Jesus gibt das ewige Leben

Johannes 10,22-42
Leitverse 10,27.28

„Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie und sie folgen mir; und ich gebe ihnen das ewige Leben, und sie werden nimmermehr umkommen, und niemand wird sie aus meiner Hand reißen.“

In den vorhergehenden Versen 1 bis 21 hatten wir über den guten Hirten Jesus nachgedacht. Während ein Mietling in der Zeit von Not und Gefahr an sich selbst denkt und wegläuft, gibt der gute Hirte sein Leben für die Schafe völlig hin und ist be-reit sein Leben zu lassen. Jesus hatte z. B. dem Blindgeborenen in Kapitel 9 als guter Hirte gedient, bis dieser bezeugte, dass er an den Messias glaubte und ihn anbetete. Dagegen waren die Oberen der Juden keine Schafe Jesu, weil sie gegen Jesus und gegen den Blindgeborenen bis zum Ende hartnäckig kämpften. In Vers 20 sprachen sie: „Er hat einen bösen Geist und ist von Sinnen; was hört ihr ihm zu?“ Im heutigen Text wollen wir noch tiefer darüber nachdenken, wer Jesus ist. Lasst uns Jesus kennenlernen, der seinen Scha-fen das ewige Leben gibt, sodass wir mit der festen Gewissheit des ewigen Lebens dem Werk Gottes in unserer Generation dienen dürfen.

1. Ich gebe ihnen das ewige Leben (22-30)

Betrachten wir Vers 22: „Es war damals das Fest der Tempelweihe in Jerusalem und es war Winter.“ Das Fest der Tempel-weihe (hebr. Chanukka) findet im Monat Dezember statt. Dieses Fest ging auf die Zeit der Makkabäer zurück. Als König Anti-ochus (Epiphanes) 168 v. Chr. durch ein Religionsedikt den Gottesdienst in Jerusa-lem abschaffte und viele Menschen tötete und die Priester zwang, den fremden Göt-tern zu opfern, gab es einen Mann des Glaubens, Matattias, der zusammen mit seinen fünf Söhnen nicht wegschaute, sondern wie einst Pinhas (4.Mose 25,7-11) mit heiligem Eifer mutig für Gott kämpfte. Matattias und seine Söhne gewannen Ver-bündete und führten einen siegreichen Partisanenkrieg gegen Antiochus. Das Tempelweihfest erinnerte daran, wie Gott 164 v. Chr. nach der furchtbaren Verfol-gungszeit den Tempel wieder eingeweiht und so seinem Volk das Licht gegeben und den Gottesdienst im Tempel wiederherge-stellt hatte.

Betrachten wir die Verse 23.24: „Und Jesus ging umher im Tempel in der Halle Salo-mos. Da umringten ihn die Juden und sprachen zu ihm: Wie lange hältst du uns im Ungewissen? Bist du der Christus, so sage es uns frei heraus.“ Warum sagten die Juden „wie lange hältst du uns im Un-gewissen?“ Zurzeit erfahren wir tagtäglich wegen der Covid-19-Pandemie, was es heißt, in Ungewissheit zu leben. Werden die Infektionszahlen weiter steigen? Wann werde ich selbst betroffen sein? Wird es bald einen Impfstoff geben? Wird es wieder einen Lock-Down geben? Wie sehr wird die Wirtschaft darunter leiden? Dies ist Un-gewissheit, denn es gibt verschiedene Theorien zu diesen Fragen und niemand kann eine Patentantwort darauf geben. Viele junge Menschen leben aber auch bezüglich der geistlichen Welt im Unge-wissen. Die Ursache ist, dass viele die Bi-bel nicht kennen und im Religionsunter-richt viele falsche Lehren gehört haben, z. B. in Bezug auf Schöpfung, Sündenfall, Ge-richt und Hölle, auch zu Jesu Kreuzestod und Auferstehung. Es ist eine geistliche Tatsache, dass gerade die Kirche selbst dafür verantwortlich ist, dass sie das Wort Gottes zerrissen hat und viele kostbare Seelen im Ungewissen leben. Es ist wirk-lich elend, im Ungewissen zu leben, so-dass man nicht weiß, was die Wahrheit ist, was kommen wird und wie es weitergeht.

