Lektion 15: Jesus ist der Herr über den Sturm (Mt 8,26)

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JESUS IST DER HERR ÜBER DEN STURM

Matthäus 8,18-34
Leitvers 8,26

„Da sagt er zu ihnen: Ihr Kleingläubigen, warum seid ihr so furchtsam? Und stand auf und bedrohte den Wind und das Meer. Da wurde es ganz stille.“

In den letzten Wochen haben wir kennengelernt, wie Jesus unsere Schwachheit und Krankheit auf sich genommen hat, damit wir gesund werden und ein glückliches und bedeutungsvolles Leben für Gott führen können. Wir dürfen durch den Glauben mit unseren Sünden stets zu Jesus kommen, wie wir sind, und durch seine vergebende und heilende Liebe gereinigt werden. Wir sind auch durch den Glauben eines Hauptmannes ermutigt worden und durften uns neu entscheiden, mit dem Gebet und dem Glauben an die Macht des Wortes Jesu, den jungen Menschen zu dienen, so dass auch sie Jesu Heilung erfahren. Heute lernen wir, wie Jesus einige Jünger in seine Nachfolge ruft, und was die Kosten dieser Nachfolge sind. Jesus offenbarte sich seinen Jüngern als der Herr über die sichtbare und unsichtbare Welt. Gott helfe uns, auf Jesus zu schauen, ihm entschlossen nachzufolgen und mit ihm alle Stürme des Lebens siegreich zu überwinden.

1. Die Kosten der Nachfolge Jesu (18-23)

Betrachten wir Vers 18: „Als aber Jesus die Menge um sich sah, befahl er, hinüber ans andere Ufer zu fahren.“ Wegen der zahlreichen Heilungen wurde Jesus sehr populär. Immer schneller verbreitete sich die gute Nachricht von Jesus, so dass sich ihm immer mehr Menschen anschlossen. Manchmal schien es so, als ob Jesus eine mobile Klinik betreiben würde, die sieben Tage in der Woche täglich 24 Stunden geöffnet war. Jesus hatte ein großes Hirtenherz für die vielen Menschen. Jedoch galt sein besonderes Augenmerk wiederholt seinen Jüngern. Nun wollte er etwas Zeit allein mit ihnen verbringen und gab Befehl, mit dem Boot auf die andere Seite des Sees zu fahren.

Jesu Jünger waren bereit, mit ihm zu gehen, als plötzlich jemand an Jesus herantrat, von dem man nicht erwartete, dass er ein Jünger Jesu werden wollte. Vers 19 sagt: „Und es trat ein Schriftgelehrter herzu und sprach zu ihm: Meister, ich will dir folgen, wohin du gehst.“ Die Schriftgelehrten waren normalerweise Gegner Jesu. Aber dieser Mann war offensichtlich so sehr von Jesus fasziniert, dass er ihm folgen wollte. Die Herzen der Menschen, die Jesu Predigt hörten, wurden sehr bewegt, da Jesus mit Vollmacht predigte. Und so war auch dieser Schriftgelehrte von Jesu Worten bewegt worden. Er wollte nicht mit den anderen Schriftgelehrten in einen Topf geworfen werden. Sondern er wollte wie Jesus sein und ihm nachfolgen. Wie reagierte Jesus? War er begeistert, wie bei dem Glauben des Hauptmanns? Sagte er zu diesem Schriftgelehrten: „Herzlich willkommen, komm an Bord, spring auf.“ Nein, Jesus machte diesem Schriftgelehrten klar, was es wirklich bedeutet, ihm nachzufolgen. Sehen wir uns Vers 20 an: „Jesus sagte zu ihm: Die Füchse haben Gruben und die Vögel unter dem Himmel haben Nester; aber der Menschensohn hat nichts, wo er sein Haupt hinlege.“ Hier klärt Jesus den Schriftgelehrten über die Kosten der Nachfolge auf. Füchse haben Gruben und Vögel haben Nester. Was aber hatte der Menschensohn? Er hatte nichts, wo er sein Haupt hätte hinlegen können. Tatsächlich war Jesus der verheißene Mesias, der König aller Könige. Er hätte es verdient gehabt, dass man ihm einen königlichen Palast zur Verfügung stellte und ihm überall dort, wo er auftreten würde, einen roten Teppich auslegte. Aber Jesus wurde nicht auf diese Weise behandelt, sondern er wurde abgelehnt, man versuchte ihn in seinen Worten zu fangen, man stellte ihm Fallen und suchte einen Grund, ihn zu töten. Jesus gab seinen königlichen Thron und seine Herrlichkeit im Himmel auf, um in diese Welt zu kommen und uns unliebenswerten und verlorenen Sündern zu dienen. Mk 10,45 sagt: „Denn auch der Menschensohn ist nicht gekommen, dass er sich dienen lasse, sondern dass er diene und sein Leben gebe als Lösegeld für viele.“

