Gott machte Jesus zum Herrn und Christus

Apostelgeschichte 2,36-38
Leitvers 2,36

„So wisse nun das ganze Haus Israel gewiss, dass Gott diesen Jesus, den ihr gekreuzigt habt, zum Herrn und Christus gemacht hat.“

Ich freue mich, mit euch nochmal über die Pfingstpredigt des Petrus nachzudenken. Warum studieren wir diesen Text sogar zum dritten Mal hintereinander? Petrus‘ Predigt bewirkt in uns Veränderung. Seine Worte waren nicht irgendwelche, sondern kraftvolle Worte, die mit uns ganz praktisch etwas zu tun haben: „So wisse nun das ganze Haus Israel gewiss, dass Gott diesen Jesus, den ihr gekreuzigt habt, zum Herrn und Christus gemacht hat.“ (36) Das war Petrus‘ Schlusssatz. Danach gingen die Zuhörer aber nicht einfach nach Hause, sondern „als sie das hörten, ging’s ihnen durchs Herz.“ (37) Allein an einem Tag wurden etwa 3000 Menschen gerettet. Die Botschaft über Jesu Kreuzigung und Auferstehung führt auch uns zur Buße und zur Taufe, genauer gesagt, wir lassen nicht mehr die Sünde, sondern Jesus über uns herrschen. Das Leben unter der Herrschaft der Sünde ist sehr elend. Aber das Leben unter der Herrschaft Jesu ist wahrhaft gesegnet. Denn wir empfangen die Vergebung unserer Sünden und die Gabe des Heiligen Geistes. Die weiteren Kapitel der Apostelgeschichte konnten deshalb geschrieben werden, weil die Apostel den Herrschaftswechsel vollzogen und dadurch die Gabe des Heiligen Geistes empfingen, der sie befähigte, Zeugen Jesu bis an das Ende der Erde zu sein. Insofern ist es sehr wichtig und notwendig für uns, dass wir heute zum dritten Mal Petrus‘ Botschaft hören, damit wir Jesus als unseren Herrn und Christus anerkennen und die Apostelgeschichte für die geistliche Wiedererweckung in Deutschland und Europa weiterschreiben dürfen.

Es ist für mich sehr erstaunlich, dass Apostel Petrus solch eine ernsthafte und klare Predigt zu den Juden gesprochen hat. Mutig trat er vor die Menge und bezeugte, wer Jesus ist. Dieses großartige Wirken geschah durch den Heiligen Geist, der auf Petrus kam. Einst, genauer gesagt vor 50 Tagen, hatte er Jesus dreimal verleugnet. Aber nachdem Jesus nach seiner Auferstehung 40 Tage lang mit ihm vom Reich Gottes geredet hatte, tat Petrus für seine irdische Gesinnung Buße. Sein Herz wurde von der lebendigen Hoffnung auf das Reich Gottes erfüllt. Seine Kräfte gehörten nicht mehr ihm, sondern Jesus allein. Darum fing er an, seine Liebe zu Jesus dadurch auszudrücken, dass er als ein Hirte und Zeuge Jesu in Jerusalem zahlreichen Menschen mit dem Wort Gottes diente. (Johannes 21,15) Da Petrus selbst durch Buße und Taufe die Gabe des Heiligen Geistes empfangen hatte, war er in der Lage, einem ganzen Volk Jesus als den Herrn und Christus zu bezeugen und sie zur Buße zu führen.

Sehen wir uns nochmal Vers 36 an: „So wisse nun das ganze Haus Israel gewiss, dass Gott diesen Jesus, den ihr gekreuzigt habt, zum Herrn und Christus gemacht hat.“ Hier bezeugte Petrus, dass der auferstandene Jesus der Herr und Christus geworden ist. Was bedeutet es, dass Gott Jesus zum Herrn gemacht hat?

Erstens, Jesus ist der Herrscher der Welt. Er herrscht über die Menschen nicht wie die weltlichen, politischen Herrscher, die ihre Völker unterdrücken und ihre Macht rücksichtslos ausnutzen. (Markus 10,42) Im ersten Jahrhundert war die Welt eine römische Welt unter der Regierung des Kaisers Augustus. Er war der mächtigste Herrscher der Welt. Aber viele Menschen erlitten wegen seiner despotischen Gewaltherrschaft viele Leiden und Schmerzen. Jesus aber herrscht über die Menschen, indem er ihnen dient. (Markus 10,45) Philipper 2,7-9 sagen, dass Gott Jesus erhöht hat, weil er bis zum Tod am Kreuz den Menschen diente und sein Leben gab. Darum erfährt jeder, der sich unter die Herrschaft Jesu stellt, die Führung des guten Hirten Jesus und dessen Herz wird von der Liebe und dem Frieden Jesu erfüllt.

