Ein ersterbendes Weizenkorn
Johannes 12,12-50
Leitvers 12,24
„Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und erstirbt, bleibt es allein; wenn es aber erstirbt, bringt es viel Frucht.“
Dank sei dem Herrn für unser Johannesevangelium-Bibelstudium, durch das wir kennenlernen dürfen, wer Jesus ist. In den Versen 1 bis 11 haben wir die wunderschöne Hingabe von Maria kennengelernt, die aus der Dankbarkeit für das neue Leben und aus der Liebe zu Jesus ihr kostbares Nardenöl ausgegossen hat, um damit Jesu Füße zu salben. Judas konnte ihre Hingabe gar nicht verstehen, weil er nur an das Geld dachte. Aber Jesus nahm ihre Hingabe gnädig an und sagte, dass sie für den Tag seines Begräbnisses gelten würde. Jesus wird unser Nardenöl, das wir zu ihm bringen, für die geistliche Wiedererweckung in Europa kostbar gebrauchen.
Heute geht es um den Einzug Jesu in Jerusalem auf einem Eselsfüllen. Wir lernen hier Jesus als den wahren König kennen, der aller Anbetung wert ist, und erfahren, was der Charakter seines Königreiches ist. Wir lernen auch das universale Lebensprinzip des Weizenkornes kennen. Jesus lehrt uns dadurch, wie wir ein wahrhaft fruchtbringendes Leben führen können. Lasst uns dem Beispiel Jesu folgen, dass wir nicht versuchen unser Leben für uns zu bewahren, sondern es als ein sterbendes Weizenkorn im Gehorsam des Glaubens für Gottes Mission hingeben, so dass Gott viele Früchte durch unser Leben hervorbringen kann.
1. Jesu triumphaler Einzug in Jerusalem (12-19)
Gemäß Vers 12 war es der Tag nach der Salbung in Betanien, als Jesus nach Jerusalem kam. Es war 5 Tage vor dem Passafest. Als die Menge hörte, dass Jesus auf dem Weg nach Jerusalem war, machten sie sich voller Freude auf, um ihm entgegenzugehen. Sie hatten von der Auferweckung des Lazarus gehört. Sie liebten Jesus und wollten ihn als ihren guten Hirten willkommen heißen. Sie glaubten, dass Jesus der verheißene Messias ist, der im Alten Testament angekündigt war. So nahmen sie Palmzweige und bedeckten damit die Straße, so dass Jesus darüber gehen könnte. Sie riefen laut: „Hosianna! Gelobt sei, der da kommt in dem Namen des Herrn, der König von Israel!“ Es war ein herrlicher, triumphaler Einzug wie für einen König.
Lesen wir einmal Vers 13 gemeinsam: „…nahmen sie Palmzweige und gingen hinaus ihm entgegen und riefen: Hosianna! Gelobt sei, der da kommt in dem Namen des Herrn, der König von Israel!“ Ihre Worte sind ein Zitat aus dem Psalm 118 und zeigen, wie sehr sich die Menschen nach der Hilfe und Errettung durch den Messias sehnten. Schon Jesaja hatte von dem Erretter gesprochen, der die Menschen von der Finsternis, Verzweiflung, Orientierungslosigkeit und allen Feinden erretten würde. Wie glücklich waren sie, dass die lange Zeit des Wartens zu Ende war und nun der verheißene Messias in Jerusalem einzog. Der Einzug Jesu in Jerusalem zeigt uns Jesus als den Erretter-König. Er ist Gottes König, der in die Welt gekommen ist, die Menschen zu retten.
Sehen wir uns die Verse 14 und 15 an: „Jesus aber fand einen jungen Esel und ritt darauf, wie geschrieben steht: »Fürchte dich nicht, du Tochter Zion! Siehe, dein König kommt und reitet auf einem Eselsfüllen.«“ Der Einzug Jesu in Jerusalem offenbart den Charakter seines Königtums.
1. Jesus ist der demütige König
Normalerweise kommen die Herrscher auf einem großen weißen Pferd, indem sie ihre Macht und ihre eigene Herrlichkeit zeigen. Könnt ihr euch vorstellen, dass Napoleon auf einem Esel ritt? Oder dass das Standbild Kaiser Wilhelm auf einem Esel zeigt? Aber Jesus kam so demütig auf einem Esel nach Jerusalem. Er zeigte nicht seine Macht oder seinen Stolz. Jeder konnte zu ihm kommen, um seine Hilfe zu bekommen. Jesus demütigte sich selbst, um uns, die stolzen Sünder, von unseren Sünden zu erretten und uns den Weg zu dem ewigen Leben zu öffnen.
