Die zweite Missionsreise des Paulus (Der Ruf nach Mazedonien)
Apostelgeschichte 15,36 – 16,40
Leitvers 16,9
„Und Paulus sah eine Erscheinung bei Nacht: Ein Mann aus Mazedonien stand da und bat ihn: Komm herüber nach Mazedonien und hilf uns!“
Dank sei dem Herrn, dass er GLEF 2023 reichlich gesegnet hat. Wir durften das ganze Buch Daniel gemeinsam durchstudieren und sehen, wie unsere nächste Generation als Diener des Wortes Gottes und als globale geistliche Leiter gewachsen sind. In der vergangenen Woche durften wir den Weltmissions-Befehl Jesu neu hören und unseren Geist für das Bilden von Zweierbibelstudium-Teams für die geistliche Wiedererweckung und den Bau von Stützpunkten für die M-Mission erneuern. Nun dürfen wir als die Zeugen Jesu zum Campus zu gehen, das Wort Gottes verkündigen und so für die geistliche Wiedererweckung gebraucht werden.
In unserer heutigen Lektion wollen wir Apostel Paulus auf die zweite Missionsreise begleiten. Nach der Apostelversammlung in Jerusalem brach er abermals auf, um die jungen Gläubigen zu besuchen und sie mit dem Wort Gottes zu stärken. Gott führte ihn über Kleinasien hinaus nach Europa, wo ein neuer Abschnitt der Missions-Geschichte begann. Gottes Werk begann in der römischen Kolonie Philippi durch eine Frau Lydia, die als Erste Jesus aufnahm. So durfte er unter viel Kampf den Grundstein für die Europa-Mission legen. Lasst uns heute das Wirken Gottes für die Europa-Mission kennenlernen und wie Paulus unabhängig von den Bedingungen dem Werk der Weltmission durch das Bilden von ZBS-Teams siegreich dienen.
1. Komm herüber nach Mazedonien und hilf uns (15,36 – 16,10)
Sehen wir uns Vers 36 an: „Nach einigen Tagen sprach Paulus zu Barnabas: Lass uns wieder aufbrechen und nach unseren Brüdern sehen in allen Städten, in denen wir das Wort des Herrn verkündigt haben, wie es um sie steht.“ Nachdem Paulus und Barnabas an der Apostelversammlung in Jerusalem teilgenommen und die wichtige Integration der Heiden in die christliche Gemeinschaft bewirkt hatten, konnten sie nicht länger ruhig bleiben. Paulus wollte so schnell wie möglich aufbrechen und seine Hoffnungsträger besuchen und nach ihnen sehen. Er hatte ein brennendes Hirtenherz, so dass er nicht lange untätig bleiben konnten.
Allerdings gab es bei der Vorbereitung der Reise einen ernsthaften Konflikt zwischen den Missionaren. Sie konnten sich nämlich nicht einigen, ob sie Johannes Markus mitnehmen sollten oder nicht. Barnabas war der Meinung, dass man ihn wieder aufnehmen sollte, auch wenn er mal schwach geworden war. Er wollte ihm mit der Hoffnung Gottes dienen, bis er zu einem hervorragenden Jünger Jesu gewachsen wäre. Paulus aber wollte jemanden, der sie einmal im Stich gelassen hatte, nicht einfach so wieder aufnehmen. Er merkte, dass Johannes noch Zeit braucht, um wieder stark zu werden. Nach heftigem Streit bildeten sie schließlich zwei Missionsreiseteams.
Barnabas ist mit Johannes Markus zusammen nach Zypern gereist. Über dieses Team erfahren wir in der Bibel nicht viel. Barnabas taucht in der Apostelgeschichte nicht mehr auf. Johannes Markus finden wir allerdings später wieder als er Paulus in Rom im Gefängnis begleitete (Kol 4,10). Er ist später zu einem nützlichen Mitarbeiter geworden.
Paulus wählte als seinen Mitarbeiter Silas aus, der aus Jerusalem gekommen war und der voller Missionsgeist war. Schon in Jerusalem hatte er sein Leben für den Namen Jesu eingesetzt. Er war auch begeistert für das Werk Gottes unter den Heiden, so dass er in Antiochia blieb. Paulus suchte solch einen Mitstreiter, der bereit war, alles für Jesus einzusetzen. Zusammen sind sie nach Kleinasien aufgebrochen. Dort haben sie die Städte Derbe, Lystra, Ikonion besucht, die sie auf der ersten Missionsreise pioniert hatten.
