Fertigstellung der Mauer Jerusalems
Nehemia 5,1 – 7,72a
Leitvers 6,3
„Ich aber sandte Boten zu ihnen und ließ ihnen sagen: Ich hab ein großes Werk auszurichten, ich kann nicht hinabkommen; es könnte das Werk liegen bleiben, wenn ich die Hand abtäte und zu euch hinabkäme.“
Dank sei Gott für sein lebendiges Wort aus dem Johannesevangelium. Gott erbarme sich über Europa und stelle junge Menschen am Campus als geistliche Leiter wie Johannes der Täufer auf, die mit Bußpredigt Europa zur Hoffnung Gottes führen. Die geistliche Lage, in der wir uns heute befinden, scheint sehr ähnlich zu sein wie die verwüsteten Mauern Jerusalems zu Nehemias Zeit. Viele Christen in Europa haben ihre geistliche Identität als Gottes Volk verloren und leben in Schmach und Schande wie die Juden in der Gefangenschaft in Babel, Persien. Sie leben in der Gefangenschaft des Zeitgeistes. Sie brauchen das Bibelstudium, dass sie Gottes Hoffnung ergreifen können. Gott führe unser Nehemia-Bibelstudium weiter, dass viele von uns, vor allem unsere Nächste Generation als einflussreiche Leiter für sein Erweckungswerk in Europa mobilisiert werden dürfen.
Heute sehen wir, dass Nehemias Gemeinde sehr starke innere Anfechtung erlitt. Es war gerade die Zeit, in der der Mauerbau weit vorangeschritten war. Die Ursache der Anfechtungen war die Eigennützigkeit und Selbstsucht der Ratsherren und Vornehmen, die ohne Gottesfurcht die Einheit zerstörten. Danach erfährt Nehemia wieder von außen harte Angriffe von den Erzfeinden wie Sanballat und Tobija, die Nehemias Glaubenswerk behindern und zerstören wollten. Nehemia kämpfte und widmete sich im absoluten Vertrauen auf Gott seiner Mission. Da gab Gott ihm seine Gnade, alle feindlichen Angriffe zu besiegen und den Bau der Mauer zu vollenden. Gott gebe uns Nehemias Glauben und Leiterschaft, dass wir in der Krisenzeit dem Widersacher, dem Teufel widerstehen, die geistliche Einheit der Zusammenarbeit bilden und unsere Mission erfüllen können.
1. Die Überwindung der inneren Anfechtung durch Nehemia (5,1-19)
Sehen wir uns Vers 1 an: „Und es erhob sich ein großes Geschrei der Leute aus dem Volk und ihrer Frauen gegen ihre jüdischen Brüder.“ Nehemia und seine Gemeinde arbeiteten inmitten der Anfechtungen und Angriffe der Feinde unter der Leitung von Nehemia zusammen, indem sie mit der einen Hand arbeiteten und mit der anderen Hand kämpften. (Kapitel 3 und 4) Sie bauten eine gute Einheit der Zusammenarbeit trotz Spott, Hohn (2,19), Lästerung, Verachtung (3,33-35), Verschwörung (4,2) und Mordpläne (4,5). Wo Gott mächtig wirkt, macht der Teufel auch keine Pause. Nun gab es die innere Anfechtung. Eine Hungerzeit brach an. Die Armen schrien, denn sie mussten ihre Söhne und Töchter, Äcker, Weinberge und Häuser verpfänden, um Getreide kaufen zu können. Sie mussten sich Geld leihen, um dem König die Steuern zu bezahlen. Sehen wir uns Vers 6 an. Als Nehemia von dem Unrecht erfuhr, dass die reichen Brüder die Schwäche der Armen ausgenutzt hatten, wurde er sehr zornig. Wie behandelte Nehemia die innere Anfechtung?
