Belsazars Hochmut und Gottes Gericht
Daniel 5,1-30
Leitvers 5,22
„Aber du, Belsazar, sein Sohn, hast dein Herz nicht gedemütigt, obwohl du das alles wusstest.“
Dank sei dem Herrn für das Bibelstudium des Propheten Daniel. In der vergangenen Woche haben wir gelernt, unseren falschen Stolz, Hochmut und Selbstvertrauen abzulegen, uns vielmehr vor dem allmächtigen Gott zu beugen und seine Königsherrschaft über unser Leben demütig anzuerkennen. Nebukadnezar war damals der mächtigste Mann der ganzen Welt und ein totalitärer Herrscher. Als er jedoch in seinem Hochmut dachte, dass er alles selbst geschafft hätte und sich selbst rühmte, musste er Gottes Training bekommen bis dahin, dass er seinen Verstand verlor. Erst als er Gott demütig anerkannte, wurde er wiederhergestellt. Lasst uns nicht wegen unserem Stolz und Selbstvertrauen unsere Menschlichkeit verlieren, sondern vielmehr in jedem Moment demütig zum Himmel aufsehen und unseren Schöpfergott loben und preisen und für sein Heilswerk gebraucht werden.
Im heutigen 5. Kapitel geht es um den König Belsazar, den letzten König auf dem Thron des Babylonischen Reiches. Er ignorierte die geistlichen Lektionen, die Nebukadnezar gelernt hatte und wurde als ein gottloser König bekannt. Er suchte nur das Vergnügen und beging schreckliche Gotteslästerungen, weswegen die Gerichtsbotschaft Gottes an der Wand erschien. Weil er nicht lernwillig war und nicht Buße tat, erfuhr er das Strafgericht Gottes. Das Gericht Gottes ist eine geistliche Realität. Möge Gott jedem von uns ein demütiges und lernwilliges Herz geben, denn Gott widersteht den Hochmütigen, aber den Demütigen gibt er seine Gnade.
1. Der Hochmut Belsazars (1-17)
Sehen wir uns Vers 1 an: „König Belsazar machte ein herrliches Mahl für seine tausend Mächtigen und soff sich voll mit ihnen.“ König Belsazar war der letzte König des babylonischen Reiches. Er war ein Enkel von Nebukadnezar und regierte etwa 8 Jahre lang als Stellvertreter seines Vaters Nabonid, während dessen Abwesenheit aus Babel. Dies ist der Grund, warum er Daniel auch nur die 3. Position im Reich anbieten konnte.
In diesem Kapitel erfahren wir, dass Belsazars Lebenseinstellung, besonders seine Haltung gegenüber Gott, sehr leichtfertig und hochmütig war. Obwohl die Stadt Babel in der Gefahr stand, vom Heer der Meder und Perser eingenommen zu werden, verdrängte er dieses Problem und beschäftigte sich vielmehr damit, ein herrliches Gastmahl mit seinen zahlreichen Nebenfrauen und mit etwa 1000 hohen Beamten zu feiern. Als er betrunken war, wurde er von seinem Überlegenheitsgefühl überwältigt. Vielleicht wollte er nur einen großen Spaß machen, vielleicht wollte er seine eigene Macht zeigen, dass es für ihn keine Grenze gab. Auf jeden Fall befahl der König die heiligen Gefäße herzubringen, die Nebukadnezar etwas 70 Jahre zuvor aus dem Tempel in Jerusalem geraubt und im Tempel seines eigenen Gottes in Babel deponiert hatte. Belsazar benutzte diese heiligen Gefäße für sein Trinkgelage, indem er Wein daraus trank. Er hatte keine Ehrfurcht vor Gott und benutzte Gottes Geräte einfach für seinen Spaß und seine Selbstdarstellung. Soweit war selbst Nebukadnezar nicht gegangen. Dazu begann er die goldenen, silbernen, ehernen, eisernen, hölzernen und steinernen Götter zu loben, so als ob diese ihm irgendetwas gegeben hätten.
