Der auferstandene Jesus

Johannes 20,1-31
Leitvers 20,17b

„Geh aber hin zu meinen Brüdern und sage ihnen: Ich fahre auf zu meinem Vater und zu eurem Vater, zu meinem Gott und zu eurem Gott.“

Durch die letzte Lektion aus Johannes 19 durften wir uns daran erinnern, dass Jesu Kreuzestod keine Tragödie ist, sondern Gottes vollbrachtes Erlösungswerk, das gemäß der Heiligen Schrift geschehen ist. Jesu Kreuzestod ist der Sieg über den Satan und über die Macht der Sünde, durch die Satan so viele Menschen versklavt. Im Tod Jesu zu unserer Erlösung können wir Hoffnung und Zuversicht für unser Leben und für das Leben der anderen Menschen finden. Lasst uns Gott für seine Gnade unserer Erlösung von Herzen danken und die frohe Botschaft von Jesu Sieg an allen Hochschulen in Deutschland und Europa und, wo immer Gott uns hinführt, verkünden.

Im heutigen Text zeigt uns der Verfasser Johannes verschiedene klare Beweise für Jesu Auferstehung. Er zeigt uns zuerst, dass das Grab Jesu leer war. Danach berichtet Johannes, wie der auferstandene Jesus als erstes Maria, die aus Trauer endlos weinte, erschien. Dann erschien er seinen furchtsamen Jüngern und half ihnen, bis sie die geistliche Realität, dass Jesus wirklich von den Toten auferstanden war, aufnahmen, und von ihm den Heiligen Geist empfangen konnten. Als sie den auferstandenen Heiland trafen, wurden all ihre Trauer, ihre Furcht und ihre Zweifel in himmlische Freude und Siegeszuversicht verwandelt. Als sie den auferstandenen Christus trafen, wurden sie zu den mutigen und rechtschaffenen Arbeitern des Evangeliums verändert, die das Evangelium von Jesus predigten und andere lehrten, was Jesus ihnen befohlen hatte. Möge Gott auch jedem von uns helfen, den auferstandenen Jesus neu ins Herz aufzunehmen, damit auch wir vom Heiligen Geist erfüllt als mutige und rechtschaffene Arbeiter des Evangeliums in unserer Generation gebraucht werden können.

1. Das leere Grab (1-18)

Sehen wir uns Vers 1 an: „Am ersten Tag der Woche kommt Maria von Magdala früh, als es noch finster war, zum Grab und sieht, dass der Stein vom Grab weg war.“ Es war Sonntagmorgen, der erste Tag der Woche. Während es noch dunkel war, ging Maria von Magdala zum Grab. Während die anderen Evangelien uns berichten, dass zwei andere Frauen nämlich Maria, Jesu Mutter, und Salome mit Maria von Magdala zum Grab gingen (Matthäus 28,1; Markus 16,1; Lukas 24,10), beschränkt Johannes sich in seinem Evangelium darauf, das Geschehen aus der Sicht von Maria von Magdala zu berichten, die dem auferstandenen Jesus als erste begegnete. So betonte Johannes den klaren Beweis dafür, dass das Grab Jesu leer war.

Was für eine Frau war Maria von Magdala gewesen? Maria war von sieben bösen Geistern besessen gewesen (Lukas 8,2). Die Bibel berichtet nicht konkret, welche bösen Geister dies waren. Vielleicht hatte sie den Schrei-Geist, den Spuck-Geist, den Schlag- und Tret-Geist und den Begierde-Geist. Auf jeden Fall litt sie sehr unter ihren bösen Geistern. Die 7 bösen Geister hatten sie einst in ihrem Dorf bestimmt zu einer von den anderen Leuten missachteten und abgelehnten Person gemacht. So war sie zu einer einsamen und verzweifelten Frau geworden. Aber Jesus sah sie mit den Augen der Liebe Gottes. Er nahm sich ihrer an, befreite sie von allen 7 bösen Geistern und schenkte ihr ein neues, seliges Leben für die Freude und Ehre Gottes. Seitdem war sie eine der treuesten Nachfolgerinnen Jesu, die Jesus bis nach Golgatha folgte und alle Ereignisse der Kreuzigung Jesu als Augenzeugin miterlebte. Nachdem sie auch das Begräbnis von Jesu Leib genau beobachtet hatte (Lukas 23,55), ging sie nach der Grablegung voller Schmerzen und Trauer nach Hause und weinte endlos.

