Das hohepriesterliche Gebet Jesu (Joh 17,1b)
DAS HOHEPRIESTERLICHE GEBET JESU
Johannes 17, 1 – 26
Leitvers: 17, 1b
„Vater, die Stunde ist da: verherrliche deinen Sohn, damit der Sohn dich verherrliche.“
Wir danken dem HERRN, dass wir in den zurückliegenden Wochen unseren 30. Jubiläumsgottesdienst mit vielen Freunden, Glaubensgeschwistern und Mitarbeitern feiern und Gott für sein mächtiges Wirken während der vergangenen 30 Jahre danken durften. Möge Gott uns aufgrund von Esra Kapitel 7 helfen, zur Bibel zurückzukehren und durch tiefes Bibelstudium als einflussreiche Bibellehrer wie Esra für unsere Generation gebraucht zu werden. Lasst uns gemeinsam beten, alle 1.700 Universitäten in Europa durch Hausgemeinden zu pionieren, Bibellehrer wie Esra aufzustellen und die geistliche Erweckung dieses Kontinentes vorzubereiten.
In dieser Stunde möchten wir unser Johannesevangeliumbibelstudium fortsetzen. Nachdem Jesus durch seine Abschiedsreden im Obergemach die Herzen der Jünger auf seinen bevorstehenden Kreuzestod vorbereitet hatte, sprach er ein hohepriesterliches Gebet. Lasst uns durch dieses Gebet Jesu Lebensziel kennenlernen, Gott durch seine Leiden und seinen Tod zu verherrlichen. Gott helfe uns durch das Gebet Jesu, unser Lebensziel fest zu machen, Gott unter allen Umständen in jeder Lage durch unser Leben zu verherrlichen und mit den klaren Gebetsanliegen für die jungen Menschen zu Gott zu beten.
I. Vater, verherrliche deinen Sohn (1-5)
Sehen wir uns Vers 1a an: “So redete Jesus, und hob seine Augen auf zum Himmel und sprach: Vater, die Stunde ist da.” Für Jesus war die Stunde der Leiden, der Schmerzen und der grausamen Kreuzigung gekommen. Er wusste, dass er am Kreuz als das Passalamm sterben sollte, wie Johannes der Täufer es in Kap. 1,29 bezeugt hatte: “Siehe, das ist Gottes Lamm, das der Welt Sünde trägt!” Es war die Zeit, in der er den Willen Gottes für die Erlösung der Menschheit vollbringen sollte. Menschlich gesehen war dies für Jesus die schmerzhafteste, traurigste und bitterste Zeit, in der er sich, obwohl er ohne Sünde war, der Ungerechtigkeit der Welt unterordnen musste. In dieser Lage betete Jesus (1b): “Vater, die Stunde ist da: verherrliche deinen Sohn, damit der Sohn dich verherrliche.” In vollem Vertrauen und voller Liebe betete Jesus zu seinem himmlischen Vater. Er war gewiss, dass Gott ihn verherrlichen würde, damit er Gott verherrlichen könnte. Gott zu verherrlichen bedeutet, der Welt die Retterliebe Gottes für die sündigen Menschen zu offenbaren.
Wie offenbarte Jesus Gottes Herrlichkeit? Jesus, der ohne Sünde war, betete und war bereit, Gottes Herrlichkeit durch seinen schmachvollen Tod am Kreuz zu offenbaren. Es ist für uns nicht so schwer zu sagen, dass wir Gott verherrlichen wollen, indem wir etwas, das uns lieb ist, für das Werk Gottes hingeben. Es ist auch nicht so schwer zu sagen, dass wir Gott durch unsere guten Taten oder durch unsere gute Leistung verherrlichen wollen. Aber es ist für niemanden leicht, Gott inmitten von Verleumdungen, Bedrängnissen und Missverständnissen zu verherrlichen. Wenn wir im praktischen Glaubensleben irgendein Problem haben, sei es im Studium, bei der Arbeit oder in Bezug auf unsere Gesundheit, dann denken wir schnell, dass wir zugrundegehen würden und dass es unmöglich sei, in solch einer Lage Gott zu verherrlichen. Wir denken, das wir erst dann, wenn unser dringendes Problem gelöst worden ist, etwas für die Ehre Gottes tun könnten.