Es ist erstaunlich, dass Belsazar, trotz der offenbaren Gefahr eines Angriffs der Meder und Perser nur daran dachte, eine feuchtfröhliche Party zu feiern, in deren Laufe er sich selbst wie ein Gott fühlen konnte, der sogar aus heiligen Gefäßen seinen Wein trank. Hier sehen wir die große Gefahr des Alkohols, der die Menschen oft zur Maßlosigkeit führt und sie Dinge tun lässt, die sie später bereuen. Wahrscheinlich war es der Ausdruck seiner inneren Verzweiflung und eine Flucht vor der Realität, die ihn allerdings bald einholen sollte. Er dachte, dass Gott tot sei und sich nicht darum kümmern würde, wie er lebt. Aber das ist ein gewaltiger Irrtum, weil Gott sich nicht von den Menschen spotten lässt.
Betrachten wir die Verse 5 und 6: „Im gleichen Augenblick gingen hervor Finger wie von einer Menschenhand, die schrieben gegenüber dem Leuchter auf die getünchte Wand in dem königlichen Saal. Und der König erblickte die Hand, die da schrieb. Da entfärbte sich der König und seine Gedanken erschreckten ihn, so dass er wie gelähmt war und ihm die Beine zitterten.“ Gerade als Belsazar eines der heiligen Gefäße voller Wein mit lautem Gegröle schwang und zum Trinken ansetzte, erschien an der Wand des Festsaals die Finger einer Hand. Sie schrieben einen Schriftzug auf die getünchte Wand. Belsazar wurde sofort kreidebleich. Er konnte nicht mehr weitertrinken. Gemäß Vers 6 wurde er gelähmt, d.h. er konnte sich nicht mehr kontrolliert bewegen, und er zitterte vor Furcht. Der gerade noch so überlegene und selbstherrliche König wurde von einem Moment auf den anderen völlig hilflos und unfähig noch irgendetwas zu tun.
Sehen wir uns die Verse 7 bis 9 an. Eigentlich war es höchste Zeit für den König Buße zu tun, sich vor Gott zu demütigen und seine Haltung zu ändern. Aber statt Gott zu suchen, rief er laut nach den Weisen, Gelehrten und Wahrsagern. Er dachte, dass diese hochgebildeten Leute ihm in dieser unerwarteten Situation helfen und diese Schrift lesen und deuten könnten. Er setzte einen hohen Preis aus, war bereit viel Geld und Macht zu geben, wenn jemand diese Situation lösen könnte. Doch alle Gelehrten, egal wieviel sie studiert hatten und wie hoch sie geehrt wurden, konnten mit dieser Gerichtsankündigung nichts anfangen. Sie waren wie moderne Wissenschaftler völlig hilflos, weil sie gar nicht mit dem Eingreifen Gottes rechneten. Als aber niemand das Rätsel lösen und ihm einen Rat geben konnte, wurde der König noch mehr erschrocken. Er verlor ganz seine Farbe und auch seinen 1000 Mächtigen, die bisher so fröhlich mitgefeiert hatten, wurde nun Angst und Bange.
Hier sehen wir, wie hilflos die Menschen angesichts des drohenden Gerichtes Gottes sind. Wir erfahren auch viele Zeichen der Endzeit, wie Pandemie, Krieg und Inflation. Die Menschen versuchen mit Experten-Meinungen und Aktionen die Probleme irgendwie in den Griff zu bekommen. Aber sie suchen nicht den Rat Gottes und die Hilfe Gottes. Obwohl sie selbst von einer Zeitenwende sprechen, gibt es keine Zeichen einer Umkehr, sondern nur ein Verteidigen und ein Loben der eigenen eisernen, blechernen und papiernen Götzen.
Belsazar aber saß angesichts der Gerichtsbotschaft, die er nicht verstand, in völliger Hilflosigkeit und Furcht. Er war schon kurz vor dem Kollaps, als die Königinmutter in den Saal gerufen wurde. Diese alte Dame hatte noch in lebendiger Erinnerung, wie Gott durch Daniel dem großen König Nebukadnezar geholfen hatte. Darum riet sie Belsazar, Daniel rufen zu lassen. Bisher hatte Belsazar den früheren Ratgeber des Königs ignoriert, weil er seine mahnenden Worte nicht hören wollte. Aber in der allergrößten Not ließen er ihn nun rufen.