Lesen wir die Verse 7 bis 9: „Und ich hielt Rat mit mir selbst und schalt die Vornehmen und die Ratsherren und sprach zu ihnen: Wollt ihr einer gegen den andern Wucher treiben? Und ich brachte eine große Versammlung gegen sie zusammen und sprach zu ihnen: Wir haben unsere jüdischen Brüder losgekauft, die den Heiden verkauft waren, soweit es uns möglich war; wollt ihr nun eure Brüder verkaufen, damit wir sie wieder zurückkaufen müssen? Da schwiegen sie und fanden nichts zu antworten. Und ich sprach: Es ist nicht gut, was ihr tut. Solltet ihr nicht in der Furcht Gottes wandeln um des Hohnes der Heiden willen, die ja unsere Feinde sind?“ In dieser bedrohlichen Lage sollten die Reichen an ihre armen Brüder denken. Aber sie dachten nur an ihre eigenen Vorteile. Nehemia blieb nicht gleichgültig. Er betete und dachte über alles gründlich nach. Er fand heraus, dass die Einheit des Volkes zerstört wurde, weil die Ratsherren und Vornehmen keine Gottesfurcht hatten. Denn sie gehorchten nicht Gottes Gebot, sich um ihre armen Brüder zu kümmern. (3.Mose 25,36) Sie handelten genauso wie die Heiden, die die jüdischen Brüder zu Sklaven gemacht hatten. Wir müssen wissen, dass der Teufel diejenigen, die ohne Gottesfurcht leben, dazu ausnutzt, das Werk Gottes zu zerstören. Gott wirkte mächtig durch die liebevolle Gemeinschaft unter den ersten Christen der Jerusalemer Gemeinde. Da wirkte auch der Teufel (Apostelgeschichte 5,2.3). Die Familie von Hananias und Saphira handelte ohne Gottesfurcht. Sie verkauften zwar ein Grundstück, aber sie hielten für sich heimlich einen Teil des Geldes zurück. Die Folge ihrer Sünde war sehr ernsthaft, nämlich der Tod.
Eine Hausgemeinde durfte Gottes Segen durch so viel Gebetsunterstützung zahlreicher Weltmissionsmitarbeiter, vor allem durch die Hirtenliebe ihrer Hirten erfahren, dass sie eine Glaubensfamilie gründen durften. Sie durften Gottes gnädige Hand und das großartige Wirken Gottes unter der Nächsten Generation durch das GLEF erfahren. Der Teufel wurde aber darauf neidisch. Die Frau handelte ohne Gottesfurcht, indem sie ihr Eheversprechen brach und die Gemeinde Gottes verleumdete. Ihre Heuchelei hatte bittere Konsequenzen und hinterließ bitteren Nachgeschmack nicht nur für die Hausgemeinde, sondern für das Werk Gottes in Europa. Der Teufel hat sein Ziel erreicht, wenn Mitarbeiter der Nächsten Generation ohne Gottesfurcht leichtsinnig gegen ihre Eltern und gegen ihre Gemeinde reden. Wer Gottesfurcht hat, der ehrt seine Eltern, betet für die Mitarbeiter Gottes und arbeitet erbaulich im Gebet und in der Liebe in der Gemeinde. Wer keine Gottesfurcht hat, der sät Zwietracht unter den Mitarbeitern.
Gott hat im November letzten Jahres einen einheimischen Hirten als den nächsten Leiter unserer Gemeinde eingesetzt. In dieser Übergangsphase sollten wir mit Gottesfurcht für den neuen Leiter beten. Die Übergangsphase ist immer eine Krisenzeit. Einige haben versucht, beim Bibelstudium ohne Gottesfurcht ihre eigene Meinung stark zu behaupten, sodass die neue Leitung mit Sorge beten musste, eine erbauliche Gemeinschaft aufgrund des Wortes Gottes zu bilden. Eine Rede oder Handlung ohne Gottesfurcht zieht ernsthafte Konsequenzen nach sich. Gott gebe jedem von Euch Gottesfurcht, damit wir die Einheit bilden und für den geistlichen Mauerbau in Deutschland und Europa zusammenarbeiten dürfen.
Sehen wir uns die Verse 10 und 11 an. Obwohl Nehemia auch seinen Brüdern Geld und Getreide geliehen hatte, wollte er ihnen diese Schuld erlassen. Dadurch zeigte er ein Vorbild, wie man gottesfürchtig handelt. Nehemia forderte die Reichen auf, noch am selben Tag ihre Pfänder zurückzugeben und ihnen die Schulden zu erlassen. Er rief die Priester und ließ die Vornehmen und Ratsherren vor ihnen schwören, dass sie ihr Versprechen halten. Auf diese Weise half er ihnen, für ihre Ungerechtigkeit Buße zu tun.