2. Jesus ist der König des Friedens
Normalerweise gehört es zum Pflichtrepertoire eines Königs, sich als einen starken und zuversichtlichen Eroberer darzustellen. Wie wir wissen, haben die Herrscher immer ihre Völker mit Gewalt unterdrückt, egal auf welche Weise sie an die Macht gekommen sind. Aber unser Herr Jesus war anders. Jesus verhielt sich nicht wie ein weltlicher Herrscher, der irgendeine Machtposition beansprucht. Stattdessen kam Jesus als der geistliche König, der die Herzen der Menschen mit Demut, mit Liebe und mit Frieden regiert. Weil Jesus so demütig kam, kann er unsere Herzen mit seinem Frieden regieren.
In Sacharja 9,9.10 heißt es: „Du, Tochter Zion, freue dich sehr, und du, Tochter Jerusalem, jauchze! Siehe, dein König kommt zu dir, ein Gerechter und ein Helfer, arm und reitet auf einem Esel, auf einem Füllen der Eselin. Denn ich will die Wagen wegtun aus Ephraim und die Rosse aus Jerusalem, und der Kriegsbogen soll zerbrochen werden. Denn er wird Frieden gebieten den Völkern.“ Ohne Jesus sind die Herzen der Menschen immer voller Neid, Hader, Konkurrenzgeist und Unzufriedenheit, so dass sie sich gegenseitig zerfleischen. Jeder denkt zuerst an sich selbst und seinen eigenen Vorteil. Doch wenn Jesus in unsere Herzen regiert, dann haben wir Freude und Frieden durch die Vergebungsgnade Jesu. Wenn Jesu Frieden in unserem Herzen regiert, können wir auch Frieden mit anderen haben, sogar ihnen dienen.
Sehen wir uns Vers 16 an. Anfangs konnten die Jünger Jesu Handeln nicht verstehen. Sie warteten noch immer auf ein irdisches Königreich Jesu. Aber nach Jesu Tod und Auferstehung erinnerten sie sich an Sacharja 9,9 und konnten verstehen, wer Jesus ist. Die Pharisäer aber waren voller Neid und Missgunst und hatten große Angst, dass die ganze Welt Jesus nachlaufen würde.
3. Jesus zog in Jerusalem ein, um sein Leben zu geben
In der Erlösungsgeschichte Gottes hat Jesu Einzug in Jerusalem eine tiefe geistliche Bedeutung. Wahrscheinlich erwarteten viele Leute, dass Jesus bald den Thron besteigen würde. Aber Jesus zog nicht in Jerusalem ein, um Macht und Ehre zu gewinnen, sondern um sein Leben als ein Sühneopfer für die Sünden der Welt hinzugeben. Jesaja 53,4.5 sagen: „Fürwahr, er trug unsre Krankheit und lud auf sich unsre Schmerzen. Wir aber hielten ihn für den, der geplagt und von Gott geschlagen und gemartert wäre. Aber er ist um unsrer Missetat willen verwundet und um unsrer Sünde willen zerschlagen. Die Strafe liegt auf ihm, auf dass wir Frieden hätten, und durch seine Wunden sind wir geheilt.“ Jesus zog in Jerusalem ein, um Gottes Heilsplan durch seinen Kreuzestod und seine Auferstehung zu erfüllen. Sein Tod sah wie eine Niederlage aus. Aber sein Tod am Kreuz und seine Auferstehung sind der Sieg über die Macht der Sünde und des Satans. Auf diese Weise wurde er der wahre geistliche König, der uns die wahre Liebe und den wahren Frieden gibt.
Für die ersten Christen war es eine große Herausforderung, Jesus als ihren König zu bezeugen, weil der Kaiser diesen Platz beanspruchte, sogar als Gott angebetete werden wollte. In dieser feindlich gesinnten Welt hätten sie sehr unruhig oder furchtsam sein können. Aber weil sie Jesus als ihren König angenommen hatten, hatten sie den wahren Frieden. Sie konnten wie Jesus demütig dienen und dabei den guten Einfluss ausüben. Sogar wenn sie verfolgt wurden oder als Märtyrer sterben sollten, hatten sie Frieden im Herzen, indem sie auf das herrliche Reich Jesu schauten. Man sagt, dass Kaiser Nero sehr verzweifelt war, weil die Christen oft singend in den Tod gingen.