Jesus aber hatte eine klare Antwort auf die Ungewissheit der jüdischen Oberen. Se-hen wir uns die Verse 25.26 an: „Jesus antwortete ihnen: Ich habe es euch gesagt und ihr glaubt nicht. Die Werke, die ich tue in meines Vaters Namen, die zeugen von mir. Aber ihr glaubt nicht, denn ihr seid nicht von meinen Schafen.“ Die Ungewiss-heit der jüdischen Oberen war eine selbst-verschuldete, ja unnötige Ungewissheit, die auf ihrer falschen Vorstellung über Je-sus und auf ihren falschen Erwartungen an den Messias basierte. Jesus tat so viele Werke. Im Johannesevangelium haben wir kennengelernt, wie Jesus bei der Hochzeit zu Kana Wasser in Wein verwandelte; wie er den Sohn eines königlichen Beamten heilte; wie er eine Menschenmenge von 5000 Leuten mit fünf Broten und zwei Fi-schen satt speiste; wie er einen 38 Jahre Kranken heilte; und wie der Blindgeborene sehend wurde und an den Messias glaub-te.

Jesus hatte die jüdischen Leiter nie im Un-gewissen gelassen, sondern durch seine Worte und seine Zeichen hatte er sich klar als der Messias zu erkennen gegeben. Je-sus hatte in Joh 5,37 gesagt: „Und der Va-ter, der mich gesandt hat, hat von mir Zeugnis gegeben.“ In Joh 6,38 sprach Je-sus: „Denn ich bin vom Himmel gekom-men, nicht damit ich meinen Willen tue, sondern den Willen dessen, der mich ge-sandt hat.“ Die Ursache für die Ungewiss-heit der jüdischen Leiter war einzig und al-lein in ihrem Unglauben und falschen Le-bensziel begründet. Obwohl Jesus ihnen klar offenbart hatte, dass er Gott ist und der verheißene Messias ist, blieben sie im Un-gewissen. Jesus war sehr traurig, dass sein auserwähltes Volk als Sklaven der Sünde und als Knechte des Satans lebte, sodass sie immer im Ungewissen waren, wenn sie Jesu sahen, anstatt mit dem Frie-den Gottes zu leben.
Sehen wir uns Vers 27 an: „Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie und sie folgen mir;“ Dieser Vers sagt, wer ein Schaf Jesu ist. Nicht alle Menschen sind Jesu Schafe, sondern diejenigen, die auf Jesus hören, die ihn kennen und die ihm folgen.

Erstens: Sie hören Jesu Stimme. In dieser Welt gibt es viele Stimmen und besonders durch die sozialen Medien hören die jun-gen Menschen sehr vieles. Es ist entschei-dend, auf wen wir hören. Viele hören auf den Zeitgeist, der sagt „tu was dir Spaß macht“; „sei dein eigener Herr“; „lass dir nichts von anderen sagen“. Sprüche 22,17-19 sagt: „Neige deine Ohren und höre die Worte von Weisen und nimm zu Herzen meine Lehre. Denn lieblich ist’s, wenn du sie im Sinne behältst; lass sie miteinander auf deinen Lippen bleiben. Damit deine Hoffnung sich gründe auf den HERRN, er-innere ich daran heute gerade dich.“ Lasst uns inmitten der vielen Stimmen dieser Welt auf die Stimme von Weisen hören, d. h. auf Gottes Knechte und auf den guten Hirten Jesus.

Zweitens: Sie kennen Jesus. Jesus zu kennen bedeutet, eine persönliche Bezie-hung zu Jesus zu haben. In Johannes 17,3 sagt Jesus: „Das ist aber das ewige Leben, dass sie dich, der du allein wahrer Gott bist, und den du gesandt hast, Jesus Chris-tus, erkennen.“ Sogar viele, die sich Chris-ten nennen, leben beziehungslos zu Je-sus. Aber Jesu Schafe kennen ihren guten Hirten und haben eine ganz persönliche Lebensbeziehung zu ihm. Viele Jahre kannte ich Jesus nur oberflächlich als eine historische Person. Ich hatte keine Bezie-hung zu Jesus. Deshalb lebte ich, wie ich wollte: für meine eigenen Ziele und für ei-gene Ehre. Ich wollte mir selbst einen gro-ßen Namen machen, der Tag und Nacht in großen Buchstaben leuchten sollte. Aber durch ein Wort Gottes aus Mk 8,29: „Du bist der Christus“ durfte ich eine persönliche Beziehung zu Jesus anknüpfen. Nun ken-ne ich Jesus: er ist mein König und mein Christus.

