Sonderlektion: Eine lebendige Hoffnung (1. Petr 1,3)
Eine lebendige Hoffnung (PDF-Datei)
Eine lebendige Hoffnung
1. Petrus 1,1-25
Leitvers 1,3
„Gelobt sei Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christus, der uns nach seiner großen Barmherzigkeit wiedergeboren hat zu einer lebendigen Hoffnung durch die Auferstehung Jesu Christi von den Toten,“
Gelobt sei Gott, dass er unser Osterbotschaftstudium mit 1. Korinther 15 gesegnet und uns mit dem Evangelium von der Auferstehung durch Jesus Christus ermutigt hat. Am vergangenen Sonntag haben wir das Prinzip der Auferstehung für ein fruchtvolles, siegreiches Leben und die Hoffnung auf unsere herrliche, leibhaftige Auferstehung kennengelernt. Durch Jesu Auferstehung gibt Gott uns feste Zuversicht auf den Sieg, sodass unsere Arbeit in dem Herrn nicht vergeblich ist. Lasst uns durch diesen Auferstehungsglauben stetig zunehmen im Werk des Herrn und die geistliche Auferstehung Europas mit der Verkündigung des Evangeliums von hier aus herausfordern.
Im heutigen Text wollen wir über die Hoffnung, die wir durch Jesu Auferstehung haben, Genaueres erfahren. In Kapitel 1 dieses Briefes von Apostel Petrus geht es um Gottes lebendige Hoffnung seines Himmelreiches gegenüber den vergänglichen Hoffnungen dieser Welt. Die ersten Christen, an die Petrus seinen Brief richtet, wurden wegen ihres Glaubens aus ihrer Heimat vertrieben und lebten über die römischen Provinzen Kleinasiens verstreut in großer Not und leidvoller Bedrängnis. Wegen der schweren Verfolgung wurden ihre Familien auseinander gerissen, und da sie sogar um ihr Leben fürchten mussten, zogen sie sich oft in Höhlen und Grabstätten zurück. Petrus jedoch, der mit ihnen litt, half ihnen mit der lebendigen Hoffnung Gottes und ermutigte sie, mit dieser Hoffnung als von Gott auserwählte Fremdlinge ein heiliges Leben bis zur ihrer Seelen Seligkeit zu führen. Möge Gott uns heute Gnade geben, die lebendige Hoffnung auf sein herrliches Himmelreich als unsere wahre Hoffnung aufzunehmen, und alle trügerischen Hoffnungen dieser Welt zu überwinden. Gott helfe uns, mit der geistlichen Identität von auserwählten Fremdlingen ein heiliges Leben zu führen bis wir die Seligkeit unserer Seelen im himmlischen Erbe erreichen.
1. Die Hoffnung der auserwählten Fremdlinge (1-5)
Erstens: Die auserwählten Fremdlinge
Sehen wir uns Vers 1 an: „Petrus, ein Apostel Jesu Christi, an die auserwählten Fremdlinge, die verstreut wohnen in Pontus, Galatien, Kappadozien, der Provinz Asien und Bithynien.” Petrus stellte sich als ein „Apostel Jesu Christi” vor. Früher aber war er so furchtsam vor den Feinden Jesu gewesen, dass er sich sogar vor einer Magd nicht als Jünger Jesu bekennen und Jesus noch nicht einmal kennen wollte. Doch durch die Auferstehung und den Weltmissionsbefehl Jesu und durch die lebendige Hoffnung wurde er zu einem mutigen Zeugen verändert, der über 3.000 Menschen auf einmal und selbst vor dem Hohen Rat das Evangelium von Jesus verkündigte. Petrus war von der lebendigen Hoffnung Gottes erfüllt, sodass er unter allen Umständen zu seiner Identität als Gesandter Jesu Christi stand, und die Gläubigen mit dieser Hoffnung ermutigte.
