Das zweite Zeichen Jesu
Johannes 4,43-54
Leitvers 4,50
„Jesus spricht zu ihm: Geh hin, dein Sohn lebt! Der Mensch glaubte dem Wort, das Jesus zu ihm sagte, und ging hin.“
Vergangene Woche hatten wir die letzte Lektion aus dem Buch Nehemia studiert. Danken wir Gott, dass er jeden unter uns wie Nehemia als einen geistlichen Leiter für diese Generation gebrauchen möchte. Von Nehemia lernen wir seinen kompromisslosen Geist, mit dem er das Volk zum Mauerbau mobilisierte, alle Anfechtungen durch die Feinde zurückwies, mit dem Priester Esra für die geistliche Wiederherstellung des Volkes zusammenarbeitete und schließlich gegen den Säkularismus, mit dem Gottes Wort und Gottes Gebote relativiert wurden, entschieden vorging. Wir werden das Buch Nehemia weiter studieren, z. B. beim Junior Leadership Camp und beim GLEF 2020. So wollen wir wie Nehemia den geistlichen Kampf bis zum Ende gegen Humanismus, Relativismus und alle Missstände im Hause und Werke Gottes führen und als heiliges Gottesvolk für die geistliche Erneuerung und Wiedererweckung dieser Generation gebraucht werden.
Heute setzen wir das Studium des Johannesevangeliums fort. Wir wollen das zweite von den sieben Wunderzeichen Jesu, die uns der Evangelist Johannes überliefert hat, studieren. Zunächst möchten wir uns an einige Aspekte der vorhergehenden Kapitel erinnern. Johannes Kapitel 2 berichtet von dem ersten Zeichen Jesu: Jesus verwandelte bei der Hochzeit in Kana Wasser zu Wein und segnete dabei den Gehorsam der Knechte. Weiter hatten wir kennengelernt, dass Jesus anlässlich des Passafestes nach Jerusalem hinaufzog und den Tempel von den Händlern und Geldwechslern reinigte. Die Juden forderten, dass Jesus diese Reinigungsaktion durch ein Zeichen legitimieren müsse. Da sprach Jesus von dem zukünftigen Zeichen, durch seinen Kreuzestod und seine Auferstehung. Jesus tat auch weitere Zeichen, aufgrund derer viele an ihn glaubten. Doch Jesus vertraute sich den zeichensuchenden Menschen nicht an, denn er kannte sie alle. Der Zeichen suchende Glaube genügt nicht, weil er nicht auf dem Wort Gottes gegründet ist und letztlich nur die Verbesserung der Bedingungen anstrebt.
In Kapitel 4 hatten wir auch gelernt, wie Jesus einer durstigen samaritischen Frau diente, sodass sie Buße über ihre Männeranbetung tat, das lebendige Wasser Jesu trank und zu einer Missionarin für ihre Stadt verändert wurde. Viele kamen durch ihr Zeugnis zu Jesus. Schließlich glaubten und bezeugten diese Menschen: (Joh 4,42b): „Von nun an glauben wir nicht mehr um deiner Rede willen; denn wir haben selber gehört und erkannt: Dieser ist wahrlich der Welt Heiland.“
Im heutigen Abschnitt, Johannes 4,43-54, lernen wir Jesu geistlichen Kampf kennen, den Menschen dabei zu helfen, nicht aufgrund von Zeichen und Wundern oberflächlich zu glauben oder Jesus rein menschlich zu betrachten, sondern aufgrund des Wortes Gottes an Jesus zu glauben und zu wissen, wer Jesus ist: Jesus ist der Christus und Messias, der uns von der Sünden- und Todesmacht errettet und das neue und ewige Leben gibt. Wir wollen auch den Glauben eines Königlichen Beamten kennenlernen, der an das Wort Jesu absolut glaubte und Gottes Heilungsmacht im Leben seines todkranken Sohnes erfahren konnte. Gott schenke uns den persönlichen Glauben an Jesus aufgrund des Wortes Gottes, sodass wir in diesem Sommer die Heilungs- und Veränderungsmacht Jesu in den jungen Menschen erfahren und Deutschland als eine Hirtennation, Europa als Missionare sendender Kontinent, aufgestellt werden.
