Bonn UBF – Gott beruft Mose – Exodus Lektion 2

Exodus Lektion 2

GOTT BERUFT MOSE

2. Mose 3,1 – 4,31

Leitvers 3,8

„Und ich bin herniedergefahren, dass ich sie errette aus der Ägypter Hand und sie herausführe aus diesem Lande in ein gutes und weites Land, in ein Land, darin Milch und Honig fließt, in das Gebiet der Kanaaniter, Hetiter, Amoriter, Perisiter, Hiwiter und Jebusiter.“

Wir sind Gott sehr dankbar, dass wir durch das Exodus-Bibelstudium die Geschichte über den Auszug des Volkes Israel aus der Sklaverei in Ägypten kennenlernen dürfen. Warum ist diese Geschichte, die vor ca. dreieinhalbtausend Jahren geschah, für uns heute immer noch so bedeutsam? Sie ist für uns so wichtig, weil sich die Menschen von heute ebenfalls in der Sklaverei befinden. Jesus sagte in Johannes 8,34: „Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer Sünde tut, der ist der Sünde Knecht.“ Oberflächlich gesehen geht es den Menschen in Deutschland und Europa gut. Wir leben im Wohlstand und haben gute Bedingungen. Aber wenn wir genauer hinschauen, sehen wir, dass die Menschen sehr viel leiden. Vielen ist dieses Leiden jedoch noch nicht einmal bewusst. So wie man zum Zeitpunkt eines Betruges auch noch nicht weiß, dass man betrogen wird, so leben viele im Betrug der Sünde. Aber die Konsequenzen sind verheerend. Z.B. waren noch nie so viele Menschen wie letztes Jahr in psychiatrischer Behandlung. Und noch nie gab es so viele Fälle wie im letzten Jahr, dass Jugendliche mit einer Alkoholvergiftung ins Krankenhaus eingeliefert werden mussten. Man sagt, dass Depressionen zu einer Volkskrankheit der Deutschen geworden sind. Gott aber sieht das Wehklagen der Menschen in unserem Land. Wie damals mit den Israeliten so hat er auch heute großes Erbarmen und Mitleid mit den sündenversklavten Menschen. Und wie damals so sucht Gott auch heute Menschen, die bereit sind, wie Mose, Gottes Berufung von Herzen anzunehmen, um durch sie ein großes Volk aus der Knechtschaft der Sünde herauszuführen und sie als sein heiliges Volk und als eine königliche Priesterschaft aufzustellen.

Als Mose von Gott berufen wurde, war er bereits achtzig Jahre alt und lebte als ein einsamer Schafhirte in der Wüste Midian. Aber Gott begegnete ihm ganz persönlich und berief ihn als einen geistlichen Leiter, um den Pharao herauszufordern, das Volk Israel ziehen zu lassen, damit es Gott diene. Möge Gott uns in dieser Stunde helfen, den souveränen Willen und Ratschluss Gottes für unser Leben zu erkennen und Gottes Berufung von Herzen anzunehmen.

1. Moses Berufung (3,1-22)

Sehen wir uns Vers 1 an: „Mose aber hütete die Schafe Jitros, seines Schwiegervaters, des Priesters in Midian, und trieb die Schafe über die Steppe hinaus und kam an den Berg Gottes, den Horeb.“ Vierzig Jahre war es her, seit Mose sich entschieden hatte, nicht länger die Sünde und den Reichtum Ägyptens zu genießen, sondern viel lieber mit dem Volk Gottes zusammen misshandelt zu werden. Damals war Mose voller Eifer für sein Volk und kämpfte wie ein Freiheitskämpfer für dessen Errettung. Aber das Ergebnis seines Kampfes war, dass er aus seiner Wut heraus einen Ägypter totschlug. Dadurch verlor er nicht nur die Gunst des Pharaos, sondern wurde auch von seinen eigenen Leuten abgelehnt. Mose musste aus Ägypten fliehen und wurde zu einem heimatlosen politischen Flüchtling. Seitdem hatte er vierzig Jahre lang als ein einsamer Schafhirte in der Wüste Midian gelebt. War diese Zeit nutzlos und bedeutungslos? Aus der Sicht Gottes war sie es nicht. Denn Gott machte in diesen 40 langen Jahren Moses Herz demütig und half ihm, mehr und mehr auf Gott, denn auf sich selbst zu vertrauen.