Am ersten Tag der Woche, als es noch dunkel war, ging sie dann zum Grab, um den Leichnam Jesu mit wohlriechendem Öl zu salben und so ihre Dankbarkeit für Jesus und seine Gnade in ihrem Leben auszudrücken. Sie kam als erste zum Grab Jesu. Aber sie wusste nicht, wie sie den großen Stein wegbewegen könnte. Sie wusste nicht, wie sie an der römischen Wache vorbeikommen sollte, die das Grab bewachte. Aber sie war entschlossen, den Leichnam ihres Herrn unbedingt mit wohlriechendem Öl zu salben. Maria liebte Jesus sehr. Obwohl die Jünger weggelaufen waren, teilte sie das Leiden Jesu bis zum Ende. Gott machte solch eine treue Frau zur ersten Zeugin der Auferstehung Jesu.

Als sie zum Grab Jesu kam, sah sie etwas Unerwartetes: Der Stein war schon vom Eingang weggewälzt. Maria wurde durch diesen Anblick so schockiert, dass sie nicht einmal in das Grab hineinsah, sondern sofort davonlief. Sie dachte gar nicht daran, dass Jesus auferstanden sein könnte, sondern meinte, dass Grabräuber den Leichnam Jesu gestohlen hätten. Sie war zu traurig und von der Todesmacht überwältigt, als dass sie die frohe Botschaft des leeren Grabes begreifen konnte. Sehen wir uns Vers 2 an: „Da läuft sie und kommt zu Simon Petrus und zu dem andern Jünger, den Jesus liebhatte, und spricht zu ihnen: Sie haben den Herrn weggenommen aus dem Grab, und wir wissen nicht, wo sie ihn hingelegt haben.“ Der andere Jünger, den Jesus liebhatte, war Johannes.

Sobald Petrus und Johannes gehört hatten, dass Jesu Leichnam verschwunden war, liefen sie sofort zum Grab. Sehen wir uns die Verse 3 und 4 an: „Da ging Petrus und der andere Jünger hinaus, und sie kamen zum Grab. Es liefen aber die zwei miteinander und der andere Jünger lief voraus, schneller als Petrus, und kam zuerst zum Grab.“ Petrus, der immer der Erste sein wollte, hatte dieses Mal das Rennen verloren. Doch Johannes war zu ängstlich, so dass er nur hineinschaute, anstatt hineinzugehen. Sehen wir uns die Verse 6 und 7 an: „Da kam Simon Petrus ihm nach und ging in das Grab hinein und sieht die Leinentücher liegen, aber das Schweißtuch, das Jesus um das Haupt gebunden war, nicht bei den Leinentüchern liegen, sondern daneben, zusammengewickelt an einem besonderen Ort.“ Welche Grabräuber hätten denn den Leichnam erst ausgewickelt, bevor sie ihn mitgenommen hätten? Wenn Jesu Leichnam wirklich gestohlen worden wäre, hätten die Räuber wie bei einem schnellen, heimlichen Raub sicher ein Chaos im Grab hinterlassen. Das ordentlich zusammengewickelte Schweißtuch ist ein klares Zeugnis, dass Jesus nicht von Räubern gestohlen worden ist, sondern dass er vom Tod auferstanden ist und dass er das Tuch selbst zusammengefaltet hatte.