Sehen wir uns Vers 13 an: „Da wurde Daniel vor den König geführt. Und der König sprach zu Daniel: Bist du Daniel, einer der Gefangenen aus Juda, die der König, mein Vater, aus Juda hergebracht hat?“ Die Begrüßung von Belsazar zeigt, dass er keine Hochachtung vor dem Knecht Gottes Daniel hatte. Er bezeichnete ihn nicht mal als Ratgeber i.R., sondern als „einer der Gefangenen aus Juda“. Gleichwohl bot er Daniel eine große Belohnung an, wenn er in der Lage wäre, die Schrift zu entschlüsseln und zu deuten.
Wie antworte Daniel? Sehen wir uns Vers 17 an: „Da fing Daniel an und sprach vor dem König: Behalte deine Gaben und gib dein Geschenk einem andern; ich will dennoch die Schrift dem König lesen und kundtun, was sie bedeutet.“ Daniel lehnte die Belohnung ab, weil er von dem gottlosen König nichts annehmen wollte. Er wusste, dass sein Reich sowieso dem Untergang gewidmet war und darum alle Macht ein nutzloser Plunder wäre. Sein Beispiel lehrt uns, uns von den gottlosen Menschen klar zu trennen und nicht von ihnen vereinnahmen zu lassen. Abraham sagte gegenüber dem König von Sodom klar, dass er von ihm nicht einen einzigen Schuhriemen als Geschenk annehmen wollte, weil er wusste, wie sündig diese Stadt tatsächlich war. Es ist ermutigend, dass unsere nächste Generation gegenüber den weltlichen Menschen klar sagen, dass sie nicht am Sonntag zur Feier oder zum Wettbewerb gehen, weil es der Tag Gottes ist, an dem sie Gott ehren und Gottesdienst feiern wollen.
Auch in unserer Zeit sehen wir, dass viele Menschen aus ihrem geistlichen Hochmut die heiligen Gefäße Gottes missbrauchen. Gottes Wort in der Bibel ist so ein heiliges Gefäß Gottes, aber oft wird Gottes Wort relativiert und sogar von Theologen nicht mehr hochgeachtet, sondern gemäß eigener Meinung und gemäß dem Zeitgeist verdreht. Viele missbrauchen derzeit das heilige Gefäß der Ehe, die doch von Gott zwischen Mann und Frau gestiftet ist, indem sie das segnen, was vor Gott eigentlich ein Gräuel ist. Einige missbrauchen das heilige Gefäß der geistlichen Gemeinschaft, indem sie dadurch nur ein gutes Gefühl genießen wollen, aber keine Wortsgemeinschaft für die Jüngererziehung bilden. Gott gebe uns ehrfürchtiges Herzen, die heiligen Geräte Gottes, die Gott uns anvertraut hat, heilig zu halten und als eine königliche Priesterschaft für diese Generation zu leben.
2. Daniel verkündigt Gottes Gericht über Belsazar (18-30)
Daniel war gerufen worden, die Worte an der Wand dem König zu lesen und zu deuten. Aber entgegen seiner Aufgabe, hielt er Belsazar zunächst eine kräftige Bußpredigt. Sehen wir uns die Verse 18 bis 21 an. Hier wiederholt er die Geschichte von dessen Vater bzw. Großvater Nebukadnezar, die wir letzte Woche in Kapitel 4 kennengelernt haben. Er erinnerte Belsazar daran, dass Gott Nebukadnezar Königreich, Macht, Ehre und Herrlichkeit gegeben hatte. Er war der größte Herrscher des Babylonischen Reiches. Er war ein absoluter, totalitärer Herrscher, der sich an keine Gesetze halten musste, sondern alles machen konnte, was er wollte. Darum wurde er als das goldene Haupt betrachtet. Vers 20 sagt: „Als sich aber sein Herz überhob und er stolz und hochmütig wurde, da wurde er vom königlichen Thron gestoßen und verlor seine Ehre“. Gott gab ihm ein hartes Training, dass er seine menschliche Würde verlor und auf der Ebene der Tiere im Gras dahinvegetieren musste. Er war nicht besser als eine Kuh. Doch als Nebukadnezar Buße tat und Gottes Königsherrschaft demütig anerkannte, wurde er wiederhergestellt.
