Lektion 19: Jesus vor den Menschen bekennen (Mt 10,32)

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JESUS VOR DEN MENSCHEN BEKENNEN

Matthäus 10,16-33
Leitvers 10,32

„Wer nun mich bekennt vor den Menschen, den will ich auch bekennen vor meinem himmlischen Vater.“

In der vorangegangen Lektion haben wir gelernt, dass Jesus uns aussendet und uns Macht gegeben hat, unreine Geister auszutreiben und Krankheiten zu heilen. Wir dürfen niemals hilflos bleiben. Wir müssen 100%ig daran glauben und mit der Vollmacht, die Jesus uns gegeben hat, unsere Mission als Bibellehrer für die Aufstellung von geistlichen Leitern für diese Generation erfüllen.

Im heutigen Text spricht Jesus über die geistliche Lage seiner Jünger in der Welt. Die Jünger erfahren ausnahmslos Bedrängnisse. Wie können sie dann ein siegreiches Leben führen? Erstens müssen sie klug wie die Schlangen und ohne Falsch wie die Tauben sein. Zweitens sollen sie bis an das Ende beharren. Und drittens müssen sie Jesus vor den Menschen bekennen. Möge Gott uns helfen, inmitten der Missverständnisse und Verleumdungen unserer Zeit Jesus vor den Menschen zu bekennen und durch das 480malige Zweierbibelstudium die Umgebung für die geistliche Erneuerung Europas zu bereiten.

1. Wer aber bis an das Ende beharrt (16-25)

Sehen wir uns Vers 16 an: „Siehe, ich sende euch wie Schafe mitten unter die Wölfe. Darum seid klug wie die Schlangen und ohne Falsch wie die Tauben.“ In diesem Vers nutzt Jesus eine Analogie aus dem Tierreich, um die Aussendung seiner Jünger zu beschreiben. Zuerst sagt er, dass er seine Jünger in die Welt sendet wie die Schafe mitten unter die Wölfe. Schafe sind schwache und hilflose Tiere. Wenn sie Wölfen begegnen, haben sie keine Chance. Kein Hirte würde darum seine Schafe mitten unter die Wölfe senden. Jesus aber sandte seine Jünger in die Welt. Warum? Zum Einen hat Jesus ein klares Anliegen, warum er seine Jünger aussendet. Er sendet sie aus, damit sie aller Welt das Evangelium predigen und alle Völker zu Jüngern machen (Matthäus 28,19). Die Sünder kommen nicht allein zu Gott. Sie brauchen Boten, die ihnen die frohe Nachricht von Jesu Tod für ihre Sünden und von seiner Auferstehung verkündigen und die sie in das Reich Gottes führen. Jesus sendet seine Jünger aus wie Schafe mitten unter die Wölfe, um die ganze gefallene Welt mit dem Evangelium zu erreichen und viele verirrte Schafe, die sich unter der Herrschaft des Satans befinden und die zu Tode geschleppt werden, zu retten und sie in das Himmelreich zu sammeln. Zum Zweiten lässt Jesus seine Jünger nicht im Stich. Er selbst geht mit ihnen. Matthäus 28,20b lautet: „Und siehe, ich bin bei euch alle Tage, bis an der Welt Ende.“ Jesus, dem alle Macht im Himmel und auf Erden gegeben ist, ist bei uns. Die Schafe selbst sind hilflos, aber sie sind sicher in der Hand ihres guten Hirten, der bei ihnen ist.

Jesus sagt nun seinen Jüngern, dass sie mit Bedrängnissen rechnen müssen und gibt ihnen eine klare Orientierung, wie sie sich in den Bedrängnissen verhalten sollten.

