Gottes ewiges Evangelium und Gericht

Offenbarung 14,1-20
Leitverse 14,6.7

„Und ich sah einen andern Engel fliegen mitten durch den Himmel, der hatte ein ewiges Evangelium zu verkündigen denen, die auf Erden wohnen, allen Nationen und Stämmen und Sprachen und Völkern. Und er sprach mit großer Stimme: Fürchtet Gott und gebt ihm die Ehre; denn die Stunde seines Gerichts ist gekommen! Und betet an den, der gemacht hat Himmel und Erde und Meer und die Wasserquellen!“

Wir danken Gott für das gesegnete Studium der Offenbarung. Durch Kapitel 13 hatten wir gesehen, dass der Satan den beiden Tieren teuflische Autorität verleiht, um die ganze Welt mit ihren Lügen zu verführen. Für die Gläubigen wird jene Zeit eine Zeit harter Prüfungen sein. Dennoch dürfen wir gewiss sein, dass Gott seinen souveränen Ratschluss erfüllt. Lasst uns in dieser Endzeit mit Geduld und Glauben der Heiligen alle Lügen und Angriffe des Teufels zurückweisen und gegenüber seinen Verführungen geistlich wachsam bleiben. Im heutigen Abschnitt, Offenbarung 14, wollen wir darüber nachdenken, wie wir in dieser Endzeit als Überwinder leben, dem Lamm folgen, Gott fürchten und ihm alle Ehre geben können. Lasst uns kennenlernen, wer unser Gott ist, der sein ewiges Evangelium auch in unserer Zeit bis an die Enden der Erde verkündigt, um die Menschen vor dem kommenden Gericht zu retten und ihnen in dieser Zeit der Verführungen seine Gnade zu schenken.

I. Das ewige Evangelium (1-13)

Heute drehen wir uns in unserem „360 Grad Panorama-Kino“ ein Stück weiter. Wir blicken auf die Stadt Jerusalem und sehen dort den Berg Zion, den Tempelberg. Sehen wir uns Vers 1 an: „Und ich sah, und siehe, das Lamm stand auf dem Berg Zion und mit ihm hundertvierundvierzigtausend, die hatten seinen Namen und den Namen seines Vaters geschrieben auf ihrer Stirn.“ Johannes sieht, dass unser Herr Jesus auf dem Berg Zion, also auf dem Tempelberg in Jerusalem steht, zusammen mit 144 Tausend. Wer sind diese und welche Eigenschaft haben sie? Im vorigen Kapitel hatten wir gesehen, dass sich die Menschen von den teuflischen beiden Tieren einschüchtern und verführen ließen, sodass sie sich das Zeichen des Tieres an ihre rechte Hand oder auf ihr Stirn machten. Ohne dieses Zeichen war kein Business möglich. Ohne dieses Zeichen war es scheinbar unmöglich zu überleben. Ohne dieses Zeichen schienen sie keine Zukunft zu haben. Doch schauen wir uns Vers 1b noch genauer an. Es gab eine große Schar von 144 Tausend Überwindern! Diese hatten den Namen des Lammes und den Namen des himmlischen Vaters auf ihrer Stirn geschrieben. Trotz des sündigen Drucks und der harten Bedrängnisse hatten diese das Tier nicht angebetet und sein Zeichen nicht angenommen. In Vers 5 werden sie „Erstlinge für Gott und das Lamm“ genannt. Sie stehen als siegreiche Überwinder, vereint mit Jesus, dem Lamm Gottes, auf dem Tempelberg. Wie ermutigend ist dieses Bild. Es zeigt uns, dass es sich wirklich lohnt, bis zum Ende Gott treu und geduldig zu folgen, statt uns der Welt und dem Zeitgeist anzupassen. In der Bibel finden wir viele ermutigende Beispiele für solche Überwinder. Durch das Bibelstudium des Buches Daniel haben wir kennengelernt, wie Daniel und seine Freunde inmitten der heidnischen Umgebung in Babylon dem Gott des Himmels die Treue hielten. Sie überwanden die Bedrohungen und Versuchungen des Götzendienstes. Daniels Freunde waren bereit, sogar in den Feuerofen zu gehen. Auch Daniel selbst schloss keinen Kompromiss und betete bei offenem Fenster dreimal am Tag zu dem lebendigen Gott. Als er verraten wurde, war er bereit, dafür in die Löwengrube zu gehen.