Möglicherweise hatte dieser Schriftgelehrte im Sinn, durch die Nachfolge Jesu irgendetwas für sich gewinnen zu können. Er mag gedacht haben, dass er sein jetziges Leben so wie bisher fortführen könnte, nämlich dass er sein Gehalt als Schriftgelehrter weiter beziehen, seinen verschwenderischen und bequemen Lebensstil beibehalten und zusätzlich nun noch das Zertifikat der Jüngerschaft Jesu erhalten könnte. Aber Jesus ermahnte ihn bezüglich des Motivs der Nachfolge. Wenn er Jesus wirklich nachfolgen wollte, sollte er keinen materiellen Segen oder anderen persönlichen Vorteil erwarten. Vielmehr sollte er von den Dingen der Welt unabhängig sein und sich ganz und gar der souveränen Führung Gottes anvertrauen. Er sollte bereit sein, alle Kosten der Nachfolge zu tragen, die aus einem Leben der Hingabe und der Verkündigung des Evangeliums resultieren würden. Statt zu erwarten, etwas zu bekommen, sollte er sich hingeben. Er sollte bereit sein, auf die Anerkennung der Menschen zu verzichten und stattdessen Ablehnung, Missverstnädnisse und Verfolgung zu ernten. Jesus machte ihm klar, dass die Nachfolge Jesu nicht ein alternativer Weg von vielen ist, um sich hier auf Erden bequem einzurichten, sich selbst zu verwirklichen oder irgendeine irdische Sicherheit zu bekommen. Nein, die Nachfolge Jesu ist der Weg des Lebens: der Weg der Selbstverleugnung, der Hingabe und des Leidens um Jesu und des Evangeliums willen.

Tatsächlich hatte Jesus nichts, wo er sein Haupt hätte hinlegen können. Warum lebte Jesus solch ein Leben in Armut? 2. Kor 8,9 sagt: „Denn ihr kennt die Gnade unseres Herrn Jesus Christus: obwohl er reich ist, wurde er doch arm um euretwillen, damit ihr durch seine Armut reich würdet.“ Jesus kam in diese Welt und gab alles auf. Er ordnete sich ganz dem Willen Gotts unter, indem er sogar bis zum Tod am Kreuz gehorsam war. Durch seinen Tod und seine Auferstehung haben wir nun die lebendige Hoffnung auf das Reich Gottes, welches unvergänglich ist. In dieser Welt mag es manchmal keinen Platz geben, wo wir unser Haupt hinlegen könnten. Aber es gibt nichts in der Welt, was größere Bedeutung hätte, als Jesus nachzufolgen und ihn auf unserer Pilgerreise immer mehr kennenzulernen. Jesus kam nicht in die Welt, um uns an einen schönen und sicheren Ort dieser Welt zu führen. Sondern er kam, um uns durch seinen Tod und seine Auferstehung den Zugang zu dem einzig sicheren Ort, den Zugang zum Reich Gottes, zu öffnen.