Eines Tages nun kam Mose mit seinen Schafen an den Berg Gottes, den Horeb. Da sah er eine wundersame Erscheinung. Ein Dornbusch brannte im Feuer, jedoch wurde er nicht von den Flammen verzehrt. Mose war darüber sehr erstaunt und wollte sich die Sache einmal genauer ansehen. Aber als er hinging, hörte er plötzlich eine Stimme aus dem Busch rufen: „Mose, Mose! … Tritt nicht herzu, zieh deine Schuhe von deinen Füßen, denn der Ort, darauf zu stehst, ist heiliges Land.“ Es war Gott selbst, der Mose aus dem brennenden Dornbusch heraus rief. Es war Gott, der sich hier Mose zum ersten Mal als der lebendige und allmächtige Gott offenbarte, um ihn als seinen Knecht zu berufen. Sehen wir uns genauer an, wie Gott Mose berief?

1. Gott rief ihn beim Namen

Sehen wir uns Vers 4 an: „Als aber der Herr sah, dass er hinging, um zu sehen, rief Gott ihn aus dem Busch und sprach: Mose, Mose! Er antwortete: Hier bin ich.“ Mose hatte den Gott seiner Väter vermutlich schon längst vergessen gehabt und führte nur noch ein gewöhnliches, bedeutungsloses und schicksalhaftes Leben in der Wüste. Gott aber hatte Mose nicht vergessen. Gott war immer mit Mose gewesen. 40 Jahre lang begleitete Gott Mose Tag für Tag und Schritt für Schritt. Dass Gott Mose bei seinem Namen rief, heißt, dass er genau wusste, wer Mose war. Gott kannte sein enttäuschtes Herz, seine Bitterkeit und Resignation. Gott wusste wie niedergeschlagen Mose war und wie bedeutungslos er sein eigenes Leben empfand. Aber obwohl Mose Gott ganz vergessen hatte, führte Gott doch sein Leben nach seinem souveränen Ratschluss und bereitete Mose darauf vor, der geistliche Leiter für den Exodus seines Volkes zu werden.

Gott ruft auch jeden von uns mit seinem Namen. Er kennt uns genau, unsere Stärken und Schwächen. Gott kennt nicht nur die Zahl der Haare auf unserem Haupt, sondern er weiß auch, was in unserem Herzen ist, Zweifel, Misstrauen, Niedergeschlagenheit oder negative und ungläubige Gedanken. Auf der YLC erfuhren wir, dass viele Mitarbeiter der Neuen Generation sich fragten, warum sie in unsere Gemeinde hineingeboren worden sind, warum sie nicht so wie andere Jugendliche leben und die weltlichen Freuden oder weltlichen Erfolg genießen können. Dies ist deshalb so, weil Gott mit jedem von ihnen etwas Großartiges vor hat. In der Tat ist es ein großes Privileg als ein Kind von gläubigen Eltern geboren zu werden und von klein auf das Wort Gottes studieren und den Ratschluss Gottes kennenlernen zu dürfen. Gott ist mit unserer Neuen Generation und er ist auch mit unseren Kindern, Tag für Tag, um sie nach seinem souveränen Ratschluss, darauf vorzubereiten, dass sie als geistliche Leiter und Leiterinnen aufgestellt werden und durch sie eine geistliche Erweckung in Deutschland und Europa herbeigeführt wird.

2. Mose sollte seine Schuhe ausziehen

Betrachten wir Vers 5: „Gott sprach: Tritt nicht herzu, zieh deine Schuhe von deinen Füßen, denn der Ort, darauf du stehst, ist heiliges Land!“ Bevor Mose von Gott als Leiter aufgestellt wurde, musste er eine Bedingung erfüllen, nämlich die, dass er seine Schuhe ausziehen sollte. Schuhe sind immer die schmutzigsten Teile der Kleidung. Die geistliche Bedeutung des Schuheausziehens ist die, dass man über seine schmutzigen Sünden Buße tun soll. Es gibt viele junge Menschen, die etwas Großartiges für Gott tun wollen. Aber ohne aufrichtig Buße zu tun, können sie gar nichts für Gott tun. Ohne Buße gibt es keine Vergebung und ohne Vergebung keine Berufung. Worüber sollte Mose nun Buße tun? Wir können uns gut vorstellen, dass ihn Schuldgefühle plagten, wegen des Ägypters, den er einst umgebracht hatte. Wir können uns auch vorstellen, wie er wegen seiner schwierigen Lage gegen Gott gehadert hatte, als er fliehen musste oder als er 40 Jahre lang ein trostloses Leben als Schafhirte in der Wüste führte. Gott forderte Moses als Erstes dazu auf, Buße zu tun. Wenn wir Gott begegnen und ihm dienen wollen, müssen wir als erstes unsere schmutzigen Schuhe ausziehen, die schmutzigen Schuhe des Murrens und Klagens wegen unseren Bedingungen, die schmutzigen Schuhe der Niedergeschlagenheit und Hoffnungslosigkeit oder die schmutzigen Schuhe der Zweifel und des Unglaubens.