Sehen wir uns nun Vers 8 an: „Da ging auch der andere Jünger hinein, der zuerst zum Grab gekommen war, und sah und glaubte.“ Petrus und Johannes gingen und sahen, dass das Grab Jesu leer war. Sie glaubten zwar, wie Maria gesagt hatte, an die Tatsache, dass der Leichnam nicht mehr im Grab war, aber sie glaubten nicht daran, dass Jesus von den Toten tatsächlich auferstanden war. Obwohl sie die Beweise der Auferstehung Jesu gesehen hatten, blieben ihre geistlichen Augen weiterhin verschlossen, weil sie sich an die Worte Jesu über seinen Tod und seine Auferstehung nicht erinnerten, die Jesus den Jüngern mehrmals vor seiner Gefangennahme und Kreuzigung gesagt hatte. Die Verse 9 und 10 sagen: „Denn sie verstanden die Schrift noch nicht, dass er von den Toten auferstehen müsste. Da gingen die Jünger wieder heim.“ Ihr Problem war, dass sie nicht an die Schrift glaubten, sondern an ihren eigenen Lebensvorstellungen festhielten und eine andere Erwartung von Jesus hatten. Wenn sie an die Worte Jesu über den Weg des Leidens, des Todes und der Auferstehung des Christus geglaubt hätten, dann hätten sie bestimmt erkannt, was das leere Grab und was auch Jesu Kreuzestod für sie bedeutet. Weil sie aber an die Worte Jesu nicht glaubten, blieben ihre geistlichen Augen blind, obwohl sie die besten Beweise vor sich hatten. Diese Begebenheit lehrt uns, dass wenn wir an das Wort Jesu glauben und es in unserem Herzen festhalten, wir die geistliche Realität der Auferstehung Jesu verstehen und himmlische Auferstehungsfreude erfahren können.

Das leere Grab ist nicht nur der Beweis, dass Jesus leibhaftig auferstanden ist, sondern auch ein Zeugnis unserer vollkommenen Erlösung. Das leere Grab bedeutet, dass Gott Jesu Opfertod für unsere Sünde gnädig angenommen hat und sein langersehntes Erlösungswerk vollbracht hat. Das leere Grab bedeutet, dass der Tod der Menschen nicht das Ende ist, sondern dass wir alle mit Jesus auferstehen und zu seinem herrlichen Reich gehen werden. Das leere Grab ist die froheste Botschaft für uns Menschen und bezeugt Jesu Sieg über die Macht der Sünde und über die Macht des Todes. In Offenbarung 1,17.18 schreibt der Verfasser folgendes über den auferstandenen Jesus: „Und als ich ihn sah, fiel ich zu seinen Füßen wie tot; und er legte seine rechte Hand auf mich und sprach zu mir: Fürchte dich nicht! Ich bin der Erste und der Letzte und der Lebendige. Ich war tot, und siehe, ich bin lebendig von Ewigkeit zu Ewigkeit und habe die Schlüssel des Todes und der Hölle.“ Lasst uns aufgrund der Schrift an den auferstandenen Jesus glauben.

Sehen wir uns nun Vers 11 an: „Maria aber stand draußen vor dem Grab und weinte. Als sie nun weinte, schaute sie in das Grab.“ Maria war wohl wieder mit den Jüngern zusammen zum Grab gekommen. Aber sie konnte nicht wie die Jünger einfach weggehen, sondern blieb draußen vor dem Grab und weinte. Obwohl Jesus längst auferstanden war und sie das leere Grab sah, weinte sie immer weiter. Als sie sich nach vorne beugte, um noch einmal in das Grab zu schauen, sah sie zwei Engel in weißen Gewändern da sitzen, wo Jesu Leichnam gewesen war, einer am Kopfende und einer am Fußende (12). Sie waren zwei Engel, die den herrlich auferstandenen Christus begleiteten. Wie Jesus seinen Jüngern wiederholt angekündigt hatte, war er nun tatsächlich von den Toten auferstanden. Aber Maria von Magdala weinte nur. Ihre Trauer und ihre fixierten Gedanken machten sie wirklich völlig blind für die wunderbare geistliche Realität, dass ihr Herr und Erlöser von den Toten auferstanden war.