Jesu Gebet: “Verherrliche deinen Sohn, damit der Sohn dich verherrliche” zeigt uns aber, welches das höchste Lebensziel aller Kinder Gottes sein soll. Unser Lebensziel besteht darin, Gott zu verherrlichen, gleich in welcher widrigen Lage wir uns auch befinden mögen. Solange wir in dieser Welt leben, werden wir gewollt oder ungewollt mit verschiedenen Problemen konfrontiert, die uns ängstlich machen oder bedrücken. Wenn wir auf die sündige geistliche Realität der Welt schauen, dann fragen wir uns, ob es sich überhaupt lohnt, für die Herrlichkeit Gottes zu leben. Darum lasst uns dafür beten, wie unser Herr Jesus, unabhängig von der gefallenen und sündigen Welt in jeder Lage für die Herrlichkeit Gottes zu leben.
Der fünfte Grundsatz der Reformation lautet: “Soli Deo Gloria” – Allein zur Ehre Gottes! Insbesondere Johann Sebastian Bach und Georg Friedrich Händel unterzeichneten die meisten ihrer Werke nicht mit ihrem eigenen Namen, sondern mit “Soli Deo Gloria”, weil sie durch Ihre Musik Gott verherrlichen wollten. Auch für uns ist es wichtig zu wissen, für wessen Ehre und zu wessen Verherrlichung wir leben und arbeiten. Gott segnet und gebraucht diejenigen, die für die Verherrlichung Gottes leben. In den zurückliegenden 30 Jahren des Werkes Gottes in Bonn gab es auch Zeiten von Missverständnissen und Bedrängnissen. Aber die Entscheidung von Gottes Knecht M. Peter, der Weltmission noch entschlossener zu dienen und an den Verheißungsworten Gottes, insbesondere an Mk 11,22 und Mk 6,37a festzuhalten, ermutigte viele Mitarbeiter, auch in Bedrängnissen dem Werk Gottes entschlossen zu dienen, so dass Gott dadurch verherrlicht wurde. Nach dem zweiten Weltkrieg hielten viele deutsche Intellektuelle trotz des Mauerbaus und trotz des Kalten Krieges an ihrer Vision fest, auf die Annäherung der beiden deutschen Staaten und einer möglichen Wiedervereinigung hinzuarbeiten. Gott segnete ihren nicht aufgebenden Geist, sowie die Gebete vieler Gläubigen, so dass genau heute vor 20 Jahren Gott durch die friedliche Wiedervereinigung Deutschlands verherrlicht wurde.
Das Gebet Jesu “Vater, verherrliche deinen Sohn, damit der Sohn dich verherrliche” soll auch unser Gebet und unser Lebensziel sein. Gott schenke jedem von uns das klare Lebensziel, unabhängig von der derzeitigen geistlichen Lage in Deutschland und unabhängig von unserer persönlichen Lage, auch in der Zeit von Prüfungen oder Sorgen, entschlossen für die Verherrlichung Gottes zu leben. Gott helfe uns, jede Woche 480 Hoffnungsträger durch das Zweierbibelstudium mit dem Wort Gottes zu dienen, so dass Gott alle 1.700 Universitäten in Europa pioniert und dieser Kontinent geistlich erweckt und noch einmal als missionaresendender Kontinent für die Verherrlichung Gottes gebraucht werden darf.
Sehen wir uns Vers 2 an: “Denn du hast ihm Macht gegeben über alle Menschen, damit er das ewige Leben gebe allen, die du ihm gegeben hast.” Dieser Vers begründet, warum der Sohn Gottes, Jesus, verherrlicht werden sollte. Jesus musste verherrlicht werden, um all denen, die an ihn glauben, das ewige Leben zu geben. Um den Seinen, die an ihn glauben und die ihm der Vater gegeben hat, das ewige Leben geben zu können, musste Jesus die Macht besitzen, die sogar alle Elemente des Todes zu besiegen vermag. Darum befreite Gott Jesus von den Fesseln des Todes und erweckte ihn von den Toten auf und gab ihm Macht und Gewalt, über Himmel und Erde und über alle Menschen zu herrschen. Vers 2b sagt: “damit er das ewige Leben gebe allen, die du ihm gegeben hast.” In unserer Zeit kursieren viele falsche Vorstellung über das ewige Leben. Das ewige Leben ist nicht das Leben, dass wir durch eigene Mühen und Anstrengungen erwerben könnten. Das ewige Leben ist vielmehr das Geschenk Gottes durch den Tod und die Auferstehung Jesu Christi. Das ewige Leben, dass wir durch Jesus Christus als das beste Geschenk Gottes erhalten haben, ermöglicht uns, ewig in Gottes Haus zu leben und täglich wahres, vollkommenes Glück zu genießen.
