Die Anbetung der Weisen aus dem Morgenland
Matthäus 2,1-23
Leitverse 2,10.11
„Als sie den Stern sahen, wurden sie hocherfreut und gingen in das Haus und fanden das Kindlein mit Maria, seiner Mutter, und fielen nieder und beteten es an und taten ihre Schätze auf und schenkten ihm Gold, Weihrauch und Myrrhe.“
Frohe und gesegnete Weihnachten! Heute, am 4. Advent, feiern wir unseren Weihnachtsgottesdienst. Wer hätte vor einem Jahr gedacht, dass wir nicht mehr im Lengsdorfer Vereinshaus feiern könnten und dass wir mit Sicherheitsabstand und Mundschutz feiern müssten. Viel Ungewohntes. Viel Neues. Zum ersten Mal erleben wir heute einen Weihnachtsgottesdienst mit Livestreamübertragung. Inmitten so vieler Veränderungen gibt es aber etwas, dass unveränderlich ist und bleibt: die Liebe Gottes zu dieser Welt und zu jedem Einzelnen hier, dass er seinen eingeborenen Sohn Jesus gab, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben. In dieser Stunde möchten wir aufgrund von Matthäus Kapitel 2 kennenlernen, wer dieser Jesus, der neugeborene König der Juden, ist. Lasst uns, wie damals die Weisen, uns aufmachen, diesen verheißenen Messias, Jesus, zu suchen, ihn ganz persönlich zu finden und ihn mit unserem Besten anbeten. Gott schenke Euch die überfließende Freude der Weisen, die aus der persönlichen Begegnung mit Jesus und aus der wahren Anbetung kommt.
1. Der neugeborene König der Juden (1-11)
Sehen wir uns Vers 1 an: „Als Jesus geboren war in Bethlehem in Judäa zur Zeit des Königs Herodes, siehe, da kamen Weise aus dem Morgenland nach Jerusalem und sprachen: …“. Der Evangelist Matthäus macht zu Beginn der Weihnachtsgeschichte einige sehr wichtige Angaben über die Geburt Jesu: in Bethlehem in Judäa; zur Zeit des Königs Herodes. Bethlehem liegt etwa 10 km südlich von Jerusalem; der König Herodes war der vom römischen Kaiser Augustus ernannte Vasallenkönig Roms. Es gab zwar unter Herodes eine drei Jahrzehnte währende Friedensphase mit zahlreichen Bauprojekten, doch an Herodes selbst hafteten unzählige Intrigen und er galt als ein blutrünstiger und rachsüchtiger Tyrann. Obwohl er von Rom „König der Juden“ genannt wurde, war Herodes ein Edomiter und somit Nachfahre Esaus, während alle Juden die Nachfahren Jakobs, des Bruders Esaus waren. Herodes heiratete im Alter von dreißig Jahren bereits seine zweite Frau, nämlich die erst 12-jährige Häsmoniterin Mariamne. Anschließend verstieß Herodes seine erste Frau Doris. Später ließ er Mariamne kaltblütig hinrichten, ebenso ihre gemeinsamen Söhne, weil er um deren Rache fürchtete. Herodes heiratete insgesamt zehnmal. Aber er wurde nie glücklich, sodass er immer voller Misstrauen, Neid und Machtbesessenheit war. Auch geistlich befand sich Israel in einer finsteren Zeit. Rund 400 Jahre lang hatte es keinen Propheten mehr gegeben. Viele religiöse Leiter waren geistlich verdorben und lebten für ihren Bauch und eigene Ehre. Als Jesus geboren wurde, nahm niemand der Oberen von der Erfüllung der Verheißungen Gottes Notiz. Das Volk quälte sich in dieser finsteren Zeit und wartete auf den Messias. Heute werden wir bei unserem Theaterstück einen Tanz der wartenden Leute sehen. Diese Szene drückt die Finsternis und die Verzweiflung der Menschen aus und zeigt ihre tiefe Sehnsucht nach dem verheißenen Messias, Immanuel.