3. Der Ort auf dem du stehst ist heiliges Land

Lesen wir Vers 5 noch einmal: „Gott sprach: Tritt nicht herzu, zieh deine Schuhe von deinen Füßen, denn der Ort, darauf du stehst, ist heiliges Land!“ Gott bezeichnete den Ort, wo Mose stand, als heiliges Land. Warum? Das Land Midian, war gerade das Land, das Mose vielleicht am meisten verflucht hatte. Aber gerade dieses Land nannte Gott heilig. Und zwar deshalb, weil Gott hier mit Mose gewesen war und ihn gerade hier zu einem demütigen, geistlichen Leiter und guten Hirten für sein Volk erzogen hatte. Dort, wo Gott spricht, wo sein Wort durch seine Knechte gepredigt und gelehrt wird, da wirkt Gott und da ist heiliges Land. Egal zu welcher Universität oder Hochschule Gott uns auch führen mag, da ist heiliges Land. Die Herzen der deutschen Studenten sind voller atheistischer gottloser Lehren. Dennoch ist Deutschland ein heiliges Land, weil Gott hier sein Jüngererziehungswerk angefangen hat, weil er mit uns ist und durch seinen Geist und sein Wort in und durch uns am Wirken ist.

Sehen wir uns die Verse 7 und 8 an, was Gott zu Mose sprach, nachdem er seine schmutzigen Schuhe ausgezogen hatte: „Und der Herr sprach: Ich habe das Elend meines Volkes in Ägypten gesehen und ihr Geschrei über ihre Bedränger gehört; ich habe ihre Leiden erkannt. Und ich bin herniedergefahren, dass ich sie errette aus der Ägypter Hand und sie herausführe aus diesem Lande in ein gutes und weites Land, in ein Land, darin Milch und Honig fließt, in das Gebiet der Kanaaniter, Hetiter, Amoriter, Perisiter, Hiwiter und Jebusiter.“ Hier lernen wir Gottes wunderbare Erretterliebe kennen. Auch die Israeliten, die über viele Generationen hinweg ein Leben in der Sklaverei verbringen mussten, hatten vermutlich gedacht, dass Gott sie vergessen hätte. Aber Gott hatte sein leidendes Volk nicht vergessen. Vielmehr hatte er das Leiden seines Volkes stets mit angesehen und mit ihnen zusammen gelitten. Nun konnte er ihr Leiden nicht länger mitansehen und fuhr selbst hinab, um sie zu erretten.

Wir müssen wissen, dass unser Gott der Gott der Barmherzigkeit ist, der all unser Leiden sieht und uns unbedingt erretten möchte. Worunter leiden die Menschen von heute? Sie leiden unter der Sündenmacht. Weil sie ihre Leben ohne Gott führen wollen, leben sie in der verdrehten Schöpfungsordnung und werden statt vom Geist Gottes von ihren Begierden beherrscht. Sie suchen nicht Gottes Ehre, sondern ihre eigene. Sie leben selbstsüchtig, vergnügungssüchtig und pragmatisch. Sie wollen Gott nicht dienen und seinem Wort nicht gehorchen, sondern ihr Leben selbst bestimmen, weil sie denken, dass sie glücklich würden, wenn sie ihre autonome Freiheit genießen können. Aber in Wahrheit sind sie von Satans Lügen, von seinen trügerischen Hoffnungen, verführt und betrogen. Letzte Woche hörten wir davon, wie sich drei junge deutsche Teenagerinnen in einem abgelegenen Waldstück trafen und sich dort selbst umbrachten. Das war kein Einzelfall. Jedes Jahr begehen an die 10.000 Menschen in Deutschland Selbstmord. Gott erhört das Wehklagen der Deutschen. Er will nicht, dass wir an der Sünde zu Grunde gehen, sondern er will uns aus der Sündensklaverei erretten. Gott will uns das Leben und die volle Genüge schenken und letztendlich in das herrliche Reich Gottes führen.