Sehen wir uns Vers 3 an: “Das ist aber das ewige Leben, dass sie dich, der du allein wahrer Gott bist, und den du gesandt hast, Jesus Christus, erkennen.” Jesus definiert hier das ewige Leben als das Erkennen des wahren Gottes durch seinen Sohn Jesus Christus. “Erkennen” meint hier nicht bloßes Wissen aufgrund der Vernunft, sondern eine persönliche Beziehung und tiefe Verbundenheit mit Jesus, wie der Weinstock und die Rebe. Ewiges Leben bedeutet nicht ein einfaches existieren, sondern ewige Gemeinschaft und Liebesbeziehung mit Gott. Jeder Mensch wird auf irgendeine Weise für immer existieren, die Frage aber ist, in welcher Beziehung zu Gott wir unsere Ewigkeit verbringen werden: bei Jesus, in dem herrlichen Reich Gottes oder in der ewigen Verdammnis und Trennung von Gott. Möge Gott uns helfen, nicht wie abgeschnittene Blumen in einer Vase lebendig tot zu sein, sondern mit der Quelle des Lebens, mit Jesus Christus, verbunden zu sein und in Jesus das ewige Leben zu genießen.
Sehen wir uns Vers 4 an: “Ich habe dich verherrlicht auf Erden und das Werk vollendet, das du mir gegeben hast, damit ich es tue.” Jesus vollendete Gottes Weltheilswerk, das ihm Gott zu tun gegeben hatte, indem er die Liebe Gottes, den Glauben an das Wort Gottes und die lebendige Hoffnung auf das Reich Gottes in die Herzen der Menschen einpflanzte. Um Gottes Mission zu erfüllen, trug Jesus unerträgliche Leiden und Missverständnisse. Aber er dachte nicht, dass er litt, sondern er dachte, dass Gott dadurch verherrlicht würde. Sehen wir uns Vers 5 an: “Und nun Vater, verherrliche du mich bei dir mit der Herrlichkeit, die ich bei dir hatte, ehe die Welt war.” Jesus betete hier, dass das Reich Gottes durch seinen Tod und seine Auferstehung wiederhergestellt würde. Jesus betete auch, dass die Schöpfungsordnung zwischen Gott und den Menschen wiederhergestellt würde. Er betete, durch seinen eigenen Tod am Kreuz das Reich Gottes und Gottes souveräne Herrschaft wiederherzustellen. Lob und Dank sei Jesus, der inmitten seiner unerträglichen Bedrängnisse und Leiden auf die Herrlichkeit Gottes schaute und mit Siegeszuversicht das Kreuz der Mission bis zum Ende trug und so Gottes Weltheilswerk vollendete. Gott helfe uns, diesem Vorbild Jesu zu folgen, so dass wir ein Segen für diese gottlose Welt sein und durch unser ganzes Leben bis zum Ende Gott verherrlichen können.