Drittens: Sie folgen Jesus. Jesus zu folgen bedeutet, ihm und seinem Wort gehorsam zu sein. Denken wir einmal über den Jün-ger Jesu, Petrus, nach. Petrus dachte, dass er mit seinem guten Willen und Eifer Jesus bis zum Ende folgen könnte. Als Jesus ihm sagte, dass er ihn alsbald verleugnen wür-de sagte er siegessicher: „ich will mein Le-ben für dich lassen!“ Aber Petrus verleug-nete seinen Herrn und sagte dreimal „ich kenne diesen nicht“. Er war tief enttäuscht von sich selbst und lief weinend davon. Aber in seiner Verzweiflung erinnerte er sich an Jesu Worte. Jesus war der gute Hir-te für Petrus. Als Auferstandener besuchte er Petrus am See und fragte ihn (Johannes 21,15-17) dreimal: „Hast du mich lieb?“ Petrus nahm die Liebe seines guten Hirten an und hörte auf Jesu Worte: „Weide meine Lämmer; weide meine Schafe!“. So folgte er dem guten Hirten Jesus bis zum Ende. Er wurde geistlich wiederhergestellt und wurde als Hirte für die Gemeinde Gottes kostbar gebraucht.

Durch Vers 27 lernen wir, wer ein gutes Schaf Jesu ist: wer Jesu Stimme hört, Je-sus kennt und Jesus folgt. Ein Wort Jesu anzunehmen und ihm zu gehorchen ist das Geheimnis des seligen Lebens. Diejeni-gen, die dieses Geheimnis erfahren haben, leben als gute Schafe Jesu und folgen Je-sus im Vertrauen nach. Sie wissen, dass ihr guter Hirte ihnen allezeit vorangeht und ihr Leben auf dem allerbesten Weg führt.

Sehen wir uns Vers 28 an: „und ich gebe ihnen das ewige Leben, und sie werden nimmermehr umkommen, und niemand wird sie aus meiner Hand reißen.“ In die-sem Vers spricht Jesus vom ewigen Leben. „Ewiges Leben“ klingt für viele Menschen sehr abstrakt und scheint wenig mit ihrem praktischen Leben zu tun zu haben. Doch es ist von zentraler Bedeutung, ob ein Mensch das ewige Leben hat oder nicht. Die Bibel lehrt, dass der Mensch, der für die Ewigkeit geschaffen war, durch den Sündenfall im Paradies das ewige Leben verlor. Der Tod kam durch die Sünde in die Welt. Römer 6,23 sagt: „Denn der Sünde Sold ist der Tod; die Gabe Gottes aber ist das ewige Leben in Christus Jesus, un-serm Herrn.“ Diese Gabe Gottes, das ewi-ge Leben, ist keine vage Hoffnung, son-dern eine feste Gewissheit, die wir in Jesus haben. Ein Mensch, der die Sündenverge-bungsgnade durch Jesus persönlich emp-fangen hat, hat durch diese ewige Liebes-beziehung das ewige Leben. Das ewige Leben ist das größte und kostbarste Ge-schenk, das Jesus seinen Kindern macht. Das ewige Leben ist nicht etwas, das wir uns erarbeiten könnten. Das ewige Leben basiert zu 100 % auf dem vollbrachten Er-lösungswerk Jesu Christi am Kreuz. Jesaja 53,5 sagt: „Aber er ist um unsrer Missetat willen verwundet und um unsrer Sünde wil-len zerschlagen. Die Strafe liegt auf ihm, auf dass wir Frieden hätten, und durch sei-ne Wunden sind wir geheilt.“ Durch Jesu vollbrachtes Opfer sind wir mit Gott ver-söhnt und haben wir eine persönliche Lie-bes- und Lebensbeziehung zu Jesus. Wir haben das ewige Leben in Christus allein. Und der Schuldbrief, der auf unserem Le-ben lastete ist völlig getilgt durch das Blut Jesu (Kol 2,14).

