Seid Bischöfe der Gemeinde Gottes!
Apostelgeschichte 20,1 – 38
Leitvers 20,28
„So habt nun Acht auf euch selbst und auf die ganze Herde, in der euch der Heilige Geist eingesetzt hat zu Bischöfen, zu weiden die Gemeinde Gottes, die er durch sein eigenes Blut erworben hat.“
Durch Kapitel 19 haben wir das Werk der Jüngererziehung durch Apostel Paulus in Ephesus kennengelernt. Er sonderte die Jünger ab und redete zwei Jahre lang täglich in der Schule des Tyrannus. Die Folge war, dass alle, die in der Provinz Asien wohnten, das Wort des Herrn hörten. Wir durften selbst in den vergangenen 36 Jahren erfahren, dass Gott die Jüngererziehung durch das intensive Zweierbibelstudium gesegnet und ein überaus großes Heer von Bibellehrern und Gebetsmitarbeitern für die geistliche Erneuerung in Europa aufgestellt hat. Jeder von uns darf eine Vision haben, dass sich das Wort des Herrn durch die Jüngererziehung ausbreitet, an alle 1.700 Hochschulen in Europa und bis in die muslimischen Länder.
Heute lernen wir durch die Abschiedsrede des Paulus an die Ältesten von Ephesus, dass Gott uns berufen hat, Bischöfe der Gemeinde Gottes zu sein. Ein Bischof für die Gemeinde Gottes zu sein bedeutet, (1.) mit geistlicher Wachsamkeit die Schafe vor den Irrlehrern zu schützen, (2.) ein Vorbild des gebenden Lebens zu sein und (3.) eine tiefe Liebesbeziehung zu den Schafen zu entwickeln. Paulus selbst war ein Vorbild, indem er mit Tränen unter Anfechtungen die Umkehr zu Gott und den Glauben an den Herrn Jesus lehrte und Tag und Nacht einen jeden von ihnen ermahnte. Möge Gott uns helfen, Bischöfe der Gemeinde Gottes nach dem Vorbild des Paulus am Campus, unter der nächsten Generation und bis ans Ende der Erde zu sein.
1. Paulus in Mazedonien, Griechenland und Troas (1-12)
Nachdem das große Getümmel durch den Aufruhr in Ephesus aufgehört hatte, tröstete Paulus die Jünger. Dann fuhr er weiter nach Mazedonien. Nachdem er die Gemeinden dort mit vielen Worten ermahnt hatte, zog er weiter nach Korinth. Dort blieb er drei Monate lang. Was tat er dort? In den Korintherbriefen erfahren wir, dass er sich viel mit den innergemeindlichen Problemen dort befassen musste. Das waren Hader, Neid, Zorn, Zank, üble Nachrede, Verleumdung, Aufgeblasenheit, Aufruhr. Er musste viel arbeiten, um sie zu erbauen. Dazu schrieb er in Korinth den Brief an die Römer. Dieser Brief war sein Gebet, dass die Christen in Rom an die seligmachende Kraft des Evangeliums glaubten und seine Vision, über Rom bis an das Ende der Erde zu gehen. Nicht zuletzt bereitete er die Opfergabe der Heidenchristen für die notleidenden Heiligen in Jerusalem vor, um so eine Brücke zwischen den Heiden- und den Judenchristen zu schlagen. Nach dieser Zeit kehrte er über Mazedonien wieder nach Kleinasien zurück.