Wie nun wollte Gott sein Volk Israel von der Sklaverei erretten? Er wollte es durch einen Mann erretten. Gott berief einen Mann, Moses, und beauftragte ihn, zum Pharao zu gehen. Lesen wir Vers 10: „So geh nun hin, ich will dich zum Pharao senden, dass du mein Volk, die Israeliten aus Ägypten führst.“ Dies war Gottes persönliche Berufung für Mose. Dies war der konkrete Ratschluss Gottes, dass er einen Menschen, Mose, viele Jahre lang und mit aller Geduld erzog und darauf vorbereitete, um ihn als geistlichen Leiter aufzustellen und durch ihn sein Volk aus der Sklaverei Ägyptens herauszuführen. Nun war die Zeit gekommen, dass Mose zum Pharao gehen und ihn herausfordern sollte, dass dieser die Israeliten ziehen lassen sollte, damit sie Gott dienen könnten. Dabei verschwieg Gott Moses nicht, dass es ein harter geistlicher Kampf werden würde, weil er wusste, dass sich der Pharao hartnäckig weigern würde.

Als Jünger Jesu sind auch wir dazu berufen, hinzugehen. Wir sollen zu den jungen Menschen und Studenten gehen und sie mit dem Wort Gottes herausfordern, über ihre Sünden Buße zu tun und an Jesus zu glauben, damit sie von der Sündensklaverei errettet werden. Solange wir zu Hause sitzen bleiben und uns nur mit unseren eigenen Angelegenheiten beschäftigen, wird jedoch nichts geschehen. Jesus hat uns in Matthäus 28,19 befohlen: „Darum gehet hin und machet zu Jüngern alle Völker…“ Wir sollen Gottes Wort gehorchen und hingehen. Wie Mose sind auch wir von Gott berufen, einen harten geistlichen Kampf für die Rettung der anderen zu führen. M. Maria P. Lee ist von Gott berufen, einen harten geistlichen Kampf für die Rettung der Medizinstudenten zu führen. H. Samuel Ryu ist von Gott berufen, einen harten geistlichen Kampf für die Rettung der Studenten der Wirtschaft zu führen. Jesus befiehlt jedem von uns, durch unser Zeugnis, durch das Bibelstudium und das Wort Gottes den Relativismus, den Humanismus und Hedonismus in den Herzen der jungen Menschen herauszufordern, bis sie aus der Umklammerung Satans befreit und wiederum zu Jüngern Jesu und zu geistlichen Leitern aufgestellt worden sind. Geistliche Leiter werden nicht einfach so geboren, sondern sie werden gemacht. Wir müssen uns entscheiden, entweder weiter zu sündigen oder aber ein Leben mit der Berufung Gottes zu führen. Hier gibt es keine Alternative.

Wie reagierte nun Mose auf Gottes Befehl? Sehen wir uns Vers 11 an: „Mose sprach zu Gott: Wer bin ich, dass ich zum Pharao gehe und führe die Israeliten aus Ägypten?“ Früher war Mose ein Mann voller Selbstvertrauen gewesen. Aber Gott erzog ihn, bis all sein Selbstvertrauen gewichen war. Nun aber hatte Mose keine Zuversicht mehr, dass er für Gott noch irgendwie brauchbar sein könnte. Er schaute auf sich selbst und verstand nicht, wie Gott einen 80-jährigen alten Mann und einfachen Schafhirten zu dem mächtigsten Mann der Welt, dem König von Ägypten schicken wollte, um diesem zu befehlen, dass er Gott gehorchen sollte. Mose verstand Gott nicht. Aber Gott verstand Mose nur all zu gut. Was sagte er zu Mose? Lesen wir Vers 12: „Er sprach: Ich will mit dir sein. Und das soll dir das Zeichen sein, dass ich dich gesandt habe: Wenn du mein Volk aus Ägypten geführt hast, werdet ihr Gott opfern auf diesem Berge.“ „Ich will mit dir sein.“ Hier lenkte Gott Moses Blick weg von sich selbst hin zu dem lebendigen und allmächtigen Gott. Und dann pflanzte Gott den Glauben und die Siegeszuversicht in sein Herz, dass Gott mit ihm das Werk, das er zu tun beabsichtigte, schon vollbracht hat.