Mutter Sarah Barry war bereit, die Kosten der Nachfolge Jesu zu tragen. Sie hatte ein angesehenes Amt in der Kirche inne und lebte in einer reichen Familie in den Südstaaten. Aber sie verzichtete auf all das und ging in das arme Nachkriegskorea, dass nach Ghana damals das zweitärmste Land der Welt war. Dort schlief sie auf dem unbequemen, nackten Boden wie die Koreaner und aß deren scharfe Speisen und diente ihnen mit dem Gebet und Bibelstudium. M. Peter verzichtete um Jesu willen auf seine Karriere als Apotheker. Er gab auch seine familiäre Privatsphäre auf und öffnete seine Hausgemeinde, um zusammen mit einheimischen Studenten die Lebensgemeinschaft zu führen und sie als Jünger Jesu aufzustellen. Die Nachfolge Jesu ist mit Kosten und mit Schmerzen verbunden. Sie ist unbequem. Wir erleiden Mangel. Wir erfahren Mißverständnisse und Verleumdungen. Die Nachfolge Jesu erfordert unsere ganze Hingabe. Möge Gott uns Einsicht schenken, uns zu entscheiden, die Kosten der Nachfolge nicht nur einmal, sondern bis zum Ende zu tragen. Eltern wollen immer das Beste für ihre Kinder. Was aber ist das Beste für sie? Eine umfangreiche, gute Ausbildung? Ein sicherer Job in der Welt? Gott möge allen Eltern helfen, ihren Kindern klar zu machen, was die Kosten der Nachfolge Jesu sind.

Schließlich kam noch eine weitere Person zu Jesus. Betrachten wir Vers 21: „Und ein anderer unter den Jüngern sprach zu ihm: Herr, erlaube mir, dass ich zuvor hingehe und meinen Vater begrabe.“ Die Bitte dieses Jüngers erschien ernsthaft und vernünftig zu sein. Möglicherweise erwartete er Jesu Zustimmung mit einem Hinweis auf das Gebot, Vater und Mutter zu ehren. Aber Jesus antwortete nicht direkt auf seine Bitte, sondern sagte: „Folge du mir, und lass die Toten ihre Toten begraben!“ Jesus nutzte diese Frage, um seinen Jünger die Nachfolge noch näher zu erläutern. Hier meinte Jesus nicht, dass dieser Jünger sich nicht um seinen Vater sorgen sollte. Vielmehr sollte er mit der richtigen Priorität leben. Jesus war der Messias, der vom Himmel auf die Erde gekommen war. Er würde nicht ewig auf Erden sein. Er hatte diesen Jünger privilegiert, ihm nachzufolgen. Dies bedeutete, an Jesu Leiden und an seiner Mission für die Erlösung der Welt teilzunehmen. Jesus würde nicht mit den anderen ins Boot steigen und dort solange auf diesen Jünger warten, bis er alle seine persönlichen Dinge zuvor erledigt hätte. Jesus lehrte mit deutlichen Worten, dass es für diesen Jünger an der Zeit war, eine klare Entscheidung für die Nachfolge Jesu zu treffen.

Als Jesus sagte: „Lass die Toten ihre Toten begraben“, bezog er sich ganz allgemein auf diejenigen, die noch immer unentschlossen sind und ein Doppelleben führen. Dieser Jünger hätte zu Hause bei seinem Vater bleiben können, bis dieser gestorben wäre. Aber was wäre das für ein Leben gewesen? In Jesus findet ein Mensch den wahren Sinn für sein Leben. Jesus ist die Quelle der Freude und der Geber des wahren Lebens. Joh 10,10b sagt: Ich bin gekommen, damit sie das Leben und die volle Genüge haben.“ Es war für diesen Jünger die Zeit gekommen, eine Entscheidung zu treffen. Vor ihm stand Jesus, das Licht der Welt. Aber in seinem Herzen gab es noch das Anliegen: „Herr, lass mich zuerst noch dieses und jenes tun.“ Solche Anliegen haben leider viele Menschen. Sie zögern und denken, dass sie zuerst ihre eigenen Dinge erledigen müssten und sich später immer noch für die Nachfolge Jesu entscheiden könnten. Aber diese Denkweise ist satanisch. Solche Anliegen, die einen an der konsequenten Nachfolge hindern, gibt es immer im Leben eines Menschen; und sie werden ihn verfolgen, bis er eines Tages stirbt. Dinge, die uns daran hindern, eine konsequente Entscheidung für die Nachfolge Jesu zu treffen, werden letzten Endes die Oberhand im Leben gewinnen und werden uns zum Stolperstein werden. Wenn Jesus uns durch sein Wort beruft, dann gibt es für uns nichts wichtigeres als Jesus unserem Herrn und Erlöser mit erster Priorität zu dienen. Das heißt nicht, dass wir unsere Verpflichtungen in der Welt vernachlässgen sollen. Aber wenn Jesus uns persönlich einlädt, müssen wir dieser Einladung die höchste Priorität geben.