Sehen wir uns Kapitel 16 Vers 1 an. „Er kam auch nach Derbe und Lystra, und siehe, dort war ein Jünger mit Namen Timotheus, der Sohn einer jüdischen Frau, die gläubig war, und eines griechischen Vaters.“ Paulus fand einen jungen Mann mit Namen Timotheus, den er einlud, ihn auf der Missionsreise zu begleiten. Timotheus war wahrscheinlich auf der ersten Missionsreise zum Glauben an Jesus gekommen und hatte einen guten Ruf unter den Gläubigen. Er kannte die Verfolgung und war bereit, alles für Jesus einzusetzen. Er hatte eine jüdische Mutter und einen griechischen Vater, war aber noch nicht beschnitten worden. Paulus hat ihn beschnitten, nicht weil es notwendig war, sondern damit er auch von den Gläubigen in Kleinasien akzeptiert werden konnte. Als Sohn einer jüdischen Mutter war Timotheus offiziell ein Jude. Er lernte durch die Beschneidung, seinem Lehrer Paulus zu gehorchen und sein Herz zu beschneiden, damit er für die Mission Gottes gebraucht werden konnte.
Es ist sehr ermutigend, dass unsere nächste Generation wie Timotheus bereit sind, den Gehorsam des Glaubens zu lernen und sich selbst zu verleugnen, um für Gottes Werk zusammenzuarbeiten. So haben sie gelernt, vom frühen Morgen an den Tag mit dem Wort Gottes zu beginnen. Sie wirken auch für die Online-Mission aktiv zusammen. Letzte Woche durften sie eine Missionsreise mit dem Knecht Gottes in die Benelux-Länder unternehmen und lernen, demütig zusammenzuarbeiten. So dürfen sie als einflussreichen Mitarbeiter wie Timotheus heranwachsen und in dem Werk Gottes gebraucht werden.
Die Einladung von Timotheus war ein wichtiger Schritt für Paulus, um dem Jüngererziehungswerk zu dienen. So hat er auch den neuen Gemeinden geholfen, aktiv an der Weltmission teilzunehmen. In der Tat wurde Timotheus ein sehr einflussreicher Mitarbeiter, von dem Paulus sagte, dass er ganz seines Sinnes sei und der z.B. als Gemeindeleiter in Ephesus gebraucht wurde.
Die Verse 4 und 5 sagen: „Als sie durch die Städte zogen, übergaben sie ihnen die Beschlüsse, die von den Aposteln und Ältesten in Jerusalem gefasst worden waren, damit sie sich daran hielten. Da wurden die Gemeinden im Glauben gefestigt und nahmen täglich zu an Zahl.“ Die Botschaft der Gemeinde in Jerusalem war: „Ihr seid rechtmäßige Gläubige. Willkommen in dem Herrn. Ihr müsst euch nicht beschneiden lassen, sondern wir nehmen euch so als Brüder auf! Wir bitten euch nur, dass ihr euch vom Blut und von Befleckung rein haltet, weil so etwas viele von den jüdischen Geschwistern nicht akzeptieren können.“ Dieser Zuspruch war eine große Stärkung und Ermutigung für diese Gemeinden, die daraufhin täglich wuchsen.
Paulus und das Missionsreiseteam wollten nun weiter an die Westküste in Richtung der Provinz Asien ziehen, was ihnen aber der Geist des Herrn nicht zuließ. Doch auch nach Norden konnten sie nicht gehen. Immer wieder wurden sie gehindert. Schließlich kamen sie in die Hafenstadt Troas an. Sie mussten sich gefragt haben, was Gottes Wille ist. Lesen wir Vers 9 gemeinsam: „Und Paulus sah eine Erscheinung bei Nacht: Ein Mann aus Mazedonien stand da und bat ihn: Komm herüber nach Mazedonien und hilf uns!“ Als Paulus diesen Traum gehabt hatte, war ihm schlagartig klar, was die Führung Gottes war, nämlich nach Mazedonien zu gehen. Gottes Plan war, sie für die Europa-Mission zu gebrauchen. Von da an suchten sie eine Gelegenheit, wie sie übersetzen könnten. Schließlich haben sie ein Schiff gefunden und sind von Troas über Samotrake und Neapolis nach Philippi gereist.
Gottes Werk ist das Werk des Heiligen Geistes. Gottes Plan war die Europa-Mission. Obwohl Paulus selbst aus Kleinasien stammte und hier schon erfolgreich gewirkt hatte, wolle Gott ihn für die Europa-Mission gebrauchen. Dies zeigt, dass Gott eine große Hoffnung und Vision hatte, nämlich zuerst Europa zu evangelisieren und dann von Europa aus die ganze Welt mit dem Evangelium zu erreichen. Tatsächlich hat Gott angefangen von der Missionsreise des Paulus Europa innerhalb von wenigen Jahrhunderten zu einem christlichen Kontinent verändert.