Wir denken auch an Esra. Nach der babylonischen Gefangenschaft war Esra einer von denen, die das Volk Israel zurück nach Jerusalem führten. Vor allem diente er seinem Volk mit dem Wort Gottes. Esra traf eine Entscheidung des Glaubens „Zurück zur Bibel“. Er richtete sein Herz auf das Bibelstudium, um alle Gebote und Satzungen Gottes in Israel zu lehren. Esras Hingabe, sein Gehorsam und sein Eifer für das Wort Gottes bewirkten die geistliche Erneuerung und Wiederherstellung des Volkes Gottes.

In einer Zeit, als die Amtskirche geistlich verdorben war, gab es einen Überwinder und Mann des Glaubens, Martin Luther, der sich nicht scheute, die Missstände beim Namen zu nennen. Durch seinen kompromisslosen geistlichen Kampf und schließlich durch seine Bibelübersetzung bereitete er die Reformation zur geistlichen Erneuerung der Kirche vor. In den Zeiten der Aufklärung und Renaissance (14-18 Jhdt.), wo die Menschen sich von Gott und der Kirche lossagten und den Menschen und die Wissenschaft in den Mittelpunkt stellten, waren es Männer des Glaubens wie Graf von Zinzendorf, August Herrmann Francke und Jakob Spener die Gott als Überwinder gebrauchte, um dem Volk mit dem Wort Gottes zu dienen und eine geistliche Erweckung zu bewirken. Im Dritten Reich unter den Nationalsozialisten, wo sich sogar die Amtskirche von den Irrlehren des Führers indoktrinieren ließ, waren Menschen der Bekennenden Kirche, wie Pastor Paul Schneider und Dietrich Bonhoeffer, die Überwinder, die Gott die Treue hielten und auf Leben und Tod das Wort Gottes verkündigten. Auch in unserer Zeit, in der gottloser Humanismus, Relativismus und Genderismus viele Menschen verführen, haben Knechte Gottes wie Dr. Samuel Lee, Prof. Peter Beyerhaus, Dr. Peter Chang die Bedrängnisse, Verleumdungen und Verfolgungen des Zeitgeistes überwunden, indem sie das Wort Gottes als Gottes Wort ohne Kompromiss verkündigten und so dem Zeitgeist widerstanden.

Diese Beispiele und auch die Schar der 144 Tausend, die nicht das Zeichen des Tieres angenommen hatten, sondern den Namen des Lammes und Gottes des Vaters auf ihrer Stirn geschrieben hatten, ermutigen uns sehr, ein seliges und einflussreiches Leben als Überwinder zu führen. Lernen wir ihren unerschütterlichen Glauben an Gott, ihre Standhaftigkeit und ihre Treue gegenüber Gott und Gottes Wort, sodass wir in dieser Endzeit mit dem Namen Jesu auf unserer Stirn das einflussreiche und siegreiche Leben der Überwinder führen dürfen.