Der heutige Text lehrt uns aber auch, dass es einige Weise gab im fernen Morgenland. Die Schrift berichtet nicht, wie viele es waren, obwohl wir immer sagen „die drei Weisen“. Es könnten also auch 4, 5 oder 10 gewesen sein! Vielleicht fünf, so wie unsere fünf Täuflinge (Samuel Abr., Peter Josef, Sarah, Sarah Grace und Josua), die sich in diesem Jahr aufgemacht haben, trotz Hindernissen und Anfechtungen, Jesus zu begegnen und eine ganz persönliche Beziehung zu Jesus zu entwickeln. Unsere Täuflinge begaben sich auf eine sehr spannende Pilgerreise, indem sie intensives Bibelstudium hatten, Gottes Wort in ihr Herz aufnahmen und durch das Schreiben ihres Glaubenszeugnisses Jesus als wahren Anbetungsgegenstand und Retter aufnehmen durften. Gott segnete ihre Pilgerreise reichlich durch den Taufgottesdienst am 1. Advent. Gott wird ihre Pilgerreise aufgrund seines Wortes aus 1.Petrus 4,13 weiter begleiten und segnen und sie als Gottes Kinder und Gottes heiliges Volk für Deutschland, Europa und für die ganze Welt kostbar gebrauchen.
Die Weisen werden im griechischen Urtext „magoi“ genannt. Dies ist gar kein griechisches Wort, sondern stammt aus dem Altpersischen und bedeutet „Gelehrte“ oder „Astronomen“. D. h. sie waren gebildete Leute. Wissenschaftler, forschende Leute, die den Sternenhimmel fleißig erkundeten und beobachteten. Wir können annehmen, dass diese Gelehrten sogar in den Schriften des Alten Testamentes kundig waren. Denn nach der babylonischen Gefangenschaft waren viele Juden im großpersischen Reich zurückgeblieben. Sie verbreiteten dort die jüdische Lehre. So kam es vermutlich, dass auch diese „magoi“ von einem verheißenen Messias wussten. Als sie eines Tages einen neuen Stern am Firmament erblickten, fanden sie heraus, dass es im Wort Gottes eine Verheißung über den kommenden Messias gibt. 4.Mose 24,17 sagt: „Ich sehe ihn, aber nicht jetzt; ich schaue ihn, aber nicht von nahem. Es wird ein Stern von Jakob aufgehen und ein Zepter aus Israel aufkommen und wird zerschmettern die Schläfen der Moabiter und den Scheitel aller Söhne Sets.“ „Ein Zepter aus Israel“ deutete klar auf einen König, den Messias, hin. Die Weisen zögerten nicht, sondern nahmen sogleich Sonderurlaub und machten sich auf die lange beschwerliche Reise, die mindestens 3 Monate dauerte.
Was können wir von den Weisen lernen? Wir sehen, dass sie zutiefst wahrheitssuchende Menschen waren, d. h. sie hatten großes geistliches Verlangen, den neugeborenen König anzubeten. Als sie den neuen Stern erblickten, handelten sie konsequent. Sie erinnerten sich an ein Wort Gottes und gingen hin, den verheißenen Messias zu finden. Für diese Weisen genügte ein Wort Gottes, 4.Mose 24,17, um alles hinter sich zu lassen, eine Pilgerreise zu beginnen und so die Wahrheit über den neugeborenen König der Juden herauszufinden. Ein Wort Gottes (Johannes 5,6) „Willst du gesund werden?“ ließ einen Studienanfänger das Bibelstudium beginnen. So konnte er im Wort Gottes die Wahrheit über Jesus Christus erkennen und Jesus als seinen Erlöser und Herrn annehmen. Die Sündenvergebungsgnade Jesu bewirkte einen Wendepunkt in seinem Leben. Gott berief diesen jungen Mann als Hirten und Bibellehrer und erzog ihn zu einem entschiedenen Jünger Jesu und geistlichen Leiter. Welchem Wort Gottes folgst du bzw. welchem Wort möchtest du folgen? Der Psalm 119 ist überschrieben mit „Die Herrlichkeit des Wortes Gottes“. Es ist der längste aller Psalmen und es lohnt sich, ihn einmal ganz zu lesen. Darin heißt es z. B.: “Wie wird ein junger Mann seinen Weg unsträflich gehen? Wenn er sich hält an deine Worte“ (9); „Ehe ich gedemütigt wurde, irrte ich; nun aber halte ich dein Wort“ (67); „Dein Wort ist meinem Munde süßer als Honig. Dein Wort macht mich klug; darum hasse ich alle falschen Wege. Dein Wort ist meines Fußes Leuchte und ein Licht auf meinem Wege“ (103-105).