Unsere Missionare, die während der letzten 30 Jahre nach Bonn kamen, verzichteten auf ihre Lebenssicherheiten in Korea und kamen nach Deutschland, um Gott durch ihre selbstlose Hingabe zu verherrlichen und junge Studenten als Jünger Jesu aufzustellen. Missionarin Debora Chang traf vor Gott eine wertvolle Glaubensentscheidung, ihr Leben für die Weltmission hinzugeben und mit den Knechten Gottes und New Generation Missionaren zusammenzuarbeiten, statt ihre eigene Karriere als eine Musikerin zu verwirklichen. Gott möge diese Entscheidung, für die Verherrlichung Gottes zu leben, reichlich segnen und sie als einflussreiche Bibellehrerin und als eine der Dirigentinnen für unser Senfkornorchester kostbar gebrauchen. Ein junger Mann arbeitete als Geschäftsmann fleißig für seine eigene Ehre und träumte davon, seinen Namen Tag und Nach von vielen Großhandelshäusern leuchten zu sehen. Gott erbarmte sich über ihn, so dass er Jesus begegnen, die Gnade der Sündenvergebung und ein neues Leben als Hirte und Bibellehrer beginnen durfte. Missionarin Priska entschied sich, für die Verherrlichung Gottes eine gesegnete Hausgemeinde mit diesem Sünder zu gründen. Nun beten wir, dass wir dem Pionierungswerk an der Bonn-Rhein-Sieg-Hochschule für die Verherrlichung Gottes von ganzem Herzen dienen dürfen.
Gott helfe jedem von uns, eine persönliche Lebensentscheidung zu treffen und mit dem klaren Lebensziel zu leben, im Wintersemester durch unser Missions- und Hirtenleben an den übrigen Leiden Jesu teilzunehmen, junge Studenten als Jesu Jünger aufzustellen und so Gott zu verherrlichen.
II. Heilige sie in der Wahrheit (6-19)
Sehen wir uns Vers 6 an: “Ich habe deinen Namen den Menschen offenbart, die du mir aus der Welt gegeben hast. Sie waren dein, und du hast sie mir gegeben, und sie haben dein Wort bewahrt.” Nun betete Jesus für seine Jünger, die er während der vergangenen dreieinhalb Jahren aufgestellt hatte. Die Jüngererziehung war eine der wichtigsten Aufgaben Jesu. Durch die intensive persönliche Lebensgemeinschaft offenbarte Jesus seinen Jüngern viele göttliche Geheimnisse. Vor allem konnten die Jünger eine persönliche Beziehung zu Gott entwickeln und Gottes brennendes Hirtenherz und seinen Welterlösungsplan kennenlernen. Durch die geistliche Liebe Jesu und die Gemeinschaft mit ihm wurden die Jünger zu den Menschen mit der heiligen Mission Gottes verändert, die für die Herrlichkeit Gottes alles einsetzen wollten, koste es, was es wolle. Durch die tiefgehende Gemeinschaft mit Jesus glaubten die Jünger schließlich, dass alles, was Jesus sagte, von Gott gekommen war, und dass Jesus der Christus Gottes ist.
Sehen wir uns die Verse 11.12 an: “Ich bin nicht mehr in der Welt; sie aber sind in der Welt, und ich komme zu dir. Heiliger Vater, erhalte sie in deinem Namen, den du mir gegeben hast, dass sie eins seien wie wir. Solange ich in der Welt war, erhielt ich sie in deinem Namen, den du mir gegeben hast, und ich habe sie bewahrt, und keiner von ihnen ist verloren außer dem Sohn des Verderbens, damit die Schrift erfüllt werde.” Jesus betete für die Jünger, dass Gott sie vor der Welt bewahren und sie in seiner Liebe eins machen möge. Wenn wir die Evangelien lesen, sehen wir, dass die Jünger sich nicht von ganzem Herzen liebten, sondern oft miteinander konkurrierten. Sie waren sogar eifersüchtig und jeder wollte von Jesus mehr Liebe und Anerkennung als die anderen erhalten. Doch Jesus hielt diese Jünger nicht für hoffnungslose, unveränderliche Fälle, obgleich er viel litt um ihre Unzulänglichkeiten und ihre Unbußfertigkeit zu tragen und Gottes Wort der Wahrheit in ihre Herzen einzupflanzen. Jesus betete für die Jünger, dass sie, auch wenn sie ohne Vision Gottes mit Kleingeist immer nach dem leichten, bequemen Leben trachteten, als zukünftige Leiter wachsen würden, die der Weltmission dienten.