Sehen wir uns die Verse 2 und 3 an: „Und ich hörte eine Stimme vom Himmel wie die Stimme eines großen Wassers und wie die Stimme eines großen Donners, und die Stimme, die ich hörte, war wie von Harfenspielern, die auf ihren Harfen spielen. Und sie sangen ein neues Lied vor dem Thron und vor den vier Gestalten und den Ältesten; und niemand konnte das Lied lernen außer den hundertvierundvierzigtausend, die erkauft sind von der Erde.“ Johannes erlebt hier die herrliche Uraufführung der himmlischen Chöre vereint mit der Schar der 144 Tausend! Wie ergreifend und beeindruckt muss dies gewesen sein! Habt ihr schon einmal ein Oratorium mit 144 Tausend Sängerinnen und Sängern gehört? Die Menschen auf Erden hörten den gewaltigen Chor vom Himmel her singen. Aber niemand konnte das Lied lernen – außer den 144 Tausend. Niemand besaß das Copyright, weder die Noten zu kopieren, noch in den Gesang einzustimmen. Hier sehen wir: nur wer durch die Wiedergeburt den Geist Gottes empfangen hat, kann mitsingen und Gott danken und ihn anbeten. Wer Jesu Geist nicht hat, der ist nicht sein. Wer die Bedeutung des Kreuzestodes Jesu und seiner bedingungslosen und vergebenden Liebe nicht erfahren hat, lebt noch gebunden an den Satan und kann Gott nicht ehren. Darum: komm heute zu Jesus. Trinke sein lebendiges Wasser. Schmecke seine unfassbar große Liebe, mit der er am Kreuz sein Leben gegeben und für Dich gebetet hat (Lk 23,34a): „Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun!“ Wer Jesus als das Lamm Gottes persönlich annimmt und mit Buße und Glauben zum Kreuz Jesu kommt, der wird gerettet! Der darf das neue Lied, das Lied der Überwinder, mit anstimmen.

Sehen wir uns die Verse 4 und 5 an: „Diese sind’s, die sich mit Frauen nicht befleckt haben, denn sie sind jungfräulich; die folgen dem Lamm nach, wohin es geht. Diese sind erkauft aus den Menschen als Erstlinge für Gott und das Lamm, und in ihrem Mund wurde kein Falsch gefunden; sie sind untadelig.“ Die 144 Tausend sind diejenigen, die ein unbeflecktes Leben geführt und dem Lamm gefolgt sind, wohin es geht! Sie gingen nicht hinaus, das Tier anzubeten, sondern sie blieben in der Gemeinde Gottes. Sie folgten nicht den Verlockungen der Welt, sondern folgten dem Lamm. Sie lebten nicht für ihren eigenen Erfolg oder für den eigenen Spaß, sondern gaben ihr Herz für das Bibelstudium und für die Zusammenarbeit im Werk Gottes. Sie suchten nicht das ihre, sondern die Gemeinschaft mit den Glaubensgeschwistern und bildeten die geistliche Einheit. Sie folgten dem Lamm, wohin es auch ging.

Denken wir an Apostel Paulus. Bevor er Jesus begegnete war er Saulus, ein kaltblütiger Christenverfolger. Als aber der auferstandene Christus ihm persönlich begegnete und ihn zur Buße und Umkehr führte, entschied er sich, fortan Jesus zu folgen, koste es, was es wolle. In Galater 2,20 bezeugt er: „Ich lebe, doch nun nicht ich, sondern Christus lebt in mir. Denn was ich jetzt lebe im Fleisch, das lebe ich im Glauben an den Sohn Gottes, der mich geliebt hat und sich selbst für mich dahingegeben.“ Mit solcher Entscheidung des Lebens gab Paulus sein neues Leben völlig hin, um der Weltmission zu dienen. Auf seinen Missionsreisen predigte er Juden und Heiden das allein selig machende Evangelium von Jesus. Obwohl er viele Widerstände und Verfolgungen erfahren musste, gab er nicht auf, der Weltmission zu dienen. Gott führte ihn bis nach Rom, wo er zwar in Ketten gebunden war, aber dennoch frei, in seiner eigenen Wohnung alle aufzunehmen, die zu ihm kamen und ihnen das Wort Gottes zu predigen. So diente er aus der Liebe zu Jesus allen Arten der Menschen mit dem Wort Gottes durch Zweiterbibelstudium-Teams! Und so eroberte das Wort Gottes das ganze Römische Reich und den europäischen Kontinent.

Möge Gott uns täglich mit seinem Wort stärken und ermutigen, unser Leben rein und unbefleckt zu halten, statt uns vom Zeitgeist beschmutzen und verführen zu lassen. Beten wir für unsere Kinder, Hoffnungsträger und die Nächste Generation, dass sie geistliche Überwinder sein dürfen, die sich nicht von den Irrlehren des Zeitgeistes verführen lassen, sondern dass sie Jesus, dem Lamm treu folgen, wohin er geht. Wir danken Gott für sein mächtiges Werk unter der Nächsten Generation. Obwohl der Satan sehr neidisch ist und sie versucht, angepasst an diese Welt zu leben, durften wir in diesem Jahr groß ermutigt werden durch die Glaubensentscheidungen unserer vier Täuflinge und fünf jungen Hirten. Möge Gott ihre Entscheidung segnen, dem Lamm zu folgen, wohin es geht und als Hirten, Bibellehrer und geistliche Leiter für das Werk Gottes gebraucht zu werden, hier in Deutschland und Europa, in der M-Welt und bis nach Cartagena, Kambodscha und Nord-Korea.

