Noah wandelte mit Gott (1.Mose 6,9)
NOAH WANDELTE MIT GOTT
1. Mose 6,1 – 7,24
Leitvers 6,9
„Dies ist die Geschichte von Noahs Geschlecht. Noah war ein frommer Mann und ohne Tadel zu seinen Zeiten; er wandelte mit Gott.“
Dank sei Gott für das Studium der Genesis in einer Zeit, in der die gottlosen Lehren überhand nehmen, dass wir dadurch zur Bibel zurückkehren, unseren Glauben an den Schöpfergott festigen und als ein Segen für unsere Generation gebraucht werden dürfen. In der letzten Lektion haben wir gesehen, wie Kain den geistlichen Rat Gottes, über die Sünde zu herrschen, ignorierte und stattdessen seinen gerechten Bruder Abel umbrachte. Gott liebte den unbußfertigen Kain und machte ein Zeichen an ihn, damit ihn niemand umbrächte, der ihn fände. Gott hast die Sünde, aber er liebt den Sünder. Wegen dieser Liebe zu den unbußfertigen Sündern durften wir zu Gott zurück kommen und einen neuen Anfang in der rechten Beziehung zu ihm machen.
Die heutige Lektion zeigt uns, wie sich die Sünde unter den Menschen weiter ausbreitete bis dahin, dass sowohl die Welt als auch die Gläubigen ganz verdorben waren, und Gott sie richten musste. Wir lernen heute einen Menschen, Noah, kennen, der Gnade vor dem Herrn fand. Noah wandelte mit Gott. Er gehorchte Gott mit einer absoluten Haltung und baute die Arche der Rettung. Möge Gott uns helfen, von Noah zu lernen, mit Gott zu wandeln und die Menschen vor dem sicheren Gericht Gottes zu warnen und sie zu unserer Rettungsarche, Jesus Christus, einzuladen.
1. Die Erde war verderbt vor Gottes Augen (6,1-7)
Sehen wir uns die Verse 1 und 2 an: „Als aber die Menschen sich zu mehren begannen auf Erden und ihnen Töchter geboren wurden, da sahen die Gottessöhne, wie schön die Töchter der Menschen waren, und nahmen sich zu Frauen, welche sie wollten.“ Wir wissen nicht genau, wer hier die „Gottessöhne“ sind. Jedenfalls aber gehören die Nachkommen Seths dazu. Wie wir studiert hatten, breitete sich die Sünde unter Kains Nachkommen so sehr aus, dass sie sogar stolz auf ihre Sünde waren und damit prahlten. Dagegen führten die Nachkommen Seths ein frommes Leben. Sie riefen den Namen des Herrn an und bemühten sich um ein reines Leben. Sie wandelten mit Gott, wie Henoch, den Gott entrückte und zu sich nahm. Doch viele von ihnen schauten mit Neugier und Neid auf die sündigen Menschen. Auf einmal sah das gottlose Leben dieser Kainsnachkommen sehr attraktiv aus. Als sie die schönen Töchter der Menschen sahen, verloren sie ihren Kopf. Sie nahmen sich zu Frauen, welche sie wollten. Die Heiratsanschauung eines Menschen offenbart etwas über seinen geistlichen Zustand. 1.Mose 2,18 lehrt uns die biblische Heiratsanschauung: Gott ist der Gründer der Familie. Die Familie ist für die Ehre Gottes geschaffen, damit Mann und Frau für die Mission Gottes gut zusammenarbeiten. Die Menschen verachteten aber Gottes Willen und machten die Ehe zu einem persönlichen Spaß. Ziel der Heirat war nur die Befriedigung ihrer menschlichen Begierden. Aber nach dem Genuss kommt die Bitternis. Das Gefühl verschwand, und sie mussten sich wieder einen neuen oder einen zusätzlichen Partner suchen. Als sie die geistliche Heiratsanschauung verloren, wurden sie Fleisch und konnten Gott nicht mehr gefallen.
Wie reagierte Gott, als er diese Menschen sah? Sehen wir uns Vers 3 an: „Da sprach der Herr: Mein Geist soll nicht immerdar im Menschen walten, denn auch der Mensch ist Fleisch. Ich will ihm als Lebenszeit geben hundertundzwanzig Jahre.“ Gott sagte, dass sie Fleisch waren. Gottes Geist hatte in ihrem Leben keinen Platz mehr. Ihre Gesinnung war fleischlich. Der böse Geist herrschte über sie. Gott überließ sie ihrer sündigen Natur und begrenzte ihre Lebenszeit auf 120 Jahre. Dies war Gottes Liebe zu ihnen und gleichzeitig seine Ermahnung, in der kürzeren Lebenszeit über ihr Lebensziel nachzudenken und Buße zu tun. Gemäß Vers 4 waren die Nachkommen dieser fleischlich gesinnten Menschen berühmte Helden der Vorzeit. Aber was bedeutet es für einen Menschen, ein berühmter Held zu sein, wenn er den Geist Gottes nicht hat? In diesem Abschnitt lernen wir, wie wichtig die Rolle der Gläubigen in der Welt ist. Wenn die Gläubigen verderben, hat die Welt keine Hoffnung mehr. Jesus sagt „Ihr seid das Salz der Erde. Ihr seid das Licht der Welt.“ (Mt 5,13.14) Die Gläubigen müssen anders gesinnt sein, vor allem müssen sie eine biblische Heiratsanschauung bewahren.