Heute ist Europa allerdings wieder zu einem Missionsfeld geworden. Letzte Woche waren unsere nächste Generation auf Missionsreise in Belgien und haben gesehen, wie sehr säkularisiert das Land ist. In Belgien gibt es noch offiziell 75% Christen, fast ausschließlich Katholiken. Aber sie sind sehr verweltlicht. Mittlerweile stellen die Muslime 8% der Bevölkerung und sind in der Stadt Brüssel sogar die größte religiöse Gemeinschaft. Die einstige protestantische Hochburg Niederlande zählt heute 15% Protestanten und 25% Katholiken, während mehr als 50% der Menschen konfessionslos sind. Wir dürfen aber Vers 9 hören: „Komm herüber und hilf uns!“ Gott hat Hoffnung, die geistlichen Mauern in Europa gemäß Nehemia 2,17 wieder zu bauen und Europa geistlich wiederzuerwecken und als Missionare-sendenden Kontinent für die Weltmission gebraucht zu werden.
„Komm herüber nach Mazedonien und hilf uns!“ lehrt uns etwas über die verzweifelte Lage der Menschen, die ohne Jesus und ohne Glauben an das Evangelium leben. Sie sind immer auf der Suche, aber sie können weder den Sinn des Lebens noch die Errettung finden. Die Bibel sagt, dass sie ohne Jesus ewig verloren gehen. Augustinus sagte aus Erfahrung seines gottlosen Lebens heraus: „Unruhig ist das Herz, bis es ruht, Gott, in dir.“ Auf gleiche Weise sind die Menschen immer auf der Suche und warten auf die Knechte Gottes, die ihnen das Heil verkündigen.
M. Peter und viele Missionare hörten diesen Ruf aus Europa: „Komm herüber und hilf uns.“ Darum gaben sie ihre Heimat, ihre Sicherheit, ihr Möglichkeiten in Korea auf und kamen nach Europa, um den jungen Menschen durch das Zweierbibelstudium zu dienen. Weil sie der Berufung Gottes gehorchten, konnte Gott mächtig wirken und das Werk Gottes unter den Studenten in Deutschland und Europa beginnen. In den letzten Jahren hörte M. Peter auch den Ruf der nächsten Generation. Viele sahen nur äußerlich ihr Verlangen nach Spaß und ihrem eigenen Willen. Aber er hörte ihren inneren Seelenschrei, wie sie wirklich zu den Knechten Gottes heranwachsen könnten. Er sammelte die Leiterkandidaten für GLEF und half ihnen, das Wort Gottes tiefgehend zu studieren. Durch tiefgehendes Bibelstudium wurden sie mobilisiert und zugerüstet, als globale geistliche Leiter für diese Generation zu wachsen.
M. James hörte den Ruf der Menschen in Türkei: „Komm herüber und hilf uns.“ Menschlich gesehen ging es ihm gut. Er hatte eine Familie gegründet und sein eigenes Haus gebaut. Aber er gehorchte der Berufung Gottes und ging nach Istanbul, um dort den Studenten durch das Bibelstudium zu helfen. Wegen dieser Entscheidung erfuhr er viele Schwierigkeiten. Aber Gott hat ihn und seine Hausgemeinde bis heute sehr kostbar gebraucht, die Grundlage für die M-Mission zu legen.
Die meisten Studenten sehen äußerlich stark und stolz aus. Nicht wenige tun so, als ob sie auch ohne Gott gut zurechtkommen würden. Aber in ihrem tiefen Herzen sind viele verzweifelt und sehnen sich nach jemandem, der herüberkommt und ihnen geistlich hilft. Isabel sehnten sich nach jemandem, der sie aufsuchte und Zweierbibelstudium mit ihr führen würde. Darum war sie sehr dankbar, dass sie am Campus angesprochen und eingeladen wurde. Lasst uns den Ruf der Studenten in Deutschland und Europa hören, dass wir zu ihnen herüberkommen und ZBS-Teams mit ihnen bilden.