Darum fragten die Engel Maria: „Frau, was weinst du?“ Sie sagte: „Sie haben meinen Herrn weggenommen, und ich weiß nicht, wo sie ihn hingelegt haben.“ Dann drehte sie sich um und sah Jesus dort stehen. Aber sie erkannte Jesus nicht, weil sie zu viel weinte und ganz auf den toten Jesus fixiert war (13.14). Der auferstandene Christus fragte sie: „Frau, was weinst du? Wen suchst du?“ Sie dachte, dass es der Gärtner sei, und sagte: „Herr, hast du ihn weggetragen, so sage mir, wo du ihn hingelegt hast; dann will ich ihn holen.“ (15) Auf diese Weise offenbarte sich der auferstandene Christus als erstes Maria, die ihn so treu liebte und ihn suchte. Obwohl sie Jesus so sehr liebte, dass sie trotz der verzweifelten Situation früh am Sonntagmorgen als erste zu seinem Grab kam und Jesu Leichnam suchte, erinnerte auch sie sich nicht an das Wort Jesu über seinen Tod und seine Auferstehung. Sie lebte immer noch unter der Macht des Todes. Da sprach Jesus zu ihr: „Maria!“ Da wandte sie sich zu ihm um und sprach auf Hebräisch: „Rabbuni!“, das heißt „Meister!“ (16) Maria erkannte Jesus erst, als er sie mit ihrem Namen ansprach. Als sie die Stimme ihres Hirten erkannte, fiel es ihr wie Schuppen von den Augen und sie merkte, dass sie nicht mit dem Gärtner, sondern mit dem Herrn sprach. Jesus war ihr guter Hirte, der seine Schafe bei ihrem Namen ruft und sie aus ihrer Finsternis zu seinem wunderbaren Licht führt.

Nachdem sie den herrlich auferstandenen Jesus getroffen hatte, war Maria so glücklich, dass sie Jesus vor lauter Freude am liebsten umarmen und ihn für immer festhalten wollte. Wie reagierte Jesus? Sehen wir uns Vers 17 an: „Spricht Jesus zu ihr: Rühre mich nicht an! denn ich bin noch nicht aufgefahren zum Vater. Geh aber hin zu meinen Brüdern und sage ihnen: Ich fahre auf zu meinem Vater und zu eurem Vater, zu meinem Gott und zu eurem Gott.“ Der auferstandene Jesus tröstete sie weder einfach nur menschlich, noch ging er auf ihre überschwänglichen Gefühle ein. Er wies sie zurecht, dass sie eine neue Beziehung zu dem auferstandenen Christus anknüpfen sollte. Maria erkannte nicht, dass der auferstandene Christus nicht mehr nur ein Hirte oder ein Lehrer für sie war, sondern der König der Könige und der Herr der Herren und der Richter über die Lebenden und die Toten. Noch wollte sie sich wie früher an ihn hängen, bei ihm bleiben und soviel Zeit wie möglich mit ihm verbringen. Aber Jesus wusste, dass Maria eine klare Mission brauchte, sonst würde sie ihr Leben lang nur fatalistisch weinen. Deshalb sagte Jesus zu ihr: „Geh aber hin zu meinen Brüdern und sage ihnen: Ich fahre auf zu meinem Vater und zu eurem Vater, zu meinem Gott und zu eurem Gott.“ Der auferstandene Christus gab Maria die heilige Mission, als Zeugin des Todes und der Auferstehung Jesu dem Heilswerk Gottes von ganzem Herzen zu dienen. Der auferstandene Christus half Maria, ihre Trauer zu überwinden und Gottes Mission zu erfüllen. Maria von Magdala, die den herrlichen auferstandenen Christus traf, ging zu den Jüngern und bezeugte voller Freude die Auferstehung Jesu: „Seht, meine lieben Brüder! Ich habe den Herrn gesehen. Jesus ist von den Toten auferstanden!“