1. Ein Prophet gilt nichts daheim (43-45)
Sehen wir uns die Verse 43 und 44 an: „Aber nach zwei Tagen ging er von dort weiter nach Galiläa. Denn er selber, Jesus, bezeugte, dass ein Prophet daheim nichts gilt.“ Jesus kam von Samarien her. Die Samariter hatten kein Zeichen Jesu gesehen, aber sie kamen, als sie Jesu Worte hörten, zum Glauben an Jesus. Durch diese Begebenheit gestärkt und ermutigt zog Jesus hinauf nach Galiläa. Jesus wusste, dass die Menschen ihn in seiner Heimat menschlich d. h. als Sohn des Zimmermanns betrachteten. In Matthäus 13 lesen wir, dass Jesus in seine Vaterstadt gekommen war und in ihrer Synagoge lehrte. Doch die Leute entsetzten sich und fragten: „Woher hat dieser solche Weisheit und solche Taten? Ist er nicht der Sohn des Zimmermanns? Heißt nicht seine Mutter Maria und seine Brüder Jakobus und Josef und Simon und Judas? Und seine Schwestern, sind sie nicht alle bei uns? Woher kommt ihm denn das alles? Und sie ärgerten sich an ihm.“ (Mt 13,54b-57a).
Auch wir dürfen Jesus nicht menschlich betrachten, sondern müssen ihn mit den geistlichen Augen sehen. In unserer Zeit betrachten viele Menschen Jesus menschlich und oberflächlich. Z. B. als eine historische Person, als Religionsstifter, als ein Bedingungsverbesserer, als Friedensaktivist, als Umweltschützer oder als Vertreter eines alternativen Lebensstils. Matthäus 11,5.6 sagt: „Blinde sehen und Lahme gehen, Aussätzige werden rein und Taube hören, Tote stehen auf und Armen wird das Evangelium gepredigt; und selig ist, wer sich nicht an mir ärgert.“ Wer eine bestimme Erwartung an Jesus hat, statt durch das Wort Gottes und durch die Lebensgemeinschaft von Jesus demütig zu lernen, wird sich früher oder später an Jesus stoßen und ärgern. Wer aber Jesu Worte hört, annimmt und ihnen gehorcht, der erfährt, dass seine Worte die Worte des Lebens sind, die uns Kraft, Trost, Zuversicht und eine lebendige Hoffnung schenken. Die Worte Jesu geben uns auch klare Orientierungen für unser Leben, lassen uns in der Heiligung wachsen und verändern uns zu einer neuen Kreatur in Christus. Früher betrachtete ich Jesus sehr menschlich und oberflächlich. Er war für mich ein guter Mensch, der sich um Arme und Kranke gekümmert hat. Aber ohne ein Wort Gottes hatte ich keine persönliche Beziehung zu Jesus und lebte in Sünden getrennt und abgeschnitten von ihm. Durch die initiative Liebe Gottes durfte ich Jesus aufgrund eines Wortes Gottes persönlich begegnen. In Markus 8,29 bezeugt Petrus über Jesus: „Du bist der Christus.“ Jesus wurde mein Christus, König, Heiland und Erlöser. In ihm wurde ich eine neue Kreatur. Nun darf ich mein Leben lang von Jesus lernen: Seine Liebe zu den Verlorenen, sein Hirtenherz, seinen Gehorsam, seine Hingabe, seine Vision und Hoffnung.