2. Gottes Werk in Philippi (11-40)
Philippi war eine Stadt im 1. Bezirk von Mazedonien, eine römische Kolonie. Die Menschen dort waren stolz darauf, Römer zu sein. Hier gab es keine Synagoge. Doch hatten die Missionare gehört, dass einige Leute am Fluss zusammen beteten. Darum gingen sie am Sabbat dorthin und fanden einige, die dort zusammenkamen. In seinem Traum hatte Paulus einen Mann aus Mazedonien gesehen. Aber hier gab es nur Frauen. Er hätte enttäuscht sein können. Als Jude war Paulus gewohnt, gar nicht mit Frauen zu sprechen. Aber Paulus überwand seine jüdische Voreingenommenheit und begann das Bibelstudium mit diesen Frauen. Es schien sehr klein zu sein, aber doch gab es eine Person, die zuhörte. Es war Lydia. Sie war gottesfürchtig, eine Geschäftsfrau aus Kleinasien. Sie hörte genau zu und Gott tat ihr das Herz auf. Sie kam zum Glauben an Jesus, ließ sich taufen und bat Paulus, in ihr Haus zu kommen. Paulus ging in das Haus von Lydia, das über viele Jahre der Treffpunkt der Gemeinde wurde.
Diese Begebenheit lehrt uns, dass wir das Krippenwerk nicht verachten sollen. Unser Zweierbibelstudium mit einem Hoffnungsträger oder ein Einladungswerk am Campus oder im Wohnheim sieht oft sehr gering aus. Oftmals sehen wir keine unmittelbare Veränderung. Aber wir dürfen wissen, dass jedes Zweierbibelstudium eine wichtige Begebenheit in der Geschichte Gottes ist, weil Gott dadurch eine historische Person wie Lydia aufstellt. Gott wirkt durch sein Wort und beginnt dadurch sein Rettungswerk im Leben eines Menschen, sogar einer ganzen Fakultät, einer Uni oder eines ganzen Landes.
Gott hat das Zweierbibelstudium von M. Priska mit einer Studentin von der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg reichlich gesegnet und dadurch in ihrem Herzen mächtig gewirkt. So durfte sie von ihrer inneren Verzweiflung befreit werden und ein neues, zuversichtliches Leben durch den Glauben an Jesus beginnen. Sie bekam auch den geistlichen Wunsch, das Evangelium mit anderen zu teilen und hat angefangen sie zum Wort Gottes einzuladen. H. Jochen hat einem Hoffnungsträger viele Jahre durch das Bibelstudium treu gedient. Gott wirkte in seinem Herzen, dass er sein Studium mit der Hilfe Gottes abschließen und nun sogar als Diener des Wortes Gottes gebraucht werden konnte.
Gott wirkte durch GLEF in Lydia sehr mächtig und hat sie wie Lydia in Philippi als eine historische Person, als Glaubensmutter für ein Land und einen Kontinent aufgestellt. In diesem Jahr hat sie ihren Bruder Samuel eingeladen, der Gottes Wort gern zuhörte. Gott wird ihn als eine historische Person kostbar gebrauchen.
Es ist bemerkenswert, dass die Pionierung von Europa mit den Frauen begonnen hat. Auch das UBF-Werk in Deutschland begann durch Frauen, nämlich die Krankenschwester-Missionarinnen, die aus Korea kamen. Gott wirkt durch diejenigen, die Gottes Wort zuhörten und treu im Glauben sind. Wir glauben, dass Gott über unsere begrenzte Vorstellung hinaus weiter mächtig wirkt, die 1700 Campus in Europa zu pionieren und viele Frauen und Männer des Glaubens aufstellen.
Sehen wir uns die Verse 16 bis 22 an. In Philippi gab es eine Frau, die einen Wahrsagegeist hatte. Sie war besessen von einem Geist, der sie zwang, immer die Wahrheit zu sagen. Ihre Herren haben ihr nicht geholfen, sondern vielmehr ein Geschäft daraus gemacht. Sie verdienten an der Krankheit dieser Frau. Nun lief diese Frau immer hinter Paulus her und rief: „Diese Menschen sind Knechte des allerhöchsten Gottes, die euch den Weg des Heils verkündigen.“ Dies ging Paulus auf die Nerven. Er hat den bösen Geist ausgetrieben und die Frau befreit, so dass sie wieder normal und vernünftig wurde. Aber niemand freute sich über dieses Werk Gottes. Ihre Herren waren im Gegenteil sehr aufgebracht, weil sie nun kein Geld mehr an ihr verdienen konnten. Sie begannen Paulus zu verleumden und ihn vor die Richter zu zerren mit der Behauptung, dass Paulus gegen römische Tradition verstoßen würde. Paulus und Silas wurde auf dem Marktplatz mit Stöcken geschlagen
Dann wurden sie mit vielen blauen Flecken und Wunden ins Gefängnis geworfen, wo der Gefängniswärter sie in einen Block sperrte, so dass sie sich nicht einmal bewegen konnten. Aber zu unserer Überraschung jammerten Paulus und Silas nicht. Vielmehr begannen sie um Mitternacht zu beten und es wurde zu einem fröhlichen Lob Gottes. Immer kräftiger lobten sie Gott und sagten Dank. Ihre Danksagung war bereits ein mächtiges Zeugnis für die Mitgefangenen.