2. Der auferstandene Jesus sendet seine Jünger (19-31)

Jedes Mal, wenn Maria die frohe Botschaft verkündigte, rissen die Jünger ihre Augen auf und schüttelten ungläubig ihre Köpfe. Sie waren zu trägen und stolzen Herzens, dass sie weder Jesu Kreuzestod verarbeitet hatten, noch die frohe Botschaft der Zeugen der Auferstehung Jesu annahmen. Obwohl sie in den vergangenen dreieinhalb Jahren so viel Liebe und zahlreiche lebendige Worte Gottes gehört hatten, hielten sie an ihren begrenzten Gedanken und ihrem falschen Lebensziel fest und lehnten Gottes Weg des Kreuzestodes und der Auferstehung für den verheißenen Messias ab.

Sehen wir uns Vers 19 an: „Am Abend aber dieses ersten Tages der Woche, als die Jünger versammelt und die Türen verschlossen waren aus Furcht vor den Juden, kam Jesus und trat mitten unter sie und spricht zu ihnen: Friede sei mit euch!“ Was taten die Jünger, als der auferstandene Christus sie besuchte? Aus Angst, dass die Juden nun auch nach ihnen fahnden, sie gefangen nehmen und töten würden, versammelten sie sich heimlich hinter verschlossenen Türen. Weil sie keinen Auferstehungsglauben hatten, waren die Jünger von der Situation gefangen. Die ursprüngliche Eigenschaft der Männer ist Tapferkeit, sich für die Wahrheit und Mission Gottes hinzugeben.

Als sie dort von Angst ergriffen saßen, kam der Auferstandene durch die verschlossenen Türen und trat mitten unter sie und sprach zu ihnen: „Friede sei mit euch!“ Die verschlossenen Türen konnten kein Hindernis für den auferstandenen Christus sein, zu den verzweifelten, furchtsamen Jüngern zu gehen. Der auferstandene Christus gab seinen Jüngern, die so ängstlich waren, den Frieden Gottes. Er gibt auch uns den Frieden Gottes. Die Menschen, die in dieser Welt durch Satans Lügen und Anfechtungen von Ängsten erfüllt sind, sehnen sich nach wahrem Frieden. Viele Menschen leiden in dieser Zeit an Depressionen, weil sie von verschiedenen Ängsten beherrscht werden. Die Furcht ist die am weitesten verbreitete Sündenkrankheit, die die Menschen nutzlos und orientierungslos macht. Die Furcht ist kein psychisches Phänomen, sondern der Geist, den Satan in uns pflanzt. Apostel Paulus schreibt in 2. Timotheus 1,7: „Denn Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht, sondern der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit.“ Viele Psychiater versuchen den Menschen, die wegen der Furcht gelähmt sind, durch Medikamente oder durch gute Ratschläge zu helfen. Aber auf diese Weise können die Menschen ihr Furchtproblem nicht gelöst bekommen. Weil sie von den bösen Geistern besessen sind, die sie zu Sklaven der Furcht machen (Römer 8,15), müssen sie dem auferstandenen Christus begegnen. Er kann sie von ihrer Furcht heilen.

Was geschah, als die Jünger dem auferstandenen Christus begegneten? Es geschah ein Wunder, als die Jünger die Stimme des auferstandenen Christus hörten: „Petrus, Friede sei mit dir! Johannes, Friede sei mit dir! Andreas, Friede sei mit dir!“ Die Macht des Todes verschwand und der Friede Gottes überflutete ihre Herzen. In diesem Moment erfüllte die geistliche Realität der vollkommenen Erlösung und des ewigen Lebens ihre Herzen. Der auferstandene Christus ist Gott, der den Menschen den wahren Frieden und die wahre Seligkeit gibt.