Vers 23 sagt: „Und er stieg in das Boot und seine Jünger folgten ihm.“ Wir wissen nicht, ob der Schriftgelehrte oder dieser Jünger mit ins Boot gingen. Aber der Verfasser hat deutlich gemacht, dass nur diejenigen Jesu Jünger sind, die ins Boot eingestiegen sind. Wenn wir Jesus nachfolgen und seine Jünger sein wollen, müssen wir bereit sein, sowohl die Kosten zu tragen als auch Jesus mit höchster Priorität zu dienen. Lasst uns Jesu Einladung hören und in das Boot einsteigen und unser Leben von Jesus führen lassen.

2. Die Stillung des Sturms (24-27)

Nun war die Zeit gekommen, mit dem Boot über den See zu fahren. Nachdem sie sich von der Menge verabschiedet hatten, machten es sich die Jünger auf Deck bequem. Sie klappten ihre Liegestühle auf, zogen ihre Sonnenbrillen auf, lehnten sich genüßlich zurück und atmeten tief die frische Seeluft ein. Aber schon nach wenigen Minuten zogen dunkle, schwarze Wolken heran. Betrachten wir Vers 24: „Und siehe, da erhob sich ein gewaltiger Sturm auf dem See, so dass auch das Boot von Wellen zugedeckt wurde. Er aber schlief.“ Viele der Jünger waren langjährige, erfahrene Fischer gewesen. Sie kannten die gefährlichen Stürme, die ab und zu über den See hinwegfegten. Sie wussten, damit umzugehen. Aber dieser Sturm hatte es wirklich in sich. So etwas hatten sie noch nie erlebt. Die Wucht der Wellen war so gewaltig, dass das Boot zu kentern drohte. Hektisch schöpften die Jünger mit Eimern und mit allem, was sie finden konnten, das Wasser wieder über Bord. Aber sie merkten, dass all ihre Anstrengung vergeblich war. Sie stießen an die Grenze ihrer eigenen Kräfte und bekamen es wirklich mit der Angst zu tun. Sie wurden von Todesfurcht ergriffen. Was tat Jesus in dieser Zeit? Jesus schlief friedlich. Trotz des Sturmes hatte Jesus Frieden im Herzen, weil er sich in der Hand seines himmlischen Vaters geborgen wusste. In diesem Sinne war der Schlaf Jesu der Ausdruck seines Glaubens. Gorch Fock schrieb einmal in einem Brief an seine Mutter, die sich ständig um ihren Sohn Sorgen gemacht hatte: „Mutter, selbst wenn ich mit meinem Schiff untergehen und mein Leib auf den Grund des Ozeans hinabsinken sollte, so ist doch dieser große Ozean nur wie die offene Hand Gottes, in der mein Leben vollkommen geborgen ist.“ Die Jünger aber waren zutiefst verzweifelt und hatten alle Hoffnung verloren. Sie dachten, dass dies das Ende sei, dass das Boot sinken und sie alle umkommen und jämmerlich ertrinken würden. Was taten sie? Vers 25 sagt: „Und sie traten zu ihm, weckten ihn auf und sprachen: Herr, hilf, wir kommen um!“