Hier sind wir durch Paulus und Silas sehr ermutigt, in jeder Lage und Bedingung dem Herrn zu danken und ihn zu loben. Wir können das tun, indem wir auf Gott schauen und uns an seine Gnade erinnern. In der Corona-Zeit fühlten wir uns auch oft wie im Gefängnis, aber als wir auf Gott schauten, durften wir ihn doch mit unserem ganzen Herzen loben. Meine Hausgemeinde hatte auch eine Corona-Zeit, da half Gott mir durch die Psalmen auf Gott zu schauen und ihn zu loben.
Sehen wir uns die Verse 25 bis 34 an. Gott ließ seine Zeugen nicht alleine im Gefängnis verschmachten. Als sie gerade laut beteten und Gott lobten, geschah ein mächtiges Erdbeben. Alle Sicherheitssysteme des Gefängnisses wurden dabei zerstört. Sie konnten das Gefängnis frei verlassen. Doch sie liefen nicht davon. Vielmehr dachten Paulus und Silas an den Wärter des Gefängnisses, der nun eine harte Strafe fürchtend Selbstmord begehen wollte. Paulus rettete diesen Mann vor dem Selbstmord. Er rief ihn: „Tu dir nichts an; denn wir sind alle hier!“
Das war zu viel für den Gefängniswärter. Er stürzte hinein und fiel den beiden Missionaren zu Füßen, die ruhig in ihrer Zelle saßen. Plötzlich war er sich seiner völligen Sündhaftigkeit und Verlorenheit bewusst und fragte: „Liebe Herren, was muss ich tun, dass ich gerettet werde?“ Sehen wir uns Paulus Antwort in Vers 31 an: „Sie sprachen: Glaube an den Herrn Jesus, so wirst du und dein Haus selig!“ Ja, es gab einen Weg der Errettung, und er war so einfach, dass er nur an Jesus glauben brauchte. Das ließ der Gefängniswärter sich nicht zweimal sagen. Er nahm die Missionare in sein Haus auf, dort wusch er ihnen erst einmal die Striemen und dann ließen er sich mit seiner ganzen Familie von ihnen taufen. Dann bereitete er ein leckeres Essen für sie vor. Nun wurde sein Haus von großer Freude erfüllt, dass sie zum Glauben an Gott gekommen waren.
Als Paulus und Silas unabhängig von ihrer Lage mitten in der Nacht Gott lobten und als sie auf Gott vertrauten, statt wegzulaufen, war es so ein starkes Zeugnis, dass der Gefängniswärter unbedingt von ihnen erfahren wollte, wie er selig werden könnte. Seligkeit kommt nicht durch verbesserte Bedingungen. Seligkeit kommt auch nicht durch unsere Leistung. Die Seligkeit kommt alleine aus dem Glauben an Jesus, der für unsere Sünde gestorben und auferstanden ist. Darum dürfen wir auch für die jungen Menschen ein Zeugnis sein, dass sie zum Glauben an Jesus kommen und solche große Freude wie der Gefängniswärter von Philippi erfahren dürfen.
Sehen wir uns die Verse 35 bis 39 an. Am nächsten Morgen sandten die Stadtrichter ihnen eine Botschaft, dass sie Philippi verlassen sollten. Aber Paulus und Silas wollten nicht einfach stillschweigend verschwinden. Sie halfen den Stadtrichtern, dass sie über ihre Ungerechtigkeit Buße taten, indem sie selber zum Gefängnis kommen sollten, um sie herauszuholen und zu rehabilitieren. Paulus und Silas gingen noch einmal zu Lydia und verabschiedeten sich dann von der Gemeinde in Philippi.
Durch diese Lektion lernen wir, wie auf der zweiten Missionsreise Europa pioniert wurde. Wir durften von Apostel Paulus und Silas lernen, der Führung Gottes einfach zu gehorchen, damit Gott sein Heilswerk durch uns weiterführen kann. Wir durften auch den absoluten Wert eines Zweierbibelstudiums lernen, durch den Gott eine historische Person aufstellt. Lasst uns den Ruf der jungen Menschen in Deutschland und Europa hören und ihnen durch das Bilden von ZBS-Teams helfen, dass Deutschland und Europa geistlich wiedererweckt und sogar als Hirtennation für die M-Mission gebraucht werden kann.