Sehen wir uns Vers 6 an: „Und ich sah einen andern Engel fliegen mitten durch den Himmel, der hatte ein ewiges Evangelium zu verkündigen denen, die auf Erden wohnen, allen Nationen und Stämmen und Sprachen und Völkern.“ Ein Engel verkündigt allen, die auf Erden wohnen das ewige Evangelium. Wir werden hier an Jesu Weltmissionsbefehl aus Markus 16,15 erinnert: „… Gehet hin in alle Welt und predigt das Evangelium aller Kreatur.“ Warum nennt der Engel das Evangelium ein ewiges Evangelium? „Ewig“ meint, für alle Zeit gültig und unveränderlich. Das „ewige Evangelium“ bezieht sich auf die unvergängliche, zeitlose und unveränderliche Botschaft von Gottes Erlösungswerk und seinem gerechten Gericht. Der Engel verkündet diese Botschaft allen Menschen auf der Erde, unabhängig von ihrer Nation, ihrem Stamm, ihrer Sprache oder ihrem Volk. Es ist Gottes Herz, dass alle Menschen das ewige Evangelium hören. Nur das ewige Evangelium öffnet den Menschen den Weg zur Buße, zur Rettung und zur Seligkeit. In Psalm 96,3.10 ruft der Psalmist: „Erzählet unter den Heiden von seiner Herrlichkeit, unter allen Völkern von seinen Wundern! … Sagt unter den Heiden: Der HERR ist König. Er hat den Erdkreis gegründet, dass er nicht wankt. Er richtet die Völker recht.“ Und Apostel Petrus bezeugt in 1.Petrus 1,25 (LUT 2017): „Aber das Wort des HERRN bleibt in Ewigkeit. Dies aber ist das Wort, welches euch als Evangelium verkündigt worden ist.“

Sehen wir uns Vers 7 an: „Und er sprach mit großer Stimme: Fürchtet Gott und gebt ihm die Ehre; denn die Stunde seines Gerichts ist gekommen! Und betet an den, der gemacht hat Himmel und Erde und Meer und die Wasserquellen!“ Mit großer Stimme ruf der Engel: „Fürchtet Gott und gebt ihm die Ehre!“ Eine grundlegende Eigenschaft des von Gott abgefallenen und versündigten Menschen ist es, dass er Gott nicht fürchtet und Gott nicht die Ehre gibt. Der Engel sprach weiter“: „denn die Stunde seines Gerichts ist gekommen!“ Die gefallenen Menschen wollen von einem Gericht Gottes nichts wissen. Am Campus sagen manche Studenten: „Gericht und Hölle sind eine Erfindung der Kirche, um den Menschen Angst einzujagen.“ Die Bibel aber spricht ganz klar, dass es ein Gericht und eine ewige Verdammnis geben wird. Paulus schreibt in Römer 1,18-21: „Denn Gottes Zorn wird vom Himmel her offenbart über alles gottlose Wesen und alle Ungerechtigkeit der Menschen, die die Wahrheit durch Ungerechtigkeit niederhalten. Denn was man von Gott erkennen kann, ist unter ihnen offenbar; denn Gott hat es ihnen offenbart. Denn Gottes unsichtbares Wesen, das ist seine ewige Kraft und Gottheit, wird seit der Schöpfung der Welt ersehen aus seinen Werken, wenn man sie wahrnimmt, sodass sie keine Entschuldigung haben. Denn obwohl sie von Gott wussten, haben sie ihn nicht als Gott gepriesen noch ihm gedankt, sondern sind dem Nichtigen verfallen in ihren Gedanken, und ihr unverständiges Herz ist verfinstert.“ Gott ist nicht nur der „liebe Gott“, er ist auch der gerechte Gott und der gerechte Richter. Durch alle Zeiten der Weltgeschichte hindurch hat Gott die Menschen gerufen und sie eingeladen, Buße zu tun, umzukehren und sich retten zu lassen durch den Glauben an Jesus Christus. Zu allen Zeiten verkündigt Gott sein ewiges Evangelium, damit die Menschen an das Erlösungswerk Jesu Christi am Kreuz glauben und dadurch Heilung von der Sündenmacht und das neue Leben erfahren. Denken wir über die Botschaften der drei Engel noch tiefer nach:

Erstens: Fürchtet Gott und gebt ihm die Ehre

Das grundlegende Problem des gefallenen Menschen ist die fehlende bzw. mangelnde Gottesfurcht. Als die Menschen im Paradies Gott nicht fürchteten und Gott sogar für einen Lügner hielten, kam es zum Sündenfall. In der Folge mussten sie das Paradies verlassen. Alle Menschen leben daher von Geburt an in einer zerbrochenen Beziehung zu Gott und stehen sogar unter dem Gericht Gottes. Gott aber hat die Initiative ergriffen und durch das Kommen Jesu Christi, des verheißenen Messias, unsere ausweglose Lage der Trennung und Beziehungslosigkeit zu Gott, beendet! Joh 3,16 sagt: „Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben.“ Wer sich durch den Glauben an Jesus Christus mit Gott versöhnen lässt, der erfährt Frieden mit Gott. Der erfährt Gottesfurcht in seinem Herzen und das selige neue Leben zur Ehre und Verherrlichung Gottes.

Zweitens: Babylon ist gefallen.

Der zweite Engel kündigt hier den Fall Babylons an (8): „Sie ist gefallen, sie ist gefallen, Babylon, die große Stadt; denn sie hat mit dem Zorneswein ihrer Hurerei getränkt alle Völker.“ In den Kapiteln 17.18 werden wir darüber noch tiefer studieren. Hier heißt es, dass Babylon mit ihrem Wein und ihrer Unzucht alle Völker getränkt hat. Wir erfahren, wie sehr die Welt in Verderbtheit und moralischem Verfall steht, weil sie die guten Ordnungen Gottes verworfen und ihre eigenen Regeln und Gesetzte aufgestellt hat.

Drittens: Warnung vor dem Tier und seinem Zeichen

Die Botschaft des dritten Engels lautet (9b-11): „Wenn jemand das Tier anbetet und sein Bild und nimmt das Zeichen an seine Stirn oder an seine Hand, der wird von dem Wein des Zornes Gottes trinken, der unvermischt eingeschenkt ist in den Kelch seines Zorns, und er wird gequält werden mit Feuer und Schwefel vor den heiligen Engeln und vor dem Lamm. Und der Rauch von ihrer Qual wird aufsteigen von Ewigkeit zu Ewigkeit; und sie haben keine Ruhe Tag und Nacht, die das Tier anbeten und sein Bild und wer das Zeichen seines Namens annimmt.“ Dieser Engel warnt mit lauter Stimme davor, das Tier anzubeten und sein Zeichen anzunehmen. Denn dies führt unweigerlich dazu, dass Gottes Zorn und ewige Qual über diesen Menschen kommt.

Die Botschaften der drei Engel rufen uns Gläubige dazu auf, das ewige Evangelium zu verkündigen. Dies ist unsere wichtigste Aufgabe in dieser Endzeit. In dieser Zeit ist die Stimme des Feindes sehr laut. Der Teufel verführt die Völker mit seinen Lügen. Darum ist es unsere wichtigste Aufgabe, inmitten einer chaotischen und abgefallenen Welt das ewige Evangelium zu verkündigen und Gottes Herrschaft in den Herzen der Menschen aufzurichten. Die Botschaft, die Gott auch in unserer Zeit verkündigen lässt, lautet:

1) Fürchtet Gott und gebt ihm die Ehre!
2) Tut Buße, denn die Stunde seines Gerichts ist gekommen
3) Betet Gott den Schöpfer an, der Himmel und Erde, Meer und Wasserquellen gemacht hat