Zweitens, Jesus ist der Herr, der uns von der Herrschaft der Sünde befreit hat. Die Juden hatten erfahren, wie Jesus unter ihnen mächtige Taten, Zeichen und Wunder gewirkt hatte. Trotzdem verrieten sie ihn. Als sie über ihre Sünde nicht Buße taten, nagelten sie Jesus ans Kreuz. Sie begnadigten den Mörder Barabbas, aber töteten den, von dem alles Leben kommt. (3,14.15) Als sie die Herrschaft Jesu ablehnten, handelten sie so skrupellos gegen das Werk Gottes. Viele stellen ihr Ego immer stärker in den Mittelpunkt und wollen selbst der Herr ihres Lebens sein. Sie denken, dadurch glücklich werden zu können. In Wahrheit leiden sie sehr unter der Sündenmacht. Aber Gott hat Jesus zum Herrn gemacht. Als Jesus am Kreuz starb, wurde auch unser Ego mit ihm gekreuzigt. Ja, die Sünde herrscht nicht mehr über uns, weil sie durch Jesu Sieg am Kreuz vernichtet wurde. Wer Jesus als seinen Herrn annimmt, der ist frei von der Sündenmacht. Wer den Herrschaftswechsel vollzieht, der ist frei von der Egoherrschaft. Dass Gott Jesus zu unserem Herrn gemacht hat, bedeutet daher, dass wir hinfort nicht mehr unserem fleischlichen Ego, sondern Jesus, unserem Herrn, dienen dürfen.

Petrus sagte, dass Gott diesen Jesus auch zum Christus gemacht hat. Welche Bedeutung hat „der Christus“?

Erstens, Jesus ist der von Gott gesandte Christus. „Christus“ bedeutet „der Gesalbte“. Im Hebräischen heißt er „Messias“. Im Alten Testament finden wir, dass Priester, Könige oder Propheten von den damaligen Propheten Gottes gesalbt wurden, um ihre Sendung von Gott anzuzeigen. Jesus ist der von Gott gesandte Christus, den Gott bestimmt hat, als das Lamm Gottes die Sünden der Welt zu tragen. (Johannes 1,29) Gott sandte Jesus in die Welt, um durch seinen Tod und seine Auferstehung die Menschheit von ihren Sünden zu retten. Darum hielt Petrus ihre Sünde vor Augen, um sie zur Buße zu führen: „Ihr habt Jesus durch die Hand der Heiden ans Kreuz geschlagen und umgebracht.“ (23) und „Ihr habt Jesus gekreuzigt.“ (36) und „Ihr habt Jesus überantwortet und verleugnet.“ (3,13) Petrus‘ Herz brannte für ganz Israel, sodass er sie wissen ließ, dass ihre Missetat Jesus ans Kreuz genagelt hat. Sie sollten wissen, dass Jesus als der verheißene Messias in die Welt gekommen ist, um sie von ihrer grausamen Sünde zu erretten und ihnen neues Leben zu geben. Jesus als den Christus anzunehmen, bedeutet daher, unsere Hilflosigkeit vor der Macht der Sünde und unsere innere Verdorbenheit vor Gott anzuerkennen, damit zu Jesus zu kommen und durch ihn die Rettung, Heilung und Reinigung zu erfahren. Es gibt viele Probleme in der Welt. Aber das grundlegende Problem, das sich hinter jedem Unglück verbirgt, ist die Sünde, die die Menschen zum Tod und zur ewigen Verdammnis führt. Darum ist es für alle Menschen aller Völker am wichtigsten, ihr Sündenproblem durch Jesus Christus vollkommen gelöst zu bekommen.

Zweitens, Jesus ist der von Gott gesalbte König. Er ist der Gegenstand unserer Anbetung. Wir weihen ihm all unsere Kräfte und unsere kostbare Zeit, weil nicht mehr wir selbst, sondern Jesus Christus als der König unsere Herzen regiert. Unsere Glaubensvorfahren, die Eltern der nächsten Generation und viele Missionare haben Jesus als den Christus angenommen, indem sie auf ihre Sicherheit und Karriere in Korea verzichtet und sich entschieden haben, der Weltcampusmission auf Leben und Tod zu dienen.