Sehen wir uns noch einmal Vers 1 zusammen mit Vers 2 an. Petrus begrüßte die Christen, die in der Welt verstreut lebten, als „die auserwählten Fremdlinge, die Gott, der Vater, ausersehen hat”. Es ist immer etwas Besonderes, auserwählt zu sein. Für ein Praktikum an dem renommierten Kernforschungszentrum C.E.R.N in Genf etwa durfte einmal von fünf Siegener Studenten nur ein einziger auserwählt werden. Für den ersten staatlichen Raumflug der Geschichte wurde als erster Mensch der Russe Juri Gagarin auserwählt. Für den ersten privaten Raumflug im amerikanischen „Space Ship One” wurde als erster Mensch der Südafrikaner Michael Melvill auserwählt. Doch wie viel großartiger als die weltlichen, vergänglichen Erwählungen ist es, für ein ganzes Leben von Gott auserwählt zu sein! Gott hat uns auserwählt, sein Evangelium, das alle selig macht, die daran glauben, und seine lebendige Hoffnung in aller Welt zu verkündigen, angefangen hier und in ganz Europa. Durch diese Gnade und Barmherzigkeit sind wir die Auserwählten Gottes. Darum: Wir sind bei Gott ganz besondere, wichtige, überlegene Leute. Wir sind Gottes Agenten, die Gottes lebendige Hoffnung dabei haben und überall weitergeben! Ihr seid „007″ – Gottes „007″! Lasst uns für Gottes Gnade von ganzem Herzen danken und als Gottes Auserwählte leben.
Petrus nannte die Christen „auserwählte Fremdlinge”, also auserwählte Ausländer. Wirklich waren die Christen für die Welt fremde Ausländer oder befremdende Außenseiter, und sie mussten sich auch selbst so gefühlt haben. Doch die Wahrheit ist anders. Jeder Mensch muss irgendwann seine ursprüngliche Umgebung und sogar auch die ganze Welt verlassen. Insofern sind alle Menschen Ausländer. Aber bei Gott waren die christlichen Ausländer keine gewöhnlichen sondern besondere und wohlvertraute Fremdlinge. Wir sind für Gott heilige Fremdlinge, weil wir ein heiliges Leben führen, und nicht die Hoffnungen der Welt sondern Gottes lebendige Hoffnung haben. Wir sind heilige Fremdlinge, weil wir hier nur auf Durchreise in unsere eigentliche Heimat bei Gott im Himmel sind, von woher Gott uns ausgesandt hat. Wir sind Gottes auserwählte Fremdlinge. Unsere Jugendliche sind Gottes auserwählte Fremdlinge. Unsere Kinder sind auserwählte Fremdlinge. Möge Gott uns helfen, die geistliche Identität als Gottes auserwählte Fremdlinge anzunehmen und mutig wie Petrus zu bekennen. Lasst uns auf unserer Durchreise zum Himmel das Evangelium und die lebendige Hoffnung verkündigen, und uns so von Gott als auserwählte Fremdlinge gebraucht werden.
Zweitens: Die lebendige Hoffnung Gottes
Lesen wir den Vers 3: „Gelobt sei Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christus, der uns nach seiner großen Barmherzigkeit wiedergeboren hat zu einer lebendigen Hoffnung durch die Auferstehung Jesu Christi von den Toten.” Petrus lobte Gott für seine Barmherzigkeit, dass er seinen einzigen Sohn am Kreuz für uns sterben ließ, um unsere Sünden zu vergeben und auszulöschen. Als sündige, weltliche Menschen konnten wir keine Hoffnung bei Gott haben und sahen nur dem Tod entgegen, wonach es mit uns an den Ort ewiger Strafe gegangen wäre. Aber zum Erweis seiner Barmherzigkeit und unserer Rettung erweckte Gott Jesus von den Toten wieder auf. Durch Jesu Kreuzestod und Auferstehung bekamen wir den Zugang zu Gott und wurden wir durch den Glauben wiedergeboren mit einer lebendigen Hoffnung.
Was bedeutet Wiedergeburt? Bevor wir an Jesus glaubten, waren wir weltlich gesinnte Menschen. Unser Denken und Handeln war allein auf diese Welt fixiert. Wir legten Wert auf unsere eigene Ehre, suchten nach der Liebe der Menschen, trachteten nach Wohlstand und Sicherheit der Welt und ihren Genuss. Dadurch waren wir geknechtet von vielerlei Begierden. Wir fürchteten uns vor einem heiligen Leben, weil wir dachten, dass wir dadurch das Leben verpassen und sogar ruiniert werden würden. Aber durch den Glauben an Jesus hat Gott unsere geistlichen Augen geöffnet und wir nahmen seine Gnade für unsere Sünden und Jesus als unseren Heiland an. Gott stellte uns als seine Kinder wieder her und sein Geist veränderte uns zu ganz neuen Menschen mit einem neuen und ewigen Leben. Bei Jesus fanden wir alles. Durch ihn wurden wir unabhängig. Jesus wurde unsere große, wahre Liebe, unser ein und alles. Wir lieben ihn und sein Wort mehr als das glänzende Angebot der Welt. Wir leben jetzt mit der lebendigen Hoffnung Gottes.