Zahlreiche Propheten und Knechte Gottes haben zu ihren Lebzeiten das ewige Evangelium Gottes ohne Kompromiss verkündigt, koste es, was es wolle. Denken wir an den Propheten Jesaja. Trotz aller Widerstände verkündigte er seinem Volk die Botschaft Gottes ohne Kompromiss. Gott stand auf seiner Seite und offenbarte sich ihm als der heilige lebendige Gott, der auf dem Thron sitzt und regiert. Jesaja durfte sehen, dass alle Lande voll von der Ehre Gottes sind! So konnte er in den schwierigsten Zeiten standhaft bleiben und trotz Verwerfungen und Ablehnungen Gottes Mission bis zum Ende erfüllen. Obwohl das Volk nicht auf ihn hörte, sah Jesaja die Erfüllung von Gottes Ratschluss voraus und verkündigte zahlreiche Verheißungen über den künftigen Messias.

Lesen wir noch einmal Vers 7: „Und er sprach mit großer Stimme: Fürchtet Gott und gebt ihm die Ehre; denn die Stunde seines Gerichts ist gekommen! Und betet an den, der gemacht hat Himmel und Erde und Meer und die Wasserquellen!“ Dieser Vers ermutigt und ermahnt uns Gläubige, in dieser Endzeit nicht verführt vom Zeitgeist zu leben, sondern mit unserem neuen Leben Gott und Gottes Werk zu dienen. So wie der Engel Gottes mit großer Stimme sprach, dürfen auch wir mit dem Herzen Gottes die klare Botschaft verkündigen: „Fürchtet Gott! Gebt ihm die Ehre! Die Stunde seines Gerichts ist gekommen! Betet den an, der Himmel und Erde und Meer und die Wasserquellen gemacht hat!“ Statt uns zu verstecken oder furchtsam in einer Ecke zu bleiben, dürfen wir aufstehen. Aufstehen für Jesus! In Lukas 21,28 sagte unser Herr Jesus: „Wenn aber dieses anfängt zu geschehen, dann seht auf und erhebt eure Häupter, weil sich eure Erlösung naht!“ Sehen wir auf Jesus, den Anfänger und Vollender des Glaubens, der obwohl er hätte Freude haben können, das Kreuz erduldete und die Schande gering achtete und sich gesetzt hat zur Rechten des Thrones Gottes. Gedenkt an den, der so viel Widerspruch gegen sich von den Sündern erduldet hat, damit ihr nicht matt werdet und den Mut nicht sinken lasst.“ (Hebr 12,2.3)

Sehen wir uns Vers 13 an: „Und ich hörte eine Stimme vom Himmel zu mir sagen: Schreibe: Selig sind die Toten, die in dem Herrn sterben von nun an. Ja, spricht der Geist, sie sollen ruhen von ihrer Mühsal; denn ihre Werke folgen ihnen nach.“ In Vers 11 hatten wir gelesen, dass diejenigen, die das Tier angebetet hatten, keine Ruhe haben Tag und Nacht. Wieviel anders aber die Heiligen! Sie haben in dieser Welt trotz aller Bedrängnisse Gott gedient. Sie haben Gottes Gebote und ihren Glauben an Jesus treu bewahrt. Sie, die in dieser Welt so sehr verachtet und grausam verfolgt wurden, ja die oftmals keine Bleibe und keine Ruhe finden konnten, sie werden am Ende ruhen von ihrer Mühsal – und ihre Werke folgen ihnen nach! All ihre Hingabe für den Herrn, ihr Eifer für die Weltmission, waren weder vergeblich noch werden sie vergessen. Sie haben bleibenden Wert in Gottes Heilsgeschichte und werden vor Gott anerkannt. Vers 13b sagt: „Denn ihre Werke folgen ihnen nach!“ Die Werke von Martin Luther und Jan Hus folgen ihnen nach bis auf den heutigen Tag. Die Werke von August Herrmann Francke folgen ihm nach bis heute. Die Werke von Georg Müller und D L Moody folgen ihnen nach. In dieser Welt dürfen wir bis zum letzten Atemzug unser neues Leben in Christus einsetzen, um sein Reich zu bauen. Wir haben das Privileg, der Campusmission, der Online-Mission, der M-Mission und vor allem dem Werk der Jüngererziehung zu dienen. Gottes Knecht Missionar Peter und Missionarin Sarah denken nicht an Ruhestand oder Aufhören, sondern geben sich seit mehr als 44 Jahren für das Werk Gottes in Bonn, und für die DE, EU und M-Mission selbstlos hin. Ihre Werke folgen ihnen nach – durch die zweite, dritte und viele weitere Generationen.