Ein Mensch, der durch die Liebes- und Le-bensbeziehung zu Jesus das ewige Leben hat, führt ein völlig neues Leben. Ein Le-ben für den HERRN. Ein Leben mit der Mission. Apostel Paulus gab sein neues Leben für die Ausbreitung des Evangeli-ums hin, koste es, was es wolle. In 1.Tim 6,12 ermutigt er seinen geistlichen Sohn Timotheus und sagt: „Kämpfe den guten Kampf des Glaubens; ergreife das ewige Leben, wozu du berufen bist und bekannt hast das gute Bekenntnis vor vielen Zeu-gen.“ Und in 1. Kor 15,31 bezeugte Paulus: „So wahr ihr, liebe Brüder, mein Ruhm seid, den ich in Christus Jesus, unserm Herrn, habe: ich sterbe täglich.“ Wie konnte Paulus täglich sterben? Dies konnte er tun, weil er mit der festen Gewissheit des ewi-gen Lebens, täglich sein Leben für die Ausbreitung des Evangeliums hingab. Pet-rus bezeugte seine Gewissheit des ewigen Lebens in 1.Petrus 1,3: „Gelobt sei Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christus, der uns nach seiner großen Barmherzigkeit wiedergeboren hat zu einer lebendigen Hoffnung durch die Auferstehung Jesu Christi von den Toten.“ Unser Herr Jesus lehrte seine Jünger und sprach in Mk 8,34b.35: „Wer mir nachfolgen will, der ver-leugne sich selbst und nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach. Denn wer sein Leben erhalten will, der wird’s verlieren; und wer sein Leben verliert um meinetwil-len und um des Evangeliums willen, der wird’s erhalten.“ Jesus sagte, dass wer sein Leben erhalten will, der wird es verlie-ren. Aber wer sich selbst verleugnet, das Kreuz Jesu auf sich nimmt und Jesus folgt, der wird sein Leben erhalten – zum ewigen Leben!

Viele Menschen leben so, als ob das phy-sische Leben alles sei: täglich genug es-sen und trinken; ein finanziell und beruflich abgesichertes Leben und regelmäßiger Urlaub. In Lukas 12 erzählte Jesus ein Gleichnis vom reichen Kornbauer. Als sein Feld gut getragen hatte, da baute er sich neue große Scheunen, um alles seine Vor-räte zu sammeln. Dann sprach der Korn-bauer zu sich selbst „Liebe Seele, du hast einen großen Vorrat für viele Jahre; habe nun Ruhe, iss, trink und habe guten Mut!“ Doch der Kornbauer hatte seine Rechnung ohne Gott gemacht. Gott sprach zu ihm: „Du Narr! Diese Nacht wird man deine Seele von dir fordern; und wem wird dann gehören, was du angehäuft hast?“ Jesus nennt solche Menschen, die nur auf ihr physisches Leben fixiert sind „Narren“. Sie ruinieren nicht nur ihr eigenes Leben, son-dern üben auch schlechten Einfluss auf ih-re Familien und auf ihre Generation aus.

Doch wer das ewige Leben hat, der gibt dieses neue Leben mit der lebendigen Hoffnung auf das Reich Gottes täglich für Gott hin. Wer das ewige Leben hat, lebt als heiliger Pilger in dieser Welt. Er arbeitet nicht für seinen selbstsüchtigen vergängli-chen Gewinn, sondern wirkt fleißig für die Ehre Gottes. Er opfert seine Zeit, Kraft, Geld und sein ganzes Herz für das Werk Gottes, weil er weiß, dass seine Arbeit nicht ver-geblich ist in dem HERRN. Wie selig ist das Leben derer, die ihr Leben nicht der Rede wertachten und die sich tagtäglich verleugnen, um Jesus zu dienen und seine Mission bis ans Ende der Erde zu erfüllen. Sie sind selige Menschen! Sie werden ihr Leben erhalten – zum ewigen Leben!