Welche Wirkung geschah in den Herzen der Menschen, die die Predigt des Petrus hörten? Sie fragten ihn und die anderen Apostel: „Ihr Männer, liebe Brüder, was sollen wir tun?“ (37) Lesen wir Vers 38 zusammen: „Petrus sprach zu ihnen: Tut Buße und jeder von euch lasse sich taufen auf den Namen Jesu Christi zur Vergebung eurer Sünden, so werdet ihr empfangen die Gabe des Heiligen Geistes.“ Alle Sünden können dadurch vergeben werden, dass wir vor Gott Buße tun, indem wir weg von der Sünde hin zu Gott umkehren. Die Taufe bedeutet, dass wir Jesus in unsere Herzen aufnehmen. Wer die Sündenvergebungsgnade empfangen hat, in dessen Herzen wirkt der Heilige Geist und knüpft mit ihm eine persönliche Beziehung an. Dabei gilt die Verheißung der Sündenvergebung und des Heiligen Geistes nicht nur für Juden, sondern auch für alle Heiden. (39) Petrus bezeugte Jesus noch mit vielen anderen Worten und ermahnte sie zur Buße; und an diesem Tage kamen etwa 3000 Menschen hinzu. (40.41)

Die Botschaft über Jesus, den Herrn und Christus, gilt auch für alle Studenten in Europa, die wissen sollen, dass Gott diesen Jesus, den sie durch ihre Sünde der Götzen- und Egoanbetung gekreuzigt haben, zum Herrn und Christus gemacht hat. Die Basis unseres neuen Lebens und Glaubens besteht in Jesu Tod und Auferstehung. Darum dürfen wir täglich diesen Jesus in unser Herz aufnehmen und zu ihm unsere Liebesbeziehung entwickeln. Durch Gottes Wort und Gebet dürfen wir für unsere Sünden Buße tun und unser Herz allein Jesus weihen, denn er ist der Herr unseres Lebens und unser Christus geworden. Da Gott ihn zu unserem Herrn gemacht hat, brauchen wir nicht mehr unseren sündigen, egoistischen Wünschen nachzugehen, sondern wir dürfen unserem Kommandeur Jesus gehorsam sein: „Kämpfe ich nur treu im Geist, kämpfe ich nur treu im Geist, so ist der Herr mein Kommandeur, und die Siegeskron‘ wird mein.“ Da Jesus unser Christus geworden ist, dürfen wir die Begierden der Jugend fliehen und uns Gott als Waffen der Gerechtigkeit zur Verfügung stellen. (2. Timotheus 2,22; Römer 6,13)

Die Juden, die Petrus‘ Botschaft annahmen, vollzogen den Herrschaftswechsel. Sie zogen praktische Konsequenz aus ihrem neuen Leben, indem sie nicht mehr als Sklaven ihrer Sünde lebten, sondern so, wie es Gott gefällt. Aber wie sah ihr neues Leben konkret aus? Lesen wir Vers 42 gemeinsam: „Sie blieben aber beständig in der Lehre der Apostel und in der Gemeinschaft und im Brotbrechen und im Gebet.“ Hier sehen wir, dass der Herrschaftswechsel durch die Buße und den Glauben an Jesus nicht ohne Früchte bleibt. Aus ihrem Hochmut lehnten sie Jesu Worte ab. Nun aber ließen sie sich regelmäßig von den Aposteln unterweisen, indem sie Gottes Wort mehr als ihren Gedanken gehorchten. Einst lebten sie beziehungslos und dachten nur an ihre eigenen Begierden. Nun aber lebten sie in enger Gemeinschaft, indem sie täglich wie in einer großen Familie lebten, beisammen waren und alles gemeinsam hatten. Sie wurden von rücksichtslosen, engherzigen Egoisten zu hingebungsvollen Dienern Jesu verändert. Noch vor kurzem schrien sie, von Hass und Lüge erfüllt: „Kreuzige ihn! Kreuzige ihn!“ (Markus 15,13.14) Nun aber trafen sie sich in großer Freude und mit aufrichtigem Herzen zu den gemeinsamen Mahlzeiten, um jedes Mal das Abendmahl zu feiern und sich an Jesu Gnade an ihrem Leben zu erinnern. Sie trafen sich auch täglich zum einmütigen Gebet und bildeten eine schlagkräftige geistliche Einheit für die Verkündigung des Evangeliums bis an das Ende der Erde.

Die Tatsache, dass Gott Jesus zu unserem Herrn und Christus gemacht hat, bedeutet, dass wir ein völlig neues Leben bekommen haben. Wir kämpfen den geistlichen Kampf gegen die Herrschaft unseres Egos, indem wir alle alten Gewohnheiten und unsere irdische Gesinnung ablegen. Ein neues Leben unter der Herrschaft Jesu zu führen heißt, wie die ersten Christen unser Leben täglich mit dem Wort Gottes zu füllen, die Gemeinschaft mit Gott und mit seinen Leuten beständig zu pflegen, für seine Errettungsgnade allezeit zu danken und das einmütige Gebetsgefäß für die Weltmission zu bilden. Es ist für uns absolut notwendig, dass wir solche praktische Konsequenz aus unserem neuen Leben ziehen, wenn wir ein wahrhaft glückliches und einflussreiches Leben führen möchten.