Vergangenen Donnerstag vor genau einem Jahr ging meine Mutter in die ewige Heimat. Bis zuletzt hatte Gott ihre Füße als eine Freudenbotin gebraucht, um ihren Mitmenschen mit dem Wort Gottes zu dienen. Nun darf sie ruhen von all ihrer Mühsal und ihre Werke des Glaubens, vor allem, dass sie ihre drei Kinder für die Mission Gottes zur Verfügung stellte, folgen ihr nach. Alle diese zahlreichen Vorbilder des Glaubens ermutigen uns sehr. Sie fordern mich heraus, mein Leben und meine Hausgemeinde für das Werk Gottes und für die Weltmission bis zum Ende zur Verfügung zu stellen. Frisch und fröhlich darf ich mein Leben einsetzen, um Gott zu dienen, seinen Namen zu verherrlichen und sein ewiges Evangelium mit den jungen Menschen zu teilen, an der Hochschule Rhein-Sieg, in Ostdeutschland, Osteuropa und bis in die M-Welt.

Danken wir Gott, dass er uns in diesem Abschnitt ermutigt hat, als Überwinder zu leben, auf deren Stirn der Name des Lammes und seines Vaters steht. Wie gesegnet sind wir, in dieser Endzeit unser Leben für die Verkündigung des ewigen Evangeliums einsetzen zu dürfen – bis an die Enden der Erde. Beten wir, im Wintersemester durch 10.000 ZBS-Teams die Umgebung zu bereiten, dass viele junge Studierende Gott begegnen, ihn ehren und anbeten und ein neues Leben für den Ratschluss Gottes führen dürfen. Beten wir, dass unsere Nächste Generation, unsere jungen Hirten und Hoffnungsträger als selige Menschen von Gott gebraucht werden, die Gott fürchten und ehren und für die Verkündigung des ewigen Evangeliums bis in die M-Welt gebraucht werden dürfen.

II. Gottes Ernte und Gericht (14-20)

In diesen Versen geht es um die zukünftige Ernte und Gottes Gericht. Lesen wir die Verse 14-16: „Und ich sah, und siehe, eine weiße Wolke. Und auf der Wolke saß einer, der gleich war einem Menschensohn; der hatte eine goldene Krone auf seinem Haupt und in seiner Hand eine scharfe Sichel. Und ein andrer Engel kam aus dem Tempel und rief dem, der auf der Wolke saß, mit großer Stimme zu: Setze deine Sichel an und ernte; denn die Zeit zu ernten ist gekommen, denn die Ernte der Erde ist reif geworden. Und der auf der Wolke saß, setzte seine Sichel an die Erde und die Erde wurde abgeerntet.“ Diese Verse berichten von der großen Ernte. Stellen wir uns ein großes Getreidefeld vor. Da steht der Weizen mit goldreifen Ähren und der Bauer geht jeden Tag hinaus und schaut, ob die Körner schon voll ausgereift sind. Zwischen den Getreidehalmen sind auch hier und dort stachelige Disteln und wuchernde Unkräuter gewachsen. Diese konnte der Bauer nicht einfach entfernen, weil sonst zu viel von dem guten Getreide verloren gegangen wäre. Aber wenn der Tag der Ernte gekommen ist, dann setzt der Bauer seine Sichel an und erntet alles ab. Jetzt wird die gute Frucht vom Unkraut; und die Spreu vom Weizen getrennt. Die Ernte ist hier dem Gericht gleich. Gott hat mit dem Gericht gewartet, damit die Menschen noch umkehren, Buße tun und gerettet werden konnten. Aber diese Zeit ist befristet. Am Tag der Ernte, am Tag des Gerichtes Gottes, wird die Frucht eingebracht und die Spreu und das Unkraut verbrannt!