Wir erinnern uns an John Wycliff (ca. 1330 – 1384). Er diente seinem Volk mit dem Wort Gottes. Aber die Amtskirche verurteilte seine Schriften als ketzerisch, sodass Wyc-liff alle seine Kirchämter verlor. Er diente Gott aber weiter und übersetzte die Bibel ins Englische. Zahlreiche seiner Anhänger wurden verfolgt und hingerichtet. Wycliff wurde nach seinem Tode als Ketzer verur-teilt, seine Gebeine exhumiert und ver-brannt. Johann Hus (1370 – 1415) war Theologe, Magister und Rektor der Univer-sität Prag. Da er sich gegen die Verweltli-chung der Kirche einsetzte und seinem Volk die Bibel in der Landessprache ver-kündigte, wurde er auf dem Konzil von Konstanz als Ketzer verurteilt und auf dem Scheiterhaufen verbrannt. So viele Knech-te und Mägde Gottes, gaben und geben ihr Leben mit der Gewissheit des ewigen Le-bens völlig hin, um Gott zu dienen. Obwohl sie so viel Gutes taten und viele Menschen zum ewigen Leben führten, wurden sie ge-hasst, verfolgt, verurteilt und viele starben als Märtyrer. Wie konnten Missionar Peter und Missionarin Sarah ihr Leben in den vergangenen 40 Jahren so selbstlos für die jungen Menschen hingeben, obwohl sie oft missverstanden und verleumdet wurden? Weil sie das ewige Leben haben. Und weil sie auf das Wort Jesu hören und Jesus fol-gen. Sie hören Gottes Wort aus Hes 37,10 und weissagen Gottes Wort Tag für Tag den jungen Menschen. Sie erfuhren, dass Gott dadurch geistlich tote Gebeine leben-dig machte. Weil Gottes Knecht das ewige Leben hat, kann er auf Reichtum, Ehre o-der Anerkennung verzichten und alles ein-setzen, um Einheimischen und der Nächs-ten Generation zu dienen. Er ist voller Visi-on und bereitet die Umgebung für drei Stützpunkte in der muslimischen Welt vor. Gott schreibt seine Geschichte durch die-jenigen, die mit der Gewissheit des ewigen Lebens alles für das Reich Gottes investie-ren.

Lesen wir die Verse 28b bis 30: „… und niemand wird sie aus meiner Hand reißen. Mein Vater, der mir sie gegeben hat, ist größer als alles, und niemand kann sie aus des Vaters Hand reißen. Ich und der Vater sind eins.“ Hier spricht Jesus davon, dass seine Schafe eine „doppelte Gewissheit“ haben. „Niemand wird sie aus meiner Hand reißen“ und „niemand kann sie aus des Vaters Hand reißen“. Jesus und der Vater sind eins. Als Jesu Schafe sind wir sicher in Jesu Hand und sicher in des Va-ters Hand. Welch eine andere Sicherheit wollen wir noch suchen? Kommen wir zu Jesus. Hören wir seine Stimme. Vertrauen wir unser ganzes Leben ihm an.

Lesen wir noch einmal gemeinsam die Verse 27.28: „Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie und sie folgen mir; und ich gebe ihnen das ewige Leben, und sie werden nimmermehr umkommen, und niemand wird sie aus meiner Hand reißen.“ In diesem Abschnitt haben wir ge-lernt, dass wir nicht im Ungewissen blei-ben, sondern als Jesu Schafe auf die Stimme unseres guten Hirten hören und ihm folgen dürfen. Dann haben wir das ewige Leben – hier und heute. Wir werden nimmermehr umkommen. Niemand wird uns aus Jesu Hand reißen. Mit dieser fes-ten Gewissheit des ewigen Lebens setzen wir unser ganzes Leben ein, um Zweierbi-belstudiumteams mit den jungen Men-schen zu bilden, dem Jüngererziehungs-werk zu dienen und die Wiedererweckung Deutschlands und Europas vorzubereiten. Weil wir das ewige Leben haben und nim-mermehr umkommen und uns niemand aus der Hand Jesu reißen kann, geben wir uns hin, um drei Stützpunkte in der musli-mischen Welt aufzurichten und 100.000 Missionare bis 2041 in alle Länder der Er-de auszusenden. Amen.

2. Alles, was Johannes von diesem gesagt hat, das ist wahr (31-42)

Aus dem Hirtenherzen hatte Jesus den Ju-den bis zum Ende gedient und sie einge-laden zum ewigen Leben. Doch was war ihre Reaktion? Betrachten wir Vers 31: „Da hoben die Juden abermals Steine auf, um ihn zu steinigen.“ Die Zeit wäre da gewe-sen, Buße zu tun, umzukehren und auf-grund der Worte Jesu an ihn zu glauben. Doch das Herz dieser Oberen war voller Neid, Missgunst und falscher Erwartungen. Sie erwarteten, dass der Messias ein politi-scher Messias sein sollte, der die Römer besiegen und vertreiben würde. Er sollte mit ihnen, den Oberen zusammenwirken, statt sich um zwölf gewöhnliche Männer zu kümmern und sie als Jünger zu erziehen. In den Augen der Oberen machte Jesus alles falsch. Sie waren so fixiert, voreinge-nommen und vor allem unbußfertig. Schließlich sprachen die Juden in Vers 33: „Um eines guten Werkes willen steinigen wir dich nicht, sondern um der Gottesläste-rung willen, denn du bist ein Mensch und machst dich selbst zu Gott.“ Hier bewahr-heitet sich, was Johannes schon im ersten Kapitel seines Evangeliums (1,10.11) be-zeugt hatte: „Er war in der Welt, und die Welt ist durch ihn gemacht; aber die Welt erkannte ihn nicht. Er kam in sein Eigen-tum; und die Seinen Namen ihn nicht auf.“ Die Oberen der Juden sagten: „Denn du bist ein Mensch…“ Auf diese Weise lehn-ten sie den Messias ab und lebten als die Kinder des Teufels.

