleisch. Wenn wir uns dem heiligen Geist unterordnen, dann werden wir den Sieg über die Sünde erringen und leben. Das Wort „töten“ in Vers 13 bedeutet, dass wir einen harten geistlichen Kampf kämpfen müssen, um ein Leben im Geist zu führen. Der heilige Geist will unsere sündige Natur töten. Der heilige Geist will uns durch und durch heiligen, so dass wir als Gottes Knechte und Gottes Mägde leben und durch unser geheiligtes Leben viele Früchte zum ewigen Leben hervorgebracht werden.
Um von Gott als ein Segen gebraucht werden zu können, musste beispielsweise Abraham seine menschlichen Gedanken Schritt für Schritt töten. Zuerst musste er Ismael austreiben, was ihm nicht leicht fiel. Später sollte er auch Isaak als ein Brandopfer darbringen. Schließlich jedoch war Abrahams Innerlichkeit im Glauben, in der Hoffnung und in der Liebe so sehr herangereift, dass er Gottes Abschlußprüfung mit der Note „sehr gut“ bestehen konnte. Rebekka traf eine Entscheidung Isaak zu heiraten, obwohl sie Isaak niemals zuvor gesehen hatte und wusste, dass er nur ein einfaches Zeltleben führte. Aber sie tötete ihre menschlichen Vorstellungen von einem äußerlich gut aussehenden Mann und von einem bequemen Leben und entschied sich für ein Glaubensleben mit der Verheißung Gottes und mit einem Mann Gottes. Gott segnete ihre Entscheidung überreichlich und ließ den Segen Gottes durch ihre Familie weiterfließen und machte sie zu Vieltausend mal Tausend. Es gibt einen jungen Mann, dessen Lieblingsbeschäftigung es war, zu murren und zu klagen, mit der Folge, dass er wie ein Gelähmter lebte. Als er aber durch den Geist Gottes seine ungläubigen und berechnenden Gedanken tötete, wurde er in Christus lebendig, so dass er nicht nur früh aufstehen und am Werk Gottes aktiv teilnehmen, sondern auch sein Studium erfolgreich weiterführen und Gott die Ehre geben konnte.
Sehen wir uns die Verse 14 an: „Denn welche der Geist Gottes treibt, die sind Gottes Kinder.“ Wir sind frei von den Ketten der Sünde, von der Macht des Todes und vom Gesetz. Wir haben eine neue Beziehung mit Gott. Die Antriebskraft unsers Lebens ist nicht mehr die Sünde, auch nicht das Gesetz, sondern der Geist Gottes. Der Geist Gottes führt uns und stellt das Bild Gottes in uns wieder her. Betrachten wir Vers 15: „Denn ihr habt nicht einen knechtischen Geist empfangen, dass ihr euch abermals fürchten müsstet; sondern ihr habt einen kindlichen Geist empfangen, durch den wir rufen: Abba, lieber Vater!“ Bevor der heilige Geist zu uns kam, waren wir unter der Macht der Sünde und fühlten uns allezeit durch das Gesetz verdammt. Aber der heilige Geist schenkte uns die Gewißheit über die absolute Liebe Gottes. Der heilige Geist gibt uns die Gewißheit, dass wir Gottes Kinder geworden sind (16). Durch den heiligen Geist können wir Gott unseren Papa, unseren lieben Vater, nennen. Was ist die Konsequenz dieser Beziehung? Sehen wir uns Vers 17 an: „Sind wir aber Kinder, so sind wir auch Erben, nämlich Gottes Erben und Miterben Christi, wenn wir denn mit ihm leiden, damit wir auch mit zur Herrlichkeit erhoben werden.“
Heute haben wir gelernt, dass es keine Verdammnis gibt für die, die in Christus Jesus sind. Der heilige Geist befreit uns von der Macht der Sünde und des Todes. Er macht uns lebendig und schenkt uns Gottes Frieden. Er heiligt uns und schenkt uns den Sieg über die Sünde. Der heilige Geist gibt uns die Gewißheit, dass wir Gottes Kinder sind und wir das ewige Leben ererben werden. Möge Gott uns helfen, geistlich gesinnte Christen zu sein, indem wir täglich Gottes Herrschaft über unser Leben annehmen und uns vom Geist Gottes leiten lassen. Lasst uns mit der Hilfe des heiligen Geistes die Taten des Fleisches töten und im Geist leben, indem wir mit großer Freude am übrigen Leiden Christi teilnehmen und schließlich mit zur Herrlichkeit erhoben werden.