Erstens: Sie sollen klug sein wie die Schlangen und ohne Falsch wie die Tauben. Schlangen sind darin klug, kein unnötiges Risiko einzugehen und sich lieber zu verbergen als eine Gefahr herauszufordern, der sie nicht gewachsen sind. Sie rollen sich zusammen oder verstecken sich in Felsspalten. Für uns heißt dies, dass wir gegenüber dieser Welt nicht naiv sein dürfen, sondern der Welt mit Weisheit begegnen. Schafe greifen die Wölfe nicht an. Sie wissen, dass sie gegen die Wölfe keine Chance haben. Darum handeln sie mit Weisheit. Als wir das Senfkorn-Werk begannen und befreundete Musiker einluden und Konzerte abhielten, haben wir die Mission nicht in den Vordergrund gestellt. In dieser Welt, in der der Satan regiert und viele Menschen geistlich verblendet sind und auf die falschen Lehren hören, hätte dies schnell dazu geführt, dass das kleine Senfkorn zertrampelt worden wäre. Es war weise, dies nicht zu tun. Wir waren dabei aber ohne Hintergedanken und haben dafür gebetet, dass Gott dieses Werk gebrauchen möge, Freunde zu gewinnen, Musiker zu verändern, Menschen zu trösten, die neue Generation geistlich wachsen zu lassen und Brücken zwischen den Generationen und den Kulturen zu bauen. In der Tat wurde das Senfkorn-Werk zu einem der wirkungsvollsten Zeugnisse für das Werk Gottes. Sprüche 27,12 sagt: „Ein Kluger sieht das Unglück kommen und verbirgt sich; aber die Unverständigen laufen weiter und leiden Schaden.“ Wir dürfen nicht unverständig sein und unnötig Schaden erleiden. Diese Welt ist voller Wölfe. Wenn wir klug, das heißt ohne Falsch und gleichzeitig weise sind, wird am Ende Gottes Herrlichkeit offenbart werden.

Zweitens: Die Jünger sollen bis an das Ende beharren. Lesen wir die Verse 17 und 18: „Hütet euch aber vor den Menschen; denn sie werden euch den Gerichten überantworten und werden euch geißeln in ihren Synagogen. Und man wird euch vor Statthalter und Könige führen um meinetwillen, ihnen und den Heiden zum Zeugnis.“ Die Menschen, von denen hier die Rede ist, sind diejenigen, die das Evangelium von Jesu Tod und Auferstehung ablehnen. Sie lehnen es ab, weil es ihr sündiges Leben offenbart, sie aber ihr sündiges Leben unbedingt weiter führen möchten. In diesem Dilemma richtet sich ihr Hass gegen die Überbringer dieser Botschaft, gegen die Jünger Jesu. Um die Jünger mundtot zu machen, ist ihnen jedes Mittel recht. In Philippi heilten Paulus und Silas einmal eine besessene Magd von ihrem Wahrsagegeist. Die Frau war befreit und empfing ein neues Leben in wahrer Menschenwürde. Doch diejenigen, die mit ihrer Wahrsagerei Geld verdient hatten, wurden wütend und führten Paulus und Silas vor Gericht und sagten: „Diese Menschen bringen unsre Stadt in Aufruhr; sie sind Juden und verkünden Ordnungen, die wir weder annehmen noch einhalten dürfen, weil wir Römer sind.“ (Apg 16,20.21) Juristisch gesehen war ihre Anklage des Aufruhrs lächerlich. Doch die Stadtrichter hatten keinen Mut und ließen Paulus und Silas schlagen und warfen sie in das Gefängnis. Diese geistliche Realität ist heute nicht anders. Wo es Jünger Jesu gibt, die nach der Wahrheit des Wortes Gottes leben, da gibt es auch Bedrängnisse.