Paulus reiste nicht allein. Lesen wir Vers 4: „Es zogen aber mit ihm Sopater aus Beröa, der Sohn des Pyrrhus, aus Thessalonich aber Aristarch und Sekundus und Gajus aus Derbe und Timotheus, aus der Provinz Asien aber Tychikus und Trophimus.“ Dazu kam noch Lukas, der Arzt und Verfasser der Apostelgeschichte, der von nun an in der „Wir-Form“ berichtet. Dies waren keine zufälligen, vorübergehenden Reisegefährten, sondern Paulus‘ treue Mitarbeiter. Sie hatten zusammen mit ihm viele Bedrängnisse erfahren. Sie hatten aber auch den Trost Christi erfahren und sich entschieden, auf Leben und Tod mit Paulus zusammenzuarbeiten. Viele von ihnen wirkten später als Bischöfe und starben selbst als Märtyrer. Unter ihnen ist Timotheus, von dem Paulus sagte, dass er keinen hatte, der so ganz seines Sinnes war und der mit Paulus zusammen dem Evangelium diente (Philipper 2,20-22). Er wurde einflussreicher Bischof in Ephesus und widerstand der heidnischen Kultur und gab sein Leben als ein Zeuge Jesu hin. Paulus wurde durch diese Mitarbeiter ermutigt, die bis zum Ende treu bleiben und bereit waren, den hohen Preis der Nachfolge zu bezahlen, und auf die er bei der Zusammenarbeit in dem Herrn bauen konnte.
Betrachten wir Vers 6: „Wir aber fuhren nach den Tagen der Ungesäuerten Brote mit dem Schiff von Philippi ab und kamen am fünften Tag zu ihnen nach Troas und blieben dort sieben Tage.“ In Troas hatte Paulus einst den Hilferuf aus Mazedonien gehört. Dort war eine Gemeinde entstanden. Paulus und seine Gefährten blieben sieben Tage dort.
Lesen wir Vers 7: „Am ersten Tag der Woche aber, als wir versammelt waren, das Brot zu brechen, predigte ihnen Paulus, und da er am nächsten Tag weiterreisen wollte, zog er die Rede hin bis Mitternacht.“ Bei der Versammlung am ersten Tag der Woche predigte Paulus auf Einladung der Gemeinde in Troas. Am nächsten Tag wollte er weiterreisen. Es heißt aber nicht: „Da er am nächsten Tag weiterreisen wollte, ging er früh ins Bett.“ Es heißt: „Darum zog er die Rede hin bis Mitternacht.“ Dies zeigt uns, wie Paulus das Wort Gottes mit dem Hirtenherzen lehrte. Das Wort Gottes zu lehren war für ihn kein Programm, wie bei einer Schulstunde, die nach 45 Minuten zu Ende ist. Es war für ihn das dringendste Herzensanliegen. Darum zog er seine Rede bis Mitternacht hin. Seine Rede dauerte so lange, dass ein junger Mann namens Eutychus in einen tiefen Schlaf sank und aus dem Fenster fiel. Paulus geriet nicht in Panik, sondern umfing ihn und weckte ihn auf und sagte: „Macht kein Getümmel; denn es ist Leben in ihm.“ Auch dann beendete er seine Predigt nicht. Er ging hinauf und brach das Brot und aß und redete viel mit ihnen, bis der Tag anbrach, und zog dann hinweg. Diese Begebenheit erinnert uns an Markus 6,34. Als Jesus mit seinen Jüngern an eine einsame Stätte fuhr, kamen ihnen viele Menschen zuvor. Jesus stieg aus und sah die große Menge und sie jammerten ihn, denn sie waren wie Schafe, die keinen Hirten hatten. Und er fing eine lange Predigt an, so lang, bis die Jünger ungeduldig wurden und die Menge vor Hunger fast verschmachtete.
Hier lernen wir, das Wort Gottes mit dem Hirtenherzen zu lehren. Das Hirtenherz macht den Unterschied aus. Heutzutage denken einige und lehren sogar, dass eine Predigt oder ein Bibelstudium möglichst kurz sein sollten. Es kommt aber nicht auf die Länge, sondern auf das Hirtenherz an. Von Paulus lernen wir, nicht ungeistlich zu denken, sondern zur Zeit oder Unzeit mit dem Hirtenherzen Gottes Wort zu lehren. Wo Gottes Wort mit dem Hirtenherzen gelehrt wird, da freuen sich die Hoffnungsträger. Wir dürfen ihre Erwartung nicht enttäuschen. Wenn wir mit dem Hirtenherzen Gottes Wort lehren, wird unser Bibelstudium fruchtbar sein.