Sehen wir uns Vers 20 an: „Und als er das gesagt hatte, zeigte er ihnen die Hände und seine Seite. Da wurden die Jünger froh, dass sie den Herrn sahen.“ Als Jesus seinen Jüngern seine Hände und seine Seite zeigte, wurden sie froh, dass sie ihren auferstandenen Herrn sahen, der leibhaftig vor ihnen stand. Der auferstandene Jesus vertrieb alle Furcht und Sorge von ihren Herzen und erfüllte sie mit großer Freude und Siegeszuversicht. Hier lernen wir, dass die wahre Freude und der wahre Friede nicht von guten Bedingungen oder durch menschliche Gemeinschaft kommen, sondern aus der Begegnung mit dem auferstandenen Christus. Allein der Glaube an die geschichtliche Tatsache der Auferstehung Jesu vertreibt alle Furcht und Sorgen aus unserem Herzen und hilft uns, mit Freude und mit Siegeszuversicht dem Werk Gottes mutig zu dienen.

Sehen wir uns Vers 21 an: „Da sprach Jesus abermals zu ihnen: Friede sei mit euch! Wie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch.“ Nachdem der auferstandene Christus die Furcht aus seinen Jüngern vertrieben und sie mit seinem Frieden gesegnet hatte, bevollmächtigte er sie als seine Apostel und sandte sie in die Welt, wie Gott Jesus in die Welt gesandt hatte. Jesu Mission war es, für die Errettung der Welt sein Leben am Kreuz als Sühneopfer für die Sünden der Menschen hinzugeben und die Macht des Satans für immer zu besiegen. Jesu Mission war es, Jünger Jesu aufzustellen und die frohe Botschaft von dem Reich Gottes allen Völkern aller Nationen zu verkündigen. Jesu Mission war es, die Menschen in Sünden Gottes Wahrheit zu lehren und die Kranken und Besessenen zu heilen. Die Mission der Jünger Jesu ist es, ihr Leben als lebendige Zeugen des Todes und der Auferstehung Jesu für das Heil der sündenkranken Menschen hinzugeben und sie zum Glauben an Jesus zu führen. Die Mission der Jünger Jesu ist es, dem Jüngererziehungswerk zu dienen und die frohe Botschaft vom ewigen Heil allen Völkern aller Nationen zu verkündigen. Die Mission der Jünger Jesu ist es, durch das Bibelstudium die Menschen in Sünden zu ermutigen, dass sie Gottes Wort aufnehmen und durch den Glauben an Jesus von ihrer Sündenkrankheit und Besessenheit geheilt werden und als Gottes Volk leben.

Aber wie konnten die Jünger in die Welt gehen, wenn sie noch so ängstlich waren? Sehen wir uns Vers 22 an: „Und als er das gesagt hatte, blies er sie an und spricht zu ihnen: Nehmt hin den heiligen Geist!“ Weil der auferstandene Jesus wusste, dass sie mit ihrer eigenen Kraft die Welt nicht überwinden, geschweige denn die Welt verändern konnten, gab er ihnen den Heiligen Geist. Weil der auferstandene Christus wusste, dass sie seit seiner Gefangennahme und Kreuzigung Sklaven der Furcht waren, erfüllte er sie mit dem Heiligen Geist, indem er sie anblies. Da füllte der Heilige Geist ihre Herzen und veränderte die furchtsamen Jünger zu den mutigen, hingebungsvollen Evangeliumsarbeitern. Das wahre Problem der Jünger waren nicht die jüdischen Machthaber oder die gereizte feindselige Umgebung, sondern die Furcht vor dem Tod in ihren Herzen. Aber als der auferstandene Jesus ihnen den Heiligen Geist gab, bekamen sie den Mut und die Siegeszuversicht, hinauszugehen und Gottes Wort der Wahrheit den Menschen zu verkündigen.