Die Weisen waren zutiefst Wahrheit suchende Menschen. Aufgrund des Wortes Gottes mussten sie einfach herausfinden, was es damit auf sich hatte, dass dieser Stern erschienen und die Verheißung Gottes über den Messias erfüllt worden war. Ihre Seele dürstete danach, den neugeborenen König, den Messias, anzubeten. Den Weisen ging es im Morgenland eigentlich sehr gut. Sie waren anerkannt, materiell wohlhabend und sie konnten ein abgesichertes Leben führen. Aber in ihren Herzen suchten sie nach der Wahrheit. Sie erkannten, dass all ihre guten Bedingungen letztlich keinen Wert hatten, wenn sie die Wahrheit und den Sinn ihres Lebens nicht finden würden. Als sie den Stern erblickten und sich an die Verheißung des Wortes Gottes erinnerten, konnten sie alles hinter sich lassen, um eine lange Pilgerreise aufgrund des Wortes Gottes aus 4.Mose 24,17 zu beginnen und Jesus, dem neugeborenen König der Juden, persönlich zu begegnen.
Gott hatte seinem Volk Israel viele Verheißungen über den Messias gegeben. Aber besonders die jüdischen Leiter schliefen geistlich und nahmen keine Notiz von der Geburt Jesu. Doch diese Weisen im fernen Osten, die gar nicht viel wussten: sie sahen den Stern und hatten eine unbändige Sehnsucht nach dem Messias und folgten dem Stern des Messias. Fragen wir uns einmal persönlich: „Mit welchem Herzen suche ich heute den Messias? Kenne ich alles schon und bin ich satt und selbstzufrieden? Oder habe ich tiefe Sehnsucht im Herzen, Jesus zu begegnen, ihn tiefer kennenzulernen und eine persönliche Liebesbeziehung zu ihm zu entwickeln? Viele junge Menschen suchen heute ihr Glück und ihre Freude durch andere Menschen, durch Geld oder Karriere. Aber dieses Glück und solche Freude ist vergänglich und lässt ihr Innerstes leer und unerfüllt. Wenn sie sich aber wie die Weisen aufmachen, um Jesus, den wahren König und Messias im Wort Gottes zu finden, dann werden sie Jesus persönlich begegnen und wahren Frieden, wahres Glück und bleibende Freude durch die Anbetung Jesu erfahren. Als ich das Geld und Karriere anbetete und mir selbst einen großen Namen machen wollte, war ich innerlich so leer und verzweifelt, dass ich schrie: „Ich elender Mensch, wer wird mich erlösen von diesem todverfallenen Leibe?“ Jesus hörte meinen Herzensschrei, indem er mich zum Bibelstudium einlud und sich mir durch sein Wort (Markus 8,29) als Christus, König und HERR offenbarte. Er lies mich auch durch das Wort aus Lukas 23,34a seine bedingungslose und vergebende Liebe am Kreuz persönlich aufnehmen: „Vater, vergib Jochen, denn er weiß nicht, was er tut!“ Die Begegnung mit Jesus und seine Sündenvergebungsgnade schenkte mir die überfließende Freude des neuen Lebens mit der Mission Gottes. Nun darf ich als ein heiliger Pilger jeden Tag Jesus folgen, indem ich als ein Hirte, Bibellehrer und geistlicher Leiter den intellektuellen jungen Menschen dienen darf. In dieser Zeit darf ich mich meine Pilgerreise aufgrund des Wortes Gottes (Genesis 15,5.6) fortsetzen, um dem Werk Gottes in Bonn und Rhein-Sieg, in Ostdeutschland, Europa und bis in die muslimische Welt zu dienen.