Wir sollen wissen, dass der lebendige Gott auch mit uns ist. Statt uns mit uns selbst und mit unserer Schwachheit zu beschäftigen und zu resignieren, müssen wir auf Gott schauen und daran glauben, dass er mit uns ist. Weil der lebendige Gott mit uns ist, können auch wir sicher sein, dass er seine Mission mit uns in dieser Zeit erfüllen wird. Weil Gott mit uns ist, können wir sicher sein, dass er die Macht der Sünde in den Herzen der Hoffnungsträger schon zerbrochen und sie als geistliche Leiter aufgestellt hat. Weil der lebendige Gott mit uns ist, können wir daran glauben, dass er schon 360 geistliche Leiter in Deutschland und 1700 Hausgemeinden in Europa aufgestellt hat.

Betrachten wir Vers 13: „Mose sprach zu Gott: Siehe, wenn ich zu den Israeliten komme und spreche zu ihnen: Der Gott eurer Väter hat mich zu euch gesandt!, und sie mir sagen werden: Wie ist sein Name?, was soll ich ihnen sagen?“ Hier fragte Mose Gott nach seinem Namen, indem er es als eine Frage des Volkes hinstellte. Bis dahin kannte Mose Gott nicht persönlich. Gott wollte ihn berufen, aber wer war dieser Gott? Betrachten wir die Verse 14 und 15: „Gott sprach zu Mose: Ich werde sein, der ich sein werde. Und sprach: So sollst du zu den Israeliten sagen: `Ich werde sein‘, der hat mich zu euch gesandt. Und Gott sprach weiter zu Mose: So sollst du zu den Israeliten sagen: Der Herr, der Gott eurer Väter, der Gott Abrahams, der Gott Isaaks, der Gott Jakobs, hat mich zu euch gesandt. Das ist mein Name auf ewig, mit dem man mich anrufen soll von Geschlecht zu Geschlecht.“ Gott offenbarte sich Mose mit seinem Namen: „Ich werde sein, der ich sein werde.“ Was bedeutet dieser Name? Er bedeutet, dass Gott der ewige, in sich-selbst-existente Gott ist. Er bedeutet, dass Gott unwandelbar ist. Gott ist kein launischer, gefühlsmäßig oder willkürlich handelnder Gott, sondern ein Gott, der treu ist, bei dem ein Ja ein Ja und ein Nein ein Nein ist. „Ich werden sein, der ich sein werde“ bedeutet, dass Gott zu seinem Wort und zu seinen Verheißungen steht. Er hat ein klares Ziel und er ist ein eifernder Gott, der sein Ziel konsequent verfolgt, nämlich die Menschen aus seiner Barmherzigkeit und Gnade heraus von ihren Sünden zu erretten. Gott stellte sich auch als „der Herr“, „Jahwe“, vor. Dies bedeutet, dass er der liebende und persönliche Gott ist. Dieser Gott nun berief Mose, um durch ihn das zu erfüllen, was er einst Abraham und Isaak und Jakob verheißen hatte, nämlich Israel in das verheißene Land Kanaan zu führen.

II. Gott sandte Mose zum Pharao (4,1-31)

Trotz der persönlichen Begegnung mit dem lebendigen Gott und seiner klaren Verheißungen, hatte Mose immer noch Bedenken. Was hinderte Mose daran, die Berufung Gottes einfach anzunehmen? Sehen wir uns Vers 1 an: „Mose antwortete und sprach: Siehe, sie werden mir nicht glauben und nicht auf mich hören, sondern werden sagen: Der Herr ist dir nicht erschienen.“ Mose widersprach Gott und behauptete, dass genau das Gegenteil von dem eintreten würde, was Gott gerade gesagt hatte. Hier können wir Moses Unglauben gegenüber Gottes Wort, aber auch sein Misstrauen gegenüber den Israeliten kennenlernen. Wegen seiner früheren schlechten Erfahrung, dachte er, dass die Israeliten Gottes Wort sowieso ablehnen würden und keinen geistlichen Wunsch hätten, sich von der Sklaverei erretten zu lassen. Mose fürchtete auch eine zweite Niederlage, dass die Israeliten ihn wiederholt als Leiter ablehnen würden. Wie half Gott Mose?