Wir können verstehen, dass sich die Jünger angesichts solcher Bedrängnisse sorgen: Wie sollen wir uns in solch einer Situation verhalten? Womit können wir uns rechtfertigen? Jesus aber sagt, dass wir uns gar nicht sorgen sollen. Wir sollen angesichts der Gottlosigkeit unserer Zeit nicht zu U-Boot-Christen werden, die zum Gottesdienst und zu Versammlungen auf- und dann wieder abtauchen, sondern sollen den Geist Gottes durch uns sprechen lassen. Die Verse 19 und 20 lauten: „Wenn sie euch nun überantworten werden, so sorgt nicht, wie oder was ihr reden sollt; denn es soll euch zu der Stunde gegeben werden, was ihr reden sollt. Denn nicht ihr seid es, die da reden, sondern eures Vaters Geist ist es, der durch euch redet.“ Gottes Geist ist in uns, und er redet durch uns. Die rechten Worte zur rechten Zeit sind weder eine Frage besonderer Intelligenz noch antrainierter Kommunikationsfähigkeit, sondern eine Frage danach, welcher Geist in uns ist. Gott kann durch seinen Geist jeden von uns als seinen Zeugen gebrauchen, auch angesichts der gottlosen herrschenden Lehre unserer Zeit, sogar vor religiösen Gremien, Kanzlern, Präsidenten und Königen. Als Jesus Apostel Paulus berief, verhieß er ihm: „Dieser ist mein auserwähltes Werkzeug, dass er meinen Namen trage vor Heiden und vor Könige und vor das Volk Israel. Ich will ihm zeigen, wie viel er leiden muss um meines Namens willen.“ (Apg 9,15.16). Tatsächlich trug Paulus das Evangelium vor römische Statthalter und vor Könige uns bis in das Haus des Kaisers, mit Ketten an den Händen und an den Füßen, aber im vollen Vertrauen darauf, dass sich dadurch das Evangelium bis an das Ende der Erde ausbreiten würde.

Vers 21 sagt, dass die Missverständnisse und Verleumdungen bis in die Familien hinein reichen werden und auch die engsten familiären Bindungen nicht standhalten werden. Lesen wir Vers 22: „Und ihr werdet gehasst werden von jedermann um meines Namens willen. Wer aber bis an das Ende beharrt, der wird selig werden.“ Der Druck der Missverständnisse in den eigenen Familien und in der Gesellschaft führt bei vielen dazu, dass sie ihr Glaubensleben aufgeben, bevor sie es überhaupt richtig begonnen haben. Wer aber beharrt bis an das Ende, der wird selig werden. Worin sollen wir beharren? Wir sollen im Wort Gottes und in der Gnade Gottes beharren. Im Lied von Martin Luther singen wir: „Und wenn die Welt voll Teufel wär und wollt uns gar verschlingen, so fürchten wir uns nicht so sehr, es soll uns doch gelingen …“ Gottes Gnade ist der feste Grund, auf dem wir stehen. Psalm 40,3.4 sagt: „Er zog mich aus der grausigen Grube, aus lauter Schmutz und Schlamm, und stellte meine Füße auf einen Fels, dass ich sicher treten kann; er hat mir ein neues Lied in meinen Mund gegeben, zu loben unsern Gott.“ Es ist keine Schande, um Jesu Namens willen gehasst, missverstanden und verleumdet zu werden. Es ist vielmehr ein großes Privileg. Die Verse 24 und 25 sagen: „Der Jünger steht nicht über dem Meister und der Knecht nicht über seinem Herrn. Es ist für den Jünger genug, dass er ist wie sein Meister und der Knecht wie sein Herr. Haben sie den Hausherrn Beelzebul genannt, wie viel mehr werden sie seine Hausgenossen so nennen!“ Jesus selbst, der heilige Sohn Gottes, wurde verleumdet, als er das heilbringende messianische Werk tat, indem die religiösen Oberen sagten: „Er treibt die bösen Geister aus durch ihren Obersten.“ Jesus wurde verspottet, bespuckt und geschlagen. Schließlich wurde er zu Unrecht verurteilt und an das Kreuz genagelt. Aber er stand am dritten Tag von den Toten auf und fuhr auf zum Himmel und setzte sich zur Rechten Gottes. Wir sind seine Hausgenossen. Es ist eine große Gnade, dass wir an seinem Leiden teilnehmen dürfen. Das Leiden um des Namens Jesu willen ist kein Grund zur Sorge, sondern zur Freude. 1. Petrus 4,13 sagt: „Freut euch, dass ihr mit Christus leidet, damit ihr auch zur Zeit der Offenbarung seiner Herrlichkeit Freude und Wonne haben mögt.“