So wie die Weisen, die den wahren Gegenstand ihrer Hingabe und Anbetung in Jesus fanden, können auch wir durch das Bibelstudium den neugeborenen König Jesus, finden und tief kennenlernen, wer dieser Jesu ist: nicht nur ein kleines Baby in der Krippe. Er ist der wahre König. Er ist der ewige Schöpfer, der Mensch wurde, um uns zu erlösen. Er ist der gute Hirte, der sein Volk weidet und schließlich sein Leben am Kreuz zu unserer Erlösung in den Tod gegeben hat. Er ist auch der Sieger, der am dritten Tage von den Toten auferstand, wie es verheißen war. Er ist der ewige Herrscher, der zum Himmel auffuhr und zur Rechten Gottes, des Vaters, sitzt. Er ist der König der Könige und der HERR der Herren. Er ist der Ewige, dessen Reich kein Ende hat. Dieser Jesus ist all unserer Anbetung würdig. Alle Gläubigen aus allen Völkern und Nationen werden einst vor seinem Thron stehen und vor Jesus niederfallen und ihn anbeten. Offenbarung 5,9.10a sagt: „und sie sangen ein neues Lied: Du bist würdig, zu nehmen das Buch und aufzutun seine Siegel; denn du bist geschlachtet und hast mit deinem Blut Menschen für Gott erkauft aus allen Stämmen und Sprachen und Völkern und Nationen und hast sie unserm Gott zu Königen und Priestern gemacht …“
Die Weisen kamen nach Jerusalem und gingen in den Palast des Königs Herodes. Sehen wir uns Vers 2 an: „Wo ist der neugeborene König der Juden? Wir haben seinen Stern gesehen im Morgenland und sind gekommen, ihn anzubeten.“ Im Königspalast gab es aber keinen neugeborenen König der Juden! Durch ihr Kommen wurde nun der König Herodes aufmerksam. Als er merkte, dass diese ausländische Delegation gar nicht nach ihm fragte, sondern den neugeborenen König der Juden suchte, tobte Herodes vor Wut. Sehen wir uns Vers 3 an: „Als das der König Herodes hörte, erschrak er und mit ihm ganz Jerusalem.“ „Was! Noch ein König der Juden?“ Sein ganzer Neid, seine Geltungssucht und Anerkennungssuche traten zum Vorschein und ließen die ganze Stadt Jerusalem erschrecken. Sofort berief Herodes eine Kommission ein, die untersuchen sollte, was es mit dem neugeborenen König der Juden auf sich hätte. Diese kam zu dem Ergebnis, dass die Geburt in Bethlehem in Judäa geschehen sollte. Lesen wir einmal Vers 6: „Und du, Bethlehem im jüdischen Lande, bist keineswegs die kleinste unter den Städten in Juda; denn aus dir soll mir kommen der Fürst, der mein Volk Israel weiden soll.“ Einst schenkte Gott durch den Propheten Micha, seinem Volk diese großartige und sehr konkrete Verheißung über den Messias. Dieser würde nicht irgendwo, auch nicht in der Hauptstadt, sondern in dem kleinen Städtchen Bethlehem geboren werden. Dies deutet schon an, dass der Messias nicht als ein weltlicher König kommen würde. Jesus ist der geistliche König. Er regiert die Herzen der Menschen mit Liebe und Frieden. Er ist der gute Hirte, der sein Leben für die Schafe lässt und sie zur grünen Aue und zum frischen Wasser führt. Bethlehem heißt wörtlich übersetzt „Brothausen“. Tatsächlich kam Jesus vom Himmel und wurde das Brot des Lebens für alle Menschen. Johannes 6,33 sagt: „Denn Gottes Brot ist das, das vom Himmel kommt und gibt der Welt das Leben.“ In Vers 41b sagt Jesus: „Ich bin das Brot, das vom Himmel gekommen ist.“
Lesen wir die Verse 7 und 8: „Da rief Herodes die Weisen heimlich zu sich und erkundete genau von ihnen, wann der Stern erschienen wäre, und schickte sie nach Bethlehem und sprach: Zieht hin und forscht fleißig nach dem Kindlein; und wenn ihr’s findet, so sagt mir’s wieder, dass auch ich komme und es anbete.“ Herodes verstellte sich. Er gab sich nett und freundlich, obwohl er Böses im Sinn hatte. Er war wie der Teufel, der ein Lügner ist von Anfang an. Niemals würde Herodes einen anderen König der Juden neben ihm dulden, auch wenn dieser nur ein kleines Kind war. Dass Herodes sagte, er wolle hingehen und auch das Kindlein anbeten, war eine glatte Lüge.
