Esras Entscheidung des Lebens
Esra 7,1 – 28
Leitvers 7,10
„Denn Esra richtete sein Herz darauf, das Gesetz des Herrn zu erforschen und danach zu tun und Gebote und Rechte in Israel zu lehren.“
Wir danken dem HERRN, der uns zum Jahresanfang 2018 mit seinem Wort aus Hesekiel 37,10 seine Hoffnung und Vision geschenkt hat, dass junge Menschen, die oftmals wie Totengebeine sind, durch des HERRN Wort lebendig werden. Lasst uns in diesem Jahr mit Gottes Vision das Wort Gottes zu den jungen Menschen weissagen und Gottes mächtiges Wirken für die geistliche Wiedererweckung in Deutschland und Europa erfahren.
Heute wollen wir zur weiteren Vorbereitung des neuen Jahres Esra Kapitel 7 studieren. Die Zeit, in der wir leben, ist scheinbar voller Lästerer, Verleumder, Verräter und Ungläubiger. Viele Christen haben den Schein der Frömmigkeit, aber deren Kraft verleugnen sie. Sie sind sogar untüchtig zum Glauben. Die Bibel sagt: „solche Menschen meide.“ Lasst uns zum Beginn des neuen Jahres Hesekiels Glauben, Esras Entscheidung des Lebens, Nehemias Geist und Vision kennenlernen, auf Gott schauen und von dem Wort Gottes geleitet und geführt werden. Gott segne Euch, in diesem Jahr das Glaubenswerk für die geistliche Wiedererweckung in Deutschland und Europa zu tun und als Bibellehrer und Hirten für die jungen Studenten am Campus kostbar gebraucht zu werden.
1. Esras Identität und Vision (1-9)
Esras Geburt fällt in die Zeit der Gefangenschaft Judas in Babylon. Esra kann zur zweiten Generation der jüdischen Exilanten gerechnet werden, d. h. dass er im Exil geboren wurde. Er wuchs also inmitten der heidnischen babylonischen Kultur auf. Er hätte seine Lebenswurzeln in Babylon schlagen und dort ein gesichertes und auch erfolgreiches Leben führen können. Doch die Verse 1-5, in denen Esras priesterliche Abstammung bezeugt wird, machen deutlich, dass Esra mit einer klaren geistlichen Identität lebte. Er rechnete sich zur 16. Generation des Priestergeschlechts Aarons. Diese Verse zeigen auch, dass Esra den Gott seiner Eltern und aller Vorfahren sehr hoch achtete. So stand Esra mitten im babylonischen Exil auf der Seite des Gottes Israels.
Es ist wichtig, dass auch wir unsere geistliche Identität kennen und Geschichtsbewusstsein haben, welchem Gott wir dienen, nämlich dem Gott unserer geistlichen Eltern und Vorfahren. An den Universitäten und Schulen wird den jungen Menschen viel Wissen vermittelt. Aber in Bezug auf die Wahrheit, die ihnen absolute Bedeutung des Lebens und das absolute Lebensziel gibt und auf die geistliche Welt, in der sie das ewige Leben finden können, herrscht eine große Ungewissheit. Falsche Lehren des Zeitgeistes wie säkularer Humanismus, Relativismus und Atheismus lassen viele junge Menschen so aufwachsen, dass sie in den Egoismus geraten und gottlos leben. Sogar viele Theologen und Christen haben die grundlegende biblische Bedeutung verloren, die nächste Generation zu erziehen und durch die Mission Gottes die Welt geistlich zu erobern. Sie verwarfen die Mission Gottes und leben gottlos auf ihre eigene Weise und nach eigenem Gutdünken wie die Menschen in der Richterzeit. Im vergangenen Jahr wirkte Gott aber in unserer nächsten Generation mächtig, dass sie durch das factual study Bibelstudium eine feste Grundlage im Wort Gottes und in der persönlichen Beziehung zu Jesus legen durften. Als unsere Jugendlichen die fünf Bücher Mose lasen und sich dem factual study widmeten wie Esra, konnten sie ihre geistliche Identität als Bibellehrer festmachen und einige sogar inmitten der gottfeindlichen Umgebung an ihrer Schule den Gebetskreis trotz der Einwände der Schulleitung halten und einige ihrer Mitschüler zum Gebet mobilisieren.