Belsazar kannte die Geschichte seines berühmten Opas nur zu genau, denn er hatte sie ja unter allen Völkern publik gemacht. Aber Belsazar hatte die geistliche Lehre nicht angenommen. Vielleicht dachte er, dass er besser wüsste als Nebukadnezar. Als er aber nicht lernte, wurde er zu einem Dummkopf, der Gottes Gericht erfahren musste. Lesen wir Vers 22: „Aber du, Belsazar, sein Sohn, hast dein Herz nicht gedemütigt, obwohl du das alles wusstest.“ Belsazars Sünde war, dass er sehr genau wusste, aber nicht danach handelte. Er wusste, dass er sich demütigen sollte, aber er wollte es nicht. Er wusste, dass er Gott als den höchsten Herrscher anerkennen sollte, aber er wollte selber wie Gott sein. Das Problem der Sünder ist nicht, dass sie nicht wissen, sondern dass sie wegen dem Stolz und Hochmut nicht lernen wollen.
König Belsazars Anliegen war, dass er kein lernwilliges Herz besaß. Als er kein lernwilliges Herz hatte, wurde er ein Gotteslästerer und schließlich ein Versager und abschreckendes Beispiel in der Geschichte. Ein gutes Beispiel für ein lernwilliges Herz ist unser Herr Jesus. Als er 12 Jahre alt war, blieb er einmal 3 Tage lang alleine in Jerusalem, aber nicht um sich zu vergnügen oder zu spielen, sondern um den altehrwürdigen Lehrern des Gesetzes im Tempel zuzuhören. Obwohl er nur 12 Jahre alt war, stellte er ihnen 3 Tage lang viele kluge Fragen, so dass sie sich sehr über ihn wunderten. Es ist sehr ermutigend, dass unsere nächste Generation ihre kostbare Ferienzeit nicht nur mit Spielen, Schlafen und in der Sonne liegen verbringen, sondern mit dem lernwilligen Herzen das Wort Gottes erforschen und das bevorstehende Junior-Leadership-Camp sowie GLEF 2022 von ganzem Herzen vorbereiten.
Ob jemand ein lernwilliges Herz besitzt, zeigt sich vor allem beim Schreiben einer persönlichen Stellungnahme. Es erfordert einen harten geistlichen Kampf, sich selbst vor dem Wort Gottes zu finden und eine Stellungnahme mit Buße und Glaubensentscheidung zu schreiben. Belsazar hatte diesen Kampf immer vermieden und niemals aus der Geschichte seines Vater Nebukadnezar gelernt. Das Problem ist nicht das Stellungnahmeschreiben, sondern unsere Lernunwilligkeit und Ignoranz. Die Bibel sagt uns an mehreren Stellen, dass Hochmut vor dem Fall kommt. Wenn wir jede Woche eine persönliche Stellungnahme schreiben, indem wir uns selbst vor dem Wort Gottes demütigen, dann werden wir mit Sicherheit das mächtige Wirken Gottes in und durch unser Leben erfahren.
Daniel war ein Mann mit lernwilligem Herzen. Er lernte aus den Fehlern seiner Elterngeneration, die Gott verlassen hatten und deshalb Gottes Strafe empfingen. Er zog den richtigen Schluss, indem er sich entschied, sich zu Gott zu bekehren und ein reines Leben vor Gott zu führen. Als er als Teenager nach Babylon kam, entschied er sich, sich nicht mit den Speisen des Königs unrein zu machen. Als er sich zu Gott bekehrte, konnte er Gottes Schutz und Hilfe in seinem Leben erfahren und wurde für die Wiederherstellung seines Volkes gebraucht. Ein Mensch kann ein großer Mensch sein und für die geistliche Wiedererweckung gebraucht werden, wenn er ein lernwilliges Herz besitzt.