2. Die Abschiedsrede des Paulus an die Ältesten von Ephesus (13-38)
Betrachten wir die Verse 13-16. Paulus redete mit den Gläubigen in Troas bis zum Tagesanbruch und zog dann weiter über Assos, Mitylene, Chios, Samos bis nach Milet. Um am Pfingsttag in Jerusalem zu sein, fuhr er nicht nach Ephesus. Er ließ die Ältesten der Gemeinde nach Milet kommen.
Paulus erinnerte die Ältesten zuerst daran, wie er sich unter ihnen verhalten hatte. Er hatte mit ihnen nicht nur seine Lehre, sondern sein Leben geteilt. Sie kannten ihn und wussten, was für ein Leben er führte. Wie sah dann sein Hirtenleben aus? Lesen wir Vers 19: „wie ich dem Herrn gedient habe in aller Demut und mit Tränen und unter Anfechtungen, die mir durch die Nachstellungen der Juden widerfahren sind.“ Paulus hatte dem Herrn gedient in aller Demut und mit Tränen und unter Anfechtungen. Die Tränen stehen hier für das Leiden eines Hirten. Ein Hirte leidet nicht wegen der eigenen Sünden, sondern weil er die geistlichen Anliegen der Schafe kennt. In dieser Hinsicht ist ein Hirtenleben ein Leben voller Herzensschmerzen. Jesus weinte wegen des Unglaubens der Schwestern Marta und Maria und war zu Tode betrübt wegen des bevorstehenden Verrats des Judas. Paulus weinte viele Tränen, wenn er sah, wie die Gläubigen in die Gesetzesgerechtigkeit zurück fielen oder wenn eine Familie ihre Mission verließ. Jeder Hirte kennt solche Schmerzen.
Die Tränen eines Hirten sind aber keine Tränen der Verzweiflung und der Hilflosigkeit – anders als die Tränen des Selbstmitleids. Die geistlichen Schmerzen, die ein Hirte empfindet, lähmen ihn nicht, sondern treiben ihn vielmehr an. Mit Tränen und unter Anfechtungen diente Paulus dem Werk des Bibelstudiums. Lesen wir die Verse 20 und 21: „Ich habe euch nichts vorenthalten, was nützlich ist, dass ich’s euch nicht verkündigt und gelehrt hätte, öffentlich und in den Häusern, und habe Juden und Griechen bezeugt die Umkehr zu Gott und den Glauben an unsern Herrn Jesus.“ Paulus enthielt ihnen nichts Nützliches vor. Er lehrte alle, überall und zu jeder Zeit die Umkehr zu Gott und den Glauben an den Herrn Jesus. Die Buße und der Glaube an Jesu Kreuzestod und seine Auferstehung rettet die Menschen von der Macht der Sünde und des Todes und führt sie zum neuen Leben, in dem sie Gott gehorchen und zu seiner Ehre leben und sich als lebendige Steine zur heiligen Priesterschaft erbauen. Paulus lehrte täglich, öffentlich und in den Häusern die Umkehr zu Gott und den Glauben an Jesus und richtete so den Gehorsam des Glaubens in der Gemeinde auf.