Von Esra lernen wir, mit Geschichtsbewusstsein dem Gott unserer Vorfahren zu dienen, statt nach dem Zeitgeist auf eigene Weise und nach eigenem Gutdünken zu handeln. Das Glaubensleben ist kein „geistliches Buffet“, von dem wir uns das heraussuchen, was uns am meisten anspricht oder am besten gefällt. Vielmehr können wir durch unsere Eltern und Glaubensvorgänger lernen, wer unser Gott ist, was unsere geistliche Identität ist und wie wir Gottes Werk und der Weltmission dienen: durch Bibelstudium, durch das Gebetgefäß am Campus, durch die Jüngererziehung und durch die Aussendung der Zeltmachermissionare.
Sehen wir uns Vers 6 an: „Dieser Esra zog von Babel herauf. Er war ein Schriftgelehrter, kundig im Gesetz des Mose, das der HERR, der Gott Israels, gegeben hatte. Und der König gab ihm alles, was er erbat, weil die Hand des HERRN, seines Gottes, über ihm war.“ Esra war ein im Gesetz des Mose kundiger Schriftgelehrter. Obwohl er in menschlich guten Bedingungen lebte und auch mit den Sünden der Vorfahren nichts zu tun hatte, ließ Esra sein Leben von dem Wort Gottes und von dem Glaubenserbe der Eltern prägen und leiten. Er widmete sich dem Studium der Gesetze und Gebote Gottes und wurde kundig im Gesetz des Herrn. So konnte er in der babylonischen heidnischen Umgebung an den Gesetzen Gottes festhalten und mit seiner geistlichen Identität als ein heiliges Volk Gottes leben. Er wurde ein hervorragender Bibellehrer mit umfangreichem Wissen über das Gesetz des Moses. Durch sein Bibelwissen übte er in der heidnischen Umgebung Babylons großen geistlichen Einfluss aus. Vers 6b sagt: „Und der König gab ihm alles, was er erbat, weil die Hand des HERRN, seines Gottes über ihm war.“ Esra wurde ein hochrangiger Leiter, dem der König Vertrauen schenkte, sodass der König ihm alles gab, was Esra von ihm erbat. Er genoss also als ein Schriftgelehrter hohes Ansehen beim König. Auf dieser Basis hätte Esra ein abgesichertes, bequemes und auch erfolgreiches Leben in Babylon führen können. Aber Esra war ein Mann der Entscheidung. Er zog klare Konsequenz für seine Identität.
Sehen wir uns die Verse 7 und 8 an: „Und mit ihm zogen herauf einige von den Israeliten und von den Priestern und Leviten, von den Sängern, Torhütern und Tempelsklaven nach Jerusalem im siebenten Jahr des Königs Artahsasta. Und er kam nach Jerusalem im fünften Monat, im siebenten Jahr des Königs.“ Obwohl Esra in Babel eine verheißungsvoller Zukunft hatte und für den König arbeitete, war er bereit, seine Lebenssicherheit und sein erfolgreiches Leben an den Nagel zu hängen. Er entschied sich, nach Jerusalem hinaufzuziehen. So wurde er der Leiter der zweiten Rückkehrerwelle im Jahre 458 v. Chr. Die ersten Rückkehrer waren unter Serubbabel bereits 537 v.Chr., also rund 80 Jahre früher, nach Jerusalem gezogen und hatten hauptsächlich den Tempel wieder aufgebaut. Doch obwohl der Tempel wieder in altem Glanz erstrahlte, lag das geistliche Leben des Volkes noch darnieder. Durch die eine Person, Esra, wurde das Feuer der geistlichen Erweckung entzündet. Von Esra können wir lernen, dass ihm das geistliche Wohlergehen des Volkes Israel viel wichtiger war als seine eigene Karriere oder Lebenssicherheit. Er mobilisierte viele andere, vor allem die zunächst unwilligen Leviten, daneben auch Sänger, Torhüter, Tempelsklaven, dass sie mit ihm nach Jerusalem zogen und dort für die Wiedererweckung zusammen arbeiteten.