Woher kam die Furcht der Jünger? Kam sie vom Sturm oder von den Wellen? Wen dem so wäre, dann hätte Jesus auch Furcht haben müssen. Furcht kommt immer vom Satan. 1. Petrus 5,8-9a sagt: „Seid nüchtern und wacht; denn euer Widersacher, der Teufel, geht umher wie ein brüllender Löwe und sucht, wen er verschlinge. Dem widersteht, fest im Glauben.“ Wenn Furcht in unsere Herzen hineinkommt, so ist dies eine ernstzunehmende Sache. Der Teufel spielt nicht mit uns, sondern es ist seine Absicht, uns zu verschlingen und zu zerstören. Die Furcht der Jünger offenbarte, wie es um ihren Glauben bestellt war. Als sie in der schwierigen Lage nur auf Wind und Wellen schauten, wurden sie durch die Attacke des Satans schwer verwundet.

Warum führte sie Jesus in diesen Sturm? Ist Jesus nicht der allmächtige und allwissende Gott, der das alles hätte verhindern oder zumindest einen Bogen um das Sturmgebiet hätte machen können? Nein, Jesu Weg geht nicht um die Stürme herum, sondern Jesu Weg geht direkt in den Sturm hinein. Jesu Weg ist nicht der, dass wir in einer guten Umgebung alle Tage ein ruhiges, erfolgreiches, schönes Leben führen. Nein, Jesu Weg ist der, dass er uns an unsere Grenzen führt. Wer mit Jesus geht, den führt Jesus an die Grenzen seiner eigene Kräfte und an die Grenzen seiner Erfahrungen. Jesus führt uns dahin, bis unser Stolz, unsere Kraft und unser Mut völlig zerbricht.

Was tat Jesus als seine Jünger hilfeschreiend zu ihm kamen? Sagte er: „Oh, entschuldigung, ich war einfach zu müde. Aber keine Sorge, ich kümmere mich jetzt um euer Problem.“? Nein, Jesus tadelte sie hart. Betrachten wir Vers 26: „Da sagt er zu ihnen: Ihr Kleingläubigen, warum seid ihr so furchtsam? Und stand auf und bedrohte den Wind und das Meer. Da wurde es ganz stille.“ Obwohl Jesus in ihrem Boot war, hatten die Jünger es doch versäumt, auf ihn zu vertrauen. Die Jünger hatten zuvor miterlebt, wie Jesus zahlreiche übernatürliche Wunder und Heilungen vollbracht hatte. Sie hatten alles mit ihren eigenen Augen gesehen und glaubten an ihn. Aber ihr Glaube war bis dahin nur theoretisch. Sie kannten Jesus noch sehr wenig, weil sie selbst noch keine praktische Lebenserfahrung mit ihm gemacht hatten. Als der Sturm kam, verloren sie plötzlich allen Glauben. Ihr theologisches Wissen war auf einmal wie weggeblasen. Praktisch glaubten sie nicht, dass Jesus Macht hatte, auch diesen Sturm stillen zu können. Wegen ihres Kleinglaubens, wurden sie von Furcht überwältigt und sie waren zu nichts mehr zu gebrauchen. „Warum seid ihr so furchtsam?“ Mit diesem Tadel wollte Jesus ihnen helfen, als Männer des Glaubens zu wachsen, damit sie später einmal mutig Gottes Mission durch ihr Leben erfüllen könnten. Tatsächlich würden sie später noch auf viele weitere Lebensstürme treffen. Sie brauchten unbedingt den Glauben, um diese alle überwinden zu können. Jesus erteilte ihnen diese Lektion, damit sie erkennen konnten, wer er war und damit sie ihr ganzes Vertrauen auf ihn setzen konnten. Nachdem Jesus sie getadelt hatte, bedrohte er den Wind und die Wellen. Und dann wurde es völlig ruhig. Gemäß Vers 27 stockte den Jüngern der Atem. Sie waren fassungslos. Dann fragten sie sich selbst: „Was ist das für ein Mann, dass ihm Wind und Wellen gehorsam sind?“ Als Jesus durch seinen Befehl den Sturm stillte, erkannten sie ihn als den allmächtigen Schöpfer. Als der Glaube an Jesus neu in ihre Herzen kam, verschwand auch alle Furcht.