Betrachten wir die Verse 5 bis 7: „Als aber der Herr sah, dass der Menschen Bosheit groß war auf Erden und alles Dichten und Trachten ihres Herzens nur böse war immerdar, da reute es ihn, dass er die Menschen gemacht hatte auf Erden, und es bekümmerte ihn in seinem Herzen und er sprach: Ich will die Menschen, die ich geschaffen habe, vertilgen von der Erde, vom Menschen an bis hin zum Vieh und bis zum Gewürm und bis zu den Vögeln unter dem Himmel; denn es reut mich, dass ich sie gemacht habe.“ Gottes Geduld war am Ende. Alles Dichten und Trachten der Menschen war böse. Gott hatte diese Menschen sehr gut zu seinem Bilde geschaffen. Doch sie fragten nicht nach Gott. Gott musste sie richten.
2. Noah wandelte mit Gott (6,8-22)
Inmitten dieser gottlosen Zeit gab es aber einen Menschen, der anders war. Vers 8 sagt: „Aber Noah fand Gnade vor dem Herrn.“ Allein Noah fand Gnade vor dem Herrn. Warum fand Noah Gnade vor dem Herrn? Vers 9 sagt: „Dies ist die Geschichte von Noahs Geschlecht. Noah war ein frommer Mann und ohne Tadel zu seinen Zeiten; er wandelte mit Gott.“ Noah war ein frommer Mann und ohne Tadel zu seinen Zeiten. Er wandelte mit Gott. Dass er mit Gott wandelte, heißt zunächst, dass er eine persönliche Beziehung zum lebendigen Gott hatte. Er verbrachte täglich Zeit der Gemeinschaft mit Gott und hörte auf Gottes Stimme. Als alle anderen nach ihrem eigenen sündigen Willen lebten, suchte Noah den Willen Gottes und folgte ihm. Statt dem Zeitgeist zu folgen, fragte er nach Gottes Willen. Noah war der einzige zu seiner Zeit, der mit Gott wandelte. Sein frommes Leben war der Gegenstand des Unverständnisses und Spottes seiner Zeitgenossen. Trotzdem war er nicht traurig. Die Gemeinschaft mit Gott war die Quelle seiner Freude und seines Friedens. Er hatte kein Verlustgefühl, weil Gott selbst sein Lohn war. Wenn wir zur Ehre Gottes leben möchten, erfahren wir innere Widerstände und äußeren Druck. Wir können sie aber weit überwinden, wenn wir durch den geistlichen Wort- und Gebetskampf Gemeinschaft mit Gott haben.
Dass Noah mit Gott wandelte bedeutet weiterhin, dass er Gott gehorchte. Sehen wir uns die Verse 13 und 14 an: „Da sprach Gott zu Noah: Das Ende allen Fleisches ist bei mir beschlossen, denn die Erde ist voller Frevel von ihnen; und siehe, ich will sie verderben mit der Erde. Mache dir einen Kasten von Tannenholz und mache Kammern darin und verpiche ihn mit Pech innen und außen.“ Als Gott auf die Erde sah, war sie verdorben. Gott entschied sich, die Welt zu richten. Er offenbarte sich Noah und sagte ihm, dass er eine Arche bauen sollte. Dann gab Gott ihm konkrete Anweisungen, wie die Arche aussehen sollte. Sie wäre umgerechnet etwa 150 x 25 x 15 Meter groß mit drei Stockwerken. Sie war nur wenig kleiner als das berühmte Schiff „Titanic“. Er sollte von allen reinen Tieren je sieben und von allen unreinen Tieren je ein Paar mit sich auf die Arche nehmen, dazu auch Nahrung für sie alle. Der Bau der Arche war keine leichte Aufgabe. Er musste viel Tannenholz zusammentragen und bearbeiten und große Mengen Pech anrühren. Der Bau dauerte etwa 80 Jahre. In dieser Zeit musste Noah mit vielen Zweifeln und Anfechtungen gekämpft haben. Die Meteorologen seiner Zeit sagten, dass eine große Flut ganz undenkbar sei. Die Theologen seiner Zeit sagten, dass Gott sogar Kain geschützt habe, wie könnte er dann die Welt richten? Es gab viele praktische Schwierigkeiten. Beim Einrichten der Kammern musste er an die Bedürfnisse der Tiere denken. Er konnte Fuchs und Kaninchen nicht in eine Kammer stecken. Bei der Nahrung musste er sich überlegen, was jedes einzelne der Tiere brauchte. Ein Koala zum Beispiel frisst nur Eukalyptusblätter, aber auch nicht alle Arten, sondern bestimmte, von ca. 300 Eukalyptusarten nur etwa 20. Ein Panda dagegen frisst nur Bambus, davon aber bis zu 30 kg am Tag. Noah musste viel nachdenken und all seine Zeit, seine Gabe und seine Habe einsetzen. Seine Schwiegertochter schlug vor, keine Schlangen und keine Spinnen mitzunehmen, sein jüngster Sohn wünschte sich eine stechmückenfreie Welt. Noah nahm aber auch diese Tiere auf und sorgte für sie. Noah hätte oftmals die Aufgabe relativieren oder gar aufgeben können. Doch Vers 22 sagt: „Und Noah tat alles, was ihm Gott gebot.“ Noah gehorchte bis ins Detail, ohne Murren, bis zum Ende. Wie konnte Noah auf diese Weise Gott gehorchen? Wir finden hier zwei Punkte.