Sehen wir uns die Verse 14 bis 18 an. Nehemia bezeugte, wie er in seinem praktischen Leben uneigennützig lebte. Er war ein Vorbild als Leiter, weil er Gott fürchtete. Er verzichtete auf seine Einkünfte als Statthalter und nahm kein Geld vom Volk. Er arbeitete an der Mauer selber mit. Außerdem hatte er eine tägliche Mahlzeit mit 150 Ratsherren und mit weiteren Nachbarn. Wegen seiner Gottesfurcht konnte er all sein eigennütziges, vorteilsuchendes Denken überwinden und sich für das Volk Gottes hingeben, koste es, was es wolle. Nehemias Gebet in Vers 19 lautet: „Gedenke, mein Gott, zu meinem Besten an alles, was ich für dieses Volk getan habe!“ Nehemias Gottesfurcht war die Kraftquelle für sein uneigennütziges Leben. Er gab sich selbstlos ohne Berechnung hin und glaubte, dass Gott all seinen Dienst für die Erneuerung des Volkes Gottes sieht und ihn gebraucht.
Unsere Lebensgemeinschaft ist ein Zeichen des uneigennützigen Lebens unserer Missionare und Hirten und einiger der Nächsten Generation. Durch die Lebensgemeinschaft durften wir in den vergangenen 40 Jahren das geistliche Wiedererweckungswerk in Europa herausfordern und viele Früchte des Glaubens durch das Zweierbibelstudium hervorbringen. Unsere einheimischen Hirten und Leitende der Nächsten Generation sind Zeugen dafür. Nicht nur das, sondern wir durften auch durch das uneigennützige Leben unserer einheimischen Hirten und Nächsten Generation dieses Gemeindehaus für die Weltmission zusammen bauen. Lasst uns mit Gottesfurcht Nehemias Vorbild lernen und unsere Hoffnungsträger und Nächste Generation mobilisieren, dass sie für den geistlichen Mauerbau in Europa und für die Moslemmission zusammenarbeiten können.
2. Die Fertigstellung der Mauer (6,1 – 7,72a)
Nach dem Glaubenssieg über die inneren Anfechtungen der Gemeinde lernen wir kennen, wie hartnäckig und bösartig die Feinde Gottes Nehemia und seine Gemeinde angegriffen haben.
Erstens: Eine hinterlistige Einladung
Sehen wir uns die Verse 1 und 2 an: „Und als Sanballat, Tobija und Geschem, der Araber, und unsere andern Feinde erfuhren, dass ich die Mauer gebaut hätte und keine Lücke mehr darin sei, wiewohl ich die Türen zu der Zeit noch nicht in die Tore gehängt hatte, sandten Sanballat und Geschem zu mir und ließen mir sagen: Komm und lass uns in Kefirim im Tal Ono zusammenkommen! Sie gedachten mir aber Böses anzutun.“ Die Feinde erfuhren, dass keine Lücke mehr in der Mauer war. Nun griffen sie zu geheuchelter Freundschaft und versuchten, Nehemia aus der Stadt zu locken.
Wie reagierte Nehemia auf die Einladung? Lesen wir Vers 3: „Ich aber sandte Boten zu ihnen und ließ ihnen sagen: Ich hab ein großes Werk auszurichten, ich kann nicht hinabkommen; es könnte das Werk liegen bleiben, wenn ich die Hand abtäte und zu euch hinabkäme.“ Nehemia lehnte die Einladung ab. Denn durch das Gebet erkannte er, dass Sanballat und Geschem ihm Böses antun wollten. Das Treffen im Tal Ono wäre der Beginn des Untergangs gewesen. Nehemia ließ sich nicht verführen, sondern konzentrierte sich auf das Werk des Mauerbaus.
Sehen wir uns Vers 4 an. Nehemia wurde viermal auf dieselbe Weise ins Tal Ono eingeladen. Jedes Mal gab er dieselbe Antwort: „Ich hab ein großes Werk auszurichten, ich kann nicht hinabkommen…“ Die Feinde versuchten hartnäckig und immer wieder, durch ihre geheuchelten Einladungen Nehemia umzubringen. Nehemia aber blieb entschlossen zur Mission und setzte seine Priorität darauf, die Mauer zu vollenden.