Lesen wir auch Vers 23 gemeinsam: „Sondern hast dich gegen den Herrn des Himmels erhoben, und die Gefäße seines Hauses hat man vor dich bringen müssen, und du, deine Mächtigen, deine Frauen und deine Nebenfrauen, ihr habt daraus getrunken; dazu hast du die silbernen, goldenen, ehernen, eisernen, hölzernen, steinernen Götter gelobt, die weder sehen noch hören noch fühlen können. Den Gott aber, der deinen Odem und alle diene Wege in seiner Hand hat, hast du nicht verehrt.“ Daniel tadelt den König, weil er sich nicht gedemütigt, sondern vielmehr eine Grenzüberschreitung begangen hatte, die heiligen Gefäße Gottes zu missbrauchen. Er hatte auch die toten Götzen gelobt, aber seinen Schöpfer Gott, der ihm das Leben gegeben und alle Dinge in seiner Hand hatte, völlig ignoriert. Gottlosigkeit und Ehrfurchtlosigkeit sitzen an der Wurzel der Sünde. In unserer humanistisch orientierten Zeit werden sie nicht beachtet, weil der Mensch zum Maß aller Dinge erhoben wurde. Aber wir sehen hier, wie dadurch sogar ein ganzes Weltreich zu Fall kam. Sprüche 1,7 sagt: „Die Furcht des Herrn ist der Anfang der Erkenntnis; die Toren verachten Weisheit und Zucht.“
Schließlich erklärte Daniel dem König die Bedeutung der Schrift an der Wand. Die Schriftzeichen waren folgende: „Mene mene tekel u-parsin“. Daniel erklärte die Bedeutung folgendermaßen. Mene heißt „gezählt“, d.h. dass die Tage des Königtums Belsazars gezählt waren, im Sinne von beendet. Tekel heißt „gewogen“, Gott hatte ihn gewogen, aber er hatte kein geistliches Gewicht. Peres schließlich heißt „zerteilt“. Daniel bezieht dies sowohl auf Teilung als auch auf die Perser, nämlich sein Reich würde geteilt und den Medern und Persern gegeben.
Unser Gott wiegt die Taten der Menschen, wie 1.Samuel 2,3 sagt: „… denn der Herr ist ein Gott, der es merkt, und von ihm werden Taten gewogen.“ Gott hatte auch den König Belsazar gewogen. Als König sollte er eigentlich ein geistliches Schwergewicht sein. Aber er konnte kein Gewicht an ihm feststellen. Sein Leben und seine Taten waren zu leicht und hatten keinerlei Gewicht vor Gott. Als Folge dessen musste er gerichtet und sein Reich zerteilt werden. Wie können wir dann geistliches Gewicht gewinnen? Der Schlüssel, um ein geistliches Schwergewicht zu werden liegt in der Buße und im Gehorsam gegenüber einem Wort Gottes. Nebukadnezar war wegen seinem Hochmut auch zu leichtgewichtig gewesen, aber nachdem er Buße tat, konnte er geistliches Gewicht gewinnen. Daniel hatte geistliches Gewicht, weil er nicht von den Bedingungen abhängig lebte, sondern dem Wort Gottes gehorchte. M. Peter ist ein geistliches Schwergewicht, weil er nicht gemäß dem Zeitgeist lebte, sondern sein Leben lang Markus 11,22 gehorchte und mit der Vision Gottes das Jüngererziehungswerk in Deutschland und Europa, schließlich die Mobilisierung der nächsten Generation und den Bau der Missionsstützpunkte herausforderte.
Lasst uns Gottes Botschaft des Gerichts ernst nehmen und geistliches Gewicht anziehen, indem wir mit Buße und Glauben zu Gott kommen, mindestens einem Wort Gottes konkret gehorchen. Daniel war gegenüber Belsazar nicht freundlich, sondern tadelte ihn ernsthaft über sein gottloses Leben. Auf diese Weise gab er ihm die Gelegenheit, die Wahrheit zu erkennen und zur Buße zu kommen, nämlich sich vor Gott zu demütigen.
