Paulus Dank und Fürbitte (Kolosser 1,12) – Lektion 1
Paulus Dank und Fürbitte (PDF-Datei)
PAULUS’ DANK UND FÜRBITTE
Kolosser 1,1 – 14
Leitvers 1,12
„Mit Freuden sagt Dank dem Vater, der euch tüchtig gemacht hat zu dem Erbteil der Heiligen im Licht.“
Wir danken Gott für das Studium des Kolosserbriefes, durch das wir in Christus tiefer verwurzeln und geistlich tüchtig werden, um die zerbrochenen geistlichen Mauern in Deutschland und Europa wieder aufzubauen. Durch die erste Lektion haben wir gelernt, dass das Evangelium die dynamische Macht Gottes ist, die das Leben eines Menschen verändert und als Frucht Glaube, Liebe und Hoffnung hervorbringt. Wir durften auch das klare Gebetsanliegen bekommen, dass wir dafür beten sollen, von der Erkenntnis des Willens Gottes erfüllt zu werden, damit wir des Herrn würdig leben und ihm in allen Stücken gefallen und darüber hinaus durch Gottes herrliche Macht zu aller Geduld und Langmut gestärkt werden. Heute wollen wir diesen Text noch einmal betrachten und dabei vor allem über unsere geistliche Identität nachdenken. Es ist sehr wichtig, dass wir eine klare geistliche Identität haben, da all unser Handeln und Tun davon abhängt. Möge Gott uns Gnade schenken, unsere geistliche Identität zu erneuern und zu bewahren, so dass wir als Rettungslichter in unserer postmodernen Generation gebraucht werden können.
1. Paulus, ein Apostel Christi Jesu
Betrachten wir den Vers 1: „Paulus, ein Apostel Christi Jesu durch den Willen Gottes, und Bruder Timotheus.“ Zu Beginn seines Briefes stellt sich Paulus den Kolossern vor. Wie wir erfahren haben, war Paulus selbst nie in Kolossä gewesen. Nicht er, sondern höchstwahrscheinlich Epaphras war der Gründer jener Gemeinde. Darum erachtete es Paulus für notwendig, sich vorzustellen, bevor er der Gemeinde mit dem Wort Gottes diente. Paulus stellt sich zuerst mit seinen Namen vor. Paulus hieß eigentlich Saulus. Aber nach seiner Begegnung mit Jesus gab er sich den neuen Namen Paulus, was so viel wie „der Kleine“ bedeutet. Dies zeigt, dass Paulus aus seinem neuen Leben niemals etwas Großes gemacht hatte. Er war immer sehr bescheiden und sprach von sich selbst als einem „elenden Menschen“, oder vom „Allergeringsten“ oder „von einer „unzeitigen Geburt“. Aber Paulus, der sich selbst klein machte, hatte immer das Wort Gottes bei sich, um es als das Wort der Wahrheit zu verkündigen und um Gottes Gnade an seinem Leben zu bezeugen und groß zu machen. Aus seiner äußeren Erscheinung machte er sich nicht viel. Er war körperlich klein, hatte ein Augenleiden und seine Gesundheit war angeschlagen. Seine Feinde sagten von ihm, dass er keine eindrucksvolle Gestalt hatte. Aber Paulus stand zu alledem. Er war zwar klein, aber Christus hatte ihn mächtig gemacht. Weil Christus in seinem Herzen wohnte, war die Kraft Christi in seinem Leben sehr groß. Christus war es, der ihm die Vollmacht und Autorität verlieh, nun den Menschen auf der ganzen Welt mit dem Wort Gottes zu dienen.
Wir stehen immer in der Gefahr, dass wir zu viel Wert auf unser äußeres Erscheinungsbild legen, dass wir unsere äußeren Gaben entweder überschätzen oder unterschätzen. Einer sagt, ich bin schön und stark oder klug und begabt; der andere sagt, ich bin zu klein, zu dünn oder zu unbegabt; und wieder ein anderer sagt, ich bin zu jung und noch ein anderer, ich bin zu alt. Aber all unser Äußeres ist nicht das Entscheidende. Paulus, der Kleine, hatte niemals vor, eine Schau nach außen hin abzuziehen. Er lebte vor Gott und sagte ganz bewusst, dass er nur mit dem Wort Gottes gekommen war und dass Gott ihn beauftragt hatte, es zu predigen. So wie einst Johannes der Täufer wollte er nur eine Stimme sein, die Stimme eines Predigers des Wortes Gottes.