Lasst uns Jesus als unseren Erretter und König in unsere Herzen aufnehmen, dass wir mit dem wahren Frieden erfüllt als Zeugen für Jesus in unserer Generation und für die geistliche Wiedererweckung in Europa gebraucht werden können.
2. Das Lebensprinzip des Weizenkorns (20-50)
In den Versen 20 bis 22 erfahren wir, dass einige Griechen, die zur Anbetung nach Jerusalem gekommen waren, nach Jesus fragten und ihn gerne sehen wollten. Sie erinnern uns an die Vision aus Jesaja 2,3: „Und viele Völker werden hingehen und sagen: Kommt, lasst uns auf den Berg des Herrn gehen, zum Hause des Gottes Jakobs, dass er uns lehre seine Wege und wir wandeln auf seinen Steigen! Denn von Zion wird Weisung ausgehen und des Herrn Wort von Jerusalem.“ War nun die Zeit gekommen, dass sogar die Heiden Jesus anbeten? Philippus und Andreas waren etwas hilflos, ob und wie sie die Griechen zu Jesus führen sollten. Sehen wir uns Vers 23 an: „Jesus aber antwortete ihnen und sprach: Die Zeit ist gekommen, dass der Menschensohn verherrlicht werde.“ Die Verherrlichung bezieht sich hier auf Jesu bevorstehenden Tod am Kreuz und seine Auferstehung. Jesu Tod und Auferstehung waren die Voraussetzung, damit die Zeit der Weltmission anbrechen konnte. Als Jesus wie ein Weizenkorn starb, sein Leben für die Sünder hingab, konnten die Türen des Reiches Gottes für alle Völker geöffnet werden. Als die Jünger dem Beispiel Jesu folgten, sich selbst erstarben, konnten sie für das Weltmissionswerk bis an das Ende der Erde gebraucht werden.
Sehen wir uns Vers 24 an: „Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und erstirbt, bleibt es allein; wenn es aber erstirbt, bringt es viel Frucht.“ Hier lehrt Jesus das universale Lebensprinzip am Beispiel des Weizenkorns. Ein einzelnes Weizenkorn ohne Hingabe wird immer allein bleiben und kann keine Frucht bringen. Wenn das Weizenkorn aber in die Erde fällt, dann wird es seine eigene Form verlieren. Doch daraus wächst dann eine herrliche Weizenpflanze, die hundertfach Frucht hervorbringt. Das Weizenkorn hat ein gewaltiges Wachstumspotential. Ein Weizenkorn, das sich in der Schublade versteckt, ist nutzlos. Aber ein Weizenkorn, das gesät wird, bringt grenzenlos Frucht hervor.
Das gleiche Prinzip finden wir überall in der Natur und im praktischen Leben. Wenn jemand nicht fleißig lernt, dann kann er in seinem Studium nicht weiterkommen. Wer sich aber selbst verleugnet, seinen Wunsch nach Schlaf, Bequemlichkeit und Vergnügen überwindet und fleißig lernt, der kann erfolgreich sein und sogar zu einem Doktor werden.
Jesus selber war solch ein ersterbendes Weizenkorn. Er verleugnete sich selbst, indem er den Ratschluss Gottes annahm, nämlich sein Leben am Kreuz völlig hinzugeben. Es war weder leicht noch selbstverständlich, sondern bedeutete für ihn einen harten Kampf, seinen Wunsch zu leben zu verleugnen und den Weg des Leidens und des Sterbens zu gehen. Dieses Weizenkorn hat unzählbar viele Früchte des Lebens auf der ganzen Welt hervorgebracht. Wir alle sind seine Früchte.
Wir kennen die Geschichte von Jim Elliot, der zusammen mit 4 Freunden das Evangelium zu den Waorani-Indianern bringen wollte. Um diesen unerreichten und sehr gefürchteten Volksstamm zu erreichen, riskierten sie ihr eigenes Leben. Sie wollten ihr Leben als ein ersterbendes Weizenkorn hingeben, um die gute Botschaft des Evangeliums zu verkündigen. Bei einem der Zusammentreffen wurden alle fünf Missionare von den Indianern getötet. Nach dieser schockierenden Begebenheit hätte sich seine Witwe Elisabeth Eliot zurückziehen können. Aber sie führte das Werk ihres Mannes fort, indem sie mit den Indianern zusammen lebte. Ihre Liebe und Hingabe bewegte die Herzen der Indianer und brachte eine großartige Frucht hervor, so dass heute fast die Hälfte des Stammes Christen sind, die ein verändertes Leben in Christus führen. So kamen aus den ersterbenden Weizenkörnern viele gute Früchte hervor.