Jesus ist der Schöpfer der Welt und unseres Lebens. Wir sind sein Eigentum. Wir sind geschaffen, um durch unser Leben Gott zu ehren, ihn anzubeten und seinen Willen zu tun. Jesus kam nicht, um unsere menschlichen Bedingungen zu verbessern, sondern, um unser grundlegendes Sündenproblem zu lösen und unsere zerbrochene Beziehung zu Gott wiederherzustellen. Als Gottes Kinder lieben wir Gottes Wort, achten es hoch und gehorchen ihm. Dann können wir als ein heiliges Gottesvolk leben, seine Wohltaten verkündigen und für die Erfüllung von Jesu Weltmissionsbefehl bis an die Enden der Erde gebraucht werden. Wer Jesus nur menschlich betrachtet und Jesus für die Verbesserung seiner Lebensbedingung gebraucht, der wird sich schließlich an Jesus ärgern und ihn verlassen, sogar Gottes Knechte verachten und Gottes Volk verleumden. Johannes 6 berichtet, wie Jesus eine große Menschenmenge mit 5 Broten und 2 Fischen satt speiste. Sie sahen alle das Zeichen der Brotvermehrung und waren von Jesus so begeistert, dass sie sprachen: „Das ist wahrlich der Prophet, der in die Welt kommen soll.“ (Joh 6,14b). Doch als Jesus merkte, dass sie ihn aufgrund dieses Zeichens zu ihrem „Brotkönig“ machen wollten, entwich er wieder für sich allein. Zeichenglaube ist nicht der Glaube, den Jesus sich wünscht. Zeichenglaube ist „Anfängerglaube“, der keine dauerhafte Lebensveränderung bewirkt, sondern nach der Verbesserung der Bedingungen strebt. Als sich viele Menschen von Jesus abwandten, fragte Jesus die Zwölf: „Wollt ich auch weggehen?“, da antwortete Simon Petrus: „Herr, wohin sollen wir gehen? Du hast Worte des ewigen Lebens; und wir habe geglaubt und erkannt: Du bist der Heilige Gottes.“ (Joh 6,68.69). Bibelstudium bewirkt Glauben an das Wort Gottes. Gottes Worte schenken uns den persönlichen Glauben und die Heilsgewissheit, dass Jesus der Messias und der Christus Gottes ist.
Als unsere ersten Missionare vor mehr als 40 Jahren von Korea nach Deutschland kamen und den Einheimischen mit Bibelstudium dienten, wurden sie oft missverstanden, indem einige stolze Menschen behaupteten: „Was wollt ihr hier? Warum seid ihr gekommen? Deutschland ist doch ein christliches Abendland. Wir brauchen euch nicht. Wenn wir Fragen zum Glauben haben, gehen wir zu unserem Pastor.“ So erfuhren Gottes Leute zahlreiche Verwerfungen und auch Verleumdungen. Doch aus dem Hirtenherzen kehrten sie nicht zurück, schlossen auch keinen Kompromiss, sondern beteten und dienten dem Jüngererziehungswerk durch Bibelstudiumteams und Lebensgemeinschaft. Da erfuhren sie Gottes mächtiges Wirken durch sein Wort. Gott führte Einheimische zum persönlichen und lebendigen Glauben an Jesus, veränderte Kulturchristen und Atheisten zu Jüngern und Jüngerinnen Jesu und erzog sie zu verantwortlichen geistlichen Leitern und Dienern des Wortes Gottes.
Es gibt sogar Christen, die Jesus für ihre eigenen Zwecke und Ziele ausnutzen, z. B. um ihre Lebensbedingungen zu verbessern, soziale Kontakte zu pflegen oder einen Partner in der Gemeinde Gottes zu finden. Doch der Fokus des Zusammenlebens in der Gemeinde Gottes, darf nie ein persönlicher Vorteil, sondern muss immer das Bilden des Leibes Christi durch Gehorsam gegenüber Jesu Wort und seinem Weltmissionsbefehl sein. Wir dienen der Erziehung von Jüngern und Jüngerinnen Jesu durch die Lebensgemeinschaft, gleich wie unser Herr Jesus es tat. Wir führen Lebensgemeinschaft im Hause Gottes, wie Jesus mit seinen Jüngern zusammen war. Und wir gehen hinaus zum Campus, weil Jesus uns geboten hat, seine Zeugen zu sein. Wir bilden Bibelstudiumteams mit den Studenten, weil wir glauben, dass Gottes Wort sie lebendig macht und dadurch Jünger und Jüngerinnen Jesu und geistliche Leiter an jeder Uni und Hochschule aufstellen wird.