Was für eine Hoffnung ist denn unsere lebendige Hoffnung ganz konkret? Lesen wir den Vers 4: „…zu einem unvergänglichen und unbefleckten und unverwelklichen Erbe, das aufbewahrt wird im Himmel für euch.” Unsere lebendige Hoffnung ist die Hoffnung auf das unbefleckte und unvergängliche Erbe im Himmel. Es ist das Himmelreich Gottes, das vollkommen und ewig ist. Unser Ziel ist der Himmel. Was für eine Welt ist das Himmelreich Gottes? Das meiste darüber finden wir in Kapitel 21 und 22 der Offenbarung. Das Himmelreich ist unser Vaterhaus, unsere ewige Heimat. Wir werden zurück zum Vater sein, in seinem Schoß. Es ist dabei der Ort ewiger Liebe. Der ganze Himmel wird durchdrungen von Gottes vollkommener Liebe und er wird alle Herzen damit bis an den Rand erfüllen. Ein kleiner Junge sagte einmal treffend: „Der Himmel ist der Ort, wo jeder jeden liebt.” Es ist der Ort ohne Bann und Fluch. Im Himmelreich gibt es keinen Krieg, keinen Streit, keinen Schmerz, kein Schreien noch Weinen, kein Tod, sondern Friede wird sein. Es ist auch ein Fest ewiger Freude. Wir dürfen Jesus sehen von Angesicht zu Angesicht, beim himmlischen, ewigen Hochzeitsfest. Er wird uns dienen und wir werden ihm lobsingen vereint mit allen Glaubensgeschwistern aus allen Nationen und Völkern. Gottes Himmelreich ist die Stadt aus gläsernem Gold, schimmernden Perlen und flutendem Licht, wo die Sonne niemals untergeht, wo wir einhergehen werden in weißen Kleidern und trinken lebendiges Wasser. Mit einem Satz gesagt: Das Himmelreich, das Gott als unsere lebendige Hoffnung und unser Erbe bereithält, ist der Ort völliger Harmonie und des vollkommenen Glücks.
Die Hoffnungen dagegen, die die Menschen in dieser Welt finden, sind keine wahren Hoffnungen, weil die Welt und alle ihre Dinge begrenzt, trügerisch, suchtbildend und vergänglich sind. Beispielsweise wird die Chance auf einen 5 Millionen-Gewinn im deutschen Lotto durch 7 Richtige inklusive Superzahl mit 1:140 Millionen angegeben. Doch nicht jeder möchte so hoch hinaus. Ein Realschüler lernte fleißig, bis er über viele Stationen sein Studium als Bauingenieur abschloss. Er bekam einen Job bei einer renommierten heimatnahen Baufirma. Er heiratete eine schöne blonde Frau und bekam zwei Töchter, und baute für seine Familie in der Nähe seiner Firma ein großzügiges Haus. Er wurde sehr erfolgreich, bis er von allen Ingenieuren seiner Firma übrig blieb, und im nächsten Jahr sogar Vorstandsmitglied werden wird. Als ich sein Haus besuchte und all seinen Wohlstand sah, kamen mir die Tränen, weil er keine lebendige Hoffnung besaß. Nun, nach zehn Jahren, hat seine erste Tochter das gemeinsame Haus verlassen, und auch seine zweite Tochter in Depressionen verließ im Streit das Haus mit ihrem Freund aus der Psychoklinik, um weit weg zu ziehen. Die Hoffnungen der Welt sind immer trügerisch.