Manchmal treffen auch wir auf gewaltige Stürme, in denen wir unterzugehen drohen. Aber durch den Glauben können wir jeden Sturm überwinden. Einst befand sich Israel im Sturm der Belagerung durch die Philister. Alle zitterten vor Angst, als der Riese Goliath einen Streit mit Israel provozierte. Er forderte ihren besten Mann auf, mit ihm zu kämpfen. Aber keiner außer dem Knaben David hatte Glauben an Gott. Es sah lächerlich aus. Doch David ging dem Riesen Goliath durch den Glauben mutig entgegen und brachte diesen mit einem einzigen Schuss aus seiner Schleuder zu Fall. Eine Missionarin kam in den Sturm ihres Lebens als man ihr einen bösartigen Tumor diagnostizierte. Aber durch den Glauben konnte sie diesen Lebenssturm überwinden. Jesus vertrieb nicht nur die Furcht aus ihrem Herzen und heilte sie danach sogar, sondern gebrauchte sie gerade in dieser Sturmzeit, um einen hilflosen Mann aus dem Meer der Drogen in das rettende Boot Jesu zu ziehen. Ein junges Mädchen geriet in den Lebenssturm, in der Schule zu scheitern. Aber als sie an Jesu Worte aus Mk 11,23 glaubte, konnte sie alle innere Furcht überwinden, ihr Bestes geben und mit der Hilfe Gottes, den Berg der Versetzung ins nächste Schuljahr ins Meer werfen. Durch den Glauben ist alles möglich! In unserem Leben gibt es viele unvermeidbare Stürme, z. B. Stürme der Krankheit, des Todes, der finanziellen Notlage und der Beziehungsprobleme. Jesus tadelt uns: „Ihr Kleingläubigen, warum seid ihr so furchtsam?“ Wenn wir sagen, dass wir umkommen und nicht überleben können, weil wir auf unserem Konto feststellen, dass unsere Ausgaben größer als unsere Einnahmen sind, dann sind wir nicht anders als die kleingläubigen Jünger. Wir müssen wissen, dass Jesus in unserem Boot ist. Wir dürfen nicht auf den Sturm und nicht auf die Wellen schauen, sondern wir müssen mit unseren geistlichen Augen auf Jesus, den allmächtigen Gott, blicken. Wenn wir uns bewusst machen, wer Jesus ist, dann können wir durch den Glauben jegliche Lebensstürme und Lebenskrise überwinden. Jesus treibt alle Furcht aus unserem Herzen und er wird uns den Sieg über den Sturm unseres Lebens geben.

3. Die Heilung zweier Besessener (28-34)

Nachdem Jesus den Sturm gestillt hatte, fuhren sie sicher ans andere Ufer und kamen in das heidnische Gebiet der Gadarener. Hier begegneten ihnen zwei besessene Menschen, die in Grabhöhlen wohnten. Sie waren so gewalttätig, dass niemand es wagte auf jener Straße zu gehen. Die beiden Männer waren furchterregend und gefährlich. Wenn wir solchen Menschen begegnen, neigen wir dazu, unseren Blick von ihnen abzuwenden und wechseln schnell auf die andere Straßenseite. Aber Jesus war anders. Er wich ihnen nicht aus, sondern wollte ihnen begegnen und war bereit, diese Männer von ihrer Besessenheit zu befreien. Die Dämonen wussten genau, wer Jesus war und welche Macht er besaß. Sie fürchteten sich vor Jesus und schrien: „Was willst du von uns, du Sohn Gottes? Bist du hergekommen, uns zu quälen, ehe es Zeit ist?“ Die Dämonen waren verwirrt und dachten, dass die Zeit des Gerichts schon jetzt gekommen sei. Sie wussten, dass sie gegen Jesus keine Chance hatten und baten ihn, in eine fern von ihnen weidende Herde von Säuen hineinfahren zu dürfen. Jesus sagte nur ein Wort: „Fahrt aus!“ Und da fuhren die Dämonen aus und fuhren in die Säue hinein. Die stürzten sich sogleich den Abhang hinunter und ertranken im See.