Wir denken manchmal, dass es die schwierigste Aufgabe der Welt sei, den jungen Studenten geistlich zu dienen. Wir denken schnell, dass sie zu hoffnungslos und unveränderlich wären. Aber Jesus dachte niemals so! Er betrachtete seine Jünger immer mit der Hoffnung Gottes und Vision Gottes. Wir sollen auch unsere Aufgabe als Hirten und Bibellehrer als die herrlichste Aufgabe betrachten, die man je bekommen kann und die Jesus uns in seiner Gnade anvertraut hat. Gott segne uns, in diesem Herbst mit Freude unsere Mission als Bibellehrer zu erfüllen und beharrlich für die jungen Menschen zu beten, so dass viele Studienanfänger von Beginn ihres Studiums an Jesus kennenlernen und zu Hirten und Bibellehrern für diese Generation heranwachsen können.
Sehen wir uns nun die Verse 15.16 an: “Ich bitte dich nicht, dass du sie aus der Welt nimmst, sondern dass du sie bewahrst vor dem Bösen. Sie sind nicht von der Welt, wie auch ich nicht von der Welt bin.” Jesus ging bald zum Vater, während seine Jünger in der Welt zurückbleiben mussten. Die Welt würde die Jünger hassen, so wie sie auch Jesus gehasst hatte, weil durch sie ihre Sünden aufgedeckt würden. Darum betete Jesus, dass Gott seine Jünger vor dem Bösen in der Welt bewahren möge, so dass sie in der Welt das Werk Gottes vollbringen und der Weltmission dienen würden. In Vers 17 betete Jesus: “Heilige sie in der Wahrheit; dein Wort ist die Wahrheit.” Jesus betete, dass Gott sie durch die Wahrheit heiligen, ja sie zu einem heiligen Volk Gottes aufstellen und gebrauchen möge. Warum betete Jesus mit diesem Anliegen? Es liegt daran, dass Gott, der uns berufen hat, heilig ist. Dieser heilige Gott will, dass wir ein geheiligtes Leben führen. Wir können uns heiligen, wenn wir am Wort der Wahrheit bleiben und uns in unserem Inneren verändern lassen. Ohne das Wort Gottes, das Wort der Wahrheit, hat der Mensch keinen Maßstab zu einem heiligen Leben. Ohne das Wort Gottes leben die Menschen orientierungslos in Furcht, Sorgen und unter der Sklaverei der Sünde.
Als Jesu Jünger müssen wir uns stets mit dem Wort der Wahrheit heiligen, so dass wir zu geistlich reifen Menschen heranwachsen und den guten Einfluss ausüben. Wir fragen uns, wie wir den Zeitgeist von Humanismus und Relativismus überwinden und in dieser sündigen Welt ein geheiligtes Leben führen können. Sehen wir uns Vers 17 noch einmal an: “Heilige sie in der Wahrheit; dein Wort ist die Wahrheit.” Das Wort Gottes hilft uns, den Willen und Maßstab Gottes für unser Leben immer tiefer zu erkennen und ein geheiligtes Leben für Gott zu führen. Jesus betet auch heute noch für uns, dass wir obwohl diese Welt so sündig, gottlos und rebellisch ist, als seine Kinder unser Leben heiligen, im Bilde Jesu wachsen und als Hirten und Bibellehrer für die intellektuellen jungen Menschen gebraucht werden können.
Unsere fünf Täuflinge haben in diesem Jahr eine kostbare Glaubensentscheidung für Jesus getroffen. Sie erfahren, dass es z. B. in der Schule nicht leicht ist, seinen Glaubensmittelpunkt und seine geistliche Identität festzuhalten. Aber indem sie treu durch das Bibelstudium Gottes Wort studieren hilft Gott ihnen, ihr Leben in der Wahrheit Gottes zu heiligen und als Bibellehrer und Bibellehrerinnen für die jungen Menschen dieser Generation heranzuwachsen.