Esra wusste, dass seine Aufgabe keine einfache Sache war. Durch das geduldige beharrliche Gebet des Glaubens gewann er aber die Mitarbeiter und konnte viele wichtige Personen – für die geistliche Erneuerung seines Volkes – ja für sein Vorhaben gewinnen. Dies lehrt uns, dass ein geistlicher Leiter neben Hirtenherz und Geschichtsbewusstsein vor allem auch Gottes Weisheit und eine kluge geistliche Strategie braucht. Wir sind durch den Knecht Gottes ermutigt, der dem Werk Gottes mit Hirtenherz, Geschichtsbewusstsein und kluger Strategie dient, indem er sowohl die Jugendlichen der Nächsten Generation als auch geistliche Leiter der anderen Gemeinden stets ermutigt und sie mobilisiert, für das Werk der geistlichen Erneuerung und der Wiedererweckung hingebungsvoll zusammen zu arbeiten. Gott erlaubte ihm, Mitkämpfer für den Bau von Missionsstützpunkten in Istanbul und Kairo zu gewinnen, sodass wir nun in diesem Jahr konkret für den Erwerb dieser Stützpunkte beten können. Gott schenkte jedem von uns auch die Vision, in diesem Jahr 12 Unis bzw. Fakultäten zu erschließen und 12 Jünger aufzustellen. Lasst uns in diesem Jahr jede Woche 360 Zweierbibelstudiumteams für die geistliche Wiedererweckung in Europa bilden und dadurch in diesem Jahr 10.000 Bibellehrer und fünf Millionen Gebetsmitarbeiter aufstellen.
In diesem Abschnitt haben wir gelernt, wie reich Gott das Leben von Esra segnete, als er in der heidnischen Umgebung seine geistliche Identität bewahrte. Gott schenkte Esra auch die Weisheit, viele von seinem Volk zu mobilisieren, mit ihm nach Jerusalem zu ziehen und für die geistliche Wiedererweckung zusammen zu arbeiten. Gott helfe auch uns, in diesem Jahr mit klarer geistlicher Identität zu leben und jede Woche durch die Bildung von 360 Zweierbibel-studiumteams die geistliche Wiedererweckung dieses Landes und Kontinents herauszufordern und zahlreiche junge Menschen zur Zusammenarbeit zu mobilisieren.
2. Esras Entscheidung des Lebens und Auswirkung (10-28)
Betrachten wir den Leitvers 10: „Denn Esra richtete sein Herz darauf, das Gesetz des HERRN zu erforschen und danach zu tun und Gebote und Rechte in Israel zu lehren.“ Durch diesen Vers lernen wir etwas über die Lebensentscheidung kennen, die Esra traf. Esra entschied sich, sein Herz auf das Wort Gottes zu richten, um es zu erforschen, danach zu tun und es zu lehren. In drei Punkten möchten wir über diesen Vers nachdenken.
Erstens: Esra richtete sei Herz darauf, Gottes Wort zu erforschen
Esra war bereits ein kundiger Bibellehrer. Aber er wurde nicht stolz oder selbstzufrieden wegen seiner Bibelkenntnisse. Vielmehr wollte Esra das Wort Gottes noch tiefer erforschen. Esras Herzenshaltung war wie die des Psalmisten, der in Psalm 1,2 sagt: „sondern hat Lust am Gesetz des Herrn und sinnt über seinem Gesetz Tag und Nacht!“ Esra entschied sich, das Wort Gottes neu zu erforschen, das Herz Gottes neu kennenzulernen und seinem Volk mit dem Wort Gottes zu dienen.