Erstens: Noah hatte eine absolute Haltung gegenüber dem Wort Gottes. Er achtete Gottes Wort höher als seine Meinung oder sein Gefühl. Hebräer 11,7 sagt: „Durch den Glauben hat Noah Gott geehrt und die Arche gebaut zur Rettung seines Hauses, als er ein göttliches Wort empfing über das, was man noch nicht sah; durch den Glauben sprach er der Welt das Urteil und hat ererbt die Gerechtigkeit, die durch den Glauben kommt.“ Gottes Wort ist nicht Gegenstand unserer Spekulation oder Auslegung (2.Petr 1,20.21). Gottes Wort ist absolut. M. Dr. Peter Chang erfuhr in den dreißig Jahren seiner Dienerschaft für die Campusmission viele Missverständnisse. Als er sogar persönlich verleumdet wurde, hätte er seine Aufgabe relativieren können. Doch er hielt am Wort Gottes Markus 6,37a fest: „Gebt ihr ihnen zu essen!“ und gehorchte noch entschlossener dem Befehl Gottes zum Bibelstudium und zur Weltmission. Es gibt zu viele Christen, die Gottes Wort je nach der Situation relativieren. Gott gebraucht diejenigen, die Gottes Wort gehorchen ohne Wenn und Aber, koste es, was es wolle.
Zweitens: Noah kannte Gottes Herz für die Rettung. Als Gott Noah die riesige Arche bauen ließ, tat er dies aus dem zerbrochenen Herzen, mindestens Noah und seine Familie und alle Tierarten zu retten. Noah verstand, dass der Bau der Arche der Errettung diente. Noah lud seine Mitmenschen ein, mit ihm zu bauen. Aber sie fanden viele Entschuldigungen. Er ermahnte sie, sich durch die Buße auf die Flut vorzubereiten und in die Arche zu kommen. Doch sie verschlossen ihre Ohren. Schließlich war jeder Hammerschlag an der Arche wie ein Aufruf zur Buße. Durch den Glauben sprach Noah der Welt das Urteil. Satan versucht uns immer wieder, dass wir in der Arbeit für die Mission nur die Schwierigkeiten sehen, wir müssen aber vielmehr Gottes Herz verstehen. Gottes Herz ist die Rettung. Johannes 3,16 sagt: „Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben.“ Wenn wir Gottes Herz verstehen, können wir alle Arten von Menschen in die Rettungsarche einladen – unabhängig von ihrer Reaktion. Lasst uns durch das Frühgebet, durch das Zweierbibelstudium und die Hingabe für die Weltmission die Arche der Errettung für das Heil dieser Generation bauen.