Ich kenne eine Gemeinde, die sich seit Jahren darum bemühte, jungen Menschen zu helfen, gemäß der Lehre der Bibel zu leben und als Leiter für ihr Volk zu wachsen. Eines Tages wurde die Gemeindeleitung unerwartet durch verleumderische Artikel in Zeitungen und im Internet angegriffen. Alle Vorwürfe stellten sich als grundlos heraus, doch für diese Gemeinde und ihre Leiter wurde diese Zeit der Bedrängnisse zu einer Zeit des Segens. Sie erinnerten sich an die Gnade Gottes und entschieden sich aufgrund des Wortes Jesu aus Markus 6,37a und 1. Petrus 2,4.5.9, noch entschlossener der Jüngererziehung durch das Bibelstudium und der Weltmission mit ihren fünf Broten und zwei Fischen zu dienen. Die persönlichen Verleumdungen waren eine unerträglich harte Bedrängnis, doch der Geist Gottes brachte die Verleumdungen zum Schweigen und heilte die Verletzungen und half seinen Knechten, bis an das Ende zu beharren. Durch ihr Zeugnis wurde die nächste Generation der Gemeinde ermutigt, bis an das Ende ein missionszentriertes Glaubensleben zu führen. „Wer aber beharrt bis an das Ende, der wird selig werden.“ Wir dürfen angesichts des Drucks der Welt, der Missverständnisse und Verleumdungen, die wir erfahren, nicht in Sorge und Furcht bleiben und als Jünger Jesu nach- oder gar aufgeben. Wir sollen an Jesus denken, der den Weg des Leidens bis an das Ende gegangen ist, und in der Gnade Gottes beharren, der uns berufen hat, mit ihm zu leiden und an seiner Herrlichkeit Anteil zu haben. Dann werden wir selig werden und den Sieg erfahren, nicht nur für uns selbst, sondern auch für unsere Familie, für die nachfolgende Generation, für unser Land und unseren Kontinent. Möge Gott jedem von euch helfen, bis an das Ende zu beharren und in dieser Zeit, in der das Evangelium hart abgelehnt wird, als lebendigen Zeugen von Jesu Tod und Auferstehung kostbar gebraucht zu werden.

2. Wer mich nun bekennt vor den Menschen (26-33)

Bis hierher sprach Jesus über das Beharren bis an das Ende, also mehr über die passive Haltung der Jünger in den Bedrängnissen. Jetzt spricht Jesus darüber, was die Jünger aktiv tun sollen. Vor allen Dingen sollen sie predigen und Jesus vor den Menschen bekennen. Lesen wir die Verse 26 und 27: „Darum fürchtet euch nicht vor ihnen. Es ist nichts verborgen, was nicht offenbar wird, und nichts geheim, was man nicht wissen wird. Was ich euch sage in der Finsternis, das redet im Licht; und was euch gesagt wird in das Ohr, das predigt auf den Dächern.“ 2009 veranstaltete UBF eine Europäische Internationale Sommerbibelkonferenz. Bei der Vorbereitung wurde M. Dr. Peter Chang durch die Hoffnung Gottes persönlich angesprochen. 2. Mose 19,5.6 sagt: „Werdet ihr nun meiner Stimme gehorchen und meinen Bund halten, so sollt ihr mein Eigentum sein vor allen Völkern; denn die ganze Erde ist mein. Und ihr sollt mir ein Königreich von Priestern und ein heiliges Volk sein.“ Obwohl Jesus ihm das persönlich im Verborgenen gesagt hatte, fing er an, davon überall offen zu sprechen. Er mobilisierte die europäischen Mitarbeiter durch persönliche Besuche, Bibelstudium und Regionalkonferenzen, mietete ein großes Konferenzzentrum und lud 1.200 Teilnehmer ein und ermutigte zahlreiche Leiter auch anderer Gemeinden, an diesem geistlichen Kampf für die Erneuerung in Europa teilzunehmen. Heute noch wird bei jeder Missionsreise, die einer unserer Mitarbeiter unternimmt, bei jeder Konferenz, an der wir teilnehmen, und auch über Youtube und Facebook öffentlich verkündigt, dass wir dafür beten, dass Europa geistlich wiederhergestellt und noch einmal als ein Missionare aussendender Kontinent gebraucht wird. „Was ich euch sage in der Finsternis, das redet im Licht; und was euch gesagt wird in das Ohr, das predigt auf den Dächern.“ Das Wort, das wir im persönlichen Bibelstudium und Gebet empfangen, ist nicht nur für uns selbst bestimmt, sondern für die ganze Welt. Es ist unsere primäre Aufgabe, durch den Zweierbibelkampf und das Zweierbibelstudium Gottes Wort, das wir persönlich aufgenommen haben, offen zu verkündigen.