Sehen wir uns Verse 9 bis 11 an: „Als sie nun den König gehört hatten, zogen sie hin. Und siehe, der Stern, den sie im Morgenland gesehen hatten, ging vor ihnen her, bis er über dem Ort stand, wo das Kindlein war. Als sie den Stern sahen, wurden sie hocherfreut und gingen in das Haus und fanden das Kindlein mit Maria, seiner Mutter, und fielen nieder und beteten es an und taten ihre Schätze auf und schenkten ihm Gold, Weihrauch und Myrrhe.“ Auf dem Weg nach Bethlehem ging der Stern vor ihnen her und führte sie an den Ort, wo das Kindlein war. Die Weisen freuten sich sehr und gingen in das Haus und fanden Maria mit dem Baby Jesus. Luther übersetzte: „sie wurden hocherfreut.“ Die Elberfelder Bibel sagt: „und freuten sich mit sehr großer Freude!“ Hast du auch diese sehr große Freude erfahren? Diese Freude gibt es nur durch die persönliche Begegnung und wahre Anbetung Jesu als König und Herrn.
Die Weisen hatten nur einen Wunsch: den verheißenen Messias zu finden und ihn anzubeten. Dafür hatten sie alles investiert. Und sie wurden nicht enttäuscht. Als sie Jesus fanden und ihn anbeten konnten, freuten sie sich mit sehr großer Freude! Die Quelle ihrer Freude war das Kind in der Krippe. Er ist der Messias, der neugeborene König und der gute Hirte. Lesen wir die Verse 10 und 11 noch einmal: „Als sie den Stern sahen, wurden sie hocherfreut und gingen in das Haus und fanden das Kindlein mit Maria, seiner Mutter, und fielen nieder und beteten es an und taten ihre Schätze auf und schenkten ihm Gold, Weihrauch und Myrrhe.“
In ihrer Freude fielen sie nieder und beteten das Kindlein an und schenkten ihm Gold, Weihrauch und Myrrhe. Warum diese Geschenke für ein kleines Kind? Diese drei Geschenke sprechen sehr klar darüber, wer Jesus ist und weisen bereits auf seinen späteren Kreuzestod hin. Gold ist ein Symbol für einen König. Es zeigt also etwas von Jesu Gottheit und ist ein Abglanz für die Herrlichkeit Gottes. Weihrauch ist weiß und wurde von Priestern beim Opfern dargebracht; es weist auf die Reinheit des Erlösers und den wahren Hohenpriester, Jesus, hin. Myrrhe hat einen sehr bitteren Geschmack – ein Hinweis auf den späteren bitteren Kreuzestod Jesu. Von den Weisen aus dem Morgenland lernen wir ihre tiefe Sehnsucht nach dem Messias. Auch ihre überschäumende Freude, als sie ihn fanden und ihre aufrichtige Anbetung, als sie vor Jesus niederfielen und ihm ihre kostbaren Schätze auftaten.
Während dieses Weihnachtsgottesdienstes wollen auch wir Jesus ganz neu finden, eine persönliche Liebesbeziehung zu Jesus anknüpfen bzw. erneuern und vertiefen. Wenn wir diesem Jesus begegnen und ihn anbeten, können wir die überfließende Freude der Weisen selber erfahren. Einige junge Menschen, wie Simon und Patrick sind heute von weither gekommen, um Jesus anzubeten. Dasom, Lukas, Olaf beten durch ihre Teilnahme am Weihnachtstheater Jesus an und sind Zeugen der überfließenden Freude in Jesus. Einige nehmen trotz Pandemie und gesundheitlicher Probleme über Zoom an diesem Weihnachtsgottesdienst teil, um Jesus wie die Weisen zu suchen und ihn anzubeten. Viele Mitarbeiter kommen morgens zum Frühgebet zusammen, um Jesus zu suchen und ihn anzubeten. Auch sie sind Weise, die die überfließende Freude der Anbetung Jesu erfahren. Eine Missionshausgemeinde dient dem Werk Gottes in Deutschland seit nunmehr 40 Jahren. Sie sind selige Weise, weil sie ihr Leben als heilige Pilger trotz Widerständen und Verfolgungen für die Mission Gottes völlig hingeben. Durch sie konnten viele junge Menschen durch Bibelstudium und Lebensgemeinschaft Jesus begegnen und zu Jüngern und Jüngerinnen Jesu und Bibellehrern und Dienern des Wortes wachsen.