Warum war es so wichtig, dem Volk Gottes mit dem Wort Gottes zu dienen? Weil das Volk Gottes ohne Bibelstudium von Gott weit entfernt war und Gott nicht gefallen konnte. Wenn wir Esra Kapitel 9 und 10 lesen, so finden wir, dass man sich durch Heirat mit den heidnischen Völkern vermischt hatte. Ja, dass gerade die Oberen und Ratsherren die Ersten bei diesem Treubruch gewesen waren (Esra 9,2). Esra sprach diese Sünde an und forderte sie auf, sich von den fremden Frauen zu scheiden. Esra 10,10.11 sagt: „Und Esra, der Priester, stand auf und sprach zu ihnen: Ihr habt dem Herrn die Treue gebrochen, als ihr euch fremde Frauen genommen und so die Schuld Israels gemehrt habt. Bekennt sie nun dem HERRN, dem Gott eurer Väter, und tut seinen Willen und scheidet euch von den Völkern des Landes und von den fremden Frauen.“ Auch in Nehemia finden wir, dass es deutliche Missstände in Bezug auf die Missachtung des Gesetzes gab. Z. B. sagt Nehemia 8,17 darüber, dass das Laubhüttenfest nicht mehr gehalten worden war: „Und die ganze Gemeinde derer, die aus der Gefangenschaft wiedergekommen waren, machte Laubhütten und wohnte darin. Denn dies hatten die Israeliten seit der Zeit Josuas, des Sohnes Nuns, bis auf diesen Tag nicht mehr getan… .“
Nehemia berichtet auch, wie unter Esra das Volk wieder zusammen kam. Das Wort Gottes wurde vorgelesen und schließlich entstand unter dem Volk eine Bußbewegung. Sie bekannten in Nehemia 9,34-35: „Und unsere Könige, Fürsten, Priester und Väter haben nicht nach deinem Gesetz getan und nicht Acht gehabt auf deine Gebote und Ordnungen, die du ihnen hast bezeugen lassen. Und sie haben dir nicht gedient zur Zeit ihrer Macht bei all deiner großen Güte, die du ihnen erwiesen hast, in dem weiten und fetten Lande, das du ihnen gegeben hast, und haben sich von ihrem bösen Tun nicht bekehrt.“ Schließlich trafen sie eine feste Abmachung (Nehemia 10) und versiegelten und unterschrieben, dass sie es fortan im Haus ihres Gottes an nichts fehlen lassen wollten.
Zahlreiche Missstände wurden nach und nach offenbar und beseitigt. Z. B. hatte der Priester Eljaschib dem Tobija, der ein Widersacher und Feind des Volkes Gottes war, eine große Kammer überlassen, in die eigentlich die Zehnten der Erträge eingebracht werden sollten (Nehemia 13,4-5). Auch beim Darbringen der Opfer und des Zehnten im Tempel des Herrn gab es Missstände, sodass das Haus Gottes vernachlässigt wurde. Nehemia 13,11 berichtet: „Da schalt ich die Ratsherren und sprach: Warum wird das Haus Gottes vernachlässigt? Und ich holte sie zurück und stellte sie (die Leviten) wieder in ihren Dienst. Da brachte ganz Juda den Zehnten vom Getreide, Wein und Öl in die Vorratskammern.“ Auch die Heiligung des Sabbats wurde schließlich wieder hergestellt, nachdem Nehemia die Leute klar ermahnt hatte: „Was ist das für eine böse Sache, die ihr da tut und entheiligt den Sabbattag?“ (Nehemia 13,17).
Dass es zu einer Bußbewegung und zu einem Neuanfang kam, war eine Frucht der Lebensentscheidung von Esra, sein Herz auf das Wort Gottes zu richten und das Wort zu erforschen, zu tun und es dem Volk zu lehren. Esra hatte erkannt, dass es dem Volk an Bibellehrern mangelte, die das Volk zur Einsicht über die Hoffnung Gottes führen konnten. Aus dem zerbrochenen Hirtenherzen entschied sich Esra, das Wort Gottes mit dem neuen Geist zu studieren. Gott segnete Esras Bibelforschung und bewirkte dadurch eine geistliche Erneuerung und Wiedererweckung in Israel.
Wenn wir die Geschichte des Christentums betrachten, so hat Gott immer durch diejenigen eine geistliche Erneuerung und Erweckung bewirkt, die sich wie Esra dem Bibelstudium tiefgehend widmeten. Durch das Bibelstudium erkannte Martin Luther die Missstände in der damaligen Kirche, sodass er sie aufdeckte und durch die Reformation eine geistliche Erweckung in Deutschland und Europa auslöste. Es waren vor allem verschiedene Bibelstudiumsgruppen, die zu verschiedenen Zeiten großen geistlichen Einfluss ausübten. Z. B. gründete Philiipp Jakob Spener (1635-1705) eine Bibelstudiumsgruppe, die er „Collegia Pietatis“ nannte und die als die Keimzelle des Pietismus angesehen wird. August Hermann Franke (1663-1727) gründete den „Verein der Bibelliebhaber“ an den Unis in Leipzig und Halle. Ludwig Graf von Zinzendorf (1700-1760) gründete mit seinen fünf Freunden den sogenannten „Senfkornorden“ aus dem später die Herrnhuter Missionsgesellschaft hervorging. Durch sie wurden bis heute die meisten Laienmissionare ausgesandt. Zu einer geistlichen Erweckung in Korea, beginnend im Jahr 1907, kam es, als man im „Club der Bibelliebhaber“ zusammen kam, wo für eine ganze Woche dreimal täglich intensiv das Wort Gottes studiert wurde. Auch unsere UBF-Gemeinde ist eine Bibelstudiumsbewegung, die 1961 in Südkorea damit begann, dass Mutter Sarah Barry und Missionar Dr. Samuel Lee mit Studenten das intensive Bibelstudium führten. Dadurch wurden Bibellehrer aufgestellt und schließlich Missionare in 99 Länder der Erde ausgesandt. Vor etwa 37 Jahren begann das Werk Gottes in unserer Gemeinde hier in Bonn durch das Zweierbibelstudium in einer Mietwohnung. Eine Person, die durch das Zweierbibelstudium Jesus begegnet und zu einem Bibellehrer bzw. Bibellehrerin heranwächst, gebraucht Gott sehr kostbar und einflussreich für sein Werk der geistlichen Erneuerung und Wiedererweckung. Das Zweierbibelstudium von Hirte Warmherz und Missionarin Debora am Juridicum, oder von Hirte Christoph und Missionarin Hanna in Koblenz, das Zweierbibelstudium an jeder unserer Fakultäten und Hochschulen ist Gottes kostbares Instrument für die Aufstellung von Bibellehrern und Bibellehrerinnen – auch in diesem neuen Jahr. Lasst uns dafür beten, dass wir Gottes Wort in diesem Jahr durch das Zweierbibelstudium, durch factual study und Tägliches Brot tief erforschen. Gott will jeden von uns zu einem hervorragenden Bibellehrer aufstellen und die geistliche Wiedererweckung in Europa vorbereiten.
Zweitens: Esra entschied sich, dem Gesetz des Herrn zu gehorchen
Esras Bibelstudium war keine Theorie. Er entschied sich sehr praktisch, dem Wort Gottes zu gehorchen und Gottes Gesetze in die Tat umzusetzen. Von Esra lernen wir, dass wir nicht nur andere, sondern zuerst uns selbst lehren sollen. Esras geistliche Vollmacht rührte daraus, dass er dem Wort Gottes selber gehorchte und selber Buße tat. 5.Mose 28,2 sagt: „Und weil du der Stimme des Herrn, deines Gottes, gehorsam gewesen bist, werden über dich kommen und dir zuteilwerden alle diese Segnungen.“ Hier bin ich auch persönlich ermutigt worden, in diesem Jahr das Wort Gottes mit neuem Geist zu studieren, Gottes Herz und Gottes Vision für mein Volk und für die jungen Menschen zu lernen und den anvertrauten jungen Menschen mit dem klaren und vollmächtigen Wort Gottes zu dienen. Wenn ich selber mit einem Wort Gottes (Matthäus 28,18-20; Hesekiel 37,10) lebe, wird Gott auch durch sein Wort unter den Rhein-Sieg-Studenten gnädig wirken und einen Abraham des Glaubens und eine Sarah des Gebetes unter ihnen aufstellen. Lasst uns in diesem Jahr geistlich kämpfen, um mindestens einem Wort Gottes zu gehorchen und die Macht des Wortes Gottes zu erfahren. Wenn wir unserem gemeinsamen Leitwort (Hesekiel 37,10) gehorchen, können wir die geistliche Wiedererweckung in Europa herausfordern und sogar zwei Missionsstützpunkte in der muslimischen Welt errichten. Gott segne die Bibelforschung von Missionar Dr. Peter Chang, sodass er das Buch Exodus und fünf Bücher der Bibel tief erforschen und unsere Predigerteams auf dem Wort Gottes fest aufstellen darf. Gott helfe uns, durch den Gehorsam gegenüber Gottes Wort die geistliche Vollmacht anzuziehen und als fruchtvolle Bibellehrer – wie Esra – für unseren jeweiligen Campus und für Deutschland, Europa und bis in die muslimische Welt gebraucht zu werden.
Drittens: Esra entschied sich, Gebote und Rechte in Israel zu lehren
Esra konzentrierte sich auf das Bibelstudium und den Gehorsam gegenüber Gottes Wort. Aber zugleich entschied er sich auch, den Israeliten das Wort Gottes zu lehren. Als Esra dies tat, bewirkte Gott etwas Großartiges in seinem Volk. Alle Leute fingen an zu weinen. Ihre Herzen waren vom Wort Gottes berührt und sie weinten aus ihrem bußfertigen Herzen. Das Wort Gottes machte ihre verhärteten Herzen weich. Es führte sie zur geistlichen Einsicht über ihre Sünde und über die unveränderliche Treue Gottes.