Obwohl wir die lebendige Hoffnung kennen, finden wir zahlreiche Chancen und Möglichkeiten auch in unserem Glaubensleben. Besonders wenn wir jung sind, bekommen wir viele verschiedene Hoffnungen. So viele Menschen sagen, dass sie an Gott glauben, aber sie leben nicht mit seiner lebendigen Hoffnung sondern mit allerlei Hoffnungen aus den unsicheren Trickkisten dieser Welt. Tatsächlich erfahren wir immer wieder herbe Enttäuschungen. Darum müssen wir uns stets an die lebendige Hoffnung erinnern und sie erneuern. Wir dürfen sie nicht tot sein sondern lebendig in uns werden lassen. Mit der lebendigen Hoffnung haben wir 7 Richtige, nämlich das vollkommene Himmelreich Gottes. Dabei dürfen wir unsere Hoffnung nicht als sektiererische ferne Jenseits-Hoffnung missverstehen. Denn gerade die lebendige Hoffnung in unserem Herzen gibt uns die Kraft und die Freude, alle falschen Hoffnungen und Enttäuschungen zu überwinden und ein siegreiches Leben zu führen. H. Jochen Schweitzer war ein Anwärter auf eine Elektrogroßhandelskette in ganz Deutschland und die meisten Kunden seiner Firma wollten nur noch mit ihm zutun haben. Aber wegen der lebendigen Hoffnung verzichtete er auf seinen Traum und entschied sich, als Bibellehrer seine Mittagspause zum Einladen der Studenten zu opfern, um ihnen das Reich Gottes mit dem Bibelstudium zu verkündigen. M. Dr. Petrus Chang und H. Dr. Johannes Chang haben als Ärzte einen langen und anstrengenden Arbeitstag und sind darum abends müde. Aber wegen der lebendigen Hoffnung dienen sie dem Werk Gottes am Abend und am Wochenende, indem sie etwa unsere Täuflinge im Glauben ermutigen, geistliche Orientierung geben und die Jugendgottesdienste durchführen. H. Holy Maria Park ist eine examinierte Sängerin, die zahlreiche Angebote von großen Opernhäusern hat. Aber weil sie die lebendige Hoffnung in ihren Herzen hat, hat sie sich entschieden, auf eine Karriere als Opernsängerin zu verzichten und ihr neues Leben für das Werk Gottes und das Bibelstudium mit den Musikstudentinnen hinzugeben.
Unsere lebendige Hoffnung ist durch Jesu Auferstehung garantiert und sicher. Darum ist sie lebendig, weil stark und niemals vergeblich. Können wir sie jemals verlieren? Nein, denn Vers 5 sagt, dass Gott in seiner Macht den Glaubenden bewahrt bis aus der Hoffnung die vollkommene Seligkeit wird. Möge Gott jedem von uns helfen, nicht den kurzfristigen und trügerischen Hoffnungen der Welt hinterher zu laufen, sondern mit der lebendigen Hoffnung zu leben und die jungen Menschen, besonders die Studenten, durch das Bibelstudium in das Reich Gottes einzuladen.
2. Das Leben der Christen (6-25)
Erstens: Freude trotz Leiden
Betrachten wir den Vers 6: „Dann werdet ihr euch freuen, die ihr jetzt eine kleine Zeit, wenn es sein soll, traurig seid in mancherlei Anfechtungen.” In dieser Welt erfahren wir immer wieder verschiedenste Leiden. Wir leiden unter Bedrängnissen und Schwierigkeiten. Wir erleben tagtäglich die Gefallenheit der Welt, die Sünde der Menschen und dazu auch unsere eigenen. Wir leiden mit unseren verfolgten Glaubensgeschwistern in Asien und Afrika, wenn wir von ihnen hören, wie etwa am Open Doors-Tag am 27. April in dieser Halle. Wir sind traurig in mancherlei Anfechtungen, wenn wir über Gottes Willen nachdenken. Aber Petrus tröstet und ermutigt uns, dass wir uns freuen dürfen. Wir dürfen uns freuen, weil Gott unsere Leiden für die Wiederbelebung unserer Hoffnung und unser Wachstum im Glauben gebraucht, damit die Freude danach umso größer ist. Selbst wenn wir eine kleine Zeit leiden, wenn es sein soll, so werden wir am Ende doch Gottes Herrlichkeit sehen und große Freude haben. Darum sagt Petrus noch im selben Brief, in Kapitel 4,13: „Sondern freut euch, dass ihr mit Christus leidet, damit ihr auch zur Zeit der Offenbarung seiner Herrlichkeit Freude und Wonne haben mögt.” Die Freude über die lebendige Hoffnung gibt uns Tragkraft durch alle Leiden hindurch. Dabei gilt: Selbst die Leiden unserer ganzen Lebenszeit fallen zeitlich und größenmäßig nicht ins Gewicht gegenüber der Herrlichkeit, die wir im Himmelreich erleben werden. Darum spricht Petrus in Vers 8, dass wir uns freuen werden mit unaussprechlicher und herrlicher Freude, wenn wir die Seligkeit unserer Seelen im Himmelreich erreichen. Freuen wir uns auf diese Freude. Freuen wir uns auf die Anfechtungen, denn die Freude danach ist groß.