Sehen wir uns Vers 23 an, was Jesus weiter zu ihnen sagte: „Welchen ihr die Sünden erlasst, denen sind sie erlassen; und welchen ihr sie behaltet, denen sind sie behalten.“ Der Hauptpunkt dieses Verses ist, dass Jesus seinen Jüngern die Vollmacht und Mission gab, allen Menschen die frohe Nachricht der Vergebung ihrer Sünden durch den Glauben an Jesus Christus zu verkündigen. Die Vergebung der Sünden ist eine der größten Segnungen Jesu und das Wesen des Neuen Bundes. Weil die Sünde das Gift des Teufels ist, dass die Menschen zum Tode und zur ewigen Verdammnis führt, muss das Evangelium, nämlich die Vergebung der Sünden, mit höchster Priorität unter allen Völkern gepredigt werden (Markus 13,10). Das Ziel der christlichen Mission ist die Vergebung der Sünden, nämlich die Menschen vor der ewigen Verdammnis zu retten und sie zurück in das Reich Gottes zu bringen. Diejenigen, die diese Mission Gottes für ihr Leben ablehnen, lehnen Gottes grundlegendes Heilswerk ab und leben am ursprünglichen Ziel des Lebens vorbei. Diese Mission machte das Leben der Jünger Jesu herrlich. Diese Mission ist Gottes großer Segen für die gefallenen Menschen in Sünden und der Inhalt und der Sinn unseres Lebens.

Sehen wir uns die Verse 24 und 25 an: „Thomas aber, der Zwilling genannt wird, einer der Zwölf, war nicht bei ihnen, als Jesus kam. Da sagten die anderen Jünger zu ihm: Wir haben den Herrn gesehen. Er aber sprach zu ihnen: Wenn ich nicht in seinen Händen die Nägelmale sehe und meinen Finger in die Nägelmale lege und meine Hand in seine Seite lege, kann ich’s nicht glauben.“ Zweifel ist auch eine der mächtigsten Waffen des Teufels. Obwohl die Jünger ein klares Zeugnis von Jesu Auferstehung ablegten, glaubte Thomas ihnen nicht. Er war sehr hartnäckig. Thomas war ein Mann des Zweifels und ein Rationalist, der unbedingt Beweise brauchte, um zu glauben. Er hielt sich für klug und fühlte sich wie ein Wissenschaftler. Aber in der Tat war er ein Fatalist, der ein niedergeschlagenes Glaubensleben führte. Dies erkennen wir, wenn wir uns einige Aussagen von ihm anschauen, z.B. „Lasst uns mit ihm gehen, dass wir mit ihm sterben.“ in Johannes 11,16 oder „Herr, wir wissen nicht, wo du hingehst; wie können wir den Weg wissen?“ in Johannes 14,5. Thomas hatte große Schwierigkeiten, die geistliche Realität aufzunehmen und an das ewige Leben zu glauben. Weil seine Hoffnung in Jesus irdisch und nicht auf das Reich Gottes gerichtet war, war er öfter orientierungslos, welchen Weg er gehen sollte. Er folgte Jesus mit einem zweifelnden und fatalistischen Herzen. Thomas geistliches Problem war, dass er seine eigene Vernunft, seine Gedanken und sein Gefühl mehr achtete als die Worte Jesu und die Zeugnisse der anderen über Jesus.