Das Wort Gottes hat Veränderungsmacht und wirkt in den Herzen der jungen Menschen mächtig. Hebräer 4,12 sagt „das Wort Gottes ist lebendig und kräftig und schärfer als jedes zweischneidige Schwert und dringt durch, bis es scheidet Seele und Geist, auch Mark und Bein, und ist ein Richter der Gedanken und Sinne des Herzens.“ Durch sein Wort hat Gott Himmel und Erde geschaffen. Durch sein Wort macht Gott geistlich tote Gebeine lebendig. Durch sein Wort stellt Gott ein überaus großes Heer von 10.000 Bibellehrern und fünf Millionen Gebetsmitarbeitern auf. Durch sein Wort erfahren wir, dass unsere Hoffnungsträger und Nächste Generation lebendig werden und als Bibellehrer und künftige geistliche Leiter gebraucht werden. Das Wort Gottes wirkte im vergangenen Jahr mächtig unter unseren Jugendlichen. Durch das Lesen der fünf Bücher Mose und durch ihre factual studies durften sie das Wort Gottes tief erforschen und zu den tüchtigen Bibellehrern wachsen.
Nichts in dieser Welt kann einen sündenkranken Menschen wieder vollkommen gesund und selig machen. Aber das Wort Gottes hat solche lebengebende Kraft. Das Wort Gottes ist der Odem Gottes, der Menschen zu einer neuen Kreatur verändert. Durch das Wort Gottes wird eine Person, eine Gesellschaft, eine Nation und ein ganzer Kontinent zur neuen Kreatur verändert. Mit diesem Glauben an die Macht des Wortes Gottes diente Esra seinem Volk mit dem Wort Gottes. Mit ebensolchem Glauben wollen auch wir in diesem Jahr ganz beim Wort Gottes bleiben und dem Zweierbibelstudium dienen. Dann werden wir Gottes lebengebende Macht durch sein Wort in unseren Hoffnungsträgern, Kindern und jungen Menschen erfahren. Lasst uns dafür beten, dass wir 360 Zweierbibelstudiumteams aufstellen, durch die Gott sein Veränderungswerk tut und sein geistliches Wiedererweckungswerk in Deutschland und Europa bewirkt.
Betrachten wir die Verse 11-28. In diesen Versen ist uns das Schreiben des Königs Artahsasta an Esra überliefert. Der König erlaubte es, dass alle rückehrwilligen Juden nach Jerusalem zurückkehren konnten. Der König gab Esra Silber und Gold, um Opfertiere für das Opfer im Tempel vorzubereiten. Der König wies auch alle Schatzmeister jenseits des Euphratstroms an, alles was Esra für das Gesetz des Gottes des Himmels von ihnen forderte, mit Sorgfalt zu tun. Esra pries die wunderbare Führung und Gnade Gottes in den Versen 27-28. Lesen wir diese Verse gemeinsam: „Gelobt sei der Herr, der Gott unserer Väter, der solches dem König eingegeben hat, dass er das Haus des Herrn in Jerusalem so herrlich mache, und der mir die Gunst des Königs und seiner Räte und aller mächtigen Oberen des Königs zugewandt hat! Und ich ward getrost, weil die Hand des Herrn, meines Gottes, über mir war, und sammelte aus Israel Sippenhäupter, dass sie mit mir hinaufzögen.“
Als eine Person, Esra, eine Entscheidung des Lebens traf, das Wort Gottes zu erforschen, es zu tun und zu lehren, gebrauchte Gott dies für die geistliche Wiedererweckung seines Volkes kostbar. Lasst uns wie Esra mit der erforschenden Haltung das Wort Gottes in diesem Jahr tief studieren, zu hervorragenden Bibellehrern wachsen und Gott durch die Aufstellung von 360 Zweierbibelstudiumteams verherrlichen. Lasst uns beten, dass die vom säkularen Humanismus und Relativismus beeinflussten jungen Menschen durch das Wort Gottes zur Buße kommen, zur Bibel zurückkehren und als Gottes Volk von königlichen Priestern aufgestellt werden. Beten wir, dass Deutschland und Europa geistlich wiedererweckt, als Hirtennation für die Weltmission gebraucht werden darf.