In den Versen 2 bis 9 lesen wir, dass Gott Mose drei Zeichen an die Hand gab. Zunächst sollte Mose seinen Stab auf die Erde werfen. Als Mose gehorchte, verwandelte sich dieser in eine gefährliche Schlange. Dann befahl Gott ihm, die Schlange beim Schwanz zu erhaschen. Eine giftige Schlange anders als beim Kopf zu packen ist höchst lebensgefährlich. Aber Gott half Mose, seine innere Furcht zu überwinden und allein auf Gottes Wort zu vertrauen. Als Mose gehorchte wurde die Schlange wieder zum Stab in seiner Hand. Das zweite Zeichen war seine Hand, die aussätzig wurde, sobald er sie in sein Gewand steckte. Als er sie ein zweites Mal hineinsteckte wurde sie wieder normal. Gott half Mose, seine Todesangst zu überwinden und darauf zu vertrauen, dass Gott der Souverän über Gesundheit und Krankheit, über Leben und Tod ist. Das dritte Zeichen schließlich war die Verwandlung von Wasser in Blut. Für einen geistlichen Leiter ist die innere Furcht bzw. die Furcht vor den Menschen der größte Feind. Ein geistlicher Leiter muss sein Furchtproblem durch den Glauben gelöst bekommen, so dass er Gott unter allen Umständen gehorchen und dadurch ein siegreiches Leben führen kann. Darum sagte Apostel Paulus in 2.Timotheus 1,7: „Denn Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht, sondern der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit.“

Aber obwohl Gott Mose diese drei Zeichen anvertraute, hatte er weitere Bedenken. Sein zweiter Einwand war, dass er unfähig sei und nicht gut reden könnte. In der Tat hatte es Mose während des 40-jährigen Lebens in der Wüste verlernt, vor vielen Menschen zu reden. Aber Gott ermutigte ihn, dass er der Schöpfergott ist, der den Menschen den Mund geschaffen hat. Lesen wir die Verse 11 und 12: „Der Herr sprach zu ihm: Wer hat dem Menschen den Mund geschaffen? Oder wer hat den Stummen oder Tauben oder Sehenden oder Blinden gemacht? Habe ich’s nicht getan, der Herr? So geh nun hin: Ich will mit deinem Munde sein und dich lehren, was du sagen sollst.“ Aber Mose entgegnete in Vers 13: „Mein Herr, sende, wen du senden willst.“ Als Mose keine Ausrede mehr einfiel, sagte er, dass es doch noch so viele andere gäbe, die Gott senden könnte. Da wurde Gott sehr zornig. Gott wurde nicht zornig wegen Moses Schwachheiten, sondern weil er wiederholt Gottes Berufung ablehnte, obwohl er die Macht Gottes erfahren hatte. Nichtsdestotrotz trug Gott Moses Unwilligkeit bis zum Ende und stellte ihm schließlich Aaron als einen guten Mitarbeiter zur Seite. Gemeinsam sollten sie nun die Mission Gottes erfüllen. Mose hatte viele Ausreden, weshalb er Gott nicht gehorchen konnte, aber der Hauptgrund war, dass er die schwere Mission Gottes nicht tragen und das Leiden um der Mission willen nicht auf sich nehmen wollte. Nur widerwillig nahm Mose die Berufung Gottes an. Er nahm seine Frau und seinen Sohn und ging nach Ägypten. Seinem Schwiegervater erzählte er, dass er nach seinen Brüdern in Ägypten schauen wollte, ob sie noch am Leben seien. Mose gehorchte zwar der Berufung, aber seine Haltung gegenüber dem Wort Gottes ließ sehr zu wünschen übrig. Gott wurde darüber noch zorniger. Er wurde sogar so zornig, dass er Mose töten wollte. In dieser Situation hatte Moses Frau Zippora mehr geistliche Einsicht und beschnitt Moses erstgeborenen Sohn, wie Gott es geboten hatte. Erst danach ließ Gott von Mose ab. Hier lernen wir, dass wir auch unseren Hoffnungsträgern mit aller Geduld und Beharrlichkeit helfen sollen, bis sie Gottes Berufung von Herzen und mit einer absoluten Haltung annehmen und von Gott als einflussreiche Hirten, Bibellehrer und geistliche Leiter für unser Volk gebraucht werden können.

Heute haben wir gelernt, dass unser Gott ein Gott der Barmherzigkeit und Hoffnung ist, der unser Volk nicht vergessen hat, sondern sein Wehklagen hört und mit ihm leidet. Gott will unser Volk von der Sündensklaverei, vor allem vom gottlosen Humanismus erretten und es als ein Königreich von Priestern und als Segen für die ganze Welt aufstellen. Mit dieser großen Hoffnung beruft Gott jeden von uns als geistlichen Leiter wie Mose. Gott helfe uns, unsere schmutzigen Schuhe auszuziehen, seine Berufung persönlich anzunehmen und für den geistlichen Exodus Deutschlands und Europas mit Gott und mit allen Mitarbeitern von ganzem Herzen zusammenzuarbeiten.

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