Als die Sauhirten dies sahen, eilten sie in die Stadt und erzählten, was Jesus getan hatte. Da machten sich alle Bewohner auf und gingen zu Jesus. Eigentlich sollten sie zu ihm kommen, um sich für die Heilung der beiden geheilten Männer zu bedanken. Stattdessen aber baten sie Jesus darum, dass er ihr Gebiet verlassen sollte. Sie fürchteten sich davor, dass sie durch Jesus noch größeren, wirtschaftlichen Schaden erleiden würden. Sie wollten nicht, dass Jesus, unter so hohen Kosten von 2000 Schweinen eine weitere Person heilen sollte. „Das geht nicht, das ist zu teuer!“, war ihr Kommentar. In ihren Herzen gab es keinen Raum für Jesus. Sie machten sich nur Sorgen wegen ihres Geldes und ihrer Sauenzucht. Sie interessierten sich überhaupt nicht für das Heilungswerk Jesu, sondern nur für ihren eigenen Erfolg. Die Furcht vor dem materiellen Verlust machte sie zu nutzlosen, gleichgültigen und lieblosen Menschen.

In unserer Zeit gibt es viele von bösen Geister besessene junge Menschen. Internet, Drogen, falsche Religionen sind Einfallstüren des Satans, um junge Menschen besessen zu machen. Es gab einen jungen Mann, der so süchtig nach einem Videospiel war, dass er, nachdem er zwölf Stunden damit gespielt hatte, tot umfiel. Satans Umklammerung ist so stark, dass die Menschen sich selbst nicht mehr helfen können. Aber Jesus kann ihnen helfen. Er hat die Macht die besessenen Menschen zu heilen, die bösen Geister auszutreiben und das Bild Gottes in ihnen wiederherzustellen. Manchmal erforert die Heilung eines Menschen viele Jahre, viel Mühe, Material und Hingabe. Und wir denken, dass dieser Verlust zu groß ist und es sich nicht lohnen würde. Aber Jesus dachte ganz anders. Er hatte keinerlei Bedenken, sogleich 2000 Schweine zu opfern, um diese beiden Männer zu heilen. Wenn wir dem Jüngererziehungswerk dienen, sollten wir diese Wertanschauung Jesu anziehen. Wir sollen nicht wie die Einwohner dieser Stadt sein und nur an unseren eigenen Vorteil, an unser eigenes Wohlergehen und unsere eigenen Probleme denken. Wir sollen an jene denken, die sich in geistlicher Not befinden und in der Umklammerung Satans befinden. Und wir sollen sie, koste es, was es wolle, durch den Glauben zu Jesus bringen, damit sie durch sein Wort frei und geheilt werden. Lasst uns mit diesem Geist und mit dieser Wertanschauung dem Jüngererziehungswerk unter den Studenten in Deutschland und in Europa dienen und einem Menschen bis zum Ende helfen, als ein entschlossener Jünger Jesu aufgestellt zu werden.

Heute haben wir gelernt, dass wir, wenn wir als Jünger Jesu leben wollen, bereit sein sollen, die Kosten der Nachfolge Jesu zu tragen. Wir sollen auch mit reinem Motiv und mit ganzer Entschlossenheit Jesus nachfolgen, indem wir ihm mit höchster Priorität dienen. Wir haben Jesu Tadel gehört: „Ihr Kleingläubigen, warum seid ihr so furchtsam?“ Lasst uns, auf Jesus, den allmächtigen Schöpfergott schauen und alle gegenwärtigen und zukünftigen Lebensstürme mit seiner Hilfe siegreich überwinden. Lasst uns mit Jesus im Boot sein und sein Heilungswerk fortsetzen, indem wir die bösen Geister und falschen Lehren in den Herzen der jungen Menschen durch das Wort Gottes austreiben, bis Gott 500 Bibellehrer und 5000 Gebetsmitarbeiter aufgestellt und er unser Volk als eine Hirtennation wiederhergestellt hat.

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