3. Gottes Gericht durch die Sintflut (7,1-24)
Sehen wir uns 7,1 an: „Und der Herr sprach zu Noah: Geh in die Arche, du und dein ganzes Haus, denn dich habe ich gerecht erfunden vor mir zu dieser Zeit.“ Die Zeit der Sintflut war gekommen. Vers 4: „Denn von heute an in sieben Tagen will ich regnen lassen auf Erden vierzig Tage und vierzig Nächte und vertilgen von dem Erdboden alles Lebendige, das ich gemacht habe.“ Noahs Herz brannte, als er diese Worte hörte. Er rief diese Botschaft noch einmal den Menschen zu, aber keiner wollte sie hören. Nur die Tiere gehorchten und kamen paarweise zur Arche. Am 17. Tag des zweiten Monats, im 600. Lebensjahr Noahs kam die Flut auf Erden. Die Brunnen der großen Tiefe brachen auf und die Fenster des Himmels taten sich auf. Es regnete vierzig Tage und vierzig Nächte. Vor einiger Zeit wurden große Gebiete in Australien nach Regen und Stürmen unter Wasser gesetzt. Diese Unwetter dauerten nur wenige Tage. Damals aber hat es vierzig Tage und vierzig Nächte gewaltig geregnet. Noah und seine Familie und alle Tiere gingen eilends in die Arche, und der Herr schloss hinter ihnen zu. Die Wasser wuchsen auf Erden und nahmen überhand. Alle Lebewesen auf der Erde starben. Die Rettungsversuche der Menschen kamen zu spät. Einige wollten doch noch in die Arche kommen, aber Gott selbst hatte die Tür verschlossen. Einige versuchten, auf die hohen Berge zu fliehen, aber bald waren auch die Berge vom Wasser bedeckt.
Lesen wir Vers 21: „Da ging alles Fleisch unter, das sich auf Erden regte, an Vögeln, an Vieh, an wildem Getier und an allem, was da wimmelte auf Erden, und alle Menschen.“ Alle Menschen starben: Die Spötter, die Noah verachtet hatten, die Gleichgültigen, die seine Warnungen ignoriert hatten, die Meteorologen mit ihren Berechnungen, die Theologen mit ihren Auslegungen, alle Gottessöhne und -töchter, die Glaube und Gehorsam relativiert hatten. Sie kamen alle in den Fluten um. Allein Noah blieb übrig und was mit ihm in der Arche war. (23b)
Wir Menschen hören nicht gerne vom Gericht Gottes. Darum wird oft versucht, die Geschichte der Sintflut ins Reich der Fabeln zu verbannen. In der Tat aber gibt es zahlreiche Hinweise darauf, dass es sich um ein historisches Geschehen handelt. Zum Beispiel finden sich in den Mythen vieler Völker die Geschichte einer großen, weltweiten Flut: bei den Babyloniern, den Chinesen, sogar den Indianern in Nordamerika und den Aboriginies in Australien. Die Sintflut lehrt uns, dass auf alle Menschen das Gericht Gottes wartet. Alle Menschen müssen einmal vor das Gericht Gottes treten und sich für das verantworten, was sie bei Lebzeiten getan haben, es sei gut oder böse. Doch viele Menschen leben so, als ob es kein Gericht Gottes geben würde. Sie denken, dass sie frei sündigen können und dann glücklich wären. Doch das ist nicht wahr. Römer 1,18 sagt: „Denn Gottes Zorn wird vom Himmel her offenbart über alles gottlose Wesen und alle Ungerechtigkeit der Menschen, die die Wahrheit durch Ungerechtigkeit niederhalten.“ Als Folgen ihrer Sünden leben sie unter dem Zorn Gottes. Sie erfahren nur Trübsal und Angst über ihren Seelen. Aber das ist nicht alles. Vielmehr müssen sie die ewige Strafe Gottes beim letzten Gericht erfahren. Offenbarung 21,8 sagt: „Die Feigen aber und Ungläubigen und Frevler und Mörder und Unzüchtigen und Zauberer und Götzendiener und alle Lügner, deren Teil wird in dem Pfuhl sein, der mit Feuer und Schwefel brennt; das ist der zweite Tod.“ Wir müssen wissen, dass Gott richtet, und dass die Gottlosen im Gericht nicht bestehen können.
Inmitten dieser gerichtsreifen Welt gibt es nur einen Weg zum Heil: Das ist der Weg, den Gott selbst durch Jesus Christus geöffnet hat. Jesus starb für unsere Sünden am Kreuz. Alle, die sein stellvertretendes Opfer für ihre Vergebung persönlich annehmen und an Jesus glauben, sind gerettet. Es gibt zwei Gruppen von Menschen: diejenigen, die in der Arche sind und diejenigen, die draußen sind. Bist du in der Arche Jesus Christus? Bis du sicher, wenn das Gericht Gottes kommt?
Heute haben wir gelernt, dass Gottes Gericht eine Realität ist. Wir haben aber auch gelernt, dass Gott einen Weg der Rettung geschaffen hat. Gott rettete Noah und konnte ihn für sein Rettungswerk gebrauchen, weil Noah nicht dem gottlosen Zeitgeist folgte, sondern treu mit Gott wandelte und seinem Befehl absolut gehorchte. Lasst uns wie Noah mit Gott wandeln und durch das treue Bibelstudium die jungen Menschen vor dem Gericht Gottes warnen und sie in die Rettungsarche Jesus Christus einladen.