Gott schenke jedem von uns die ganz persönliche Begegnung mit Jesus, dem neugeborenen König und Messias. Er erfülle unsere Herzen mit der höchsten Freude, indem wir Jesus anbeten, ihm unser ganzes Leben weihen und die tiefe Liebesbeziehung zu Jesus entwickeln.
2. Die Kindheit Jesu (12-23)
Sehen wir uns Vers 12 an: „Und Gott befahl ihnen im Traum, nicht wieder zu Herodes zurückzukehren, und sie zogen auf einem anderen Weg wieder in ihr Land.“ Gott griff nun ganz konkret ein, sodass die Weisen Orientierung empfingen, nicht wieder zu Herodes zu ziehen. Die Weisen kehrten nach ihrer Anbetung ins Morgenland zurück. Es wird uns nichts weiter über sie berichtet. Aber wir können sicher sein, dass sie ein neues, verändertes und den Messias bezeugendes Leben führten. Ganz gewiss behielten sie die frohe Kunde von Jesu Geburt nicht für sich. Vielleicht dienten sie dem Pionierungswerk im Morgenland und errichteten drei Stützpunkte in Mosul, Bagdad und Basra.
Gott sandte auch im Traum einen Engel zu Josef, der ihn vor den Mordplänen des Herodes warnte und ihm Weisung gab, mit Mutter und Kind nach Ägypten zu fliehen. Vers 14 sagt: „Da stand er auf und nahm das Kindlein und seine Mutter mit sich bei Nacht und entwich nach Ägypten.“ Josef gehorchte sofort und machte sich auf. Sehen wir uns die Verse 16-18 an. Nun kam das wahre Gesicht von Herodes zum Vorschein. Er merkte, dass die Weisen nicht zu ihm zurückgekehrt waren. Er wurde so zornig, dass er den Befehl gab, alle Kinder in Bethlehem, die zweijährig und darunter waren, zu töten. Dadurch erfüllte sich, was bereits der Prophet Jeremia verheißen hatte.
Sehen wir uns Verse 19 und 20 an: „Als aber Herodes gestorben war, siehe da erschien der Engel des Herrn dem Josef im Traum in Ägypten und sprach: Steh auf, nimm das Kindlein und seine Mutter mit dir und zieh hin in das Land Israel; sie sind gestorben, die dem Kindlein nach dem Leben getrachtet haben.“ Josef zögerte nicht, sondern gehorchte der Anweisung Gottes. Gott gab Josef Orientierung in das galiläische Land zu gehen in die Stadt Nazareth. Jesu Leben als ein Flüchtlingskind sah so bemitleidenswert aus. Dennoch geschah keine der Begebenheiten zufällig. Matthäus betont, dass alle Dinge in Erfüllung der Schrift geschahen.
Diese Verse lehren uns, dass Jesus von seiner Geburt an verfolgt wurde, sogar ein Flüchtlingskind wurde, als seine Eltern mit ihm nach Ägypten fliehen mussten. Aber trotz dieser äußerlich widrigen Umstände behielt Gott allezeit die Kontrolle und erfüllte seinen Plan. Herodes hatte so viel unschuldiges Blut auf dem Gewissen. Aber schließlich musste auch er sterben. Doch Gott bewahrte das Leben Jesu und erfüllte durch ihn seinen Heilsplan für die ganze Menschheit. Auch wir dürfen wissen, dass unser Leben nicht dem Schicksal willkürlich ausgeliefert ist – auch nicht inmitten dieser Corona-Pandemie. Gott hat alles unter Kontrolle. Er wird auch im neuen Jahr mit uns sein. Er wird unsere Gebete und das Bilden der 10.000 Zweierbibelstudiumteams segnen, um Deutschland und Europa geistlich wiederzuerwecken und drei Stützpunkte in der muslimischen Welt aufzurichten.
Heute durften wir durch die Weisen aus dem Morgenland groß ermutigt werden. Aufgrund eines Wortes Gottes machten sie sich auf eine lange Pilgerreise. Mit tiefer Sehnsucht nach dem Messias, folgten sie dem Stern bis zum Ende. Als sie Jesus fanden und ihn anbeteten wurden ihre Herzen mit der überfließenden Freude erfüllt. Beten wir, dass wir in dieser Weihnachtszeit unsere Liebesbeziehung zu Jesus tief entwickeln und als heilige Pilger und wahre Anbeter Jesu die überfließende Freude der Weisen erfahren können.