Die Verse 22 und 23 sagen: „Und nun siehe, durch den Geist gebunden, fahre ich nach Jerusalem und weiß nicht, was mir dort begegnen wird, nur dass der Heilige Geist in allen Städten mir bezeugt, dass Fesseln und Bedrängnisse auf mich warten.“ Paulus war sich wohl bewusst, dass Leiden auf ihn warteten. Doch selbst die Aussicht, seine Freiheit zu verlieren, schreckte ihn nicht. Er war umso entschlossener, nach Jerusalem zu gehen und den Willen Gottes zu erfüllen, weil er an die Schafherde Gottes dachte. Lesen wir Vers 24: „Aber ich achte mein Leben nicht der Rede wert, wenn ich nur meinen Lauf vollende und das Amt ausrichte, das ich von dem Herrn Jesus empfangen habe, zu bezeugen das Evangelium von der Gnade Gottes.“ Dies zeigt seine Haltung gegenüber der Berufung als ein Hirte. Gott hatte ihn, den ehemaligen selbstgerechten Verfolger der Gemeinde zu seinem Werkzeug gemacht, den Namen Jesu vor Heiden und vor Könige und vor das Volk Israel zu tragen (Apostelgeschichte 9,15). Diese Berufung Gottes hatte Paulus‘ Leben ganz verändert. Paulus‘ einziges Ziel war es, diesen Lauf zu vollenden und das Amt auszurichten, dass er vom Herrn Jesus empfangen hatte, das Evangelium von der Gnade Gottes zu bezeugen. „Sein Leben“ war ihm nichts mehr wert, „das Amt, das er von dem Herrn Jesus empfangen hatte“ war alles für ihn. Er hatte Frieden und Freude, sogar darin, sein Leben für das Evangelium zu geben.
Ein Hirte zu sein heißt, sein eigenes Leben um der Berufung Jesu willen nicht der Rede wert zu achten. John Harper war ein junger englischer Pastor, dessen Leidenschaft es war, das Wort Gottes zu lehren und Sünder zur Umkehr zu führen. 1912 war er mit seiner sechsjährigen Tochter auf der Titanic. Als das Schiff sank, gab er seine Tochter in ein Rettungsboot. Dann gab er seine Rettungsweste einem anderen und ließ Frauen und Kinder und Unbekehrte einsteigen. Noch im kalten Wasser kämpfte er, sein Amt auszurichten und einen jungen Mann zur Umkehr zu Gott und zum Glauben an den Herrn Jesus zu führen. Er achtete sein Leben nicht der Rede wert. Harper starb. Dieser junge Mann wurde gerettet und bezeugte später, Harpers letzter Bekehrter zu sein.
Als Gottes Knecht Missionar Peter nach Europa kam, entschied er sich, das Amt als ein Hirte und Bibellehrer für die Herde Gottes in Europa von ganzem Herzen auszurichten. Nach seiner Promotion hätte er eine akademische Karriere oder eine lukrative Arbeit aufnehmen können. In Korea wäre seine Arbeit als Pastor sehr anerkannt gewesen. Doch er folgte der Berufung als ein Vollzeitbibellehrer und Jüngererzieher. Als eine als Problemkind bekannte junge Frau nach Deutschland kam, nahm er sie wie eine Tochter auf und diente ihr Tag und Nacht mit dem Wort Gottes, bis sie Gottes vergebende Liebe in Christus annahm. Obwohl er viele Missverständnisse und Leiden erfuhr, bezeugte er, dass dieses Leben Gottes Gnade für ihn war. Gott segnete sein konsequentes Hirtenleben. In einer Zeit, in der sogar viele Pastoren die Berufung als Hirten und Bibellehrer relativieren, mobilisierte Gott viele junge Menschen, seinem Beispiel zu folgen und ihr Amt als Hirten und Bibellehrer um jeden Preis auszurichten.
Die Berufung als Hirte ist nicht nur eine Aufgabe von vielen. Sie ist Gottes Gnade und umfasst unser ganzes, neues Leben. Unser Leben besteht darin, dieses Amt auszurichten und unseren Lauf zu vollenden.
Paulus‘ Haltung als ein Hirte zeigt sich auch in seinem Bibelstudium. Betrachten wir die Verse 26 und 27: „Darum bezeuge ich euch am heutigen Tage, dass ich rein bin vom Blut aller; denn ich habe nicht unterlassen, euch den ganzen Ratschluss Gottes zu verkündigen.“ Paulus empfand sich als Schuldner der Juden und der Heiden. Er selbst hatte das Evangelium umsonst empfangen, nun musste er es an sie weitergeben. Er lehrte den ganzen Ratschluss, um diese Schuld zu bezahlen, die er gegenüber Heiden und Juden hatte und konnte bekennen, dass er rein war vom Blut aller. Unser Zweierbibelstudium ist die Gelegenheit, unsere Schuld zurückzuzahlen. Solange wir einem Bibelschüler noch nicht den ganzen Ratschluss Gottes verkündigt haben, stehen wir noch in seiner Schuld.