Zweitens: Heiliges Leben in Gottesfurcht
Sehen wir uns die Verse 14 bis 17 an: „Als gehorsame Kinder gebt euch nicht den Begierden hin, denen ihr früher in der Zeit eurer Unwissenheit dientet; sondern wie der, der euch berufen hat, heilig ist, sollt auch ihr heilig sein in eurem ganzen Wandel. Denn es steht geschrieben (3. Mose 19,2): »Ihr sollt heilig sein, denn ich bin heilig.« Und da ihr den als Vater anruft, der ohne Ansehen der Person einen jeden richtet nach seinem Werk, so führt euer Leben, solange ihr hier in der Fremde weilt, in Gottesfurcht;” Als Gottes heilige Kinder und auserwählte Fremdlinge sollen wir ein heiliges Leben führen, weil unser Gott, zu dem wir gehören und mit dem wir leben, heilig ist. Wir sollen auch ein Abbild von Gott sein. Darum sollen wir uns nicht wie in der früheren Zeit der geistlichen Unwissenheit den Begierden der Welt hingeben. Wir müssen wissen, dass Gott nicht nur unser Vater sondern auch der Richter unserer Werke ist. Um den Begierden unseres alten nichtigen Lebens zu widerstehen, müssen wir, solange wir noch hier in der Fremde auf dem Weg zu ihm sind, in heiliger Furcht und Gehorsam vor Gott leben.
Drittens: Zu christlicher Liebe
Vers 22 sagt: „Habt ihr eure Seelen gereinigt im Gehorsam der Wahrheit zu ungefärbter Bruderliebe, so habt euch untereinander beständig lieb aus reinem Herzen.” Die Liebe von den sündigen Menschen ist stets begrenzt und selbstsüchtig. Sie löst sich auf, wenn es zu Konflikten mit den eigenen Interessen kommt. Die christliche ungefärbte Liebe des Glaubensbruders bzw. der Glaubensschwester hingegen kommt von Gott durch Jesus Christus aus dem Auferstehungsglauben. Gerhard Ruhbach erklärt dies so: „Aus Glauben leben heißt, Spannungen aushalten, Vertrauen üben, mit Krisen umgehen lernen, aus Glauben lieben.” Solche Liebe ist aus reinem Herzen, ohne versteckte selbstsüchtige Motive.
Viertens: Durch das ewige Wort
Lesen wir nun die Verse 23 bis 25: „Denn ihr seid wiedergeboren nicht aus vergänglichem, sondern aus unvergänglichem Samen, nämlich aus dem lebendigen Wort Gottes, das da bleibt. Denn »alles Fleisch ist wie Gras und alle seine Herrlichkeit wie des Grases Blume. Das Gras ist verdorrt und die Blume abgefallen; aber des Herrn Wort bleibt in Ewigkeit« (Jesaja 40,6-8). Das ist aber das Wort, welches unter euch verkündigt ist.” Für unseren Gehorsam zu einem heiligen Leben in Gottesfurcht zu ungefärbter Bruderliebe ist das Wort Gottes die Basis. Wir sind nicht durch Dinge der Welt wie vergängliches Gold oder Silber errettet und nicht durch des Grases verwelkliche Blume wiedergeboren, sondern durch das lebendige Wort Gottes, das in Ewigkeit bleibt. Darum sollen wir unser heiliges Leben im Gehorsam gegenüber Gottes Wort führen, und die lebendige Hoffnung mit dem lebendigen Wort des Herrn stets erneuern.
Heute haben wir durch Jesu Auferstehung Gottes lebendige Hoffnung auf sein Himmelreich für seine auserwählten Fremdlinge und ihr heiliges Leben mit dieser Hoffnung kennengelernt. Möge Gott jedem von uns helfen, die geistliche Identität von Gottes auserwählten Fremdlingen und die lebendige Hoffnung auf sein Reich aufzunehmen. Gott helfe uns, nicht gemäß der Begierde nach den Hoffnungen dieser Welt zu leben, sondern ein durch das Wort Gottes geheiligtes Leben vor Gott zu führen, und als seine auserwählten Fremdlinge durch die lebendige Hoffnung die geistliche Erneuerung und Wiederherstellung Europas näher zu bringen.