Sehen wir uns noch einmal Vers 1 an. Paulus bezeichnet sich als ein Apostel Christi Jesu. Apostel heißt übersetzt Gesandter. Paulus lebte mit eine klaren geistliche Identität als ein Gesandter Jesu Christi. In seinem Herzen gab es Gottes Gnade und Gottes Berufung. Immer wieder bezeugte er, dass er das, was er nun war, nur durch Gottes Willen geworden war. Nicht durch sein eigenes Bemühen und seine Leistung war er ein Apostel geworden, sondern es war Jesus, der ihm seine Sünden vergeben, der ihn auch erwählt und als einen Apostel berufen und zu den Heiden gesandt hatte. Dieser Auftrag Gottes galt aber nicht nur für Paulus, sondern er gilt bis heute für alle Christen. Auch jeder von uns ist allein durch die Gnade des Blutes Jesu von der Macht der Sünde losgekauft worden. Wir sind durch den heiligen Geist ausgerüstet und von Jesus ausgesandt worden, sein Werk auf Erden zu tun. Jesus sagte in Apostelgeschichte 1,8: Aber ihr werdet die Kraft des heiligen Geistes empfangen, der auf euch kommen wird, und werdet meine Zeugen sein in Jerusalem und in ganz Judäa und Samarien und bis an das Ende der Erde.“ Jesu Auftrag ist keine Frage des eigenen Gutdünkens, sondern ein jeder Christ hat, mit allem, was er hat, die Aufgabe, das Evangelium in die Welt zu tragen, angefangen bei seinem Nächsten.
Wir alle haben verschiedene Aufgaben zu erfüllen. Dementsprechend haben wir auch verschiedene Identitäten. Einer lebt mit der Identität als Schüler, der andere mit der eines Studenten. Eine arbeitet als Krankenschwester, ein anderer als Programmierer, Arzt, Lehrer usw. Aber unsere vordringlichste Aufgabe ist es, das Evangelium zu predigen, es weiterzugeben und den Gehorsam des Glaubens unter allen Menschen aufzurichten. Wir haben durch die Gnade Gottes eine neue geistliche Identität und ein geistliches Amt empfangen. Dies ist der Sinn unseres Lebens, der Sinn unserer Familie und der Sinn unserer Gemeinde. In unserem Land sehen wir Kirchen, die es aufgegeben haben, den Auftrag Jesu zu erfüllen. Damit aber haben sie ihre geistliche Identität verloren. Und so sind sie weder Licht noch Salz inmitten unserer finsteren und relativistischen Umgebung. Aber das Resultat ist, dass solche Kirchen oder Gemeinden zum Sterben verurteilt sind. Es gibt viele Kirchengebäude, in denen außer Kerzen und Weihrauch nicht viel drin ist. Von einer Gemeinde bleibt immer nur das übrig, was sie evangelisiert hat.
Gott hat uns ein schönes neues Zentrum anvertraut. Aber nur einen neuen Raum zu haben, hat keine Bedeutung, solange wir selbst nur als Sonntagschristen leben und eine unklare geistliche Identität haben. Vielmehr müssen wir Tag für Tag unsere geistliche Identität als lebendige Zeugen des Evangeliums von Jesus erneuern. Wenn wir uns an Gottes Gnade erinnern und von Jesu Kraft erfüllt werden, wenn wir Gottes Zeugnis in unserem Herzen haben, das uns antreibt, Gottes Auftrag zu erfüllen und wir die jungen Menschen zum Bibelstudium und zum Gottesdienst einladen, dann wird Gott uns als seine lebendigen Zeugen gebrachen, dann geschieht Gottes Werk, und dann wird Gott unsere Gemeinde und unser neues Zentrum dazu benutzen, unser Volk geistlich zu erneuern. Es reicht nicht aus, nur ein neues Zentrum zu haben und uns jeden Sonntag darin zu versammeln, sondern wir müssen auch die jungen Menschen dazu aktiv einladen. Wir sollen unsere geistliche Identität Tag für Tag festhalten, indem wir am Campus, am Arbeitsplatz, beim Einkaufen, an der Bushaltestelle und wo auch immer wir uns befinden, als Zeugen Jesu, als von Gott begnadete und berufene Bibellehrer und Hirten leben und dafür kämpfen, Gottes Wort weiterzugeben.