Im vergangenen halben Jahr habe ich mehrmals die Einladung erhalten, die Gemeinde zu verlassen und mich mit meiner Frau woanders wiederzutreffen. Es waren Einladungen zur geheuchelten Wiederversöhnung. Gott half mir, die hinterlistigen Einladungen abzulehnen und mich auf das Erweckungswerk in Europa zu konzentrieren.
Wenn wir dem Werk Gottes dienen, dann müssen wir mit wiederholten Einladungen des Teufels rechnen. Heutzutage haben wir ein Smartphone und wir kommen in nur wenigen Sekunden auf Seiten wie Instagram und YouTube. Hinter diesen Seiten versteckt sich der Teufel, der die volle Kontrolle über uns haben, unsere kostbare Zeit rauben und uns von dem großen Werk Gottes fernhalten will. Der Teufel ist auch äußerst neidisch, wenn die Christen sich zum Frühgebet versammeln. Seine Einladung ist so beharrlich und hartnäckig: „Komm und lass uns woanders oder zu einer anderen Zeit das Frühgebet halten.“ Man wird eingeladen, in anderen Gemeinden bessere Gemeinschaft zu haben. Das Ziel des Teufels ist es immer, das Werk Gottes in uns zu vernichten. Wir dürfen auf die Einladungen des Teufels klar reagieren: „Ich hab ein großes Werk auszurichten, ich kann nicht hinabkommen; es könnte das Werk liegen bleiben, wenn ich die Hand abtäte und zu euch hinabkäme.“ Gott schenke uns geistliche Einsicht für die hinterlistigen Einladungen des Teufels und führe uns, dass wir uns darauf konzentrieren, 10.000 Zweierbibelstudium-Teams zu bilden.
Zweitens: Eine offene Beschuldigung
Sehen wir uns die Verse 5 bis 7 an. Nachdem Sanballat mit seiner vierfachen Einladung keinen Erfolg hatte, sandte er einen Diener zu Nehemia mit einem offenen Brief. Darin stand das Gerücht, dass Nehemia die Mauer baut, um vom König Persiens abzufallen und König in Juda zu werden. Wie reagierte Nehemia? Lesen wir die Verse 8 und 9: „Ich aber sandte zu ihm und ließ ihm sagen: Es ist nichts von dem geschehen, was du da sagst; du hast es dir in deinem Herzen ausgedacht. Denn sie alle wollten uns furchtsam machen und dachten: Sie sollen die Hand abtun vom Werk, damit es nicht fertig werde. Da stärkte ich umso mehr meine Hände.“ Nehemia erkannte das Ziel der Feinde, ihn mit der einseitigen negativen Behauptung zu verleumden und ihn furchtsam zu machen, damit er aufgeben muss, den Mauerbau fertigzustellen. Furcht ist die Waffe des Satans. In der unerwarteten Schwierigkeit kriecht als Erstes Furcht in unsere Herzen. Sie macht uns gelähmt, sodass wir nur auf uns selbst schauen und gar nichts mehr tun können. Wegen der Furcht haben einige große Schwierigkeiten, jemanden zum Bibelstudium einzuladen. Einige sind so furchtsam, dass sie wegen der Corona-Krise nicht einmal ihre Wohnung verlassen können. Nehemia aber hielt im Gebet an seiner Mission des Mauerbaus fest und stärkte umso mehr seine Hände. In der Anfechtungszeit vertraute er völlig auf Gott und arbeitete fleißig, um seine Mission bis zum Ende zu erfüllen.
Besonders die Leiter sind Satans Zielscheibe Nr. 1. Es ist die bekannte Strategie des Teufels, Gerüchte und Verleumdungen über die Leiter zu verbreiten, um so das Werk Gottes in Verruf zu bringen und es schließlich zu vernichten. Obwohl Nehemia dem Werk des Mauerbaus so selbstlos und mit ganzer Hingabe aus dem Hirtenherzen für sein Volk gedient hatte, behaupteten sie einfach, dass es ihm nur um seine persönliche Macht, Geld und Ehre gehen würde und es sein Ziel wäre, König zu werden. Es ist bezeichnend, dass solche Anschuldigungen meistens von den Leuten kommen, die selber Macht ausüben und alles kontrollieren wollen, wie Sanballat und Tobija.