Mutter Sarah Barry hat ihren Stolz und Bequemlichkeit als Amerikanerin verleugnet, den Studenten in Korea demütig gedient, indem sie sogar ihren Lebensstil nachahmte und auf dem Fußboden schlief. Sie verleugnete ihre eigenen Wünsche, sogar den Wunsch zu heiraten. Durch ihre demütige Hingabe wurde sie ein Vorbild für viele junge Menschen in Korea und bis heute konnten mehr als 3000 hingebungsvolle Zeltmachermissionare in die ganze Welt ausgesendet werden.
Unter diesen Zeltmachermissionaren, die ausgesandt wurden, waren die ersten die Krankenschwestern-Missionarinnen, die seit den 70er Jahren nach Deutschland kamen. Sie verzichteten auf das gewohnte Leben in ihrer geliebten Heimat. Sie passten sich auch nicht dem vergnügungssüchtigen Lebensstil der Deutschen an, sondern gaben ihr Leben vielmehr als ein Weizenkorn hin, um den jungen Menschen in Deutschland mit dem Gebet und dem Wort Gottes zu dienen. Trotz der anstrengenden Arbeit dienten sie fleißig dem Einladungswerk und dem Bibelstudium. Sie taten dies nicht ein Jahr lang, auch nicht 10 Jahre, sondern über 40 Jahre. Durch ihre Hingabe legten sie die Grundlage für das Werk Gottes, so dass viele entschlossene Jünger Jesu unter den Studenten aufgestellt werden konnten. Noch immer sehen wir, wie unsere Missionarinnen sich im Hintergrund hingeben, um dem Werk Gottes zu dienen. Auch wenn sie deswegen viele Missverständnisse oder Ablehnung erfahren, wirkt Gott selbst durch ihre Hingabe und bringt viele gute Früchte des Lebens.
Um in dieser humanistischen Umgebung dem Jüngererziehungswerk zu dienen, hat M. Peter nicht nur seinen Beruf und seinen Doktortitel aufgegeben. Er entschied sich auch auf die Anerkennung zu verzichten, viele Missverständnisse, Verfolgung, sogar Ausgestoßenwerden zu tragen, um geistliche Leiter unter den Studenten aufzustellen und die nächste Generation zu mobilisieren. So konnte Gott viel Frucht durch ihn bringen.
Sehen wir uns Vers 25 an: „Denn wer sein Leben lieb hat, der wird’s verlieren; und wer sein Leben auf dieser Welt hasst, der wird’s erhalten zum ewigen Leben.“ Es gibt zwei Arten von Leben. Wer sein Leben in der Welt bewahren möchte, nur an sich selbst denkt und sich selbst eine Sicherheit schaffen will, der wird alleine bleiben und am Ende sein Leben ganz verlieren. Es bleibt ohne Frucht. Wer aber sein Leben in dieser Welt hasst, wer seien Sünden und eigenen Begierden erstirbt und vielmehr Gottes Willen für sein Leben annimmt, wer täglich kämpft der Berufung Gottes zu gehorchen und von ihm gebraucht zu werden, der wird das ewige Leben erlangen und durch den kann Gott viele Früchte des Lebens hervorbringen.
M. Jose Ahn berichtete, dass die Teilnahme am täglichen Jüngerschaftstraining in der Studienzeit für ihn wie tägliches Ersterben war. Jeden Tag dachte er, dass er deswegen in seinem Studium scheitern würde. Aber es brachte viele Früchte hervor. Er bestand die Prüfung, die nur 2% der Studenten bestanden, und konnte in die Diplomatenlaufbahn eintreten. Vor allem aber hat Gott durch sein Leben für den Herrn viele Früchte des Lebens in vielen Ländern hervorgebracht. Er bezeugte, dass sein Leben viel gesegneter ist als das von seinem Studienkollegen, nämlich von Ban Ki-Moon, der immerhin bis zum Generalsekretär der UNO aufstieg.