Lesen wir die Verse 44 und 45 noch einmal gemeinsam: „Denn er selber, Jesus, bezeugte, dass ein Prophet daheim nichts gilt. Als er nun nach Galiläa kam, nahmen ihn die Galiläer auf, die alles gesehen hatten, was er in Jerusalem auf dem Fest getan hatte; denn sie waren auch zum Fest gekommen.“ In diesem Teil lernen wir, wer Jesus wirklich ist. Er ist der Welt Heiland, der Messias und Christus. Lasst uns Buße tun über allen zeichensuchenden Glauben, durch Jesus unsere Bedingungen und Lebensumstände verbessert bekommen zu wollen. Wir müssen an Jesus aufgrund des Wortes Gottes glauben, damit unser Glaube nicht wetterwendisch, sondern im Wort Gottes tief verwurzelt ist. Gott segne unser Bilden von ZBS-Teams, damit junge Menschen durch das lebendige Wort Gottes Jesus persönlich begegnen, seine Sündenvergebungsgnade annehmen, seine Veränderungsmacht erfahren und zu Gottes überaus großem Heer von Bibellehrern und geistlichen Leitern für diese Generation aufgestellt werden.
2. Der Glaube des königlichen Beamten (46-54)
Betrachten wir die Verse 46 und 47: „Und Jesus kam abermals nach Kana in Galiläa, wo er das Wasser zu Wein gemacht hatte. Und es war ein Mann im Dienst des Königs; dessen Sohn lag krank in Kapernaum. Dieser hörte, dass Jesus aus Judäa nach Galiläa kam, und ging hin zu ihm und bat ihn, herabzukommen und seinem Sohn zu helfen; denn der war todkrank.“ In Kana in Galiläa war der Boden durch das erste Wunderzeichen Jesu bei der Hochzeit am besten vorbereitet. Die Nachricht von Jesu Ankunft verbreitete sich wie ein Lauffeuer sogar bis nach Kapernaum. Ein königlicher Beamte hörte von dem Kommen Jesu. Weil der Sohn dieses Beamten mit Fieber todkrank daniederlag, war der Beamte sehr verzweifelt und hilflos. Als Beamter in königlichen Diensten, ging er aber nicht zu seinem Chef, König Herodes Antipas. Als Beamter war er gewiss auch privat krankenversichert und hätte zu hervorragenden Ärzten gehen können. Doch dieser Beamte hörte von Jesu Kommen und machte sich auf, um Jesus in Kana zu treffen. Welch ein brennendes Vaterherz sehen wir hier in diesem Mann. Vielleicht war es sein erster und einziger Sohn. Der Beamte erkannte auch, dass angesichts der Lebensgefahr seines Sohnes sein sicherer Job als Staatsdiener, sein Besitz und seine Anerkennung von den Menschen überhaupt nichts Wert waren. In dieser Lage brauchte er die Hilfe des Messias, des wahren Königs. Würde Jesus kommen und helfen, könnte seinem kranken Sohn geholfen werden. Mit diesem Herzen eilte der königliche Beamte hinauf nach Kana. Der Weg führte beständig bergauf: von 143 m in Kapernaum auf 633 m in Kana. Lt. Google Maps beträgt die Wegstrecke ca. 40 km und dauert zu Fuß heute noch über 8 Stunden. Zudem brannte vermutlich die Sonne und es war heiß. Doch dies alles hielt den Beamten nicht davon ab, Jesu Hilfe zu suchen. Unterwegs dachte er bestimmt ohne Ende an seinen Sohn: Würde wohl die Zeit noch reichen? Würde er Jesus auch direkt finden? Würde Jesus ihm überhaupt ein offenes Ohr schenken? Alle diese Gedanken müssen dem Vater durch den Kopf gegangen sein.