Jesus hat uns in dieser Welt einen klaren Auftrag geben, Salz und Licht für die orientierungslosen Menschen zu sein. Darum brauchen wir stets das Wort Gottes in unsrem Herzen, damit wir als Gottes königliche Priesterschaft und als sein Volk von Hirten und Bibellehrern leben. Wir sind Heilige in dieser Welt, nicht weil wir ein perfektes Leben führen würden, sondern weil unser Herz dem HERRN Jesus geweiht ist. Gott segne uns, Gottes Herzenswunsch aufgrund von Esra 7,10 persönlich aufzunehmen, uns dem intensiven Bibelstudium zu widmen und als einflussreiche Bibellehrer wie Esra für diese Generation gebraucht zu werden. Gott helfe uns, durch Bibelstudium in der Wahrheit geheiligt und für die geistliche Erweckung dieses Landes und Kontinentes gebraucht zu werden.
III. Damit sie alle eins seien (20-26)
Sehen wir uns die Verse 20.21 an: “Ich bitte aber nicht allein für sie, sondern auch für die, die durch ihr Wort an mich glauben werden, damit sie alle eins seinen. Wie du, Vater, in mir bist und ich in dir, so sollen auch sie in uns sein, damit die Welt glaube, dass du mich gesandt hast.” In diesen Versen betete Jesus für alle Menschen in der ganzen Welt, dass sie Gott erkennen und nicht verlorengehen, sondern das ewige Leben haben. Jesu Herz ist die Weltmission, dass kein Mensch verlorengeht. Darum betete Jesus, dass sie alle eins sein mögen. Wenn die Gläubigen einander in Jesus lieben und eine Einheit bilden, erkennen die Menschen der Welt, dass Jesus der Sohn Gottes ist und dass die Gläubigen die heiligen Kinder Gottes sind. Gottes Ziel für die Einheit aller Gläubigen ist es, sich der Welt zu offenbaren, so dass die Welt glaubt, dass Gott Jesus in die Welt gesandt hat.
Gott segne uns, durch das Frühgebet und durch die Gebets- bzw. Einladungsstunden am Campus eine geistliche Einheit zu bilden, durch die Gott guten geistlichen Einfluss ausübt, so dass in diesem goldenen Herbst zahlreiche jungen Menschen und Studienfänger zum Bibelstudium kommen, Jesus begegnen und gerettet werden dürfen. Wenn wir ein einmütiges Gefäß des Gebetes und der Liebe bilden, wird Gott durch jede unserer Gruppen 120 Jünger Jesu aufstellen. Wenn wir einander in Jesus lieben und eine Einheit bilden, verliert der Teufel seine Macht, so wie die Finsternis dem Licht weichen muss.
Sehen wir uns Vers 24 an: “Vater, ich will, dass, wo ich bin, auch die bei mir seien, die du mir gegeben hast, damit sie meine Herrlichkeit sehen, die du mir gegeben hast; denn du hast mich geliebt, ehe der Grund der Welt gelegt war.” Zuletzt betet Jesus, dass alle Gläubigen seine Herrlichkeit sehen und mit ihm an seiner Macht und Herrlichkeit teilhaben können.
Für Jesus war das Gebet für die geistliche Einheit aller Gläubigen so wichtig, weil die Menschen der Welt dort, wo es Liebe in Jesus und geistliche Einheit gibt, durch die Gläubigen erkennen können, dass Jesus der Sohn Gottes ist und die Gläubigen Gottes Kinder und Gottes Volk sind. Weil Satan fleißig daran arbeitet, die Einheit der Kinder Gottes zu zerstören, ist es wichtig, dass wir geistlich wachsam bleiben und alle giftigen Pfeile des Satans mit der Hilfe Gottes zurückweisen können.
Heute haben wir durch das hohepriesterliche Gebet Jesu sein klares Lebensziel kennengelernt, durch seine Leiden und Kreuzestod Gott zu verherrlichen. Möge Gott auch jedem von uns eine klare Entscheidung schenken, unser Lebensziel festzumachen, Gott zu verherrlichen. Gott segne uns, dass wir im kommenden Wintersemester Gott verherrlichen können, vor allem indem wir an den übriggebliebenen Leiden Jesu teilnehmen und ein Jesu Schafherde weidendes Missions- und Hirtenleben führen. Gott helfe uns auch, mit Jesu hohepriesterlichem Gebet treu Fürbitte für die jungen Menschen einzulegen, so dass ihr Leben durch die Wahrheit des Wortes Gottes geheiligt und Deutschland als Hirtennation für Europa und die ganze Welt gebraucht wird.