Man kann über viele Themen mit jemandem sprechen, angefangen von der Eurokrise, über die neuesten technischen Entwicklungen bis hin zur aktuellen Mode. Wenn jemand will, kann er alles in der Welt erreichen. Man kann Karriere machen, Erfolg und Ansehen haben und viel Geld verdienen. Aber was nützt all das, wenn man bei alledem die Ewigkeit verspielt? Darum ist es wichtig, dass wir mit Priorität den Menschen das Wort Gottes weitergeben und ihnen sagen, dass es das Evangelium von der Erlösung und der ewigen Errettung gibt. Es geht nicht darum, einen Menschen mehr zum Gottesdienst zu führen. Es geht nicht darum, jemand zu einem neue Lebensstil zu überreden, sondern es geht darum, eine verlorene Seele zu Jesus zu führen, weil Jesus allein das Leben eines Menschen erneuern und er allein das ewige Leben geben kann. Möge Gott jedem von uns die klare geistliche Identität schenken und uns als Bibellehrer und Hirten gebrauchen. Möge Gott unser neues Zentrum als ein Bibelstudiumszentrum gebrauchen, indem viele junge Menschen Gottes Wort hören und Jesus persönlich begegnen.
Betrachten wir Vers 2a: „An die Heiligen in Kolossä, die gläubigen Brüder in Christus.“ In seiner Grußansprache bezeichnete Paulus die Kolosser als „Heilige“. Viele der Kolosser waren Heiden und lebten in Sünden, aber Paulus bezeichnete sie als „die gläubigen Brüder in Christus“, weil sie durch die Macht des Blutes Jesu geheiligt wurden. Es waren Menschen, in denen Jesus seine Vergebung gewirkt und sichtbar gemacht hatte. „Heilige“ sind diejenigen, die mit der Sünde gebrochen und Sehnsucht danach haben, Gott zu dienen und seinem Willen zu gehorchen. Sie wollen nicht mehr in das Wesen ihres alten, sündigen Lebens zurückfallen, sondern kämpfen einen geistlichen Kampf, das neue Leben in Christus mehr und mehr zu ergreifen und der Heiligkeit und dem Bild Christi ähnlicher zu werden. „Heilige“ sind keine perfekten Menschen. Viele von ihnen haben immer noch ihre Macken und komischen Angewohnheiten. Aber es sind Menschen, die wissen, dass sie die Vergebung Jesu täglich brauchen, die wissen, dass sie selbst hilflos sind und sich deshalb an Jesus halten, weil er allein sie wieder aufrichten und ihre Herzen mit Barmherzigkeit, Liebe und Frieden füllen kann. Und darum wünschte Paulus den Kolossern in Vers 2b, dass die Gnade und der Friede von Gott, dem Vater, mit ihnen sei. Das waren keine leeren Worte. Sondern Paulus wünschte sich, dass die Güte und Vergebung Gottes ihre Herzen erfüllte. Wir sind Gottes Kinder, der uns angenommen hat und dessen Güte und Liebe uns erfüllt. Und es ist allein Gott, der unsere Herzen und Sinne in Christus Jesus bewahren kann.
Wir stehen in einem permanenten, geistlichen Kampf und werden Tag für Tag vom Satan versucht und verführt. Zwischenmenschliche Spannungen, körperliche Leiden und die Konfrontation mit verschiedenen Irrlehren und dem Zeitgeist können leicht Einfallstore des Satans sein, um unseren Glauben zum Schwanken zu bringen oder uns ganz zum Abfall zu verführen. Satan will unsere Beziehung zu Gott und auch die Beziehung zu unserem Nächsten zu zerstören. Daher brauchen wir den Schutz des Blutes Jesu. Wir können uns selbst nicht bewahren. Aber das Blut Jesu hat die Macht, den Frieden Gottes in unserem Herzen zu bewahren und den Feind daran zu hindern, dass er Macht über uns gewinnt. Wir sollen dafür beten, dass der Friede Gottes, den nur Christus uns geben kann, mit uns ist. Wenn wir Christi Frieden in uns haben, brauchen wir weder Angst zu haben noch uns Sorgen um die Zukunft zu machen. Wenn Christi Friede in unserem Herzen regiert, können wir jeden den Tag gelassen angehen und auch in der Nacht ruhig schlafen.