Lesen wir Vers 28: „So habt nun Acht auf euch selbst und auf die ganze Herde, in der euch der Heilige Geist eingesetzt hat zu Bischöfen, zu weiden die Gemeinde Gottes, die er durch sein eigenes Blut erworben hat.“ Nachdem Paulus Zeugnis von seinem eigenen Leben als Hirte und Bibellehrer abgelegt hatte, ermutigte er die Ältesten nun, Bischöfe der Gemeinde Gottes zu sein. Was bedeutet es dann, ein Bischof der Gemeinde Gottes zu sein?
Erstens: Ein Bischof der Gemeinde Gottes soll sich mit Wachsamkeit um die Schafe kümmern und sie vor den Irrlehrern schützen
Das Wort Bischof bedeutet „Aufseher“. Diese Ältesten waren vom Heiligen Geist als Aufseher über die Herde gesetzt. Als solche sollten sie wachsam sein. Paulus nennt in den Versen 29 und 30 den Grund dafür. Nach seinem Abschied würden reißende Wölfe kommen, die die Herde nicht verschonten. Auch aus ihrer eigenen Mitte würden Männer aufstehen, die Verkehrtes lehrten aus dem Motiv, die Jünger zu sich zu ziehen. Besonders die Verführung durch Irrlehrer innerhalb der Gemeinde ist für die Schafe gefährlich. Diese Irrlehrer sind nicht immer gleich zu erkennen. Sie tragen das Gewand der Geistlichkeit und ihre Worte klingen gut und richtig. Aber sie haben einen anderen Geist. Ihre Lehren sind verkehrte Lehren, die vom Teufel kommen. Sie haben ein unreines Motiv, die Schafe zu sich zu ziehen. Hinter ihren Lehren steckt der Satan, der das Evangeliumswerk in der Gemeinde zu zerstören sucht. Darum muss ein Bischof der Gemeinde Gottes wachsam sein und wissen, wie er die Schafe vor diesen Irrlehrern schützt. Paulus selbst hatte es vorgemacht. Er hatte in aller Demut vor dem Wort Gottes mit den Schmerzen eines Hirten auch unter Anfechtungen nichts vorenthalten, was Nützlich war, und hatte die Umkehr zu Gott und den Glauben an Jesus Christus gelehrt. Vers 31 sagt: „… und denkt daran, dass ich drei Jahre lang Tag und Nacht nicht abgelassen habe, einen jeden unter Tränen zu ermahnen.“ Jeder einzelne der Ältesten hatte durch Paulus das Wort Gottes gehört. Jeder von ihnen erinnerte sich noch gut an mindestens eine Ermahnung und ein Wort Gottes, das er durch Paulus empfangen hatte, durch das Gott seine Hoffnung und Vision für ihr Leben offenbarte. Paulus warnte sie bis zum Ende. Er hatte alles getan, um sie zu schützen. Jetzt befahl er sie Gott und dem Wort seiner Gnade, der da mächtig war, sie zu erbauen und ihnen das Erbe zu geben mit allen, die geheiligt waren (32).
Wir können gegen die Irrlehrer vorgehen und die Schafe schützen, indem wir mit reinem Herzen das Wort Gottes lehren. So haben wir Hesekiel 37,10 und Esra 7,10 als Leitworte empfangen, die uns vor denen schützen, die Verkehrtes lehren und den Glaubensgehorsams relativieren, und die uns helfen, das Gebetsgefäß vom frühen Morgen an zu bilden und durch das Zweierbibelstudium den verdorrten Totengebeinen zu predigen mit der Vision, dass sie wieder lebendig werden und als ein überaus großes Heer an jeder Fakultät und Hochschule sich auf ihre Füße stellen.