Und dann kam dieser Mann zu Jesus. Die Bibel schildert die Begegnung mit Jesus hier nicht ausführlich. Aber wir können uns vorstellen, dass der Vater vor Jesus demütig zu Boden sank und seine Bitte aus tiefstem Herzen vorbrachte: „HERR, mein Sohn liegt todkrank. Er hat hohes Fieber. Komm doch bitte herab und sieh ihn dir an. Nur du kannst ihm helfen!“ Wie reagierte Jesus? Was sagte er zu dem königlichen Beamten? Lesen wir den Vers 48: „Und Jesus sprach zu ihm: Wenn ihr nicht Zeichen und Wunder seht, so glaubt ihr nicht.“ Wow. Jesus reagierte anders als wir es erwarten würden. Jesus tadelte den zeichensuchenden Glauben dieses Mannes. Doch der königliche Beamte reagierte nicht abfällig auf Jesu Tadel. Er hätte sagen können: „Redest du so zu einem Beamten des Königs? Was denkst du denn, wer ich bin?“ Nein, von alldem hören wir hier nichts. Der Beamte ließ sich auch nicht abweisen. Er bat weiter um die Barmherzigkeit des Messias. Sehen wir uns seine Worte in Vers 49 an: „Der Mann sprach zu ihm: Herr, komm herab, ehe mein Kind stirbt.“ Der Mann wusste, dass er völlig unwürdig war und keinen Anspruch hatte, irgendetwas von Jesus zu fordern. Aber er hatte einen demütigen und auch beharrlichen Glauben, indem er sagte: „Herr, komm herab, ehe mein Kind stirbt!“
Im Markusevangelium Kap. 7 begegnet uns eine Frau aus Syrophönizien, also aus heidnischem Gebiet. Als diese Frau zu Jesus kam und für ihre von einem bösen Geist gequälte Tochter bat, sagte Jesus: „Lass zuvor die Kinder (also die Kinder Israel) satt werden; es ist nicht recht, dass man den Kindern das Brot wegnehme und werfe es vor die Hunde.“ Jesus hatte diese syrophönizische Frau menschlich gesehen sehr gekränkt. Die Frau hätte aufstehen, sich über Jesu Wort empören und weggehen können. Aber sie reagierte nicht verletzt, sondern bezeugte ihren unerschütterlichen Glauben, indem sie Jesus antwortete und sprach: „Ja Herr; aber doch fressen die Hunde unter dem Tisch von den Brosamen der Kinder.“ Sie verglich sich mit einem Hund, der kein Recht hatte, von Jesus etwas zu fordern, aber der doch von den herabgefallenen Brosamen der Kinder Israel frisst.
Was sagte Jesus zu dem königlichen Beamten und wie reagierte er? Sehen wir uns Vers 50 an: „Jesus spricht zu ihm: Geh hin, dein Sohn lebt! Der Mensch glaubte dem Wort, das Jesus zu ihm sagte, und ging hin.“ Jesus ging nicht selber nach Kapernaum, aber er sagte zu dem königlichen Beamten: „Geh hin, dein Sohn lebt!“ Jesus lehrte den Vater, Glauben an das Wort Jesu zu haben. Hätte der Vater keinen Glauben gehabt, so hätte er wahrscheinlich erwidert: „Wie kann ich wissen, dass er lebt? Willst du nicht lieber mitkommen?“ Doch hier sehen wir: „Der Mensch glaubte dem Wort, das Jesus zu ihm sagte, und ging hin.“ Dies offenbart den wunderschönen Glauben des Beamten an das Wort Jesu. Was Gott sich auch von uns wünscht ist Glauben an das Wort Gottes zu haben. Gottes Worte sind keine leeren Worte, sondern sind Worte des Lebens. Durch sein Wort schuf Gott Himmel und Erde aus dem Nichts. Hebr 11,3 sagt: Durch den Glauben erkennen wir, dass die Welt durch Gottes Wort geschaffen ist, sodass alles, was man sieht, aus nichts geworden ist.“ Durch das bleibende und unvergängliche Wort Gottes sind auch wir wiedergeboren zu einem neuen Leben: 1.Petrus 1,23 sagt: „Denn ihr seid wiedergeboren nicht aus vergänglichem, sondern aus unvergänglichem Samen, nämlich aus dem lebendigen Wort Gottes, das da bleibt.“ Das Wort Gottes ist gemäß Hebräer 4,12 auch „… lebendig und kräftig und schärfer als jedes zweischneidige Schwert und dringt durch, bis es scheidet Seele und Geist, auch Mark und Bein, und ist ein Richter der Gedanken und Sinne des Herzens.“ Der Satan fürchtet nichts so sehr wie das Wort Gottes. Als Jesus vom Satan versucht wurde, hat Jesus alle listigen Angriffe des Feindes mit dem Wort Gottes klar zurückgewiesen. Matthäus 4,4: „… Es steht geschrieben (5. Mose 8,3): »Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern von einem jeden Wort, das aus dem Mund Gottes geht.«“