Jesus gab ihnen nochmals Zeugnis und sprach in den Versen 37.38: „Tue ich nicht die Werke meines Vaters, so glaubt mir nicht, tue ich sie aber, so glaubt doch den Werken, wenn ihr mir nicht glauben wollt, damit ihr erkennt und wisst, dass der Vater in mir ist und ich in ihm.“ Jesus diente ihnen mit brennendem Hirtenherzen. Wie sehr wünschte er sich, dass sie Einsicht bekämen und umkehrten. Doch sie lehnten Jesus weiter ab. Sehen wir uns Vers 39 an: „Da suchten sie abermals, ihn zu ergreifen. Aber er entging ihren Händen.“ Jesu Zeit zu sterben war noch nicht da. Darum be-schütze ihn der Vater, sodass Jesus ihren Händen entkam. Jesus ging fort auf die andere Seite des Jordans an den Ort, wo Johannes zuvor getauft hatte. Hier blieb Jesus und viele Menschen kamen zu ihm. Sie sagten: „Johannes hat kein Zeichen getan; aber alles, was Johannes von die-sem gesagt hat, das ist wahr.“ (41) Und es glaubten dort viele an ihn (42). Hier sehen wir, dass es doch Übriggebliebene unter den Juden gab, die an Jesus glaubten. Je-sus wurde durch sie sehr ermutigt. Gott führt seine Geschichte immer durch einen kleinen heiligen Samen von Übriggeblie-benen. Sie sind Jesu Schafe. Sie hören auf die Stimme ihres guten Hirten. Und er gibt ihnen das ewige Leben.

Einmal fühlte sich der Prophet Elia so ein-sam und dachte, dass er der einzige Üb-riggebliebene sei, der den Götzen Baal nicht angebetet hatte. Da gab Gott ihm die Verheißung (1.Könige 19,18): „Und ich will übrig lassen siebentausend in Israel, alle Knie, die sich nicht gebeugt haben vor Baal, und jeden Mund, der ihn nicht ge-küsst hat.“ Auch in unserer Zeit hat Gott ei-nige heilige Samen übriggelassen, durch den Gott seine Geschichte weiterschreibt. Sie hören auf Jesu Wort und sind Jesu Schafe. Hoffnungsträgerin Dasum ist Got-tes heiliger Samen; Hoffnungsträger Kai ist Gottes heiliger Samen. Unsere Nächste Generation ist Gottes heiliger Samen. Gott erzieht euch zu den globalen geistlichen Leitern für die geistliche Wiedererweckung in Deutschland, Europa und bis an das Ende der Erde. Beten wir, dass jeder unter uns als Gottes heiliger Samen gebraucht wird, der auf Jesu Stimme hört, Jesus nachfolgt und mit der Gewissheit des ewi-gen Lebens alles für das Reich Gottes ein-setzt. Wie können wir unseren Kontinent von den Lügen des Zeitgeistes befreien? Wie kann Deutschland inmitten von dieser Pandemie wieder mit einer Vision und Hoffnung leben? Die Antwort ist: indem wir 10.000 Zweierbibelstudiumteams bilden, sodass die jungen Menschen die Stimme des guten Hirten Jesus hören und mit der Gewissheit des ewigen Lebens der Welt-mission entschlossen dienen.

Lesen wir die Leitverse 27 und 28: „Meine Schafe hören meine Stimme, und ich ken-ne sie und sie folgen mir; und ich gebe ihnen das ewige Leben, und sie werden nimmermehr umkommen, und niemand wird sie aus meiner Hand reißen.“ Lasst uns als gute Schafe Jesu täglich seine Stimme hören und unserem guten Hirten folgen. Lasst uns mit der Gewissheit des ewigen Lebens hier und heute unser neu-es Leben – wie zahlreiche Glaubensvor-gänger – für den Bau des Reiches Gottes einsetzen. Als Jesu Schafe werden wir nimmermehr umkommen und niemand wird uns aus seiner Hand reißen.

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