Sehen wir uns die Verse 17-20 an: „Und ein andrer Engel kam aus dem Tempel im Himmel, der hatte ein scharfes Winzermesser. Und ein andrer Engel kam vom Altar, der hatte Macht über das Feuer und rief dem, der das scharfe Messer hatte, mit großer Stimme zu: Setze dein scharfes Winzermesser an und schneide die Trauben am Weinstock der Erde, denn seine Beeren sind reif! Und der Engel setzte sein Winzermesser an die Erde und schnitt die Trauben am Weinstock der Erde und warf sie in die große Kelter des Zornes Gottes. Und die Kelter wurde draußen vor der Stadt getreten, und das Blut ging von der Kelter bis an die Zäume der Pferde, tausendsechshundert Stadien weit.“

In diesen Versen wird die Traubenernte, bei der alle Trauben in der Kelter zertreten werden, mit dem kommenden schrecklichen Gericht über Israel und über die ganze Welt verglichen. Bei diesem Gericht wird das scharfe Winzermesser von dem Engel angesetzt, alle Trauben am Weinstock geerntet und in die große Kelter des Zornes Gottes geworfen. Der Saft der Trauben wird hier mit Blut verglichen, welches bis an die Zäume der Pferde stehen wird, 1.600 Stadien weit! Dieses Gericht zeigt drastisch auf, wie schrecklich Gottes Gericht sein wird. Die Menschen, die dem Tier gefolgt und sein Zeichen angenommen haben, werden dem Gericht Gottes nicht entkommen können. Die Menschen, die für ihr Ego, ihre Lust, ihren Bauch und ihre Ehre gelebt haben, statt Gott dem HERRN die Ehre zu geben, sie alle müssen im Zorngericht Gottes zertreten werden, wie die reifen Trauben in der Kelter.

Der heutige Text hat kein „happy end!“ Der Text ermahnt uns, hier und heute Buße zu tun, solange Gott noch Gnadenzeit schenkt. Denn der Tag des Gerichtes Gottes wird kommen plötzlich wie ein Dieb in der Nacht. Wir dürfen Gottes Langmut und Geduld nicht ausnutzen. Nur wer Buße tut und Frieden mit Gott durch das Blut Jesu schließt, wird gerettet. Wir Gläubige, die wir die wunderbare Rettungsgnade Gottes schmecken und erfahren durften, haben die dringliche und auch schönste Aufgabe, die Botschaft Gottes, das ewige Evangelium dieser Generation und dieser Welt zu verkündigen. Das ist das seligste Leben wofür Gott uns geschaffen hat. Lasst uns darum nicht geistlich schläfrig oder selbstzufrieden leben, sondern unsere Komfortzone verlassen und hingehen, zum Campus und an die 1700 Unis in Deutschland und Europa, in die M-Welt und bis an die Enden der Erde. Jesus begleitet uns mit seiner Verheißung (Mt 28,20b): „Siehe, ich bin bei euch alle Tage, bis an der Welt Ende!“

Heute haben wir gelernt, dass es das seligste und glücklichste Leben ist, dass der Name des Lammes auf unserer Stirn geschrieben steht und wir mit großer Freude in den himmlischen Lobgesang der 144.000 einstimmen dürfen. Lasst uns Überwinder sein, die treu und standhaft inmitten dieser Endzeit dem Beispiel der unzähligen Glaubensvorfahren folgen und bis zum seligen Gewinn das ewige Evangelium verkündigen: „Fürchtet Gott und gebt ihm die Ehre; denn die Stunde seines Gerichts ist gekommen! Und betet den an, der gemacht hat Himmel und Erde und Meer und die Wasserquellen!“ Lasst uns das selige Leben der Überwinder führen, indem wir mit dem Wort Gottes, besonders mit Hesekiel 37,10 und Apg 1,8 leben und durch ZBS-Teams das ewige Evangelium am Campus verkündigen – in Deutschland, Europa, in der M-Welt und bis an die Enden der Erde.

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