Ich kenne eine junge Frau, für die es manchmal schwer ist, am Morgen aufzustehen oder ihre Zeit für die Gemeinschaft oder für die Vortragstunde zu geben. Doch indem sie ihrem eigenen Willen erstirbt, wird sie die wunderbare Frucht des Gehorsams in ihrem Leben und auch durch ihr Leben erfahren. Wie Vers 26 sagt: „Wer mir dienen will, der folge mir nach und wo ich bin, da soll mein Diener auch sein. Und wer mir dienen wird, den wird mein Vater ehren.“
Betrachten wir die Verse 27 und 28: „Jetzt ist meine Seele betrübt. Und was soll ich sagen? Vater, hilf mir aus dieser Stunde? Doch darum bin ich in diese Stunde gekommen. Vater verherrliche deinen Namen! Da kam eine Stimme vom Himmel: Ich habe ihn verherrlicht und will ihn abermals verherrlichen.“ In diesen Versen geht es um den geistlichen Kampf Jesu, sich für den Weg des Leidens zu entscheiden. Jesus wusste, dass die Zeit seines Leidens und seines Todes bevorstand. Er war versucht, Gott zu bitten, dass er ihn davor bewahrt. Schließlich betete er: „Vater, verherrliche deinen Namen!“ Er wollte alleine Gottes Willen erfüllen und Gott verherrlichen. Da bestätigte Gott es durch eine Stimme vorm Himmel, dass er ihn auch verherrlichen würde.
Jesus betrachtete sein Leiden und Sterben als Gericht über den Satan, der besiegt und ausgestoßen würde: „Jetzt ergeht das Gericht über diese Welt; nun wird der Fürst dieser Welt ausgestoßen werden.“ (31) Jesus war voller Siegeszuversicht. Vers 32 sagt: „Und wenn ich erhöht werde von der Erde, so will ich alle zu mir ziehen.“
Bisher waren die Juden noch sehr unsicher, wer Jesus ist. Aber Jesus drängte sie, dass sie sich für das Licht der Welt entscheiden sollten. Vers 36a sagt: „Glaubt an das Licht, solange ihr’s habt, damit ihr Kinder es Lichtes werdet.“ Die Gelegenheit ist nicht immer gegeben. Jetzt stand Jesus, der Sohn Gottes vor ihnen und lud sie ein. Sie sollten diese Chance nutzen.
Es ist erstaunlich, dass die Menschen trotz der vielen Zeichen Jesu nicht an ihn glaubten (37). Der Autor Johannes betrachtet diese Reaktion aufgrund des Wortes Gottes aus dem Propheten Jesaja: „Herr, wer glaubt unserm Predigen? Und wem ist der Arm des Herrn offenbart?“ Gott sagte Jesaja schon bei seiner Berufung, dass die Augen, Ohren und Herzen der Menschen für seine Botschaft verschlossen waren. Zu allen Zeiten wurde die Botschaft des Evangeliums missverstanden und ignoriert. Wir sollen nicht verzagen, wenn wir hartnäckigen Unglauben erfahren, sondern die Hoffnungsträger umso dringlicher zu Jesus einladen.
Jesus lud die Menschen bis zum Ende ein, zu ihm zu kommen, an ihn zu glauben und das Licht des Lebens zu empfangen. Vers 46 sagt: „Ich bin in die Welt gekommen als ein Licht, damit, wer an mich glaubt, nicht in der Finsternis bleibe.“ Jesus kam nicht um die Menschen zu richten, sondern er kam sie zu erretten. Aber diejenigen, die ihn und seine Worte verachten, werden durch das Wort gerichtet (48).
Heute haben wir gelernt, dass Jesus der geistliche König der Errettung ist, der mit seiner Demut und mit seinem Frieden regiert. Jesus zog in Jerusalem ein, um durch seinen Tod am Kreuz und seine Auferstehung den Satan zu besiegen und für alle Menschen den Weg des ewigen Lebens zu öffnen. Wir haben auch das Prinzip des fruchtbringenden Lebens durch das Weizenkorn kennengelernt. Ohne Sterben gibt es keine Auferstehung, ohne Kreuz gibt es keine Krone. Lasst uns das Prinzip des Weizenkorns meistern, indem wir unserem sündigen Ego, unserer Selbstliebe, Menschenfurcht und Bequemlichkeit ersterben, dem Beispiel Jesu im Gehorsam des Glaubens folgen, so dass Gott viele gute Früchte des Lebens durch uns hervorbringt.