Dieser Auftrag Jesu ist absolut. Vor allem dürfen wir uns nicht mit Menschenfurcht herausreden. Lesen wir Vers 28: „Und fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten, doch die Seele nicht töten können; fürchtet euch aber viel mehr vor dem, der Leib und Seele verderben kann in der Hölle.“ Menschen können uns nichts tun. Natürlich können sie uns schlagen und ins Gefängnis werfen und auch unseren Leib töten. Menschen können uns auch verhöhnen und verspotten und uns als altmodische Spinner oder intolerante Fanatiker bezeichnen. Sie können uns aber nicht unser ewiges Leben wegnehmen. Weil unsere Seele gerettet und frei ist, brauchen wir uns nicht vor den Menschen zu fürchten. Als Stephanus seine Bußpredigt vor den Ältesten hielt und ihnen klar sagte, dass sie das Gesetz empfangen, es aber nicht gehalten hatten (Apg 7,53), fürchtete er sich nicht vor ihnen, obwohl sie ihn mit wütenden, drohenden Gesichtern anstarrten und schon die Steine aufhoben, um ihn zu steinigen. Er schaute auf Jesus, der zur Rechten der Herrlichkeit Gottes stand, und verkündigte ohne Furcht die Wahrheit Gottes.

Trotzdem kommt es oft vor, dass wir uns innerlich fürchten und uns fragen: „Was wird mit mir geschehen, wenn ich sie oder ihn herausfordere?“ Gott aber weiß es. Er kennt jeden Sperling, und nicht einer von ihnen fällt zur Erde ohne ihn. Bei uns ist sogar jedes Haar auf dem Kopf gezählt, so wertvoll sind wir für Gott. Unsere Beziehung zu Gott ist entscheidend. Er allein bestimmt über unser ewiges Schicksal. Wenn unsere Beziehung zu Gott in Ordnung ist, wird auch unsere Beziehung zu den Menschen in Ordnung sein, egal, wie sie reagieren oder was sie uns antun oder zu uns sagen. Wenn unsere Beziehung zu Gott nicht in Ordnung ist, wird auch unsere Beziehung zu den Menschen nicht in Ordnung sein. Kurz gesagt: Gottesfurcht besiegt die Menschenfurcht. Wer Gott fürchtet, der bettelt nicht mehr um das Verständnis oder die Zustimmung der Menschen, sondern ist ein Hirte für die verirrten Schafe.