Das Christentum in Europa erfährt bis heute heftige Angriffe, gerade auch durch verkehrte Lehren innerhalb der Kirche. Doch Dank sei Gott, der auch Hirten aufgestellt hat, die Acht haben auf die Herde und für die Schafe kämpfen. Unsere Missionare, einheimische Hirten, Jugendliche und auch die Kinder sind Bischöfe der Gemeinde Gottes, die geistlich wachsam den Irrlehrern widerstehen und die Schafe schützen. Einige Kinder widerstanden der Irrlehren der Evolution und des Genderismus und wirken als Zeugen der biblischen Wahrheit unter ihren Freunden. Die Studenten an den Fakultäten der Bonner Uni, der Hochschule Rhein-Sieg, der Uni Koblenz sind bereit, zu hören und dem Wort Gottes zu folgen. Sie brauchen geistlich wachsame und kampfbereite Bischöfe der Gemeinde Gottes.
Zweitens: Ein Bischof der Gemeinde Gottes hat den Geist des Gebens
In den Versen 33-35 bezeugt Paulus sein gebendes Leben: „Ich habe von niemandem Silber oder Gold oder Kleidung begehrt. Denn ihr wisst selber, dass mir diese Hände zum Unterhalt gedient haben für mich und die, die mit mir gewesen sind. Ich habe euch in allem gezeigt, dass man so arbeiten und sich der Schwachen annehmen muss im Gedenken an das Wort des Herrn Jesus, der selbst gesagt hat: Geben ist seliger als nehmen.“ Weltliche Herrscher haben einen Geist des Nehmens. So viel sie auch versprechen, sie wollen früher oder später etwas durch ihre Herrschaft erlangen, sei es Geld oder Macht oder Ehre. Darum wird niemand durch ein weltliches Amt selig. Ein Bischof der Gemeinde Gottes hat einen Geist des Gebens. Er erleidet sogar gerne Verlust. Paulus zeigte ein Vorbild, indem er selber mit seinen Händen arbeitete und seinen Unterhalt verdiente und sich der Schwachen annahm und seine Habe mit ihnen teilte. Er erfuhr persönlich: „Geben ist seliger als Nehmen“ und hinterließ dieses geistliche Erbe. „Geben ist seliger als Nehmen“ haben auch viele der UBF Missionare erfahren, die als selbstständige Laienmissionare der Weltmission dienten und durch den gebenden Geist eine großartige Glaubensgeschichte schrieben, bis dahin, dass sie ihr Leben im Missionsfeld gaben.
Drittens: Ein Bischof der Gemeinde Gottes hat eine tiefe Liebesbeziehung zu den Schafen
Lesen wir die Verse 36-38: „Und als er das gesagt hatte, kniete er nieder und betete mit ihnen allen. Da begannen alle laut zu weinen und sie fielen Paulus um den Hals und küssten ihn, am allermeisten betrübt über das Wort, das er gesagt hatte, sie würden sein Angesicht nicht mehr sehen. Und sie geleiteten ihn auf das Schiff.“ Diese Szene zeigt, dass zwischen Paulus und ihnen eine tiefe Liebesbeziehung bestand. Sie alle drückten ihre Liebe zu Paulus, ihrem Hirten, aus. Sie liebten Paulus, der als ein Hirte sein Leben für sie hingegeben hatte, so wie sie Jesus liebten. Diese Liebesbeziehung war die Frucht seines Hirtenlebens. Diese Liebesbeziehung entstand, als Paulus sich mit dem Hirtenherzen und dem gebenden Geist um seine Schafe kümmerte.
Heute lernen wir, Bischöfe der Gemeinde Gottes zu sein. Bischöfe der Gemeinde Gottes zu sein bedeutet, mit Wachsamkeit sich um die Herde zu kümmern und die Schafe vor den Irrlehrern zu schützen, mit dem gebenden Geist zu leben und die tiefe Liebesbeziehung zu den Schafen zu entwickeln. Gott segne jeden von euch, Bischof für die Gemeinde Gottes zu sein und wie Paulus eine neue Glaubensgeschichte für die geistliche Wiedererweckung in Europa zu schreiben.