Wie half Jesus Thomas? Jesus hatte ein brennendes Hirtenherz für Thomas. Sehen wir uns Vers 26 an: „Und nach acht Tagen waren seine Jünger abermals drinnen versammelt, und Thomas war bei ihnen. Kommt Jesus, als die Türen verschlossen waren, und tritt mitten unter sie und spricht: Friede sei mit euch!“ Obwohl Thomas hartnäckig zweifelte, nahm Jesus ihn auf, wie er war und kam extra für ihn noch einmal zu den Jüngern, um ihn in sein herrliches Reich zu bringen. Der auferstandene Christus erschien ihm noch einmal und zeigte ihm seine Wundenmale. Jesus trug alle Zweifel und allen hartnäckigen Unglauben von Thomas und vergab ihm. Sehen wir uns Vers 27 an: „Danach spricht er zu Thomas: Reiche deinen Finger her und sieh meine Hände und reiche deine Hand her und lege sie in meine Seite, und sei nicht ungläubig, sondern gläubig.“ In dem Moment, als Thomas stellvertretend für alle Zweifler aller Generationen seine Hände in die Wundenmale Jesu legte und sie fühlte, glaubte er, dass Jesus tatsächlich von den Toten auferstanden ist. Als Thomas den auferstandenen Jesus erfuhr, konnte er die geistliche Realität der Auferstehung Jesu und die frohe Botschaft von der vollkommenen Erlösung durch Jesu Kreuzestod und seine Auferstehung aufnehmen. Thomas tat Buße, dass er bis dahin mit einer weltlichen Hoffnung für seine eigene Ehre und Freude gelebt und gegen die Herrschaft Gottes rebelliert hatte. Sehen wir uns Vers 28 an. Dies war sein Glaubensbekenntnis: „Thomas antwortete und sprach zu ihm: Mein Herr und mein Gott!“ Dies ist das wunderbare Beispiel dafür, dass auch der hartnäckigste Zweifler durch die Begegnung mit dem auferstandenen Jesus zum Glauben an ihn findet.

Sehen wir uns Vers 29 an: „Spricht Jesus zu ihm: Weil du mich gesehen hast, Thomas, darum glaubst du. Selig sind, die nicht sehen und doch glauben.“ Jesus lehrt uns hier, dass diejenigen, die aufgrund des Wortes Gottes und aufgrund der Verkündigung des Evangeliums zum Glauben an Jesus kommen, selig sind. Wir sollen, anstatt wie Thomas immer wieder nach sichtbaren Beweisen oder Zeichen zu suchen, vielmehr durch den Glauben an das Wort Gottes leben und unser neues Leben auf das Wort Gottes aufbauen. Unsere Vernunft aber nutzt Satan manchmal dazu aus, um uns an Jesus bzw. Gott und an seinem Wort zweifeln zu lassen. Allein der Glaube aufgrund des Wortes Gottes wird wahrhaftig von Gott bzw. von Jesus gesegnet.

Sehen wir uns zum Schluss noch die Verse 30 und 31 an: „Noch viele andere Zeichen tat Jesus vor seinen Jüngern, die nicht geschrieben sind in diesem Buch. Diese aber sind geschrieben, damit ihr glaubt, dass Jesus der Christus ist, der Sohn Gottes, und damit ihr durch den Glauben das Leben habt in seinem Namen.“ Johannes, der Verfasser dieses Evangeliums und Jünger Jesu, der einer der drei engsten Jünger Jesu war, hat in seinem Evangelium von zahlreichen Zeichen und Wundern Jesu genau berichtet, damit die Leser an Jesus als den schon im Alten Testament verheißenen Christus und als den Sohn Gottes glauben und durch ihren Glauben das ewige Leben haben.

Im heutigen Text hat der Verfasser Johannes uns einige Beweise genannt, die unterstreichen, dass Jesus von den Toten auferstanden ist. Wir durften auch aufnehmen, dass der auferstandene Jesus uns von allen Mächten des Todes, wie Trauer, Furcht oder Zweifel, befreit und uns nicht nur die vollkommene Erlösung von der Herrschaft des Satans, sondern auch himmlische Freude und den wahren Frieden mit Gott schenkt. Dieser auferstandene Jesus ist unser Heiland und unser Gott. Möge der auferstandene Jesus uns helfen, unser neues Leben für Gottes Heilswerk unter den Jugendlichen und Studenten völlig einzusetzen. Der auferstandene Jesus, der allmächtige Gott, ist mit uns. Er möchte durch uns traurige, furchtsame und zweifelnde Menschen unter den Studenten zum neuen Leben in Jesus führen. Amen.

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