Lesen wir die Verse 32 und 33: „Wer nun mich bekennt vor den Menschen, den will ich auch bekennen vor meinem himmlischen Vater. Wer mich aber verleugnet vor den Menschen, den will ich auch verleugnen vor meinem himmlischen Vater.“ Was bedeutet hier „bekennen“? Bekenntnis ist laut Wikipedia eine offene Äußerung oder das Öffentlichmachen einer Beteuerung, Emphase, Erklärung, eines Gelöbnisses oder Versprechens. Wichtig ist hier, dass es eine Öffentlichmachung ist. Jesus sagt: „Wer mich bekennt vor den Menschen.“ Das Bekenntnis ist der Moment, in dem unser Glaube an Jesus offenbar wird. Jesus zu bekennen vor den Menschen heißt, im entscheidenden Moment auf der Seite Jesu zu stehen, koste es, was es wolle. Das Gegenteil von Bekennen ist das Verleugnen. Simon Petrus folgte Jesus und wollte für ihn sogar sein Leben lassen. Doch er hatte noch keine persönliche Liebesbeziehung zu Jesus. Als Jesus sich widerstandslos gefangennehmen ließ und verhört wurde, verließ Petrus der Mut. Im entscheidenden Moment leugnete er vor einer Magd, Jesus überhaupt zu kennen. Es wurde offenbar, dass Petrus keine Grundlage im Glauben hatte. Doch Jesus gab ihn nicht auf. Er gab Petrus einen neuen Anfang in seiner absoluten Liebe. Durch die Buße kam Jesus in Petrus‘ Herz. Als er später vor dem Hohen Rat stand und gedrängt wurde, nicht mehr im Namen Jesu zu predigen, sagte er: „Urteilt selbst, ob es vor Gott recht ist, dass wir euch mehr gehorchen als Gott. Wir können’s ja nicht lassen, von dem zu reden, was wir gesehen und gehört haben.“ (Apg 4,19.20) Er bekannte damit, dass Jesus sein Herr und König war. Sein Bekenntnis von Jesus aus seinem Herzen und Leben machte ihn zum größten Lehrer der Menschheit.

Hier lernen wir, wie wichtig das Bekenntnis vor den Menschen ist. Wenn Jesus unser König und Heiland geworden ist, müssen wir ihn auch vor den Menschen bekennen. Viele Menschen unserer Zeit verleugnen ihr Christsein vor den Menschen. Wenn eine Ungerechtigkeit geschieht, dann schauen sie weg und schweigen. Wenn eine falsche Lehre eine ganze Generation beeinflusst, dann stehen sie nicht für die biblische Wahrheit auf. Die Folge ist sehr ernsthaft. Jesus wird diejenigen, die ihn verleugnen, vor seinem himmlischen Vater auch verleugnen. Ihr Name wird nicht im Buch des Lebens zu finden sein und sie werden nicht in sein Reich eingehen (Offb 3,5). Doch es gibt auch in unserer Zeit diejenigen, die Jesus vor den Menschen bekennen. Als vor einiger Zeit die Evangelische Kirche in Deutschland ein Orientierungspapier über Ehe und Familie veröffentlichte, das der Bibel in vielen Punkten widerspricht, veröffentlichten viele Christen einen Protest, darunter eine „Arbeitsgemeinschaft bekennender Christen“ und „Kirchliche Sammlungen um Bibel und Bekenntnis“. Sie sind diejenigen, die auch persönliche Nachteile wie Missverständnisse und Verleumdungen in Kauf nehmen, um Jesus zu gehorchen und ihn zu bekennen. Bibel und Bekenntnis gehören zusammen. Alle Christen sollten bekennende Christen sein. Wir müssen Jesu ernsthafte Warnung annehmen und Jesus vor den Menschen bekennen. Lasst uns Jesus am Campus an jeder Hochschule vor den Menschen bekennen und dafür beten, dass Deutschland und Europa zur Bibel zurückgeführt werden.

Heute haben wir gelernt, wie wichtig das Bekenntnis Jesus vor den Menschen ist. Wir haben auch gelernt, inmitten der Bedrängnisse bis an das Ende zu beharren und das Evangelium Jesu ohne Menschenfurcht zu verkündigen. Möge Gott 480maliges Zweierbibelstudium segnen, 500 Bibellehrer und 5000 Gebetsmitarbeiter aufstellen und Deutschland noch einmal als Hirtennation und Europa als Missionare aussendenden Kontinent gebrauchen.

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