Als Luther gegen die verdorbene Kirche kämpfte, um sie zu reformieren und die Predigt des Evangeliums verteidigte, wurde ihm sofort vorgeworfen, dass er selber Papst werden wollte. Als ein Knecht Gottes mit viel Mühe und Hirtenherz für das Jüngererziehungswerk und für die Mobilisierung der Nächsten Generation kämpfte und seine Hausgemeinde öffnete, wurde er auch mit den verschiedenen Verleumdungen aus dem Neid konfrontiert. Aber er wurde nicht furchtsam, sondern stärkte umso mehr seine Hände, indem er an Philipper 1,21 festhielt: „Christus ist mein Leben und Sterben ist mein Gewinn.“
Drittens: Ein nicht von Gott gesandter geistlicher Verführer
Sehen wir uns Vers 10 an: „Und ich kam ins Haus Schemajas, des Sohnes Delajas, des Sohnes Mehetabels, der gerade behindert war, und er sprach: Lass uns zusammenkommen im Hause Gottes, im Innern des Tempels, und die Türen des Tempels zuschließen; denn sie werden kommen, dich zu töten, in der Nacht werden sie kommen, damit sie dich töten.“ Schemaja gab Nehemia scheinbar einen Tipp, um ihn vor einem Mordkomplott zu warnen. Er bot ihm an, sich im Tempel zu verstecken. Aber in der Tat war es die Verführung, an seine eigene Sicherheit zu denken und so Gottes Gebote zu ignorieren.
Doch lesen wir Vers 11: „Ich aber sprach: Sollte ein Mann wie ich fliehen? Sollte ein Mann wie ich in den Tempel gehen, um am Leben zu bleiben? Ich will nicht hineingehen.“ Es war eine raffinierte Falle des Teufels. Das Betreten des Innern des Tempels war nur den Priestern erlaubt. Das wäre eine Übertretung von Gottes Gebot gewesen. Nehemia erkannte, dass Schemaja nicht von Gott gesandt war. In der Tat hatte er von den Feinden ein Bestechungsgeld angenommen.
Von Nehemia lernen wir, alle teuflischen Angriffe zu besiegen und uns ganz auf das große Werk des Mauerbaus zu konzentrieren. Nehemias Geheimnis war sein Gebet. Vers 14 sagt: „Gedenke, mein Gott, des Tobija und Sanballat nach diesem ihrem Tun, auch der Prophetin Noadja und der andern Propheten, die mich abschrecken wollten.“ Nehemia kämpfte nicht mit den Menschen. Wie der Psalmist vertraute er auf Gottes gerechtes Richten, der jedem nach seinen Werken gibt (Psalm 62,13).
Lesen wir Vers 15: „Und die Mauer wurde am fünfundzwanzigsten Tage des Monats Elul in zweiundfünfzig Tagen fertig.“ Einst war die Mauer eingerissen und die Tore waren mit Feuer verbrannt. Als ein Mann Nehemia im Gebet die Unmöglichkeit herausforderte, gab Gott ihnen den herrlichen Glaubenssieg.
Sehen wir uns Vers 16 an: „Und als alle unsere Feinde das hörten, fürchteten sich alle Völker, die um uns her wohnten, und der Mut entfiel ihnen; denn sie merkten, dass dies Werk von Gott war.“ Die Feinde erkannten an, dass dieses Werk von Gott war. Es war das wunderbare Werk Gottes, dass die hilflosen, niedergeschlagenen und furchtsamen Juden, die mit dem Mauerbau in 100 Jahren nicht einmal beginnen konnten, aufstanden und trotz aller Widerstände und Anfechtungen die Mauer in 52 Tagen wiederaufbauen konnten. Sogar die Heiden erkannten, dass es nicht das Werk von Menschen, sondern das Werk Gottes war. Das Werk von Menschen blüht in der normalen Zeit, aber wenn Schwierigkeiten auftreten, geht es unter. Gerade in der Zeit der Krise und der Notlage zeigt sich, ob ein Werk von Gott ist oder nicht. Durch dieses Glaubenswerk Nehemias ermutigt Gott uns, unsere Hände zu stärken und in der Krisenzeit das große Werk der geistlichen Wiedererweckung in Europa zu vollenden.