2. Glaube, Liebe, Hoffnung
Glaube, Liebe und Hoffnung sind die grundlegenden Werte des Christenlebens. Woher konnten die Kolosser diese erlangen? Vers 5b sagt, dass sie von dem Wort der Wahrheit, dem Evangelium, kommen. Glaube, Liebe und Hoffnung werden uns nicht deswegen gegeben, weil wir uns sehr bemüht haben, sondern sie werden uns als ein Geschenk gegeben, wenn wir die Wahrheit des Evangeliums hören und aufnehmen. Betrachten wir die Verse 3-5: „Wir danken Gott, dem Vater unseres Herrn Jesus Christus, allezeit, wenn wir für euch beten, da wir gehört haben von eurem Glauben an Christus Jesus und von der Liebe, die ihr zu allen Heiligen habt, um der Hoffnung willen, die für euch bereit ist im Himmel. Von ihr habt ihr schon zuvor gehört durch das Wort der Wahrheit, das Evangelium, das zu euch gekommen ist, wie es auch in aller Welt Frucht bringt und auch bei euch wächst von dem Tag an, da ihr’s gehört und die Gnade Gottes erkannt habt in der Wahrheit.“
Dass ein Mensch zum Glauben kommt ist ein Wunder Gottes. Kein Mensch kann einen anderen Menschen dahingehend bereden, dass er zum Glauben kommt. Sondern es ist Gott, der einem Menschen die Augen auftut und ihn zur Einsicht und zum Glauben an das Evangelium führt. Wenn ein Mensch zum Glauben kommt, dann geht es nicht zuerst um die Gemeinde oder die Konfession oder um bestimmte Regeln und Gesetze, sondern es geht zuerst um Jesus. Es geht darum, dass ein Mensch in eine Liebes- und Lebensbeziehung mit Jesus hineingestellt worden ist, eine Beziehung, die klein anfängt, die aber immer weiter wächst. In dieser Hinsicht ist der Glaube nicht etwas statisches, sondern ein dynamischer Vorgang. Einige Menschen denken, dass der Glaube und das praktische Leben zwei unterschiedliche Sachen wären. Aber das ist falsch. Der Glaube ist eine Macht Gottes, die unseren inneren Menschen, unsere Persönlichkeit und unseren ganzen Lebensstil verändert. 2. Kor 5,17 sagt: „Darum: Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Kreatur; das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden.“
Und dann gibt es die Liebe zu den Gläubigen. Wahrer Glaube bringt wahre Liebe hervor. Dort, wo Jesus in einem Herzen lebt, da sucht dieser Mensch die Nähe zu anderen Gläubigen. Diese Liebe überschreitet auch alle Nationen- und Rassenschranken. Diese Liebe zu allen Heiligen ist auch das, was uns selbst aufrichtet, egal ob man müde und erschöpft ist und auch wenn man dem Wort Gottes beim Gottesdienst oder der Versammlung einmal nicht so aufmerksam zugehört hat. Woher kommt diese Art von Liebe? Sie kommt von Gott. Allein die Liebe Gottes befähigt uns, die Leute Gottes wahrhaft zu lieben und eine geistliche Einheit zu bilden. Die praktizierende Liebe Gottes unter den Glaubensgeschwistern ist das Merkmal dafür, dass wir Gottes Kinder sind. Diese Liebe Gottes ist wunderbar und voller Geheimnisse. Lasst uns dieses Gefäß der Liebe in einer Umgebung, in der die Liebe immer mehr erkaltet, fest bilden.
Als Letztes nannte Paulus die Hoffnung, die für uns im Himmel bereit ist. Er sagt in Vers 5: „um der Hoffnung willen, die für euch bereit ist im Himmel. Von ihr habt ihr schon zuvor gehört durch das Wort der Wahrheit, das Evangelium.“ Wegen der Hoffnung auf das Himmelreich leben wir durch den Glauben und lieben die Heiligen. Diese Hoffnung ist die Quelle der Kraft für viele Menschen, alle Arten von Leiden, Trübsal und Nöte des Lebens zu erdulden. Alle irdischen Hoffnungen sind trügerisch, da sie irgendwann verwelken und vergehen. Aber die Hoffnung im Himmel ist die einzige wahre und lebendige Hoffnung, die begründet und ewig ist. Wenn wir diese Hoffnung in unserem Herzen tragen, können wir alle menschlichen Grenzen und Hindernisse überwinden und uns selbst für Gott und sein Werk hingeben. Diese lebendige Hoffnung im Himmel ist wie ein sicherer und fester Anker für unsere Seele. Wir werden nicht von Gott abdriften, selbst wenn wir harten Lebensstürmen begegnen werden (Hebr 6,19).