Diese Gerichtsbotschaft für Belsazar war die letzte Warnung Gottes an ihn. Leider nahm er sie nicht an. Er versuchte zwar noch Daniel gemäß seinem Versprechen zu ehren. Aber er tat keine Buße. Er wurde noch in derselben Nacht getötet. Die Stadttore wurden der anrückenden Armee der Meder und Perser geöffnet und das Babylonische Reich gehörte der Vergangenheit an. Diese Geschichte lehrt uns, dass es ein zu-spät gibt.
Als ein junger Mann war ich auch grundlos hochmütig und konnte darum nicht gut von anderen lernen. Sogar hatte ich über meinen Lehrer gelacht, wenn er einmal einen Fehler machte. Ich wollte auch nicht von meinen Eltern ihren Glauben lernen, sondern gemäß meiner eigenen Meinung mein Leben in der Welt frei genießen. Aber ich danke Gott, dass er mich durch sein Wort zur Buße führte: „Willst du gesund werden?“ Als ich bereit war, von Jesus zu lernen und mir von ihm helfen zu lassen, durfte ich Gottes wunderbare Gnade und Veränderungsmacht in meinem Leben erfahren. Ohne Gottes Gnade sollte ich wahrscheinlich einsam hinter einem Computerbildschirm verschimmeln. Es ist Gottes wunderbare Gnade, dass ein kaltherziger Egoist zu einem Hirten und Bibellehrer verändert wurde und nun sogar in dem Werk Gottes gebraucht wird. Ich danke Gott, dass er mich durch seinen Knecht öfters tadelte und zur Buße führte. Besonders durch das Training des Schlüsselbeinbruchs durfte ich meine eigene Zerbrechlichkeit und Hilflosigkeit erkennen. Ich darf anerkennen, dich ich mit meiner humanistischen Freundlichkeit gar nichts tun kann und die geistliche Liebe von Gottes Leuten lernen, durch die ich ein seliges und fruchtbringendes Leben führen darf, das Gott verherrlicht.
Im vergangenen Jahrhundert hatte Deutschland sich öfters im falschen Stolz überhoben und man dachte, ein bisschen besser als andere Völker zu sein. Da erfuhren wir die Strafe Gottes durch zwei Weltkriege. Als wir die Herrschaft Gottes einfach ignorierten, demütigte Gott uns durch eine 40 Jahre währende Teilung. Wir durften lernen, demütig Fehler anzuerkennen und aus der Geschichte zu lernen. Schließlich schenkte Gott uns den Segen der friedlichen Wiedervereinigung. Darum dürfen wir auch in dieser Zeit der Krisen Gott demütig um seine Hilfe bitten. Das geistliche Gewicht von Deutschland liegt nicht im materiellen Wohlstand, in wirtschaftlicher Stärke oder in schweren Waffen, sondern darin demütig und mit Buße zu reagieren. Wir dürfen Buße tun, Gottes Herrschaft neu aufnehmen, indem wir Gottes Geboten gehorchen und so als ein Segen und eine Hirtennation für die Weltmission gebraucht werden.
Hier lernen wir, Gottes Gerichtsworte mit dem lernwilligen und demütigen Herzen anzunehmen. Diejenigen, die das geistliche Erbe nicht ergreifen, obwohl sie es gewusst haben, werden das Gericht Gottes erfahren. Aber diejenigen, die Gottes Herrschaft demütig annehmen und seinem Wort gehorchen, können als Gottes Volk für diese Generation und darüber hinaus für das Werk der geistlichen Wiedererweckung in Deutschland und Europa gebraucht werden. Lasst uns Gottes ernsthafte Ermahnung hören, nicht ein leichtfertiges Leben mit dem Konsens der Welt zu führen, sondern geistliches Gewicht zu gewinnen, indem wir mit Buße zu Gott kommen, seinem Wort gehorchen und als eine Hirtennation ein geistliches Leben der Mission Gottes führen. Lasst uns durch Zweierbibelstudium, durch Junior-Leadership-Camp und durch GLEF 2022 das Wort Gottes demütig studieren und gehorchen und so für die geistliche Wiedererweckung, sogar für dem Bau von 120 Stützpunkten für die Weltmission gebraucht werden.