Georg Müller ist als der Waisenvater von Bristol bekannt, der im 19. Jahrhundert in England lebte. Er führte ein ausschweifendes Leben in Diebstahl, Saufen und Betrug. Er studierte Theologie, doch er blieb nach wie vor ein Spielsüchtiger und Trinker. Aber durch Gottes Leute und durch Matthäus 6,33 vollzog er den Herrschaftswechsel, indem er Ehre, Vergnügen, Geld und seine Kräfte zu den Füßen Jesu niederlegte. Als er für sein trügerisches Leben Buße tat, bewirkte der Heilige Geist in ihm die Veränderung zu einem Mann des großartigen Hirtenherzens und des Glaubens. Er nahm verschiedene Arten von Waisenkindern in seinem eigenen Haus auf und fand Heimat für Hunderte von Kindern, die er mit dem Wort Gottes erzog.

Unter der Herrschaft meines Egos gab ich in meiner Schul- und Studienzeit meine Jugendkräfte für die kurzfristige Befriedigung der Begierden nach Frauen und Spaß hin. Gott aber hatte großes Erbarmen mit mir, dass er mir durch sein Wort 5. Mose 6,5 half, eine Lebensentscheidung zu treffen, ihn von ganzem Herzen, von ganzer Seele und mit all meiner Kraft zu lieben. Als meine Frau ihr Missionsland verließ, wurde ich versucht, diese Lebensentscheidung zu leugnen. Gott aber hat Jesus zu meinem Herrn und Christus gemacht. Er ist der Kommandeur und Herr meines Lebens. Unter seiner Herrschaft erfahre ich die Kraft des Heiligen Geistes, der mich bis heute an Gottes Worte 5. Mose 6,5 und Lukas 5,10b erinnert und der mich immer wieder ermutigt, meine Kräfte für die Mobilisierung der nächsten Generation als geistliche Leiter und für die Weltcampusmission einzusetzen.

Augustinus war der Sohn von der heiligen Monika von Tagaste und lebte im 4. Jahrhundert in Nordafrika. Er verachtete das jahrelange Gebet seiner Mutter. Stattdessen genoss er sein Leben als Rhetoriker und Anwalt in Mailand und dabei sättigte er sich an den niedrigsten Genüssen. Aber durch Römer 13,13.14 nahm er Jesus als seinen Herrn und Christus an. Er ließ sich taufen und trug in seinem neuen Leben die Früchte der Buße, indem er nach Nordafrika zurückkehrte. Dort lebte er als Bischof von Hippo, indem er mit seiner Lehre fast alle westlichen Kirchen und auch die Reformation in Europa durch Luther, Wesley und Calvin beeinflusste.

Preiset Gott, der Jesus, den wir ans Kreuz genagelt haben, zu unserem Herrn und Christus gemacht hat. Wir sind ermutigt, unser neues Leben unter Jesu Herrschaft als lebendiges Zeugnis von Jesus immer zunehmender hinzugeben. Wir dürfen rechtschaffene Früchte der Buße bringen, indem wir tägliche Worts- und Gebetsgemeinschaft und an jeder Fakultät 10.000 Zweierbibelstudium-Teams bilden und das kraftvolle Wirken des Heiligen Geistes an den 1700 Hochschulen in Europa erfahren. Gott stärke uns, uns durch Buße und Glauben von der Kraft des Heiligen Geistes füllen zu lassen, dass unsere Gemeinde als ein einflussreiches geistliches Hauptquartier für die Weltcampusmission gebraucht wird.

Durch die Verse 36 bis 38 haben wir die Bußpredigt des Petrus kennengelernt. Jesus, den wir gekreuzigt haben, ist unser Herr und Christus geworden. Darum dürfen wir für unser altes Leben Buße tun und durch die Taufe die Herrschaft Jesu anerkennen. Gott wird uns segnen und uns durch die Kraft des Heiligen Geistes helfen, lebendige und einflussreiche Wort- und Gebetsgemeinschaften für die geistliche Wiedererweckung in Deutschland und Europa zu bilden. Lasst uns wie Petrus mit der Kraft des Heiligen Geistes unser Zeugnis von Jesus am Campus mutig predigen, dass unsere Hoffnungsträger Jesus als ihrem Herrn und Christus dienen und als ein überaus großes Heer für die Weltmission aufgestellt werden.

Lesen wir Vers 36: „So wisse nun das ganze Haus Israel gewiss, dass Gott diesen Jesus, den ihr gekreuzigt habt, zum Herrn und Christus gemacht hat.“

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