Wenn wir das Wort der Wahrheit, das Evangelium hören und es in unserem Herzen aufnehmen, können Glaube, Liebe und Hoffnung in unserem Leben keimen. Vers 6 sagt: „das zu euch gekommen ist, wie es auch in aller Welt Frucht bringt“. Das Evangelium ist die gute Nachricht, es ist die Wahrheit, die uns von aller Macht der Sünde und des Todes errettet und uns ewiges Leben schenkt. Das Evangelium ist die Wahrheit und die Kraft Gottes, die unser Leben verändert und Frucht hervorbringt. Bevor die Hugenotten nach Berlin kamen, war Berlin ein unbedeutender Ort. Aber nachdem sie dort angekommen waren und das Evangelium verkündeten, wurde Berlin in kurzer Zeit zu einer blühenden Stadt verändert. Diese Macht des Wortes der Wahrheit, des Evangeliums können wir in der Geschichte bis auf den heutigen Tag zurückverfolgen. Das Wort Gottes ist das einzige, was unserem Leben Kraft und Inhalt schenkt. Das Evangelium war durch Epaphras zu den Kolossern gekommen, der ein treuer Diener Christi war. Wir sollen auch solche treuen Diener wie Epaphras sein, die nicht sich selbst dienen und Sklaven ihrer Lust oder der Anerkennung bei den Menschen sind, sondern die Christus dienen und sich von ihm senden lassen. Unser Ziel ist es, Gottes Wort auszubreiten, weil Gottes Wort Macht hat, einen einzelnen Menschen, eine ganze Stadt und sogar eine ganze Nation zu verändern.
3. Gefallt Christus in allen Stücken (9-12)
Betrachten wir die Verse 9 und 10: „Darum lassen wir auch von dem Tag an, an dem wir’s gehört haben, nicht ab, für euch zu beten und zu bitten, dass ihr erfüllt werdet mit der Erkenntnis seines Willens in aller geistlichen Weisheit und Einsicht, dass ihr des Herrn würdig lebt, ihm in allen Stücken gefallt und Frucht bringt in jedem guten Werk und wachst in der Erkenntnis Gottes.“ Als die Gläubigen in Kolossä das Evangelium hörten, wuchsen sie und brachten sehr gute Lebensfrüchte hervor. Aber falsche Lehrer kamen in die Gemeinde mit gut klingenden Argumenten, so dass sie bezüglich der Errettung verwirrt wurden. Darum betete Paulus für sie, dass Gott sie mit der Erkenntnis seines Willens erfüllen möge. Wenn wir den Willen Gottes, nämlich Gottes Hoffnung und Führung aufnehmen und ihr gehorchen, können wir Unterscheidungskraft gewinnen, was richtig und was falsch ist. Die Erkenntnis Gottes hilft uns, die richtigen Entscheidungen zu treffen und das zu tun, was Gott gefällt. Wir werden sensibler und einfühlsamer für das, was zu Christus passt und was nicht, so dass wir des Herrn würdig leben und ihm in allen Stücken gefallen und zu seiner Freude leben können. Wenn wir in der Erkenntnis des Willens Gottes wachsen, werden wir eine andere Lebenseinstellung bekommen. Unser Leben wird sich letztendlich durch Geduld und Langmut auszeichnen und wir werden mit Freuden Gott unter jeglichen Umständen Dank sagen können.
Lesen wir Vers 12-14: „Mit Freuden sagt Dank dem Vater, der euch tüchtig gemacht hat zu dem Erbteil der Heiligen im Licht. Er hat uns errettet von der Macht der Finsternis und hat uns versetzt in das Reich seines lieben Sohnes, in dem wir die Erlösung haben, nämlich die Vergebung der Sünden.“ Gott ergriff die Initiative und handelte gemäß seiner Verheißung, um uns zu erretten. Jesus kam in diese Welt und lebte unter uns. Er lehrte uns sein Wort und trug all unsere Schwachheiten. Schließlich starb er am Kreuz für unsere Sünden. Auf diese Weise errettete er uns von der Macht der Finsternis. Aber nicht nur das, sondern er hat uns auch sein Reich versetzt. Dieses Reich ist das Reich des Lichtes, der Liebe und des Lebens. Statt Verdammnis gibt es hier Vergebung, statt Hass Liebe, statt Lüge Wahrheit, statt Verzweiflung Hoffnung, statt Trauer Freude, statt Scham Ehre. Es war für Jesus eine kostspielige Sache, uns zu Kindern Gottes und zu Erben seines Reiches zu machen. Aber Jesus tat dies, damit wir die Gnade der Vergebung frei und kostenlos empfangen durften. Preiset Gott, der so geduldig und langmütig gehandelt hat, um uns von der Macht der Finsternis zu erretten und uns in das Reich seines lieben Sohnes zu versetzen! Möge Gott jeden von euch segnen, durch das Kolosserbibelstudium in der Erkenntnis des Willens Gottes zu wachsen und in Christus Jesus zu verwurzeln. Möge er jeden von euch mit der klaren geistlichen Identität segnen und als Zeugen Jesu, als Bibellehrer und Hirten für die geistliche Erweckung in Deutschland kostbar gebrauchen.