Lasst uns wie der königliche Beamte absolut an das Wort Gottes glauben und das mächtige Wirken Gottes in unseren Hoffnungsträgern und Kindern durch sein Wort erfahren. Jesus arbeitete an dem Vater, nicht an dem Sohn, um Glauben an das Wort Jesu in seinem Herzen aufzurichten. Gottes Knechte dienten und dienten auch uns und unserer Nächsten Generation, indem sie absolut an das Wort Gottes glaubten. Da wurde Jesu Veränderungsmacht offenbar. Z. B. hat Gott im letzten Jahr durch das GLEF mächtig gewirkt, als Gottes Wort aus den 5 Büchern Mose tief studiert wurde. Einige kamen mit ihren Sünden zu Jesus und bezeugten Gottes Gnade in ihrem Glaubenszeugnis. Gott wirkt auch in einigen Täuflingen durch das Bibelstudium, sodass sie eine Entscheidung treffen durften, sich als Zeichen ihres neuen Lebens taufen zu lassen. Der Glaube an das Wort Gottes aus Mt 6,33 / Mk 11,22 half auch mir, bis zum Ende für einen jungen Mann zu beten, für den ich menschlich gesehen die Hoffnung längst aufgeben wollte. Er durfte die Hilfe Gottes durch unser Gebet erfahren und sein Studium siegreich abschließen. Der Glaube an das Wort Gottes schenkt uns immer wieder die Zuversicht, die sichtbare Realität zu überwinden und im Glauben hinzugehen und Kindern und Hoffnungsträgern mit dem Wort Gottes zu dienen.
Lesen wir den Leitvers 50 noch einmal: „Jesus spricht zu ihm: Geh hin, dein Sohn lebt! Der Mensch glaubte dem Wort, das Jesus zu ihm sagte, und ging hin.“ Mit diesem Wort ermutigt Jesus jeden von uns, Glauben für unsere Kinder und Hoffnungsträger zu haben. Er lehrt uns den Glauben, damit wir wie der königliche Beamte nicht an Jesu Worten zweifeln, sondern mit dem wunderschönen Glauben des Beamten hingehen, zu unserem Campus, an unsere Uni und Hochschule, um Gottes Wort durch das Bilden von ZBS-Teams zu weissagen. Gott gab uns sein Wort aus Hesekiel 37,10 als gemeinsames Leitwort für dieses Jahr: „Und ich weissagte, wie er mir befohlen hatte. Da kam der Odem in sie und sie wurden wieder lebendig und stellten sich auf ihre Füße, ein überaus großes Heer.“ Im Glauben und Gehorsam gegenüber diesem Wort Gottes wollen wir hingehen und Gottes Wirken durch sein Wort erfahren, dass geistlich tote Gebeine lebendig werden durch Gottes Wort und an jedem Campus ein Abraham, eine Sarah des Glaubens und zwölf Jünger Jesu aufgestellt werden.
Wir dürfen das Wort Jesu an den königlichen Beamten ganz persönlich hören: „Geh hin, dein Sohn lebt!“ „Geh hin, dein Hoffnungsträger lebt!“ Gott helfe uns, nicht durch zeichensuchenden Glauben Jesus traurig zu machen, sondern aufgrund des Wortes Gottes zu glauben, zu beten, hinzugehen und Gottes mächtiges Wirken in den jungen Menschen zu erfahren. Was geschah, als der Vater an das Wort Jesu glaubte und sich auf den Weg zu seinem Sohn machte? Sehen wir uns Vers 51 an: „Und während er hinabging, begegneten ihm seine Knechte und sagten: Dein Kind lebt.“ Als der Vater durch den Glauben hinabging, kamen ihm einige seiner Knechte entgegen. Und welch eine frohe Kunde hatten sie? „Dein Kind lebt!“ Sehen wir uns Vers 52 an: „Da erforschte er von ihnen die Stunde, in der es besser mit ihm geworden war. Und sie antworteten ihm: Gestern um die siebente Stunde verließ ihn das Fieber.“ Dies war ein klares Zeugnis dafür, dass der Knabe nicht „von allein“ oder „zufällig“ wieder genesen war, sondern dass es genau in der Stunde geschehen war, als Jesus gewirkt und zum Vater gesprochen hatte: „Geh hin, dein Sohn lebt!“
Viele unter uns denken in dieser Stunde auch an ihr Kind und ihren Hoffnungsträger, die sich in der geistlichen Krise, unter der Anfechtung des Satans oder in schlechter Gesellschaft befinden. Viele haben ein brennendes Hirtenherz, wie uns auch von dem frommen Hiob für seine sieben Söhne und drei Töchter berichtet wird. Wisst ihr was Hiob tat, wenn eines seiner Kinder eine Geburtstagsparty gefeiert hatte? Hiob Kapitel 1,5 berichtet, dass er sich frühmorgens aufmachte und Brandopfer nach ihrer aller Zahl darbrachte, denn Hiob dachte: „Meine Söhne könnten gesündigt und Gott abgesagt haben in ihrem Herzen. So tat Hiob allezeit!“ Viele Eltern tragen solche Herzensschmerzen um ihre Kinder. Und das Größte und Wichtigste, das wir für sie tun können ist, dass wir das Gebet des Glaubens für sie allezeit darbringen und Gott sie inmitten aller Anfechtungen dieser Welt bewahrt.