In dieser Zeit sind viele Menschen voller Furcht besonders vor einem kleinen Virus. Aber wir dürfen wissen, dass Gott auf seinem Thron sitzt und alles regiert: „Alle Lande sind seiner Ehre voll.“ (Jesaja 6,3). Gott kann und will gerade die Krise gebrauchen, sein Volk zusammenzubringen. Wie schnell haben wir einfach auf die Experten und Politiker gehört, die selber hilflos sind, anstatt zu Gott zu beten. Gott zeigt uns unsere eigene Hilflosigkeit, damit wir zu ihm kommen und von ihm abhängig leben. Lasst uns in dieser Zeit zu Gott beten für die geistliche Wiedererweckung in Europa, dass alle sehen, dass dies Werk von Gott ist.
3. Eine unerwartete neue Herausforderung für Nehemia (7,1-72a)
Der Tempel und die Bewohner mussten innerhalb der Mauern Jerusalems vor den Feinden geschützt werden. Darum setzte Nehemia verantwortliche Mitarbeiter für die Sicherung der Stadt ein. Zuerst setzte er die Torhüter, Sänger und Leviten ein. Danach stellte er zwei Leiter über Jerusalem auf. Der erste war Hanani, Nehemias Bruder. Der zweite war Hananja, der als treu und gottesfürchtig vor vielen anderen beschrieben wird. Nehemia wusste, dass Gott nicht die fähigen Menschen gebraucht, sondern diejenigen, die treu und gottesfürchtig sind. Schließlich führte er Regeln für die Öffnung und Schließung der Tore ein und ließ Wachen aufstellen, um die Stadt vor den Feinden zu sichern.
Sehen wir uns Vers 4 an. Nach dem Mauerbau erkannte Nehemia das Problem, dass Jerusalem zwar sehr groß war, aber nur wenige Menschen dort wohnten. Er fand das alte Verzeichnis der ersten Rückkehrerwelle aus Babel aus dem Jahr 538 v.Chr. (vgl. Esra 2) 100 Jahre später würde das Verzeichnis der ersten Heimkehrer alle Rückkehrer aus Babel ermutigen, dass sie sich wieder in Jerusalem ansiedeln könnten.
Lesen wir Vers 6: „Dies sind die Leute der Landschaft Juda, die aus der Gefangenschaft heraufgezogen sind, die Nebukadnezar, der König von Babel, weggeführt hatte und die wieder nach Jerusalem und nach Juda zurückkehrten, ein jeder in seine Stadt.“ Nehemia achtete die ersten Heimkehrer sehr hoch und betrachtete sie als die kostbaren Hauptpersonen in der Geschichte Gottes. Sie hatten ihr gesichertes Leben in Persien verlassen, um in das Land der Verheißung Gottes zurückzukehren und den zerstörten Tempel wiederherzustellen. Nehemia half dem Volk durch das Verzeichnis ihrer Vorfahren, Geschichtsbewusstsein zu haben und sich an das Glaubenserbe ihrer Vorfahren und ihre Glaubensentscheidung zu erinnern.
Nehemia fand auch die freiwilligen Beiträge zum Tempelbau der ersten Heimkehrer. Die Beiträge zeigen das Herz der damaligen Rückkehrer für den Tempel Gottes. Die UBF-Missionare verließen ihr sicheres Leben in Korea und gaben sich für das Zweierbibelstudium mit den Studenten völlig hin. Unsere Hausgemeinden haben auch in der Zeit, als sie praktisch nichts hatten, jeweils eine große Opfergabe gebracht, um das Haus Gottes zu bauen. Gott segne die Nächste Generation, dass sie das Glaubenserbe ihrer Eltern und Bibellehrer übernehmen und in Gottes Weltheilswerk kostbar gebraucht werden dürfen.
In der heutigen Lektion haben wir kennengelernt, dass Nehemia die starke innere Anfechtung und alle bösartigen Angriffe der Feinde besiegen und die Mauer in 52 Tagen fertigstellen durfte. Lasst uns dem Vorbild von Nehemia folgen. Lasst uns unsere Hände für die geistliche Wiedererweckung in Deutschland und Europa stärken!