Wir denken an Nick Vujicic. Er wurde ohne Arme und Beine geboren. Bei seiner Geburt standen seine Eltern (seine Mutter eine Krankenschwester; sein Vater ein Laienprediger) unter Schock. Aber sie betrachteten ihren Sohn immer mit der Hoffnung Gottes, die aus ihrem Glauben kam. In der Zeit seiner größten Lebenskrise erinnerte sich Nick an die Liebe seiner Eltern, an ihre Gebete für ihn und an ihre Worte der Hoffnung, mit denen sie ihn als ein wunderschönes Geschöpf Gottes betrachteten. Heute gebraucht Gott Nick als einen Motivator und Evangelisten, der um die ganze Welt reist, um andere Menschen zu motivieren und ihnen das Evangelium zu predigen. Wir denken auch an Monika, die Mutter des Augustinus. Ihr Sohn Augustinus war fähig und hochbegabt. Doch auf der Suche nach der Wahrheit kehrte er sich vom Glauben ab und führte ein ausschweifendes weltliches Leben. Doch Gott segnete das beharrliche und tränende Gebet Monikas für ihren Sohn: Augustinus bekehrte sich und wurde zu einem einflussreichen Kirchenvater.
Der königliche Beamte wusste, dass nur Jesus seinem Sohn helfen konnte. Durch den Glauben war er zu Jesus gekommen. Und nun erfuhr er, dass Jesus seinen Glauben gesegnet hatte. Die Knechte kamen ihm entgegen und brachten ihm die frohmachende Botschaft: „Dein Kind lebt!“ Sehen wir uns Vers 53 an: „Da merkte der Vater, dass es die Stunde war, in der Jesus zu ihm gesagt hatte: Dein Sohn lebt. Und er glaubte mit seinem ganzen Hause.“ Anfangs war der Glaube des Beamten ein Notglaube gewesen. Aus der Not heraus hatte er sich aufgemacht, Jesus zu treffen. Aber dieser Glaube erwuchs zu einem Wortglaube. Der Vater glaubte an Jesu Wort „Geh hin, dein Sohn lebt!“ Aus diesem Wortglaube erwuchs der Heilsglaube, sodass der königliche Beamte mitsamt seinem ganzen Hause selig wurde.
Gott schenke uns solchen demütigen und absoluten Glauben an das Wort Jesu, sodass wir alle Zweifel und allen Unglauben dieser Welt überwinden und hingehen, um das Werk der geistlichen Erneuerung und der Wiedererweckung in unserem ganzen Hause, auch an unserem Campus und an den 1700 Unis in Europa, sogar bis in die muslimische Welt hinein zu erfahren. Gott schenke uns den absoluten und demütigen Glauben an das Wort Jesu: „Geh hin, dein Sohn lebt! Geh hin, dein Campus lebt!“
Lesen wir noch einmal die Verse 50 und 53: „Jesus spricht zu ihm: Geh hin, dein Sohn lebt! Der Mensch glaubte dem Wort, das Jesus zu ihm sagte, und ging hin. … Da merkte der Vater, dass es die Stunde war, in der Jesus zu ihm gesagt hatte: Dein Sohn lebt. Und er glaubte mit seinem ganzen Hause.“